Google
This is a digital copy of a book that was prcscrvod for gcncrations on library shclvcs bcforc it was carcfully scannod by Google as pari of a projcct
to make the world's books discoverablc online.
It has survived long enough for the Copyright to expire and the book to enter the public domain. A public domain book is one that was never subject
to Copyright or whose legal Copyright term has expired. Whether a book is in the public domain may vary country to country. Public domain books
are our gateways to the past, representing a wealth of history, cultuie and knowledge that's often difficult to discover.
Marks, notations and other maiginalia present in the original volume will appear in this flle - a reminder of this book's long journcy from the
publisher to a library and finally to you.
Usage guidelines
Google is proud to partner with libraries to digitize public domain materials and make them widely accessible. Public domain books belong to the
public and we are merely their custodians. Nevertheless, this work is expensive, so in order to keep providing this resource, we have taken Steps to
prcvcnt abuse by commercial parties, including placing lechnical restrictions on automated querying.
We also ask that you:
+ Make non-commercial use ofthefiles We designed Google Book Search for use by individuals, and we request that you use these files for
personal, non-commercial purposes.
+ Refrain fivm automated querying Do not send automated queries of any sort to Google's System: If you are conducting research on machinc
translation, optical character recognition or other areas where access to a laige amount of text is helpful, please contact us. We encouragc the
use of public domain materials for these purposes and may be able to help.
+ Maintain attributionTht GoogXt "watermark" you see on each flle is essential for informingpcoplcabout this projcct and hclping them lind
additional materials through Google Book Search. Please do not remove it.
+ Keep it legal Whatever your use, remember that you are lesponsible for ensuring that what you are doing is legal. Do not assume that just
because we believe a book is in the public domain for users in the United States, that the work is also in the public domain for users in other
countries. Whether a book is still in Copyright varies from country to country, and we can'l offer guidance on whether any speciflc use of
any speciflc book is allowed. Please do not assume that a book's appearance in Google Book Search mcans it can bc used in any manner
anywhere in the world. Copyright infringement liabili^ can be quite severe.
Äbout Google Book Search
Google's mission is to organizc the world's Information and to make it univcrsally accessible and uscful. Google Book Search hclps rcadcrs
discover the world's books while hclping authors and publishers rcach ncw audicnccs. You can search through the füll icxi of ihis book on the web
at|http: //books. google .com/l
Google
IJber dieses Buch
Dies ist ein digitales Exemplar eines Buches, das seit Generationen in den Realen der Bibliotheken aufbewahrt wurde, bevor es von Google im
Rahmen eines Projekts, mit dem die Bücher dieser Welt online verfugbar gemacht werden sollen, sorgfältig gescannt wurde.
Das Buch hat das Uiheberrecht überdauert und kann nun öffentlich zugänglich gemacht werden. Ein öffentlich zugängliches Buch ist ein Buch,
das niemals Urheberrechten unterlag oder bei dem die Schutzfrist des Urheberrechts abgelaufen ist. Ob ein Buch öffentlich zugänglich ist, kann
von Land zu Land unterschiedlich sein. Öffentlich zugängliche Bücher sind unser Tor zur Vergangenheit und stellen ein geschichtliches, kulturelles
und wissenschaftliches Vermögen dar, das häufig nur schwierig zu entdecken ist.
Gebrauchsspuren, Anmerkungen und andere Randbemerkungen, die im Originalband enthalten sind, finden sich auch in dieser Datei - eine Erin-
nerung an die lange Reise, die das Buch vom Verleger zu einer Bibliothek und weiter zu Ihnen hinter sich gebracht hat.
Nu tzungsrichtlinien
Google ist stolz, mit Bibliotheken in Partnerschaft lieber Zusammenarbeit öffentlich zugängliches Material zu digitalisieren und einer breiten Masse
zugänglich zu machen. Öffentlich zugängliche Bücher gehören der Öffentlichkeit, und wir sind nur ihre Hüter. Nie htsdesto trotz ist diese
Arbeit kostspielig. Um diese Ressource weiterhin zur Verfügung stellen zu können, haben wir Schritte unternommen, um den Missbrauch durch
kommerzielle Parteien zu veihindem. Dazu gehören technische Einschränkungen für automatisierte Abfragen.
Wir bitten Sie um Einhaltung folgender Richtlinien:
+ Nutzung der Dateien zu nichtkommerziellen Zwecken Wir haben Google Buchsuche Tür Endanwender konzipiert und möchten, dass Sie diese
Dateien nur für persönliche, nichtkommerzielle Zwecke verwenden.
+ Keine automatisierten Abfragen Senden Sie keine automatisierten Abfragen irgendwelcher Art an das Google-System. Wenn Sie Recherchen
über maschinelle Übersetzung, optische Zeichenerkennung oder andere Bereiche durchführen, in denen der Zugang zu Text in großen Mengen
nützlich ist, wenden Sie sich bitte an uns. Wir fördern die Nutzung des öffentlich zugänglichen Materials fürdieseZwecke und können Ihnen
unter Umständen helfen.
+ Beibehaltung von Google-MarkenelementenDas "Wasserzeichen" von Google, das Sie in jeder Datei finden, ist wichtig zur Information über
dieses Projekt und hilft den Anwendern weiteres Material über Google Buchsuche zu finden. Bitte entfernen Sie das Wasserzeichen nicht.
+ Bewegen Sie sich innerhalb der Legalität Unabhängig von Ihrem Verwendungszweck müssen Sie sich Ihrer Verantwortung bewusst sein,
sicherzustellen, dass Ihre Nutzung legal ist. Gehen Sie nicht davon aus, dass ein Buch, das nach unserem Dafürhalten für Nutzer in den USA
öffentlich zugänglich ist, auch für Nutzer in anderen Ländern öffentlich zugänglich ist. Ob ein Buch noch dem Urheberrecht unterliegt, ist
von Land zu Land verschieden. Wir können keine Beratung leisten, ob eine bestimmte Nutzung eines bestimmten Buches gesetzlich zulässig
ist. Gehen Sie nicht davon aus, dass das Erscheinen eines Buchs in Google Buchsuche bedeutet, dass es in jeder Form und überall auf der
Welt verwendet werden kann. Eine Urheberrechtsverletzung kann schwerwiegende Folgen haben.
Über Google Buchsuche
Das Ziel von Google besteht darin, die weltweiten Informationen zu organisieren und allgemein nutzbar und zugänglich zu machen. Google
Buchsuche hilft Lesern dabei, die Bücher dieser Welt zu entdecken, und unterstützt Autoren und Verleger dabei, neue Zielgruppcn zu erreichen.
Den gesamten Buchtext können Sie im Internet unter|http: //books . google .coiril durchsuchen.
Si
?t
ZEITSCHRIFT
FÜR
I '
DEUTSCHES ALTERTHUM
llfc:HAlJSGEGEBE^
VON
MORIZ HAUPT.
NEUE FOLGE. DRITTER BAND.
BERLIN
WEIDMANNSCIIE BÜClinANÜI.UNü.
1872.
DIE DEUTSCHEN VIRGILGLOSSEN.
Seit Graffs erfolgreichen arbeiten hat die gelehrte weit den alt-
deutschen glossen eine im ganzen geringe heachtung geschenkt, wenn
es auch nicht an zahlreichen neuen und u>erihvollen publicationen
fehlte, so beschränkten sich dieselbeti doch meist auf genaue ab-
drücke und nur in selteneti fällen fügten die herausgeber spärliche
verbefserungsvorschläge oder erläuternde bemerkungen bei: der
lexicalische und sprachliche gewinn erschien als die hauptsache.
die folge dieses einseitigen interesses war dafs die Veröffentlichungen,
denen ich im übrigen ihren grofsen nutzen gar nicht absprechen
will, einen theil ihrer brauchbarkeit dadurch einbüfsten, dafs in
deii vocabularen die nicht deutsch glossierten Wörter fortgelafsen zu
werden pflegten, wird also eine eingehende sachliche und kritische
behandlung beabsichtigt, so ist eine erneute prüfung der hs. das
erste er fordernis, es verdienen aber die glossen eben so gut wie
jeder andere rest unseres alterthums eine allseitig umfafsende und
methodische bearbeitnng, welche auf manche seilen der deutschen
Vergangenheit helleres licht werfen wird, allerdings müfsen alle
fäden, welche sich darbieten, nach kräften weiter gespommi, alle
feinen bezüge verfolgt, die ganze Untersuchung im zusammenhange
geführt werden, bis jetzt liegen nur anfange dazu in WGrimms
und Iloltzmanns arbeiten vor, denen sich der folgende aufsatz, trotz
seiner zahlreichen mängel, anreihen möge,
•
I. DAS SECHSTE SCHLETTSTÄDTER VOCABULAR.
Wackemagel in dieser Zeitschrift band V. p. 327 — 338. er hat
richtig erkannt, dafs der gröste theil des vocabulars sich auf Yirgit
Z. f. D. A. neue folge III. 1
2 DIE DEUTSCHEN VIRGILGLOSSEN.
bezieht, eine Ordnung desselben aber nicht versucht, es kommt zu-
nächst darauf an, das princip zu finden, nach dem die glossen
hier auf einander folgen, schon eine flüchtige durchsieht belehrt,
dafs, wenn auch die lateinischen worte den buchstaben gemäfs ver-
theilt sind, innerhalb der einzelnen buchstabencömplexe jedoch alpha-
betische aufeinanderfolge nicht stattfindet, vielmehr haben die glossen
einer jeden reihe sich diejenige Stellung bewahrt, welche sie im
Virgiltexte einnahmen, dieser umstand gewährt uns die möglichkeit,
das geschäft der Ordnung mit einiger Sicherheit zu unternehnen,
wir gelangen dabei zu dem resultate, dafs die jetzige fafsung des
vocabulars eine Virgilhs-yoraussetzt , welche mindestens die Bucolica,
d€LS erste und vierte buch der Georgica nebst einigen Servianischen
nolen enthielt, die dort mit deutschen glossen versehenen worte
wurden ihres zusammetihangs enthoben und hintereinander als
glossar, wie deren nicht wenige auf uns gekommen sind, aufge-
zeichnet, das dritte Stadium war dann die alphabetische Ordnung in
ihrer uns jetzt beschäftigenden gestalt, da die erörterte regel auch
bei den übrigen vocabularen der Schlettstädter hs, anwend^mg findet,
so ist der schlufs erlaubt dafs die herstellung der alphabetischen
reihen folge erst von dem herrührt , welchem wir das ganze Sammel-
werk verdanken, jene von mir angenomimene mittelstufe läfst sich
freilich nicht streng erweisen, sie erklärt aber befser sowohl die
spätere alphabetische anordnung als auch die sticht ganz seltenen
fälle, in welchen die ursprüngliche folge gestört ist.
Genauer habe ich das fünfundzwanzigste Schlettstädter glossar
geprüft und gebe hier das remltat, um theils meine bisherigen auf-
stellungeyi zu sichern, theils einen neueti gesichtspunkt für die beur-
theilung der ganzen Schlettstädter Sammlung zu gewinnen, wir
haben es dort mit glossen zur cura pastoralis des Gregor zu thun,
die bis zu einem gewissen grade derartig mit einem vocabular zur
gleichen schrift, welches bei Braun, notitia de codicibus ms, II.
p, 122 If. aus einer Augsburger hs, abgedruckt und von Graff mit A
bezeichnet ist, stimmen, dafs beide nothwendig derselben quelle ent-
sprungen sein müfsen. doch kann das Schlettstädter aus dem er-
wähnten nicht abgeschrieben oder vielmehr geordnet sein, weil es
einerseits wmHe enthält, die in A sich nicht finden, andererseits in
viel fehlerfreierer gestalt als jenes uns erhalteti ist. die gemeinsame
quelle mufs die glossierte hs, selbst, kein aus ihr hergestelltes voca-
bular gewesen sein, diese atmahme fordert der fehler in A 232:
I. DAS SECHSTE SCHLETTSTÄDTER VOCABÜLAR. 3
intentat raphsungo, wo das Schlglossar (18) richtig bietet: animad-
versio raphsungo. beide glossen gehören nämlich zu admon. XH des
dritten buches : super illos propheta Sophonias vim divinae anim-
adversionis intentat. demmuh rühren die gemeinsamen fehler aiia
der hs, selbst her, ich habe dabei vornehmlich die stelle: deiectus
unwerdira A 269, Schi gl 90 im ange, sie bezieht sich auf buch IIl,
admon. XVIIl : quid itaque elatione deiectius. den comparativ setzt
auch die deutsche Übersetzung voraus: wir müfsen also schliefsen,
dafs schon in der hs. die glossen nicht original waren, sondern in
sie am einer andern eingetragen sind.
Ich füge nebenbei, damit dies niemanden irren möge, die &e-
merkung an, dafs sowohl in diesem Schi, glossare wie im sechsten
hier und da das lateinische wort nicht in der dem texte des Schrift-
stellers entsprechenden form, sofidem im nom. aufgeführt ist. das
deutsche erhält dann entweder ebenfalls diesen casus oder bleibt in
der ursprünglichen form.
A hat an denselben stellen, wie Schi. </{.25 den nom. acc. pl. aij.
masc. auf a , auch zeigt es stets uo (nur zweimal u , einmal o) ent-
sprechend dem Schi glossar. dadurch fällt Weinholds ansieht (alam.
gramm. p. 108^ dafs uo in die Schlettstädter gl. erst durch die
jungem abschreiber gekommen sei. überhaupt darf die einwürkung
derselben nur sehr gering angeschlagen werden, wie man dies aus
der vergleichung beider denkmäler, die uns das recht giebt, auch
auf das Verhältnis bei den übrigen Schi, vocabularen einen schlufs
zu ziehen, deutlich ersieht, ist demnach der lautbestand ziemlich
intakt geblieben, so würde sich als zeit der entstehung des Virgil-
glossars etwa das ende des neunten und der anfang des zehnten
Jahrhunderts ergeben, schwieriger ist die frage nach dem ort.
Weinhold behandelt die ganze Schlettstädter masse als elsäfsisch;
dies mag für die letzte redaction richtig sein, geht man aber auf
die ursprüngliche gestalt zurück, so ist gar kein grund vorhanden,
alle einzelneti stücke dieser Sammlung von vorne herein derselben
gegend zuzuschreiben, dafs dialektische Verschiedenheiten da sind,
zeigt ja schon der nom, pl. des adj. masc. auf e im vierten glossar,
sowie das stellenweise hervortretende ua. doch kann die ganze frage
erst dann erfolgreich erwogen werden ^ wenn eine kritische Sichtung
der Schi. gl. vorangegangen ist. daher lafse ich diesen punkt vor-
läufig auf sich bertihen und mache nur auf die häufige Überein-
stimmung mit den Tg. Yirgilgl, aufmerksam, da dieselbe für die
4 DIE DEUTSCHEN VIRGILGLOSSEN.
Untersuchung von Wichtigkeit sein könnte j so habe ich die gleich-
lautenden stellen durch cursiven druck ausgezeichnet.
Nicht alle glossen des sechsten vocabulars jedoch sind den Bu-
colicis und dem ersten und vierten buche der Georgica entnommen,
es bleiben nämlich mehr als sechzig worte übrig, die zum gr Osten
theile gar nicht bei Virgil vorkommen, sie befinden sich meist am
ende der einzelnen alphabetischen reihen, dafs sie einem Schrift-
steller angehören, ist mir zweifelhaft, ich vermuthe eher, dafs sie
aus randbemerkungen der Virgilhs, herrühren, viele davon kommen
bei Servius vor, dessen stellen ich in den anmerkungen gebe, viele
in isidorischen glossaren. doch auch hier wäre, selbst wenn ich sie
sämmtlich aus ein und derselben schrift nachzuweisen vermöchte,
volle gewisheit deshalb nicht zu erreichen, weil die lateinischen, nicht
deutsch glossiertest worte von Wackernagel fortgelafsen sind.
Was schliefslich meine ausgäbe anbetrifft, so bleibt mir nur
zu bemerken, dafs ich kein bedenken getragen habe, da ein getreuer
abdruck bereits vorliegt, fehler im texte zu verbefsem; in den an-
merkungen gebe ich übrigens davon rechenschaft. mit eckigen klam-
mem sind die von mir gemachten Zusätze bezeichnet, mit runden die
schon in der hs, vorfindlichen. beide haben den zweck, die gewählte
deutsche Übersetzung aus dem zusammenhange zu erklären, daher
Wackernagel p. 319 unrecht ihut, wenn er von ^zufällig mit her-
atisgegriffenen worteii spricht, dieser vorwarf möchte nur bei drei
oder vier glosseti begründet sein, die im Sprachschätze nicht belegten
warte habe ich mit einem Sternchen versehen.
10
BUCOL. I.
1. patule spritantiu. 440.
„ ? recubans sceronde. 540.
„ fagus puocha. 209.
2. tenui cleinimo. 615.
„ meditaris liudost. 374.
„ avenä habirhalme. 1.
4. lentus muozziker. 334.
9. errarc weidinon. 176.
12. usque adeo so ferro. 663.
„ turbanturzirstoubitwerdent.
616.
14. corilus hasil. 68.
14. modo middont. 375.
15. spes gregis fasil. 543.
„ conixa kiwerfintiu. 69.
21.depellere zuotriben. 146. 15
23. coniponerewidirtnezzon. 70.
25. viburna sumirlata. 662.
27. libertas candidior sichuroro
frihalsi. 71.
29. longopost ferroaftirdes.335.
49. non temptabunt nirwertlnt.
617.
50. vicini kiburh 664. 20
n contagiarudun, hudun.* 72.
I. DAS SECHSTE SCHLETTSTÄDTER VOCABULAR.
52. frigus chuoli. 211.
„ captabis chiusist. 73.
25 „ opacum scateloma. 421.
54. depasta [sQpes] piweidino-
ter.* 147.
„ salicti salahun. 544. .
55. levi susurro lindemo dozzo.
336.
56. frondator loubare.* 212.
30 57. palumbes hekitubin. 443.
58. aeriä [ulmo] hohimo. 2.
„ ulmus elmo. 665.
59. ? aequor fei. 3.
60. destituent pikebint. 148.
35 61. pererratis irfarinen. 442.
63. (illius) vultiis minna. 276.
„ labatur sliffe. 337.
65. rapidum [Oaxen] drata. 517.
68. paup€ris[tuguri]armilich€ro.
444.
40 „ tugurium butte. 618.
„ coDgestum zisamine kitraki-
niz. 74.
„ culmen first. 75.
70. novalia niulente. 409.
73. insere impito. 277.
45 75. post hac hinnan frammer-
tes. 447.
„ proiectus nidirkilazziner.
446.
76. procul darbi. 445.
78. cytisum cepphin. 76.
„ [non] carpetis ni grimmint.
77.
50 80. mitia rifflu. 376.
Sl.castaneae molles kiscelito
cestinnun. 378.
BÜCOL. II.
1. ardebat minnota. 4.
2. dclitias zartun. 149.
4. inconditaunkilimflichiu.278.
5. iactabat witwerflbta. 279. 55
8. nunc ctiam nobnu. 177.
9. lacertos ekidehsun. (1 miusi
in brachio.) 338.
10. rapide estu heizzero hizzo.
518.
11. allia klobilouch. 5.
„ serpillum Michenuie. 545. 60
„ herbas wrze. 264.
13. cycadis fukilili (haimili). 78.
15. fastidia weokisami.* 210.
18. ligustra phaffilinga. 339.
„ vaccinia heidebere. 666. 65
19. despectus unwerder. 150.
22. lac noYum piost. 340.
26. placidum [mare] stillez. 448.
27. [non] metuam ni intsizzo.
379.
29. humiliscasasnidiroheirberg. 70
266.
30. conpellc trib. 79.
33. instituit lerta. 281.
34. triuisse ribin. 619.
36. compacta zisamine kiuuoctiu.
80.
43. abducere inlocchon.* 6. 75
46. calathis ceinnun. 81.
47. papaver mago. 450.
48. anetum tille. 7.
49. casiä wihpoume. 82.
50. luteola calta rotiz cleo. 341. 80
51. canamalagrawaepphila. 83.
53. pruna flumo. 451.
57. certes kilest 84.
59. perditus firtano. 452.
6
DIE DEUTSCHEN VIRGILGLOSSEN.
85 66. iugo sleifTun. 282.
72. viminibus ir widon. 668.
„ detexere flehten. 151.
„ iuncus piniz. 283.
73. fastidit intuerdet. 213.
BUCOL. III.
90 4. veretur furihtit. 669.
6. subdiicitur inzokin wirdit.
546.
7. partius mezzigor. 453.
8. transversum in duerich.620.
18. excipere uzzirskepphin.*179.
95 „ licisca pracchin. 342.
20. coge samino. 85.
„ carecta sahirahe. 86.
„ latebas loscatost. 343.
26. vincta pideiptiu. 671.
100 28. ? uterque eowedir. 707.
29. experiamur iruinden. 178.
30. ad mulctram ci melecchubi-
lin. 8.
31. depono wetten.* 152.
33. iniusta noverca ungnadikiu
stiefmuoter. 284.
105 36. insanire toben } spilon. 285.
,, pocula scenkiuaz. 454.
37. fagina puochchiniu. 214.
„ celatum kigrabinez. 87.
39. hederä ebhowe. 267.
110 „ chorimbos drubin. 88.
41.radio kerto. 519.
45. ansas hanthabun. 9.
52. quin agc nube rehto. 507.
54. repone firnim. 520.
115 64. (malo) petit uuarif. 377.
66. mens ignis min minna. 380.
67. Delia diana l chebis. 153.
69. congessere nestoton. 89.
82. depulsis (hedis) intuenetin.
154.
87. cornu petat stechche. 90. 120
92. fraga erdpere. 215.
96. reice dana trip. 521.
97. lavabo wasg^o } insago.345.
98. preceperit finiahit. 455.
102. herent lerchint.* 268. 125
103. fascinat firzoubirota. 217.
108. componere kistillin. 91.
BUCOL. IV.
1 4. irrita unbideribiu. 287.
1 7. pacatum [orbem] fridisama.
456.
19. errantes (hedere) spritan- i30
tili. 180.
20. ridenti (achanto) pluoente-
mo. 522.
21. distentauberadrozinta utir.
155.
25. vulgd ubiral. 670.
39. feret (omnia) pirit. 422.
40. rastra egidun. 523. 135
„ falcem rebimezzires. 216.
42. mentiri trukinon. 38 t.
45. sandix vueit. 547.
46. fusis spinnilon. 219.
47. ParcQ scepfarun.* 457. 140
49. incrementum üowahst.28S.
51. tractus maris farte. 621.
61. fastidia pitunga.* 220.
BUCOL. V.
2. inflare plasin. 280.
5. Zephyrus sunduuint 708. 145
„ motantibuswckkinten.382.
6. (sive) potiiis pjEZ ist. 548.
7. sparsit pispritat* l coronat.
549.
I. DAS SECHSTE SCHLETTSTÄDTER VOCÄßULAR.
7.?labrusca wildiu reba. 373.
150 1 7. saliunca reotachil. 550.
„ rosetum rosigartin. 524.
26. libavit trang. 346.
30. thiasosbachigartleoth.* 623.
„ inducere in burig prinkin.
290.
155 31. lentashastaszahascafta.347.
„ intexere irnemen. 289.
39. Carduus distü. 92.
„ paliurus hagan. 441.
40. mduciteyinbebiceohmt.291.
160 42. tumulus 1^. 624.
50. quocunque modo zi sueli-
chero wis. 508.
„ tibi vicissiminkakin dir. 673.
56. miratur lobot. 383.
61.otlaflrro. 423.
165 63. intonsi unkiriutta. 292.
70. ante focum fore demo fiure.
10.
71. fundam scencho. 221.
„ calathis stouffilinen. 93.
77. thimus pinebluome, binesu-
ga. 625.
1 70 79. Vota opphir. 672.
80. damnabis ingeiltist. 156.
88. pedum stap. 458.
90. paribusnodiskilichenchnor-
cin.* 459.
BUCOL. VI.
4. vellit zuigta } want. 674.
175 5. deductum Carmen kilanctiz
sang. 157.
13. pergite pieridespurjgint(ua-
rint) mus^. 460.
15. inflatum cicheb'itez.* 293.
16. serta hüubitpant 551.
17. gravis chantharus mihiler
chobf. 254.
19. luserat pitroug. 349. iso
22. sanguineis moris roten mör^
herigin, 552.
„ timpora dunwengi. 526.
27. in numerumaflercilun. 294.
„ Faunos scratin. 222.
28. ludere spilon. 350. 185
„ rigidus stariche. 525.
33. liquidi ignis lutirero lufle.
348.
35. discludere kiuzzon. 158.
38. submotis üfirpuriten. 553.
39. surgere (silv^) vvahsin. 554. 190
51. in l^vi fronte in slehtimo
ende. 296. 351.
„ quesisset greifibti. 509.
54. (ilice) sub nigra untir scate-
lomero. 556.
„ ilex eich. 295.
63. alnos erlun. 11. 195
66. assurrezerit inkekin huf-
stonte. 12.
71. ornus linboum. 424.
75. latrantibus monstris pellin-
ten egison. 352.
„ inguina after din lanckun.
297.
BUCOL. VII.
1. argutä wola hellintero t ro- 200
spontero.* 13.
2. in unum cisamine. 299.
5.?pares kilicha. 449.
„ ? respondere inchedin. 542.
10. cessare kitueUin. 94.
12. pretexit pidecchit 461. 205
„ arundine rorahe. 15.
8
DIE DEUTSCHEN YIRGDLGLOSSEN.
13. ezamina suarima. 181.
17. seria kiuuori. 557.
„ ludo spile. 344.
210 24. arguta fistula wola hellindiu
suegila. 16.
25. crescentem (poetam) dihin-
ten. 95.
26. iüa inadri. 298.
27. [ultra] placitum mez. 462.
29. setosi apri purstikis ebires.
559.
215 30. ramosa astilohtiu. 526.
„ vivacis langlibes. 675.
31. si proprium hoc fuerit ubi
daz ci dancho wisit. 560.
32. puniceo rotimo. 463.
„ evincta piuankiniu. 183.
220 91 coturno kiscuohi. 96.
33. sinum lactis charuol milichi.
558.
„ liba phephirceltin. 353.
36. [si] suppleverit irfullit. 561.
38. cygnis elbizzin. 97.
225 „ (hederä) albli westiniskemo.'^
17.
42. ruscufl kuliso, 527.
„ algä merigrase. 18.
44. iuvenciflumeii'*'}steora.300.
47. solstitium scato. 562.
230 49. foGUs fiur. 218.
„ teda pechsceide.* 627.
50. postes turistuodil. 464.
53. stant iuniperi fol sint wec-
chiltra. 563.
56. (flumina)siGcairsuinina.564.
235 57. aret (ager) hartat. 19.
„ vitio aeris föne heizzi. 677.
„ moriens (herba) irwerdinte.
384.
58. pampineas [umbras] rebili-
cha. 465.
60. Juppiter plurimus michil
luft. 467.
66. populus (arbor) olftar. 466. 240
„ abies tanna. 20.
68. fraxinus asc. 223.
BIJCOL. VIll.
3. linces luhsa. 354.
4. requierunt rawetvn. 528.
7. legis iruerist. 355. 245
13. serpere chresin. 565.
16. tereti sinueUimo. 628.
17. nascere irrin l ufgan. 410.
„ age princh. wolga. 21.
19. (dum) queror clagota. 159. 250
29. incide spizzo. 301.
34. supercilium vbirpravvi. 566.
37. roscida [mala] towiga.* 529.
41. vt vidi (hie temporis) so iobc
kisach. 678.
„ vt perii (hie qualitatis) wco 255
ih dich minnota. 679.
„ abstulit zo imi kinam. 22.
43. cotibus steinin. 98.
45. edunt kiparin. 184.
52. ultro sinis danchis. 680.
54. electra fleod. 185. 260
59. speculä de fona obinantiki.
160.
64. effer uztrag. 182.
„ viiik nestilon. 676.
65. adoie prenne. 24.
66. evertere picherin. 186. 265
74. licia harloua. 356.
75. efßgies pilide. 187.
„ impare ungrade. 302.
77. nodis chnophin. 411.
I. DAS SECHSTE SCHLETTSTÄDTER VOCABüLAR. 9
270 82. bitumen erdb'm. 67.
91.exuuie kiroube. 188.
92. pignora pbant. 468.
95. venena eitirwrze.* 681.
97. se condere kilazzin. 567. .
275 99. ali6 andirswara.'*' 25.
109. parcite pikebent . 469.
BÜCOL. IX.
2.?vivifroa. 667.
3. v^iti sumus wir forihton.
683.
5. fors kipurida. 224.
280 6. vertat bicbome. 682.
10. servasse kiuuinnen. 568.
14. incidere (Utes) undirfahin.
303.
15. comix chra. 99.
24. potum age zi trenchin trip.
470.
285 ,, inter agendum vntir demo
tribenne. 304.
25. occursare kekinen. 425.
27. superet ci leibi uuerdc.
570.
30. taxos twin. 629.
36. strepere gakicen."^ 572.
290 n anser gans. 26.
„ olores elbizze. 426.
41. fundit Acres pirit pluomin.
225.
„ (antro) imminet vbertriffit.
27.
42. texunt flehtint. 630.
295 43. fcriant pliuuen. 226.
49. apricis sumirliiomen/ 29.
51. (omnia) fert (^tas) rirfuorit.
427.
52. condere kichurtin.* 100.
56. causando chosonte. 101.
57. tibi Stratum dir kiebiootin. 300
631.
„ silet stillet. 569.
58. cecideruDt kistillaton. 102.
„ murmiiris dozzis. 387.
59. hinc adeo hinnan kiwisso.
265.
64. ledet (minus via) pisuarat 305
358.
65. fasce puscillun.* 227.
„ levabo kilihto. 357.
BÜCOL. X.
4. labere untirfarest. 359.
7. sime'e chrumbinaso. 573.
19. oppilio scafhirte. 430. 3lo
„ subulci sueinari. 574.
20. uvidus drozanter. 684.
27. ebuli atachis. 189.
„ minio miniin."^ 386.
34.? olim noh wenno. 429. 3i5
36. maturQ [uv^] rlifes. 385.
,, vinitor winzuirl. 685.
41. s^ta mihi pluomo mir. 575.
49. glacies aspera wassiu bis. 30.
53. incidere ana^'m^en.* 305. 320
56. venabor iakon. 686.
59. torquere skeozzin. 632.
60. furoris minna. 228.
67. necversemus noch keroien.*
412.
„ über saph. 360. 325
71. fiscellam churbilin. 230.
75. gravis unkimacher. 257.
GEORG. I.
2. vertere arton. 687.
3. habende ci ceohinne. 269.
10
DIE DEUTSCHEN VIRGILGLOSSEN.
330 4. (apibus) parcis argen. 471.
Il.pedem spuot. 472.
12. frementem equum fliramin-
lez* ros. 232.
1 3. tridens g#r. 633.
1 5. dnmeta dornach. 161.
335 ,, iuvenca chalba. 306.
25. coDcilia kisemino. 103.
31. gener eidim. 256.
34. ardens lohocint. 31.
38. Helisios campos sunnofeld.
271.
340 41. (ignaros) vi^ redo. 688.
43. canis grawen. 104.
44. liquitur smilcit 361.
45. depresso (aratro) inkistozzi-
nimo. 23.
46. ingemere peilion*, luogin.
307.
345 52. habitus wielicbi. 270.
53. ferat pere. 231.
„ regio celga. 530.
58. calips arze. 105.
59. castoria luppo. 106.
350 60. continuo sar in anikenne.
107.
62. vacuum in orbem in wita
werlt. 690.
63. ergo age wolga pidiu. 190.
65. invertunt falgent. 309.
66. maturissoiibusheizzentakin.
390.
355 68. tenuis sulcus untiefiiu furcb.
635.
7 1 . tonsas novales pisnitiniu niu-
lenle. 637.
„ cessare kirestin 1 kilekiu. 1 08.
72.?situ WKWdo. 555.
73. flava farra falauu chom. 233.
74. siliqua quassante chlaffon- 360
tero ehevim. 510.
76. calamos halm. 109.
„ silua sonans wald chlalTon-
de. 576.
80. saturare [fimo] kitungin.
577.
„ fimo pingui kirozzatimo,
feizzitomo miste. 475.
81. [per] efFetos irporinen. 191. 365
82. requiescunt kilegant. 532.
89. pluris vias scruntissun.
476.
„ ceca spiramenta tokina
atinzuhti. 110.
94. multum adeo filo kiwisso.
391.
„ rastrum howa, recho. 531. 370
„ inertes (glebas) unbiderbo.
310.
95. Grates hurde. 111.
97. proscisso equore kiarnimo
ucldc. 477.
„ (qu§) suscitat vfwentit.*
511.
98. in obliquum in tiierihi. 311. 375
105. ruit spreittit ) zirwirphit.
534.
108. siipercilio fona obtinantiki.
578.
„ clivosi tramitis üohaldero
suohi. 112.
109. elicit vzprinkit. 194.
112. luxuriem geili. 362. 3go
„ depascit frezit. 162.
115. pr^sertim ci allero nieeist.
478.
„ amnis abundans irkeozzin*
tiu aba. 14.
I. DAS SECHSTE SCHLETTSTÄDTER VOCABULAR. 11
116. exit uzgat. 192.
385 117. tepido humore lawero fuhti.
638.
1 20. grues kraniche. 259.
„ fibris wrzzon (1 adera). 229.
1 24. graui ueterno suarero traki
\ zakeheite. 260.
125. [nuUi] subigebant neorin.
579.
390 127. in oiedium in kimeinun.
313.
128. (nullo) poscente artintomo.
415.
1 35. excuderet vzerpluc * l scu-
rifli. 193.
138. Pliadas sibinstirn. 479.
139. fallere pitrekin. 234.
395
»»
visco mit leime. 689.
14t.latum amnem preila aha.
363.
„ fundä mit trahto.* 235.
143. rigor herti. 533.
144. cuneis wegkin. 113.
400 y, fissile spalthlichez.* 236.
148. glandes eichillun. 255.
149. Dodona forst. 163.
150. mox sciero. 388.
151. <^sset frazze. 195.
405 „ rubigo miiitou 1 rot. 535.
153. lappQ cleddun. 364.
„ tribuli hiuffiltruD. 640.
,j nitentia culta niulente.
416.
154. lulium ratin. 365.
410 155. insectabcre moltist. 315.
1 57. faice gelisarnc. 237.
160. arma kiziug. 32.
164.tribula/yeAtI 641.
,, traha slüo. 636.
164. iniquo(pondere)unebinero. 415
316.
165. virgea (celei) kerta 1 uasa.
691.
166. arbuteecrateswfdino bürde.
33.
„ vuannus vuanna. 692.
167. pro Visa kiuunniniu. 480.
169. dometur kiscaffot werde. 420
164.
1 70. in burim in fluokis hobit.
317.
„ aratrum fluok. 34.
171. temo grinteL 639.
„ protentus firdeniter. 481.
173. tilia iugo levis linda lihtiu 425
ci iohche. 642.
174. stiua keizza. 580.
„ currus imos aftinantikiu
redir. 319.
175. explorat irspehot. 196.
178. cylindro wellepoumo. 114.
179. vertenda manu ci kiuuelli- 430
nc. 694.
„ creta tenaci zahimo leime.
643.
1 8 1 . inludunt taront. 318.
182. horrea miltocha.'^ 272.
183. talpa scero. 634.
184. bufo cr«(a. 64. 435
186. curgulio engirling.* 115.
189. si superant vbi mir werdint.
581.
194. amui'cä olüruosino. 35.
195. siliquis, foliicuiis l cheuon.
582.
196. properata maderent festi- 440
nata suiztin. 483.
197. spectata pisewiniu. 583.
12
DIE DEUTSCHEN VIRGILGLOSSEN.
200. subigit vfstozzit* 584.
201. in preceps in thtuffi. 312.
„ proDo amni dratero aha.
484.
445 „ alveus runs. 36.
201. osiri^er scaletrager. 431.
209. medium orbem mitten hi-
mel. 389.
211. usque sab extremum vnze
iimbe din iunkistin. 695.
213. et iam dudum vnte iu sar.
198.
450 225. Maie sibinstirnes. 392.
233. zona stricha. 709.
234. torridum heizzcz. 644.
239. obliquus ordo kineictiu ant-
raita. 433.
240. Ripheas nordlichiu. 537.
455 247. intempesta finstriu. 314.
250. oriens takisterne. 432.
254. infidum undikriuez. 308.
255. armatas kiwarnotiu. 37.
„ classes scefmenigi. 116.
460 256. tempestiuam [pinum] citi-
gen. 645.
261. maturare kifrummen. 393.
„ procudit spizcit.* 473.
262. untres skephili. 366.
264. vallos phala. 693.
465 ,, furcas bicornes kartkabila
zuihurno.* 238.
266. facilis fiscina iihtiu chasi-
bora. 239.
267. lorrcte derrent. 646.
269. fas (deorum) evvo. 240.
270. religio viira. 536.
470 272. fluvio salubri rinnintero
aho. 586.
273. agiUtor fnlore. 38.
275. inciisum perforatum irno-
minen. 320.
276. alio ordine zi andirero wis.
39.
277. Orcus duris. 428.
278. Heumenides hazzisa. 273. 475
279. creat itipar. 117.
283. extructos montes kthvvirta
berige. 199.
„ deiecit cirwarf. 165.
296. trepidi aeni wallintes chez-
ziles. 647.
298. tortas(fruges)kidartiu.648. 480
302. genialis (hiemps) lustlicher.
361.
303. presse (carine) kiladiniu.
487.
304. puppibus stiurm. 486.
305 Tquernus eich. 512.
„ stringere scutten l sniden. 485
585.
306. cruenta (myrta) rotfaruua.
118.
307. pedica walzt. 485.
308. auritos lepores michilora'^
hasin. 40.
309. stuppea uerÜera auurchina
wipphila. 587.
„ funde slingun. 241. 490
310. nix alta tiufler sneo. 41.
„ trudunt bistozzint. 649.
313. vigilandaciarbeitinne. 697.
318. concurrere cisamine farin.
119.
n prelia tunste. .482. 495
320. expulsam cirstoupten. 200.
„ eruerent vzirwalztin. 202.
321. stipulaspleftr. 588.
322. agmen kiweL 42.
I. DAS SJECHSTE SCHLETTSTÄDTER VOCABULAR. 13
500 323. feda (tempestas) unwat-
Uch. 242.
326. diluit zirflözzü. 166.
„ (flumina) crescunt irkeoz-
zint. 120.
327. spirantibusdeozzinteD.590.
328. nimbus tunst. 414.
505 334. plangunt deozzint. 474.
337. ignis c^i skimo himiles.
321.
„ Cyllenius erret mercurius
fare. 121.
340. sub casum vmbe ente. 589.
341. mollissiraa vina lindista
(glata) wina. 394.
510 345. felix (hostia) zuhtig. 243.
349. tortä quercu kitontinero
eiche. 650.
350. motus tumunga'^ t kipa-
rida. 395.
„ incompositos unkilimph-
licha. 323.
352. agentes frigora prinkinta
frost. 43.
515 353. nienstrua (luna) manoth-
llcher. 396.
354. caderent kisezzatin.'*' 122.
356. (ventis) surgentibus puri-
ginten. 592.
357. agitata kiwekita. 44.
„ tumescere purilon* l it*'a-
bon.* 653.
520 359. increbrescere wahsio. 324.
361. mergi tuchara. 397.
364. ardea heikira. 45.
367. a tergo aftirwartis. 46.
369. conludere flocchizcin. 123.
525 370. borea nordhalba. 65.
376. suBpiciens vfcapphante.593.
376. captauit ci iro ziuhit. 124.
377. arguta hirundo zuizziron-
diu sualuua. 47.
„ lacus sewa, 367.
381.agmine magno michilm 530
chutte. 48.
382. (coruorum) exercitus kise-
mine. 203.
384. rimantur mabilont l grubt-
lonL 538.
387. gestire mendin. 262.
389. spatiatur sparctftemort. 594.
390. carpentes ceisinle, 125. 535
„ pensa mcchäiu. 488.
391. testa ardens dächsciribine.*
49.
392. scintillare raskizcin. 595.
„ fuDgus charza. 244.
393. soles scunnunscima. 596.
395. acies obtunsa bitunkilter 540
scimo. 434.
397. tenuia vellera cleino scap-
pare. 651.
398. pandunt cirspreüint. 490.
403. noctua vwila, 417.
404. liquidus (aer) hetirero.
368. 545
405. penas dat duldit. 489.
406. secat (pennis) sceidit. 598.
407. Stridore ruzzode.* 600.
408. insequitur iagot. 322.
411. cubilibus altis hohen ne- 550
stin. 50.
419. strepitant rospont.* 601.
„ ? iuvat lustit. 286.
„ Imbribus actis irlitinen re-
ginen. 51.
419. rara dunniu. 539.
420. species weolichi. 599. 555
14
DIE DEUTSCHEN VIRGILGLOSSEN.
422. concentus sang. 126.
426. capiere pesuichin wirdist.
127.
430. 8umideritumbipreitit.*602.
43 1 . aurea phebe goldfaruver
mano. 52.
surgentibus (astris) irsci-
ninten. 603.
[ubi] uariauerit kiuehit. 696.
suspecti ^iwaiita, 604.
urget anastozzit. 698.
croceum cubile rotiz pette.
128.
salit screcchot. 606.
errare wipphon.* 197.
conuellere lösin. 129.
quid cogitet waz machoge.
513.
Cyclopum riseo. 130.
undantem loukicinten l
douminten. 700.
simulacbra kilihnusside.
609.
GEORG. IV.
335. hiali glasis. 274.
„ fucata [vellera] kiuarita. 245.
337. effuse [caesariein] sprei-
tindo. 204.
575 338. flaua falaua. 247.
348. devolvunt [fusis peiisa] ceo-
sun. 167.
„ impulit slungta, 325.
376. tonsis uillis mit hiscrotmm
zaton. 654.
„ mantelia hanttvabilla. 398.
580 379. cape nira. 131.
j, charchesia skenchiuaz. 133.
384. ? reluxit irblubita. 541.
560 440.
441.
443.
447.
565 449.
452.
457.
463.
471.
570 472.
477.
386. ?ates uuizzigo. 699.
387. ceruleus plauaruer. 132.
388. bipedum zviuozzero.* 66. 585
„ metitur iruerit. 399.
396. secundet kirihte. 607.
399. tende kifrume. 655.
405. eludent pitrekint. 207.
409. excidet inslupphit. 205. 590
411. contende ziuch 1 dene. 134.
413. ? tegeret pitacte. 652.
416. compositis kitemperoten.
135.
420. depressis (nautis) iruun-
ninen. 168.
„ statio stedi. 605. 595
426. hauserat anakikeong. 275.
„ siccis irsuininen. 608.
434. acuunt cennint. 53.
437. componere kirugilon.* 1 36.
438. manicis hantdruhin. 400. 600
442. peUacia luki. 492.
448. lassis (rebus) fana cirgan-
ginen. 370.
„ quesituip ei kisuochinne.
514.
„ oracula antwrte. 435.
453. luis dultist. 369. 605
„ commissa missitate. 137.
459. [cliorus] aequalis kileib-
lichiz.* 54.
466. fauces inuerte. 246.
469. mansuescere gnaden. 40 t.
470. Erebi hello. 201. 610
473. agit stoubit 55.
478. (tarda) palus segäth.* 656.
479. coercet pidvinkit. 138.
485. superas ad aiu*as hera ci
werilte. 56.
486. pone daranach. 493. (>15
I. DAS SECHSTE SCHLETTSTÄDTER VOCABÜLAR. 15
495.
»»
497.
500.
620 505.
509.
511.
512.
625 517.
518.
520.
522.
524.
condit piteta. 139.
natantia (lumina) tnioban-
Uu. 419.
palme hente. 491.
prensantem graiffotUetiAM,
Stigiä cimbä hellilichemo
sceffe. 610.
nabatflöz. 418.
agentem tribinten. 57.
queritur clagot. 515.
inplumes unkifedero.* 326.
viduata pilostiu. 701.
Ditis durisis. 169.
orgia vhtibita.* 436.
marmoreä [cervice] fronis-
kemo. 403.
volverct uualzti. 702.
Somit bleiben folgende glossen
Altus ceohint. 28.
645 allego i. instruo ) fasto kisago. 60.
ablego i. insagen. 61.
aolo holon. 62.
afronemoc grece unde infrunitus
i. scameloser. 63.
Colü siho. 141.
650 colum siha. 1 42.
culpo piciho. 143.
cacumino Orston.* 144.
calcius scuoho. 145.
Dicturio chutilon. 170.
655 decurio diogon. 173.
dapifer trubtsaizo. 174.
diverser loufou. 175.
Enervatus ?el cviratus crefti-
loser. 208.
Filix farn. 249.
660 fartio stoncboo. 250.
lictilis hauen. 251.
528. (quaque) dedit inblumfta.^ 630
516.
532. agitabat zoch. 58.
541. iugulis erdin prustin. 328.
„ dimitterenidersenchan. 171.
544. inferias oppher 1 orgia. 327.
548. facessit kifrumita. 248. 635
552. mittit kifrumita. 404.
553. monstrum wntir. 405.
555. slridere vzruzzon.* 611.
„ effervere vzstredin, 206.
557. confluere cisamine sueri- 640
men.* 140.
560. volcnles per [populos] after
willigen. 495.
561. dal iura sazt ^wa. 172.
„ aflectat kimachota. 59.
übrig :
fueus treno. 252.
frigidaria siilza. 253.
Glis, gliris müs. 258.
gestus kiparide. 263. 665
Insimulo te ziho dih. 329.
infatuor ernarren. 330.
incurso zuopiccbo.* 331.
infundibulum anagiez."^ 332.
incus anaboz. 333. 670
Linistfuum uestimentum linwar-
linez.* 371.
lutumo. latine. heimburgo. quem
uicini eligunt ut uicc
comitis 1 tribuni iudicct.
372.
Murium sulza. 402.
merges tafphri. 406.
murena lamphrida. 407. 675
motoria vvaga quod semper in
motu est. 408.
16
DIE DEUTSCHEN VIRGILGLOSSEN.
Nonnulli wol manige. 413.
nitedula glimo a nitendo. 420.
Ordior wirfo. 437.
680 obliquo sciliho. 438.
oscito keinon. 439.
Pinso stamphon () knito). 496.
prurio mich iukchit. 497.
plagarius (l wadiler) plagarum
inflictor non plage unius.
498.
6S5 prerogatiua m^rhe* l fordi-
runga. 499.
Privilegium fordirewa* l sun-
triki. 500.
pedo pedonis vxrz. 501.
pinso i. fruges confringo t knito.
502.
pede temptin Itso. 503.
690 pitisso frequenter bibo l psi-
wizo.* 504.
palla lachin. 505.
pedes, pedestris fendo. 506.
Sculpo scroto. 571.
sinuo puosimo.* 591.
scalpo grabo. 597. 695
sirma chanarita.* 612.
sacrificus ophirari. 613.
seena umbra 1 louba. 614.
Tuber fungus swam. 622.
tuber athach 1 swam. 657. 700
tenuo dunno.* 658.
textrina tunc. 659.
tetero kiwirseron. 660.
tussis huosto. 661.
Vador purigon. 703. 705
veredus i. equus pharafrid.
704.
viridarium herbalare. 705.
\ier einuuedir. 706.
IL DAS VIERTE SCHLETTSTÄDTER VOCABÜLAR.
Wackemagel in dieser Zeitschrift band Y p. 325 ff. nach seiner
hemerkung p. 319 umfafst das glossar worte, die sich Un einem
commentare, der dem gange des autors folgt^ finden, dazu stimmt
die notiz p. 315, loelche besagt, dafs die glossen theils in, theils über
dem texte ständen, der jetzigen anordnung jedoch kann ein fort-
laufender commentar nicht zu gründe liegen, sehe ich nämlich von
dm ersten worten ab, die unterzubringen mir entweder nicht ge-
lungen ist oder bei denen eine bestimmte reihenfolge nicht zu erkennen
war, so bieten sich, mit kleinen unregelmäfsigkeiten, folgende
gruppen: 1) 9-15; 2) 16—32; 3) 33—44; 4) 45—52; 5) 53—
69; 6) 70 — 95; 7) 96 — 101, deren keine über das siebente buch
der Aeneis hinausgeht, eine vergleichung der hs, mufs lehren, ob
unr hier Servianische stücke oder eine blumeniese aus Virgil mit
eingestreuten scholien vor uns haben, da somit eine Ordnung der
III. DIE PARISER GLOSSEN. 17
einzelnen toarte nicht getoagt werdeti darf, so glaube ich auf
den abdnwk verzichten zu können und begnüge mich , m den an-
merkungen die nöthigen nachvoeimngen aus Virgil oder Servius
zu geben.
III. DIE PARISER GLOSSEN.
Kaiserliche bibliothek .zu Paris, codex latinus 9344, früher
supplemetit laiin 683, pergament, \\, Jahrhundert, folio, die hs,
beginnt mit Buc. V. 28 : ^interituin inontesque^ und enthält aufser
den werken Virgils von blatt 191 an noch Trisciani in XII princi-
palibus versibus Aeneidos tractatus.^ deutsche glossen finden sich
zu deth Bucolicis, Georgicis undAeneisl — X; sie sind im anfange
übergeschrieben , nachher meist am rande verzeichnet, die abschrift
rührt von WFröhner her, der sie später ati Simrock überlief s.
durch den letztgenannten kam sie an Müllenhoff utid dieser betraute
mich, nachdem die hs. von EMartin neu verglichen war, mit der
herausgäbe, mein fre^md Joseph Herz in Paris hatte die gute, einige
stellen nochmals einzusehen , und so habe ich die glossen in meiner
dissertation: de glossis quibusdam Vergilianis, Berolini 1869 ver-
öffetUlicht. aus derselben wiederhole ich hier das wesethtliche und
beginne bei dem hohen sprachlichen interesse dieses denkmals mit
einer darstellung der laut- uthd fkxionsverhältnisse.
1) Consonaiüen.
a) Die dentalen.
D im an - und inlaute = strengahd. t ; = strengahd. d in :
dingstal 237, dunnk 335, erdructa 756; leider 12, egidun 84,
uuida 190, fladun 224, xxgblxxfkdxn 232, bodema 233, gffkdfmp
236, nkdfrf258, nedrpmusin 321, uukdfrahlende 351, xxkdrpdb
381, gelegida 425, nidiriu 460, neuueder 551, niderlegit 560,
ediii 580, stadalon 627, trado 673, uueidespiezi 886.
T im anlaute = a) strengahd. t und zwar 1) m der Verbindung
tr: trbh46, herlliunbiui 242, ungetriuuuo 375, misstruuuen 376,
getragit 401, troislanne 471, untreua 579, hcritrumba 624, trado
673. 2) im worte liickhl 875. b) strengahd. d: 1) in der Verbindung
tw: intuueri 530 (hs. inuu'eri). 2) in: takkes 557, tulisscomo 729.
c) strengahd. z: tfsameue 141, adbunituitti 696. d) lateinisch t
oder ib m worten, die dieser spräche entlehnt sind: tuscanischen
Z. f. D. A. neae fol^e HL 2
18 DIE DEUTSCHEN VIRGILGLOSSEN.
420, tupfteine 517, torson 677, tepidun 835. im inlaute = a)
strengahd, t: clafetun 554, unbuualeta 671, tutisscomo 729, rotes
766, gebadheter 783, erspietun 822. b) la4.i: cameratun 216,
Etisa 909. ferner wird t m den labial- und gutturalverbindungen
gebraucht, ausgenommen genupdan 846, uubrpda 889 ; furkscrkbdb
924, vgl 742 anm. das bd m bebdikamera 612 scheint für db zu
stehen, welches dann ebenso wie das gleich zu erwähnende tb an die
stelle von tt getreten wäre, in der Verbindung mit z findet sich drei-
mal ein i: sturzta 336, binazta 691, uuaztun 707; zweimal ein d:
genazda 692, gerizda 888. strengahd. Dt wird durch nt und nd,
strengahd. nd durch nd gegeben; über ntb in xxfkntbvn 235 vgl. die
anm. rd = strengahd. rt und rd, ^letzteres in uuerdan 825 sowie
in uuirdit'' 899, wenn bei diesem das übergeschriebene b nicht zum
d gezogen werden miifs. rt begegnet nur in mirtel 155. Id =
strengahd. \i und Id.
TH im anlaute = strengahd. d, ausgenommen tbrusana 134,
worüber Graff V. 546 zu vergleichen, ebenso verhält es sich mit
inlautendem ih, soweit dies nicht =iX (detbun 5, 290, cietba 102).
nicht selten ist die Schreibung tb für bt. dieselbe scheint auch statt
zu finden in betberquomon 933, wenn man dort nämlich das e
streicht und btberquomon = atherquoroon d. h. abterquomon liest,
doppeltes tb zeigt sieh in mitbtbunt 563 ; ganz ähnlich Isidor X** 5 :
fetbdhabba.
DH, identisch mit tb, kommt an folgenden stellen vor: dbuo
563, gedbingi 939; xxfgfsdkdhb 221, bodhomo 489, sperdberende
524, adbumtuitti 696, gcbadbeter 783, ungequidbeda 832.
Z und ZZ nach kurzen silben ohne unterschied, z. b. fernpzfnfrb
9 und farnozcenes 147, samefrezenna 596 und umbefrezzan
600; daßr auch sz: maszeldra 380. z an der stelle von s:
adocbez 62; das umgekehrte, s für z, tritt ein in runson 679,
runsoda 680.
Im auslaute begegnet stets t. nur folgende ausnahmen habe ich
notiert: manutb 161; stirniipd 303, norduuint 331, tbegonod 776,
berdstat 935. aufserdem findet sich t für z in gretuuardun 559.
unorganisch zugefügt ist es in uuagxnt 911.
Ich schlief se diesen abschnitt mit angäbe der fälle, in welchen
die dentalen verdoppelt auftreten, tt bemerke ich tu osenbritta 90,
sittiruurz 297, beltibrede 369, butlun 461, ouarscri'ttit 682, wenn
da nidit ouarscreccit zu lesen ist. über ein anderes tt u>ird bei be-
III. DIE PARISER GLOSSEN. 19
sprechung der gutturalen gehandelt toerden, td zeigt skh an fol-
genden stellen: plkbfktdkn 240, pletda 507, blet'^dun 652 (vgl anm.
zu 507), erbrotdenemo 861 . entsprechend dieser Verbindung kommt
auch pb vor, welches ich hier voraus nehme, nämlich in gflxpbpn
942 {vgl. auch anm, zu 72). dd durch contraction entstanden zeigt
uzsnudda 836.
b) Die labialen.
B im an- und inlaute = strengahd. p. oft steht dafür auch
v(u), toenigstens im inlaute; tin anlaute habe ich es nur ein-
mal gefunden : geuolaiia 537. man kann dazu vergleichen
Wiesbad. gl. {in dießer Zeitschrift VI.) no. 259: uersbotde. das
umgekehrte, b für v, erscheint in uuebal 428. femer ist h ==
latein. p in birou 199, 200, 289; = pf in brimun (?) 188. vgl.
Graff III. 366/7.
P im an- und itilaute = strengahd. ph, f ; = ff m gpppn 248 ;
= p in pletda 507, uuarpoloda 547; = lat. p in tepidun 835. in
verbindwig mit dentalen begegnet es in uuarpta 550, uubrpda 889
(m genupdan 846 ist p wohl = pf)t daneben tritt auch h (er-
stoubten 734) und f (furflun 705, uuarfta 863) auf.
F und V an- mid inlautend = 1) strengahd. f; 2) strengahd.
p: zpfrxngb 38, uuarfoloda 442, halfu 853.
PH im inlaute =1) strengahd. f : houphon 752, striphahten
795; 2) pf: sukphxn 676; 3) latein. p: piepho 903.
Im auslaute nur p undf, nie h. es entspricht p 1) strengahd.
p: drkp 50, gfdrkp 330, selpuua 344, sueristap 718; 2) strengahd.
f: uuarp 43, 429, sap 730; 3) strengahd. pf: dop 674; f dagegen
1) strengahd. f; 2) strengahd. p: cprf 68, halfdieres 753, selfscoz
915, vgl. anm. zu 406. einmal, in tupfteine 517, findet sich pf;
da aber vor i das s fehlt, so ist wohl zu lesen: tupsteine.
PP = 1) strengahd. pp; uueppes 149, uurppi 325, uueppe
874; 2) strengahd. pf: eppe 16, eppele 153. ff kommt vor in:
laffa 507; luffenon 79, hieffuldrun 291, claffende 640.
c) Die gutturalen.
G im anlaute = 1) strengahd. k; 2) strengahd. j: gedun 105,
zuigarie 439, gar 440, gegazet 497. im inlaute = 1) strengahd.
k; 2) strengahd. h: foraga 817. ausgeworfen ist es in geneian 17
{ebenso gl Lips. 340), zuigarie 439. diese erscheinung wird durch
die annähme einer Schwächung des g in'} begreiflich, im auslaute ist
2*
20 DIE DEüTSCHEiN VIEIGILGLOSSEN.
g = 1) strengahd. k: dingstat 237, thu'ng 519, snuriheling 724,
urspring 739, xxkggodes 790, uzdruog 872; 2) strengahd, h:
fulgdun 450 {vgl, amn. zu 399).
K im anlaute = strengahd. eh. abgeworfen ist es m rinnun
249 (vgl Anno 168 lafterin für kläfterin), wahrscheinlich auch in
genupdan 846, wenn dieses von knupQan abzuleiten ist, für q
findet sich k in conola 407, 408, während sich sonst q behauptet hat.
ini inlaute entspricht k ebenfalls dem strengahd, ch sowohl hinter den
liquiden (lankon 19, ualkon 166, birka 195, zestarceon 301, stein-
cau 370, gfxxlkidf 399, enkil 457) als aiich zwischen vocalen:
sxmfrlkcon 56, uuikiline (?) 763. femer findet sich diese tenuis
vor t in den praeteritalformeti schwacher verba, deren wurzeln auf
cch ausgehen: zucte 581, erdructa 756, uuitheruuacta 819;
einmal steht dafür auch h: furkscrkhdb 924. sotist habe ich k
für cell nur in lokin 544 bemerkt, dem lateinischen e ent-
spicht k in fureon 513, bueula 416. der gen. pl, des letztge-
nannten Wortes lautet jedoch buekelene 712, u)obei an die lat, form
bueeula zu detiken ist. im auslaute vertritt k 1) sowohl das or-
ganische als das aus eeh (queeliehi 295, spee 706, brusiroe 715,
767, boe 759) entstandene strengahd, k; 2) strengahd. h: eie 231,
spraehuson 309.
11 anlautend = strengahd. h; unorganisch vorgeschlagen in:
huunillon (?) 36, hissun 282, hahorn 313, herzagede 803; abge-
worfen ist es in geolade 764. im inlaute = 1) strengahd, h; 2)
strengahd, eh: eihk 14, reho 119, perrihe 503; unorganisch in
heihl 384, bihseze 896, wo es vielleicht nur auf einem Schreibfehler
beruht, einmal steht w für h: zeuuon 553. ausgeslofsen ist h in:
gfsexf 23, gescuin 187, biale 393, leidezoa 446, hoi 529, ei'spie-
tun 822, büin 928. dieselbe erscheinung, mit dem unterschiede^
dafs auch der voihergehende vocal unterdrückt ist, treffen wir an
folgenden stellen: fora 211, spreithi (/wr spreilhahi) 217, lozonti
390, gemalida 936. hinter r feUt h m: thueri 417, inuu'eri 530.
ich füge hier an, was sonst über die atisstofsimg des h zu bemerken
ist. es fällt am schlufse vor s und t aus: uasuualeo 39, natgala
180; rw inla^Ue dagegen assimiliert es sich diesen beiden consonanten
und so entstehen die verhituiungen ss, tt: lancfasso 374, 905; reit-
ritton 504, adhumtuitti 696, rcitrhiltibl 837 (lies: reitrittil; der
fehler zeugt noch von dem streite des ht und ü), beispiele dieses tt
bitten die denkmäler von Miülenhoffund Scherer j). 539, denen sich
III. DIE PARISER GLOSSEN. 21
noch hinzufügen läfst: flnittiger profluga Bonn, gl bei Hoffmann,
ahd. gl. p. 21, 11, slatte oratio aurea {z. f. d. a. XIV. 556), hatt
SM. gl. 8, 20. im anslatUe ist h zweimal abgeworfen : hogecimbri
367, nuitherzo 841, sonst erhält es sich an jener stelle und ent-
spricht 1) dem slrengahd. h; 2) dem strengahd. k: drbh 45,
trbh 46.
CH im anlaute = strengahd. cb. die beispiele sind folgende :
cbelorpn 245, chust 246, cheiesubt 300, cherunga 740, chkfn 818,
cbnebtbeit 827, uuegecberon 848, cbfrdb 920. ebenso verhält es
sick mit dem inlautenden ch (kb geschrieben in uurcilikbo 558,
uuinterlikben 727), nur dafs dieses daneben auch fitr strengahd. k
gesetzt ist: azicbun 265, burcbkiinga 533, uuenicbun (hs. uuein-
cban) 922. ich erwähne noch folgende für strengahd, ch vorkom-
mende Schreibungen: gcb: gfuukgchxn 884 (vgl. Keron. gl. bei
Wmhold, alam. gramm. p. 188: thagchio); heb: brobcbe 698,
gelabcboda 838. im auslaute ist di = 1) strengahd. b: feracb
672; sich 821 ; 2) strengahd. c: speldicb 97, geziich 108, gennch
693; 3) strengahd. c aus ccb: rucb 605; 4) strengahd. f, ndd. k:
duchstein 208 (vgl. 121 anm.). hc findet sich auch einmal für
strengahd. c: uuabc 686.
S mit dem gutturallaiUe verbunden erscheint als 1) sc; 2) ssc:
fleissces {hs. fleiscses) 349, uuesscenodon 575, gabinisscirao 701,
tutisscomo 729*^ 3) sg: thresginga 128, disge 659, heimisgemo
797; 4)scb: tuscanischen 420 ; 5)ss: frosse 174. unorganisches
sc für einfaches s bietet sclxun 294.
CC = 1) strengahd. cc, Otfrid, Tatian gg: uuekke^^n 96,
bniccb 247 : dafür auch ccb : ruccbibein 255 ; 2) strengahd. ccb :
stfccpn 1, brakko 48 {freilich ist dies wort schwerlich deutschen
Ursprungs und es fragt sich^ ob man auf reime wie: leitbracken:
zwacken mhd. wb. I. 232" und gezwicken : gestricken Farzival
155, 25 viel getoicht legen darf), uuiccun 78, uiiiccon 139, bakket
145, strikke 156, framgeruckit 278, ufscricco 409, kinnibaccum
413, stakkillun 718, uzerloccun 722, roccon 736, stoccon 757,
Ioccon791 (fo.lorcon). daneben kommt auch ccb vor: docchun 223,
stuccbe 887. 3) nk: takkes 557. vergleichen läfst sich gg für ng
im Rolandsliede p. 262, 1 und 13 (maggen), welches WGrimm wohl
mit unrecht für eine reminiscenz an griechisch yy erklärt, sowie
aggun Schi. gl. 4, 94. 4) ch : wickilin (?) 869.
22 DIE DEUTSCHEN VlRGlLGLOSSEiN.
d) Die Uqv4dm und gpiranten.
Es ist die Verbindung mb, u)ofür auch nb sich findet, mit aus-
nähme des Wortes bistümulot 793 gewahrt, nn für nm begegnet in
genanno 852, auch steht es für einfaches n hervorgerufen durch
eonsonantundautfSelbstnachlangemvocale: gihonDit623. vor f habeich
n nur in ranfte 400 bemerkt, nl für 11 : scenlen(len569 scheint fehler-
haft, ausgeworfen ist n in zuogiegun {vgl. bihtebuoch p. 8 1 und leyser,
pred. 1 8, 25 : giegen ; denkmäler von MüUenhoffund Scherer pl .58, 47 :
arstuat; 185, 12: nintphiec, 211, 36: pbiegin, 211, 38: inphie-
gen) 802, etgagan {pgl. Rolandslied p. 118, 6A: etsazen iz tbie
haithene) 921. nach niederdeutscher weise wird r versetzt: (ledrp-
musin 321, ebenso 1: splider 310 (vgl. Bartsch zu ßerth. v. Holle
p, LVII). hinter kurzen vocalen treffen wir nicht selten auf ver-
doppeltes 1 : buuuiiion 36, spillestede 220, vuigilia 799. für fehler-
haft sehe ich an, wenn in baftra 267 1 vor f ausgelafsen ist; ebenso
verhält es sich mit gfrtb 291 für gfrstb. einfaches s für doppeltes
begegnet in mksiburi 919; der umgekehrte fall findet statt in has-
selin 226. — folgt aufyf noch u, so sind zur darstellung des lautes
zwei oder drei u venoandt; dagegen wird diese spirans hinter s meist
durch einfaches u bezeichnet, dieselbe erscheinung findet sich auch
an andern stellen: ualoubrkx 251, milua 323, bazzoua 353, sogar
im anlaute: uac^aldra 31, ulntbrant 99, muluerf 123. ausge-
fallen ist w im inlaute von cruocuaren 491, untreua 579, zui-
uaren 754.
2) Vocale.
Kurz A ist nicht umgelautet worden in: basselin 226, fornan-
tigenu 389, 395, gransin 506, gesamini 590, gransi 665, gesarauui
714, uuntdragili 768, ferner in den Wörtern aufm, wo ich e nur
in folgenden fäUen angetroffen habe: ducbera 163, spareuuere 181,
lugeneri 897. denn dafs dies e kurz ist, beweist die form hileiche-
niacbiri 657. aufserdem erwMne ich das a , welches nach nieder-
deutschem brauche (gramm. V. 254) für gebrochenes e eintritt: al-
pantbein 70, uuaruo 697.
Lang A erleidet durch den umlaut bei dem worte cesekar 24
einbufse (vgl. auch anm. zu \). ich schlief se hier an, was ich sonst
über umlaut und brechung zu sagen habe, lang u trnrd umgelautet
zu iu: fiuli 212, geliuru 619. auch von dem umlaute des kurzen u
finden sich spuren, so ist stiruilpd 303 zu erklären, dies wort ist
zwar anderweitig nicht zu belegen, aber wir haben sturni und
in. DIE PARISER GLOSSEN. 23
storn^n und können nach analogie z. h, von mitti, mittil, inittilöd(i)
dk reäie stuml, sturnil, sturnilöd aufstellen, war hier der umlaut
mü i bezeichnet y so wird er es in adhumtuitti 696 mit ui. ändert
ifioii end/teft uurppi 325 in uuippi, so ist dies das dritte heispiely
doch kein sicheres, da eben so leicht uueppi geschrieben werden kann,
umgdautetes langes o wird zu oi: troistanne 471. ein sehr merk-
würdiger Umlaut liegt in xzfrxxfllkn 275 vor, einer form, die ich
wenigstens nur von wallan abzuleiten weifs.
Die brechung, sie tritt ein in fällen, wo die oberdeutsche
spräche sie nicht kennt: hbripf 42, hariouk 148, curbezberon 200,
sperdherende 524, ouar 682, brobche 698; dagegen fehlt sie in
formen, die in Oberdetitschland stets von ihr angegriffen werden:
ilirheih (?) 192, xxgblxxfkdxn 232, fugbl 260 (vgl anm. zu 89),
iz 689, erspietun 822, stigun 823 (daneben stfgxn 882).
LangE = 1) I: ersteuoda 414. vgl dazu Bartsch Berth.
V. Holle p, XLIX, wenn auch das von ihm an erster stelle gegebene
beispiel aus dem Crane v. 30: gez^hen dort nicht von gezihen,
sondern von gezieben abzuleiten ist, 2) ei: regero 167, bebezun
690, stfnin 916; 3) ie: gretuuardun 559.
Kurzl tritt ein 1) für tonloses e, z, b. scellinde 183, ge-
spanninemo 566, stincbindun 630 usw, 2) für umgelantetes e:
bisingon 29, uuindilmeri 444, ungequidheda 832.
Lang I = 1) ei: uzfimondan 451 (vgl. Bartsch zu Berth. v.
HoUe p. LII); 2) 6: irista 870 (vgl. Rolandslied p. 304, 26 P: des
winigin man; a^tch jetzt noch im Aachener dialekte Frommann,
nmndarten II. 546); 3) ie: inginc 21, scizan 65, kine 433, gemi-
dider 648.
Kurz 0 zeigt sich 1) für a vor einer liquida: woluo 327;
2) ßr tonloses e: tutisscomo 729, goniisdii 741 (vgl. anm.
zu 611).
Imijf 0 tss 1) ou: zpfrxngb 38, hoiiit tlO, Ipxxn 219. vgl.
anm. zu 683. 2) iu : gerodede 76. vgl. Bartsch zu Berth. v. Holle
p. LDL 3) uo: drosno'n 618 (?) vgl. ags. drösen.
Kurz U ist hier zu verzeichnen, in so fem es zweimal in der
Partikel an d. h. in, cnt vorkommt: unniuzu 616, unsliuzun 702.
langM «= 1) iu: undfrstxrit 13, spruzent 28, geziich 108,
hpuukscxrxn 280, ruzzungen 411, ruzzunga 474, hulon 634, tu-
ÜBSComo 729; 2) uo: gfscxf 23, pluges 110, 110, luicba 118,
thnisana (?) 134, gescuin 187, fru 201, brudan 455, uudiinga 477,
24 DIE DEUTSCHEN VIRGILGLOSSEN.
oeuuron 574, grunispeht 667, geiiuch 693, snuriheling 724,
slkngersnuri 890. vgl. anm. zu 685.
Von den diphthongen nenne ich zuerst £1; es entspridit 1) dem
ie: beueingen 520; 2) einem umgelauteten e: steincan 370,
gkzekntb 567.
EO in zestarceon 301 scheint nur anzudeuten, dafs der
Schreiber zwischen den verbis starcen und starcon geschwankt hat.
EU begegnet in untreua 579; vielleicht ist auch 754 zuiuaren
in zuiuareu zu ändern, an beiden orten ist ein w ausgestofsen.
lU erscheint, aufser in spriu 169, nur wenn i oder u folgen.
io kommt viermal vor: hiofaldrun 103, riotgras 266, griozon 495,
thkpzfnt 937. sonst steht immer ie resp. i. ie für 1 bietet sich zwei-
mal dar: Ikfmf 94, piepbo 903.
UO (nie ua) ts( zuweilen durch ü gegeben: ruze 30, ungenuri
426, gruzzit 487. aufserdem vertritt es 6: dhuo 563, xpxxkst
816.
Zwischen liquida und muta ist der Stammvokal in zwei fäUen
wiederholt worden und zwar zwischen m (wofür dann n eintritt)
und b: cbnhxpn 262 und zwischen r und g: beiberegun 716.
Zum schhifse führe ich einige beispiele der vocalassimilation
an: edili 580, gesamini 590, ungeuuizini 785, gesithili 792;
alüasta 583.
3) Nominalflexion.
1. starke declination der masculina: gen. sg. es; dat. sg. e;
nam. acc. pl. 1) a; 2) e: strikke 156, fresse 174; 3) i: uueide-
spiezi 886; gen.pl. kommt nur einmal vor: zorno 484. dat. pl.
1) on; 2) un: rkmgxn 263, sclxun 293, tepidun 835; 3) en:
spizzen 225 ; 4) in : ringin 385, lokin 546, scrikkin (?) 556, blas-
balgin {gehört hierher^ wie der nom. pl. blasbalga 762 ergiebt) 769.
2. St. declination: nom. sg. i, einmal e: spareuuere 181.
3. St. declination: es findet sich nur der acc. sg. fritbu 438.
4. st. declination: gen. sg. pluges 110, 116; dat. sg. brohche
698; nom. pl. gransi 665; acc.pl. hxrstk 794; eppele 153, disge
659; dat. pl. gransin 506.
Feminina. 1. st. declination: dat. sg. 1) u; 2) o: haluo 551;
dat. pl l) un: gedun (?) 105, runsun 806; 2) on: bonon (?) 137;
3) en: ruzzungen 411; acc.pl. a: miisa 55, siha 209, loziinga
418, gelegida 425, uudunga 477, wenn an diesen stellen nicht nom.
sg. vorliegen.
III. DIE PARISER GLOSSEN. 25
2. st, dedinaiion: i erhält sich; der dat. pl, lautet auf in aus:
hoin, festin 928.
4. st, declination: gen. sg, i: giiusti 434, dat. sg, ebenso: eichi
14, 849, slkngersniui 890; nom. acc, pl. 1) i; 2) e: bürde 85;
dat.pl. 1) in; 2) en: thincsteden 238.
Neutra: 1. st. declination: vier heispiele des nom, acc, pl. auf
er kommen vor: locher 82, euer 175, holer 424, bieder 475; dat.pl.
dierlegeron 430, legcrun 627, dagegen frbxspn 280, sprachusou 309.
2. St. declination: nom. acc. sg, 1) i; 2) e: denne
120, 152, olebere 154, Ihiinuuenge 859. dative können sein:
gfscxf 23, uueppe 874. nom.pl. i; acc, pl, e. das ie m bibircie
71 deutet wohl schwanken zwischen i und e an und geht nicht auf das
alte iu zurück, dat. pl. 1) in; 2) en: beren 63; 3) un: inuuer-
dun 656. neutra mit cnigefügtem n finden sich folgende: curbelin
67, surobrinon 737, wikiline 763, wickilin 869.
Starke adjectiva und participia. mascul. nom. sg, er; gen, es;
dat. l) emo; 2) emu (?), wenigstem scheint diese form am fornan-
tigenu 389 herzmtellen zti sein, me fornantigenio am fornantigeno
395; 3) imo: gahinisscimo 701, sineuuellimo 719, geuiledimo
765; 4) omo: tutissconio 729; 5) em: dusinem 252; acc, sg. 1)
an; 2) en: scenlenden 569; nom, acc.pl, e, eintnal i: frbmhaldi
257 ; dat. pl. en. femin, nom, sg. iu {in zuiuaren 754 vielleicht
auch eu); dat. sg, 1) era: fernpzfnfrb 9, nizzendcra 565; 2) erii:
thunneru 940; 3) ero, oder vielmehr, mit ausstofsung des e, ro:
uasthabendro 770; acc, sg. a: snella 453, geuolana 537, unge-
quidbeda 832, u)enn an diesen stellen nicht nom. der schwachen
flexion anzunehmen ist, nom, pl. e: zuncde 114, gescunte 584,
denn hellandf 20 und ceinseude 177 können auch die unflektierten
partidpial formen sein. acc. pl. 1) e: gerodedc 76, wo freilich auch
das neutrum angesetzt werden kann, indem man niulenti ergänzt;
gegrauene 526 seil, geba; 2) o: iingetriuuo 375 seil, geba; 3) a:
gemaiida 936. mutr.nom. sg. az: ungeutagaz 377. iizzelaz573;
nom.pl. 1) iu: rodkx, brxnkx 250, valoubrkx 251, gebundeniu
842, rinnindiu 866 ; 2) u: ciuscu 894, unciuscu895; 3)e: ge-
herstide 745, heuuge 775; 4) a: gkzekntb 567, samefre-
zenna (?) 596.
Von der 2. st, adjectivdeklinalion finde ich die unflektierten
formen: druoui 620, reini 621, engi 851.
Schwache declination. ich fafse substandva und adjectiva zu-
26 DIE DEIJTSCHEIV VJRGILGLOSSEN.
i
samtnefi, mascidina: noni. sg, 1) o; 2) e: scolle 75, kine 433,
wenn bei letzterem kein misverständnis der lateinischen form taedae
anzunehmen ist; 3) i: uuntdragili 768. gen, dat. sg. en: uuinreuen
214, tiiscanischen 420, heren 805; sxkbpgfn 234, grauen 358.
acc.sg. o*h: raagon 478, betherquomon 933. nom.pL 1) on; 2) un:
gretmiardun 559; dat. 'pL 1) on; 2) en: lantuouen 658; 3>un:
kinnibac€un (As. kinnibacciira) 413, uuildun 661. acc. pl. 1) on;
2)un: strimun, stramulun 168, fladun 224, erlechendun (scä.
munda) 509 ; 3) en : zagen 804.
Feminina: nom. sg. 1) a; 2) e: hulese (?) 77, bescelede (?)
215, ungeuuande 617; 3)i: iuui 210. gen. sg. 1) un; 2) on:
sunnon 15, luffenon 79. dat. sg. 1) un; 2) on: binesugon 6. acc.
sg. i) un: iungerun 892; 2) on: uuiccon 139. nom. pl. 1) un;
2) on: buuuillon 36, iuuon210, angesezon 304. gen.pl. ene:
buckelene 712 (hagazvssun 412 f^( wohl nom. pL). dat. pl. 1) on;
2) un: rinnun 249, stfgxn 882. acc. pl. 1) un; 2) on: lankon 19,
furcon 513, zeuuou 553.
Ob udra 532 nom. sg. nentr. oder dat. sg. masc. ist, wage ich
nicht zu entscheiden, sonst kommen folgende schwache neutra vor:
oren 858; tbunnun 516, unbestunbelodun (?) 910.
Ich füge hier ein Verzeichnis der substantiva hinzu , die sonst
1) nie 2) selten schwach flektiert sich finden. 1) masc: kine ,(?),
433, bodhomo 489. fem.: clefelun 106, inquedungun 244,
drosno'n 618, behezun 690, beiberegun 716, 788, stakkillun 718,
uuardun 808. 2) masc: regero 167, cbnbxpn 262. fem.: bine-
sugon 6 (Zwetl. gl. bei Ho ff mann, ahd. gl. p. 41, 8: thymo pinosu-
gun) buuuillon 36 {vom mhd. wb. I. 758** zwar schwach angesetzt,
aber starke formen 'finden sich bei Graff I. 522), uuiccun 78, 139,
segun 95, hiofaldrun 103,291 (vgl. Schl.gl. 4, 70: arbuta biufiltrun,
6, 640 : tribuli hiuffildrun), garuon 1 79, iuuon 210 (Berliner Virgilgl,
91: taxi iuuan, Schi. gl. 6, 629: taxos iwin), xxgblxxfkdxn 232
und 235 anm. (vgl. Trierer psalmen 99, 4 : scaf weiden siner oves
pascuae eins) hpuukscxrxn 280, sblxxn 296, sumerladun 405, 644,
721, helligruouun 435, huttun 461, segalgerdun 606, zangun 770,
stigun 823, stfgxn 882, scindelun 883.
Von profiominibus begegnen: mir 21, se 330; iz 689, themo
847.
Die adverbien enden: 1) ow/'o; 2) auf i: queclichi 295;
3) auf a . sama''afta 423.
III. DIE PARISER GLOSSEN. 27
Schiit fsHch erwähne ich die bildnngen inga: thresginga 128^
uuendinga 161, und (n)issi: bkxxntnkssi 69.
4) Verbalflexion.
Die starken verha: 1. p. sg, praes, 1) u; 2) o: ufscricco 409;
3) un: unsliuziin 702. 3. p. sg. 1) it; 2) et: uuitganget 176.
dieselbe person des verbum s^ibstantimim erscheint 693 : ist. 3. p, pL
1) ent; 2) en: bizen 59. diese apocope ist nach WGrimm z. grafen
Rudolf p. 8 und zu Athis p. 361 nur mitteldeutsch, 3. p. ph praet.
1) un; 2) on : auenamon 2, ceuuron 574. vom conjunctive kann ich
die formen anführen: uzbliiime 92, hiuue 649; beueingen 520, vom
imp. sg.: drbh 45, trbh 46, drkp 50, gfdrkp 330; imp. pL: bakket
145, malet 146; sciezzent 876. der infinitiv zeigt gewöhnlich an,
einmal in: xzfrxxfllkn 275. das part, praes. endet auf 1) andi,
2) endi; 3) indi; das part. praet. unflektiert auf dm; flektiert 1) auf
en; 2) auf dm: beuanganan 576; d) auf in: gespanninemo 566;
4) auf on: erquemoner 467. zu erwähnen sind noch die beiden part.
praet. erquemoner 467 ww^iberechene 592. beiquemsinkommtindmer
form e für o häufig vor, worüber man Graff nachsehen mag; auch
sonst schwanken zuweilen e und o ; z. b. in den hs. ABCD der klage
V, 970 steht gezemen.
Die schwachen verba. 1. p. sg. praes. der i-klasse zeigt
bei langen stammen: 1) u: eruuerdu 378, geliuni 619; 2) iu:
kembiu 684; 3) on: bisingon 29; bei kurzen iu: besueriu 830,
932; dieselbe form der o-klasse lautet un: meldun 379, uzerloccun
722, vgl. anm. zu 72. in der e-klasse endet sie 1 ) auf on (?) : rfrpn
287; 2) auf en: misstruuuen 376. 3. p. sg. praes. 1. conj. 1) it;
2) et: uzsuizzet 81, bfrdft 276, zeiget 481; 2. cmij. ot; 3. conj.
et: anahaldet 54. 3. p.pl. 1. conj. ent; 2. conj. 1) ont: screc-
cont 681 ; 2) ent: ruzent 22. 1. p. sg. praet. erscheint nur einmal
in der 1. conj. genazda 692 ; 3. p. 1 . conj. ruomida 546, benazta
691; 2. conj. 1) oda; 2) eda: underbrordeda 465, iageda 525.
ob uzsnudda 836 zur ersten oder zweiten conj. gehört, weifs ich
nicht. 3. conj. erbaldeda (?) 366, irsuarzeda 410. 1. p. pl. in der
1. ctmj. gfsbkdxn 3; 3. p. pl. 1. conj. bei langsilbigen dun, sonst
idun, edun (uegedun 705); 2. cotij. 1) odun; 2) edun: clafetun
554, seidedun 689, erspietun 822; i. conj. idun: gruidun 404.
part. praet. 1. conj. unflektiert: 1) it; 2) et: eruuarmet 860; 3) t.
geuuort 801, gebouut 899; flektiert hat es den bindevokal: 1) e;
2) i: gemidider 548; 3) a: geolade 764. 2. conj. unflektiert ot.
28 DIE DEITSCHEN VIRGILGLOSSEN.
flektiert \) o: iinbestiinbelodun OK); 2) e: gescidedemo 632;
3) 11 : anagebrorduder 522. Mir einmal erscheint ein part. ohne ge:
ziinede 114. vom conjunctiv praes. bemerke ich die form: carro
264, vom imperativ: genendi 761; gegazet 497. der infinitw der
1. und 3. conj\ (iiueran 203) lautet an, der der 2. on. flektiert
finde ich ihn in der t. conj. an folgenden stellen: gemestanne 259,
troistanne 471. part, praes. t. conj, nur trhasindi 253; 2. conj.
endi und ondi z. 6. smierondi 354, ruzondi 454 neben smkfrendk
925 und ruzzenden 502 ; 3. conj. endi.
Auf blatt 42 derselben hs, ist eine reihe bäum-, pflanzen- und
thiemamen eingetragen, von denen hr, dr. Michelant zu Paris so
fretmdlich war, mir eine genaue abschrift zu besorgen, ich gebe oticfc
bei diesen eine kurze' darstellung der lautverhältnisse,
D im an- und inlaute = str, ahd, t; = str, ahd, d m: dorn
LXXXIV; wida LXXII. die Verbindung nd entspricht sowohl str,ahi.
nt als nd. wegeti unrendo XXXI verweise ich auf die anmerkung,
)d = str, ahd. lt.
T an- und inlautend = 1) to. t: turtulduba XIV; 2) str, ahd.
z: auarata LXfV, da in Oberdeutschland diese pflanze ebereiza heifst^
wie Graff III. 865 anführt, da er einen beleg nicht beigebracht hai^
so gebe ich einen solchen aus Sumerlaten 53, 4: abrotanum ebereize.
It findet sich in pifultra XXXVIII. unorganisch ist t am scUufse
des Wortes huon angefügt: wazzerhiint XXI, bunt XLV, rephount
XLVI. tt begegnet in otter XCVIII.
TH = Str. ahd, d: flethermus XXVÜ, pethemo LXVII.
Z nach kurzen silben einfach (nezila LXVIII, mazaldra XC) und
doppelt (wazzerbiint XXI).
B = 1) Str. ahd. p; 2) lat. p: bircboum LXXIX. im inlaute
steht dafür auch ii, einmal w : ciiruuiz LVII.
F = Str. ahd, f ; dafür ph in gripbo XLIH, griph CVI; ph
für Str. ahd. ff: aphin CVIII.
P im anlaute = 1) lat. p; 2) str. ahd. f: pifultra XXXVIII;
im inlaute = 1 ) lat, p : papilii LI ; 2) lat. b : lupistekila LVIU ; 3)
Str. ahd. pf: wideopa XL im a^islaute = 1) str. ahd. p: rephount
XLVI ; 2) Str. ahd, f: miilwerp CXV.
PP= 1) Str. ahd, i)f: sneppa XVIII; 2) lat. p: cappo XXXVII;
aufserdem erscheint es in cappa XLVIIL
m. DIE PARISER GLOSSEN. 29
G = 1) sfr. ahd, k; 2) str. ahd. li: wigo XXIII.
K ün an- ufid inlaute = 1) sir. ahd. ch; 2) ((: cappa
XLVUI, conala LIII. im auslaute =1) str. ahd, h: gok VI, strok
XU, hauok XXVI, hruok XLIX, lok LXV; 2) str. ahd. c für cch:
steinbuc XXX, buc Gl; 3) huc XIX.
CH = 1) Str. ahd. ch: duchere XVI; 2) str. ahd. h: eich
LXIV, rech XCIX; 3) str. ahd. k: rechenbocho GXVII; 4) für die
Str. ahd. labialasprrata: huchela XX, duchestein CXX.
H = 1) Str. ahd. h; vor r zweimal erhalten: urlirint XXXIV,
hruok XLIX; einmal abgewörfm: natram XXII. im anlaute ist es
vorgeschlagen: huc (?) XIX, huchela (?) XX, haspa LXXXUI; ab-
geworfen: wideopa XI, im ifUaute: aorn LXXIV; vor t: natgala
XV, natram XXII, watala XXXII; vor 1 mit gleichzeitiger unter-
drückvng des vorhergehenden vokals: scelo CHI, elo CIV.
jCC = Str. ahd. cc: mucca CXXI.
W ausgestofseti in po XVII {vgl. gl. Jun. D. p. 267 : pau) ; vor
r erhalten: uurendo XXXI.
R versetzt: strok XII, andron LIX.
Zu erwähnen ist noch die Verbindung sp = str. ahd. fs: wespa
XL. t;^^. gl. Jun. D. p. 269: crecopulus wespe; gl. zum summa-
rium Heinrici German. IX. p. 20, 28'': vespe wespeii, gl. Lips. 762:
regpias s= str. ahd. refsjan.
Die vocale. brechung fehlt : steiubuc XXX, kiruela LXUI, buc
CL a für gebrochenes e : krasso LVI ; ä für e: drano XXXIX {vgl.
gramm. U 389). e = 1) str. ahd. ei: wegebreda L; 2) str. ahd. ä:
Immon LXXVH; ö= 1) ou: gok VI, po XVII, lok LXV, hunt-
hobido CIX; 2) uo: uuermoda LXVI. ü = uo: wazzerhunt XXJ,
bunt XLV. ou = uo : rephount XLVI.
Flektiert kommt vor: ahoma LXXXV; bremou LXXVU.
heimelo (t^I. gramm. III. 666 fg.) CXUI begegnet sonst nicht
schwach.
Dafs diese Virgilglossen dem fränkischen dialekte angehören,
zeigt der consonantenstand; da nirgends ua für uo erscheint, ist das
sAdfränkische idiom ausgeschlofsen. nach Würzbnrg - Fulda die ew/-
siekung des denkmals zu setzen , verbietet das Verhältnis der conso-
nanten, besonders der dentalen, aber auch an Mainz und Trier
dürfen wir nicht denken, denn der erstere ort kennt t für z gar
30 DIE DEUTSCHEN VIRGILGLOSSEN.
nicht , der letztere nur in 'that"* (Müllenhoff denkmäler p. XVI). in
umerem denkmale dagegen ist t gesichert durch die sdireibwig
grScuuardun 559, welche uns zwingt, auch die beiden andern t für
z als richtig anzuerkennen, mr gerathen also nach Niederfrafücen
und auf dieses weisen auch häufig die vocale.
Nun könnte jemand die enoähntefi ndd, elemente durch die
annähme erklären wollen , dafs unsere glossen aus einer ndd. hs. ab-
geschrieben seiest, ich behaupte das gegentheil: die vorläge war eine
oberdeutsche und zwar eine, die von deti erhaltetien Virgilglossen
am meisten mit den Tegemseem übereinstimmte, diejenigen warte
nämlich, welche an derselben stelle sowohl in den Tegernseer als in
den Pariser glossen gleich hüten, bilden ungefähr ein achtel des
letztgenannten denkmals. ich habe dieselben daher durch cnrsiven
druck kenntlich gemacht, zwar findet sich ch für str. ahd. ch auch
in md. hs. , z. b. in der Strafsburger hs. des Rolandsliedes (Grimm
p, XVI), in den gl. zu Heinr. summ. Germ. IX ; ist es aber nicht
merkwürdig, dafs von den acht vorher erwähnten fällen, in denen
diese aspirata in deti Pariser gl. begegnet, vier auch in den Tegem-
seem vorkommen? dafs aber oberdeutsche gl. zuerst ins ndd. und
von da aus in den dialekt unseres denkmals umgesetzt seien, dies wird
niemand im ernste behaupten wollen.
Freilich läfst sich nicht leugtwi, dafs eine reihe von warten $ich
zeigt, welche, weil dem ndd. eigenthümlich , einer oberdeutschen
queUe nicht entnommen sein können, rühren diese also aus einer
ndd. hs. her und sind sie ein wenig der hochdeutsdien spräche ange-
passt oder repräsentieren sie den dialekt, dem die Pariser gl. in ihrer
jetzigen gestalt angehören? zur entscheidung dieser frage hilft das
soeben besprochene blatt 42, welches ich wegeti des zweimal vor r
erhaltenen, einmal weggeworfenen h der zweiten hälfte des neunten
Jahrhunderts zuschreibe, wir haben gar keinen grund, dasselbe nidu
für ein original zu halten , 7ioch es einer andern gegend als die vor-
liegende fafsung der Virgilglossen zuzutheilen. denn dafs t für z
nur einmal, in den Virgilgl. dreimal vorkommt, beweist nur, dafs
es in beiden sehr selten ist: auch bleibt zu berücksichtigen, dafs der
umfang der Virgilgl. achtmal so grofs wie der des blattes 42 ist.
wenn femer th für d auf diesem zweimal, sehr häufig dagegen in
den Virgilgl. begegnet, so ist zu bedenken, dafs dergleichen weseiUlich
vonder gewohnheit des Schreibers abhängt, so findet sich ja th noch in
denkmälem des zwölften Jahrhunderts, z, b, in der Strafsburger hs.
m. DIE PARISER GLOSSEN. 31
dt$ Rolanddiedes , in Wiggerts pscUmeninterlimarversion vor, ztt
^mer zeit, h>o es sonst völlig aufser gebrauch gekommen war, da
femer eine anzahl formen beiden stücken, den Yirgilglossen und dem
blatte 42, gemeinsam sind, so trage ich kein bedetiken zur feststellung
ihres entstehungsortes sie nebeneinander zu rathe zu ziehen, als
eiUhsisch, theilweise auch niederrheinisch charakterisieren sich auf
U 42 ä für e, e für ä, besonders aber w vor r in uurendo; hierher
swhen läfst sich vielleicht auch der acc, pl, gabulas in den Virgilgl,
143, den ich vorher bei der darstellung der fkocionen übergangen
habe, im sächs, dialekte ist dies wort zwar nicht nachweisbar, aber
im ags, {Bosworth 27 p) und im and, (gafl) ist es ein st. masc, erster
decUnation, auf den Niederrhein deutet folgendes: 1) ss für sc,
zwar auch im 12. und 13. Jahrhundert alamannisch Weinh, p. 156
aber fränkisch nur gegen den Niederrhein hin: Wiesbad, gl, 229
romesse; Wemher v, Niederrhein p. 19, 21 galileisse, 46, 8 he-
breissen; Lacomblet, archiv l, 1 (1832) p, 334 visserie (aus Trier) ;
Laehmann, drei bruchst.ll, 66 visse; gl. Jun, D, p, 268 drossela;
Elisabeth (ed. Rieger 1868) v, 2727 dissegader; viele beispiele bietet
seUiefslich die allegorie *Salomönis hüs^ bei Adrian, mittheilungen
p. 417 ff. 2) ei für umgelautetes e. vgl, gramm, I.' 185, WGrimm
zu Konrads Silvester p. IV. 3) ei für ie, welches J Grimm (gramm,
I.* 262) nicht richtig allein dem Gottfrid Hagen zuschreibt, denn
nicht wenige beispiele davon bietet das fragmsnt des Karlmeinet bei
Lachmann, drei bruchst. III; fertier haben die Xantener gl. 132 ge-
meidan, die gl, zu Heinrici summ. Germ. IX p. 21, 38** eiiTaltra.
allgemeiner ndd. sind vielleicht folgende erscheinungen : 1) w für h
zwischen vocalen: zeuuoD 553. diese form ist nach Schmeller B. wb.
rV. 239 nicht nur schweizerisch, sondern auch mittelrheinisch, sonst
finde ich ijiluweii Ruther 4262, Gottfr. Hagen 920 (im reime), vgl.
Bartsch, Karlmainet p, 342, aber auch ijuwete Reineke Vos ed.Hoffm.
3722, 6500. 2) ch für g im inloMte: Ruther 1728: dache, Wiesb.
gl. 248: ocha, vgl, Bartsch herz. Ernst p.\\ daneben in dem thü-
ringischen (Bartsch Berth. v. Holle p. XXXVI) grafen Rudolf p. d^
23 : burchere. ich mache endlich noch auf zwei dem holländischen
sich nähernde formen aufmerksam (anm. zu 66, 285).
Der Ursprung beider denkmäler ist also in einer gegend zu
suchen, die von niederrheinischen und sächsischen einflüfsen berührt
wurde, doch hindert uns das überwiegende z , zu weit nach norden
zu gehen, auch scheidet sich der dialekt unserer stücke wesetUlich ab
32 DIE DEUTSCHEN VIRGILGLOSSEN.
von dem des Herhort von Fritzlar, welcher ht für ft anwendet, eine
erschernung, die in den VirgilgL höchstens einmal (933) sich zeigt,
femer auch p für pf, \)h meidet, freilich kann dies letztere dem
Schreiber allein zur last falUn. so bleibt uns detm nur die gegend
an der Lahn, das heutige Nafsau und Oberhessen, und dort werden wir
beide denkmäler fixieren können, dorthin hat MüUenhoff {denkm. p.
XVI) mit recht die Xantener gl. verwiesen ; dahin werden auch die
etwas Jüngern gl. zu Heinrici s^immarium Germ, IX. p. 13 ff. ge-
hören, in diesen tritt einmal t für z ein: katta 10; denn das aiidere
von Rieger aufgeführte beispiel: holduua, st^t nicht für \\o\X^\XM2iy
sondern für holediiua. dadurch erklärt sich auch, wie sie in die
Darmstädter bibliothek gelangt sind, ein bestimmtes kloster kann ich
allerdings leider nicht angeben, von dem sich mit Sicherheit behaupten
liefse , dafs in ihm die Virgilglossen geschrieben seien.
Lag also eine oberdeutsche quelle vor, so fragt sich, wie der
verfafser der uns überkommenen recension sich dazu verhielt, ich
denke mir die sache so : irgend ein mönch hatte ein oberdeutsches
original vor sich, das er ziemlich mechanisch abschrieb und in dem
er nur die seinem ohre fremden worte mit ihm geläufigeren ver-
tauschte, denn nehmen wir an, eine ganz neue bearbeitung ober-
deutscher Virgilglossen habe stattgefunden^ so müfsen wir zugehen,
dafs auch von dieser nicht das original, sondern nur eine abschrift
auf uns gekommen sei. ich übergehe die nicht seltenen Schreibfehler,
theile auch nicht Wackemagels im fünften bände dieser Zeitschrift
p. 320 ausgesprochene ansieht, dafs die Vereinigung mehrerer ge-
trennter Worte zu einem die thalsache der abschrift bewiese ; vielmehr
mache ich auf folgendes aufmerksam : 1) das wort Gabinis scimo
701 ist deutlich in zwei theile getrennt, derselbe fehler findet sich
auch an einigen anderen stellen. 2) manche glossen kommen zweimal
vor oder stehen fem von dem lateinischeti worte, zu dem sie gehören.
3) die Servianische note zu Georg, l. 59 lautet in unserer hs. (73) :
et gerunt partum, dem entspricht aber nicht die deutsche gloss»
uzuuerpent; diese erfordert egenint und dies bietet auch der text
des Servius sonst. 4) das deutsche mkthf.mksgfinp steht hei Aen. VIII.
681: ^stans celsa in piippi, geminas cui tempora flammas Laeta
vomunt, patriumquo aperitur verlicc sidus.' dazu passt aber weder
die praeposition mit, noch auch heimisk; man würde dort eher
faderifh erwarten, vortrefflich stimmt dagegen die glosse zum v. 696:
regina in mediis patrio vocat agmina sistro.
HI. DIE PARISER GLOSSEN. 33
Alle diese Schwierigkeiten verschwinden, wenn man die vorhin
van mir geäufserte meinung annimmt, dafs eine oberdeutsche, seihst
kaum fehlerfreie hs. abgeschrieben ist, und dabei sowohl neue ver-
s^ten sich eingeschlichen haben, als auch viele worte hinzugefügt oder
verändert sind, dazu kommt noch ein anderes, der Virgiltext der
Pariser hs. bietet Georg. III. 86, wie mir hr, Herz schreibt: 'densa
coma\ während am rande steht: 'iuba manauua' (254). zur erklä-
rung dieses umstandes scheint mh' nur folgendes auszureichen: keine
vollständige Virgühs. mit scholien und glossen wurde bei jener ge-
legenheit abgeschrieben, sondern es sind nur die glossen und scholien
(diese können von jenen nicht getrennt werden, da viele glossen sich
auf Servianische noten beziehen, ja in den text der scholien einge-
reiht sind) aus einem oberdeutschen exemplare in das vorliegende,
das den Virgiltext allein enthielt, eingetragen, schliefslich noch dies:
wenn ich bisher stets blofs von zwei exemplaren, dem oberdeutschen
M^ unserm, gesprochen habe, so will ich damit keineswegs behaupten,
dafs nicht zwischen beiden eine Vermittlung durch mehr oder minder
zahlreiche, nun verlorene denkmäler habe stattfinden können.
Uebrigehs mufs unsere hs. einmal in Rheims selbst oder in einem
zu dieser Stadt in beziehtmg stehenden kloster gewesen sein, auf
blatt 42 ist nämlich ein *epitaphium Gerberti papQ de archipraesule
Remensi Adalberone* (t 5 Januar 989) zu lesen :
'Contulerat natura potens quQ summa putavit
ad meriti cumulum tibi, praesul Adalbero, cum te
praestantem cunctis mortalibus abstulit orbi
quinta dies fundentis aquas cum pondere rerum.'
dasselbe epigramm befand sich auch in der cathedralkirche zu Rheims,
vgl. Marlot, histoire de la ville, cite et universit^ de Reims, band HI
(Reims 1846) p. 64 fg.: son corps (d*Adalberon) fut inhumi en la
cathedrale , et pour ipitaphe on lisoit aticiennement ces vers gravis
sur une table de cuivre en lettres d'or. es folgen dann die citierten
verse mit der abweichung, dafs v. 1 für potens parens gesetzt ist.
da Gerbert papa genannt ynrd, so können sie vor 999, wo jener den
römischen stuKl bestieg, nicht in die hs. gekommen sein, doch darf
man nicht daraus schlief sen wollen, dafs er Gerbert, nicht Silvester
heifst. der ursprüngliche name dieses pabstes erhielt sich sehr lange
in Deutschland, spricht ja noch Walther (33, 22) «on* einem zoube-
raere G^rbrehte.*
Zur dtersbestimmung der glossen nützt uns ebensowenig, wenn
Z. f. D. A. neue folge III. 3
34
DIE DEUTSCHEN VIRGILGLOSSEN.
Germania durch francia (184) gegeben unrd. man könnte darnach
glauben, die entstehung unseres denkmds müfse in die zeit der
Salischen kaiser fallen, abgesehen von ^Germania francoiio lant'
Diut. IL 370, spricht dagegen der modus Ottinc 39 : Francus instat,
Parthus fugit, der doch unter Otto III verfafst ist {Müllenhoff,
denkm, p. 314). femer helfen uns wenig die umlaute e für ä, i, iu
für u und ü. denn der umlaut iu für u kommt nach meiner, von
Grimm gramm. U 343 abweichenden meinung schon beim Isidor
vor: lyuzilun XI^ 17, XII' 8, liuzeln XII" 10. überhaupt mufs das
alter und die geschichte des umlauts aus den denkmälem bestimmt
werden, nicht diese aus ihm. unr sind also allein auf die fleooion
angewiesen, da erinnere ich denn an folgende neben den älteren
vorkommende jüngere formen: nom. pl. masc. der 1. st. decl. auf
e, i, ebenso der nom. sg, schwacher masc; nom. sg. fem. des schw.
adj. auf e, nom. acc, pL fem, starker adj. auf e, neutr. pl. starker
adj. auf e, a, acc. pl. schwacher masc. auf en. hält man hierzu
das schwanken in den vocalen der praeterita schwacher verba, so
gelangt man für die entstehung der Virgilglossen ztir annähme emer
zeit, in der die spräche sich umbildete, eine solche war das elfte
Jahrhundert j in dessen erste hdlfte ich unser denkmal setze.
Endlich erwähne ich eine notiz, welche sich auf dem haJb-
abgeschnittenen rande von Matt 95' befindet, sie zu enträthseln
überlafse ich scharfsinnigeren: Guogeris (fcr. dr. Michelant liest:
Uuageris) uuison. in dera nuessum heccun uuison. uuinie hun-
dale. conc.
B ü C 0 L. V.
31. lentas hastas ffnfstfccpn.
34. tulerunt auenamon.
36. mandavimus [hordea sulcis]
gfsbkdxn.*
39. Carduus thistal
„ paliurus clethun.
77. thymo binesugon.
88. pedum krxccb.
BÜCOL. VI.
1. prima fxrksta.
17. attrita fernpzfnfrb.
17. cantliarus cbnnb. lo
22. moris mulberin.
47. ah leider.
53. fultus undfrstxrit.*
54. ilice slblteihk.*
60. stabula ad Gortynia sunnon- 15
stallon.
68. apio eppe.
71. deducere geneian.
„ ornos linbouma.
75. inguina lankon.
84. pulsae hellandf. 20
UI. DIE PARISER GLOSSEN.
35
« BÜCOL. VII.
7 . mihi de^raverat inginc mir.
13. resonant examina ruzent
suarma.
32. cothurno gfscxf.
33. sinum lactis cesekai*.
25 42. rusco hulis.
„ algä merigrase.
47. solstitium hizzi.
48. turgent spruzent.
torreo b.s.ng::n.
30 50. fuügine ruze.
53. iuniperi uac'^aldra.
„ castaneae kestene bouma.
66. abies danna.
B.ÜCOL. VIII.
53. alnus erla.
35 54. electra gfsmflzi.
55. ululae huuuillon.
59. speculä uuardu.
Hec egloga farmaceutria id
est fbscknbtprka dicitur.
id est zpfrxngb.
64. vitta uasuualco.*
40 65. verbenas isena.
68. carmina galdar.*
74. licia hbrlpf.
stamen uuarp.
bitumine harze,
fer drbh.
fer trbh.
carmina garsanc.
Hylax brakko.
BÜCOL. IX.
8. clivo xphbldk.
60 24. age drkp.
25. ferit stiehlt.
36. strepere gbgkzpn.*
82.
45 101.
ff
104.
107.
36. olores eluiz.
42. imminet anahaldet.
45. numeros uuisa. 55
49. apricis sxmfrlkcon.
56. caussando rethenondk.
58. [ventosi] ceciderunt [mur-
muris aurae] gfuukchxm.
B ü C 0 L. X.
7. attondent bizen.
19. subulci sueina. 60
27. ebuli euch.
„ ebuli adochez,
„ baccis beren.
39. vaccinia lor.bkri.
59. torquere seizan. 65
67. über scorza.*
71. fiscellam curbelin.
fiscina eprf.
G B 0 R G. I.
4. experientia bkxxntnkssi.
57. ebur alpantbein. 70
59. castorea bibircie.
castor. inde verbum Castro
. . . bun.
et gerunt partum uzuuer-
pent.
63. age i^uolnu.
65. glebas scolle. 75
71. tonsas [novales] gerodedc.
74. siliquft hulese.
75. viciae uuiccun.
„ lupini luffenm.
80. fimo mist. 80
88. exsudat uzsuizzet.*
90. spiramenta locher.
93. Boreae nortuuint.
95. [vimineas] crates egidun.
„ crates bürde. 65
3*
36
Dl£ D£UTSCH£IS VIRGILGLOSSEN.
90
101.
111.
112.
120.
132.
135.
139.
9»
»^ 143.
144.
148.
151.
100
152.
153.
»»
154.
105 155.
156.
157.
160.
162.
110 „
164.
»»
115
165.
166.
170.
173.
174.
120 178.
181.
183.
farra koma. 184.
culmus halm. 185.
depascit ezzet.
iDtuba i , galcruh. 186.
intiba oseDbritta."'
repressit gestilda. 190.
excuderet lubiuuue.* ,.
visco mistel.
Tiscolkünf. 192.
serrae segun. 193.
cuneis uuekken. 194.
fissiJe speldich. „
arbuta brüst.* 195.
robigo uintbrant 207.
Ulcus angp.* 215.
Carduus thistil. 226.
lappae cUiha.
tribuli hiofaldnin. 227.
lolium rado, radan. 233.
rastris gedun. 236.
sonitu clefeiun.
falce saidemacese. 264.
aroia azznsi, gezuch. „
vomis scar. 266.
robur aratri pluges houit. 267.
tribula fUgila. „
traheae slidon.
supellex gkziugi. 285.
arbuteae [crates] zunede. ,,
vannus uuan* 294.
burim pluges houuet. 296.
tüia linda. 298.
fagus hucha. 306.
stiva reche, rdio. „
area denne. ,,
cylindro duuostein, uuel- 307.
lesteine."^ 309.
mus spicemus, spizmus.
talpae muluuerf, muluerf.
bufo creda.
[quae plurima terrae] mon- 125
stra [ferunti hamustro.
curcuüo angfur,
formica ameiza.
tritura thresgioga.
tritura gethnise.
amigdalus basal. 130
palea caf.*
medicare reiDon.
nitro salzsteine,
amurca olesthrusama.
siliquis hnleson. 135
fauces engk.
fabis bonon.
Tanis aveuis uuüden ha-
veron,
viciam uuiccon.
zonae strimelon. 140
concretae tfsamene ge-
rumtan.
exacuunt spizzent*
furcas gabulas.
fiscina curuelin.
torrete bakket 145
frangite [saxo] malet,
obtunsus farnozcenes.
licia harlouk.
telae uueppes,
pectine rauun. 150
aeni caldaru.
area denne.
lauri baccas eppele.
oleam olebere.
myrta mirtel.* 155
pedicas strikke.
verbera [fundae] snuori.
falx messoria sichila.
falx fenoria s^esua.
ni. DIE PARI^>EH GLOSSEN.
37
60 348. maturis rifen.
353. menstrua Luna manulh-
uuendiga.*
359. murmur thoz.
361. mergi duchera.
mergus duchari.
165 363. paludes slruot.
„ fulicae ualkon.
ardea regero ,
364.
367.
368.
170 370.
371.
377.
378.
175 379.
389.
390.
395.
400.
ISO 403.
404.
405.
449.
474.
185 481.
heigero,
heigro.
tractus strimun, stramulun.
paleam spriu.
Boreae norostanuuint.
Eurus ostansuntiiuint.
Zephyri uuestanuuint.
hirundo sualauiia.
ranae frosse.
ova euer.
spaliatur uuilganget.*
carpentes ceinsende.
obtusa zeinna.*
maniplos garuon.
uoctua natgala.
Nisus spareimere.
Scylla Icuuerka.*
crepilans salit scellinde
springit.
Germania francia.
proluit uergoz.
\\)0
GEORG. II.
6. vindemia uuindema.*
8. cothurnis gescuin.
12. gcnestae briinun.
13. populus belizboiim.*
„ salicta uuida.
15. caslaneac kestinun.
16. aesculus uirheih.
18. ccrasis kirsboumon.
205
210
60. uva uuinberi.
66. Herculeae arbos coronae 195
birka.
70. platani ahorna.
71. ornus lintbotm.
87. surculus midelinc.
88. Crusturniis piris bratbiron.*
„ volemis curbezberon.* 200
95. preciae frutVuf'on.*
96. cellis kelketron, kelleron.
100. durare uueran.
113. taxi iuua.
129. verba galdar.*
180. calculus kisel.
189. filicem uarn,
214. tophus duchstein.
242. cola siha.
257. taxiiuuon; iuui,
picea Evra.
pulredo fiuli.
264. fossor greuil.
333. painpinus uuinreuen blat.
358. rasae bescelede.* 215
361. tabulata cameratun.*
„ tabulata spreithi.
379. cicatrix hilouuua.*
381. proscenia Ipxxn.
„ proscenia ludi spillestede. 220
382. compita xxfgfscfkdhb.
384. utres budericha.
389. oscilla docchnn,
394. liba fladun.
396. veribus spizzm.
„ colurnis hasselin.
407. pulando besnitliendo.
413. rusci hulisboum.*
417. extrcmos [antes] endi.
421. rastros hpxxxri.
225
230
38
DIE DEUTSCHEN VIRGILGLOSSEN.
aesculus slaheic*
175.
vescas azkchxn.
430.
aviaria xxgblxxfkdxu.
ulva riotgras.
445.
carinas bodema: pars pro
188.
capistris haftra.
toto.
191.
gradibus sonare gaDgan.
463.
testudine sxkbpgfn.
203.
spumas aget uzffkmpt.
235 471.
lustra xxfknthvD.
204.
esseda shmbxch.
497.
conjurato gffkdfmp.*
205.
farragine gfrtb.
502.
forum dingstat.
222.
urgentur gfstpzan xxfrthfnt.
508.
rostris thincsteden.
230.
cubili Ifgfrf.
518.
proventu frbmxxpchbr.*
233.
obnixus rkngbnder.
240 519.
trapetis plkbfktdku.*
aestuat xzfrxxfllkn.*
530.
certamina gi(il.'*'
256.
fricat rkbkt, herdft.
539.
classica heritrunbum.
*
299.
Podagras fuozsuth.
300.
digressus framgeruckit.*
GEORG. III.
301.
arbuta brüst.*
25,
aulaea umbehanga.
321.
foenilia hpuukscxrxn.*
45.
adsensu inquedungun.
338.
acalanthida thistiluinco.
245 53.
palearia chelorpn.
360.
crustae hissuo.
72.
delectus chmt.
361.
orbes rbt.
78.
ponti brxccb.
364.
caedunt hpxxfnt.
80.
terga gpppn.
366.
stiria kichillb.
81.
toris rinnun.
374.
couiminus gimacho.
350 82.
spadices [equi] rodkx,
rudo rfrpn.
brxnkx.
376.
specubus frhxspn.*
«
glauci [equi] valoubrkx.
380.
sorbis sperobiron.
83.
gÜYo dusinem.
385.
lappae clfthxn.
85.
fremens trhasindi.
ff
tribuli bieiTuldrun.
86.
juha manauua.
406.
sero xxfzkcbb.*
255 87.
Spina rucchibein.
431.
loquacibus crpndfn.*
104.
carcere pftrkchf.
437.
exuviis sclxun.
107.
proni frhmhaldi.
442.
ad vivum queclichi.*
108.
humiles nkdfrf.
450.
unguine sblxxn.
124.
distendere zegemestanne.*
451.
elleboros marsitliiia,* sit-
260 146/7. est plurimus volitans
tiruurz.
kstmbnbcfugbl.
456.
omina hfkl.
147.
asilo hrfmp; bremo.
473.
geutcm fbsbl.
166.
circlos cbnbxpn.
497.
tussis anbela chelesuht.
168.
torquibus rkmgxn.
504.
crudescere zestarceon.
173.
instrepat carro.
507.
siugultu sicb^nzugu.*
265
270
275
280
285
290
295
300
III. DIE PARISER GLOSSEN.
39
523.
564.
(05 46.
48.
63.
74.
75.
310 89.
131.
145.
146.
162.
315 168.
183.
188.
201.
224.
320 243.
245.
246.
247.
325 M
479.
482.
Stupor stirnüpd.*
papulae angesezon.*
GEORG. IV.
foveat bruodent.
cancros creuiza.
melisphylla bmiuurz.
spicula angon,
ad praetoria sprachuson.
prodigus splider.
verbenas isinun.
spinös iam pruna ferentes
pruboum.
platanuni hahorn.
gentis fbsflfs.
fucos drenon»
tiliam linda.
mussant thiezetit,
Quirites rfktnibn.
arcessere geuuinnan.
stcilio mol.
blattis fledrpmusin.
crabro hornoz.
tineae milua.
aranea spinna,
casses uurppi.
sarcitus geriuilot.
imbrex Woluo.
interfusa unibeuareniu.
Cerberus lifllklixnt.
AEN. 1.
330
70. age gfdrkpsf.
102. Aquilone nordiiuint.
107. estus cfssb.
108. Notus uueslanuuint.
110. Eurus ostamiuint.
335 111. brevia dxnnk.
116. volvitur in caput sturzta
ubar houbit.
117. Vertex uuerbo.
soliitis zeergebenen.*
125. emissam uzferlazan.
138. illi erzagedenio.
1 45. tridenti gere.
„ tridenti darde.
149. seditio gestridi.
167. vivo saxo selpuua senemo
steine.
174. silicis (Hnses.
176. nutrimenta cinselunga.*
„ fomite zumra.
177. arma azzesi.
215. ferinae miildes fleiscses.
222. fata misseburi.
239. rependens uukdfrabtende.
240. fortuna missiburi.
247. Patavi bazzoua.
254. subridens smierondi.
323. maculosae fohes.
„ lyncis luhses.
371. suspirans siiftondi.
425. sulco grauen.
427. tbeatri thinchuses.
432. educunt suerement.*
433. neetare seime.
,, cellas bicar.
435. fucos dremon.
449. cardo ango.
„ stridebat carroda.
452. ausus erbaldeda.
466. Pergama hogecimbri.
693. amaracus lauandula.
698. sponda bettibrede.
704. adolere steincan.
727. funalia carz.
728. poposcit eiscpt.
739. proluit bfgpz.
740. crinitus lancfasso.
340
345
350
355
360
365
370
40
DIE DEUTSCHEN VIRGILGLOSSEN.
375 36.
39.
55.
380 111.
125.
134.
156.
189.
385 203.
302.
440.
468.
390 469.
472.
474.
478.
483.
395 484.
491.
493.
515.
400 545.
604.
625.
627.
773.
AEN. IL
suspecta ungetriuuuo.
suspicor misstruuuen.
incertum uagentagaz.*
foedare eruuerdu.
prodo meldun.
acernis mazaldra , mas-
zeldra.
recusat xxkdrpdb.
ulva morigras.
sacrata thenlcidon.*
omen heihl.
orbibus ringin.
adsto zuoßtun,* zuostunt.'*'
symbolum zeicban.
testudine sciltuueri.*
priino in limine fornan-
tigenu.
coruscus lozonti.
exuviis ursli.
micat le*.
bipenni biaie.
penetralia inhusi.
in limine primo fornan-
tigeno.
ariete heia.*
primos eriston.
sub divo uzze.
praecipites gfxxlkidf.*
umbone ranfte.
hebetat getragit.*
ornum limboum.
usque nohtahime.
steterunt [comae] gruidun.*
405
AEN. III.
23.. virgulta sumerladun.
43. stipite selsboum.
timbra, satureia ueltconola.
serpulum heimconola.*
176. corripio me e stratis uf-
scricco.
195. inhorruit [tenebris] irsuar- 410
zeda.*
226. clangoribus ruzzungen.*
252. Furiarum hagazvssun.
257. malis kinnibaccum.
260. diriguit ereteuoda.*
267. rudentes segalseil. 415
umbo bucula.*
289. transtris stuol. thueri.
323. sortitus lozunga.*
366. prodigium uoraceichan.
385. Ausonii tuscanischen.* 420
391. fetus uuuochar.
414. convulsa anageslagan.
416. protinus mma^afta,
442. Avema holer.
451. 9iXw% gehgida, 425
453. dispendia ungmuri,
461. moneri gemanot uuesan.
483. subtemine uuebal.
stamen uuarp.
647. lustra dieriegeron.* 430
649. baccas lorberj.
67 1 . fluctus aequare gegrundan.*
AEN. IV.
18. taedae kine.
23. [agnosco veteris vestigia]
ilammae ^lustu
26. Erebi helligruouun. 435
27. pudor reiui.
35. esto uuolanu.
56. pacem frithu.
biennes zuigari^.
bimatum zueigar. 440
capulus hilzi.
III. DIE PARISER GLOSSEN.
41
68.
vagatur uuarfoioda.
491.
ornos lintbouuia. 480
71.
pastor iagari.
498.
uionstrat zeiget.
129.
Oceanum uuindilmeri.
505.
secta gescidon.
445
odorissecus spurihunt.
562.
Zephyros suntuuinda.
odorisscqua leideszoa.*
564.
iraruui zorno.
137.
picto limbo gebrordemo
565.
praecipitare zegehurscan. 485
souiue.
567.
ferverc streuon.
148.
fronde loube.
coiicitat grüzzit.
151.
lustra leger.
580.
ferit snfkt.
450 155.
•
glomerant f{uJgdun.*
605.
foros bodbomo.
158.
s])umantein uzfioiondan.
612.
preces fluocba. 490
159.
fulvurn rodan.
700.
croceis cruocuareu.
180.
celerem snella.
»
roscida douuaga.*
185.
strideDS ruzondi.
cantbarus ebngest.
455 193.
fovere brudan.
202.
sertis giiigin.
AEN. V.
talus enkil.
7.
ducunt abtodun.
no, nas, nat suuimmii.
51.
Syrlibus griozon. 495
peuates gesuasgoda.'*'
cestus coluo.
460 255.
huuiilis nidiriu.
71.
favete gegazet.
259.
magalia buttun.
77.
carcbesia kenninga.
261.
stellatus [ensis] gesteinit.
87.
notae strimolou.
262.
laena drenbil.
128.
apricis abren. 500
264.
telas uueppi.
129.
metaui gicil.'*'
465 „
disci*everat underbrordeda."^
143.
stridentibus ruzzenden.
266.
uxorius queneman.
145.
carcere perribe.
279.
ameDs erquemoner.
146.
aurigae reüritton.
sistere gestadan.
»1
undantia lora uueinonde 505
361.
non sponte uDgerno.
zugiia.
470
cautis stein.
158.
frontibus gransin.
393.
lenire troistanne.
163.
palumla pletda* 1 plafla.
398.
natat floz.
187.
aemula digiu.
407.
fervet streuot.
200.
arida erlecbendun.*
443.
Stridor ruzzunga.*
»»
ora uiunda. 510
475 444.
frondes bieder.
204.
procurrentibus framscor-
462.
bubo 14110.
renten.
474.
furias uudunga.
206.
obnixi anageslagenou.
486.
papaver magon.
208.
trudes furcon.
487.
cariiiinibus galdron."^
1J
cuspide siiiereberga.*
42
DIE DEUTSCHEN VIRGILGLOSSEN.
515 20S.
contos scaltbounia."^
416.
necdum temporis geminis
212.
prona thunnun.
iieuuedei^aluo.
214.
pumice tupfteme.
421.
amictuni drembel.
221.
brevibus thunnin.
426.
in digitos z uwm.
226.
urget thn'Dg.
436.
crepitant clafetun.
520 232.
cepissent beueingen.
^1
nialae kinnibein.
249.
praecipuos furiston.
442.
adsultibus scrikkin.
252.
intextus anagebrorduder.*
446.
ultro sinestakkes.
257.
custodes magezogiin.
449.
radicitus uurcilikho.'^
264.
connixi sperd^^erende.
468.
Gdi aequales grftuuardun.
525 265.
agebat iageda.
484.
reponit niderlegit.
267.
aspera [sigois dona] ge~
487.
malum mast.
graiiene.
492.
exit genaz.
•>
cymbia dranoseif."^
493.
modo d^iomiththunt.
269.
taeniis nestklon.
495.
ciarissime maristo.
273.
aggere hoi.
502.
stridente nizzendera.
530 274.
obliquum inuuWi.
507.
adducto [arcu] gespanni-
27S.
arduus beigoro.
nemo.
2S5.
ubere udra.
513.
contenta [tela] gkzekntb.
nobiles sunt nouiinatiores
520.
contendit scpz.
quam degeneres burcb-
521.
sonantem scenlenden.
klinga.*
528.
crinem [sidera ducunt]
306.
lefato geuurtemo.
thunst.
535 ..
lucida gb'cende.
544.
malum mast.
307.
spicula darda.
546.
custodem magezogo.
««
caelatam geuolana."*
566.
bicolor [ei^uus] fixzelaz.'*'
«»
bipennis bihil.
580.
discurr^re ceuiu*on.
313.
balteus rienio.
584.
orbibus uuesscenodon."^
5-10 ..
tereti simmi. r er.
589.
ancipitem benanganan.
«^
übuh la . leia.
590.
Signa spor.
»«
geoima ringa.
600.
l)orro ferro.
340.
consessum gesitheli.
604.
fidem untreua.
352.
TÜlis lokin.
621.
genus edili.
545 357.
udo uueichemo.
632.
rapti zucte.
373.
[se] ferebat ruoniida.
64<i.
ministrat anizit.
376.
iactat uuarpoloda.
644.
maxiiiia natu aldasta.
399.
inductus geniidider.
659.
aclae [fVirore] gescunle.
405.
üisuto anagesiuuit.'
662.
immissis inlazenen.
550 40S.
Versal uuarpta.
• »
habenis zugilon.
555
560
565
570
5S0
5S5
lil. 1)I£ PARISER GLOSSEN.
43
696.
aiisiiis uuederoD.
fungor niuzzu.
710.
forluna missiburi.
defungor unniuzzu.*
732.
Averna unuimni.*
104.
inopina ungeuuande.
590 735.
concilia gesaiiiini.
fex drosno^'n.
742.
coniplexibus zuouerdi.
defeco geliuru.
743.
sopitos [ignes] berechene.*
feculentus druoui.
744.
canae grauun.
castus reini.
^1
penetralia inuuerdi.
incestus unreini.
595 745.
farre coriie.
150.
incestat gihonnit.
752.
aiiibesa sametrezenna.*
167.
lituo lieritrumba.
inertes erzagede.
171.
pei^onat erscalda.
753.
rudentes segaiseil.
173.
exceptum eruareuan.
curia thincbus.
279.
in] stabula legerun, sta-
600 785.
exedisse umbefirezzan.'^
dalon.
793.
actis gescunden.
180.
piceae forahun.
794.
foede honlicho.
182.
ornos iimbouma.
807.
[nee reperire] viam [atque
olentes stincbinduu.
evolvere posset in mare
205.
viscum mtstil.
se Xanthus] runs.
214.
secto gescidedemo.
818.
eO'undit habenas inliez zu-
hie formeus uuetbil
gila.
257.
ululare hulon.
605 830.
[una omnes fecere] pedem
ferrugo rost.
ruch.
369.
paludem struot.
autemnae segalgerdun.
397.
adorti genandun.
845.
furare nim.
414.
rimosa zescrundan.
852.
clavum stiernagal.
416.
ulva merigras.
551.
sonantia [saxa] claffmde.
AEN. VI.
616.
radiis speicohn.
21.
miseruml ahles.
644.
choreas gartsanc.
610 22.
urna lozuaz.
659.
volvitur geflozit uuart.
impostores theodisce bo-
704.
virgulta sumerladun.
sichera.
800.
ostia gemundi.
61.
iam tandem uuerist.
8l5.
iactantior lobgeregero.*
iectica behdikamera.
incus anaboz.
ideo interdum teudisce
incudo anahaf.*
boubitbant dicitur phi-
881.
foderet biuue.
lacterium modo phimbria
?>
calcaribus sporo.
615
620
625
vestinientoruin perfusa
modo clauata.
630
635
640
645
650
14
DIE DEUTSCHEN VIRGILGLOSSEN.
28.
31.
33.
«55 53.
59.
(>3.
109.
0«o 111.
)»
144.
1G5.
«65 186.
188.
189.
308.
319.
070 330.
347.
35 1 .
352.
378.
675 380.
390.
391.
417.
«SO „
464.
465.
466.
t>S5 490.
AKN. Vif.
vorago ubrsueJo.*
tonsae blet^dun.^
verticihiis uueruo |)1.
iiiicruon.
alveo rxnsx.
niibilis hibarigiu.
penetralibus inuuerdun.
leiio hileicbemachiri.*
colonis lanteioiien.
«idorea liba brodiniin*disge
vcl ciirninon* fiathon,
solmn bolhimi.
agro8tibus iiuildun.
diditur gemarit.
laccssunt benecbidun* sih.
claustnini sloz.
rustra gransi.
trabe^^ dremhüe,
Picus griinispebt.
[nilj inausum iinbeguu-
iiencs.
Dellona uuigila.*
acuit anascunta.*
siibdit uiibiiualeta.
aniimuii ferbcb.
taenia trado, neshla.
tiirbo (hp.
cxerceiit drkufut.
liabcMK\ sukpbxn.*
Ihvi^sos torson,
choros gartsanc,
rugis riinson.
riigis arat runsodasibe.'
exsultant scVconl.
oxuboral ouarscri'ttit.
vapor hoiii.
pocto keinbiu.
patieus niaiinelamer.
516.
517.
525.
541.
542.
547.
552.
553.
554.
568.
569.
587.
595.
612.
626.
627.
7»
628.
629.
633.
?*
»)
634.
637.
664.
665.
667.
677.
687.
lacus uuahc.
sulfureä sueuendemo.^
torris brant.
decernuDt scideduniz.
promissi behezun. 690
imbuit binazta.
res|>ersi genazda.
abunde est genuchist.
coniminus gehando* h'nt.
dedit geban. 695
spiracula adbumtiiitti.
vorago uuaruo.
fragore brohche.
sacrilego meindadigemo.
trabeä drembile. 700
Gabino Gabinis scimo.*
rescro unsliuzun.
sera sloz.
serra scga.
tergent uegeduii,* furfiun. 705
arvina spcc.
subigunt miaztun,
adcps unslit.
Signa giintt'anon.
positis geslagenen. 710
iiicudibus anabozon.
uinbonuin buckclenc*
crates hurdi.
toracas gesarauui.
torax brustroc. 715
ocreas l>eiberegun.
tessera heribouchnn.
dolones stakkilhm, 8ueri-
stap.
lereli sineuuellimo.
)mi>cxum unbeslralit.* 720
virgiilta sumerladun.
cliceo uzerloecuiK*
liveiUis blauues.
III. DIE PARISER GLOSSEN.
45
690.
725 693.
699.
719.
732.
741.
730 742.
754.
767.
735 801.
805.
yy
38.
65.
740 95.
105.
144.
178.
745 180.
205.
237.
239.
750 248.
250.
260.
267.
276.
755 285.
289.
pero snuriheling.*
resides erzageder.
cygni eluiza.
hlbernis uuinterlikhen.
caetra litherin.
TeutoDico tutisscomo.
subere sap.
nee acrimonia unsenfti.
indiges inburdiger.
cantu galdere.*
turbatis erstouhtm.
palus struot.
colo roccon.
calathis sunhrmm.
AEiV. VIII.
Laurent! lancbardun.
Caput urspring.
flexus cherunga.*
senatus goiriischi, crdom.
tentamenta tui pepigi er-
suöda, gcuuiniscafoda.*
paterna liniamenta gelichi,
gelouethe.*
acerno mazzaldrimo.
tosta gehcrstide.
canistris zeinnon.
inausum ungcnandan.*
nitens spirtherende.
impulit stiez.
rudentem luondan.
molarjbus muliosteinon.
in nodum in houphon ze-
samane.
scmiferi halfdieres.
bicolor [populus] zuiuaren.*
Salii salzara"^ vel scric-
cara.*
eliserit erdructa.
315. truncis stoccon.
342. asylumfluhthus,*genathus.
caper boc.
354. aegida geizfei. 760
364. audegenendi.
403. animae blasbalga.
412. penso uuikilme.
418. exesa [antra] geolade.
426. politä [parte] geuiledimo. 765
430. rutili rotes.
435. aegida brustroc.
446. vulnificus uuntdragiJi.*
449. follibus blasbalgin.
453. tenaci forcipe uasthauen- 770
dro* zangun.
489. fessi eru*erede.
493. bospitis uuirdes.
494. furiis zornon.
500. flos zieretba.
506. insignia beuugethinc. 775
516. militiam thegonod.
532. bospes uuirt,
553. pellis hut.
acrimonia unsenfti.
indiges inburdiger. 7go
praecipuum mbrk, mari.
585. equitatus gtrkt.
589. perfusus[undli]gebadheter.
inscius ungeuuizener.'*'
inscitia ungeuuizini.* 785
596. ungula huof.
622. nubes regenbogo.
624. ocreas beinbergun.
„ recocto gesodenemo.
630. Mavortis xxkggodes. 790
634. mulcere lorcon.
636. consessu gesitbili.
642. [Metium] in diversa [qua-
drigae distulerant] bi-
46
DIE DEUTSCHEN VIRGILGLOSSEN.
657.
795 660.
662.
681.
700.
703.
800 704.
710.
722.
724.
805 729.
29.
31.
34.
37.
810 40.
43.
53.
56.
58.
815 59.
»
86.
123.
820
»I
162.
168.
188.
825 229.
stümulot.
dumos hxrstk.
virgalis striphahten.*
gaesa dardb.
patrium rakthflim.sgfnip.
[saevit] medio in certamine
[Mavors] bfdfnhbla.
Bellona vuigilia.*
intendebat spien,
ferri geuuort uuerthan.
incedunt zuogiegun.
discinctos herzagede.
inhabiles milici^ zagen,
parentis heren.
AEN. IX.
amnibus runsun.
alveo canele.
mole uuardun.
eia uuolnu, uuolnu.
fortuna missiburi.
ira zorn.
iremitu brahte.
turbidus zomeger.
ovili euuiste.
fremit [lupus] grinit.
caulas xpxxkst.
picea foraga.
taeda chkfn.
revocat uuitheruuacta.*
[revocatque] pedem [Tibe-
rinus ab alto] rxnsa.
discurrunt cergabun* sich,
explorant erspietun, er-
suohtun.
pontes stigun.
porro ferro, uuolno\
admittier zuogelazan uuer-
dan.
238. fortunä stadu, ualgu,
ernoste.
252. mores chnehtbeit.
255. [immo ego vos, cui sola]
Salus [genitore reducto]
gero.
257. penetralia inbusi.
258. obtestor besueriu. 830
263. talenta geuuagi.
286. in[que] salutatam unge-
quidheda.*
316. [inter] lora zugilon.
318. res Stada.
323. tapetibus tepidun. $35
324. [toto] proflabat [pectore
somnum] uzsnudda.*
328. aurigam reitrhittibl.
334. Inserat gelahcboda.*
335. protenus samanhafto.
345. comminus gebafto.* 840
346. recepit uuitherzo.
350. religatos [equos] gebnn-
deniu.
357. pbaleras sadalgareidi.
„ bullis castun, bothemon.
358. cingula insigili. 845
363. [galeam cristis] decoram
gennpdan.
37 1 . sublustri [noctis in umbra]
in themo luzzilliehte."'
377. ad divortia uuegecA^ron.'*'
379. ilice slateichi.*
graminosa grasagkx. 850
381. rara engl.
cognomen genanno.
383. regione bblfu.
386. stabula sueiga.
406. ad fastigia uirstboumon.* 855
407. turbare geirran.
m. DIE PARISER GLOSSEN.
47
graminosa grasagiu.
415. aure oren.
416. tempus thunuuenge.
>0 417. tepe£acta eruuarmet.
421. recluso [ense] erbrolde-
uemo.
432. collapsa gehaldit.
439. rotat miarfta,
452. concursus zuoloufe.
)5 462. rumoribus marin.
470. fluentia rinnindiu.
474. radii spkillilxn.
radius uuirdil.*
474. pensa uuickilin.
ro 477. prima erst, irista.
482. copia Stada.
485. produxi uzdruog.
„ pressi [oculos] bededa.
487. telä uueppe.
f5 peplo tucklil.
491. figite sciezzent.
503. testudine sckltuufri.
504. valJum spkzzxn.
520. pinum dbrt.
)0 522. Valium spkzzxn.
524. strages uuallb.
527. pontibus stfgxn.
534. tabulas sckndilxn.
536. [retro] residunt gfuvk-
gchocn,
^5 540. confixi eruuerdit.
550. venabula uueidespiezi.
566. fragmine stucche.
574. strinxerat geme^a.
584. egit uubrpda.
)0 „ habenä slkngersnuri.*
586. diffidit spielt.
590. minorem iungerun.
591. nuper niuuues.
592. digna ciuscu.
„ indigna unciuscu. 895
595. obsidione bibseze.
599. [fandi] fictor lugeneri.
605. rastris egidun.
606. teritur gebouut uuirdit'*.
612. cboreis gartsangon. 900
613. manicas stuchun.
„ redimicula zieri.
615. tibia suegala, piepho.
626. cornu petat stickht.
635. crinitus Ibncfasso. 905
662. intendunt spienun.
„ amenta laza.
671. patriis beimelicben.
677. Athesim etisa.
678. intonsa unbestunbelodun.* 9io
679. nutant uuagxnt.
695. cornus cxrnilbpxm.
698. pulmone Ixngxn.
699. Meropem grxonspfht.
702. phalarica sllfscoz. 915
708. saxea pila stf ning fr xstk.
„ recumbit gflkgkt.
717. copia stadb, frkst.
720. fortuna mksiburi.
„ agat chfrdb. 920
722. obnixus etgbgbnspkrthf-
rendft*.
727. inertia uueinchun.
729. sonuere scullun.
733. emicat furkscrkhdb.*
737. subridens smkfrendk. 925
744. versat uufrukt.
A E N. X.
6. sententia setbb.* rebt.
12. arcibus boin. fe^tin.
caluus caleuuer.
48
DIE DEUTSCHEN VIRGILGLOSSEN.
930 21. tumidus rauotgeiler.*
23. quin nobf.
46. obtestor bksuerku.
47. nepotem betherquomon.
58. dum xnzam.
935 60. solum bfrdstat.
79. pactas gemalida.
96. fremebant tbkpzfnt.
99. murmura tbpz.
107. spem gidhingi.
122. rarä thunneru. '
„ Corona scbru.
140. armare [veneno] gflxpbpn.
169. goryti bogenuoder.
940
BLATT 42.
Olor Elcuiz.
Parix meisa.
Peringelhis Vinco.
Vultur Giro.
V. Merops \ Loaficns Gruonspeht.
Cuculus I Psitaciis Gok.
Gornicula Crecula.*
Pica Agalstra.
Cignus Elcinz.
X. Grus Crano.
Hupopa Wideo|)a.
Ciconia Strok.
hirundo Sualauua.
Passer.
Turtur turtulduba.
Caradion I Laudula.
XV. Lucinula natgala.
Mergus duchere.
Pavo Po.
Phicedula Sneppa.
Strucio.
Filoinela.
Bubo huc.
\\. Lucifuga huchcla.
Onocrotalus Wazzcrhnnt.
Necticorax natram.
Passcrarius Wigo.
Frodium doniclin.*
Frodum.
Capis Faico.
Accipiter bauok.
Vespertilio Flethermus.
Castor biuer.
Castorcum.
Menila ansia.
bibcx steinbuc.
ßetriscus uurendo.*
Coturnix Watala.
Ortigo meira.
Rinocerus vrhunt.
Ericius igil.
Ardea beipo.
Galiinacius cappo.
Scarabeus.
Papilio Pifultra.
Fucus drano.
Vespa wespa.
Crabro horneiza.
Turdus Stara.
Gripes Gripho.
Pahinibus holeduba.
Pullus bunt.
Perdix Rephount.
Frondator spbet.
Capedo Cappa.
Graculus bruok.
XXV.
XXX.
xzsv.
XL.
XLV.
in. DIE PARISER GLOSSEN.
49
Nomina Herbarum.
L. Plantago Wegebreda.
Mallia Papilu.
Anetum dilli.
Saturcia Scarabeia.*
Serpillum Conala.
I.V. Scarela Scarabeia.*
Nastucium Crassu.
Cucurbita Curuuiz.
Libisticum lupistedila.
Marrubium Andron.
Lx. Maratruni Fenekal.
Caulus Col.
Puleura Puler.
Cerfoiium kiruela.
Abrotanum Auarata.*
Lxv. Ceppe lok.
Absindium wermoda.
Pepones pethemu.
Urtica nezila.
Robur et quercus eich.
Lxx. Fraxinus asc.
Alnus erla.
SaJix wida.
Populus belzbovm.*
Platanus aorn.
Lxxv. Corilus basal.
Paliurus bagan.
Vepres Bremon.
Malus Afaldra.
Pirus bireboum.
LUX. Abies Danna.
Viscus Mistil.
Carpenus Hagan.
Tremulus Ilaspa.
Dumus Dorn.
Lxxxv. Sentes Ahorna.
Ornus Ilor.*
Pitea foraha.
Ulmus melin.'*'
Cerasus kirsboum.
Tramasca mazaldra. ^lc.
Sambucus holender.
Fusarius Spiniliboum.
Sanguinarius hartrugulin.
Persicus Persihcboum.
Juglandis Nuzboum. ^cv.
LePus Haso.
Castor bivor.
Lustrus Otter.
Capreolus Rech.
Verris Ber. c.
Caper, capra buc.
Ibix Steinboc.
Onager Scelo.
Alx Elo.
Rinocerotes unicornis. cv.
Gripbes Griph.
Linx Luhs.
Simia aphin.
Cenophalus hunthobido.
Iricius Igil. ^
Istris.
Mustela Wisela.
Sorix Mus.
Grillio Heimelo.'*'
Scarabeus wibil.
Talpa mulwerp. cxv.
Aenum kezel.
Iris, iridis Rechenbocho.
Iris, iris Dee nomen.
Hiris. iris thronus dei.
Chilindrus vel Tophus Duche- cxx.
stein.
Sciniphes mucca.
Ventibrum vel vannus wan.*
Z. f. D. A. neae folge III.
50 DIE DEUTSCHEN VIRGILGLOSSEN,
TV. DIE TEGERiNSEER GLOSSEN.
Clm, 18059 ans Tegernsee, pergament, \\. Jahrhundert, folio,
enthält die werke Virgils nnd davor den commentar des Servius^
anfserdem die bei Graff mit Tg. 2 bezeichneten windnamen neb^
anderen kleinen stücken, die deutschen glossen darin, welche über
den ganzen Virgil sich erstrecken , gebe ich hier nach eiMr abschrift
des herrn FKeinz, Graff hat dieselben im Sprachschätze unter VE,
VG, VA aufgeführt, um meine arbeit sogleich für besagtes werk
nutzbar zu machen, werde ich die von Graff gar nicht citierten Wörter
mit einem sterne, d^jenigen aber, bei denen er nach irgend einer
Seite hin abweicht, sei es dafs er ein falsches citat beibringt, sei es
dafs er eine abweichende lesung bietet, mit einem kreuze kenn--
zeichnen, vielleicht bin ich nach dieser richtung etwas zu consequent.
die hs, kennt nämlich drei arten glossen: \) rollständige worte
2) endungen 3) praepositionen , die bei der Übersetzung lateinischer
datit^ und ablative zu verwenden sind, ich habe nun auch die unter
2 und 3 namhaft gemachten kategorien regelmäfsig mit einem steme
versehen, obwohl ein Wörterbuch {dieselben entweder gar nicht oder
doch nur einmal zusammenfafsend aufführen kann,
Dafs die uns vorliegenden glossen abgeschrieben sind, würden
schon die dem elften Jahrhundert nicht mehr adaequaten alten formen
der ersten p, pL praes, und praeteriti, die indicative fargultumes
{denn das soll doch wohl die Schreibung fargultun mez bedeuten,
sodafs die jüngere form in die ältere corrigiert ist^ 315, arsnochemen
447, piuvimlenies 4S6. fruniitumes 159S, die conjunctii^ lazamen
26<U. inachomes 2S2V\ scidomon 2946 beweisen, besomlers da sie
neben tien jüngsten darstellungen des gen. dat, $g. adj, fem,, wie
kalter ISO. dtoiiininer S04 und neben worten vorkommen, m d!pficii
ich umlaut des uo zu erkennen glaube: chuili 1, ui|xiri 192. sm
demselben schlufse würden wir auch durch folgewie von mtr nr
abdrucke gehefserle fehler des lateinischen textes, bei denen die
deutschen glossen die richtige lesiirt voraussetzen, geführt werden:
lUetus für fotu> 132m. suktituit /"iSr substitit 1554. promitte /dr
promite 19«)5. lUmmis für tlaiumas 2095, accisi für accisis 21S9,
ina<vi£>ssuni für iDacl0^^aI11 2423. iMmionU' für oanJentem 2949,
incusiis für inoiiso^ 2955. äoch nicht aus derselt*en hs, sind tejd
IV. DIE TEG£RNS£ER GLOSSEN. 51
und glossen abgeschriehen, sondern die letztern am der hs., für
welche sie original waren , in eine von ihr unabhängige eingetragen,
dies ergiebt skh aus folgendem: 1) wenn in dem verse: et cauit
extremos effectus vinitor antes Georg. II. 417 Ober efiectus die
glosse arlitaDB steht, so wird dadurch die lesart effectos vorausge-
setzt, welche in sehr vielen hs. sich findet; der vers lautete alsdann:
et canit effectos extremus usw. 2) Aen. VI. 62 kommt in einem ge-
bete des Aeneas an Apollo der vers vor: hac Troiana tenus fuerit
fortuna secuta , d. h. : bis hierher und nicht weiter möge uns das
trojanische unheil geleitet haben = hier möge es endlich aufhören;
dazu passt aber nicht die deutsche glosse über fuerit, nämlich uuas;
ihr mufs fuei*at zu gründe gelegen haben, zwar finde ich diese lesart
bei Ribbeck nicht angemerkt, doch beweist das nichts, denn ä) giebt
fuerat eimn leidlichen sinn und kann daher leicht von jemandem
eingeführt sein, der fuerit nicht verstand; b) bietet unsere hs. selbst
eine reihe bei Ribbeck nicht verzeichneter Varianten, ich erwähne
davon: hinc für hie Georg. III. 28, dum für cum Georg. III. 423,
obduxerat für adduxerat Georg. III. 483, casum für occasum Aen.
I. 238, fragosis für fragosus Aen. VII. 566, sublapsum für con-
lapsum Aeti. VIII. 584, extinguere für exscindere Aen. IX. 135.
transierunt für transierint Aen. I. 266 kann blofser Schreibfehler
sein; metrisch unzuläfsig ist exemat für exemit Aen. VI. 746. 3)
Aen. VIII. 177 Uest unser text: villosi pelle leonis mit der glosse
zatohtemo über dem ersteii worte; wahrscheinlich ist daher das
deutsche ursprünglich für villoso, welches der Remensis 184 hat,
bestimmt gewesen. 4) während sonst die partikel que regelmäfsig
mit Job, joub gegeben wird, finden wir Aen. VIII. 187: que oda.
erklärlich wird dagegen diese Übersetzung, weym wir die Variante ve,
die dieselbe Remer hs. gewährt, voraussetzen. 5) auch zu lautis
(carinis) Aen. VIII. 361 passt die glosse uuiten durchaus nicht;
nichts würde aber zu ert'nnern seifi, wenn latis, die lesart des Medi-
ceus, an dieser stelle begegnete. 6) unser denkmal übersetzt leii.XIl.
21 expendere durch giiengan. verständlich ist jedoch diese version
nur, wenn wir mit Graff II. 230 die Variante extendere für die-
jenige gelten lafsen, nach der das deutsche wort gewählt ist.
Ein unerheblicher gewinti für die zeitbestimmwig unserer hs.
läfst sich aus der im Servianischen commentare über Minerva no-
tierten glosse (3078) : berirantes frouua ziehen. Herirant war näm-
lich abt voti Tegemsee 1042 — 46 (Mon. Roi. VI. p. 6). leider sind
4*
52 DIE DElTSCHEiN VIRGILGLOSSEN.
für »eine »owie für die nächstv&rhergehende und fönende zeit unsere
quellen ungemein unergiebig, ich stelle das wenige, was ich über Um
gefunden habe, hier zusammen, die historia S. Q^irini regis et
martyris bei Oefele, rerum Boicarum scriptores IL p. 70** besagt:
de llcrrando XV. abbate. Ilerrandus abbas XV ex conventu
electiis per investituram regis Heinrici Udalrico successit. erat
enim doctii», de litteris bene meritus et regi etiam notus. sed
|)ro|)ter exceHKUs vitae ac morum accusatus a rege deponitur, qui
noii iiiulto post übiit, tertio iionas Maji anno MXLVI. sedit quatuor
anniH. ähnlich lautet die entsprechende stelle des chronicon mo-
nasterii Tegeniseeensis bei Pe%, thes. anecd. IIL 3, j>. 512: cui
Ilerrandus <le nostra congregatione successit per investituram
regis. erat enim litleratus homo et regi notus. facta sunt baec
anno <lomini millesinio quadragesimo secundo. annis quatuor de-
cursis millesimo quadragesimo sexto Ilerrandus abbas pro ex-
ce8sil)us suis im|)elitur, et a rege Hainrico depositus obiit postea
tertio nonas Maji. daf$ er glocken nach Benediktbe%iem schenkte,
wird entähnt Mon. Germ. XI. 220, 31. aus diesen spärlichen no-
tizen int alles geflofsen, was WHund {metrop. Salisb. III. 392),
Gündmer {geschichte der literarischen ansialten in Baiern) und Frey-
berg [geschichte vmi Tegernsee) über diesen abt vorbringen, der
haaptpunkt, den die letzterwähnten historiker übereinstimmend mit
den alten Zeugnissen betonen , ist Ileriranis gelehrsamkeit. und dafs
er in diesem betrachte auf der höhe seiner zeit stand, bezeugt ein
roM ihm an kaiser Heinrich III. gerichteter lateinischer brief, der m
der sogenannten reimprosa abgefafst ist. man findet ihn bei Pez,
thesaitrus VI. 1, p. 230. ich möchte daher auch die bemerhmg m
unsere^' hs. auf seine gelehrte bildnng deuten: die Minerva, die
göttin der Weisheit, ist seine gebieterin. freilich kann auch anderes
gemeint sriii, was wir bei der geringen kenntnis der einschläg^en
vei^hältnisse nicht mehr zu en^athen vermögen, doch kommt darauf
auch nicht viel an. das für uns wesentliche ist zu erfahren, dafs
im jähre 1040 spätestens der lateinische text der hs. vorlag; ob er
damals schon glossiert war, trifsen wir freilich nicht, denn nach
llerirants tode würde es niemandem eingefallen sein, diese warte
zu schreiben, da bald darauf viel berühmtere äbte die leitung des
klosters in die hand nahmen.
Ich schliefse diese Vorbemerkungen mit hinweis auf einen um-
stand, der für das richtige t^rständnis mancher in den glossen cor-
IV. DIE TEGERJNSEER GLOSSEN. 53
kommender formen von Wichtigkeit ist. sehr häufig sind näniliA
adj. nicht nach dem genus des lateinischen, sondern nach dem des
zu ergänzenden deutschen wortes construiert, in solchen fällen habe
ich, Graffs vorgange nachfolgend, das lateinische substantivum in
eckigen klammem zugefügt, doch ist an mehreren stellen die auf-
findung der richt^en oder wenigstens passenden altdeutschen be-
zeichnung nicht ganz leicht und ich glaube nichts unnützes zu thun,
wenn ich die schwierigem ergänzungen hier aufführe, astro 134 f.
vielleicht liuhta ; segetem 209 m. vielleicht weizi ; gleicherweise ver-
langt seges ein deutsdies masc. in den Schi. gl. 6, 200 = 496
meiner Zählung; fibrae 309 n. innodli oder ähnliches; vellera 397 in.
scapari; tigres 413 n. tigertier; glarea 454 und öfter n. sant;
animum 510 n. muot {da dies im ahd. ja oft neutrum ist); fatum
64b f. wurt; pectus 707 m. puoc?; usus 751 f. geuuonheit; aether
763/*. luft; Rhodope 894 m. seil, perac; hedos 939 n. pochili;
sanie 1030 n. eitar {denn der nom.sg. ist an der stelle anzunehmen)]
epulQ 1049 n. muos {so in den Hraban. gl. p. 959'*); ripa 1081 m.
stat; flos 1228/1 pluoma?; flumina 1296 m. klingo, prunno;
hiberna 1379 m. wintar; postes 1629 n. turistal {dies wort führt
Graff V. 496 unter den compositionen von turi auf, VI. 676 aber
findet es sich nicht, wegen des genus verweise ich auf die analogen
Worte kerzestal usw. mhd. wb. II. 2, 558*); ignem 1834 f. vielleidu
louka {Graff II. 151); nomen 1984/. ginemnida?; amictus 2038/1
wat; proles 2144 n. kunni; agmioa 2155 m. diot?; currus 2204/1
reita ; consilium 2335 f. gistungida, lera ; larem 2502 n. flur {vgl.
Hrab. gl. p, 969': laris ignis); alvo 2566 f. tiufi; ponderis
2888 f. waga.
BUCOL. II. BUCOL. VI.
8. frigora chuili. 22. moris mdrberi. 10
9. lacertos egidechsa.
1 1 . serpillum qvenela. BUCOL. VII.
22. lac nouum piost. 42. rusco lignum quod dicitur
31. silvis facb. huliz.
48. aneti tilli. 48. palmite zuocko.
50. uaccinia beidperi. 49. ted^ facbala.
BUCOL. V. 50. fuiigine ruaz.
39. Carduus thistil. 51. tantum souilo. 15
»»
paliurus bagan. 55. at auar.*
M
DIE DElTSf HEN VIRGILGLOSSEN.
66. popiilus alpari.
68. fiaxinus asc.
Bl'COL. VIII.
29. incide sprizala.
o4. cvctriLi; lisamüvxi.^r:
^ BAS VSlIiU.
^>. tri: kc-f i-'öz*..*<'^
71.
72.
74.
..
75.
BICOL. I\.
76
20 14. quacQinque miteuniTeli-
7S
hera.T
79
93
BUCOL. V
96
7. dum iiniiii.
97
7.
dum iiniiii.
97.
*•
attondent. pasciintiir cri-
•*
menf
101.
11.
nam uuanta."
105.
17.
poeniteal rivuo.
««
3* 19.
venit quam.
107.
4lK
nuidus. pingris droienti^r.
109.
37.
ebuli atuh.
110
43.
wnsumwVr uurti.'
114.
50.
condiu nfrsu dnuhoti^.
123.
» 55.
inddfre cariuin.
12S.
131.
GEORG, i
142
4.
eiprnenüa chi^icii.
14<>.
••
pjanci? aran.
* •
12.
ft>fmfnt^Q3 >^'.mr m;»t-
IM
u^nuj-
152
IS.
trii^n:: ifcriMivi.!. -
Iö:-
•54.
!5T
:r^2.
^•>4,
cessarp kirasian. 45
situ, ociositate gilegidu.
siliquä hala. rheuua.
quassante chlaffantero.
vitiae uuichun. uogalcfanit.
lupini luuinuQ. 50
snstuleris uTihohes.
lethargus tnalm. .
sed snntar.
arrius hantürore«.
DequiquaDi inginieitan. 55
susoitat niozit.
t<*rga lurft.'
kilassini.
pincuis ciroietrs."
haren^ misles. 00
f instus ziiscier.
levia hel^n.
ciet . sonat cniozit.
deducit apalf^iiit.
mo^it acit^ röi^uit. 05
PfmoTÜ dana jdnam.
irahit roh.
e^eslas ladal.
un:^n> duiiK^pnni.'^ TO
hüm»nc^i uiia<M»ri.
'*»^*p^ chlrttur..
um biiv nv.i;>Nfns bniiif*.
IV. DIE TEGERNSEER GLOSSEN.
»5
165.
Ullis [sapellex] smahaz.
203.
praeceps tiuffi.
85 166.
mystica pizeichantüchiu.
>i
prono [amni] dratero.
»?
uannus uvanna.
1»
alueus ruDst.
167.
repones gipergist.
204.
tarn daz sama.
125
171.
stirpef selpoum.
206.
per aftar.
fj
temo grintil.
207.
ostriferi [Abydi] scalatraguh.
90
172.
dentalia moltpret.
19
fauces giduinc.
173.
tilia linta arbor.
208.
ubi sosa.
r
fagus pua*ha.
211.
intractabilis unhanflihes.
130
174.
stiua rlostra.
212.
cereale chornlihaz.
<«
currus redir.
213.
dudum sar.
95
?>
torqueat chere.
214.
licet muoz ist.
??
imos aftanentigen.
218.
auerso [astro] dana gi-
175.
explorat arsöoche.
cherton.
•
176.
referre sagen.
219.
farra spelta.
135
177.
neque piget noh ni j)i-
222.
gnosia [stella] gretigisco.
druzzit. t
226.
vanis avenis vuildun ha-
100
179.
cretä leime.
paniD.
»9
tenaci festemo.
233.
zoDQ strichi.
180.
necsubeant niuntaruareD.
1»
conisco lohenzentemo.f
?»
puluere molte.
234.
torrida prinnentiv.
140
»1
fatiscat scrintc.
236.
ceruleQ [zon^] plavue.f
105
181.
pestes palauva.
»1
concreto [zon^] girunnana.
182.
domos holir.
237.
aegris vuenigen.
jy
horrea müttun.
238.
secta [via] gimahoter.
183.
capti pisuichina.
239.
verterit picherit.
145
»♦
talpae sceron.
240.
ut alsosa.
110
184.
bufo chreta.
241.
consurgit gistft.
185.
ingentem mihhilum.
244.
flexu gipugida.
186.
gurgulio amstra, aiigar.
11
elabitur slichit.
•
192.
nequiquam ingiineitun.
245.
in uiorem ii\ uvts.
150
»1
paleä helua.
246.
aequore in demo'meri.
115
193.
inedicare tempron.
1»
tingtii ginezzat uverdan.*
194.
amurca olidr&sa.
247.
intempesta unzitigiv.
197.
multo [laborej mihilero.
249.
aurora tagarota.
200.
ruere queman.
250.
anhelis fnehanten.
155
202.
remigiis ferldin.
256.
tempestiuam [pinum] zi-
120
•1
11
subigit uftripit.
forte odovuan.
11
tigan.
euertere feruverfan.
56
DIE DEUTSCHEN VIRGILGLOSSEN.
259.
266.
160 268.
269.
270.
271.
165 273.
274.
275.
11
278.
170 „
1«
279.
280.
281.
175 283.
284.
285.
*i
286.
160 287.
»»
289.
292.
293.
IM 294.
296.
»«
297.
190 29^-
299.
300.
quando ettivuenna. 303.
fiscina chasibora , cha-
sichar. 304.
etiam ouh. 305.
fas urloup.
vetuit pivucrita. 307.
moliri machun. 308.
uepres pramahi. „
agitator tripari. „
reuertens vuidarziohenter. 309.
incusum giholeten. „
massam givuel. 310.
hevmenides hazisa.t ,,
partu gipurti. 312.
ncfando [partu j unmuoz- 314.
haftigero. 315.
creat gipar. 319.
coniuratos geinente. t ,,
imponere anau^'ellan.
exstnictos gihuofotun. ,,
uitem repun. 320.
telae vueppi. 321.
lycia harluvi.
(\ig^ dero uarti, fluhti.
gelidü kalter.
ded^re geliezent. 322.
leues prckluii. 325.
inspicat sprizalot. 326.
interea innides. 327.
percurrit durih loiphit. 32S.
(>ercurnt zalot. 329.
despomat uzfeiinit.t 337.
loupliDfs.* 339.
rubicQDda giriphetiv. 340.
terit driskit, battat. 341.
ignaua [hiems] unnuzer.
coloDo uipari. 342.
parto. proprato demo ga- 344.
riTun. 345.
pressQ [carinii pidugun-
gau'v.
puppibus stivrun. 195
stringere, decutere zi scut-
tanne.
pedicas vualzun.
auritos die mihilorohtun/
sequi zi'aganna.
dammas tammili. 200
torquentem vuintenten.
uerbera villun.
glaciem rosun.
trudunt stozent.
ubi sosa.* 205
inhonruit arstropolot.
turgent suellent.
quQ diea.*
grauidam [segetem] gila-
danen.
imis innantigen. 210
turbine vuiuvinte.
biemps ungivuitiri.
leuem übten,
stipulas pletir.
uolantes flogerezentiv. 215
etiam ouh.*
l^ta sconon.
diluit zidozit.
spirantibus vuagonteD.
conisca[fulTnina]lohezenta. 220
moUtur machet,
orbes ringa.
Sacra opfar.
sub umpi.
moUissima mammantigo- 22&
stun.
[tum somni dulces; siDt*
favos tiadun.
hostia friskinhc.
IV. DIE TEG£RNSEER GLOSSEN.
57
347.
damore ruophe.
403.
noctua vuuila.
265
230 „
uocent halon.
413.
inter unter.'^
349.
tortä givuntanero.
?*
actis hinaglitanen.
351.
possimus megin.
414.
dulcis [nidos] livpi?.
»9
discere pivindan.
415.
quia daz.*
352.
agentis tripenta.
416.
ingenium sin, vuizzi.
270
235 358.
fragor prastod.
417.
verum ubi suntar* sosa."^
359.
increbrescere aräemizigen.
419.
rara fohol dunno.
365.
etiam ouh.*
»1
relaxat inlazit.
373.
uela segala.
421.
agebat treip.
374.
nunquam obfuit nivuviht
422.
[concentus] daz.*
275
niterida.
425.
[ordine] after.*
240 377.
arguta liutreistigiv.
426.
hora, dies stunta.
V
lacus sea.
434.
nascentur rinnent.
379.
penetralibus artivphin.
435.
exactum arlitanan.
»1
extulit uzuuorit.
»1
•
carebunt darapunt.
280
380.
terens [iter] trettenti.
438.
quoque iouh.
245 382.
increpuit chradimit.
?»
exoriens arrinnenter.
384.
in stagnis in den seuvan.
441.
ubi so.*
»?
rimantur azont, crupilunt,
»»
nascentem arrinnentun.
snapalont.
442.
re[fugerit] uuidar.*
285
385.
certatim iligo.
443.
suspecti givuanta, givuissa.
»»
largos ginuhtsami.
1^
urget duingft.
250 386.
currere lovfan.
444.
sinister apaher, upiler.
389.
spaciatur sperzipeinot.
446.
rumpent &zprehhent.
390.
carpentes ziesento.
447,
cubile petti.
290
>1
pensa vuicchili^uulgopeisa.
448.
mites riphun.
391.
hiemem ungivuitiri.
V
pampinus rep'plat
255 „
[cum] uiderent sehent.
449.
salit screchot.
392.
scintillare raskezzan.
450.
emenso armezanemo.
1»
putres produn.
453.
ceruleus [color] plavuiv.
295
H
fungos taht.
454.
macul^ plechun.f
395.
nam vuanta.*
459.
orbis ring.
260 ,t
acies scimo.
464.
CQCos tougana.
397.
per after.*
465.
fraudem untrivua.
398.
pandunt spreitant.
467.
femigine, nigredine suarzi.
300
401.
recedunt, recumbunt gi-
470.
obsceni unreina.
uallent.
473.
liquefacta [saxaj zismalzta.
1
403.
nequicquani ingimeilun.
478.
locutae sprachun.
58
DIE DEUTSCHEN VIRGILGLOSSEN.
470. iiiraiKlum iinmhozuii. 23.
ao5 „ Hintunt Ht/mtiin. 32.
4Ni. proluit argoz.* 34.
,. lUTtir.fl ninHo. 35.
484. rxtiN inadrun.
., ininacoH Ifibrae] drolihiv. „
:\\{) 4S0. n^Hoiinro nrlivtit vucnan. 38.
489. ergo pidiv.* „
491. suporiit uf\ivartigcn. 46.
492. latos [campos] prriti. 51.
49S. indigetes innapiiriun.
ni5 502. liiiiniis fargtiltim incz.f 53.
ptTiiiria moinstivcridi. 58.
503. iain pridcin sar. 59.
regia phalaiua.. 60.
504. ciiran» pisorgcn.
a:h) 507. stpialont iiiisupranf. 61.
512. wl dtMini.* 64.
513. in s|>aoia in viiiriiiphi. 6S.
rt'linanila tigila. 69.
514. aiiriga roitrihli). 70.
«1)^ »« halk'nas prittila. 71.
4;kori;. u. r\
I o.
com«: locha.
5. |VAin|>in<\> rrp»U)HMmo. 74.
12. ui ü>h$«v
„ silcr wUrin. 76.
X^ ,, lonK \uwhun.
13, ^uoi .fnnido' pUvutmiVT 77.
cjuimtu cnmmtiii. 7S.
th^iiAe ItHifv« 79.
IT. sihst siikiji. >7.
>4r ^1. fmiinnB »frrid«.
abscindens slizenter.
impune inginiuz.
corna quYrnalperi.
qtiare agite UTolft pi dero
racha.
gcneratim chunnilicho. 345
coDserere pisezan.
uestire piuahan.
cxorsa pigunstin.
frcqtienti [cultu] manac-
faltero.
stirpibiisf selpomin. 350
factum [arbos] tuon scolanter.
S11C0S s6a.
tiirpes unsupra.
racemos uochumila.
inpcndeiidiis ziarpiolenne. 355
solido alangomo.
iiisura gisehan scolantiu.
inseritur gipelzot.
plataui ahorn.
oastant^ ehrest igo. 360
ornus lTpt>uin.
inpi>nere in zigisezanne.
oculos ongili.*
gt^mm^ proz.
$e tnidunt uzprrcfaent. 365
noiio chnodin.
bne dara.
libro iiaplie,
eniHit^ nnchniHi^ichla.
tinditur ^i^i^han. 3T0
in s^^üdum in alanei.
fwaces pirröv ^^erantun.
radü '»aniescie.
saraihs* >niiiliYK,
pih> j««n*jnin.
IV. DIE TEGERNSEER GLOSSEN.
59
90.
92.
380 93.
94.
385 95.
96.
97.
100.
102.
390 „
104.
106.
107.
115.
395 119.
121.
123.
400 124.
125.
128.
405 137.
141.
142.
145.
11
410 ,,
147.
148.
150.
carpit prichit.
habiles gimacho.
passe gisotanemo mne,
psithia diu repa.
lagaeos repa.
temptatura pedes pichorn
scolontiu u5az].
olim noch^'enna.
purpure^ radoripho.
contende kiltdinon.t
amine^ [vites] unrota.
fluere fliczzan.
bumasthe repa.
racemis drupun.
neque referl nipiderpit.
discere pivindan.
ubi sosa.'*'
gelonos güdi.
frondentis giloupes.
ut [foli]is vuie var.*
tenuia fvellera] cUeina.
Sinus piugo.
aera summum uyiphi].
iactu scuzza.
gens diot.
tarda laziu.
si quando suenna, sosa.
seuQ sarfun.
[turbid]us [Hennus] az.^
non invert^re, arare ni*
ierun.
horruit aregilsucheta. f
peiiator uvtgant.
fcampjo ar.*
arduus fcquus] hohaz su-
perbus.
flumine ninsi.
duxere zugun."^
utilis iiuzzer.
151.
153.
154.
157.
158.
^^
159.
160.
161.
172.
177.
179.
182.
185.
186.
189.
190.
192.
193.
194.
11
11
»1
195.
197.
198.
200.
203.
204.
206.
207.
208.
rapidae [tigres] raziu.
rapit ch'ipphit. 415
in spiram in*rinc.
labentia [flumina] rinnanto.
alluit fliuzit.
infra nidanan.
lacus sea. 420
benace kartse.
portus far.
inbellem unuvichlichen.
ingeniis sinnin.
primum zierist. 425
[indicio] za.'*
frequens [campus] manac-
faltas. /
solemus pirun.*
Glicem invisam leidsaman *
farm.
pascit fuotit. 430
olim nohuuenne.
laticis lides.
pateris in sc^lun.
inflauit plasit.
lancibus pah?ueidun. 435
pandis preiten.
fümantia lavun.
exta intuoma.
-que iouh.*
petito gisuochi. 440
longinqua femaliho.
infelix uu^naga.
amisit forI6s.
[liquidi fontes] dio.'*'
non deerunt nigipresten. f 445
fere uuola.
imitamur arsAocbemen.
plaustra carra.*
deuexit apauuiorit.f
euertit riutit. 450
60
DIE DEUTSCHEN VffiGILGLOSSEN.
208.
209.
211.
212.
455 213.
214.
»»
215.
460 216.
218.
219.
220.
465 221.
222.
223.
225.
470 „
226.
230.
231.
233.
475 235.
236.
237.
23S.
239.
4S0 244.
246.
247.
24S.
4S5
249.
ignaua [nemora] unnuza. 250.
imis nidanantigen.'^ „
enituit arglicinot. ,.
iehina [glareaj truchnas.t 252.
casias uuiehpoum. .,
tofus tiifstein. 255.
silex tubstcin. 257.
scaber, asper sarfer. „
aeque epan. 250.
praebere arpietan. 260.
latebras holar. 262.
remittit inlazit. 266.
ueslit piwa ih.* 270.
scabie rivdi. 272.
intexet flihtit. 279.
uitibus repun. 280.
experiere aruvindis.f
Tomeris uuci hovvua.
ora die enti.t 2S2.
[uacuis] den.'* 2S5.
quo modo zivviliero vvis.
capies aruvelles.
in solido holanti.
si deenint ujwi^ gipstenU 2S7.
superabit zi leippof vvisit. 2S9.
cunctantes tualouton. 290.
expecta arsuochi. 291.
autem auar.^ 293.
arando giarn TTordento.
eluctabitur uzdringit. 295.
sapor gismacho. 296.
tristia [ora] gizuo'hana. 297.
torquebit Tvintit. 29S.
qu^ vuilichiv.
hoc denique pacto zi derro
vvis,* ivro' vvis.' 299.
dfe^cimus piuvindeme^ 303.
haud unquam nio. 304.
faliscit schntit. 305.
m morem zi wis.*
lentescit, coheret chlepft. 490
habendo vvcsento.*
nimium ziuilo.
fertilis piringiu.
promtum garo.*
piceQ, nigTQ forahon.'^ 495
taxi iuva.
animaduersis farstantanen.
concidere gihovvon.
l^tum sconüaz.
[paretur] uvard.* 500
quo modo zi vuilihero vy'is,
consuescere givuonan.
cohortes folch.
legio scara.
explicuitf vzpringit. 505
agmcn gisemini.
horrida [proelia] egisliha.
nun modo uti nals* daz*
is* echrodo.
pascat fuotte.
inanem [animum] italaz. 510
vacuum itali.
vitem repun.
altius filotiufiaur.
uertice wiphile.
ergo pidiv.* 515
hiemes ungiTvitiri.
durando dvruhvuesanto.
brachia zuoga.
sustinet inthabft.
cadeutem [ad solem] zi se- 520
dala gangentero.
neve uergant nihalden.
flagella wiphila.
excidit iutrisit
primum zerist*
elap6us [ignis] ingiphanias. 525
IV. DIE TEGERNSEER GLOSSEN.
61
308.
313.
315.
530 317.
319.
320.
321.
324.
535 328.
329.
330.
332.
334.
540 335.
»>
»>
340.
341.
545 345.
347.
348.
351.
550 353.
»>
355.
357.
555 358.
»>
360.
361.
560 362.
363.
364.
inyoluit piuahit.
ruit uzwirphit.
re[uirescere] ar.*
persuadeat späne.
gibhe.*
satio sezi.
inuisa [avis] leidsamar.
rapidus [sol] draitta.f
poscunt eiscon.
canoris lutreisigen.
uenerem lust.
[trementibus] fonna.*
tuto sichiro.
actum gitripanan.
trudit uzstozit.
gemmas proz.
explicat uzpringit.
cum söse.
extulit prahta.
indulgentia mämontigi.
occule gipirach.
squalentis clizinonte.
conchas scalun.*
super opana.f
liiulca kinentun.
Gndit spaltit.
arua träga.
bidentis mistgabala.
luctantes ringentun. f
leucs siechtun.
calamos zeinna.
rasQ kisneitotero.
eniti spirdran.
tabulata chamara.
dum unzi/
ad[olescit] ar.*
frondibus lopun.
letus scönner.
agit tripit.
j»
»>
»I
»»
364. habenis zugilun. 565
366. interque legendae iouh
zuntarlesanne.
367. ubi sosa.*
368. comas vuiphila.
brachia zuoga.
tonde snld. 570
370. fluentes,nimium crescentes
ziuilovvahsentun.*
372. frons anasüni.
„ [inprud]ens [frons laborum]
taz.*
374. sequaces ähtalino.
375. illudunt tarunt. 575
379. admorso gipizanemo.
signata giprahtiu.
cicatrix masa.
381. ineunt änauarent.
382. competa givvicki. 580
385. gens diot.*
387. horrenda leidlichiv.
„ corticibus cauatis a.* sce-
mun.
388. uocant, laudant namont.
389. oscilla seüris tochun rita- 585
scopha padast.
„ suspendunt haben.
390. hinc därinach.
„ largo ginuhtsamemo.
392. egit umpitriphit.
393. ergo pidiv.* 590
„ rite zisite.
394. liba,libaminapheforceltvn.t
395. ductus cornu kizonaner
pi* hone.
396. ueribus spiscen.
397. curandis zipisoragenne. 595
399. versis zuogicherteu.
400. aelernum iomer.
«2
IHK UKUSm^S VIRGILGLOSSE>.
100.
MH» 101.
4o:r
im.
107.
40!l.
110.
010 „
-1 1 :(.
ff
•111.
117.
lilh IIS.
•121.
nL
42r>.
rt'io „
12S.
-lao.
IUI.
•I 10.
(a^ IM.
«»
»»
IKv
4 IS.
I l^,V
4>,^
in orlicm in rin^v,
oll rn ii;ir.
iu'.i'X rJiijoricr.
niriio diMiU* Imvuil
;iUoiifl(',nM Nrii<l<uiL .
liiigil iMHllOt.
mirinitntii Npniifl.
Inda (lAli.
n'fiTto t fuAri.
|)OMtn*lllUH nfll'OHtO.
inKiuil liKÜ-
aH|H*.ni Mr^irfvn.
niMci liiiÜHrK, hi^ÜH.
Iiarinido n;ln. 1*
rlViM'liiM arlitana.
MollirilaiHla /.irvorlinn'o.
lonar.cM Innta. |'
('Ulli Mosa.^
h(«Norunt picliüpuii.
hör. iiuliv.^
niitrilor, pro iiutrilo /ulito.
iiiluiUur iloiil.
uuinria logallius.*
laodas faoliuluiK rliiou.
uorlioo s|u'«o.
hiüo (launall.
r»i«li(K^ spou tiiiiK
uuioi>' ilr*u(ui.
tunpAiu iia|M.
IMIuUn pra im. i
i^uiuis chuirnilhoü.
torx)iioutur jji^iuau xut-
Uxrno MsaW *:»M\iiMUh ti
A\A\U
Atuo lu u^v^^*
fol, [quifl] memoraniluni gi- 635
vuahantlihes.
457, cratere tuana.
401, »i noQ doh naies.
403. tetttudine suibogio.
404, illusas [veste»] gU|iiiotiv.
471. lustra iegar. 640
4SI. quid ziu.'"
454. precordia furihercida.*
455. rigui chiila.
487. bacliata [Taygetaj gispiloter.
491. incKorabile [fatumj unar- 545
petanliha.''
497. a coniurato [liistro] fona
dero gipiheizotun.f
500. uolentia vuillig'v.
502. forum diucstat.
„ tabularia priel'tabulun.*
503. soUicitaut cruozant. 650
505. rxcidiis mit florinussidun.'*'
,, pcuatcs huscota.
508. altouitus giprutter.
rostris dincstetiu.
plausus hantslagunga. 655
517. coroalis ehirlies.
luergite taphari.'
trapetis in olitorcuiun.
mitis [vindemiai ripher.
casta domus reinnaz lii- 660
vuiski.
cratora si^ala.
conmant zierrani.
olas^ioa wichorn.
t;KOR(;. 111
«»
»»
519.
522.
524.
528.
.*
539.
iv oui vuemo.
T. humoroquf u»\h.'
S. Acer iinellor.
9. ora :tnAsi^ni.
665
IV. DIE TEGERNSEER GLOSSEN.
63
10.
modo ecchrot.
79. vanos umpidarpa. f
11.
uertice spize.
80. obesa [terga] ueizta.
705
670 18.
quadriiugos uioriodüga.
81. toris manun.*
20.
cestu cholpun.
„ animosum [pectus] michil-
21.
tonsft [oliv§] gisneitotes.
muoto.
24.
scena loupa.
82. spadices rotun.
>»
ut uvie.
„ glauci grauvin.
675 25.
aulea lächan.
„ albis planchen.
710
28.
hinc darnahe.
83. gilvo tnsingemo.
34.
spirantia atainontiv.
84. tremit slagezit.
35.
proles gipör.
85. voluit [ignem siü) naribus]
»
dimissQt nidergisantero.
dräsot.
680 37.
furias hazisa.
„ sub ar.*
»»
seueruni [amnem] sarpha.
86. iuba zäto.
715
39.
non exsuperabile unupfari-
87. per lumbos after gophun.
lihaz.
88. vngula hüof.
45.
adsensu in gihellanussi.
93. pernix sneilo.
47.
famä mit marido.
95. segnior [equus] unmagaz.
685 49.
praeuiia Ion.
96. tmrpi unchüscemo.
720
53.
a fonno.*
„ iguosce inlaz.
»»
palearia chelor.
99. quondam ofto.
55.
hirtQ [aurcs] rjhiv.
100. furituvotit.
56.
maculis flechhun.
„ ergo pidiv.*
690 57.
aspera sarphiv.
101. artes siti.
725
59.
imä [caudä] mit aftananti-
102. dolor zorn.
gemo.
105. ham*it slehit.
♦»
verrit cherit.
106. pauor pipinvnga.
60.
hymeneos leichod.
„ verbere torto givuntanero
62.
habilis [^tas] gimachaz.
uillvn.
695 63.
dum unzi.'^
107. proni framahalda.
730
64.
solve mares in coniunctio-
„ lora zvgila.
nem charala.
110. fuluQ [haren^] falavues.
»»
mitte ia."^
„ nimbus haren^ stoupesf
71.
sortire nivz.
unst.
-
72.
delectus aruvelita, chust. f
117. insultare screchon.
700 73.
modo ecchrod.
„ gressus gengi.
735
74.
impende arpivt.
„ superbos frambart.f
76.
altius hohor.
„ glomerare samanon.
»»
reponit vvidarvvirtit.
119. acrem snellan.
64
DIE DEUTSCHEN VIRGIL6L0SSEN.
120.
egerit tripi.
169.
740 126.
»ecant helgrasont.
l'72.
128.
ne rcfßrant ni sagan.
173.
»»
iniuiiia magari.
11
129.
voIontRH di» vulligun.f
175.
130.
coiicubitU8 gimisgida.
»
745 131.
Hollicitat gigrvozit.
»»
nrcont tripcnt.
176.
132.
ruFHU louplic.
179.
11
ipiatiunt panoiit.
1»
134.
palcf; holavun.
183.
7w 1 :».>).
luxii lusti, gilluszidu.
«1
obtunsior [usus] vvidar-
184.
piuanora.
185.
136.
ne oblimet ni * picleipe.
186.
140.
ducere nemau.'^
^i
141.
supcrare uluiruaran.
187.
755 .,
acri harten).
188.
143.
vaciiis vviti.f
»1
t4r>.
spolunc^ liolir.
192.
«1
procubet giligit.
193.
147.
asylo promo.
198.
760 148.
vocantes namonta.
199.
149.
aoorlwt cipiHK
•»
150.
diflfugiunt zist lipon.
200.
151.
ct>ncu$siis [filier] gitro-
203.
phaniv.
204.
152.
inoii5tro vYutrc/ prenio.*
206.
766 153.
pc^lem i>alo.
154.
acrior hantagon^.
207.
155.
arcobis danalribes.*
20S.
t5t>.
n£*cfn$ orto >ole] wi^'ines
209.
runnanoro.
210.
159.
quos [viiuloii] doi.*
•«
770 „
habondo zit haboiino.
212.
162.
j^ascunriir oni.*
•»
164.
hortaiv anfii.
213.
166.
Uii^ viita.
215.
167,
;>ubiiec4f unianauphL
«•
gradum gang. 775
nitens [axis] spirdrenta.
instrepat cherre.
temo grintil.
uescas [frondes] azigiu.
palustrem [ulvam] mosa- 780
lichaz.
fetQ zuhtigo.
turmas uuolchun.f
feroces chno^nun.
rotam gementem clierren-
tes rades.
sonantis clafonta. 785
gaudere giuuonen.*
laudibus slihtungun.
plausQ [cervicis] gitollotes.
depulsus [equus] inspenitas.
[moUibus] den.* 790
capistris halaphtran.f
uolumina givuntanussida. f
auras uvint.*
dum unzi.*
horrescunt unvmidunt 705
sonorem doz.
urgent tripunt.
ore ar munde,
esseda sapoh. *
ante domandum er demo SOO
zanme.
negabunt arzihent
lupatis khamon.
industria giuuerida.
c^i [amoris] gitouganer.
stimulos gistungida. 805
in sola in suntrigo.
rele^nt gisuntront.
trans ubar/
carpit nimiL*
uidendo gisehao avesuito. 810
lY. DIE TEGERNSEER GLOSSEN.
65
216. nemorum loupes.*^
217. illecebris lustin.
221. lauitnezit.*
222. obnixos ingaganstritiga.
815 223. gemitu puUode.
225. exulat ellentot.
230. pernix sneller.
231. hirsutis ruhen.
„ carice sarahi.
820 234. ictibus mit* siegin. f
236. mouet signa puUot.
,, pr^ceps gaher.
237. uti — ut ioso — ioso.
240. at iasosa.
825 „ exQStuatuzcessoundatferuft.
241. uerticibus mit"^ vuerfun.
244. in furias in uuotunga.
250. ut uvie.'
„ tremor biba.
830 251. attulit pringit
253. non retardant nigilez^sent.
254. torquentia [flumina] vvin-
tanto.
255. mit ilit.
256. prosubigit grepit-
835 „ fricat ripit.
259. procellis tunstin.
264. acre chuoni.
265. quid zivuiv.
271. ubi sosa.*
840 275. grauidg svangaro.
279. nascitur [auster] vvait.
280. hie dar.
283. herbas vvrzi.
284. inreparabile unvuidarvvan-
tallih.
845 285. dum unzi.'*'
[circumuectjamur amorc
werden* fonnaf minnvn.
Z. f. D. A. neue folge 111.
n
288.
290.
293.
295.
297.
1»
299.
305.
307.
308.
309.
312.
»>
313.
314.
315.
318.
319.
320.
323.
324.
325.
327.
328.
329.
330.
332.
340.
343.
344.
346.
850
855
865
sperate. vuanäft.
hinc dannan.*
angustis smähun.
orbita vuaganleisa.
edico gipivto.
fllicum farmahi.
maniplis hantfol.
scabiem rvdvn.
turpis unchusci.
h^ deso.
incocta [veliera] gisotana.
soboles gipor.
quam magis sovilo.*
setas harir. ^^0
comantis lochonta,zeisenta.
uelamina inpihelida.
pascuntur ezent.
summa wiphila.
horrentis sarapun.
rubos pramun.
ergo pidiv,*
uentos vngivvitiri.
quo fonna div.*
egestas zadal.*
uictum fiotar.
•
mittes frvmes.
cum mit.*
dum unzi.*
[dum] canent er* wen.
vbi sosa.*
cicadQ heimo.
[ad] stagna gisigiu.
ilignis eihinen.
sie ubi suarsoso. t
mapalia huttun.
tantum epanlili.
tectum dahc.*
non secus nales andres.
ac denne. S^&
870
875
880
66
DIE DEUTSCHEN VIRGILGLOSSEN.
346.
347.
348.
890 „
350.
351.
S95 M
353.
355.
356.
900 n
357.
i>
359.
360.
905 „
361.
362.
363.
364.
910 365.
1?
366.
367.
915 369.
<1
370.
>i
371.
920 372.
acer chuono.
cum denne.
carpit nimit.
expectatum gisihti.
agmine scaro.
torquens uuintenter.
ister tuoDoua.
quaque ioh* dar* dar.*
porrecta [Rhodope] far-
stracter.
axem halpa.
aut — aut oda * — oda.*
assurgit ufarstä.
semper io.
semper io.
spiraiUcs. adferentes planta.
haud umquam nionoltres.
disciitit apascutit.
laiiit nezit.
currenti flumiue riniien-
tero aho.
crustQ stuchi I rosun.
sustinet inthapat.
hospita uuirtun.
dissiliunt zispringent.
indut^ vestes anagilegL
solidam in glatiem in alan-
gas t ts.
lacun^ s^.
styria issa.
inpexis ungistralten.
non ninguit ni sniuuit.
cünferto((ue ioh* gilmfo-
temo.
agmine gisemine.
molenoua michilis sneuues.t
exstant upartrefan.
inmissis anagilazanen.
agitant iagont.
373.
374.
379.
380.
»♦
381.
382.
383.
386.
388.
389.
395.
396.
397.
398.
399.
ff
401.
402.
403.
404.
405.
ff
406.
408.
410.
trudentes strozenta.
nidentes luonta.
Jiic dar.*
acidis sorbis mit suren
pi"run.
imitantur pilident 925
trioni uuagane.
effrena unzamiu, ungizo-
ganiu.
tunditur ginuan uuirdit.
setis harun.
uillis, lanis zaton. 930
lege aruueli.
palato in* guomin.
reice aruuirf.
maculis flechun.
ne infuscet ni gisuarze. 935
ferat pringe.
et ioh.
referunt pringen.*
excretos [h^dos] giuuah*
saniu.
prohibent inspinnentf 940
primaque [ora] ioh* fem-
antiga.
pr^figunt füristechent.
capistris iatin,* ferratis.
premunt duhent.
sub vmpi.* 946
exportant uzfuorent.
adit zuouüerit.
parco mezigemo.
reponunt gipergent
postrema hintrosta. 9&0
acrem chuonnen.
molossum rudan.
sero chasi"uazzar.
a tergo after.
venabere iagos. f 9U
IV. DIE TEGERNSEi» GLOSSEN.
67
410.
411.
412.
960 „
415.
416.
417.
418.
965 419.
420.
423.
»70 „
427.
f»
428.
975 430.
431.
432.
080
»»
433.
434.
985 435.
437.
439.
990 440.
442.
444.
»»
dammas tamir.
pulsofi gitripana.
latrata mit pelluiigun.
turbabis gistoupis.
agens iagonter.
agitare danatripen.
tactn inpiruorido.*
delituit lo8cheta.t
succedere untarlidan.
pestis acerba eibrer palo.
cape nim.
cape nim.
dum UDzi.*
nexus chofa.
agmina gisemini.
maculosus flechoter.
grandibus grozen.
aluum muodar.
dum unzi.*
stagna gisig.
improbus unerer.'^
loquacibus cboslinen.
ingtuuiem gitigi.
exhausta ascapbaniv,! ar-
dorreliu.
palus lacha.
dehiscunt scrintent.'^
torquens uvintenf .'^
seuit s&ruisot.
siti durri.
carpere neman.
exuuiis urstoufün.
lubrica [terga] vranchala.
micat lecheezat.
trisulcis trispaltigen.
Signa gipara.
penedit gisinchit.
hirsuti was3a.*
secuerunt riztun.
446. in gurgite in* wäge.
„ uillis zätun. 995
447. secundo [amni] rinnentero.
„ deflüit nidi^rflvizit.
449. spumas feima.
„ argenti qvecbsilpar.
451. sciilam sckella vvrz. t looo
„ graues hantago.
452. fortuna folleiz.
453. summum fornantigaz.
454. ulceris eizzes.
„ tegendo pidechet vuer- 1005
dant^ro.
455. dum ynzi.*
456. omina heil.
457. dolor sverado.
458. depascitur izzitf
„ febris rito. , loio
461. Gelonus gentes fatarO.
465. ignauivs läzzor.
469. serpant chresen.
470. turbo uvint.
472. estiua pharricha. 1015
479. tempestas suht.
481. lacus seo.*
„ infedt uirwarta.
482. ubi sosa.*
483. acta gitripaniv. 1020
„ obduxerat zisamana gizoch.
484. liquor nezi.
485. minutatim e'nezzun.
486. hostia firiskinch.
487. dum unzi.* 1025
488. cunctantes tvalenten.
„ moribunda [hostia] stiripiger.
490. [ardjent un.*
492. tinguntur ginezzit.
493. ieiunä [sanie] trvchanas^ lO.'^O
494. hinc danna.*
5*
r,H
MK llEIJTSniEN virgii/;losse!>i.
um
4'jr..
4(J7.
501.
502.
507.
1010 50S.
509.
510.
517.
51H.
1045 521.
522.
52;i.
525.
527.
J05U 52S.
5aa.
5:m.
»•
105f> 530.
537.
53S.
%«
511.
liHiO 515.
»1
54*,>.
.Mb.
■ • «•
imJ5 55\^
5r^K
(Jiilri.H liv|fvn.
anima» f<';rach.
tunm rh^laHvIit.
anhdn fiii;hantiv.
moriluriH affterapeti srho-
loiitnn.
a<ltarliit ininniorido.
tr.'irtanti hantalnntKino.
HiiiKiiltu Htiophrziingo.f
tiH\u*m ruhiv.
lati('(*,H IhI.
|<>r]ft ar.*
riet ^rvozit.*
al»iuiif(rns iritvvrtantfT.
ii(»liihi8 [ainniHJ gipololiv.
rirriro gliXTinpinre.
Stupor Htornvnga:
iuiiant [lahor aul keiie-
fartnl half.
ropi»sl^ |<*P"'vI Riporganiv.
|pasoiint|iir im.**
ad (lunaria vvihhusun.
ergo pidiv.*
rgr<» rhumo.
riinanlur rrvpilont.
nnitoiitA [corvlcc] giva-
gOllK».
noii explorat ni*spohot.
iM»r (iKiinbulat ni* umbi-
g;ii)i;arot.
aorior [rum) hnntagora.
lalohris holirou.
anoniti giprvtta.
hvdri Yunni.
tTssciY infuchinl.
oateruatiiu volciiiii.
cadaucra potacha.
uit^iYra nio\**li.
illuuit' foniu iinreinnodo«
502. piitres vrliin.
563. inuisos leiflsani?n.
504. pabnli» angrezzin.
500. 8ac<;r leidsainar.
1070
GEOHG. IV.
1.
4.
8.
»'
9.
12.
13.
14.
17.
18.
23.
24.
2().
28.
29.
31.
32.
33.
31.
35.
30.
37.
3S.
45.
40.
40.
50.
«.
52,
protinus sar.
duces uiifsun.
scd<?s scz.
siatio sczi.
papula vveida. 1075
attnrat ni*tretc.
squaloutia glizinonten.
iiicrop(»s grvonspehta.
iumitibiis iintnammanten^
stagna gisig. 1080
uicina [rii>a] naher.
[calori] dem.* '
ol)uia [arbos] gaganvurter.
hospitiis gastTvisin.
transuersas dveroho. t 1085
[ad] aestiuum [solem] hei-
zero.
praecejis gaher.*
8crpilla feldchenula.
tyiiibr^ chressin.
uiolaria violgartvn. 1090
[cauat]i9 ar.*
texta giflohtaniv.
aditus llou^ir, flougar.
Ii<pit^*facta zismalztiu.t *
uis nofh. 1095
cerfatiiii stritigt».
riiuosa diofscrutanun.
fouens slrih**enf.t
pulsu slage.*
oflfensa vurpollaniv. liuo
iiiiago pilide.
riH'lusit insparril.
IV. Die T£GERN$EBR GLOSSEN.
69
55.
leues [apes] lihüv.
97.
uiator uartman.
1»
hinc dannan/
98.
coruscant lohezent.
1105
57.
excudunt machonL
100.
hinc danna.*
■
»1
teoatia festiv.
101.
premes nimis.
58.
[caue]i8 ar.*
»» ■
tantum so.
62.
petunt svoheii.
102.
domitura duopon scolontiv«
63.
inclisphilla pinivvirz.
107.
eripe. ginim,* scroL
1110
»1
gramen gras.
<i
quisquam az.'*'
" ■ •
64.
ÜDnitiis chlifigiiod.
108.
uellere neman.
•1
cie grvozi.
115.
amicos frivn'licha.
66.
more vvis.*
116.
ni iam nvba.'*'
68.
motu aqMilgannvssidv.
117.
proram prort.
1115
70.
licet mvoza isL
119.
biferi zvipiriges.
■
72.
fractos (sonitus) diozanta.
121.
tortus giwntaner.
73.
trepidQ [apes] iligiv.
122.
1
in uentrem in vvidi.
»»
curriiscant lobeiizen.
11
comantem springanten.
74.
spicula angvn.
127.
coricium ciiicaisken.'*'
1120
»»
aptant machon.
131.
premens dvingenf .
75.
ad praetoria zi phalanza.
133.
onerabat Ivod.*
77.
ubi sosa.*
134.
carpere neman.
79.
orbem ring.
135.
etiam nohio.
81.
tantum epanuilo. f
137.
comam [acanthi] voiphil.
1125
»*
nee pluit ni* risit. ■
139.
f^tis zvhtigen.
84.
usque adeo sotüo.
140.
cogere rennan.
1»
obnixi ingaganspirdarente.
11
pressis piduhten.
1»
h<»8 desa.*
142.
quot [pomis] so'^managen.'^
85.
hos ena.
143.
totidem iu.*
1130
86.
hi svslicha.
144.
uersum zila.
11
motu« arpolganvssi.
147.
exclusus guzoter.
88.
ueruoi svntar.*
149.
age vvola.*
11
ubi sosa.*
151.
crepitantia clingilontyu.
89.
prodigus spildor.
152.
pauffe neritvn.
1135
91.
s(|Halentihu8 glizinonten.
155.
penates husgota.
93.
rutulis lohezt^n.
157.
experiuntur anarent.
94.
(iesidia zagaheiti.
158.
pacto [foedere] gidingo-
95.
ut ioso.
tero. •
96.
turpei$ unsubro.
159.
s^pta piuengido.
1140
97.
cum sose* dcnnc*
160.
lentum, planum clerapaz.t
11
|8ice]o ar.*
»»
gluten dep.
1145
1150
1155
1160
1165
1170
1175
70
DIE DEUTSCHEN TIRGILGLOSSEN.
tIM) M>|.
tciiace» festvn.
259.
n\'i.
adititos gizügano.
261.
1«:».
Mm xvliti.
KM.
stipaiit (Iringint.
262.
iW).
ad porlas zon^nevgarun.f
263.
1185 KU).
inqiif uiceni ioh^ iintar'^in.*
»>
KiS.
ignaiiiiiii uiinutiaz.
264.
««
fticos (rfnun.
266.
172.
tiiigunt nfzont.f
269.
17:».
gcmil qviril.
«»
lliw 177.
urgot dvingi'tt/
272.
ISI.
pascunliir nue'dinunt.f
274.
isr>.
riinnt ilent.
276.
«»
nu$(|uain uioner.
1«
ISS.
inussant dkueuU
279.
U5>.S 103.
|ai|iianl|iir vuentenU^
280.
20 t.
quirttis diiccs, h«ro$luo.
2S2.
202.
:^u(liciuiil inachunU
2S3.
204.
aiiinwni ferii.f
2S4.
207.
quam se|)lüua [af$t«sl den-
nt * lier silHinlo.
2S5.
^^w2t3.
aniiss«) floraiieHhi.
291.
»*
ßdf ui triva.
294.
2Uv
fhh|Uf nl<f« maiMiga.
296.
220.
mfutU «innes.
••
223. Iiinc ibniMai.*
^^v^22^.
arvt'Sä^Tif' gvxiiiiian.
297.
22S,
si quando »umisoc!^.
29>.
229,
haustu linnclu.
299.
2;m.
<\K\:n; sunnOKkiiu
301.
24;^,
stflik« c4m.
;u>2.
:J:r "
KUitt$ tManniisin.
;v^,
244.
fw^i» mKiiv
.•
24o
craW>ii hiwtiui.
•*
24T.
bt\.x» <««<$ ^-uiu.
-
ArJi»M s^iUHlU.
?••-
■r>:^xv
riiTYSKKa «arSeaiifffw.
^•9.
ignau^ [apes] unnvziv.
ut quondam iosop**togi-
purit.
solUcitum gigrvoztez. 1220
^tuat tumilot.
rapidus [ignia] drataz.
hie dar."^
[hortantjem en.*
defruU siTd.^ 1225
passos arselchen.
herba vvrz.
aureus (flos] fiuravviu.
nexis giwouneiL
torquibus ringin. 1230
incoque sivd.
foribua flogarin.
stirpis gipores.
[inuenta] nussi.*
quoque [modo] ioTh*zi*i235
vueliero.'
insincenis [cmorj mluCn.
in ort gimmdi.!
iacil Tuirflt.
[eligitlur ist.*
-que imhrioe iodi* Butisio
sontlon.
*
artis eigen.
oMiqui Ince ; soeUieiBO.
bimi lh>nte: luüvigeMo.
i4k$lruinir aranT^t Tuirfiu
tuBSia finoosa. 124s
suhkiuBi unuiTU(ffpliaB.1-
fiTMaMSU siachi.
-que lYOHitts
pi\xkaAa.
czx^nn.
17.1
2^T. eiMiac\{ ;i^m^i>.
I2M
5U'.
IV. DIE TEGERNSEER GLOSSEN.
71
313.
neruo [sagittae] senvua.
417.
habilis [vigorj gimachiv.
n
pulsante tripentero.
419.
sinus piugun.
1265 316.
experientia aruTntinussida.
420.
deprensis pivanganen.
317.
tempe scätivui, scönisteti.
»»
statio stedir } lenti.f
319.
extremi [amnis] opanen-
421.
obicc mit^crintile.
tigero.
427.
faucibus stedin. f
325.
quodf ziv.
»»
tepefacta [tlumina] giso
326.
hoDorem [vitae] givüori.
tana.
1260 329.
erue vzvuirf.
432.
uelut also.
331.
molire [bipennem] vvezzi.
»1
olim ofto.
337.
CQsariem antarfahsa.
433.
ubi sosa.*
338.
flaua Salauahsa.
434.
balatibus plazungun.
343.
tandem duo*hitamvn.
445.
petis eiscost.
1265 345.
dolos pisuvicli.
449.
tantum soviio.*
t^
furta hvor.
450.
intorsit gicherta.
346.
[diuum] dero.*
453.
lues lirgiltist.
347.
dum unzi.*
454.
ob weritum pi scult.
348.
deuoluunt uzzugTn.
455.
suscitat machot"^
1270 n
impulit gistvncta.
466.
fauces engiöodi.
356.
huic dero.'*'
»»
ditis durises.*
359.
qua dar.*
471.
carentum darapentero.
361.
misit liez.
476.
rogis saccharun.
363.
speluncis holivru.
481.
crinibus lochun.
1275 »'
sonantis diozanta.
482.
tenuit stiUo häb&a.
367.
Caput ürspringe.
489.
restitit gistuont.
369.
saxosus steinago.
499.
diuersa danagicherta.
373.
pumice tuost'ine.
500.
prensanteui greiphouten.
376.
tonBis gificrotanen.
504.
moueret [voce] glgruozti.
1280 <'
uillis zatun.
508.
euoiuisse cbuman.
378.
adolescunt prvnnvn.
509.
mulcentem slihtenten.
389.
patriam [Pallenen] die far-
1»
agentem leitenten.
tilihvD.
511.
[fetus queritur] uinpi.*
396.
expediat girihte.
512.
obseruans vvartenter.
399.
doli pisvicha.
1»
[nid]o ar.*
1285 404.
correptuin archriphten.
?»
detraxit ginam.
409.
excidet iDpfällit.
518.
ditis durises.
411.
contende deDi.t
521.
discerptuiii ziprochanen.
1»
tenacia festvo.
522.
reuvlsum apagiprochinaz
412.
[donec] erit uverde.*
528.
tomt vrerfota.
1290
1295
1300
1305
1310
1315
1320
1325
72
DIE DEUTSCHEN VIRGILGLOSSEN.
530.
532.
1330 541.
553.
554.
555.
?i
1335 556.
557.
561.
1340 565,
8.
21.
22.
37.
1345 45.
48.
81.
104.
1350 110.
114.
115.
»?
117.
1355 136.
144.
145.
146.
147.
1360 168.
174.
178.
licet muoz'n.
agitnbat leitta.
demitte niderlaz.
hie dar.*
[tot]o ar.*
stridere süsvn.
efferuere uzstredan.
[trah]i uverdan.*
nubes dichi.
uuam drüpo.
de[mittere] nidar.*
aifectat machot
tegmine techi.
AEN. I.
numine l^o gitaretero got-
heiti.
superbum, nobilem fram-
paren.
uoluere arleccan.
mene ninumih.
turbine mit uvinte.
gero tuon.
numen gotheit.
cuspide stachullo.
prora prort.
alto tiuphi.
a uertice fona * fornor.*
in puppim in stivra.
ferit prah, sluoc.
torquetf cherta.
luetis fargeltet.
adnixus zuospirdranter.
detrudunt apaschieltun.
aperit affanoto. f
perJabitur sleih.
hie dar.*
cxcudit scurfta.
expcdiunt arlostun.
191. agens iagont.*
197. mulcet trosta.
203. olim nohuvenne. 1365
209. spem trost.
223. (§ther]ear.*
235. fore uverdan.
238. casum missipuri.
240. fortuna scado. 1370
242. [medi]is ar.*
245. per ora novem aftar niun
gimundin.
251. infandum honlibcf
252. prodimur farspildit uver-
den.
253. hie suslih. 1375
254. subridens smilenter.
261. quando uvanta.
262. mouebo nffarscalto.*
266. terna [hiberna] drisea.
„ transierunt furivarent. 1380
267. cognomen miltinamo.
269. uoluendis uvaraplihen.
272. hie dar.*
277. Romanos rüliuti.
282. gentem togatam sprafaman. 1385
292. cana altiu.*
310. conuexo piugin.
313. crispans wennenf.
316. threissa trachusca.*
„ fatigat [equos] rennit. 1390
319. diffundere spriten.
330. felix ginadigiu.
335. dignor uvertUho.
342. fastigia hohi.
344. dilectus liuper. 1395
348. furor uuotunga.
350. clara faringun.
353. inhumati unpigrapanes.
356. nudauit gioffanota.
IV. DIE TEGBRNSEER GLOSSEN.
73
1400 372.
390.
392.
395.
400.
1405 404.
412.
421.
422.
1»
1410 425.
426.
427.
429.
430.
1415 431.
433.
436.
447.
448.
1420 449.
466.
467.
468.
»1
1425 470.
475.
»»
476.
478.
1430 484.
490.
500.
501.
502.
1435 512.
520.
rcpetens uvidarzellant.
reduces uvidarfartiga.
augurium heilisod.
turbabat stoupta.
Ostia gimundi.
uestis uiiat.
amictu pivengida.
magalia huUvn.
strepitum praht
strata [viarum] straza.
concludere zi*piuahanne.
senatum hertuon.
hie dar.*
[rupib]us ar/
qualis solih.
adultos gizogana.
stipant dringen,
thimo pinasoagin.
opulentum ehtagaz.
nexQ gihap''ti.t
stridebat char.
uti uviesa.*
hac hier,
hac hier.
cristatus gichäpoter.*
prodita gofanetu.
impar ungilihar.*
congresBus ingagangan*
genter.
heret hafteta.
inscribitur girizzau uvart.
auro pi gold.
lunatis mänilihen.
[glomerant]ur ent.*
su|»ereniinet upartriphit.
temptant cruozent.
dispulerat zitreip«
et corani data copia fandi
unti^cantuvrü gigepan
uvard ginulitsami sp'e-
chanues.
521. placido [pectore] mäm un-
tere.
534. hie dara.*
535. cum duo.*
536. tulit prahta. 1440
,, procacibus firapalden. f
537. [per] inuia [saxa] unuuega-
samen.
538. dispulit zitreip.
539. hoc dezi.*
54 t. prima in*uvomantigero.t 1445
551. subducere uzgizuohan.
552. aptare gimachon.*
559. fremebant prahtun.
562. secludite giuzot.
574. agetnr gitan ist.* i450
580. [erumpere nubem] ar.*
581. compeilat gisprah.
599. egenos duriftiga.
606. genuere panin.
607. dum unzi.* 1455
634. horrentia [terga] egi8sUa.t
637. luxu lusti.
„ [splendid]a [domus] az.*
638. instruitur gimachot.
642. dueta gizoganiu. i460
648. ferre zi pringanne.
„ [rigent]em [pallam] az.*
649. uclamen hullun.
657. uersatf uvarpota.
659. dulci liupun.t i465
672. hospicia gastuvissida.
673. dolis mit* pisuvichun.
„ cingere piuvahanne.t
676. aecipe farnl.*
698. composuit gisazta.* 1470
702. expediunt arlostun.
74
DIE DEUTSCHEN VIRGILGLOSSEN.
702.
704.
1475 707.
711.
»
712.
1480 „
713.
719.
726.
728.
1485 „
732.
735.
736.
737.
1490 „
738.
740.
1495
745.
750.
753.
754.
tonsis giscrotanen.
stniere machoonne.
adolere rouchan.
frequenies manacfalta.
)>allam lachan.f
uelamen hullun.
infelix uvenagan.
pesti palauues.
deaota uvilligiu.
expleri arvoilit auerdan.
miserQ iro.*
iaqaearibus himilezi.
hie dar.'*'
poposcit eisgota.
profectis givaranen.
iauentes helfentf
libauit guzta.
libato giruortemo.'*'
summo tenus zoporost.
increpitans pisuerientiu.
proceres hemm,
crinitus mihilfahso.
quid zivuiv.
properent üien.
tingere nezan.
rogitans fragentiu.
age uuola.*
casus gipuri.
AEN. II.
1500
patriQ heimuoti.
1 . intenti anadahtiga.
9. suadeut spanent.
15. instar in*gilihnu8si.*
16. intexunt influhtun.
1505 17. uagatur uvadanota.f
29. tendebat heriperagato.f
34. seu oda.*
36. sugpecia zuruuaro.
3S. et temptare unti* zarsuo-
banne.
39. scinditur gisceidan uvard. 1510
46. machina girusti.
47. desuper uon opani.
51. compagibus mit"^ gifuo-
gidun.
52. contorsit giscoz.
61. fidens palder. 1515
„ animi m^otes.
64. ruit ilta.
65. crimine untriuo."^
84. cassum darpenten.
87. incolumis canzer. 1^20
92. indignabar zurnta.
96. labes palo.
100. reuoluo redinon.
106. pauitans pipenter.
111. acemi acer mazaldra indeistt
dicitur.
119. cucurrit liuf.
120. poscat eiscot.
121. hie dar.*
123. flagitat eiseota.
131. saera ophar. 1530
135. delitui lv8keta,t farhohn
uvas.
137. duieis I'upun.
139. piabunt firgellant.
140. quod dez.*
143. digna uvirdigiv. 1535
145. arta pid^unganiu.
„ leuari gilihtit* uuesan.*
149. quo uuare.*
151. instructus giuarnef .
153. non violabile [nrnnen] un- 1540
aruuar'liha.
160. rependam firgiita.
174. emicuit sc'icta.
IV. DIE TEGERNSEER GLOSSEN.
75
183.
207.
1545 209.
214.
224.
227.
228.
1560 „
229.
235.
237.
242.
1555 243.
244.
247.
253.
256.
1660 259.
261.
266.
275.
16«6 279.
281.
282.
286.
1570 289.
296.
298.
300.
301.
1675 312.
316.
317.
319.
323.
1560 „
piaret gilntarti.
aoluinine mit ginTiitnussi.
suffecti [oculos sanguine]
giuarota.
depascitur az.
lapsa sUphe.
tremefocta aroquomanen.
insinuat ingipaosita sih.
scelus dia* fratat.'*
cuspide spioze.
stupea hanaphin^a.
f(gta [machina] foUas.f
substitit gistulta.
inmemores unfHUTänta.
monstrum gitroc.
quibus uns.'*'
instructis giuvarneten.
extulerat uzprabta.
[cau]o ar.*
{Nromuiit uzprahtun.
lapsi sliphenta.
socios chuntun.
iaculatus anasdozanter.
compellare giqprehan.
expromeref fui^priDgan.
morQ tuala.
ut Tula.
moratur tualta.
culmine firate.
penetralibus tuphun.
seoreta gisimtrota.
ingruit analac
fastigia die boha.
tubarum horno.
succurrit half,
elapsus enpharaner.
Sacra dio uuihida.
summa [dies] oparosto.
et ineluctabile unti'*' ün-
uparuuntanlih'zit.
332. corusco plechentemo
333. stricta arzoganiu.
336. erynift pagalin.
337. quo dara.*
„ firemitus praht. 1585
348. [extremja tun.'*'
350. aditis inhusin.
351. quibus pi^den.'*'
353. una diu."^
357. sicci8[faucibus]hungragen. 1590
„ per durah.*
366. quondam etiam uvanta*
ofta.f
373. ferantque giroufi.
382. circumfundimur pihapit
uurtun* uvir.*
385. hie dar.* 1595
392. accommodat zuogipant.
396. [per] caecam [noctem] fin-
stere, t
397. drauttimus firumiton eB.t
406. speciem dio* gisith.
410. obruimur [teils] piyuorfan leoo
uvrtun.
415. ceu ioso.
„ quondam ofto.*
416. confligunt ringent.
417. stridunt diozent.
418. fundo grüntet ente. ieo5
420. agitauimus iagotun.
422. ora discordia missahellenta
spraha.
425. procumbit lac.
429. pietas guoti.
435. grauior gidiganoro. 1610
440. testudine sciltfoIche.t
442. nituntur spirdretun.
448. strictis anoganan.
76
DIE UEIJTSCIIEN VlRtilUiLOSSEN.
•IM.
Ulis 450.
't(»l.
1020 4 OS.
4«\).
472.
475.
4SI.
IA25 482.
4^)0.
UM.
%%
492.
i(iao ,«
4dt^.
502.
511.
520.
I«36 524.
530.
5t^»^.
514.
IfMO 545.
54T.
552.
5SS.
596.
625.
|)«riiiii0 1 11H118 j diiruh-
fartigii.
in pra6ci|)i(i in * uohaldi.
nchnira grnciaca.
rirrunif uui|uturna.
Huninm fornahtigiu.
tnhulata pretir.
|>rinio in * fornantigemo.
i'xnllal i»pilita.
«'xnvÜH urslouftsn.f
agilator tripil, reitil.
on^ loolio.
apparel hcoiu.
riaustra sloz.
lalmt fai/
arift« plietarare.t
onioti |p4)stt^8j vzaruue-
giliu.
icardinje ar/
uiole« grapuiK
tanta st> niichil.
ue (vtherk] halpun.
Ulis »uslichen.
loogf uum langUpen»
ut landfein so«« fr diioat
hiianiiin.
eiiasit iiitfut^.
«K^tiiiuil lü^farpar.
ivpiilsiioi uvidaqwllauas.f
unilHmf rauto.
nnra irutia fatta luina la-
gahfiu
cji|Hdo wnu$' Kutei:!^.
cum duiM."
nf iiinu.
«"utlMtiis 4<r pi»|»\H:hjMM,
627.
629.
630.
632.
642.
'1
645.
646.
647.
650.
657.
660.
675.
685.
««
698.
717.
763.
764.
minatur uuagot.
supremum zi iUogiat. ; 1650
ruinam traxit archrachat.t '
expedier arlosit* vuart.'*'
excidia flornussida.
capt^ giuvnnan.f
iacUira giuvrlida, 1655
inutilis unpidarper.
demoror duelio.
efTüsi gispreita.
excidit inslouphta.
[ul] cernani gisahi. I66O
ex)>ertus antchimiar.t
speni trost
excutere arrettan.
restringere lescan.
hie <br.* 1665
[belllb ar.*
[incensjis ar.*
capUna giuvnnanniv.f
23.
«.
30.
32.
36.
oo,
66.
75.
116.
125.
1 25.
127.
129.
132.
.\EA'. IIL
uirguha zcinin.
honida [mnliis] wasser.
coil jusamane ran.
insequor anagigieiicfa.
secundarent girilitun.
fractae giuTeihto.
fas triu\ii.
ctmbia napfa.
arvitf Dens pcigotrato.
iuppitfr nirtar.
ujK-aiY darapan.
iitan> in * s^üiun.
iVDciu feN^nacan.
hiMTUncar anaitun.
oput< linpefftK
16fl^
1575
1«80
627. eni«ff« nidani^mfaB.
IV. DIE TE6ERNSE6R GLOSSEN.
77
150.
-151.
160.
180.
1690 182.
198.
200.
202.
208.
1695 217.
225.
230.
232.
237.
1700 238.
241.
246.
257.
264.
il6h 267.
287.
290.
297.
• ' 304.
1710 327.
329.
332.
338.
1715 345.
361.
367.
369.
1720 377.
383.
extuleram prathd.t
insomnis slaflosar.
fug^ farti.
arabiguam ziüv'*alta.
exercite gimuoto.
inüolu^re piniengnn.
excutimur girrit uvrtun.
palinurus stioro.
uerrunt zuguD.
prolunies [ventris]
zata.
lapstt fluga.t
clausi phiangana.
latebris hoHriin.
disponunt gUegitum.
dilaps^ naderslihento.f'
foedare [ferro] anivartan.
[pectorje ar.*
amhesas [mensas] Yrezdiia.
indicit [honores] gihiez.
excussos [rudentes] arW-
sliii.*
iigo [hienchi
uerrunt Kugun.
cessisse zuogen.*
inanem [tumulttm] italaz.
enix^ l)€irinto.*
tuliinus dultun. '
traflsmisit giliez.*
excipit arfarta.
cessit gigienc.
cum duo.
omina heio.
obscenam undmscen.
quQ [pericula] vuelihho.
liic dar.*
hospita, ignota uinita.
lustres aruarest.
inoia [fia] auvicgcr.*
390.
392.
401.
411.
416.
sm- 424.
425.
428.
430.
440.
442.
446.
449.
451.
453.
464.
466.
467.
»
468.
469.
471.
483.
484.
499.
509.
512.
519.
1>
ilicibus eichin.
über a tilun.
natifarhir. ^^^5
meliboei [ducis] melibeis-
kin.
rarescent tunnent.
pelori, Promontorium hom.
cum denne.*
protinus samanthafto. ^'^^^
cohibet piduingit.
f
spelunca hol.
exerlantem par&nten.
commissa zisamenegihaf- « -
tiu.f
cessantem tvuallenten. • ^^^^
mittlre gifrumi* vutrdist.t
auema hella.f
seclusa gisuntrotiu.
impulit anagistozit.
turbauitt gistoupit.
Situs die * gilegida.
dispendia ungifuori.
secto gigrapaniu.
dodoneos epiretisca.*
lebetas chezila.
consertam gihafta.
haniis rigin. *
trilicem driliha.
cristas capun.
sunt vuarun."^
instruit giuvarnota.
picturatas [vestes] gipror-
totiu.
clamidero lachan.
obuia anavartigiu.
gremio in* parame.
acta arlitaniu;*
e puppi a* stiuro.f
Signum fjachala.
1740
1745
1750
1755
IHK lllil/TwaeH TiaCILGUMSEM.
7)4,
bicdar.*
Iiwir,'42. ttmtmiil vimnim.
718.
bic biiir. nu
AEN. IV.
BMI. iiriliiiiraiirii cbrlihpvntio.t
1.
dudom ur.-
„ miMiiflcU miruvariv.
14.
i|U« b«Ua uudiha degan-
Iiiioui, Jiliii' ilaoi».'
heit.
BMI. rruclHii [voiMNl di()»Dtir.t
exhaiuU arliUniu, arii-
BBH. iiltiilniiii kIiivIm«.
tana.*
„ iHrlliillii livnmi.*
18.
perlaaum pidroian.
MH. i'iiilniih'iii linttraiiij ruiitn-
..
ledequeiouh'dero'miDDO. 18M
laa.
Sl.
aparsos liatortan.
niiiB«]. miilunU oiwru.
23.
impulit giatincu.
Will. t'ychnniHi mi.
llainiiiai- luHti.
B7B. itUiwr« |iui)iitjii| »tinihi.
2r>.
adigat gitripe.
im, ruiiilo »■um».-
33.
praemia liuper." 1»M
B7H. liiMl|M>r iiiwiiHti.
34, Mb) uvolnu.*
nriBsa. nwiwln ihiIw.
40.
Iballol «■•
MHI. ImarH «nitou |toni»
4t.
ioliosuita ttiiKisuuuiu*
<lrl| «liwiilu.
S3.
mn IncUbUa unbltb.
S8.
mint spiazun. 18U
.. innii« IbHlNil aUatilu-
104.
diiUlM uuidälibba.
MWr,
114.
cxrtittl iiidab.
MI». >«iUI MIlMi.
m.
hsnndiiw luwimilin-
IIMtttT. t-)vk>)>i» tiM«.
m.
al«dngiriu
117.
bir aabli. »U
«TU. t«».'»!» ■««>>!«•.
US,
aniniit gii>at>.t
tiT«. fM-tlNW IpMitM.
IM.
p.« b ar.-
«.<). <«<• X«W.
iji.
1».
aaaadil cWa.-
IS».
I4tv frM«atpnteM,t
151.
hs<nl«<r.
«»S kX» (MMolk
IM
i«f<U>^
>■«*«». *<«««.>«» arfmu.
_
*i*<«t paapM.
«M. ^tnmnk
1»
a^-n «fa» laiftiaai nwaw. tat
.. .MadMNMir «Mwftt ««*--
•-J*.
afeMvaa ai^fMk.
«k
IM,
anaa ».ba.
IWS tatAi^-
!«.
|a~*«'>-'-'l"
IV. DIE TEGERNSEER GLOSSEN.
79
170.
1830 171.
178.
180.
182.
200.
1835 207.
208.
216.
217.
237.
1840 239.
261,
264.
266.
1M5 294.
297.
302.
318.
319.
1850 322.
330.
y%
362.
368.
1855 371.
380.
385.
387.
1860 393.
398.
399.
famä fonna unliumu^te.
fürtiuum [amorem] farho-
laoliha.
irritata gigremiüu.
pernicibüs snellm.
uigiles [oculi] uvachaliu.
uigilem [ignem] unarlos-
canun.
libat trinchit.*
torques sduxist.
miträ huote.
rapto huore.
hie suslih.*
talaria nechala, sporun.
nectit spien.
stellatus [ensis] gisteintaz.
telas uveppi.
uxorius tu'^quenoman.
ocius sar.*
excepii farna.
triaterica orgia trinahtigun
sang,
dulce liub.
meutern sin.'^
pudorem reini.
capta pisuichaniiu
deserta firlazaniu.
dudum sar.'*'
reseruo gisparo.
quQ anteferam uvelibiv'*'
gisprachi.
quibus uvelihen.
refeilo ni"^ falsco.
[cum] seduxerit gisceidit.
manis beUigot.
leiiire gilibten.
carina poda.
frondentis [remos] giu-
loupiu.
407. moras tuala.
439. tractabilis mammönter.
440. obstruit pis<*arpta. 1865
441. aonoso altemo.
442. alpini alptscun.
462. bubo avis üvo.
476. exigit gisuohta.
482. torquet inthapft. 1870
502. grauiora uvntaiiihorun.
505. ilice eicbinemo uvite.
506. intendit pivieng.
„ sertis mif^ pluomon.
510. chaos gimiscbida. 1875
511. tergeminam die'*' driual«
tun.
513. messQ [herbae] gisnitaniu.
516. prereptus apagapizaner.'^
„ amor uvarza.
518. recinctii [veste] ungagür-lB80
temo.
547. ut merita es so* du'*' scul-
digiu pist."^
583. uerrunt zugun.
593. navalibus scefcartun.
597. fides trivua.
AEN. V.
69.
71.
HO.
116.
128.
141.
146.
148.
149.
151.
154.
1885
1890
cestu plicholpun.
fauete giiaezft.
tripodes drispissi.
acri snellemo."'
mergis scarua.
spumant ueimtun.
aurigQ reitlibtiles. f
fremitu prahnt.
indusa [litora] piuangana.
elabitur intfuor.
discrimine, spatio lata, an- 1895
tarsoeitungo^*
80
DIE DEUTSCHEN YfRGILGLOSSEN.
155. superare uparfaran.
163. sine lä.
palmula dsn * ruodar.
diuersus danagacherten
radit scar.*
deturbat stiez.
clauum stuiiTuodar.t
resedit clepfta.
^mula flantlihiu.
promite [vires] ersceinft.
sequatibus fthüinun.
prima dei furstan.
6 uvola.
extremos aftrostun.
in prociirrentibus in scor-
renton.
in murice in'*' spizze,*
sk^esiu.
iUisa [prora] anagislaganer.
trudes scaltin.
cuspide stachulio.
contos stanga.
expediunt arlostun.
sueressu fräspootigi.
pumice tufsteine.
radit sciuzit.
studiis ilungun.
impalii stiez.
pr^'pes horsco.
qui der.*
hamis ringun.
lovibu& siebten.
agebat g^ota.*
cynibia na^^ba.
online züun.
toiliis giTuiitannusskla.t
retental leiit.
bost^i giniundi.
cerUnttiae spile.
166.
1900 170.
175.
177.
180.
187.
1905 191.
193.
194.
195.
196.
1910 204.
205.
206.
208.
1915 „
209.
210.
214.
217.
1920 22S.
242.
254.
25S.
259.
1925 „
265.
267.
271.
276.
1930 27S.
281.
2S6.
290. consessu gisidile.
,j exstrncto gim'ehotemo.
305. non donatus ung^reter.* 1935
306. leuato givurptemo.
310. faleris gisaltalscirren.f
316. Urnen die* marcba.
317w ultima uzrostun.
319. emicat scricta. 1940
326. elapsus furifaraner.
328. l^ui [sanguine] in* slepra-
gemo.
330. super opana.*
„ madefecerat ginazta.*
333. fimo miste. 1945
337. munere foUusti^
338. fremitu prabte.
340. consessum gisidili.
343. fiauor foUeist.
358. fimo miste. 1950
360. refixum danaginomanan.
362. cursus loufa.
363. nunc duo.
„ presens mabtiger.
372. victorem der* nu* vuas*i955
cbempbo.
426. in digitos in * cebun.
432. labant u\*a"cbotTn.
4S7. malum mast
493. modo sar.*
513. cofitenta gidenitir.t i960
546. inpubis ungipartan.
556. Corona temo* ringe.
559. flexilis gipoganer.
obtorti giTuntenes.
561. [equus) «Ibani ostentans 1965
frontem plasas.
5S2. tulere prabtBO, ftiortun.
585. impediimt zisamanabaf-
tun.
IV. DIE TEGERNSEER GLOSSEN.
81
593.
598.
1970 630.
642.
648.
654.
1975 „
665.
687.
692.
694.
1980 713.
714.
733.
758.
768.
1985 778.
779.
794.
806.
807.
1990 816.
842.
852.
855.
857.
impediunt zusamanemi-
haftun. t
rettulit auarta.*
hospes uvirt.
coDixa spirdrentiu.
coruscat uvennenta.
Spiritus paldi.
ancipites zuivalten.
malignis zornagen.
perfert sageta.
exosus leidezenter.f
diraittef frumi.
more pilida.
trade pivilih.
pertaesum est pidrozan
ist.*
congressus meos mina^ga-
gangenni.
forum dincstat.
non tolerabile [nomen] un-
fartraganilihiu.*
uerrunt zugun.
exercita gigrooztu.
foede unchuscho.*
[cum] gcmerent duzun.
euoluere uzarprechan.
permulsit gitrosta.
[or]e ar.*
clauum ruodar.
quassat sprangta.
laxauerat inliez.
AEN. VI.
1995 3. dentc chraft.t
5. pretexunt piviengun.
19. remigium [alarum] fluc'
^1. cessas gipis.*
62. fuerit vuas.*
2000 74. ne manda ni* pivilah.
Z. f. D. A. neao folge III.
78.
80.
92.
i>
106.
116.
120.
150.
165.
173.
181.
182.
196.
205.
209.
211.
219.
238.
240.
241.
244.
245.
»»
»1
251.
255.
257.
269.
270.
271.
278.
281.
[pector]e ar.*
flngit hasnota.
quas [gentes] vueliha.
non noh.*
quando vuanto.* 2005
orans pitenter.*
canoris lutreisigan.
incestat gunfrovuit.
accendere [cantu] zianaz-
zana.
exceptum arfSürten. 2010
trabes gipretta.
montibus ar.*
ne defice ni gisuihc.
uiscum mistil.
[viscus nascitur] de fimo2015
turdelarum auiv id est
dröscha.
crepitabant chlafotun.
brattea pleh.
cunctantem tualoten.
expediunt uzprahtun.
scrupea [spelunca] stei- 2020
nigaz.
[atr]is ar.*
faucibus enginotin.
conuexa piugun.
inuergit anasuanh. f
summas fornantigiu.f 2025
carpens prechentiu.
saetas harint.*
sterilem [vaccam] gialta.
sub umpi.*
ululare gilon. 2030
uacuas vuitun.
maligna [luce] tunchalemo.
ubi sosa.*
consanguineus gil**anger.t
innexa gipuntiu.f 2035
0
82
DIE DEUTSCHEN VIRGILGLOSSEN.
291.
strictam [ aciem ] arzo-
493.
frustratur trouc.
ganaz.
496.
populata pisiuplfta.
300.
inculta unpisehaniv.
513.
ut sosa.*
301.
sordidus [amictus] un-
514.
[ut] egeriiuus arleittun.
supra.
517.
chorum cart.*
2075
302.
subigit uphtripit.
523.
[tect]is ar.*
2040 306.
defuncta hinagiuarana.
524.
emouet ginam.*
310.
lapsa risantiv.
527.
famam unliumunt.
313.
primi eristun.*
529.
hortator anazari.
9»
mittere fniiuan.
530.
instauraie fargeltet.
2080
315.
tristis cremizziger.
531.
fare sage.
2045 316.
arcet treip.
533.
fatigat muoit.
324.
cuius degotespi.*
535.
vice uuesle.
336.
inuoluoüs pifahcnter.
537.
tralierent irleittin.
352.
cepisse neaman.*
542.
etisium [iter] sunnalihiu.
2085
353.
excussa [navis] aritaletaz,
551.
sonantia [saxa] chlafenta.
girtaz.
554.
stat storrBca.
2050 360.
capita [uiontis] spizza.
559.
hausit flrnä.
389.
quid ziv.*
563.
insistere anagisteiphan.
»»
istic dar.*
568.
quQ uveliho.
2090
390.
noctis soporQ suepilibero
572.
intentans trouventiv.
V
naht.*
573.
stridentes charrenta.
412.
deturbat stiez.*
>»
sacTQ leidsamo.
2055 „
alueo in* runsi.
576.
hydra uvrm.
413.
gemiiit ((uar.
586.
flammas pLichi.*
2095
416.
exponit uparsazta.
593.
contorsii scoz.
418.
personat pillit.
597.
porrigitur gistrechit vuas.
422.
resoluit nidirlegita.
599.
riuiatur crupiLota.
2060 424.
occiipat piuiienc.
603.
imuiinet opa vuisit.
425.
euadit intf'uor.
605.
maxima herosta.
2100
430.
damuati givuizaneta.
609.
pulsatus fartripaner.
»»
crimine iuzibti.
611.
quQ [maxiuia turba est]
433.
discit pivindit.
dero.*
2065 436.
quam u>iet fiLo so.
613.
ueriti furihtenta.
471.
quam denne.
614.
ne quere ni* s5chi,* ni*
»1
silcx flins.
suochi.
474.
respondct gihal.
»»
cxpectant dolonth. •
2105
481.
fleti pirozana.
617.
districti ziprottana.
2070 488.
discere gieischon.
621.
auro pigold.*
IV. DIE TEGERNSEE» GLOSSEN.
83
622.
»»
2110 627.
629.
630.
631.
646.
2115
»»
»1
647.
653.
659.
2120 664.
• 665.
668.
676.
679.
2125 681.
686.
694.
699.
705.
2130
718.
727.
729.
2135 731.
732.
737.
742.
743.
2140 746.
748.
750.
760.
763.
2145 765.
leges uvär. 768.
precio mifto. 775.
percurrere arredinoD. 785.
susceptum hintarstantanaz. 799.
[caminjis ar.* 800.
fornice suipago.f „
obloquitur liudota. 803.
numeris ritmusen. 804.
discrimina untarqneituoga. 813.
pectinc zitarphinne. 814.
gratia livpa. 815.
amnis runsi. 831.
mcrendo giarnento. 832.
cinguntur pivuangan.f 835.
extantem upartrefanten. 846.
sistam darapringo. 847.
penitus fila."^ „
recolens zellenter. 849.
[genjis ar.* 850.
quam [metui] uueih.* 858.
simul sar.* „
Ictheum [amnem] agezi- „
linun. 861.
placidas [domos] stilliv. 865.
[l^ter]e es.* 871.
agitat uvegit.
marmoreo epanemo-f 876.
cquore epanoti. 894.
ooxia [corpora] suntiga. 898.
hebetant tuncleni.
exceduDt infallant.
eluitur fargoltan uvirdit. 8.
manes vuizzi. 24.
exemat gineme.t 30.
rotam iimpivart. 40.
coDuexa piiigun. 48.
purÄ [hastA] paremo.f 60.
postuma [proles] uparloi^az. 1 03.
^duc(it ziuhit. 105.
reddet gauarit.
Inui panuses.*
turrita gihufa^'tiu.t
horrent furihtent.
gcmini [Nili] runsigero. 2150
Ostia gimundi.
placarit gistilti.
pampineis repalihen.
resides traga.
desuetafagmina] intvonata. 2155
iactantior gimeitoro.
instnictust ginvarnoten.
ne nein.
[inan]u ar.*
cunctando tualonta. 2160
excudent zcinnent.
spirantia susontiu.
orabunt redinontb, pitten.
describent zeigont.
sistet gistatigot. 2165
eques reitman.
gallum uvestarluti.
forma uvatlilihi.
instar anauvani.
nimium potens zi*vilo*2l70
chreftigiv.
quondam ionaltrcs.
qua dar.*
[port]a ar.*
A E N. VII.
adspirant uvatun.
fugam fartt 2175
fluvio runsi.
reuocabo redinon.
accipimus lirncman.
comä uuiphile.
premit firsuigeta. 2180
cum duo.*
84
DIE DEUTSCHEN VUGILGLOSSEN.
2185 113.
114.
115.
119.
125.
2190 127.
129.
150.
153.
158.
2195 159.
109. liba flädun.
111. solum mensam, hero.
„ augent giluodun.
penuria zadal.
uiolare prechan.
crusti stuchi.
pressit gisueigit.
accisis frazanen.f
aggere grapin.*
[positurja [fames] er.*
diuersi zluvorfana.
oratores [centum] sprah-
manno.
primas [sedes] fornantigen.
pinnis spizen.
aggere grapin.
„ cingit pivieng.
164. lenta [spicula] uveicha.
165. contorquent scuzzun.
2200 „ ictu uyrphe.
horrendum egilih.*
hinc danna.*
curia sprahhus.
captiui [currus] giuvnnano.
trabeä trempile.
regione halpo.
quanta uvie.*
tempestas urliugi.
submouet cisceidit.
diluvio urliuge.
tot uvole.*
indecores unera.*
[neque] abolescitf ni far-
tigilot.t
gracia huldi.
fide triu'o.*
expertus arfindenter in*
en uvas.*
211. repetit uvidarferit.
172.
173.
174.
184.
2205 1 88.
215.
222.
223.
226.
2210 228.
231.
232.
2215 235.
11
248. uestes uuat.
253. moratur uvonata.
255. profectum givaranen. 2220
258. occupet piuie^gi.
262. opulentia ^htiga.
265. ne exhorrescat ni* leideze.
267. mandata inpot.
277. instratos [alipedes] gisata-2225
lotiv.
278. monilia in furipuogin.
279. mandunt chuvn.
281. [narib]us ar.*
282. d§dala listiga.
283. creauit gimachota. 2230
289. bachino hörne.
295. capi floran vrerdan.
299. infesta arpolganiv.
303. conduntur gistedit sint.
„ alueo runsi. 2235
306. antiquam addalliha.
308. inausum [nil] ungitorranes.
309. quae ih.
310. [vinc]or uvirdo.*
311. usquam^ est ionar*ist.* 2240
3 1 3. esto daz* si* nu* so.*
315. trahere gilengan.
316. exscindere giuverran.
319. pronuba himachara.*
320. cisseis ziseischa.* 2245
y, iugales [ignes] gihileihiv.
322. funestQ [ted^] relihha.
324. luctificam uvoftentun,
Yuoftf machentun. t
332. operam folle'st.
„ infracta giTuehta. 2250
336. uersare giuverran.
349. [inter] i^uia siebten.
M lapsus slihenter.
350. adtactu inphuntnussidu.
IV. DIE TE6ERNSEER GLOSSEN.
85
2255 352.
[ingens] der.*
463.
virgea [flamma] spahhiner.
(
»»
t^nia nestila.
>i
costis zargun.
359.
exulibus elilentun.
»
undantis uvallantes.
370.
dissidet nyssihillit.
464.
uis noth.
371.
[si] repetatur gizalt uvirdit.
466.
nee capit ni* hapft.
2295
2260 372.
patres fordrun.
468.
primis den * furistun.
374.
penitus tiupho.
469.
finibus fonna * marchun.
375.
per[errat] ar.*
470.
uenire pringan.
378.
quondam ofto.*
472.
exhortantur pih'eizzun.
>»
turbo cholz 1 urdrasil l
478.
cursu rennu°go.t
2300
zuotripil l tobf l uviruil
483.
praestanti firbmpai*emo.
•
2 trennila 2 zello.
484.
ubere utrin.
2265 380.
actus gitrapaner.f
485.
parent hanctun.
11
habenä mit riviuin.
487.
imperiis z.*ip-: t :-:n.
381.
supra dar* opana.
488.
intexens flechtentiv.
2305
382.
volubilebuxum cholzuvarp-
491.
errabat uveidota.
lihun.
493.
uenantis iagontin.
383.
plagQ die* slegi.
494.
commouere arruortun.
2270 384.
agitur gimuot.
11
secundo [fluvio] rinnan-
■
390.
thyrsos torsum. f
tero.*
393.
agit muoita. f
495.
leuaret gilihti.
2310
396.
hastas tamarun.
497.
spicula seefü.
397.
feruida zornagiv.
501.
gemens [quadrupes] que-
■
2275 399.
[torquens] umpi.*
rantaz.
405.
agit moita.
506.
torre prante.
407.
ucrtisse givuerran.
1^
•
obusto zusctemo.
411.
ardea heigaro. f
509.
coactis ingislaganen.f
2315
416.
transformat firpilidota.
510.
scindebat chloup.
2280 „
auiles gravua.
1J
Spirans fn i hanter.
417.
nigis zugun.
yy
immane xngkmfzkgp.'
418.
innectit anapant.
513.
canit pl.es.
421.
fusos fargozana.f
514.
intendit s i« oht:*
2320
424.
abnegat arzihit.
J1
protinus saiuathafto.*
2285 425.
ingratis leiden.
525.
ancipiti zuiuvassemo.
440.
efTeta arschapanio.
JJ
decernunt scidotun.
443.
tueri pisehan.
526.
seges dichi.
450.
reppulit irstovita.
527.
lacessita [aera sole] gi-
2325
453.
foruiidine plodi.
flanztiu, piscinaniv.
2290 462.
sonore prastode.
528.
albescereg:ns:n.
86
DIE DEUTSCHEN VffiGILGLOSSEN.
529.
altius hohora.
667.
s^tä bare.
531.
stridcDte ruzuntero.
669.
innexus piuanganer.
541.
promissi des*ciheizas.*
675.
centauri risi. 2365
2330 566.
urget piphahit.
687.
liuentis pl^vues.
11
utriuique iouvedarhalpun.
688.
galeros buoti.
11
fragosis chlafonten.
689.
capiti demo* e.*
583.
ilicet sar.*
690.
pcro zuhalinc, päsocba.
590.
frenmut diozent.
693.
resides az / e/ t/ * 2370
2335 591.
cQcuiii [consilium] un-
694.
retractat hantalota.
fruota.
695.
bi die.*
594.
frangimur giuveihit uver-
11
•
^quos ri'^'tgfirna.
den.
696.
bi die.*
11
procellä mit undanche.
707.
instar gilibnussi. 2375
595.
sacrllego fartanemo.f
722.
pulsu slagode.
599.
[spoli]or uWrdo.*
725.
rapit prabta.
2340 610.
robora sterichi.
730.
aclydes giscoz.
615.
conspirant p.h:zent.*
731.
flagello zoome.
ii
assensu inchqu8cani.
732.
falcati [enses] gifalztiu. 2380
616.
indicere gipiotan.
740.
maliferQ opaztragun.
622.
ferratos giisarnta.
741.
torquere sciozan.
2345 623.
inexcita UDgigruoztiu.
742.
de subere fonna * sapbe.
624.
pedes fendo.
743.
aerat^ [pelt§] giertiu.
)»
altis az.'^
751.
super [gaieam] opa demo. 2385
626.
tergunt furptun.
767.
distractus zip'robcaner. f
627.
aruinä spinte.
11
turbatis zisto^pten.
2350 „
subigunt uv^ztun.'*'
770.
indignatus zurnat^er. f
631.
turiger^ dio turritragun.
776.
ubi dan.
633.
umbonum raiitpogono.
780.
efifudere arfaltun. 2390
634.
ducunt zugun.
785.
iubä zatun.
636.
cessit gigiench.
786.
sustinet intbapäa.
2355 „
re(|uoquunt zigiranton. f
11
[faucib]us ar.*
637.
Signum heripouchan.
803.
bosf super zuo za den.
653.
l^tior rihora, vukrdkgprb.
805.
colo rocbo. 2395
657.
insigne zieri.
11
calatbis sumpri.
665.
mucrone suertstapa.
815.
velet pifiengi.
2360 666.
pedes fendo.*
>>
torqucns tragenter.
AEN. VIII.
667.
inpexum [tegumen] ungi-
5.
coniurat gipibeizota.*
stralta.*
7.
cogunt samanotuu.
IV. DIE TEGERNSEER GLOSSEN.
87
240U 15.
quid uvaz.'^
245.
superque iouh*opanaii.* 2435
25.
laquearia himilezza.
253.
cecä fi°Hrero.
39.
ne absiste nigisuih.
256.
non tulit ni"^ fardulta.
45.
ubera tilun.
260.
coiuplexus druchenter.
50.
expedias gifrumes.
»>
angit duang.
2405 62.
llumine runsi.*
261.
elisos spolchentun. 2440
80.
instniit giuvarnota.
276.
cum duoa.*
118.
egere iagotun.
280.
deuexo inneigtemo.
143.
fretus gitroster.
284.
oneratis giladanen.
144.
neque pepigi ni * gidiogota.
285.
Salii tümara.
2410 151.
specta ta arsuohtiu , * gi-
289.
eliserit fircnusita. 2445
pe'ztiv.
290.
disiecerit zivurii.
154.
ut uuie.*
293.
Dubigenas uuolcporanun.
155.
accipio farnimo.
314.
indigen^ hinna.
160.
uestibat pif enc.
316.
cultus pisehini.
172.
quando uuenna.
317.
componere giuiachon. 2450
2415 176.
locat sazta.
»>
parto garauuemo.
177.
uillosi zatohtemo.
326.
decolor [aetas] ungili-
178.
solio acerno mazaltrinemo
haz.
sezale.
329.
[posuit] nider.*
181.
laboratQ cereris uuahes
334.
ineluctabile unuparuvntaD-
protes.
iih.
>»
ministraDt scanctun.
342.
asyluui fecta. 2455
2420 187.
superstitio uparuengida.
344.
panos lycei des iiceiskin
»»
[ueterum]que oda.*
panos.
191.
disiectQ ziuuorfano.
361.
foro dinchuse.
195.
inaccessam [speluncam] un-
1>
lautis uuiten.
zuofartigaz.f
364.
aude giturris.
203.
Iiac hier.
374.
dum uDzi.* 2460
2425 210.
[cau<la] pi.*
386.
excidium floranussida.
213.
moueret tripi.
391.
[non secus] atque olim
215.
[omii]e [neinus] er.*
denne * ofto.*
220.
dolor zorn.*
392.
rima scruntussa.
»»
nodis masuruD.
395.
ex alto [causas petis] so
2430 223.
ilicct sAr.*
ingirivno.
226.
(fuod [saxuiii] der.*
396.
quo uvare.* 2465
227.
obice grintile.*
402.
[ferr]o ar.*
233.
precisis scorrenten.
403.
absiste stalgip.
243.
peiiitus ticcho.
404.
indubitare zuillon.
88
DIE DEUTSCHEN VIRGILGLOSSEN.
407.
2470 408.
409.
»
410.
412.
2475 420.
423.
424.
426.
429.
2480 432.
436.
441.
445.
446.
2485 448.
1»
449.
450.
451.
2490 460.
j>
465.
470.
481.
2495 500.
516.
532.
534.
535.
2500 538.
542.
543.
abact^ arlitanero.
cum sosa.*
tolerare [vitam] leitan.
colo rocho.
sopitos pirchhanun.
penso uuichiline.
stridunt susen.
hoc tum dara*duoa.*
exercebant zouuitun.
iam parte politä giu^gifio-
lotemo teile.*
imbris torti giridanes re-
gancs.
sequacibus ahtalinen.
polibant hasnotun.
usus duruphtiist.
sortiti teilenta.
Yulniflcus [ensis] uuntun
tuontaz.
septenos sipunfalta.
[orbibus] den.*
impediunt zisamanehaftun.*
tingunt naztun.
gemit quar.
pantherae terga crusina.
retorquens uuirdaruver-
fanter.
matutinus giziter.
quo dir.
florentem dihenta.
quos ivuih.
militlam daegonod.
hospes uuirt.
missuram sentan scolonta.*
ingrueret analagi.
quas [poenas] vuelibu.
sopitas gidrehanetun.
hesternum [larem] ^rta-
gigaz.
571. neque uiduasset nirstivfta.
577. quemuis [laborem] eina
iouveliha.
584. sublapsum in ümabti uver- 2505
danten.
585. equitatus girit.
595. agmine scaro.
616. sub aduersä untar gagan-
uuartöro. t
„ posuit leinta.
623. inardescit arscinit. 2510
625. non enarrabile unarrahint-
liha.
627. uatum uvizintuoma.
631. vbera tilun.
636. cave^ ränges.*
„ circensibus ri°gin. 2515
643. dictis in*gib''zun.
650. uellere prehban.
654. culmo stroe, scoupe, halme.
660. virgatis ingagärtoten.f
661. alpina [gaesa] alpisca. 2520
662. scutis longis taratela.
664. lapsa [ancilia] quemana. f
665. extuderat arbüop.
666. pilentis ^-uaganun.
674. uerrebant cbertunt.f 2525
690. conuvlsum aruvalz'en.
691. reuvlsas arlösto.
694. [stuppe]a [flamma] er.*
707. uidebatur gisehan uuard.
710. ferri giuuorit uuesan. 2530
711. corpore [maerentemNilum]
runsi.*
712. ueste aho.
722. ordine zilun.*
723. quam uari§ so* missi-
liho.
724. discinctos ungigurtun. 2535
IV. DIE TEGERNSEER GLOSSEN.
89
727.
extremi entroston.
185.
agitat mihi spenit mih.
728.
pontem pruccun.
188.
204.
procubuere gillccent.
quo dara.*
AEN. IX.
216.
persequitur gifolgft.
2575
26.
uestis uuati.
»»
nee curat ni'^ruahta.
29.
Septem sedatis amnibus
220.
statione uuarto.
TD
sipun stillen rjsun.
222.
animalia uuihtir.
2540 „
altus tiupho.f
227.
adnixi linenta.
31.
alueo in '^'runso.
228.
[camp]i es.*
2580
34.
mole uueri.
230.
mor§ dero* tualo.
38.
condunt statotun.
231.
trepidos iliga.*
40.
fortuna not.
235.
insidiis mi'spehungun.
2545 42.
aggere mit* krapin.
269.
excipiam uzgi.*
44.
obiiciunt zuopitatun.
272.
insuper bis zuo za desen.
2585
46.
agmcn heri.
280.
tantum suedarsosa.*
49.
[aure]a [galea] er.*
284.
excedentem danafaranta.
60.
super umpi.
289.
spem trost.*
2550 71.
feniidus iliger.
318.
uoeat suohit.
86.
acernis mazaltrinen.
321.
uasta uuosto.
2590
97.
immo mer.
324.
exstructus gibufarter.
»»
ubi sosa.*
>1
[tot]o ar.*
105.
adnuit gihiez.
325.
augur beilisari.f
2555 „
tremefecit giscutta.f
327.
temere unredabapta.
107.
iniuria daz uuida'mo'tl.f
331.
singultantem fnesgezente.
2595
118.
modo ziuuis.
337.
inpastus bungrager.
122.
turbatis gistoupten.
341.
perfurit uvotta.
»»
cunctatur tualota.
345.
comminus samatbafta. *
2560 1 23.
reuocat gistulta.
348.
rcfert [vina cum sanguine
»»
pedem runs.
louuita.
125.
ultro darazuo.
350.
religatos [equos] gispan-
•2600
135.
extinguere zistoaran.
naniu.
139.
modo [nunc] noh.*
353.
absistamus uuesanlazameUc
»
2565 141.
moFQ tuala.
354.
poenarum slabtono.
150.
c^co [alvo| in*ßnst'ero.
H
exbaustum gitan.*
163.
[uinoj demo.*
363.
habilem gimaben.*
168.
pont(*s Imrdi.
366.
instructa [legio] giuuar-
-2605
»^
propugnacula prustu*eri.
notaz.
2570 170.
uocarent gruoztin.
»»
moratur uuarapota.
184.
dudum sar.*
367.
responsa impot.
90
DIE DEUTSCHEN VIRGILGLOSSEN.
373.
377.
2610 378.
380.
389.
391.
395.
2615 417.
419.
428.
429.
2620 432.
434.
438.
439.
2625 441.
445.
446.
466.
474.
2630 497.
506.
508.
516.
525.
2635 529.
536.
538.
543.
550.
2640 553.
559.
haud temere unredihapt 561.
[ad]diuorcia cherun. 562.
coronant pifiengun. 574.
horrida [silva] uuasser. 584.
perplexum [iter] giuuntana. 585.
obseruata uuidarigiuuar- 592.
tetiu. 594.
fraude [loci] foniia un- 597.
chundi. 606.
[tepcfact]a [hasta] er.* 612.
quo dara.* 613.
tantum zisolihemo. „
nimium ungimeze. 615.
adactus [ensis] angislaga- 619.
nas.t
conlapsa [cervix] piualla- 639.
ner. 662.
lasso uueih''em0. 666.
comminus samanthafto. 679.
proturbant stiezun. i,
rotat uuarpta. 684.
aduerso ingaganchertemo. 687.
non eximet ni * ginimit. 689.
capitolii hohgizinpres. 693.
duri ch°unun. 694.
[manibjus ar.* 702.
infract^ giuueihto. 703.
Corona ring. 704.
contis slangun. 705.
contendere fehtan.f 706.
ediderit gifrumiti. „
opum hilphono. 708.
residunt intuichun. 710.
fragore falle. „
f ui-tim faholanc. f "^ 1 5.
inicit anagitiiot. 723.
pedibus louge inelior filo* 729.
gizeliro. 730.
reuellit aprah. 735.
pedibus chloun.
multis managen.
strinxerat rizta.
habenä rivmin. 2645
liquefacto gigoz'anemo.*
relatu mit* sceltun.
ferebat ruota.
qui uuiliha.
teritur ginozan uvirdit.* 2650
cordi zi herzin.
manicas zistellun.
mitrQ gaphun.
biforem [cantum] zuifaltes.
neruo equino russinero 2655
senauvn.
iure pi rehte.
amenta laazt.
quam [multä] mit*so.*
capita uuiphila.
nutant uuagun. 2660
posuere legitun.
pro[currere] fora.*
turbanti iagontemo.
agebat zuoprahta.
nothum zuitarn. 2665
falarica phetarari.
terga huti.
squamä amaringe.
nee sustinuit n*inthap8ca.
gcmitum [dal tellus] tuni. 2670
iiitonat chlap'^da.
pila girusti.
inlisa anagislagana.
recumbit ligit.
stimulos acres chüoni. 2675
exclusos giuzota.
tremunt pipSrun.
[clipejo ar.*
nee cohibet ni*piuahit.
IV. DIE TEGERNSEER GLOSSEN.
91
2680 741.
intorquet scoz.
181.
uersicoloribus missaua*
743.
detorsit danacherta.
rauven.
745.
is solih.
188.
insigne zierida.
2715
758.
egit treip.*
192.
duxisse piziuhan.
759.
principio sar.*
196.
minatur risota, uvagota.*
2685 „
poplite chnioradin.
198.
ciet leitta.
767.
occupat pißenc.
205.
benaco gartse.
770.
nnguere [tela| zilupponne.*
210.
exterrens pru'tenter.
2720
778.
deinde hinnan.
251.
conuexa piugiin.
782.
edideiit gifrumit.
273.
lugubre chlagal'ho.*
2690 797.
ueilit iagota.
275.
contristat pitunchilit.
803.
subsistere inthapen.
279.
esto uuese.
806.
fatiscunt prastun.
280.
referto pringe.*
2725
807.
[capit]i ar.*
291.
inolTensum [uiare] unuvi-
809.
[tot]o ar.*
darpollanar.
2695 810.
respirare zigafnehannc.
296.
statione stedi.*
811.
aeger qhumich.
302.
inflicta [puppis] anagisto-
zanas.
AEN. X.
303.
sustentata [puppis] gistuil*-
8.
abnueram uvirdrota.
taz.
29.
uulnera leid.
329.
partim teilun.
2730
30.
demoror peitaa.
^»
resultant uvidarpullun.
2700 -42.
nil moueor nl muoniih.
339.
teuoremf dunst.
58.
dum unzi.*
343.
perstrinxit girizta.
65.
quisquam uuer.*
348.
[or]e ar.*
81.
potes uiahtost.
376.
poutus uvahc.
2735
85.
et [absit] iomer.*
380.
uellit uvalzta.
2705 89.
iios uiiir.
383.
non occupat nob* ni* pi-
•
97.
adseiisu gizup^^ti.
schiräta.f
98.
fremunt diozent.*
388.
inccstare givnne^nan.
99.
prodcntia [murmui'a] offa-
395.
micant sprataloton. f
nonta.
414.
[elatam in] iugulum slag.
2740
105.
quando quidem uuanta*
418.
sacrarunt pimeintuu.
IIU.*
420.
[ferro, quod] missile libro
1
2710 lll.
e\orsa pigunsti.
uvruflibaz uvenno.
161.
aflivus zuogahafter.
451.
coit girau.
169.
('orithi pogascheidi.
453.
comminus zisamane.
173.
cxpertüs [belli iuvenes] an-
473.
emittit uuarf.
2745
cbundiga.f
474.
[vaginjä ar.*
92
DIE DEUTSCHEN VIRGILGLOSSEN.
477.
478.
481.
2750 493.
497.
499.
501.
502.
2755 518.
525.
526.
527.
531.
2760 „
545.
552.
554.
567.
2765 569.
573.
576.
586.
588.
2770 589.
595.
597.
602.
633.
2775 639.
652.
664.
669.
674.
2780 692.
710.
J1
strinxit rizta.*
pr^fixtum gistalen.*
terga lihhi.
paruo piluzigemo.
cesa foede unchuscho'*' ar-
slaganiu.
potitus niozenter.
sublata [mens] ginomaner.
emptum gichu&flt f hapen.
inferias opahar.
talenta givuagi.
facti giuuorahtes.
infectique iouhungiuuo-
rahtes. f
parce spare.
commertia uuantalunga.
orbem ring.*
impedit stiez.
detorbat stiez.*
stringeret zugi.
quin ecce nupaouh.
rapiunt ziprahun.
rotat vuarpta.*
proiecto farstra'ttemo.
inguen lanchun.
moribundus stiripiger.
delapsus giuallaner.
uir gomo.
torrentis drates.
misit giliez.
[sine] mente mentem.
crepidine uohaldi.
cum unzi.*
quem vuieiihen mih.
ima tiuphiv.
prodit scorrft.
substitit pilgipit.
infremuit limit.
inhorruit giruspit
719. profugus fartiger.
726. lauit a nazta. t 2785
733. obuius gaganuuerter.
765. ornum limboum.
772. missile vvrflihaz.
„ libro vuenno.*
783. linea terga sckilteslihhi. 2790
785. haud pertulit ni*durih-
prahta.
789. uoIutQ uvabsotunt.
825. indole pi*anauvani.
„ dignum [quid] es.*
847. genitor ib.* 2795
849. alte tivpho.
887. vellere uzziohan.
„ congressus ingagangaanter.
892. cernuvs [quadrupes] nider-
sihtigas.
900. nee pepigit ni*gidingota. 280e
AEN. XI.
9. Petitum [thoraca] dunih-
stozana.
1 0. perfossumque iouh*duruh-
stozan.
20. [ubi] annuerintf gilazent.
49. captus pisuichaner.
54. hi suslihc* 2805
58. praesidium folieist.
64. feretrum para.
66. inumbrant pifiengun.
105. hosbitibus uvirtin.
123. vicissim daragagan. 2810
129. foedera uviniskefti.
133. pepigere gidingotun.
„ sequestra [pace] suntri-
gemo.
136. actas [pinos] givuassana.
141. quQ modo diu* mittun. 2815
IV. DIE TEGERNSEER GLOSSEN.
93
177.
211.
218.
223.
2820 224.
254.
256.
268.
288.
2825 290.
297.
301.
305.
326.
2830 328.
329.
334.
351.
359.
2835 „
366.
402.
407.
408.
2840 423.
426.
433.
436.
437.
2845 441.
450.
454.
457.
458.
2850 462
463.
465.
quod [moror] daz* ih.*
ruebant rahhun.
decernere giskidun.
obumbrat piscirmta.
sustentat half,
suadetque iouh* spenit.
exhausta arlitaniu.
subsedit pisaz. f
cessatum^est gitual.
rettulit vestigia giufsla-
gota.*
morantur chlaphontf
pr^fatus fora sprechen-
tera.f
inportunum ungimachaz.
texamus machomes.
materies gizimperi.
naualia schefteti.f
insignia zierida.
fugQ fluhti.
cedat gilaze.
remittat int'^laze.t
abi giloubidih.
premere piduingaa.
scelus unchust.
absiste stalgip.
tempestas ungifuori.
rettulit pringit.
agens leitentiu.
adeo so filo.
quicquam iou'uiht.
sccundus [uUi] aftroro.
[totjis ar.*
mussant runeztun.
[consed]ere ent.*
loquacia chronlihun.
[altjis ar.*
edice gipiut.
diffundite kischarot.
470. differt ufslagota.
471. multaque se incusat iouh*
filo * sih inchunda.
480. deiecta [oculos] trurentiu. 2855
481. uaporant rouhtun.
485. eflunde felli.
491. prQcipit furifieng.
493. potitus [equus] niozentaz.
494. in armenta [equarum] in 2860
stuota.f
496. fremit uueigot.
509. parem garauuo.
515. furta [belli] laga.
525. maligni [aditus] freissama.
529. [uoluere] nider.* 2865
531. iniquis undichen.*
538. dulcedine minno.
546. milite girite.
547. abundans [Amasenus] gio-
zentaz.
549. innare uparsuimman. 2870
554. hvic temo.*
„ clausam pifangana.
561. [dixit] er.*
„ contortum [hastile] giuue-
niten.t
562. immittit uuarf. 2875
569. exegit arleitta.
571. armentalis [equ^] stuotli-
hero.
573. vestigia [pedum] staphun.
587. age frumidih.
„ quandoquidem uuanta*si.* 2880
592. pariter gilihho.
599. fremit uv6ita. t
604. ala girit.
609. substiterat inthapeta.
„ furentes [equos] peitentiu. 2885
610. exhortantur scractun.
94
DIE DEUTSCHEN VIRGIL6L0SSEN.
610.
616.
2890 619.
624.
625.
626.
2895 62S.
629.
632.
635.
2900 638.
640.
645.
649.
656.
2905 671.
694.
700.
701.
711.
2910 715.
719.
723.
730.
731.
2915 733.
735.
737.
750.
752.
J920 776.
fundunt [teia] scuzzud.
acti [ponderis] gitripanero.
tormento giniste.
reiciunt zirucke uurfun.
procurrens zesamana uual-
lenter.
ruit uerit.
superiacit ufuuirfit.
extremam [arenam] uzan-
entigaz.
labeiite rinnentemo.
egere iagotun."^
uersos gillohta.
legit gichos.
uoluvntur uualgotun.
arduus [sonipes] ufarlein-
taz.
excussus aparfanivorfa-
ner.f
tremit pipeta.
exerta inparotiu.
quaciens uvenentiv.
suffuso gistruhotcmo.
agitata giiagotemo.f
appennini dez f partun
perages.
dum unzi.*
purä [parmä] paremo.
vane du * zago.
cursu serielle,
euiseerat scurfit, chrimit.
alas girh.
[nomin]e [vocans] pi.*
ignauia zagaheit.
quidue oda* ziuviv.*
indixit giehundit.
cxit farmeid.*
h^sit chnmit.
carbaseos chleina.
779. captiuo demo giuunninin.
794. uoti des* unillln.
803. sub exertam untar*gipa-
rota.
„ papillam prust.
811. oeciso arpizzanemo. 2925
819. purpureus [eolor] rotiu.
825. effuge far.
888. pr^cipites [fossas] tiuphun.
890. arietat ft'eraz.
899. ingruere analiccan. 2930
905. [8ilu]ä ar.*
912. pugnas fehtun.
6.
7.
11.
12.
16.
20.
21.
26.
27.
41.
49.
60.
67.
79.
85.
86.
91.
92.
95.
100.
AEN. XII.
mouet [arma leo] uuecMt.*
toros mana.
retractent uuidaron. 2935
pipigere gidingotun.*
refellam gifalscon, gi-
stilloD.
inpensius giuuaralihor.
expenderef gilengan.
hauri fimim. 2940
Procorum truhetingo.
refutet uuidaro.
paeisci gidingon.
eommittere zisamanezihef-
tan.f
[si] violauerit giuuariuuit. 2945
dirimamus scidomen.
lacessunt toliotun.
poetunt straltun.
candentem [ensem] gluen-
taz.
tinxerat [ensem] harta. 2950
adnixa [hasta] zuolinenter.
frustrata pitriugantiu.
vibratos gireidda.
lY. DIE TEGERNSEER GLOSSEN.
95
107.
2955 146.
158.
184.
209.
211.
2960 221.
273.
274.
282.
286.
2965 287.
288.
291.
294.
298.
2970 „
308.
338.
343.
348.
2975 352.
>»
364.
367.
373.
29S0 „
375.
379.
386.
387.
2985 389.
390.
400.
404.
417.
2990 425.
470.
seuvs hantago.
De incuses ninchunnis.
excute zistori.
conuenit gizimit.
brachia ziioga.*
inclusit pifienc*
pubentesque iouli* giparta.
teritur ginoszan uuart.
fibula ringa.
decernere zigiscidande.
pulsatos fartripanun.
infrenant peiztun.
subiciunt uuraphun.
proterrct farsterc.
trabali gipr&libemo.
anibiistum pizuscten.
torrein prant.
disicit zispielt.
quatit muota.
[inibrasid]es im.*
referens afarenter.
aspirat anagapicta.
aflecit [alio praemio] gi-
neizta.
sternacis struhlines.f
qua dar.*
citatortim gizalero.
detorsit danacherta.*
bilicem [loricam] zuuiliha.
procursu in* dero* farti.
nitentem spriuzenten.
harundine zeiiic.
latebras holer.
rescindantf scurftun.
immobilis uuolagihapanter.*
sollicitat iivcuita.
labris pechiniin.
properate pringft.
temoDe fonna* dihsila.
482.
492.
495.
502.
520.
530.
546.
557.
565.
580.
582.
604.
612.
616.
625.
626.
630.
644.
646.
652.
675.
680.
686.
687.
689.
692.
695.
703.
706.
719.
722.
725.
739.
740.
disiecta ziuuorafanun.
subsidens intnichenter.
diiiersos [equos] danagi-
chertiu.
in uicein untarin.* 2995
conductä gimi&ero.
actum [genus] gizaltaz.
hie hier.*
uestigans uasonter.
ne esto ni* uuese. 3000
incusat stouuida.
[rumpji an.*
accepere fa'namun.
se incusat sih inchunda.
successu infräfarti. 3005
hac hier,
qua hierdar.
inferior aftroro.
nee refellam, ni*gifalscon.
usque adeone, nio* nu*30i0
so* lilo.*
inplorans namonter.
instraiierat gidillota.
furere gispiidan.f
proiuit argiuzit.
in abruptum in stechali. 3015
disiecta ziuuorfanun.
significat pouchenta.
luere zifargeltanne.
decernere zigiscidonne.
appenninus partun perg. 3020
pulsabant stiezun.
ariete fedarari.
quis uuedarer.
gcmitu fona * pullode.
lances pahuueiga. 3025
sulTecit uuerera.
futilis [glacies] unpidara-
paz, gigozanlihaz.
96
DIE DEUTSCHEN VIRGILGLOSSEN.
751.
755.
3030 762.
771.
772.
773.
3035 775.
779.
782.
786.
3040 797.
802.
815.
817.
822.
3045 825.
836.
844.
845.
848.
3050 851.
canis iagahunt. 853.
increpuit [malis] chlämezit.
excisurum zistoran sco- 859.
lanten.t 862.
puro in * siehtemo. 870.
impetus uurf. 871.
lenü in* uneihero. 877.
tenebat hafteU. 878.
sequi [telo] sciozan. 879.
quos iuuih. 887.
fecere profanos aruuartun. „
discluderc induhan. 889.
indignata zurnentiii. 891.
violari aruvartan.* 898.
[ne] recursentf uuara- 901.
pont. 905.
contendcret spieni. 921.
supersticio uparfengida. ,,
[cum] component [pacem] 922.
giinachon. 923.
uertere givuantalon. 927.
gista *. 930.
demittere gineman. 93S.
dir^ hazusi. 944.
spiris ringin. 946.
si quando suennesosa. 949.
armatam [feile veneni] gi-
luppota.
incognita unarchantiu.
collecta giduunganiv.
solutos [crines] inpuntaniv.
foedans chrazzentiv.f 3055
superba gi'u'ltlihiu.
reponit firgiltit.
quo zivuiv.*
inlaz.*
comiscat uuenita. 3060
retractas uvidarost
contrahe gisamono.
discerneret giuntarscidota.
trepidä illigero.
creuit giran. 3065
intorquet scoz.
concita [saxa] gitripana.f
tormento giruste.
crepitus cMafod.
poblite chnioradun. 3070
humilis nidarer.
ne tende ni * strit
insigne zieri.
bausit [oculis] archanta.
poenam girih. 3075
In dem vor dem Virgütexte aufgezeichneten commentare des
Servins finden sich folgende glossen:
Georg. I. 155. [foL 17*] sarrieris houvest.
Aen. I. 282. [fol. AT] togas autem etiam feniinas iiabuisse
untaruanlb* ^ oralisco ,. , .^ , ^
. , , V et ... usus ostendit. Linroch.
cicladum ricini
Aen. III. 12. [fol. 66''] dii magni iuppiler,
herirantes* frouwa*
minerva.
Clm. 641 1. Bucol. I. 62. Ararim souva.'
Ein gleichzeitiges Yirgilfragment zu Milnchen bietet, toie mir
hr. Keinz schreibt, die glosse: aptant mahhoton.
V. MÜNCIIExNER UND WEIIIENSTEPIIANER GLOSSEN. 97
V. MCNCIIENER und WEIIIENSTEPIIANER GLOSSEN.
Ich stelle hier die glossen zweier hs. , deren zweite ans der ersten
abgeschrieben ist, nach einer von hm, FKeinz veranstalteten collation
zusammen, die eine hs. trägt in der Münchener biblivthek\ wohin si^
aus der alten chur fürstlichen kam, die bezeichnung Clm. 305, ist in
folio und im 11. Jahrhundert verfafst. die andere, Clm. 21562,
ebenfalls in folio, stammt aus Weihenstephan, ihr alter ergiebt sich
aus dem ersten blatte, auf dem abt Altunus abgebildet ist, wie er dem
heiligen Stephan ein buch überreicht mit den warten:
Ilunc libruni de nie digneris saniere saiicte,
Sis michi patronus, leve fac quod me premit onus.
Altunus war nach Man. Boi. IX. 348 von 11S2 bis 11Ü7 abt. die
glossen dieser hs. hat Graff unter VE 2, VG2, VA 2 theilweise auf-
geführt.
Im übrigen bemerke ich nur den in beiden hs. bei dem warte
picinen 13 vorfindlichen umlant.
10
Clm. 305.
Clffl. 21562.
BUCOL. I.
25. uiburna
sumcrlattun.
sumcrlattun.*
49. non teinpta-
nar uueriant.
nar uueriant.*
bunt
BüCOL. II.
8. frigora
chuila.
cbuila.
9. lacortos
egidecbsun.
cidecbsun.
1 1 . serpilluni
vellquonalin.
veltq*nalin.f
22. lac novuin
piest.
48. aneli
dilli.
dilli.*
50. calla
chle.
chle.
BÜCOL. V.
39. Carduus
tliistil.
„ paliurus
bagan.
bagan.*
BÜCOL. VII.
65. fraxiiius
asc.
asc*
66. popuhis
albare.
albare.^
BÜCOL. VIII.
37. sopibus
picinen.
picinen.*
Z. f. D. A. neue folge 111.
98
DIE DEUTSCHEN VIRGILGLOSSEN.
Clm. 305.
Clin. 21562
BÜCOL. IX.
41. poimlus
albar.
albar.*
15 58. inurmuris
doz.
GEOUG. I.
73. larra
amar.
74. siliquä
chcuun.
cbeiium.
,, quassante
chlafTanti.
cblafauti.
05. crates
burdi.
burdi.
20 126. liiuite
macsteine.
macsteine. t
139. uisco
mistil.
mistil.*
142. lina
zugeuecci.
zugenezze.
1 70. buiim
flogis boibit.
llugis boibit.
171. tenio
griiulil.
grindil.
25 „ protentus
gclancter.
geJancter.
173. tilia
linda arbor.
linda arbor.
„ fagus
pocba.
pvcba.
174. a tergo
afdaii.*
afdan.*
179. creta
leim.
leim.*
30 181. mus
spizza.
spizza.
186. giirgulio
angari.
angari. t
200. retro sublapsa
binderore gidigin.
bindrore* gidigio.*
255. deducere
anascaltan.
anascaltan.
256. tempcstiuain
citigan.
citigan.
35 264. uallos
sticbcla.
sticbela.
266. fiscina
cbasibora, cbasichar.
cbasibora/ cbasichar.
4c
fiscella
cborbili.
cborbili.
294. pectiiie
raiu.
rain.*
296. despuinat
l'ciniit.
le'mit.*
40 314. inhorruit
vuagita.
Avagita.
361. mcrgi
tudiiili.
tucbali.
363. fiüic^
pcliclious.
pelicbon.
367. tractus
striiiiilon.
st^milin.
381. arcus
rcganbugo.
rcganbogo.*
45 390. peiisa
vulgo peisa.
peisa.*
392. sciutillare
gnaiieistoii.
gnaneisten.
512. carceribus
idierrih.
pberilic.
Y. MCNCIIENER und WElHEiNSTEPHAKER GLOSSEN. 99
Clm. 305.
Clm. 21562
GEORG. II.
12. siler
uelarn.
uelarn.*
66. fraxinus
asc.
asch.*
50 69. arbutus
vuildpouni.*
wildpouin.*
70. platani
horna.
horna.
213. casias
uuiühpoum.
uueb pou.*
214. tofus
tubstein.
tubstein.*
GEORG. III.
406. sero
chasiuuazar.
chaswazzir.*
AEN. V.
55 54. struerem
rfksptk, inpchptk.
63. hospes
vuirt.
66. certamina
spkl.
87. notae
strimilon.
strimilon.
144. certamine
spile.
spile.*
60 226. urget
thanc.
307. spicula
darta.
darta.*
„ bipennem
bihal.
373. ferebat
erbot.
549. cursus
spil.
spil.*
65 710. fortuna
missevura.
missevura. t
AEN. VI.
95. audeiitior
baldero.
baldero.*
AEN. vni.
402. electro
geslmelze.
596. qiradrnpcdanle trepiienU.*
trepizente.*
AEN. IX.
720. fortuna
misscvuri.
misse vuri.
AEN. X.
70 288. brevibus
thuniun.
290. uada
thunni.
336. tboraca
brunna.
brunna.
AEN. XL
458. rauci, canori
ressig.*
ressig.*
811. occiso
erbizzenerio.
erbizzenerio *
75 874. laxos referunt
; entspannent.
911. flatus [equo-
drasunga.
rum]
7*
^H lOÜ [)ie DRUTRCHEN VIR6ILGL0SSEIV. ^^M
^H
Clm. 305.
2m% ^^H
^^1
^^H 12,
zagon.
^^^1
^^H 62. lyemcntis
drasontcs.
^^^1
^^H^ 86. comanlia
manalilc.
^^^1
^^■120. uerliunä
isara.'
^^^1
^^Bl30. redinnot
Iciiniit
^^^^1
^^Eeu.
besmiil« la
liesiuklila.f ^^^^|
^^^Eit5. Iimcibiis
bachuueidoii
büdiwaciilon. ^^^|
^^BST4.
UPIZll '
^^^1
^^ff ., libiiln
Ipbeleia nngi.
ringa.' ^^^|
i^B 30 1. niilorem
suiitii!ii%a *
^^H
322. prcssa
f.rsuiePl
^^^1
^^^ 330. prolerit
tratdd
^^^1
^^^^336. tomitatiis
ßi'iinili
^^H
^^H352. aspirat
anv! irl 1
^^^1
^^^Ktß7. estorqiipt
uzci «an!
uzcrwaiit-t ^^^^1
^^H^64. Rturnarifi
feUigtii
^^^^1
^^HI75.
(izz.
^^^1
^^Wl76. degustat
Txtia
^^^^1
^^^BS&. Btatuere
feruu:irdan.*
fcn^ardnii.* ^^^^|
^^^K9U. penilUH
tipfü.
^^H
^^^hOO. rclorl»
wiiU'iniirreiicmo.
winkrwürfenemo, ^^^^|
^^^B^I2. (lictainnum
niziiiiiiui'z.
^^^1
^^Etl3.
BtUCll.
^^^1
^^■t2U. longi-uitA
gpiligi'no.
^^^H
^^^H62. vicissim
..^iiiticrloii.
einhcrtoii.* ^^^^|
^^^■63. pulvcrulenlA
bestobeiiu.
^^^H
^H
^^^M
^KeS. lora
JiugÜa.
^^^M
^^^■70. temone
Ibilisib.
^^^M
^^^Bl77. sonans
ziiiJieranl.
^^^^M
^^^■96. diuersos
tianigedierte.
(lanigechcite. ^^^^|
^^^B20. conduclä
geniiettTe.
^^^1
^^^p36. toniuet
SCI«.
^^^^1
^^H^l. ailversa
viulHrdinigun.
vudardougini. ^^^^|
^^H
^
^J
VJ. IllE BERUNEU clossen.
VI. DiE BERUNEU GLOSSEN.
äei
Kdniijlicbe bibHothek zu Bfrlirt. ms. lat. in quarl 215; (
die Bucotka mit aiisiui/tnif des stilekei lU. 57 bin VI. 7S, toioie i
Cetirgica und wird m 1 1- jahrhvndfrt ge.Hlirie.ben seiti, uwn» seht
der IfKte theii rics 4. budv der Georgien jiiiiyf.r und apätar käa
gef&ijl ist. mbm zahlreichen laitininchen glossen finden sich nm
deuurht^, wehlie Bethmatm in dieser xfilschrifl band Y p. 20S /
yeröffetulichi hui; ich gebe sie hier nach eigener ctiltatioii.
lon verschiedeam händen und verschiedenem alter, daher sich über
■l und Mit ihrer eniatehung schwer etwas gen»neres sagen tdfst.
attgemeinen scheint jedoch soirohl der consonatttenslaml alt be-
sonders das voikommen des worles 'setinu' narh .ilemaimien i
weisen, amh a für ei i« suaiine und lingir btUgt Weinholil p. 39)3
[je hditfige schteächuug der cndungrn tmd das schwanken in i
[lufsvocaleii spricht für den üKsi/img des elften jahrhmiderts.
lerke noch, dafs Beihmanni sühlung sowie die attgabe der Malta
hs. beigefügt sind.
BUCOL. I.
B$5. viburnasumerinaton. l.|l'']
|4S. palua lache. 2. [2-|.
I&3, limite marech. 3.
Ifi4. ilepasta usgosiißDU. 4. {2']
|fi5. siidiirro ijesvverine.*
mtü. Croiiilator speht I tmuni-
frosc,.'
§67. raiicae liaiser. 5.
3ura ruchn. 6.
r6l). nudus l)»re. 7.
I 67. post bernach. 8.
71. gp^ptes Bat. U.
75. poatliQi: tiionavrr. 10. |D'l
L7H. salicps velvvin. II.
carpi'lifi abproctiGii. 12.
aiasrus bitir. 13.
BUCOL. II.
. Ecrpilliim veltclioiiela. 14i
13>1
cotiUiuclit sanicstocluit.'
. dca^is biiinielin. 16.
. liRustra »Inda. 17.
vaccinia lividLciv. IS.
. trimso gebcrihaa. in.
. papav'ira ffltina)(vu. |4'
, laccinia viol.*
. c«>rea geivvin. 20.
. apros «her. 21.
. lasciva gesaiUe. \b'\
p(>tulca, cupida, libidini
geüxli^iil«. 22.
. vuluptoa vvatauscc' 21
. iiiotlUR masie.
.1-1
^Hloi
niE DEl^TSCHEN VmCII^LOSSEN. ^^H
■...
uuicha. ^^H
den. 25.
2 1 6. milio hlrsa. ^^^H
m''
«BUS gewoiihait.
227. Yiciam uuicha. 45. [22^ ^^^
228. lentis linse. 46. 60 ^
HCCOL. 111.
264. furcas furcga. 47. [23'] J
^■''
(ibicieniia zegeginvverfen*
266. fiscina casibora. ^^^M
8.n.. 28. [5^]
392. faces uacila. (24'] ^^^|
^^^B
poel terguin rucgilin. 27.
204. pectinc raiga. 4S. ^^^|
^Tio.
proripil wrelilt. 29.
296. acni chezil, 49. I24''i 85 ■
3B 20.
jiost carecta andir (lfm
321. stipulas uuiche. 50. 125*) |
crutc. 30.
349, teinpora teniuiiana, [26']^^J
27.
miseriimiamirlichc.31.16')
360. mergi tuchari. ^^^M
36.
pocula napii. 32.
^^^M
^^^38.
torno [siipa-addita viiisj
364. ardca haglr. ^^^|
gidrarlo. 33.
377. hiruDda sualiuua. 51.[3^^^|
corymhos cxaplicn. 34.
390. pensa uuicbtii. 52. [27*^^H
anEsashabe. [6'']
392. scintiUare luschizou. &^VH|
inora tral.*
fnngos Uialch. 54. "" 1
404. Nisus spariuuari. 55. (27»] 75 ■
BUCOL. VII.
405. Scilla lericha. 56. ^^B
^^H&O.
fuligine mit ruozza. 35. [S']
475. Alpes alpun. [29'] ^^H
^^WS.
invidit dac'rahz. 36.
^^^1
8 U C 0 L. X.
16. esculus uuildi heidi. I31^^^|
^Hri9.
Upilio Benno.' [14'']
19. matris selpomus. ^^^^H
^^k"
subulci suanne.
23. plantas scuzzilinga.' |3^^H
33. corna curnili|>eri. ^^^H
GEORG. 1.
70. platani ahorna. 57, [324^^H
^^»42.
lina zugeiiczze. |20*]
71. üinus limpora. 58. ^^^^
^■|4S.
arbuta haDgenbere.*
71. geinina pruzzillnga.* 59. T
^H463.
plaustra rcdir. [20'>|
77. udü nazema. 60. 8& J
^^164.
Irabei; slireii.
80. immittuntur ingestoiU^^^I
1 51) 171.
ti>m() giriiital. 37. [2I'|
^^H
L, 173.
tilia linta. 38.
84. toto gaiEponi. 62. ^^^H
^H178.
rylindrouuelleolopche. 39.
87. siirculuK scuziling.* 63.^^^H
^^B83.
talpac muelpbo. 40.
SS. Ousluniüs piris sper^^^^^
^^K94.
nitro siilza. 41, [21']
^^H
^^Kiio.
tiordea gersta. 42. 122']
iK^hlun. 65. |33'] ^^H
^^B15.
TabiH büne. 43.
omi lioipome. 66. ^^^H
VII. ANIUN«;.
BS. Ulli iiHian. 67.
P^3. sonal scillüt. f35']
refuso aingestuzemo.
ea 164. tyrrenus [gstUKl thuscha-
nisga. 6S.
MI5. gcmmas proz. 69. [40*)
p48. coDcas i. cocieas musctie-
Itm.
161' Ubulata camerata.'* {40^|
nBI. IniU epil»le<l>- 71. |41']
382. pagos ilorf. 72.
„ cimipeta gimvike. 73.
463, Icstutiine suipago. [43*]
479. tremor eripiba. [43''] i
GEORG. IV.
345. dulda lurta huor. 74. [68*
VII. ANHANG.
Das in den gl. Jim. tl. p. 387 — 391 ine?, mlhalune »Ijiek^
muß man tcohl eher ein Stmanischea als ein Virgilisches glomar
neuneii. so viel ich sehe, geht es atif lämmlliche büther. doch be-
ige icA mich, ilasietbe hier der volhtdHdigkeil wegen zu
. ohne einen nenen abdruck stt reranslalteti, denn t
I original gekommen lei, wekhes nach IVyerups angäbe ein« t
mite de» NUeinsins befindliche hs. des ifervius war, habe i
her nicht ermiltelH kOnuen. eine von hrn. dr. DiiRieu auf t
^dener bibliolhek freundlichst angestellte nachforschung blieb <
JgtOs. gerade aber bei diesem denkmale litfsl sich schwer ohne d
hlhentischen texi etwas erreichen, da nur dieser auskunfl über i
t und tiwi'sc r/es eummmenhant/s der Semanischen glossen i
1 p. 392 beyinnetulen isidorischen vocabular und den den schliß
^nden pßamennamen geben kann, dafs die sprachlichen e
iAmlichkeiten des gansen tief herunter gegen den Niederrhein /
n, bedarf kaum der «nathnung.
Es bleibt mir anzugeben übrig, dafs ich die von Grajf n
fi. 3 bezeichneten glosseii, die in der SG. ks. 1394 steh
, bei Hattemer nickt gefimden habe, aus dieser hs. bringt d
■e nur eine beichlformel (I- 325) wid drei glossen \l. 423'') beit^
I itenen höchstens eine, nämlich iiiciac iiukhi, aus den Georgiäa^
n könnte (I. 75). stcei deutsche worte tum Servius führt endlid
a tetatgenamtle werk 1. 423* auf.
DIE DEUTSCHEN VIRGILGLOSSEN.
ANMERKUNGEN.
I.
I) ipritan ßiidet lic/i einmal bei Graff \\. 440 iiiilvr s|ir«
Srt. in unifrm deakmale begegnei e» noch 130, 14S. 10) 1l^•ll,r^cl^eiut4th^
die ht. lurbamar und der gloMiutor lat/äUMich lurbuntur. 18) cnndidior tt
tiiiidel sthvii Sarriat mit libertug. 21) d. A. kiburliches, ntcAf wie f/'atrkemai
_y>Ul, kiburliehB, 22) hudnu kvim ich nicht. 83} «eijuor hat in dietm- «
h Sefviut lU u. 46 ob glo»>e su |ialui; an keiner stelle »timmt a
■a uwt, imnifftleni weim man et alt oerickrinben ßlr 'feit' (
<ttm würde w Hae. IX. 57. 34) hs. destituerit. 38) tdl. aha. 63) be
ir ttark flecliert. 62) die fißi» 11 iit diipyvll gmelarieben. 6
(vleglda CmjjF' 1. 728. 80) US alt nmäriim ßnde ich lonit nicht. 04) i
•t häii$lgewi> mit dnm bei GraffW. 457 angrjlikrtea uhtirsciftn e
:h nämlitk dort! nntirseifu toterceplam Uvit. 99} ändert U
rr iuuoU. 103) mhd. wb. III. 776«. 114) /«> ropopas, ww 71 c
illero, MW den dfultclteu imperativ gmimier autsiidfikica. 117) Sera
\a a\\\ amirani priorcin valunt, alii Dianain, (|uae est a Delo, 123) /
9 vgl. Xtrviut! pDrgibo niniies tipud Causarn». 124) /it. pereepM
S) ifocA wAJ w Urk und dem vBi'b l'xrke mhd- wO. 1. 1 UDO' ffüis pattt a
m rfje bedeutung 'lahm' annimmt; tie tclihppen tick kaum
■ 129) fci'l. worilt. \QZ) die beiden Worte lind urtjiFiiTiglich gMra
■jamgeweam: droziata itt onttpFcchimd dem deatteken iBorte maseulinüeli -^
Ist, utir 1(1 dann nn nmninativ tg. ilbar ubera geiteÜt. 136) / 'iV^^
«stros; SU vergleichen itt aber Sera, au G. 1. 94; et hos rattraa dieinui
! ra«lra. 140) mhd. mb. II. 2, ia>- und 71''. IGQ) Serv: thiaii», lalt«-
, otiuroas. 15Ö) ht. intcrers. 16&) Servi intousi, »ilvuii, iacacdui.
71) Si^V! cum dfus praesturtt alii[ua hdiuiaibuB covpvrU, ofauoxias tibi eoa
IX ad vata sulveiida.... vvl dfluiDabia, rem voli facies. 177) diegloti
gatfz uniiiriitiindUeh. auch fällt dat nrutrum auf. 193) Serv:
onbroM. 106) hi. osiurmorlnt. 200) r<is|)nD kommt noch rimnai
I) nunru vortlchv ich nicht. 229) »cato ifheint eher xiim vorherg«
\u gfhüren. 233) Serciat: itani, pleuae sunt. 234) hier iit aUo nl
■d^m ein inate., elum kÜati« s" ergämen. 23G) t^. Schnieller, b. mb.
I dl* kort, boden aut laad und kies bettvhenit und nur mit weniger
an thh unP'ur-htbanm itaiamrrde iiberaegea. 854) mll H'avker-
H iolw in ihc sa ändern, itt nicht unbrdlngt nithig. 255) ht. quaatitalia,
iin «st Irnpariii, aliud qualitaliB. 261) ki. iibiniililiU, 265j
'it averliTP vorauiivtmtien wai aurb iiit t'irgil tlehl. 268) dar-
\ (tt Graff n. 45(1 ;,i ändrra. 273) mhd. leb. 111. S2S'. 275) n'hd vb.
UaS'. 281)ÄcrKfttr: scpvnsM, rpi-iipM»ssc. 28^) GraIfW. \i2 hat nur
tt compotiliim. das simpkj^ findet »ich ttn dir-tdbim slvlte iu den Parlier gl.
l atf/ierdem mhd. tvb. 1. 4J7* , gl. bfi Mone anzrignt- VIII. p. 30G;
Uraclllarc Kicut Kalliaa guhMQ. 300) kiebinotJE» 305) An. manu«. Ia«d«t
u nli-AI tfUene utriant«. 306) eu Staldrr l. ttl : bus, busch, buscb«U.
ANMERKUNGEN ZU I.
m
■ehi adp. taut, vrUi man dmn hornvieb, und betaidff dun kälbci-n s
9« daibiURlii, buscbdi, AaU, vortägtithnon Miimn Jahre i Sohmid, tehioS
k p. 87: biiicbjuHjifi rind. 309) siince^V/c slmc im cod. Bim. 164. 314|
■rtgarla 34; Gmna«. IX. 6U aiird äasii aut Roinp-id 15'' mluwe a«^<-fUM.
[4) Inran /Hi- tßrjnn A«»ne fcA jo;m( nicW. 328) .Sisn: verterc, »rare.
P'Aaa) «(cA( iDeiter naehwtiAar, vgl. Griinm, d. loft. III, 1798. 339) vgl. Tag.
gt. 21185. 342) ki: liqualur. 344) grhört m s« bcUuoV 348) au» Ärwfl
(u Üeter ttM»i oudH ubustve d[oilur cbalybs ii«« mDteriei, >
8&3) imiit findet lieh nur invertent. SS4) t/'ackerHOgvl ändert U4ntt»\xa^
Uimfiti, dmn in dm Tegernm-r gl. 51) wirrf pingDi» hnreue ebanto durek (fri
leWi BiiHea g^febm. et gehurt su roijaa Cralf W. öm. vgl. Stalder ü. iA
Se/imrUtT 111. ISS, 175. 383) lit. omni». 38?) Serv! ßbri. luten ibmlve if
qiiad rnilires iptyboniin hac alqaeiUBcdecurruiit, ut Sbraeiierjanari- «•veäi|
qaAiilBii] IC uervi nlii berbus ad^eniiit patrst vr^ bie fibrl* pra herH
leripi. 388) .Wn/ veterun, pi^rilin. 389) ncorin Ist aiijiuiätm in dI eol|
von arjaa i datiiitm an a(' Tvduplication.ijilba ivtc/uänt noch swelmal ffi tliMi
•tkimd»: eemaa 5711 von xciian, aoültikeuoE von gangau 5!)U. dadwv/i et
tt tiok ff'rtnhold atam. grmnm. p, 32ü aiim. 1. 391) wm ai
IP ff'arlo'rmignli etmjfvtur uruntumo absiiiiyeiiam itt. 397) ti'abta in dt
ihHitrhen Meutimg = lugeuniio lonst nicht naehgtnoIctfH. 410} hl. i
tfe. 416) Ave- virgcu suppell«x i. e. vasa da viaiiiio Tacta, 430) dl
danmt damatur im cod. Ihm, ItSa. 423) exiilorat im Urdirrut.
\t ßir iuludnnt in mchnren ha. nnd im Sem. 433) gihöft hl
itldtr tl. 23&: uiutürb, inulacb, matieh, routia m. =maukp, heimlicharvt
mgMd, ohil? 436) mAd. wb. I. JS^ 439) folliculi^ und i'i
^■ta find aut Sivviui. 4Ö2) marum hier da» wiitrian angewandt Uj
•t ich nicht 464) nwrdlkbin tau-ie kjwarnnliu 4S8 andfmt. no
Vi) Gra/f\'l. 3(i7 hat nur die compoiCtaf das limplnr findet rieh nocA P
t 143, SM. gl. i, TU, mW, wb. II, 2, 515''. 468) AVyj fa», divin.
H/S) dnincit yü'r ditieeit beim Serviui und im cod, Rum. 479) Snrv: trajgj
1, quia qnvd bullil, quasi trenwrc vid^iliir. 431) Srm: gcDialls, i
W| eithin? 488) Seru: auritos, mniore» babcnld aurei,
COCl ^tfrii: |ilHQgunt, rrsanant. 506) cfli/iir crXo Sero, und mehrere it
$t Serv: «üb rajiiuii, drc* Qnein. 609) ht, glaiii, vrrbiipicrt von It'ackmmag
U diemr tteUe ist an arö s«2iaii mit dvr bf^nilung' rieh iKtMn 'u/olg
19) dat ff tle etrb gthiirt m liurju mkd. bür, iDtdr/aa nach dfm d. ab, II. {
m^i^iriiten mich intraimHiv i<orkmnmt; von iinirrcrjnrinatioii üt kIh belM
>l auui, mhd. ich. I. 153'', tnohl auek durch di« bcdculiing'anithieellen' i
!. (Au swfite wort ftl mir unklar; tollte vielleicht an
Pl tu denken tcin F 626) im l'irgil »leht: borcue dv yar\p und «i ^i>j
n nutdracke int auch nordbalba s« iiehmi. drr Ordner fufet» e
I* wntJ bildete dnvaa rinm nnmin. borca. ß32) ht. gnibiliinl. 640) 9
h> f«Mt au» vertrhCH drr Orm. vgl. mhdt wb. II. '1, 137* U'ackemag
£42) rfaPÄ muAI itng. 669) Ai. maa, iwi^/iiprt w»
}B} fnM. IBfc. 111. 620'. 688) m iiratf III. 217. 502) h: Vm*- 687) |
blSMH. i/erbufirrl von t/'achm-HOgel. IjOOl f.Vn;/' II. 1 10 hal rtgilun; r^Sf
nin fM( Sckmelier lÜ. t>a/9, rfor darüber nadttiuahan itt. 601) a
DIE DEirrscnEN virgilglossen.
inartßlr hl\»e\t. 602) ht. rirgaginnD, von ff'aeJirrnagBl gtibi^ifrl. InitU
/iiriaiuin nfirnhi, 607) sa Oroß' l\ . IUI. 612) dim wart kmim ii/i nie/it.
617) »« Inioben, wotian Ivirpüde lifi GrnffW i$Q/e- untvr Iniobjitn; vgl mM,
uA. III. 121'. 624) mkd. wb. III. 28T'', 627) vgl. MülUmhalf, dmkm- p. !h2.
680) ngl. Sc/imelln- 1>. y. 450 und 4ä7. 633) A>. nEdcraecchna, iierb^iert von
n'acJtümagel. 640) t'ar.gl. 3ßO; h\ v. Megrmb«-g 190, 31: t\sd An t\ tvit-
vtta {frttit Piiiillum) wcltent. beidrrnai, wie hier, von den bimen j
644) allai in der bedeutuiig untritns, die »t hitr habrn nmft, kinmitt bp
Sil .im. I, 273 vor. dabei findi-t der mM »«llfne fehler viaer vt-noeek
> und fotrivt ilall. 647) acein, wie It'aeliernaget richtig ic
egnBt bei Serv. tu Aen- VI». 042, .\1. 308 und wohl bfter. 640) Serv.
Tg. II. 242. 660) Gmrg n. 242, 661) »ehr häufig bm Sermut. 663) Sen.
Wjleti. I. 282, IV. 51S. 659) Georg II. \m, III. 2!>T. 661) Serv. Bue. IL 10;
eina itelle Im letzten iheile der ^enet» habe ich tu aotiertn itriäumt. 682)
mehrmalt in den Georg, s. b. IV. 168, auch Aen \. 435. 664) Sere. zu yten,
XII. 9. 66B)i2/If«iÄ*irfu/, twfl^™.1V.G43,Vil.251,VIII.288u.».w. «kann
auch dem im gtoitar ihm vorhergehen-den gestire beigeif/irieben geuvien tein.
itO) einigemtol in der Aeneia, auch Sr^rv. sa Arn. I. 174, II. 6!t, 671) D. Cange
IV. 124b 'Papia*: linostima rostis dict«, quod linDin iu stimme tiabeil. gl.
Sair. Aelfrini \p. OS'' Sommer] linnslema lioenvoirp.' vrsti* linea Sem. Aen.
VlTl. 33i eitie lange nnmerkung Ober leinene kleidrr Sem. Aen. XU, ISO. 672)
R lacDmoaes erwähnt Seniiut Aen. l\. 278, V. 560, VIII. 6ft, 475, X. 202,
btl. 9. 674) Georg. II. 517, Serv. Aen. XL 532. 676) Priieian. 75, 9. 6771
^tiif jeder leile/iul im Sereiiu. 678) nileU Serv. su Grwg, h 1%1. 679)4
äeuUe/ln glatte teigt, d^t nrdioi- hier vom geuiiiie gebraucht iit.
milgataJet. 25, 7; 30, 1; 38, 12. 680) Aen. V. 16. 681) Serv. Aeii.X.^
_682) Serv. B. MII. 82, Aen. l 179 a, S. 683) Ä». oikehiL 685} «
ij mir und H**), welehei in eompoiiltn naeh Graff'\. 310 aueh att ho-a
»rint. 66!9) Sera. Aen. tV. 9. 690) If'ackernagel pli'wizo. cur i(( woAI'q
bico {iDehhiv »ieht nur bnirinch itl, uHe mhd, wh. II. 2, 514' angiebt, i
k läamannftch vgl. Zimm. ekron. III. p. 89: nßgpeuxct) m
ttttetautehmibeH. Bieft-nbaeh nämlich, glottarium latina-genaanicmi mediae
it injhnas aetatii Frankf. a. M. 1 857. p. 43S' hat die mtipreohende lateiaiacke
: pitis*re i. e. rr«i|uenlrr spno I bibu; ptanio Lindenbrog. gl. p. 1000
ekh: {lytUso, puln vel spuo. 691/'2) tohr häufig in der Aeneis. 693) Serv^
Lrfon. VI. 233. 694) Georg. III. 192, ^en. II- 207. dat mort belegt das mhd.
1. L 291'. 696) Serv. Am. IV. 196. 696) Diefenbath a. a. o. p, 538* dmM
» ebanireb« licium. 697) Serv. Aen. I. 651. 693) Georg. III. 24, Serv. Aen.
I. 164. 70J) Georg. Hl. 129, Serv. Aen. V. 721. oft ex- «nrfnltcnuo. 702) Sm-v.
bTM, XI. 326. 704) Georg. III. 497. 707} tfackernagel hält, wie lieh p. 324
frglebt, hcrhaUTefürdeuUeh; mir icheint et eine mit. biUungcenbttba tuteüi.
II.
1) itt et Kammi Serv. Georg. IV. ISlf 2} Georg. IL 180.
]. tS9. 6) Aen. I. 373; ähnlich annaliuiD ilrnuBrlo Schi. gl. 10, 1. »
Ib^l iaraacrco bi^fiert. 7) Am. I. 433. 8) Georg. IV. 2621 9—11) Sen. 1
AWMKRKliNGEN ZU H. (INR ril.
IL 61. 12) (korg. 1. 305. 13) Gi^rg. I, 514. 14) -*™, 1. 7üö. Iß) Mt«. 1. 731
16) Smv. Gi-orfc. t. &». 17) Gforg. 1. T4. 18) Grorg. I. 126. 191 Gi^rg. 1. 1'
SO) Gmrg. 1. t66. 21) (rtwg'. I. ttiG. 22) Georg- Hl- 417 urfn- .Vv». II. 131
23) 'ffn. II. 174. 24) ^rn. III. Rl». 25) ^m. 111. ^4.1. 26) ^«n. IV. 18.
ST) -y™. IV. 36. 28) Serv. /ien. IV, 35. 30) Sm: Mn. IV. BIß. 31) .Im.
V- 69. 3S) ^m.V1.41". 33) ßcorff. 1. 179 orfer Än-wn» *«r. 1. 66 wcU alba
1«iTa diriturT 84) Ccwjr. 1. 18t). 8&) Crw;. I. 190. 36) Gfmg. I. 261. 37)
Cnirt'. I- 206. 38) Georg. 1, yi)7. 39) fowfi-. I. 390. 40) Gverg. I. 139 m/n-
IV. 4ir 41}(;«wy. 111. 266? 42) ,/p». 1. 737. 43) ^en. VII. 411. 44) -V™.
VII. 732. 45) Ann. I. 43, &r(i>HJ tu dieicr itello: rate«, abasive, navcs: aaa
proprle rate« >unt cunaeiio invicvia trabei, dasu kbanta diu folgende (4S)
kclicbilib lailiä. wb, 1.973') itUe^faUt gehart halmii, uvnn man annimmt, di{fs
m invlceiu gloitUrl», von eiaeiu abtcAreib«r aber auf dai ditrubirttrlifiidii
(bosive tiftogen wurde. 47) Jen. 1. 43Q. 48) ^cn. I. 744. 49) Jen. II. 207.
akeh äheriiettt pone. vorte tfJwinl diu praet. von ich v«r navigu «u niu. dStt
fm mhd. wb. HI. 251' n/ina beleg aiifg^hrte verb kann kh mu dir Kehr.
16051 nachtveiten: li« jlileu uado vorioo, SO) Amt. IV. 137. 51) ^«n.lV. 231
es) Jen. tV. 306. 68) Sue. 1. 5T. 64) Bub. 11, IS. 66} Biie. III. 1». 66) Bl
VI. 10. 67) Serv. Biir. VII. 33. S8) leakri^hninlieh einn aehenglnite vi aal
Aw. VII, 29. vgl Schi. gl. 6 ön dBrnOien ,UUe. 69) &t:^. ff«e. VII. 42. 61
Ar». Gwry. I. 403r 61) fl«c. VII. 26 öd«- 38, Ö2) Buc. VIII. 54. 63) Bi
VIII. 55. 64) Buc. X. 27. 66) Bnf. X- 19, sanno Stalder 11. 371
HI. 355. 67) Georg. III. 360. 68) Georg. III. 3Hü. 69) (rfory. Ol, 377. 70)
org. I. HS. 71) (Mtorg'. I. 153. 72) Georg. I. 75. f. wlkcliun. 73) Georg. I. 7S>>
74) Georg. I. 172. 76) Gi>rg. I, 174. 76) Ow^. L HS. 77) ««Atfrl uioAt au
tritari Gtiorg. I. 190. 78) Serv. Georg. II. 351 79) Georg. I, 204. 80) Georg.
g)j<48l- 81) Csor^, II. 69, diu^äbe wort und n» di»ter uMhi in de.n Mütichni^
W^tthwtt. yirgtlgl. 82) Cem'i', II, 70. 83) lÄroy. II. 71. 84) ftwy, ""
1 86) Ge«rg. II. 134, 86) Gmrg. I. 39D? 87) Goo/V- Hl. 172.
173. 89) fioof^, III. 297, 90) Georg. \\\. i!>\. !\'emnieh, poli/glottenlej^lt
'ttTgemAiekle, Batnburg 1793—95 p. l&H) JV/irl geruitfr alf nientri
%^' wirterbäeher der natargeicAiehie, Hamburg I79S;i, ISO. 91)
^0«. 92) Georg. IV. 31. 93) Georg. tV. 196, 94) Georg. IV. 237. 96)
^'IV. 296. 96) Cf»n-f, II. 313. 97) (Ä>w^-'. II. 213. 96) Sorviui Georg.
i 99) Georg. III. S2. 100) Georg. III. »2. 101) Georg. III, f,3.
III.
Il) rtna dem I «iiÄf ä/inliehe form du e begegnet 241. verwenden e
«Ibr nni/ ändern snglMeh n in b, lo i^AalfFn vir:
baa. ipA vergtriehe aut den ScM. gl. 6, 347 Eahn icafta , welehei diet
filiMUgtoiiiert 3)nilid.wb.\n,2b'\ 13) mArf. w«. II. 2, 6S3V 14
I. /uR. D. p. 325 Nyeriip findet rieh Hex Maldcii;h<'; daiiviba \ei)rt in
■ Maltoibi ergiebt rieh an unterer steile, teenn ifi'r die MDedeit eneähntag
irt In reehming Uehan. die gleiche gtosie treffen wir in »labrio 23tjl
mlt/tii' h itt kaam eine änderuHg tu nennen, in «lat^icbi 'iW /edoeh ii
16) &rv.- ad Cnrtynla, ubi Cueranl *!,liiuinda aulis amuafl
I
18. ^
, 101
DIE DEUTSaiEN VIRCaCLOSSEN.
■ 'S?) ßmjflV. IUT3ir. Aal iitm und Itiü; bitd iteU tu Am ndd. ptatm>
I 18, T. 29) d. h. bUiiigan: am Mttido tu [vrriila v. 4S. 31) ä. h. lui-haldri-
B '38) am raade au v. <ö'l. bei Snrviu» nur folgeitdfi ium arilen v. dtr oc/i »pud
FTlieaorilum ost uaa «cloga, qaHfl iiipell^lur ifaguaxfüi^ia. 39) gl. s« Www.
■•MdHin. Gunn. IX. p. 2», 95^: ville wxlkeu; hierhtr gthnrt auch »iilirhart
I Stniat. syi. ieide uorter' li/tä wo/il voh walgftn absiileitea. 41) nur difie bil'
K Air^, d{n mehr drr agt. u. and. form (sealdor: giildr) al* der ahd. (saUlar)
m;ml*prirM, itt unterm dcnkmale grnvhl. vgl. 21)5, 479, 733. 43) Srrc. Bac.
■ Vlll> TS.- bvua ulitur liciis, quDf itu itamcu inpliont. 47} /• gartsano, vgl,
■ garlHneun UUO, C8) I, gruiikrUa. QA,) et itt 7air iweijAlinß, ob drr paukt
W<Ki>iifJ)en r uud b ein i boseic/met, lodqft dat ganee Ini'iberi laattU. BQ) »Gona,
■ «in urtpnlagliek mit. wart (J). Cange VI, 1^5': sior» voj iulion, cortet, G«I-
Bllrc äcurcit) itl i«a hoUänditche aufgenommen [vgl. Hoffiaaim Uor, Jlelg, VII.
Wp. 6: Korjti rnrlf.v, p. 14; Ecbille uf ceu icane corret. f. 1)>: draf/icortM
Viiliquu) HHIM rii-h naeh ji'tzt findet {If'inkiilmami, holländ. wA.ji. 2S0*.' lehnn,
■ /t rteife, tchaali). 68) randgloti« tum ixtrlmrgriheiidun HBCFlIa. 72) Sirru. C»-
■ vg, 1. 5S: iHistai'eii intcia a culrando dirli lunt. rirusa autpm aul [ortia attt
m c«tto trraeiinla. naio liest siul maltis renedin, tuneu |>r»rgiiiiates rni-uia uilur»
B.^lleiunl 0t egrruiit pai'tuiD. — vor bau Mkr bao sind änige bucAitahrti er~
LioinAnr. ieli ergante.- [lupJbDD. vgl. ßriarke tat ed. lloff'in. iiS]5: ik liPbbe
Bta gcluhhet, l/or. Belg. ^'ll. /i, T: g'hr)ubb«t ipadn, lubbrn castrarp. ttr^en
Mm' ßtrm vgl. •i*i. Sil Grog' VI. >Jitä »fti/Bf uzsuizzlilii , l\(air. v. M'<gmibtfg
H)73, 32; dir iwltzet icid aigrn pluat aux. 89) uugilirrut? 90) am rmida lu
Kl. 120. ich verttrhe die gloae akhl. 0&) ebenio 21^\ das worlitt wahTteheiii~
WÜth im tiune nun kiiiupe tXTwaadt. vgl, Grimm, d. wb. fl. W'i. 100) Serv,
■ Cforg. 1. 151 : robigii est vitiiim nbaeoeuoe libidiuit, qnod Ulcus vuuatur. yUr
LtDSa V|-I. 301 a«m. 10%) hei Cn^lV. 557 int dies imrt ein tt. mase.. nbitnM
L^ 1^ ^(. Juu. J?. p. 318: tubolui cleppl. 107| üut dem urirprUnglickün
Kpuiuha iVJ untere Jorm tn gebildet, daft hvara ausfiel, x und s atsimitierl
I itnif a in e getchwächt wurde, 108) I. aiT.uai. 114) tg"/. üelil.gt, 4. 2 h arbat|r
KipratM tinnia nappba. 116) hei Graff'l. S^5 nunvaiina; wau aiir/i VJiWi und
■yf, Jim. D. p. 283: vontilabriim waa. 121) l, duidisloin n^^ CXX; cjtiodra
»««IllaUia &A^^i. 4, 7tS. 123) ■auH'nrr(o), uuwern, multwarf Grajfl. I04U JT;
Vaiilw«r|> CXV, Germ. Vi. IH, UK 120) I. ecthruie. 130) .S'eniuf su 192: et
■Äoc di»l: si tD ■inyg:dali floriliiu folia scinp«r «bundawriat. 131) mhä. urb. L
■77)^''; gl. 'Jiin. D.p. 3Sli ^on«, quellen I. 303, 14: acus cal', 308, 2SU: psluf
Barua cotr. 140) Graß' \\. 753 n<(st nao/i VC 3 »Irimklf(n) »n,* diuidbe ist aber
Wnur eine gese/iaiächla /nrm ii>h strimiloa , weli-het Vlut. 3115, diu original,
mitlMUt. 147) SU ubiuusi v. 2\i% ISl) diet ist eiHc laleiniteJli' gloste. l. caldarli
fttJ). Vangv M Ib'). 1C8/9) su blcrm l>. 348. 161) weadiiag /Inib Ick trst
Wftii Ballausp. 'iUlH. 164) am raitde su 361, 166) hierdurrh beslätigl sich die
W tedmiang von itruat, we.khe man se/ion Umge vermuthet hatte, vgl. MiUlBtt-
t'Mjf lleikm, p. 473; den fiuftnamen ItuMruul hat oiij diesem wige irhou
Wförstemann {HOiKinibuch II. U3^) riebtig erklärt. 170) l. Durlostaaiiuinl.
KlTI} SU Bnri 11.371, 177) ' ccisrude. 17S) ivnIrJu) irA hScM. l^) gl. Juh.
Kp. ^. 16S: Inndula lr»ai'ca. Bonner gl. bei Huffia. ahd. gl. p. 21,31: luMioia
^bcwei'luL 186) dietes wort seist uuiDdiuneinauulh Grog" II, >t)T, mAd. wb. IL
ANME[^KlI^GEN ZU III.
ISO) Biiit. )1. 274: ]>u[iiiIms Imlit Jalb«!«; Ixilxboum LXXIII
itiek, tvärterbiiclurf dar ttalurfetchMd« p. Ü3: belzlionnt popului; FriieKl^
*, vgl. die KoUir.r fft. in diator mütchrifl XIV. p. 18U, 0. 199) A'nfinäj
0. p. S6: bratbira a) nint ptattgBärücktr htm. b) eine iibäNäm'img A
^dbifH. Fromwann, mundarten V. p- 64 gmeShrt aus dir gr^srlm/t Vari
ibtiteo- 200) «arA A'nn/nVA p. ü 42 iX kärbibliirii idimtitch mit pfii
SOI) d. i. truüiraatta. dameUHi rtnnpittitma Germ. iX. p. 21, Zl)>-.t
ralaut hnteicAnct. 2QZ]J'ärda' diav/i pualltp gvtilgtt l
ip vgl. Graff" IV. 3U4, ^f. Juii.D.p. Itid : torculnr kclktcrra. 208) MAdL tf]
I, 61G'', Wtukfruaget in dieter 'jdir.Wy. 131 ; ^dtnont.gl. indliaertt
: ducMsteiu; iVon«, aintiger III. p. 243, 224: cal« daebntetD. SlQj
(l «n rande. 2U— 12) um rands lu 25T uni/ 262. J. furo. 213) anftw nn
n M tira/f IV. 30B, uro |;rabiU durrh poIiDclni-es (rf. A. seiiolturM cuM
s A 6'>i%0 V. 332 ; vgl. tthmi Sw». m M«. IX. 4S7) glauitrt u
it da* worl nur in dm- bedeutimg |HUiUuu. 216) whd, wb. U- 3, ]2]]
fc Vgl. ÜBrliiKT l'irgilgl. iar mtbigm fidle. 218) wW/ciWil wn belsn i di
A -oaoi/'lr Miwa iitcAt «u erklären. 228) mbf. u4. I. 217>'.
. 231) dlegloHu ilaki bei v. 41Q, aesculus kommt aber nur u. 20t vor.
•■ Miehelanl liait: oastnaene v«l sculus. 236) befier irt we/J in xalktbun
Rindern, oU dai woi't von ütÜaiaa abzulaitim, ichon weit ntb i'u uaiarm _
b wittr nicht lüeh seigi. diim Ainter ei, wie in ccinacud« bi^i^im.
in(« diatelditTh mit ,- ai/i lolchei kommt im alam., wie Birlinger irgimdm
MiuB* 'alamanniscAaii tyradm' bemarht, hin und wiedar vor. 236) vgl. gctl^
240) beiti itt von bcitjaa, agr. bandait, aick. b^dinn abiuUitm u
fi'druek' bedmtm. 244) Graff'W. liVJ gmoährt diu wart nur i
uatfrta habmt dit Tigenit. firgilgt. su Am. VII. S16 d
ncbijnctani. 248) diu Tag. gl. haben gD)ibau su lu
|)) Seid. gl. A, IUI t tnibeuo. 263) l. tbrasinill. 261) broma
■ holt, da» man den ickweiiuin »m den hals Ihat^ ka\fil kan
\r U. 300, vgl. mbd. <eb. I, l^'i\ 2d3) t tU%xtt. 205) vgl. ITack»
l, BotUr bUehii/'t iiitd die/utiimna/ia recht f. 33 in, 2. ,Z^Qi «u itlvi
R ^76) •» oueilu«!. u. 24V. 286) UÜla Graff' l. 480; U»illa Ctrni. IX
|i6ei lUlU £'1. Ju«. //. p. .180; bicbda ^*a)'wrl. 15,57; von Mtltrem iil «
erjarm kichilU, die ieh indetien nur iiiederländitch w
I.- Bor. Belg.Mlp. K<; stirit boL«l ofäiapeUp. tö: HÜrn eeo Likalu. 28f
u|io; ;f. SM SvduUut in dieter s»iltehr. V. 202': torrauM uriilim. 29)q
*. Kl«. V. IUI hat «Mike, ««<tdik leruiii Uctii; gl. Jim. B. p. 26A-. .
n «it wi>rKorh (f. wctüodi); aut der Jetsigen ipraehe bietet WDifco, tnalkf
dai Sirgerländer ipraehldiom (programm von Siegen )ü48)i
i) hei 6raff IV. Ü]3 Jln& i'nA {'■r'obruat, 294) hinter I iVf vieUeieM ■
I ind» lA'ff Jvrotchimehe fonn slilf aiwrhuisn teilt
RwArf. «nfi. I. KD.!', tf.^fe;u CimflHio II. p. 'JÜ i\ lll. 297) «oH/e d
'« U«(I £a(« wmlBt mit siltirlwuri) ttt*ammmi\äagen ! 302) die Tgt^
uDphcxmiga. bei der gruftea latil ähnUeker dmUachirr auidrüdt
Piingallni u<(i^''0 tVA HirAi Aur eine enttcheidang tu treffen. 304)^/. ^ua
^'41)0: {KutnJa iing*Pta: afi'i.gl.lK'i,\ttmr, anieiger \\\, p. 147, II3G: |iui
UJH^fA^" ilfllvg^!«^ 4'',-^.'Vll'''i,j[l^ {jahni arvliivrärj/hili^ar
■ 110
DIE riRUTSCllEN VllllJU.Cl.OSSF.-N.
^
Xlir, p. 36r, nS| /okln-haft: pnBlula «nsret«. der frutr (AmV iA ids« (100),
troniif QucA aogweiiza i'ampmiiiTt int. 320) n in ruHrf" su v. !4il: strclre
rfm-A acfmiil etmat Jreiadartlgm h»r«ingi<triigen su m/n ; deau riffilnn
.bednutet ßatht kämtnai, urcilus aber erklärt B. Can^e \1. 88 ah 'piuniu,
qoi tareilis'; tf(M lehtert fährt Ki-hfein an (laminluag alt- und milM-
tlmiticha-ititirtef aus lat. wkanäim. JVon/A. 1863): iiircil grobei tudi. tobetagt
denn inohl auch hier sareila* niehtt andcnvi, ati ein gewand, denen ßacht gut
gekämmt ist. 3271 »m rani/ci su r. 2»G, vgl mhd.v*.\Tl.^ü6\ 330) <t A.
Ka<tri|< se. 338) s» luia u. 133; [. zcreebeaeo i^'f. S21. mM. wi. I. aUS'';
Curfrun 21, 4; />(mj. K. 114, 54, 184, Sli. 843) bei GraffW. 749 ü( gUtriti
,«iu tf«* dajKthil eiticrlai form gtstritio antusetm/i. 3441 «elpaai FerffoAa i'cA
la täM. tfhdiink», diu worl itt irieSOl, 393 n/cAf atitgenbriebeH und n
»ii(^t folgendermqfteR ergätitt werden; BelpoDi (aseneino), te(l)ueaio (Steine,
iljr beieSthpft ja diu, viat «Aiie /linsHtreteii der iumt, von natur wird: ta
leihitil graf Riidalf p. 2Z; gl. tu Smtiiliiix tu dieter eeitsrhr.\. iO^—iy-.aaa
{teil, maslo ; bei der hockteil von Crnia) selbuaaincme. 346) Graff V- SSB
'Aa( nur dnieläfl. 347) /. »untru, «oie vinihipht iPbon die In. telbtt bi«lel.
846} /. noinsce». 353) tirgil meiitte Patavium in l'enetien, dar gliuiabir
besag ei mif dat ihm bekmititpns an der Donau. 365) I. fehegj la «ieUmiM
tdiOB in der /u. 393) (. drenno, 376) am rand« vi »ospecU r. SB, 3771
HDcndig Sehmeller I. TG. 376) am raiide su sab |>r»ititii>ae ir. B3. 380) «tor
'rf^i! beaiekuHg a. 'fg. gl. s. d. lt. 3SS) (. nerlgras; diet scbeinl auch die ht.
fu tielen. 383) iil etwa tbenc- oder tttinccidnn su lesenf an dieickw.flarian
braiifM MUH lir/i in dieteii gl. niehl su itiificn. 384) t. h^il. 366) znortnii
rtTii rind«"! eiittoeder ßir laostunt oder ßir lunstnii. vgl. Trierer pi. JUS, 30;
■dititit luslunt 387) Sem. :m f. 377 : beiia sddldlt Bila , nt ostvail«r«t syai-
bolom. 388) hei GraffV 930 mir si;Utauer!dii. 391) :m ergänant nach den
Tg. gl., welche uraloufun halmt. 392) auch dies wort kann nicht i-olUtändig
min. aj Ul mit hälfe folgender formm hartuilcllen : mical lecbrcut Teg, gl,
^SSftgl. aiim.), nkit If dtmU Prud. 1 [Crafli. 151), mleat lMk«Hat «-I. (o
Prwbtnthit im 4lm^ ■•qtr, X. 31Ü. 396) Sckmtlltr U. IIS : die htien, di« b*v
der hiicn, die bove traiarian, Gstan, boiea blonder«) fidtrira {ictiM fVvMr
monii miiiidartiritlV. 1TI; beye, hekn in etieat abureic/iendir bedeulung bei
Statder II. 31. 308) Saru. %u v. h\2: nodaqne aub »«, bnc esl f>ub divo.
399) dasmlbr verb auch ISO; ich leite et ron volc ab; igl. and. fyl^ji, ti
Khlaehtoydauag m{faUUen Sigurdarkv. Jl. 23. i« dieiem. ttuae genommen
paiit dai Wort an untum beiden ileilen vuriilglith. 401) mhd. wb. 111. 80^
führt aut Uoae, ameiger IV. 333 tnrgtn lissire an. 403) d. i. nobUbnaefSr
nohthanDB. 404) M Craff W. 300 nur die cwnpwtfn. 406) (. sclfbouio.
407) Sir^K BU I'. SU: Tbynbraciis Ap«Un dicitnr ab agru Troinc vkia« dlpoo
Tbymbno, quBoSalarma dicitur. data iit das bei Serfiat nirht carfindlirhe
\zm gefotst. ^emtaaölA ßnde ich tontt nieht, häufig dag^vH gartconol».
mhd. Uh, H. 2, 16b<'. 411) mM. wb. tl. I, B35>'; a. iL o. TäS> war di«
teile aoeh nicht mitdeckl. 412) vgl. Grimma mythiAogie p. B92. 413) (. kintii-
in. 4M) gehört VwAI ulrhtai ilif, s[!t<^d, sondern su eraUbe Gra/fVl.
daher int der tti-m und da» ein» f. 23 über die glätte gemgle su tilgen,
™ 1^286. tgl./fGnmm*aum.saä»»»uHiad.gl.ia9. 418) 0''?/Wft»(4
ANMERKUNGEN ZU III.
Uli
'tino-germanieum p. 543* gmoi'/irt au» Jüngttii voeabularm%
lg, loltuug, 420) TnitkAn alt land tehr häufig, i. fr. MartgarUM
enh. dtakm.) /i. 70, 3; Kaünnhr. 17119, Eradiui 1227, «21 u. *. ».T
r «(/■. *f«W IN rfm/ BerUner l'iTgUgl. 95. 432) Üru/JT VI. 705 hat nutS
\a den Tg. gl.,- ein uvitem gab« ich am dm gl. s« Sedatiat (^/^m
I. V. 310):«ctis(seTuribus) «nagesUgcneo. 426) '. ungeuari. 429) £«^|
f. 1S3] «abtesminc 1. «. llto, ijudi] intra «tameii cnrrit. 432) niAd. mb. l
439—40) Serv, zu t. äT: bidentea autcm dictie sunt iiaut bienaej,
I Btqae ntiaureB ««que mKiares Hcebat hosliai dar«, suat «tiim ia o'
I eDÜncDlioros ileutea intvr acta, qui non iiisi circa biniMuin «ppirsnid
). upolm fiadet tieh im gainen vierCmi buche M Servitm nur ai
npnliin «ut vaginain , at in illis ferrtun ... . viovtu ad tapulnm: äbUAvJk
u QbhWw gl. Jim. D.p. 2SS, hclxi SM. gl. 39, 119 tu heizt odurültl^
I, 11«^ ieh nicht zu niUehmdirn. 446—446) ■fori', »i; i'. 131 : odüriüe-
B quod odorom aeijuilar. leideioi gebildet ww leitihant. 447) l. gebrur-
W«, iS^. JBa, 521. 4ö7) >" ttUria e. 33(1, 4C8) .Wi/üm:» f. 245: triuat,
^valat; nt {Georg. IV. 59): aarc per aeilaten Urjuidaiu suspexeris a^en,
n peulM koiaml in dieiem buefm tiur v. 21 und S9$ vor. 468) su
a am rande ztt ciutibus i'. 3S6. 473) dvrtelbe auidriKk 466, d«r liüet'M
i> Uxt erfordert diu bedeutnng; mimmeln, gedrängt voll wi'n, rtarreH.^
H'bKi'i dmnnac/i eine ttelle der ElUabeth {v, 527) vergleiehtm, wek/ie Haupt
h. 304B richtig erklärt hat; laaoigf a w£hen kgrift, die voa goldc stre-
|i. ihm tritt Bieger im gliuiar lur Eliiabdh bei. 477) vgl. nacA mythU.
^i,:/.d,a.Ti\\AQi. 482) itctcidon ut ia;t«>'(iv. 487) concitatfeAM ,
ni( SU fatigat i;. 572 txArr :u stimulat v. 576. 493) mhd. tut. 111. 53l>;.<^
vbeitpiete lind: SM. gl. (>, 52!).' rusejda towjga; gl. sii Prudmi
r. 0. II. p. 1003* ; rnicidua tonuegaa, rorulcnli lunuegea; inntbr.^
r, anteiger VII. p. 59ä, 7ß4: ri>«cida tuwiktt. 403) caatarai ßir
vina fttde irh t.b.bri jIMai, etait. tuai. M. 5)3*. dat daitiete tnort ist
k'h»B(Mt tu tetea. aber wohin die gloiie gehört, VMif» ick niekt.
% am rande at r. 69.
{^'■60?) daitelbe wart 652 blet<'dua. agi. gl. bei Von», ipiellen 1. SlS^i j
inlt 4rb1«d; BorworlA, dirlionmy p, !)■ ritieH arblaed palmala i
wJ{/Hk. 652 tfAeint daher diu ültTgetchrieiheHe \ falich mid aw vimrM
alang mit (ilflhla, pllihl* if. ■'. prara hrrvorgegangmi tu tein. btlM
ea warte iit in der ht. 1 aut p eorrigiert. GOS) I. üigin, wie idaUi
n die hl. hat. 609) mhd. wb. l äbüK S12) die Tg. gl. haben aiiM.-'i
ir bei illiaa. 614) mir unbekannt. 6U>J mlid. wb. I. 32!l*, S37) etwa I
MtXotJär drancstuulT freilieh kann irh aiieh dietet wort m'rhl frefqrwk 1
B dar glottator hat arduaa mit ardea vmmehnelt. 633) rfM aiiawkung,,^
n u. 31)2, bezieht »ieh wohl auf die wort«! qnni ran» nbiic
, die deuttche glotie lue ich burohiliaga , und leite tie von buvi' ab.
In I. ftuurRcinn. 6S7) parlielp dirt uerbt b'il, bal, hMaa, buln, vgl. vihd,
117' f. 640) wWWflW »inouuerualer (Cra/f IV. 1238). 641) C lauilei«.
Vt DiiJ-enbaeh p. if)-i' : rtdiettui wurtsIUh, M7) Graff\. dSh; SrhI. gl.
6, 63{ mid. wb. IIT. 87<l^ 073) bei Graff IH. 426 («1 nultroh, elimuo ihirm. \
I, 10, ß: wiiieiupub i'a>. unnomfoiiiert finde ith da» a4j. finil itteht; a
DIE DEUTSCHEN VIRGILGLOSSEN.
ehSrl aftiT hi^ker der nmi« Siularfiaiilo (s./, d. a, I. Si XU. 306). B7<
i lurign Groff" I. 1033; wcskiDtru auriguniiii Se/il. fcl. 36, If
il t/iSrichl wiKlniiro ändert. 689) Graff' 1, 8S3 bielef niinn«,!
«nnni, Alfter iiiehl unHuniii.* 5d2) thM. ifZi. II. 1,
Wdgr. II. 129: die dar kne warja bcrobia; tu If'althrr 31, 35 (p. 1Ö3}|
ba fiww ist berutheo. Vfcl. lu rfun T^-. y/. 2473, 694) 6« Graff"
atung 'mngeuwdu' . 607) tn trirtm v. T34 1 699) u>o4( »i rtiniin
1 !« ruch rf, /i. ruc, bimirguiig. i*t Bin rurh wit glbuD =u argänsen
ie \iknue 'fecero ptidem', nirhl bl(ifi dar teekuUchn aiudruch pcs d,
nrlui funi« quo lenditur v«luiii, dadurch aatgedriiekt xa aerdea
)) Stfv. lu r. S32: eornua, aulemuaruiu vxtreniitalem. 611) I. bosui
M tu su|ipoiU f. 24 gnhörig. 612} /. du erbt. r^(. Graff-\[. 1)7!). 613)
:r. 66; «innbe» brovia, qu«B porUhantur In lectlciit. 614} uiaAVn
srAtMf 3u Eieben iit, weift ich nicht. 615—16) Sern. lu ■-. 83 : defnal
, liborate nan diciinus TuaetaB »rUcJu, qut ofBd« d«bita coin|>l«rD]iL
)) OD) roni/a SU c. Hlifnlns. 621— 22) AnVfe^f. am raiidrsu v. I5U;
!U; Incettfil palluit et inncslua eit ifuaeeuoque pullutio. doJinr Mheiitt
» dielnr stellt unrcini tiihitaiitiv zu tmn. 630} diete raiidgloita bezUlit tick
aeh nuHner tmrhiang auf v. 201 1 ad faaces gr«va olcutU Avcrni. 633) dU
»gl. bei Kof/'m. ahd, gl. p. 25, 6 bieten ebento: formcuB nneüitl. dat
tttnimht wart pndu ich lonit airgeiidt , es seheiHt ober ' loedel' bedeuten vt
n und könntv dann anf\i. 230: ramo fclicis olit-ae su besiehtn sein. 636)
. SU tr. 3U3: oam iDpibreni e«so buafl rolorein osteodit diceiu (Gearg. L
: cvm cafiit obmun aiiUiam Serrapm Itx'tt. 641) I. fpeicbop. 646) vg-J,
^rrai iavUnlin GraffW. IM. 647—48) :a e^cudaot v. B43. doth ter-
le tth anshaf nicht, an anabae von bähaa darf man nicht denken. 640]
chnruKita licht in der ha. selbtt jichon richtig hjune. ÖGl) cidhichl eine
u varticibut v. 31. Grtiff VI. 874 hat suelln nur in dem sinne \io« tubnr.
I. aueh äbanwal mhd. wb. II. 2, 732 . 65?) kann sich nur auj uiibilLs
n. mhd. u-b. I. 96U' ritiert Kehr. 73'> = 12166 JUq/iia.: iine suU
iiirhl machen. ähnUeb huiiroiai^ha^rB leuo vihd. vib. 11. I. 17 '. ÖSE
leu. (fer cimumfl&i! bezeichnet Tur den diphthong. Grimm
663}inAi/.ufr. II. 1,327''. 664} tun ranife su i>. IS5. 6«
in aibt ab. 6Ö9) fiiritemanit, najnminieh 1. 12B3 bringt den
n Wigilu tni, 671) vielteiehl undürdeta. 676) vgl. mild. vA. II. 3,
f. glaisaf brl Boffin. Ilarar Betg. VII. 3S*: swcjiiie vul seitol Oagalliin,
n(, idtplattd. grdichte p. 347; aucA Ziemann s. II. tbat das wirrtet ennäl'
;, o/ine i^er belugii tu gnben. 6S0} l. rnosuda lib, tele tehon die hi. habsB
683) (. tboui d. h. tbaua. 684) am rande von r. 4S9. 686) /. maaut-
. sentt hol dirs ifurt, via goth. jnanafiB, iiiaa(i*(i)is nur ci*» n; dieter um-
rf spridU/tir dat aller der compatition. 687) m ipW O'oä/ in dof hs.
X Ml Icnoyt:;- aitciclhieni» {mhd. wb. H, S, 77U') stehv«. 688) ni torre if.
694} wnn b'nt richtig ist, to soll ri vitlleieht die sunrite hälJU von
ivmlnna erklären, dat adj. gebrnd« ginbt mhd. v)b. I. 932* i ags. gebende
aiHTN.llt.2H». 606}.¥r<AI.fJ. G,llü: »piranenURliMohl«. 702—4)
II n fiia. 70S) JVr das erster» iDurl fgt. mhd, wb. Hl. 2SS'-, d. trft.
113. 708) rnohl «"bengtoise van artiiia e. Illj'. TIC} tm rande a« toracu
tirdie
658li^_
m
,7«I^^H
ANMEBKIINGEN ZU m.
t^i
9. 7lA) I. bnlohtregun. 718) I. «uortstip, vramil dir Tg. f '< iiuiGratf|
«(Mfl. 722) ■Ven'. «u I'. OSJ: quidaiii dua migntis Sihluo* de ■
cllmit et hubitar« ifcam Tecit »»^oäs iu nioutilius. 724) et l
mtr, mUpricIuinii den Tg, gl {tahtüac) hitir uornulicliai; i
WH. 728) «Wl. «rHi. 731—32] beide gloitim kehren T79— S« a
<iuT i'l i"i trl.:tiirm ofte vor BcrinoDi« richtigm- dm- fortgeinfsM
nuj ii« rieh abiT an bcidiai tUUim lietiaha'i, »tl mir anhekamil.
\ Graff IV. 4S(I ß«d»t tiek diu rimphe nicht i Sc/inmltiu- tl. 323 Aal a
B.bMbntKHg' ' Khadmimat» ; dal mhd. wb. 1. TJ9*Aai diu hier attgaset
r oAna llell<^(. 741) tchon vofii lohmilnir *M*t coirigitrl in hoi'di
wl0 warf i*t ttifllncht: er»uitbiii;J'£ir dat cuwi'tn 1^'' Graff\. StiS, gt. t
!{W bti iVone, ammgir V. p. 331 : paotua nuinisc« [Tender. 743} San. s
I : patcrn* in eii linouaenta cognnsceii«, mit gcluaeüie iini\fi ich niekit m
I. 'J4A:)l.ta»it.a\iriat3na,BuUprBtJnmddenTe.Bf' 7471 /. nngeona
DJtcai, am randi: 751) vfl. nulenstein Hn-rn. IX. ;>. 25, Tl. dUt
t amA bri lUuiiiatbliil. 7fiC) Jim Cra/T' VL &7& nur ubireohrvcob.
». I. T4U>. 7BQ) Serv. s» u 34:t: tub nnole PaUlina ert i)i
Dil iu qua da Cipro luobnlur .... D<iDoallipraptDrsleriliUlembvnM
a Honulu i^onstitiituiii idnuqu« et puelloo d« Iofd upri caedanhir. '
bifc toau tiraj/' l\'. 73S; DüjfmlHinh p. hl'^i vasthalteade. (vf' fMJ
lin «in bebendiu un^ niuoD lorn gein oinBOi wibo. 7711 al
raff\.'m\'. 77fi-80l i^r'-f^^l— 33. UdlgM frimmt «in o,
)Af tw, olwr indigFusn i>, 314. 781) praofipunm nur v.
-85) ioaciiut r. t)2T. i^f. iJier aiith Sorv. vt v. l'il: A.^lla clviU« «
eondiliireeppelUU, nui ex irmcieatU (o/. exioltia) lUnuiDa aliud
^ bdihm aonien. mJid,wti.\\\. IW- tiadnW 791) /. loi^aon. 7961 mW.
2, fiSlth 796) 5K üraffS. 4ä7 «( tutufügaii gl. tii Prudent. (i./. (^
ilDpUa tarti Clm. 3uS unif 31&e2 tu //an. V. 307 1 aplcnla darU; i
mlmah 3U, 53G, STUt onif. daradr MlaJiv. 4, 14, JViW»-f ~
rdmu d. wb. 11. 789. IUI'-»», dvf ftwy, II. H18 VoUomhoo V.
'tmttliwingi'ii'la l'itUker' dliertelit. /lal dat v-ort ■mohl nut l
b?) rf. A. mit beimitgnmii. 798) iit r^um bfdfohblprf. A. bAdeohalp iub'tml
P4) Serv. in i'. 724; aul diiripclos dinH, iubabües nultciae. 818) cn v. tOH.
IJ mW. u*. IU. 451'' Aal widorwcekuiiee reiuadlatiu. 888) dir* tcMnt
le. vimi adj. ger su sinii. dvr glostalur wiirdf dann dat ganta to
<täm haliim: dar ii>li das alMa fii^Mrcnrf bin, daft mir d«r vatrr wiräir-
n Uiird. 836) t'gt. mhd. uA. II. 2, 432* 837) l raitrittil. S38) mhd.
840) nur dat ndt-nrb fiiid«t tlch bot GfaffW. 743. BliO)diet«
wd 856 grhi-H ifdai{fallt auf datiidhr; und da SSI) am ntHdt von v. äS!
t,ioUtti» titÜrtcU SM burrida datdbtt tu ti^-hnt. 862) Srra. su v. 300:
I» niirion* nepnti sun cagDoraini baec rnUquit 8&4) mhd. »"b. 1> 220*;
laim, Hm«(<ar(irnlV. 2<JS':coliu»*i.'r»tpa»ö. 864) »noltiuflt 867)
LipknoiUii. 8e8)iHradüi'. 47li. tnAd ivb. Ül.llil', 876) J. tuehfcl. ih VMt«
861) wat tneitt nealrum, tutreiluH alivr auch mateutiHUm. itihd. vi.
ifuful'' A>Vr ifronuf.? tv (i«rA>m. «fiH. »iMu«. 111, 46ä^ 8
. ff« Gra/f itt «
■ iVnrf. 1. AorMwM
>3) plepb«? >'#■/. gr«"»»- in. 46». 904) i «tkbkk 907) Ctv//' weu if<r 1
HIE DEirrsCHEN vmfilLGI.OSSEN.
■L wegen, welche tu äüvitm verte Üb bUU», das mort alt M)«lmm a
uvilrrer ifleff itt unviitu Ukxo s./. d. a. X. 3"2. 817) im Irniv
\Vl uad gflkpkt. 921)vy'lTe;.gi.Wn. 922) f. Due>ü<:huii. 0271 Aöi^^l
die «rttvre gl. mit iclJt tpiis«! gi Jim. C. ji. 23% sunamtumi t die dimtakn
tUmnirii freilicli nicht. 929) Sen: su v. IS: TitiatiDS et Calvus, i|ui (hemat*
utuni« Ab Vergiliii diouerunt. 043) (. biigcuumler.
lV)ic/uBachGerm.\].UindarMerahrift:eir«. VII) Garrn. \\.p.20,2i:
|rae kHchft. lXJ(.el«uii. X\\\) ich kemieu^edvr diu lal. mich dandimluKlH'VHtrt.
.[X)'.aaiiUiirfBrnuiala. \XXI Aji.hiber. XKy.\)D.Cangii}.&ä'i- führtaut
[(bN^.£ä'.Jun.in.3S6>an.-'>vicula]ierBXigu«, quRo vltriscug ap|iellatiir'. dazu
\ttmtrktUeii4ehät'bi\t\it\nfMiRSMt riiDlriicI(< proBiiorixcui, ■edBitni-iasCan-
almitue est urdcu. Papu>:flitrisouiig«EiuBRviB. biioriasGI, A«Krici, Saio-
oa eat wmia'. agt. gl. M Morii<, quoUm i. p. 31 4'': btluriuH wni-nna. Bor-
Wtihp, 93iii wrnun« paiTv», i'iguIuH. mrgl^M vian nun: gL Jan. D.p. M'i:
■«trinCDK ciuinugleii ; Diut. III, 2U2: liitriscolus kuuiBBll; Mone, anxmgfr VII.
i9ä, 613: pstriicDlus rhuniglio; Gmff'W. 441: [litriairulDE koiibg, tnhd.V't. L
||3'': pilriseulus kuaingü, ao erglebt rieh, dajt uur«n<ju dm zauiikonig if-
\hnKl, der mgl.ja hruU- nueh wrvn hrifii. iitrr aadmf Int. foruum >Ms
tfmbaehp. 413'. wrendo Ut JfdvnJaÜii dtit aUtrv J'irrm ; dat nn itt tpi'ltr
nd tatttandmi , «n'u dat o/tw im ndd. gtichitM; tu Held bei Etehonlmrfr
U ■. li. ingpsjnnc yVr ingeiindc. XXXIIl) I. ortieonFtra. die
\tMh6 bBaeithnun^ fehli. \XX1V| f. urlinal. XXXVI) lidgro? XLI}fJ.
'm. £. p. 20U : VL'Bjia et crubro |jü) liorucix. aUJem. ßiidr ich m tOHtl uitbt,
,VU) I. «peht. U) (. Papilu. l.HI) CratfVI. äiU Ao( nur «ciirfJeUf rt'nn™(A
rJHhH p. iVfi luvwld sctbai-liey aalvU ufllvJiiatU, alt scharley an. LVIll) I.
ifl»t«kil*. LXII) Pulei T Oraff III. .132. mAenbei nrwähna ich, dafi diei waH
V. g. tp. S a£i bnlel vorkommt, ico der hxraatgeber fäUchtich m
ille, riaeart siniebeln denkt. LXIV} lächr. gl. bei Moiw, quellen I. ISif: abro-
anenit«, gi. Jim. V. p. 1011 = Siiiiierl. 85'i abrolanuai aacrulliB. .Vo/n*,
IV. 2^9: ibrutanum anerulc. LXXVII) gL Jim. U. y. 'i'16: vflpriit
A'ut. II, 374; breiDU vnpi-caL Ctmn. IX. p. 21, 3>t<': veiiri
XXVII bor kmiiie ich nieht; tidlte a» aharn lu denken leini dtHu hanitj|
w Georg. 11. 70 (ta Clm. 3UG onrf 21562; «char, ihor itnAt M C
p. 4W autjungarji gtauarm. LXXXVIII) twi Cr^uf III. immdlba
IsUranm. CXIX) die quell« diäter iiorttelluug te/ieinl apoaaf. 4, 3 s
ttie/m darttellungen gölten, wie er iii^ dimt rngmibugim tilsi, Jfndet man M
hittoin de mt» {l'arit m'S)p. IIT, 331, 346,5^3. — ich öetnefk«
titr-h, dtfft die rrikmifolge det taUinitelien thriU van LXIX— XCIV ufU^CItl-
" bleibe itl wie im cod. SQ. 2<.IU (wi Ihittirmer 1. ■lü'i und 2W.
IV.
20) von Grag\\A2\h unlnr D. t^ltirrl = miKtillaoceii 1.22h'', woieunder-
tfite \itm/ar Uta» tieht. 4Z) iril.hriD. dat irort tiibit itt aine miithuiig
■ aUfnat n«d olpvulii. fi2l ueb-rnglotte nu lelbaco lamno. 58) diete gtiiti
71 rand«; Craff'U. 279 lieht irie sii larri: Srri; erläutert pultsre dureh »
«undduiu wird rie wohl gehärm. 62) titvff'iWibltiii^idaiiwortm
AINMERKUNGEN ZU IV. 1 15
reckt ufiterziibrinffen ; zu levia haheichpsaufeip^nr vt*raniwortunf^ ff f stellt ^
meine abschriß i^ielit es als über murmui* be/indlic/t an; die vonsfruvtitM ist:
per levia saxa alter halen steinen. 76) v^l. German, IV. \'1\\. 188) am rande
von L\ 29Ü. ich ziehe es zu tre|iitli, indem /(•// ein adj\ loupalin anneltme, f^e-
bildet wie ahtalin 574, lUOO, 24S0, strüehaliu 2077.. pisuniVhalin, ziiivalin,
vorscalin, slafilin Grimm zu Itymn. IL 10, 1, zartilin Selil. ^l. 9, 15, huorilin
GraffW. 1012; rasvlwln und flüstern safft man vom laube besonders f*y'rn aus,
daher läubeln //» klatschen. Miuhü für flitterffold Slalder II. />. l5»/riO. so
könnte auch hier der wallende, sinfcende kejsel mit einem von loup abgleiteten
adj. bezeichnet sein. 190) battat ist mit. J). Canp^e I. 024«. 198) oroht mhd.
wb,\\. 1,442»', ErnstA{)\SUa^en. 272) Moho / dunno. 296) Graff'Wl 757 wohl
richtiger phlechun. 322) Graff'l. 772. eine leidliche erklärun^ wei/'s ich nicht.
326) /// Ovidstetrastichon. 363) mhd, wb. II. 1, 453", Trierer f^l II. 0 Hnffm,
373) Serv, : olivae ita a lon^inquitate noniinatae. 385) ^^a* worl ist zu preciac
zu ziehen, wozu Serv. bemerkt: liae cito maturescunt. also rado (Gr. II. 1151)
ripho seil, repun. ebenso a^'s. in den ffl. Jllfrici p. lib" {ed. Sommer): praecoqac
ra^'dripe viobcrigc; praecoqiius fruetus ra*dri|»e \ii'stni. 386) Graff W. 118
coaequare (dies ist eine ncbenfi^losse zu conteiide) kilihioou, letzteres wahrschein-
lich aus J'ichtifi'er conjectur, da in der hs. kilidiunn fi;anz deutlich sein soll.
387) Servius: Amineum vinum dictum est, quasi sine minio, i. e. rubure, nam
album est. 396) vuieo ar? 405) ebenso ist 2^09 ein flujsname als neutrum
behandelt. 407) riehtiffer Graf/' \, 104 are|;islicheta. 4t67) am rande zu v,
214. 463) pivvahit ./»•/• pivahit? 467) das kreuz bedeutet hier, da/s Graff I.
749, M»o er das worl zweifelnd unter wintan anführt, falsrh citiert. 473) wie
Grajf IV. S4>5 bemerkt, .steht dabei die (Serriani.srhe) ^»7«.v.v«: nc ager sit con-
cavus. sollte nun ein part. act.für pass. hier fälschlich, verwandt sein? 482)
Graff' V. 732. 484) Gr, IV. 120b uuelichiu, aber 1210 uuilichiu. 485) ivro
verste/ie ich. nicht, ebensowenif»' is 50b.
525) Graff'Wl. 504 streicht gi. 530) am rande ohne verweisun^szeichen;
das w(n*t kann ich nicht erklären. 583) das a bedeutet vwhl ar, vw in asca-
phaniu 979, a stiuro 1757, ana/ta 27b5, afarenter 2974, v^l faholanc 203S.
593) Graff'X. 005 : kizo|?aner. 736) Graff'\\H\'3\) befser frambarc. 740) Graff'
IV. 334 unter gagrason, IV. 951 unter heiin. eine deutun^ weifs ich nicht,
743) Gr. I. 827 befser uuilligun. 756) ist von Graff 1. 770 init recht als nom.
sg. auff^efafst. 861) der lateinische te,rt^ v}elcher coniantcs als adJ. in der be-
deutun^ 'behaart zu sactas setzt, ist hier vtrm ^lossatttr falsch verstanden,
dieser na/im coinantcs als part. und saetas als davoti abhün^^i^en acc. dah'r
die VHÜil des Wortes zeisan und die masculinendunfi'en, 880) Graff IV. 9S2
führt zu V. 337 setis haron an. doch findet sich dort nicht das lat^einische wort,
auch sonst kann ich die f^losse nicht unterbring'en. 917) das deutsche ist nur
eine erklär un^ zU nova, zu ergänzen also: laste (michiles sneuues). 924) Graff
111. 206. deutlich wird der sinn durch die von Schmeller I. 1!)1 citierle nebe?/-
glosse: sorbis i. e. potionibus. 943) ist mir ganz dunkel. 987) /// dem aus
der parallelstelle Aen. 11. 473 itäerpolierten verse: lubrica convolvit sublato
pectore terga.
1011) Graff II], 375 ?//ifcr fatar ; es ist aber keine deutsche gl, sondern
folgendennajsen zu lestm: gentes scitarä. vgl. Servius: po^)uU Scv\.Väx^\s^.,
1 lü IHE itF:iTs<;nE.\ vii»;ili;lossen.
dafs a und ci Ivicht in ///#•*»'/• f'is. zu rfrin-r lispln ii/td, zfisjrt Graff's lesvng^ arcuin
///r circuui 1017. 10*2 S yriU'U'ritab'udun::. 1149' da vun den bieneti die rede
ist, so hat hirr das /i"utr. .si'ittfit nlalz. llöS' /\y7. St-rc. z. st. 1168) endung
des neutr. d. h. su maiiatfiu .seil, ujiaz. IITS- das anrivfiti^e r ist stehen ^e-
bliehvn, das rivhti^v iivü;td»rt. 1195 • t'tira j^itrcnchit :// erglänzen 1234) d. i,
[pifuot' nussi. 1248« cit ll*'fi:hf hmch. 1276 raput ist in den folgenden relativ-
satz: uude altus se frunij»it Kiii|»t*:i> :.'*'I/a'-#v/ und so der dat. des deutschen
Wortes zu t^rkiän-n. 12S2 ^'/w//lll. .iTT h>'/srrt: fatirlihuu. 1446) Graff'W
ti22 schreibt: uz^rizuolian. 1487- GraJf'W . '»21 bfßt*r helteota.
1580» (iraff -.1. l-t'! hat dir i/i:^>/n^6puftkt*' ni'ht Iji'auhtet und daher auch
zit \ . Ci'i'i auj'^ej'ühvt. 1593 • '»• i^t V'nhl vin vfi-h wie oeiui'ut zu ergänzen.
1598» GratJ'XW. ailT: trumituiiu->. 1611. Gralf III. 4Ms li^st Jälsvhlieh scilt-
falche. 1642) diese Jnrm sieht S'-hr ndd. aus; wie sie hier eunstruiert werden
soll, weij's ich nicht anzusehen. 16ö9i zeiniii ^eh'jrt zu kastilibus. daß hier
die deutsche flösse dem unrechten wuvte hei^ef.inl ist, drängt in Verbindung"
mit den oben s. 51 an^^ejuhrten m-juienten zur annähme einer abschrift. doch
ist es leicht möglich, dafs verschiedene thtile zu unterscheiden sind, wenn man
nämlich einige sprachliche ungleivhmäjsi^keiivn wie ua «14. .'»^3, 2570» neben
uo, [ettauelih]era 20 neben sonstiiiem -ero. ferner den Wechsel der praefijce ^a
und s'i u. s. w. in rechnung zieht, und endliih berücksichtigt, dafs mehrere
Schreiber bei dem eintragen der glossen thütiii ::eu'esen sind. 1678) vgl. Ser-
vius: Juppitor aut aer. 1G87) die stelle muj's der Glossator, der io ^omnis als
ein wort J'i{fsle, gänzlich misverstanden haben. 16SS cgi. Serv: fugae pro-
fectiouis. 1716) sch^n Gra/f I\ . ^lil hat in heil geändert. 1720» dieses wort,
welches Gra/f [l. IK'i.t) viel noth gemacht hat. ist nichts als das lateinische vicina
aus der Servianischen note: huspita uieiiia. 1743« der Glossator scheint hier
freier übersetzt und ^i^va\)iima zu iloua conslruiert zu haben: geschenke. schwer
von golde und geschnitzt aus eljenbcin. daher nehme ich die form nicht mit
Graff' als n.sg.f. \}\. o01\, sondern als neutr. pl. 1744' Serv: Dodoneos i. e.
Kpiroticos. 1758) Serv: darum siifiiuiii i. e. faculam. 1763» Graff III. 143
befser criehporaiio. 1788) vgl. Gra/f \. 41. 1798« die erste funn entspricht
dem tat. bolla, die zweite dem deutschen deganheit. 1805» ich erkläre diese
biUun^ als einen allerdings sonst nicht belebten acc. pl. auf er von Hup,
1879) vgl. Serv. zur stelle. 1891) Gra/f II 41^ richtiger reitrihtiles. 1926)
d. i. g'"ola für iapola. 1965) plasas ist .v/. flektiertes adj. neutr. gener is.
1974) aiieipltes scheint zu i»culis dem sinne nach construiert : demnach wäre
zuivalteii dat. pl. 1979) Serv: siue iiiore, sine exeniplo. 1982) gagangengi?
199Ö) Gra/f [\. Ö'U; befser chvni'o. 1998) 5// ergänzten: slal.
2015) aus Serv. zu v. 20.'>. 2025) kann auch toruauti^in lauten, wie
Gra//' III. \sn hat. 2027) /. harir. 2034) et ist undeutlich und Gra/f IL S4
wird recht haben, wenn er piloiraiier liest, vgl. auch Gra/f II. 225. 2046) des
gutes piv 2061) was dies zeichen, das sonst er bedeutet, hier soll, ist mir nicht
klar. 2124) es ist wohl tiut'o zu ergänzen. 2127» uue für uuie finde ich auch
in M. 2'J. 2139» Serv: manes i. e. supplieia quae sunt apud luanes. 2143)
dies iöt wohl die bei Gra/f III. 152 citierte glo.xse: nudo pareiuo / .V. V. 760.
'^***7 ^i" ^en.. gebildet von dem gen. pauos. der als nom. angesehen wurde.
21o7 «r» ka/tn auch, da u sehr undeutlich, gi\ iiarnoter in der hs. stehn. 2183)
ANMERKUNflKN ZV IV.
II"
118 lUE DEUTSCIIKN VIRIULGLOSSEN,
digoum abhü/i^i'fi', so/tdrrrt efiräfiztr aifs dem vort^e/t vt^rsfi pro, wie die prae-
positiun \ii hoiveist. 2799) GrtiJ/'W. 125 ändert /alschlich in nidersihtigar.
2817) /. prahhun. 2827) das a fi'c/töH wohl nivht mehr zu diesem' glosse; es
könnte die lateinische präpoxition sein, die zu soll« zuffej'iif^twäre. 2831)
Grajj!' VI. 642 he/'ser schefsteti. 2835) da.s h kann zu dem deutschen worte in
keiner heziehun^ stchn: es wird irahr scheinlich d(*r vorhergehenden zeile zu
vindicieren sein. 2844) soll die correctur iuiht ergehen ? 2874) Graff^ I. 756
liest schlechter giuueiitteii. natürlich ist das wort nicht unter wentjan, sondern
unter hweiinjaii aufzuführen. 2906) piiapolemo giebt an dieser stelle gar
keinen sinn; das allein passende ist giiaifotiii, wie Graff']. 580 hat. 2929) die
form j aus der gehefsert , ist vu)hl zu erklären aus dem allen stcraz , steroz,
worüber zu igl. Müllen ho Jf in dieser zeit sehr. XU. 21U. ebenso mufs meiner
ansieht nach farsterc 2Uti7 gedeutet werden. 2951) die silbe us über detn a der
tat. endung soll zur erklärung- des deutschen mascidinums helfen, 2977)
struhtioes bei Graff VI. 714 ist nur druck fehler.
3020) sclion von Graff \. 941 /// uuereta corrigiert. 3027) Graff zieht
IV. 283 g>{?t)za»liliaz 2// dem über futilis /// der vorigen zeile vorkommenden
Vulcania (arma); dieser annähme steht aber der umstand entgegen, dafs der
lat. text arma ad Vulcauia bietet und demgemäfs die deutsche glosse in den
dativ (seil, ze) würde gesetzt .sein. 3029) vgl. GraJfW. 1122, wo nur haerct
hians nicht als glosse zu bezeichnen gewesen wäre. 3040) hier liegt entweder
ein fehler vor oder der glossator hat violare gelesen. 3046) da das wort ohne
ve7'ioeisungszeichen am runde von v. 8'i6 .steht, so irage ich keine ergänzung;
gehörte es zu subsidunt, so könnte man an {jfistuUcnt denken, ivenn man Serv:
reiuauebuiit, latebuut dabei zu rathe zieht. 3059) am rande bei v. 887. bezieht
sich das wort <7///' coiididit im v. bMi, .so müste inliez geschrieben werden,
3077) für uutaruanth vgl. badewaut 7nhd. ivb. III. 683"; bei D. Gange IV. 719
finde ich nur orale als kopftuch.
V.
2) /. naruuertant. 28) vgl. alts. aftan, ags. äftan. 31) bei GraJfX, 350
fehlt wohl nur die bezeichnung VG 2. 55) /. mbchptk. 60) /. thuanc. 68) 5//
drabaii mhd. wb. \. 3S8\ 73) ist es reisij;. welches sonst nur in der composition
lutreisi{i^ {Grajf II. 543) begegnet? 74) /. crbizzeucmo. 80) die drei bildungen
isarna {Grajfl. 491), isana oder iscna {Pariser gl. 40) und unsere hiery isara
entsprechen den drei namen des metalls: isarri, isau, isar. 86) 7nhd, wb, II. 2,
299'' gewährt das verb siiDjyelii. 93) üzza gehört zur zweiten häffte des lat,
tvortes. 95) es scheint hier nur verwartaii /// der bedeutung von: für etwas
.sorgen {mhd. wb. III. 532") zu passen. 109) GraJf setzt, da er Clm. 305 noch
nicht kannte, dies wort fäischh'ch unter t(iu{?au (V, 370). ich erkläre es als:
uiider diu ouj^uii .seil. \cr\\uiidet. vgl. mhd. wb. III. s24": wunde« wen in den
nabel. über diese con.struetion spricht auch JGrimm kl, sehr. I. 320 yj?*. —
GraJf IV. 370 citiert ferner aus diesen glossen: siliquis chcuun.
BQ^ ^~~itr""TT"<5»»^Ä,"i^jr 'V* •■!*•
ANMERKUNGEN ZV VI. 110
VI.
5) tn/id, wb. II. 2, 763K 7) das r ä«/ wocä einen haken an seinem of»ern
ende,' sollte daher haiseii zu /<».v<vi sein? 21) gehört die ff lasse etwa zu hart?
23) mhd. wh. III. 325". 26) dies wort ist undeutlich und mir unverständlich;
das folg'ende, am rttnde, gehört aber ehcnfalls zum /'irfrilischen lasciva und
ist von sceroii Graff VI. 534 attzuleiten, 30) /. nb{?eseiüdilcn. für die compo-
sition v^ls halbctot Jieinfrid p. 47 Goedeke, 32) sint////* sunV 33) ani rande
durch verweis unf>;szeichen (////'transversa v. S.hezof»en. esfra^t sich, oft rurffilin
nur ter{?um fi'losjnert und dann deminutiv von rucki ist, oder ol) eine entstellung
von ruckiliii^iiD darin zu erkennen sein möchte. 39) das von Bethmann noch
auffi^eßilirte vuas ist lateinisch, 40) die hier er/orderliche lM*deutun^ bietet
das mhd. wf), I. (iOli. , noch nicht Graff IV. 737. 41) mhd. wh. III. 160»'. 42)
die drei ersten huchstaben sind fast ^anz i'crwischt und ich will für meine
le^un^ nicht einstehen, der zweite theil des Wortes könnte von rechan abfceleitet
wei*den, wenn m/in z nur für graphisch von c verschieden (wie in gcszh'*idc)
auff([fst. dann, hätten wir rahc für räch, doch dem sinne ist auch dann noch nicht
genüge gethan, 47) Nemnich p. 227 gewährt In'ldungen wie hangelbirkc,hangel-
bim u. .9. w. vgl. auch hciif^ol mhd. wh. I. <il2''. 52) gemeint i.st w-elleploche.
69) also uuichan, vgl. iuuau 92. 73) das s ist falsch. 74) wie sehr häufig tb
für ht geschrieben wird, so finden wir hier tch für cht. 80) mhd. wh. II. 2,
17(5". 94) die lesung der drei ej*sten huchstaben ist unsicher, — Bethmann
^führt aufserdem lutch unter 2(\ iunco vvlgro und unter 70 tonde sopide auf,
beides sind aber lateinische Worte i das erstcre {B. II. 72) ist eine glosse, irelche
durch die in den Buc. der hs. consequent durchgeführte allegorische erklärung
der ländlichen personen und Verhältnisse veranlafst worden; das zweite ist vom
herausgeber für iiicide {G. 11. 3(;s) verlcten.
Berlin, december 1860. ELIAS STELNMEVEIl.
ZUM YOCABÜLARTUS SAXCTF GALLI UND
DEN CiJA)8SAE KEllONia
Bisher srheint die zuverltifsigkoit voyi Jlattemers ausgäbe der alt-
hochdeutschen Sprachschätze St, Gallens noch von niemand in zweifei
gezogen worden zu sein, ivie schlecht es aber mit dieser vom heraus-
geber so entschieden betonten treue steht, mögen die folgenden colla-
tionen des vocabularius Sancfi Galli und der keronischen glossen
zeigen, welche ich auf einer behufs neuer vergleichung des Tatian
unternommenen reise nach St. Gallen anzufertigen gelegenheü hatte,
vorausschicken mufs ich dabei die bemerkung , dafs Hattemers facsi-
120 ZLM VOCABl LAIUIS SANCTI GALLI
miles durchaus nicht genügen, um ein richtiges bild der einzelnen
handschriften zu gewähren, sowie dafs die letzten blätter des voc.
St, Galli durch anwendung von reagentien jetzt so sehr verdorben
sind, dafs ihre lesung nur mit äufserster schxcierigkeit möglich ist.
I. Vocabiilarius St. Galli ^). j). 181 (der hs.) z, 2. laup.* 1 9. fr.st
(mit : bezeichne ich einen ausradierten buchstahen). — 183, 3.
glöt.* 12. zuisillochti/ — 184, 16. uuintsciiilla, (/«s ersrc f diircfc-
strichen*. — 1S7, 13. huuida.* — 188, 15. röter.* — 189,4.
durchgot* (über diese o s. Halt. I, 8*). 13. haupit; ebensogut kann
man hanbit lesen, indem ein b und ein p in einander geschrieben
sind,* — 191,16. tuten*. — 192, 2. umpiiico; die letzten 4 buch-
staben sitid durchstrichen und darüber ist, wie es scheint von erster
hand culo geschrieben.*" 20. teliax* trotz der anmerkung, — 194, 7.
§sti*. 8. urtriii.* 11. arcustic* — 195, 11. chädilla.* 15. siiihhit*
i
17. irdisc; das c ist aus g corrigiert,* — 196, 6. zit.* — 200, 14.
U • <u
suin.*
IL Glossa; Keronis. Hatt. p, 139" z. 15. lies analazcente.* —
139'', 3. tunchlo, das h nachgetragen.* 6. farlaitit.'* — 140", 2.
capiiitanü; aufserdem ca auf ras^ur von erster hand, 32. cotchund-
lih, das ersteh, nachgetragen,* — 140'', 18. conpetens.* 35. humor;
die abkürzung (der letzte zug des m nach rechts verlängert und senk-
recht durchstrichen) hat in den glossaj Keronis ganz allgemeine gel-
tung, wenn sie auch vorzugsweise für us steht,* — 1 4 1" , 23. zwischen
adstipulatus und camahchot fehlen die worte cafoacandi. adiunctus.*
— 141'', 4. arsoiiarre.* 10. crudilitas.* 16. af {nicht aut!)* 34.
Clara.* — 143% 14. cadhuing.* 23. hinter refuga sind die worte
arllohan altergatio ausradiert, 24. altergacio.* 33. alligotor.
roächari.* — 143'', 22. pi|gezendi; das ge nachgetragen, 23. con-
sequitur steht zweimal,* Tl, cakaruuui.* 32. aliquandiu.* —
144% 31. mitmemo.* — 146% 6. scauiuiont.* 24. crauis.* —
146'', 3. mo:ri. 7. and::hra; der erste der beiden getilgten buchstaben
war r. 15. qhuad.* 19. zocant* 27. farthroscan.* — 147% 6.
subliuia.* 7. ^ruuep.*. 35. ainualteinu.* — 147'', 8. qhäd.* 9.
qhuidit.* 18. uuidaruuert verbefsert aus undh-.* 24. arzucche.*
nemananibit verbefsert aus neman)bit.* 28. zouuuilon. — 148%
*) eine vergleichung' der auf hiesiger kön. bibliothek {ms. germ. 4°. 629)
aufbewahrten abschriften Lachnanns ergab an den mit Sternchen bezeichneten
stellen dieselben abweichungen von Ilattemers texte, Steinmeyer,
S5w:
UND DEN GLOSSAE KERONIS. 121
20. ar:uirrit. 30. zoauu:rbithu. — 148**, 11. pidharlihror*. II.
hinter zoasouuam fehlt dieglosse Natabat. Souuam.* 23. fraiiiahha.*
27. hquelando.* 36. zoali(|licinaiie. — 140", 1. zoahangane.'" 3.
zoacam.* 4. ingä.* 5. inc<^hoo; das zweite o von zweiter hand?*
15. tecum.* 29. q:o(1. — 149'*, 1. cothazatlan cornc^jcr^ aws -am.
3. foiniuorphan.* 17. zim])rot.* 26. adsiini : : : t. 31. suntaniuinda ;
dasianfrasur. — 151*. 10. kluinni. 21. himilicu.* — 151'', 14.
inpugiiacionc.* 15. abrizuni.* 29. remjlacio.* — 152", 16. st:arc;
r amradiert, — 153\ 15. baccuin.* 32. hi/Ila*. das übergeschriebene
^von zweiter hand, 33. iniiiiidcia; das zweite i unter der zeile nach-
getragen, 34. pika:an. — 153'', 13. iiuinit. 21. firnü:dandi. 30.
hii* scaflb c hd* conditor; die beiden hd id, h, hie dcost) beziehen
sich natürlich auf die Umstellung der worte scail'o und conditor. —
154", 3. eddo*. 23. kiiiozsaiiiot.* 36. Cünliga::tc; ga ausradiert,
— 155", 9. eher irskilhan* als irskidian. 13. tcsts c'und«»ü.* —
155\ 34. lutunihoro.^ — 156", l. aiithezza.* 27.sclit.* -- 156'',
6 ff. könnte man ebensogut uuertiih,* uucrthiiiiga ,^ uiicrtlihostoa*
lesen; es kommen zwar sonst verschlungene rt in der hs^ nicht vor,
aber es ist doch ein deutlicher utiterschied zwischen diesen rt und den
h
gewöhnlichen st, s. 6. in uuerlHhostoii, wahrzunehmen, 12. dulti daco.*
17. celsa^ 31. uana iinipi aufrasur von erster fiand, — 157% 33.
uestiparn.* — 157'\ 12. cenubimii — kisamaimiiga sind am rande
von erster hand nachgetragen. 21. chatäpiuni/ — 158", 7. kiniah-
cbondi; über dem di steht ti.* 23. conllectus.* — 15S'', 2. laii-
puuiio". 10. euidentur.*^ 19. irtrokhe:net; X ausradiert. 24. cridpat.
— 160", 23. oparoston.* 25. rharkella. 36. soauuonti.* — 160'',
5. kisigibd/ 7. spolndor. — 161", 9. syidius*; der linke schenket
des y ist oben zu einem kreifse zusammengekrümmt. 31. imurfindi.
— 162", 3. coinquinator.* 15. zislitran* {deutlich so). 22. kitoal.*
24. kis:critanl: t ausradiert. 31. curliinam.* — 162'', 27. forlaz-
zit; das erste z dvrch rasur halb getilgt. — 163', 14. kientoincs.*
20. ps:eudo. 27. pihandi.* 31. drizog.* 34. grekiskuii.* —
163'', 4. flega.* — 164\ 14. kiuuisV 28. kileiddit. — 164", 34.
aaz.* — 165\ 17. kiscei'it. 30. keintun:::ca. 35. doclrin^.* —
165'', 35. zisVithii. — 166'', 8. decropitus n kiproh."' 11. urniot.
— 167% 26. diiiciunt.* 29. disinirc* 30. irileolihan.* 33. de-
■22
Zm VOCAIIIJLAIUUS SANCTI CAIJJ
mentibiis. — ItST'. 15. liolitlosil"). 32. riialilueluf ). •
4. cmiga piüncbet. 7. ir.iliiit'pi:t; a taivrailitTt. 14. i<mniua.'
princip'iini. — I69\ IS. ihuruhsiaiilcnteni.' — ITft*. 7. kithüi
|-25. Iariiik[in.* — I70\ Hl. allinualus.* — 171', 2. iruaal4
, earri^iert am -an. 18, 7auhit.* 25. kiuftil lerhtfsfst aus -iil.
', 3, einmai-i (iiiehi abaekänf; dm » ist wie sehr gewöhnlich i
J \dtti I anfgeselsl; dasselbe gilt von den anmerkungen au s. 158'
|181.' Sl.trdsa.* 3.'j, uhirikaiit.* — 172'.25. thaniian. — 1'
^4. ai^enituum; ailiW.' 36. incoctum.* — 173", 14. kahorit
t 32. moht.* — 17:^^ Ift. kouiimheo. 28. ahsicoa. 34. finmial
■ 174'. 20. ius:: IrtusrnrfiVrf. — 175', 2. siiueke.' 35. fan^
, 3. s'ulla.* U. falili': Tat von erster hand Hachgea'a§
. gjJarondi.* 29. tfelesia. — 176', -Lfobnlii.* 13. fi^aniH. 1
^7&. n.nacfihat mlhahd auf rasitr. 20. ft'ieritas. — 177^ I
fudiicis.* 21 . fremt reinul. 29. plzzont.' — 178*. 15.iinluuurt(kttiV
•22. rouilia.- 23. kiiUiliilä.' 28. (jalliho." — 17S\ 29. hiufnit
180*, I. siccatiiJna.' 21. Jinil cndi mm ritbricator geichriehmr '
ES. faAiisIa; tr aachgetragen. — 1S0\ 3. kiriimo.* 12. scepandi.*
l uiianni; das a iV( an» einem andern bitchstaben gewacht, wie et
elieini, ttui \x- — I^T, 30. -suiiit aufrasiir. — IS2S S. kiktinthit^^
f^iA.iiakKai; der er^e strich des m ist geU'lgt. — 1S3', 24.irn:hhitb
|S&. nif-ri.' 20. ilaz ist erist isL; das erste ist h'ilh aitsradieri.
1*183'', 31. tranchü.* — 184'. 15. iucrcia.* 17. es bleibt doch n
1 ah lililliir Sil tesen. 21. piz'uhil. 23. anabDekcndi.* 27^
iemüiit.' 32. iiisuperpirc' — IS5\ 16. pttuloiili.* — 186', l|j
lätmodit siehrr. 14. kW.' 29. sohUit.' — 186''. 26. :::iu; iaU
|aM>r(»'r«r(. 2fl. iilaLimit vom mwi'fe» strich drs m im auframr.
P187MI. iiiiiillnnl. 18. (ie(iuc;ti[. — 1S7^ lO.fi'Jhbanum (Vi
ff^ Boj. 12. pizkiuxzil.* IS. anastqiliit.' — IbS*, 5. ioh. ioE!
|.kl' 19. hlutlaret.- — t88M3.lililicnla.' — ISflM.kiskeit«.^
. Lhmiiu.* IS. ahtnDräi.' 19. rircmiiupiirioo«».* — 190\
pn'miiiihti ki:::uuürfun: tan aiutadierl. — 191*. 11. riili. dp«
- IUI', 2. manriiis. 9. marsubiü. — 192*, 9. sfl.* 10, marttcil
Parciis." 27. libtaü.* — 192'', 1. kiiioditan. 4. iiuoslil.
luülihlie».* 12. Mh(^o.* 23. conit-iilus.* 28. icoAntcAemltel
jpervsti). — 193*. 1. kil^porod.* 23. miteHiii. 29. suuaizi.*
<) diitlluvlar |„
üiW DEN (il^SSUC KERONIS.
II
194;, 20. manom.' — i91^ 1 1. krisl, ~ 195'. 6. proHio.'
(?). 27. stt anfmtu der s. 20S .ter h. ist eine seile frei g
ifsen. 35. Diüam-* — 1!}5\ lO.m-oht; eausij/emocAt. — I96"J
niine. — 197', 1, pliirim.' IS. aiiho.' 22. tinrpdiumeay
U m fitpr. corrigiert zu sein. — 19A I. iiucliirnus teie oii*
Ui)\ IS. abgekUrvt.' 2. corb;.' 34. oiifur.' — \'M\ 1. olera."i
2. olor'. H). «nies.* — 199% IG. inHii"»'^-* — 200*. 20. ffai
— 200N 3. nuskibhhan wie 140^, IS.* S.uuidt.' 2S.bar^
:tula.- — 201', 29. puplicamis wie U0\ IS.' — 201*.
'koetkiiiCTandi." 5, puerura, abgeküni wie M0\ IS;" vgL t. I
[•ebenso nimiruin 2il2% 27. (7. ein. S. kjpuraii; ilits zioeiu c deg4
\{cc) I5( sti eimm o ziuammengeflofsen. IS. pihüijjpus.*
itnfern ranile von s. 22S der hs. sieht in iluo. — 202'', I . qneastuarS.*
SS.süpKulicn.' — 2(i:i*, I0.(|iiüruni<lam.* IS.fo'i'. 2I.hiiudibliera '
mahdi ; heni a«/" ramr ^Ir malidi. — 204*, 7. laket.* 10. ki-
liroVlora.' — 204', ti. reciuu.' H. kitliidic* — 205', 17. reliq'a,'
36. retc* — 206'. 17. säri.* 31. ilcliiiin,!.' 32. aciuilic:auitj
j aw9rnib'ert. — 206% 4. pnniosiii probarac'l. 7. ('li*. — 207^
]3. uniiipiWn.* 37. sccia;* t/rr siceile sliich ites a loar narh reo
■lüngirt, iliett forUetaung aber iiu durch steei punclt gr-lilgt. ■
30. sioclciictum.* — 208*, 5. expremit. 13. i:ma^'ii?.
ipireK. — 20S% 14. kimaliil.* 19. solcmni.* 34. rf(» sitvt'H sulai
abgekilratmelW, (S. ~ 209*, IW-arporu.' — 20lt'', 2n.suscepit.*
21Ü',6.8cwruiiiM!(eI40%18.' 28. speclaluin.* ~ 21üM.8Cü|h
suoii* (itrfer »cupsteumi). — 21]', 9. spannus to(> HO'', 18.'
. titiilal (■sic.'J'^. — 21 1*, 9. i»lal' ö nnui"). 24. solus wie UO*.
.' — 26. aßpus («M> 140N 18) usüa. 27. subprimis loie 140'',
.• — 212', 12. liijcgopugi.' 19. pitreinü.' 31. kiliaiu — ,
2\ 10. unhreini.' 17. roninlilcmli.* — 213", 14. triiluiu
diuuJa,* conigiert nm ditama (ebenso s. 6. 214*. 18. UrnJin
firmiitil). — 213''. 2. »uusKitha; s ttits z aerbefaert.
ipliani»; p atmadiert. 16. cutriaruä wie I4(>% IS. 19. 3di^nt.*;J
sflihUi. — 214*. 1. uui^ziithon»'!. 14. edh.i'niil.*
ili.* — 215'. 6. *uifaU.' 11. UHUS ww 140% 18.* 12. p'unlo,S
;. ullulütm. — 215% 9. ueinerat. 17. u.-ciililia. 28. lan|»:L zet^
veridtlmgm; vgl äa. ianbazimt und dm ul iler gl. K. auf Bm
124
ZUM VOCABLiUnillS SWCTI UALU
mer* faaimiU s. b. in consuminsiil , kinetnanl. — 216*. 1
liruii-lbsUl,* — 216\ 30. acchanim «w 14Ü\ IS.* — 217'i
piHi:U. — 217^ 12. iilkikuiul. 35. unius im 140'', 18. — 2l|
l Duihirtnneiis.
Alle verbef»er>m<ien u. dyl. falhii, icmn jiicht itusitrücklkh 4
ntMl bemerkt int, dir mim hand an. wu m deT hs. tin b
mabe durch einen oder atehrere jiuticle getilgt tcird, Hube ich i
ralt Hitr itareh eilten pimct angedeutet, foji llattemers ongM
r teilenanßnge ikr hs. sind folgentit su berirhtigm: p. 13 beg
hä t'Mo uiidiuiiili.* 17. fartribit.* 27. nboli." 29. zürsduui
'30. znmieol.* 32. cothnxaltan.* ^3. hrinit." 34.ilanle.* 3
41. ariniluatrium.* 43. unkithiuii." 44. saxi candidi.* 46. scinufl
50. fbllaxuht.* 53. 1 summitiia." 54. pihauuuam.* 55. suscopHi
>. sCJrmuuafaa.* 5S. in ijaei.' fil.confiisa," 64. unniflzlihhemT
|^7tNUearbores.* 69. cantale. 73. occiduiilur.* 74. serui niilitiim.*
i.priimit.* 76. pihabut.* 79.pnisten.* 83.kepant,* 87.pRihton.*
I. edhosuntpuil.* 9S. pilisÜnüDdi.* 100, lierizohon.* 103. uFchid
Kl.' 107. t iTpeiik.* 112. irpitil.* tl6. perspiciic* 117.1
biUiareru.* 119. aiTerire.* 120. luimtTalc* 121. ralclioM
|26, famulus,' 129. Tun imu.' i:i3. ofto.' 134, rcprnsa^
|96. irnmadr.' 137. leorlih | lu>sla.* 138. kidriuuJdha.*
reokt^n." 143. dod nliler.* 147. kharrfiWir. ' 1 tS, dei r
\49. 1 paupM.* 154. edh« suuelgari.* 160. tirsiirntiid.* 162. aiM'
' 164. chuuelaii.' 170. iuforn." 173. irsniielhan.' 175. lir-
aiW 177. irlosari.* 180. einie ki'pnndi.' 139. inanoa ([uod.*
l03. leit uiiafannes.' 194. ticiuptalio.' 197. kiiuundit.* 198. edho
pmparunka.* 199.mil)balit)ia.' 202.|Mruntan.' 211.nian|jiistenii^g.
■13. ekiero.* 219. urpuhhi.' 221. pitit.' 223. inreiioabili^
(24. tranc* 228. i^lhu mil. diu koflid.' 229. khnehtperan.*
nkunka.' 240. irhludiL* 243. fdisa.' 244. edli« akhara.*
fdlio sitiumi.* 247. ki zza.' 248. unpipitan.' 257. kiporani
(60. kisiriuni.' 261. felisnm.* 262. edho kiuuirktiilha.' 2ß3.<
t ein'kaiil plates.* 265. adascauuunku.* 266. in anlhra.*
|i»mizan.* 273. st'lihhi.* 278. uiiiziiiunc." 279. uiinari." 2^
^uten.* 286. rchihari.*
/um xrhlvfi Kill ifh noch hemerkfn . daß auch die glostm 'i
iPthhf. ich leeijm der kürze der mir ziigi^mefBenfn seit 1
IdfAtijr ansrkm konnte^ bei Halt. I. 232 ff. sehr fehlerhaft 1
»tmm^m
UND DEN GLOSSAE KERONIS. 125
gegeben sind; es fehlt z. b. s, 277. die glosse: Pilus in albuni mutatos
colorem ut grint tacit, s. 180. mufs es heifsen lobeleia, s. 273.
slenchida, s. 276. nahtigalah, s. 295. stcJnnn u. dgi
Leipzig. E. SlEVEIiS.
ÜBER DTE LIEDER HART.AIANNS VON AUE.
Die lyrischen gedichte Ilartnianus sind uns fast ausschlierslich
durch die alten liederliandschriften überliefert, vulislandig allein
durch C mit GO Strophen; li giebt 28, A nur 10. und auch in der
reihenfolge der einzelnen gedichte zeigt sich A vollkonunen
unabhängig von den beiden andern sannnlungen. denn wahrend
diese von B C 1 bis B 28, C 32 mit einigen naher zu bezeichnenden
abweichungen parallel laufen, ersctheinen in A die zwei gedichte,
welche diese handschrift mit der genannten reihe gemein hat, um-
gestellt und voran geht ihnen ein lied , welches C erst in seinem
selbständigen theile, also nach C 32 bringt.
Betrachten wir erst die reihe BC. si(» zeigt eine nath bei
B 18, C 22, wo ein sechsstrophiges lied beginnt (MS F. 318 fll),
das seines Stils wie seiner geringen beglaubigung wegen — E weist
es Reinmar, m Walther zu — für unecht gehalten werden mufs.
es mag auf der letzten seite des B C vorliegenden liederbuches ein-
getragen worden sein, bis dorthin zeigt die Überlieferung folgende
gestalt:
Bl
Cl
iMSF*205,l*)
2
2
205,10
3
206,10
4
20ö,l
3
5
* 208,8
17
4
6
207, 1 1
5
7
207,35
10
8
208,32
8
6
9
207,23
9
9
10
208,20
11
*205,19
7
12
*209,5
8
13
209,15
^) Mit einem stern siod die liedanfan^e bezeichnet.
E126
ÜKER DIE LIEDER ILARTMANNS VON iUE.
12 14 '206.19
II IS 2UÖ.29
10 16 207.1
13 17 '2Ü9.25
14 IS 2fl9.37
15 19 210.11
16 20 210.23
17 21 '211.20
f cnlsteliimg dieser ersten reihe kann man sich so '
ftolleu. die «'inzigen zwei unter dicüen fünf Itedern , welche %
einem vom lüehK^r beubskhligten und ausgesprodioDen i
)»enhaiige stehen, shid 206,19 (drei strophenl und 207,11 (S
l|lro|)hen). und teil n' iemtr hben schlii-fst die erste Strophe 4
ß06,19, Ich sprach ich wolle ir iemer leben l)e);iAnI 207,11.
|6nnen es deshalb für keinen zufall ansehen , wenn die hs. A auB
nf»KT ganzen reih« nur diese zwei gedieht« und zwar in der iiatär-
Ijchen folge bietet, su ilafs jenes auf welches das andre sich herul
iesem vorangeht. 206.1Ö ist A 4. 5. 6.. 207,11 A 7. 8. 9. j"
bas in A vorhergeht 1. 2. 3. ist gleich C 42. 43. 44. davon »pifl
■ie incidenz der ^wci umstände der zusammengeUörigkeit d
^fihnlen zwei gediehte und ihres isolierten vorkommen» in A ford
i dem versnobe auf von hier aus die enlstehung der reihei
-17, C 1—21 zu begreifen.
Zuerst von dem liede 207,11. es ist nothwendig i
tehicken dafs Haupts anordnung der Strophen dieses tons sich 4
Hie allein rie4iligp nachweisen läfst. 207,11 ist deutlich genug ■
yngaugsstrophe; die drei 207.35. 20S.S. 20S.2Ü sind in dieser
plge durcli innere lieztlge zuünniinengehatlen : 20S,S nimmt den
^danken der in den lelzlen vier verBeii der vorhergehenden Strophe
tiuigespruchen worden, in negativer form auf, während 20S,20 die
Bahre für dennoch unverloren erklärt, welche der dichter 208,13
1 bßklagtin schien, die Stellung von 207.23 zwischen 207,11
tnd 207,35 kann nun nicht mehr zwcilelhaft erscheinen, da man
Paie Btrophe sonst an den scldufs versetzen müsle, »as des sinnes
wegen ninhl geht. 207.23 ist der dichter traurig. abp,r resigniert
und will sich auf keine unedle weise rächen; d.is kann unmi^glicb
mein* gesagt werden nach slropbc 20S.20, in welcher der wünsch
uuh versAhnuDg nüt der gelieblen. nach hersteüung des frühe^
ürhaltnts^es ausgesprochen worden war. 208,32 ist eine palinoj
ÜBEH HIE LIEDER ILVHTMAIVNS VON AUE,
1211
I sä'Ji etflBiillipb Dur auf diu vrsw !ttra|ihc due Heiles bRSielit un^
blurcli V» i^bublkh luacbl daTs limo ciumul eine abgesondert
KU'iUKuführlliitlie.*) zu liuzweiliitn tibeidaisditeingaDgastrüphe
Mlich mil don übri^ea zu verbiudeii sei, ist kein gruiid. dafs
r üburgatig des gedunkeiis von der ersten auf die zweite struplie
er und diii'eb heiue cuiijunetioii gemilderter ist braucbftj
uicht iiuf^uralleii. vgl.z.b.dus leUt« gediebl des von Hausen 54,2&
iilt entars in viht yeweni unmiltelljar Ibl^t kh it»! Ivon den
' Die liä. A bat iiun die zwei ersten atro|jbeii, dann die letzte unfl
IlMlinoilie: alles in riebliger Ordnung, ntir Uic zwei slroph«
B,36. 2(I8,S ftililün. dies k^inri niclit die gestall gewesen suiu, 1
MF die Vorlage von HC das lied iliren beiden sproIseB vef
beltc: denn diese vurlajtc hatte, wie B nacbweist, die palinodi
Kh gar nicht und die scliiursstropbe 20S,2U, welche sie ailerdin^
VTeoo haben m^g. war iiuch nirlii als zu unserem bede gehOr^
UDiit worden, wie ebenlalls aus II ersichtlich. Iki weldier -t
1,2» oacli dem zweislrophigen liede 2il'J,5. 2U!),15 folgt.
l kaum zwoirdliaft scheint, waren es die wortc 2l)S.2ü mir iiMJ
mjir vil unverlum in welchen der orduer einen besug auf dl*
e fttrophe des Uedea 'iO^.ö zu linden glaubte, eine an palinodie.
der Strophe hier ihreb unberechtigten platz anwiesen,
erdem niuslc auch schon in der vorläge von BC die erste
Lphe uiisers gedichtet mil jenen beiden in A fehlenden uingcben
Mcn sein und zwar in der Ordnung dafs aU erste slroplie des
feobls nun 2US,S ei'schicn; dann kam ilie würklicb crsle 207,11^'«
pn nicht die zweite sondern 2117,35. lievur die torlage von BCj
1 da ualürliclicii Ordnung zuwider laufende geslaU bl^kaIn|
■ *) nun Riebt dint «icli a«s do» v«r)clii«doai<n vDr»a«si>lKUii|ten d«r ergt«
I dar «tropbe 2Uä,^Ui iu dieser wiimr.lile er nur uuj» mlicin inA iraltin
mjtAen. hier tat es *Un hnrnira sii weit dats db datou nicht mohr ■
i«/rowiT gilt udrr E<^ltcn «ill, wülin-iid ia dci' i-rslcn (trfl|ilie dor dicht«
in itirait nufgeboD zu walkD, mliglifh aber ShI immerhin und did
frlitfcrang ipricbt dafür d»U der dieblrr die foliMadeii struphva bi« 3ti6,9fl
tt b«t in der abiivht diu zu uuuiDWHndtiiieD üuraenini;«!! itf
t SUT.ll KU loilijnni, «as alJurdini^i bursei' dunli don v<i|l»Uudisaq
iwruf I dl« tcrointrUo alra|ibe 2()h,;i^ g«9i-li«ti,
V fciuD uur di« nein Aah DBcb d^r ilbiiigi< 2oT.tl
ir vri'bunileucn midiru fuljcra die mit ihr in tin
B,4ina dlo vereinKnlle |>aliDudJa.
El 28
tüEH DIE UEDEn HAHTMANNii VON AUE.
miutc die Überlieferung, wenn wir iiiclit nii^n iiitHrklärlinhen 1
faJI wallen Ursen, nur die erste und zweite sü'0{ihe dea liedee|
boten baben, tkuieo duDn, da nach ihai'ii kein räum I
jiwei folgenden ao die seit« geaclirielx-ii wurden, nach den dar-
Ijele^ten ündci-ungcn, weiche die vorläge BC erlitt ixt dann die er-
gänzende und ordnende hand van C zu bemerken, welche die pa-
linodie eintrügl, allerdings am unrechten plat/e nach 2Ü7,3&, dafilr
aber die letzte sli-ophe an den gebührenden ort stellt, also die
flberUeferung BC katmtc ursprilriglidi nur die zwei ersten Strophen
deB liedes 207,1 1, A kann immerhin die vier stru)ihen aus seiner
I vorläge abgeschrieben haben.
■ Das sweile der beiden in rede stehenden liedcr 206,19 (drei
■Strophen), aeigt in der überliefftrung »nei besonderheilen, einmal
E'itchl es nur in A am richtigen plalze vor dem andern liede. wäli-
' rend es in BC nadi dem liede 20!>,5 folgt, ferner ist die stropben-
fülgc in it die umgekdirte. beides erklärt sich aus demselben
gründe. 2(16^9. das ursprftngiicb wie in A auch in einer millel-
baren vorläge voll BC vor lied 2l)7.II gestanden, sollte in nodi
sichtbareren Zusammenhang gebracht werden dadurch dafs sogleich
auf )i)ii ir iemer leben das Ich tprack ich woUe i'r iemer lehen folgte,
itiesen zwi^ck erreichte man durch Umsetzung der Strophen. Ai^
selbe erhielt sich in U. während C das rechte wieder herstellle.
auch liier war A befser herathen- die Umstellung aber halle natür-
lich nur dann einen sinn, wenn das lied 2U7, 1 1 würklich mit seiner
ersten Strophe Ich sprach ich tDolte ir iemer khai nnfängt. da dies
Lia BC nicht mehr der fall ist, B aber noch die umslclhing der
■ütrapheD in 20C,ld zeigt so isl anzunehmen dafs sie zu einer zeit
myw stdi gegangen, in der das lied 207,1 1 nur durch die ersten zwo)
P Strophen vertreten war und zu vermuthen dafs die lOsung jenes
znssmmenhangs durch die der ersten Strophe von 207, U vonge-
, setzte andre 20S.S sowie das bestreben einen neuen zusammen-
■ hang herzustellen einen redactar von B C bewog das erste lied an
I das ende seiner samudung nach B 9, C 13 zu setzen, zunächst noch
I in uuigekehrier orduung die dann C corrigierte.
I Die furlaetzung der Sammlung durch andre llartmannsch«
Bklipdergeht nun in BC von unserm Uede an ihren ungestörten weg.
■ an die stelle des von seinem platze vertriebenen 206,19 trat in
r BC ein anderes lied, das A nicht bat, 205,1 und zwar zunücbsl
d. h. noch in der vorläge von B C nur mit den zwei ersleu sitrii{ihi.>li.
CBK» die I.IKIiKH l[AnTMA.^NS VON MX.
itnd wir setifQ auch ulwh deu grund (Ül-mct ciaelKitilg. der schluEs
iler tweilpci atrophe ilii^sra lieüen liriii^t driisi-lh^n gcilaiikcii,
vrelcher auch in der bei BC der iH-aten de» Ymy» 207,11
i;oheiidim elrnpliu 2(lS,S auRges|ii'acheii wird: ob ich mit «rnneti ntht
gtHienm kan . lid bin ich altermim »ehuldee an = ilaa mir dd nit
•■. iSfX habe ich selbe undam: d\\ht ich s« leerl, sl hetr. mir gfl4nel
der ailfiewuudte ge«ichtsi)utict wird noch emprohleo durch
biüii besaiidci'ii vurKaug >u C. djc«e hs. giitbt alhun alle HlrDphcn
• taotä 200,1, abur uicht iii der richtigen futfte. die dritte atrophe
liinlidi 200,19 nach 20ä^0, als oh sie xum tun 207.11 gch&rte;
di« stelln ist i-rklürlich (lurdi die nuhe Verwandtschaft der gi^danken
Itrigchen der atrophe 205,10 und tneicr, ullcTtlings nicht diT
Kten das liedeü 207,11, in deiieu «icii ancb iloi' dichter jitlhsl
iner geliebten gegeotiber die schuld hcii)iir«t (207,35. 20ä.S).
) »ipjle letale sli-ophe aber 20ti,l und die selbatAndiee 20ß.l0
\ad nicht in der natürlicbeo folge in C »ach der eralon und ;!wciten
ruptae eingefügt, suuderu unigeki-hrt. durch dieau aiukebrung
i wieder erreicht wa» durch die unvcrüQdortc Stellung vielleicbt
Hrduukell wurden wäre, eine dcuUicbc verhiuduni; darvh wiitdir-
lalune desselhru gettaukenii. es scbliefat «o das erste lied 20&.1
II michn lieht niht tmtlers iniin min selbes aeert und darauf fulgl
) MlTOph« 2l)8,b Ac» liedvs 2U7,&, deix'U vei-ne wir oben gelesen
: das mir ild nie ytloHc, des kabe ith selbe undanc n. s. w.
Sm ist nun ersit^iüich wurom ich nicht mit Wiluinnna (xatlir.
1,150) wegen der atclliing von It d von da ab cineD naditiag in
T Vorlage vnn HC verniuthe: weil aich in diesem falle wie in iem
t Shnlicheu C. 1 1 ein üusamnieiihang des sinits mit dem voraus-
ibeoden i«i};te. \an aeJireilrern wurden slrophca nachgetragen.
e kOnimerleu sich weder um moludie uudi uni oielrum wie sie
ft beide» nicht darxuatellen baUen, wenigHti-iia nicht mehr in dieioi-
oinzetoe gcdanken konnten genügen um einer elruphe, di«
Heh ihrer übeneuguug dem vurlingeiideu lied« fehlte, den richtigen,
X aber such einen lalüdic» platis antuweiseu.
Uetracbtcn wir nun was aus tief hespructienen reihe sich fOr
die bcKchalleuheit des ku gründe 'liegenden liebes verhAltniases
scJtliel'Keu bfae. der dicliter ist im dienst einer dame 20S.1. 13.
2&,sieistseine»r(><M20&,H. 10. 206,2. 200,6. 18. uri'tiHt 209,18
ist nichl jirAgnaul aU 'geliebte' lu fafnn da en dem vlnit gegen-
über steht, er klagt dafs m ihja aidil l<ilum 207,23. imX 22,
Z. f. 0. \. neu« tolfts 111. U
;hluEs 1
nken.
130 ÜBER DIE LIEDER IIARTMAXNS VON AUE.
(lafs er haz für liehe finde 208,15, ilafs ihm niegelanc 208,16, dafs
er tröstes dne ist 209,S, dafs wahrend dt?r ganzen zeit seines dieii-
stes ihm die tage lang geworden 209,12. 207,4. etwas andres sagt
auch das lied 207),! nicht: seine heständigkeit hringe ihm wenig
freude 205,5; die dame begehre seiner nicht 205,14; sein dienst
gehe ihr nicht zu herzen 205,19, sie meide ihn 205,25. ja selbst
der ausdruck 200,10 mir häi ein wip geiidde widerseit braucht uiclit
auf einen plötzlichen bruch hinzudeuten ; so kann sich auch jemand
ausdrücken, gegen den seine geliebte sich schon längere zeit spröde
erweist, auch was der dichter über die Ursache ihrer harte angiebt,
sein wandel 205,12. 24. 200,3 und msin 205,16, also seine fehler
als anhaftende eigenschaftcn und seine thorheit, dann sein unwerth
206,8. 208, ib stimmt mit dieser auflafsung. wenn er würklich
sich vergangen hätte durch untreue oder indiscretion und dabei
wie hier das Verhältnis doch fortzusetzen ^^ünschte, so würde er
sein verschulden wohl nicht zugeben und sich schwerlich so aus-
drücken wie in den vv. 205,19. 23. 25 If. 200,1 If. 207,35 ff. an
der letzten stelle s[)richt er sich ausdrücklich untreue ab, aber nicht
in der form einer Verantwortung gegen erhobenen Vorwurf, sondern
zur begründung des in der vorigen Strophe ausgesprochenen ge-
dankens, er werde trotz der härte seiner dame sich an ihr nicht
rächen, sondern fortfahren an ihrem wohl und wehe herzlichen an-
theil zu nehmen, der tod des herrn mag dann hinzugekommen
sein um dem dichter das Verhältnis ganz zu verleiden und ihn zur
kreuznahme zu bewegen, in den kreuzliedern zeigt er sich be-
kanntlich von der weit ganz losgelost.
Eigenthümlich sind allen licbcsliedern dieser reihe hindeu-
tungen auf die lange (lauer des Verhältnisses: von kinde will er
ihr gedient haben, von je her. der ausdruck 206,18 sit der
stunt deich üfem Stabe reit zeigt, wie der dichter twn kinde in der-
selben Strophe 206,12 verstanden wifsen wollte, dafs dies aber
nicht blofs für diese einzeln stehende Strophe gilt, lehrt die erwä-
gung dafs das ihr vorangehende lied 205,1 , im gleichen metrum,
beinahe dieselben gedanken und empfindungen zeigt wie das lied
207,11, welches wieder ausdrücklich einen gedanken des liedes
206,19 in dersellien form aufnimmt, die allgemeinem ausdrücke
205,7 langen wdn, 207,21 vil gedienet, 20S,9 ie manic jdr, 208,32
dd her, 20(),26 ie, 207,4 die swivren tage sint alze lunc müfsen
also auch in dem erwähnten sinne verstanden werden, die eben-
Ober die ueder hartmanns von aue. i3i
falls die länge des dienstes beklagende erste Strophe des liedes 209,5
wird man deshalb nicht anders fafsen dürfen, wenn nun die Vor-
aussetzung eines von je her bestehenden liebesverhältnisses in allen
he.besliedern einer durch die Überlieferung angedeuteten reihe
wiederkehrt, so niufs man versucht sein , andere lieder anderer
gruppen, in denen etwa der ausdruck von Kinde oder auch allge*
meinere wieder vorkommen mit unsem in beziehung zu bringen.
Nach dem unechten, das auf die letzte seite des ersten
liederbuches mag geschrieben worden sein, geben BC nunmehr
zwei lieder gemeinschaftlich: 21 1,27 (drei Strophen B 23. 24. 25,
C 27. 28. 20) und 212,13 (drei Strophen B 26. 27. 28, C 30. 31.
32). in dem ersten dieser lieder klagt sich der dichter der unstcete
an, wodurch er ein skvtez wip verloren habe, diu bot mir alse
schwnen grnoz daz st mir ermigte lieben wdn 2 1 1 ,38 ; als sie aber
seinen wankelmuth erkannte, da entzog sie ihm ihre gnade, aber
das gereicht ihm zum glücke, er ist nun einer stCBten nndertdn, an
der er seine bestandigkeit beweisen will, hier fehlt der hinweis
auf die kindheit und sehr auffallig wäre der gegensatz der gesin-
nung, wenn das hier gebrochene liebesverhältnis jenes aus der ersten
reihe bekannte sein sollte, statt der schmerzlichen und reuigen
resignation der gedichte 205,1. 207,1 1 ergiebl sich hier der dichter
sehr gl(4chmülhig in sein Schicksal, ja leitet noch dciraus den vor-
thiMl ab, nun in einer neuen liebe sich als beständig erweisen zu
können. al)er auch der Vorwurf der unstcete, den er sich ausdrück-
lich macht , passt nicht auf jenes uns bekannte liebesverhältnis.
nichts gab dort aniafs, an eine besondere einzelne vergehung der
geliebten gegenüber zu denken, auch hat dort der lod seines herrn
die trübe Stimmung nach lüsung des liebesverhältnisses festgehalten
und gesteigert, während wir ihn hier unmittelbar vom verlust zu
neuer liebeshofTnung sicli bewegen sehen, er ist bereits einer an-
dern dame unterthan.
Das zweite lied 212,13 ist eine mahnung des entfernten an die
geliebte: *sie möge ihm seine abwesenheit, deren Ursache ihr ja be-
kannt sei, nicht bei seiner rückkehr entgelten lafsen. durch Unge-
duld beweise man seine liebe nicht; vielmehr möge sie die gebotene
gelegenheit benutzen und ihre beständigkeit während seiner ent-
fernung bewähren; auch wolle er, wenn sie ihn bei seiner rück-
kunft freundlich begrüfse, ihr um so eifriger dienen, aber freilich
frauen solle man nur Schmeicheleien sagen: da gehe es jenen
132 TBER DIE LlEDEIi IIäUTMaNXS VON AUE.
sclilimm, die zu getreu seien um zu lügeu\ auch hier keine anspie-
hing auf den langen hestand des liehesverhallnisses; die Voraus-
setzung ist dafs das gute einvernehmen heider hehenden bedroht
sei durch die lang andauernde ahwcsenhcit des dichters, welche
vun der danie nicht so aufgefafst wird wie dieser es wünschte,
was ist das für eine abwesenheit? ich glaube, an eine kreuzfahrt
ist nicht zu denken. 212,18 daz si vil wol wesse war umb ich $i
meü und der gedanke 212,27 — wenn sie ihn bei der rückkunfl
nicht wie er im eingang furchtet, schlecht, sondern gut empfängt,
so wird er ilir das lohnen — waren unter der Voraussetzung eines
kreuzzugcs sehr unpassend, aber 212,21 ff. ist dunkel, was soll
das heifseu was die ersten drei verse zu sagen scheinen? 'es gicbt
niemanden, der seinen geliebten so häufig sieht dafs er nicht uu-
willkürlich an ihn denken nnlste, oder dafs er sich erwehren könnte
an ihn zu denken, das ist kein zeichen von besonders tiefer liebes-
emplindung.' also man sollte meinen der haulige anblick der ge-
liebten person werde schmerzliche Sehnsucht in den kurzen Zwi-
schenräumen von einem besuche zum andern nicht aufkommen
lafsen. nur schmerzliche Sehnsucht; denn nur diese konnte ja häu-
figer besuch hintanhalten, nicht aber freundliche erinnerung oder
treue, die ja vielmehr durch denselben genährt werden nuiste.
dem ist aber nicht so, sagt der dichter, sondern die schmerzliche
Sehnsucht stellt sich dennoch ein. unwillkürlich ergänzt man vun
hier aus den gedanken: 'wenn du mich aber öfter sehen willst als
du mich siehst und dies erreichst, so wirst du deiner quälenden
gedanken in der zeit meiner abwesenheit doch nicht los. also be-
scheiile dich u. s. \\\ statt dessen lesen wir ohne Variante 212,23
daz ei^eiget he.rzecHcher liebe niht. man darf sich nicht verleiten
lafsen etwa phliht zu conjiciercn, denn der vers hat seine antitlicse
in dem folgendt^n: so ist unser sumellcher heilen alze (alse?) lanc
daz ein wip ir skvte an uns erzeigen mac, also Sehnsucht ist kein
zeichen waiu'er liebe, wohl aber treue oder auch nur freundliche
eriimcrung bei langer abwesenheit des geliebten ein beweis dei*
State. — der dichter mag durch das sunder sinen danc, welches mit
der unwillkürhchkeil auch das verdienstlose der Sehnsucht zu be-
zeichnen scheint, von seinem ursprünglichen gedanken abgelenkt
worden sein, wenn wir uns denselben aber in seiner oben ange-
nommenen gestalt reconstruieren, so leuchtet ein, wie sehr dann
unsere stelle, gegen die Voraussetzung einer so lange dauernden
CBER die IJEHER IIARTMANNS VON AUE. 133
abwespiiheit als die eines kreuzzuges spricht; bei einer solchen
konnte doch nur von der sehnsuclit nach dem wiedersehen über-
haupt die rede sein, nicht von dem wünsche nach häufigerem be-
suche, auch unser sumeVcher 212,24 geht nicht auf kämpf- oder
reisegenofsen. der dichter stellt nur sich mit den andern mannern
der gemeinsamkeit aller frauen gegenüber, die in dem niemen2i2,2i
liegt, das lied ist eine etwas ironische Strafpredigt für die unge-
duldige dame. die den ritter qufdt durclk kaltsinn oder begünstigung
andrer wenn er zu lange ausgeblieben, er mochte ein j)ar nieilen
entfernt wohnen oder in der that zu längeren reisen veranlafst
sein; jedesfalls wünscht er dafs sie in der Seltenheit seiner besuche
eine rücksicht für ihre interessen erblicke, dabei kann man aber
einigen verdacht gegen die nufrichtigkeit seiner gesinnung nicht
untenirücken. vgl. besonders den ton der letzten Strophe. — nichts
bezieht sich also auch in diesem liede auf die liebe der ersten reihe:
derart als herrn der Situation haben wir dort den dichter nicht kennen
gelernt, nehmen wir an, es gehöre das lied in eine frühere zeit
jenes Verhältnisses, dessen losung uns in dem voranstehenden ge-
dichle erzählt wurde, das empfiehlt sich auch durch die nachbar-
schaft der zwei lieder in den hss. und die am schlufse beider vor-
kommenden repetitionen und annominationen mit statte und g(phe.
Wenn man die folgenden nur in C stehenden lieder über-
sieht — das einzige 214,34 bringt auch A — so scheinen die bei-
den kreuzlieder zu anfang und am ende ihnen eine gewisse Selb-
ständigkeit zu sichern als einer geschlofsenen reibe, einem lieder-
buche, dem dann noch je ein lied vorgesetzt oder am schlufse
auf leer gebliebenen Seiten oder auf einzelnen blättern angehängt
werden konnte; doch mufs diese Wahrscheinlichkeit einer stärkern
weiclien. nach dem kreuzlicd 210,35, (1 33. 34 folgt ein lied
212,37 C 35. 36. 37, in dem eine frau sich über ihren geliebten
(friunde 213,3) beklagt, der zwar süfse worte zu sagen verstehe,
aber falsch und treulos sei: andre frauen aber treffen befsere wähl,
liest man das lied nach 212,13, von dem es in der hs. nur durch
die zwei Strophen des kreuzliedes getrennt ist, so erkennt man in
ihm leicht die anlwort der frau auf jene nicht sehr loyale er-
mahnung des ritters an s<'ine ungeduldige und mistrauische geliebte,
es ist sehr hül)sch, wie sie auf die letzte Strophe seines liedes, in
der er so viel von seiner stitle und ungeschminkten aufriebt igkeit
gesjirochen, einfallt Ob man mit lügen die sele neii, so weiz ich den
134 ÜBER DIE LIEDER HARTMANNS VON AUE.
(fer heilec fV, — ; sin lip ist alse vahcheUs sam daz mer der ünde,
wenn sie dann von seinen süfsen Worten sagt dafs er ihrer so wis
sei daz man si mähte schriben so passt das selir gut auf den r<lson-
nierenden Vortrag und die schlufsannominationen des vorangehen-
den liedes '^). auch in 21 2,37 ist liebe von kinde nicht vorausgesetzt,
ja vielleicht ausgeschlofsen, wenn man 213,12 der mir noch niemen
guoter touc auf liebesverliältnisse vor dem gegenwärtigen bezieht,
diese ausschliefsung gälte dann, wenn 212,37 antwort auf 212,13
ist, auch für dieses und befestigte somit den schon angenommenen
Zusammenhang zwischen 212,13 und 21 1,27, jenem liede, aus dem
wir erfahren dafs Ilartmann durch untreue eine geliebte verloren,
sich aber die sache nicht sehr zu herzen genommen habe, der ver-
tust sowohl als die Stimmung des dichters dabei scheint uns nach
der analyse von 212,13. 212,37 sehr naturlich.
Aber weiter gehen die lieder dieses liebesverhältnisses, das wir
das zweite nennen wollen nicht, gleich das folgende 213,29 C 38.
39 hat den verdächtigen ausdruck dafs der dichter die dame 'alle
seine tage hindurch' gepriesen habe, wir können demnach eine in
B nicht vollständig erhaltene reihe annehmen von drei liebcsliedern
211,27. 212,13. 212,37, deren thatsächliche grundlage nicht die
der ersten reihe sein kann, angehängt wäre diesen iiedern ein
kreuzlied 210,35 von gleichem metrum und gleicher gesinnung
mit jenem der ersten reihe 209,25. dieses mfiste aber vielleicht
nur durch falsche Stellung des blattes an den vorletzten platz ge-
rathen sein, die liebeslieder nun unserer zweiten kleinen Samm-
lung handeln wie die der ersten von dem bruche eines liebesver-
hältnisses und wie dort finden wir auch hier zwei gedichte, die sich
auf einander beziehen.
«s sind noch übrig die Strophen C 38 — 60, 213,29 ff. wir
werden an jedes einzelne lied die frage zu richten haben , ob seine
Voraussetzungen mit einem der zwei gefundenen liebesverhältnisse
(I und II) stimmen, oder ob ein drittes anzunehmen sei.
213,29, C 3S. 39 kann nicht auf II bezogen werden, da hier
Hartman u seiner dame friunt 213,38 zu werden wünscht, was er
*) der muthwiUe , sich selbst aus dem munde einer betrogenen geliebten
seine siinden ins gosi<*ht zu sagen entspränge dann derselben übermüthigen
stimniang, die in 212,13 den srhalk hinter der maske des weisen, nur vielleicht
zu aafri cht igen freundes hervorblicken liel's.
ÜBER DIE LIEDER HARTMANNS VOX A[IE. 135
dort 213,3 ist; und dafs wir nicht etwa nn eine frühere
Periode dieses Verhältnisses denken , hindert der ansdruck
213,31 der ich alle mine tage guotes jach und iemer gihe, durch
welchen unserem liede sein platz vielmehr hei 1 und zwar na-
turlich in einer periodc zugewiesen würde, in der er noch nicht
friunt war.
214,12. C 40. 41 ein abschieAlslied an freunde und geliebte
vor einer reise, aber keiner kreuzfahrt, zu der der ausdruck ichn
weiz ob si der sele iht frumt (== zweites büchl. 148) nicht passt. un-
mittelbar gewährt dies gedieht keine anknupfung an I oder IL
da aber beinahe der ganze gedankeninhall der beiden Strophen
sich im zweiten buehlein wieder findet v. 121 iL 145 fl\, das
/weite buehlein aber sonst dieselben Voraussetzungen zeigt,
wie das weiter unten folgende lied 216,1, so wird die bestim-
mung des letzterem zu gründe liegenden Verhältnisses auch für
214,12 gelten.
214,34, G 42. 43, A 1. 2 kann jedenfalls nicht auf I bezogen
werden, da die dame in ihrer antwort an den boten erklärt, den
dichter selten gesehen zu haben , ihm ein vil vremedez wip zu sein,
nichts hindert aber an II zu denken, hier wäre also die anknupfung
joner beziehungen , deren bruch die drei lieder der zweiten reihe
zum Inhalte halten. A und C geben nun noch eine Strophe, die
MS F. fehlt, A 3, C 44, Walther 123 E, s. lieder u. buehlein 17,13,
Larhmaun zu Walther 120,24. sie ist allerdings nicht mit den vor-
angehenden zu einem Hede zu vereinigen, kann aber immerhin von
llartmann als selbständiges lied gedichtet sein, in der Strophe
MS F. 215,5, A 2, C 43, Walther 122 E haben wir die überaus
artige, wenn auch ablehnende antwort der dame gehört, darauf
bezüglich sagt der dichter in späterer zeit Min erste rede dies ie
vernan (dafs es die erste war, bezeugt 215,8. 10) dienpfienc si deiz
mich duhte guot, später aber sei sie erkaltet, die allein in E und s
als Walthersch folgende weitere stropbe Swer giht daz minne sünde
8l u. s. w. ist durch nichts als eine sehr allgemeine ähnlichkeit des
Sinnes mit der unsrigen verbunden und rührt von einem dichter
her, der wegen seines versscblufses tet ich weder Walther noch
Hartmann sein kann, der grund aber, aus welchem Lachmann
Strophe A 3, (\ 44 llartmann abzusprechen scheint, dafs Ilartmann
nur nach langem vocale ni auf n reime, nicht auf kurzen, fallt weg
136 ÜBE« DIK LIEDER IIARTMAN.NS VON AUE.
durch Krer 364S gewnn : henan. wir gewännen also durch diese
Strophe wieder einen Beitrag zu 11').
215,14. f] 45. 46. 47 ist ein daktylischer jubel über erhörung.
man braucht aber nicht an mehr zu denken als an seine aufnähme
in den dienst, es gehurt deutlich zu I (215,29 si was von kinde und
muoz me sin min kröne) ; deshalb kann er natürlich immerhin den
tag verherrlichen, an dem er sie zuerst gesehen 215,14. das schei-
den 215,30 wird nicht auf eine bevorstehende reise zu deuten'sein,
sondern nur auf die trennung in den Zwischenräumen seiner be-
suche ; s. 21 5,22.
Darauf folgt 216,1 C 48. 49. 50. 51 ein monolog der dame,
in dem sie erklärt gegen den willen ihrer verwandten die winter-
nächte in den armen ihres geliebten sich verkürzen zu wollen, ein
entschlufs ebenso schmeichelhaft für den dichter als die compli-
mente auf seinen geist, die er sich durch die dame II sagen lälsl
der deutliche bezug auf 215,14 erlaubt es wohl auch dieses lied
und somit auch 214,12 I zuzuweisen; vgl. nämlich zweites büch-
lein 97. 157. 309. 314. 315. 363. 465. 576; s. oben über 214,12.
216,29, C 52. 53. 54, jenes trotzige lied, in welchem Hart-
mann sich von der hohen zur niedern minne wendet, er klagt er
^ei von einer hohen dame twerhes angesehen worden als er ihr seine
liebe antrug, das passt weder auf II 215,5 noch auf I 215,22.
wir werden eine dritte Werbung Hartmanns zu constatieren haben,
wenn wir sie nicht eine vierte nennen wollen im hinblick auf jene
xKBte 212,9, der er nach dem bruch mit II nndertän zu sein eridärt.
möglich aber doch dafs die hocbmüthige abweisung, über die er in
unscrm liede klagt, ihm bei einer ersten annäherung an die erste
oder jene dritte dame — an II ist nicht zu denken — zu theil ge-
worden, doch scheint 216,29 von einem reifen manne gedichtet,
nicht von einem jungen knappen, als den wir uns dejn bewerber
des Verhältnisses I in dessen erster zeit werden zu denken haben,
davon unten.
217,14. C 55. 56. 57 folgt wieder der monolog einer dame;
sie beklagt den verlust, ja wie es scheint den tod ihres geliebten:
217,19 ich hän verloren einen man, 21 7,23 nüpfkge sin got derpfligt
*) und zwar sind wir dann versacht die zweite strophe unsers liedes fnp
jenen freundlichen ^tz/os zu halten, der dem dichter im beginn von II süfse
huffnungen erregt habe 211;3^.
CBER die LIEDER HARTMANNS VON AUE. 137
sin baz dan ich; auch daft gar nicht die rede ist von der möglich-
keit eines widersehens, sie vielmehr bis zu ihrem tode sich nach
ihm selmen wird, spricht dafür dafs Ilartmann — wie Heinrich
von Morungen 139,29 — in weichmüthiger Stimmung sich habe
vorstellen wollen wie man nach seinem tode um ihn klagen
werde, die dame wird wohl I sein, da wir in II nichts von einer
ahwesenheit auf lange dauernder gefährlicher reise wifsen. die dort
allerdings auch vorausgesetzte ahwesenheit 212,13 wird nur von
der dame schmerzlich empfunden, dazu kommt noch dafs unser licd
jenem auf I hezüglichen scheideliede 214,12 entspricht, vgl. die
ausdnlcke 214,33 der guoten diu min schöne yflac und 217,22 d6
ich »in pßac, dö fröite er mich: nu pflege sin got, .der pfligt sin baz
dan ich, auch die anordnung in der hs. zeigt vielleicht noch eine
sj)ur der /usanimengehörigkeit beider heder. wenn wir das zusam-
mengehörige liederpar 215,14 und 216,1 durch a, das andre
214,12 und 217,14 durch b, die uhrigen gedieht«? aber, mögen sie
auch I oder einer andern epoche angehören durch die fortlaufenden
buchstnben c d e . . . bezeichnen , so ergiebt die in C überlieferte
Ordnung die reihe: c b d sTa e b f . diese thatsache kann erklärt
werden durch die annähme, es seien die zwei liederpare auf je
zwei doppelblätter derart geschrieben worden dafs man, viel-
leicht um der abschrift gleich eine schützende decke zu geben,
die fiufseren seilen, also wenn man die blatter a und ß nennt,
n fol. l'' und a fol. 2'', ebenso ß fol. 1' und ß fol. 2'' leer ge-
lafsen und nur die je zwei innern seilen benutzt habe, hier niüste
die aufzeichnung so vor sich gegangen sein dafs das lied 215,14
die Seite a fol. 1'*, das entsprechende 216,1 die seile a fol. 2" ge-
füllt habe, und ebenso 214,12 auf ß fol. 1'', 217,14 a\i\' ß fol. 2« zu
stehen gekommen sei, nun habe man das doppelblalt a in ß ein-
gelegt, dadurch entstand ein halber qualernion, auf dem die zweite,
vierte, fünfte und siebente seile beschrieben waren, auf die erete
seile schrieb nun der sparsame bcsitzer das auch zu I gehörige lied
213,20, auf die dritte das werbelied 214,34 aus II, auf die sechste
das trotzige lied 216,29, in welchem Hartmann alle damen ver-
schwört, vielleicht zu einem dritten liebesverhältnis gehörig, auf
die letzte achte seile endlich das kreuzlied 218,5, das also auch hier
wie im ersten und zweiten Uederbuch den schlufs machte, aber die
willkürliche durch keine crfahrung unterstützte annähme dafs wie
in unsern ausgaben lyrischer dichter lied er verschiedener aus-
138 ÜBER DIE LIEDER IIARTMANXS VON AUE.
dehnung von 24 unH 2S, von 22 und 30 vei*sen auf je eine seite
geschrieben worden seien, ])Ieibt immer hedenklicJi. — gleichwohl
mufs zugegeben werden dafs der als möglich angedeutete Vorgang
wohl dazu dienen ki^nnte, uns die entstehung des zweiten lieder-
huches und der Vereinigung der drei gedichte in A begreiflich
zu machen, die vorläge von A konnte ein doppclblatt gewesen
sein, auf dessen innern Seiten links 206,19, rechts das darauf be-
zügliche 207,11 gestanden haben, die ei'ste leer gebliebene aufsen-
seite wäre dann spater zur aufzeichnung des H angehörigen werbe-
liedes benutzt worden, oder im zweiten liederbuch hätten sich ur-
sprungh'eh die durch den inhalt verknüpften 212,13 und 212,37
so gegenüber gestanden ; auf die aufsensciten schrieb man später
das lied 211,27, das den bruch des zweiten Verhältnisses ankündigt
und auf die vierte seite ein kreuzlied aus früherer zeit.
Kehren wir wieder zu unserer dritten reihe zurück, aus der
wir noch das kreuzlied 218.5 zu l>etrachten haben, es ist in Fran-
ken nach dem tode Saladins (märz 1193) gedichtet und ganz von
dem weltverachtenden geiste durchdrungen wie jene oben erwähnten
209,25. 210,35, die IF. nach dem bruche seines ersten liebesverhält-
nisses gedichtet hatte, es mufs auch in jene zeit fallen, nur wie es
scheint unmittelbar vor den aufbruch.
Die Überlieferung der eben betrachteten reihe zeigt mithin
dafs hier wie in den andern zwei lit^derbüchern von einem kern
durch bezüge des inhalts verketteter lieder ausgegangen wurde,
imd zwar sahen wir immer liederpare; von da aus vergröfsert
sich der bestand nach vorne, nach rückwärts oder durch einschübe:
entweder werden Heder derselben epoche hinzugefügt, wie im ersten
liederbuche. oder einer vorangehenden, wie im zweiten das kreuz-
lied 210,35, oder sowohl gleichzeitige lieder als solche, die auf spä-
tere liebesverhältnisse sich beziehen, wie im dritten, denn diese
reihe (C 3S— tiO) enthält mit ausnähme von 214,34 mit der ange-
hängten Strophe und des krcuzliedes eine Sammlung von gedichten,
die eine frühere glücklichere epoche von Flartmanns erster
liebe, deren zweite durch'unser erstes liederbuch repräsentiert wird,
zum gegenständ haben, vielleicht bildet die hier erwähnte reise
(214,12) die Scheidelinie der beiden epochen. es konnte auffallend
scheinen dafs der dichter in der zweiten epoche sich beklagt 20S,16
daz mir dd nie gelanc, 208,34 doch ez (sein dienst) mich wenic hat
vervätit 209,12 seit er ihr unterthan wäre, sei ihm die zeit läng ge-
ÜBER DIE LIEDER HARTMANNS VON AUE. 139
wesen. aber wir wifsen auch über die natur des liebesverhältnisses
in der ersten epoche nichts, das über einen freundlich angenom-
menen dienst, der den verwandten misliel, hinausgienge. die bei-
den büchlein, von denen das erste wegen der Jugend des verfalsei*»
V. 1483, der zum ersten maJe hebt 1649, das zweite, in welchem
er bereits als ritter erscheint 67. 70. 309, obwohl Jung 597, wegen
der erwähnten genauen bozüge in die erste epoche von l geh6rt,
sagen nichts anderes, kaum darf man aus v. 660 des zweiten buch-
leins auf eine höhe dnentinre (vgl. Dietmar 40, 34) sehliefsen.
wifsen wir doch aus dem Gregor 617 dafs dein gereiften manne
seine jugeudleiden und freuden recht unbedeutend vorkamen, und
an Übertreibung wird er es in den liedern, zumal wo seine eitelkeit
ins spiel kam, nicht haben fehlen lafsen.
Eine Schwierigkeit hiebei will ich nicht verschweigen, wäh-
rend der dichter im ersten büchlein sagt (1643) minne mich noch
ie vermeit, si was mir nnkunde, erfahren wir aus dem zweiten (468)
daCs kein besitz f)on habe noch von minne dem leichtblütigen dichter
so sehr ans herz gewachsen gewesen dafs er dessen verlust nicht
habe verschmerzen können, aber das sei so gewesen bis sie 'gnade
an ihm begangen habe\ es konnte also immerhin Hartmann nach
jener fruchtlosen Jugendarbeit des ersten büchleins Zerstreuungen
bei andern schönen gesucht und wieder nun mit befserm erfolge zu
seiner ersten liebe zurückgekehrt sein, liatte er doch nichts andres
gethau als was er im zweiten büchlein v. 514 il'. sehr unbefangen
erzahlt, er wollte liebe durch liebe heilen und dachte wohl so liberal
als der Johansdorfer 89,9.
Ob die trennung, welche das zweite büchlein voraussetzt, die-
selbe ist, von welcher wir duixh die zwei lieder 214,12. 217,14 er-
fahren? sie haben nur das gemein dafs sie nicht auf eine kreuz-
fahrt gehen und dafs die entfernung der liebenden eine weite ist.
zweites büchlein 659 drin lant stimmt zu der todtenklage 217,14,
obwohl wir sonst nichts von besondern gefahren der reise hören.
Das erste liebesverhältnis endet mit abkehr von der weit und
der kreuznahme. das letzte kreuzlied scheint kurz vor dem auf-
bruch frühling 1197 gediclitet. ich lande es also gerathen, die be-
ziehungen zur zweiten dame nach den kreuzzug zu verlegen, eben-
dahin auch was wir über dieses verh«iltnis hinaus von einem dritten
oder niederer minne muthmafsen können.
Im dritten liederbuche müstc also seit der ersten epoche der
140
AMELAN.
pTsten liehe ü1><>r die zweite und den kreuzzug hinaus die dritte,
siehente und neunte seile leer geblichen sein, die erste seile wurde
eher benutzt l'ur das lied 213,29, das ja auch noch der ersten epoche
von I angehört.
Es niufs zur hekräftigung meiner auflafsung dienen, wenn der
lehensgang llartnianns, wie er sich mir aus seinen gedichten zu er-
gehen schien, kein singiilarer war. wie er, wollen die erste geliebte
von kinde oder von jeher verehrt haben kaiser Heinrich 4,23, der
von Hausen 50,11, der Johamisdorfor 90,10, derMorunger 134,31.
136,11, Bernger 114,1. andere sagen oflen dafs die dame nicht
ihre erste geliebte sei: Meinloh 13,35 (wenn das lied nicht von der
frau selbst ist), der von Adelnbup^i; 14S,1, Keinmar 174,27. 197,26.
er war bei derselben geliebten erst glficklich, dann vielleicht höherer
anspröche wegen hatte er zu klagen; vgl. Veldeke 57,17. 66,30. 32,
den von Rngge 102,12, den Morungcr 134,30, Reinmar 172,12 (?).
im ärger über die ungnade der geliebten nimmt er das kreuz; das
hatte auch der von Hausen gelhan, s. Mullenhon' zschr. 14,137.
Graz, 18. Januar 1870. RICHARD HEINZEL.
A N T E L A N.
1 Es was hei beides Zeiten
von mangem stolzen recken,
und wi grosz mort geschähe
von zagen beides streiten
2 Durch manheil und durch Sterke
kfmg Antelan von Schotten :
da lebt kilng Artus here
mit stechen und turniren
3 Mit ringen springen fechten
sein stossen werfen kempfen
spilen tanzen und singen,
und haben schöne frawen.
der wunder mer dan iz
wer nu well hören diz,
in stürmen und in schlagn:
hört man nit gerne sagn.
so was ein Wunderwerk
so bies ein deines zwerk,
de« hof was ausgepreit
in allen landen weit,
und rennen scharpfer glefn ;
von küngen fursten grefn,
wes ie der man heuert,
de^s ward er alls gewert.
tberscftrift : Das ist die rittersrhaft kooig^ aoteloy ausz schotten lant
uud wiKs ein czwerck and rant mit her parczefal und andern rittern an kuoig
artuN htifl' und stach si all ab und behicilt preis und er ob in aUen.
'l.'l kunig anthi'Iii\ {fonaut so hics. 2,3 küiiig. 3,1 scharpffeD
(ii init neuerer dintewiv es tc/ict/tt au* vgeniacht) gleueu. 3,2 stein Jttossen ?
Jiiuicke.
ANTELAN.
141
4 Da man solch abcnteure
da kamen iiis(>. incro
der liüf der ward geleget
da sach man wun und freude
5 Da stund pei disem schimpfe
dar kam geritten palde
es reit hin auf den perge
sein harnasch laucht gar schone,
6 Es war an seiner lenge
sein harnasch und geschnieide
sein prünn was wunnigleiche
mit pilden sam es lebte
7 Sein schilt was dcmant preile,
der schilt ward nie verhawen
sein peingevvant was feste
sein schuch gar wol geziret
S Sein wapen laucht gen taie
*ich siz hie ritterleiche
das hört lier Parzefale
er sprach 'und) dise rede
9 Das zwerg sprach zu im palde
ich hau hei meinen tagen
der helt graif nach dem kleinen:
er mocht in nit gesehen,
lu Das zwerg sprach 'o du zage.,
du solt von meiner hende
wolst mir mein harnasch nemen,
mein künglich niaje^lete
11 Her Parzefal den kleinen
'kfing Antelan ich haisse,
mich han drei herzogiime
das ich in abenteurc
zu hofe da fing an,
für knnig Ant(^lan.
wol auf ein weites feit,
und manig köstlich zell.
gar nah ein hoher perk,
küng Antelan das zwerk.
und sach umh sich gar fast;
rech wie die sunn er glast,
nem* dreier spannen lang,
an seinem leibe dang,
mit golde wol durchgrabn,
gar kostelich erhabn.
Jaspis lag umb den rant:
von keines beides hant.
von rotem golde schwer,
als (Mnem kunig her.
])is an des turnirs schrank,
undr aller herren dank.'
und reit zu im alein.
must du gefangen sein.^
'schem dich, du grosser man,
dir nie kein leit getan.'
wie bald er im enging !
dar umb er in nit fing,
du hast mein hie gefeit,
hie nemen widtM'gell.
du ungetrewer man,
die sez ich ee daran.'
fragt wie er wer genant.
g<*|)orn aus Schotten laut,
gesant, das wis für war,
an disem hof erfar.'
4,2 authelan. 4,4 niuDg kestlicli, aber mit neuerer dintOf da* ur^
sprUnf(liche nicht mehr erkennbar. 5,2 künig ODtcIoy. 5,4 bl, 155''.
her glast. 7, 1 dcuiut preite. 8,2 under. b,3 parczefc. D,l pald.
'J,3 er] e8. 9,4 inj es beide mal, 10,4 kuiiiglich. 1 1,2 konig
■ntheluv. 11,4 hl, l.itK
142
AxNTELAN.
12 [Doch forclit ich euch nit sere,
ir überg(»l)t mich sere
und heischet mich gelangen
und hab euch all mein tage
13 Da sprach her Parzefale
pist du ein pot der frawen,
du sült auch sein gepetten
so wurt dein wol gepflegen
14 Da sprach das zwerg 'ich reite
seit das dein manliait werde
du solt mit mb* hie stechen
wan iz kein her auf erden
15 Die ist von golde schwere
das mich niemant mag sehen,
ich han ein gürtel kleine,
dar umb ich preis und ere
16 [Cristallen sein mein sporen,
mein schilt ein demant teure,
mein wapenrock durchleget
mein halsperg schilt und helme
17 Es macht mit künsten reiche
Zezilg ist si geheissen,'
sie liebet mir im herzen
selg sei des beides leibe
18 Da sprach her Parzefale
dein harnasch und dein prunne,
das Zwerglein sprach *gar gerne,
*)a' sprach der küne degen
19 Da zoch es von der hcnde
es stund in seiner prunne
es glestet wunnigleichen
da sprach her Parzefale
20 Den helt verwundert sere
er sprach 'du pist ein enge!,
ir edler Parzefal.
alhie in disem tal
als ein schedlichen man,
doch nie kein leit getan.]
'für war ich tu dir nicht,
dein sach du lue aus rieht.
auf meinen hof gar trat,
mit aller bände rat."*
mit dir in disem tal.
erfochten bat den gral,
umb dise sarebat,
kein pesser prunne hat.
und geit gar lichten schein,
das macht manch edler stein,
zwelf mannes sterk darinn,
an dir noch hie gewinn',
guidein mein paingewant,
der ward auch nie zulrant;
mit pcrnlein wol gestickt,
zu fechten ist geschickt,
die liebste frawe mein,
ein edle künigein:
füi* alle frawen clug.
der ie die prunne trug.'
'helt, las doch sehen mich
das ich müg loben dich.'
mag es an schaden sein.'
'du macht wol sicher sein.'
ein ringk von golde rot :
als in eim feure rot,
von unden auf bis obn.
'dein prünn ist wol zu lohn.']
ab seinem harnasch schön,
mit lob ich dich hie krön.
12,2 't//r unterschätzt mich' ? 14,3 dise] am schlaf se des toories ein
buchstabe durchstrichen. 1 7, 1 reich. 1 7,3 bl. 1 b6K 1 9,4 da
ausdtizcorr, 20,1 sei*.
ANTELAN.
143
kumst aus dem paradeise,
kein mensch macht solche wate,
21 'Ja' sprach küng Antelane
und kern er aus der helle,
in allen landen weite
ich schendt euch fürbas alle,
22 Her Parzcfal sprach pald«
du machst durch dein liofTarte
ich pin ir selber einer
ee ich dich ungefochteu
23 Mocht ich dich newr gesehen,
welcher under uns beiden
da er die wort mit zorne
das sach an im der kleine,
24 'Leg an dein liarnasch feste
pring aus küng Artus hofe
ich pring euch hie zu schänden,
wie wül ich pin ein zwerge,
25 Her Parzefal der küne
er pracht mit im zwen recktm,
die helten ie mit fechten
und waru Artus dem künge
26 Her Parzefal ruft laute
im las mich dich an schawen,
'das tun ich also gerne^
*ir edlen lierreu paldc,
27 Er rant auf Parzefale
dar nach mit ritterschofte
des nam die herren wunder
das si von disem zwei-ge
28 Da sprach her Parzefale
was ich an Artus hofe
die zwang ich all aleine,
dein gleich in aller weite
wan es nit menschlich ist:
das du unsichtig pist.^
'kein helt ich nit ausz nim,
ich ficht gar gern mit im.
tar keiner mich bestan.
last ir mich so dar van.'
'schweig, helt, red nit also.
noch heut werden unfro.
und wii dich hie bestan,
lies hie ab disem plan.
die sach die wurd bald schlecht,
disen zum tode brecht.'
zu dem Zwerglein gesprach,
pald er da zu im jacii
und streit selbs hie mit mir.
der pesten zwen mit dir.
und weren ewr noch drei.
ich bin doch mutes frei.'
legt seinen liarnasch an.
Gawau und Galleman.
getan das aller pest
die aller libsten gest.
'wa pist, knng Antelan?
so wil ich dich bestan.'
sprach Antelan der frei
ich bstee euch alle drei.'
und stach in auf die haid,
falt er die andern paid.
und tot in also ant,
waren so ser geschaut.
'den preis hast du genumn.
der held ie han vernumn,
das man mir lobes jach.
ich vor nie mer gesach.
2t,lkuoi(f. 22,1 pald. 23,4 2^/. 157-. 24,2 kuDig^.
24,4 wil. 25,4 kuoige. 26,1 kunig aothelan. 26,3 anteloy
Mfer antelay. 26,4 padde. 27, ] K». 28,1 geomü. 2vi
verouen. 28,4 welU.
144
ANTELAiN.
29 Du solt pei uns beleihen
da sol dir diuen gorue
durch dein manheit und sterke
futer, miclie] gerete
30 Des daucht sich gar gemeite
es spraci) 'mich sant da here
ich pring in newe mere,
icii sag in von euch dreien,
3t Ich wais kein manheit teure
als mir in manchem streite
es mus mich rewen sere
das ich nit abcnteure
32 Als si wol sein gevvonet
da ich in streit und stürmen
da mit pot es die hende
die es het ab gestochen:
33 Also sagt es die mere
die waren srins gelückes
und dankten im gar schone
hie mit die abentem*c
hie an des kunges huf,
manch ritter unde grof.
hast du gar hohen preis,
und meines heren speis.'
das edel zwergelein.
drei edel herzogein.
als ich in dort verjach;
wie ich euch nid er stach,
die ich hie hab gesehn,
und Sturm vor ist geschehn.
das ich her kumen pin,
von euch sol sagen in,
an mir zu aller zeit,
schlug tiefe wunden weit.*
den edlen fürsten frei,
si dankten im all drei,
da heim den frawen do.
und seuier manheit fro
das es die tat vollent.
genumen hat ein ent.
Das vorstehende gedieht ist aus Lietdiart Schenhels heldenbuch
(hs. des Wiener Piaristencolkgiums, s. Dietrichs erste ausfahrt s. XVI)
entnommen, worin es hl. 154 -157 füllt: hl. 154" ist leer, hl. 154**
zeigt in keineswegs gelungenem aquarell im Vordergrund den zwei-
kämpf zwischen Parzival und Antelan , im mittelgmnd die zelte des
königs Artus; im hinlergrunde Parzioal den herg hinauf reitend, auf
welchem Antelan halt.
In ähnlicher weise mit titelvignette versehm ist Dietrichs erste
ausfahrt (hi T') und der Nibelimg«T liet (hl. 279'). sie fehlt im
Ortneit (158") Wolfdietrich (182") Lorengel (486''). dagegen ist allen
stückeji der hs. gemein die Verzierung der ersten seite und die farbig
ausgeführte initiale.
Jeder der genannten bestandtheile , auch der Antelan vermuth-
lieh, existierten ursprünglich besonders, obgleich Qrtnit und Wolf-
dietrich von vornherein bestimmt waren auf einander zu folgen, wie
29,1 kuni^es.
31,2 mir aus ich corr.
29,3 stcrclt. 29,4 6/. \blK
ist aus hau corr.
30,2 da her.
ANTELAN. 145
dk suhscription des Ortnit (181'*) lehrt: disses ortneis ist drey hun-
dert lied dornach stet woIlTdieterich und gehört auf disses ticht.
überdies haben Ortnit Wolfdietrich und Nibelmtgen eine durchgehende
aUe paginierung von 3 (bl. 161") bis 335 (bl. 484, auf dem auch noch
zu den Nib, gehörigen bl, 485 fehlt die bezeichnung): an die stelle
von 1 und 2 sind drei unpaginierte und im schriftcharäkter abweichende
blattet (158—160) getreten; desgleichen die drei ersten blattet des
Wolfdietrich durch drei unpaginierte ersetzt; auch beim Lorengel die
zum ersten", wie es scheint, erneuert, man sieht dafs die einzelnen
Stücke selbständig gelesen und zerlesen wurden, selbst der Ortnü und
Wolfdietrich, trotz der paginierung: dabei mögen die titelvignetten ver-
loren gegangen sein, die abgenutzten vorderen blätter musten durch
neue vertreten werden.
Bei gegenwärtiger edition des Antelan hohe ich mir erlatAt die
Schreibung der hs. etwas zu vereinfachen, die y in bey drey sey frey
herczogynne gewynn, die tt in zeitten streitten weittes gemeitte, die
11 in alls schult pillden selig helldes gefeilt, auch in sollt fallt und in
edell engell michcll g urteil, die ck in schranck stereke wunderwerck
czwerck, die (!' in auff hoff rufft tielTe werden czwelff scharpfT
kemplTen sind durchaus weggeschafft, wo ich z setze, gewährt die hs.
cz, dagegeti habe ich z wo es den S'la%U widetgiebt mit s vertauscht, so
in daz 9,1. 14,2. 15,2. 20,4. 28,3 und in waz, mhd. waz 28,2, mhd.
was 2,1. 6,3. den von mir durchgeführten ^^mlaut des ound u be-
zeichnet die hs. nur selten, im versanfang setzt sie bald grofse bald
kleine buchstaben. anderes was für die mundart, wenn auch nur des
Schreibers, charakteristisch erschien, wie aus- und ab fall des t in rech
wie 5,4; wolst 10,3 umrde beibehalten, noch bemerke ich dafs a, e
und o in der hs. oft schwer zu unterscheiden sind.
Wie sonst im einzelnen zu schreiben war, lehrten meist die
strenggezählten, in beiden vershälften iambischen hildebrand-
Strophen: klingende caesur ist mehrfach durch unorganisch zugesetztes
e erreicht; versetzte betonung kommt fast nur in zweisilbigen Wörtern
vorj wie 3,3 spilen tanzen; 22,2 werden; 23,2 welcher disen; 23,3
Zwerglein; 27,4 waren; 29,4 futer. deshalb schrieb ich A,4i nicht
kostelicli nach 6,4, sondern manig für mang; doch würde ebenso ge-
zeit dem verse genügen, und auch kostliches wäre nicht unerlaubt^
vergl. 12,3 schedlichen. —
Rechtfertigung bedarf die annähme von interpolationen.
Str. i2 ist als solche leicht kenntlich durch dk sinnlose na-
Z. f. D. A. neae folge III. 10
146 ANTELAN.
knüpfung mit Doch, durch das ihrzen gegenüber sonst durchstehendem
duze7i, durch das häfsliche sere:sere in den caesuren der beiden ersten
Zeilen, durch die ärmliche Wiederholung von 12,3.4 aus 8,4. 9,2.
was soll femer die localangabe alhie in disem tal neben einem ge-
danken der gar nichts mit der localität zu thun hat? und die angäbe
ist überdies falsch, denn die beiden kämpf er befinden sich auf dem
berge, dort hat Antelan halt gemacht 5,3 und zu ihm reitet
Parzival 8,3.
Die rede Antelans, die ihm der interpolator in den mund legt,
klingt in diesem zusammenhange fast nach furcht, sonst ist aber um-
gekehrt Antelan der muthige, kampflustige und Pnrzival hat wo nicht
furcht, so doch besorgnisse. der interpolator wünschte für Parzivdls
wort für war ich tu dir nicht einen unmittelbaren anlafs der ganz
über flu fsig ist: Parzivals versuch Antelan zu fangen, gen^t.
Die zweite längere interpolation, str. 16 — 19, rührt offenbar von
einem anderen, geschickteren verfafser her. er ncAm anstofs daran
dafs Parzival 20,1 sich über einen hämisch verwundert den er nicht
sieht, und sucht diesem vermeintlicheii Übelstande abzuhelfen, er be-
gabt den zwergkönig mit einem unsichtbar machenden ritig (une ihn
Ortnit führt), durch dessen abziehen er dem Parzival 19,1 erscheint.
Hierdurch geräth aber der interpolator in widersprtich mit an-
deren voratissetzungen des gedichts. die unsichtbarkeit kommt nach
15,2 und 20,4 nicht von einem ringe, sondern von den edelsteinen
der brünne Antelans, auf welche weise der zwerg gelegentlich sichtbar
wird, läfst das echte lied im dunklen, das glänzen der brünne (19,3,
vergl. Ortnit in vdHagens heldetibtich 1 99,2. 200,3) hängt 5,4 nicht
vom abziehen eines ringes ab: man mufs sich Antelan auf dem berge
sichtbar denken, plötzlich 9,4 wie Parzival ihn greifen will, ver-
schwindet er mid bleibt unsichtbar währetid des ganzen gespräches,
auch unmittelbar vor dem kämpfe nach 23,1 und 26,1, bis er zum
kämpfe selbst sich wieder zeigt 26,3, der interpolator aber versetzt
sein ringmanöuer mitten in den dialog und vergifst dann zu bemerken
dafs Antelan den ring wieder ansteckte, so dafs man sehr erstaunt ist
ihn 23, 1 unsichtbar zu finden.
Nach 11,3. 30,2. 33,1 steht Antelan zu drei herzoginnen im
Verhältnis eines dienenden ritters: die interpolierte str. 17 möchte ihm
eine besondere herzensdame beilegen, der er doch nothwendig am
schlufs des kampfes als sieger gedenken müste. um diese dorne
einzuführen, wird die rüstung des zwergkönigs für ihr werk
ANTELAN. 147
ausgegeben. aber solUe sie Waffenschmiedearbeit verstanden
haben?
Zugleich ist die ökanome des gedichtes völlig gesprengt, denn
wie lose auch der Zusammenhang oft sein mag, eine gewisse Ökonomie
ist nicht abzuleugnen, der etndruck des losen beruht auf mancherlei
verschweigung, auf der Schroffheit der Übergänge, auf der kürze des
Vortrages, für wdche die erste begegnung Parzivals und Äntelans 8. 9
und der kämpf 25-^27 die hauptsächlichsten beispiele bieten, weniger
etuf das knappste beschränkt erscheinen beschreibung und gesj^äch.
beschrieben wird Artus hof 2 — 4 und der anzug Äntelans 5 — 7. im
gespräch sind wie biUig die reden die dem eigetUlichen kämpfe voraus-
gehen 10 — 24, demnächst der scMufsdialog 28 — 32 am breitesten
ansgefmhrt. überall aber wird doch zur sache gesprochen und nicht
in den tag hinein geschwätzt, des zwerges drohung 10 nadi dem mis-
Ungen von Parzivals angriff, Parzivals neugierige frage nach dem
namen des wunderbaren , unsichtbar gewordenen gegners und desseti
antwort 11, dann Parzivals freundliches einlenken 13 , das Antelan
zurückweist 14: alles ist in der Ordnung und wird durch die Situation
selbst gefordert, der dichter hat aber die motivienmg von Äntelans
unsichtbarkeit und unüberwindlichkeit bis hierher aufgeschoben; er
konnte davon schoth in der beschreibung des zwerges 5 — 7 reden; er
ver spart es und erzielt so den effect, in str. 9,3. 4 den hörer durch
das plötzliche verschwinden Äntelans zu überraschen, nun mufs er
freilich die erklärung im dialog nachliefern,, daher schon 10,3 der
Mnweis auf den hämisch, auf den jetzt 14,3. 4 und str. 15 Antelan
zurückkommt.
Was gehört aber nun zur sache? doch wohl nur die auskauft
Äntelans über hämisch und gürtel. darauf verstärkte wiederholmig
der motwe von 13.14: staunen Parzivals der den kämpf vermeiden
»u wolleti scheint und Äntelans abermalige höhnische herokisforderung
zum kämpf, nun bringt er ihn glücklich in zonh, Parzival hat nur
bedenken wegen der tmsichtbarkeit des gegners, aber er will kämpfen,
holt sich nach des zwerges umnsch zwei streitgetwfsen, und die sache
geht vor sich.
Was hat in diesem zusammenhange die langweilige selbstbeschrei-
bung AfUelans in str. 1 6, welche grofsentheils nur wiederholt was wir
schon aus 7,1 — 3 wifsen; und was hat damit die dame Cäcilie zu
thun?
10*
148 ANTELAN.
Ich glaube, wir haben doppelte und dreifache urMche^ auch die
zweite ausscheidung vorzunehmen, man vermisst nichts. Parzivat
verwundert sich 20,1 nicht Ober die schifnheit des hämisches, wie der
interpolator meint, sondern iti>er dessen wunderbare kraft die ihm
Äntelan schildert.
Als secundäre kennzei(Aen der unechtheit lafsen sich die toter-
laubten rührenden reime seio : sein 18,3. 4; rot : rot 19, 1. 2 an-
führen, während in der ersten Strophe nur erlaubte wie genumn : ver-
numn 28,1 ; vollent : ent 33,3 gefunden werden, auch das glestet
von 19,3 kommt in betracht gegen/Aber glast in 5,4. —
Es ist nichts weniger als ein juwel der altdeutschen poesie, das
ich mit dieser 'abenteure von könig Antelan der allgemeinen kenntnis
zugänglich mache: späte gesunkene dichtung, roh in der ausfiüirung,
nur in den motiven noch ein gewisses oberflächliches handwerksgescMdc
verrathend, in seiner willkürlichen erfmdung eines der letzten producte
absterbender Spielmannsdichtung, doch möchte ich diese bezeichnung
nur auf die gegenwärtige gestalt des liedes bezogen wifsen, die abge-
sehen von der jugend der spräche in ihrer ersten Strophe den emgang
des ^Nibelungerliedes {Germ. 4,315) voraussetzt, wie alt aber die er-
findung sei, läfst sich genau nicht sagen, warum soUte sie nicht im
vierzehnten ja schxm z%i ende des dreizehnten Jahrhunderts möglich
gewesen sein?
Ein spielmann macht sich das vergnügen die gepriesensten Artus-
helden einem jener fabelwesen entgegen treten und unterliegen zu
lafsen, mit denen sich die spielmannspoesie so gerne befafst: man
denke nur an zwerg Alberich im Ortnit. in ähnlicher weise hat man
Parzival und Gawan mit den figuren Neidharts im fastnachtsspiel zu-
sammengebracht (Keller nr. 53J. unser sipielmann war nicht sehr
bewandert in den Artusromanen, er kannte nur das altbekannte, die
namen Parzival und Gawan: den dritten Galleman scheint er selbst
erfunden zu haben, oder liegt Walewan zum gründe, also ein doppel-
ganger Gawans? über die formen des namens s. Lachmann zu /toem
73. so erscheint auch im Gauriel von Muntavel (German. 6,395^ und
beiFrauenlob 248,5 Walbän neben Gftwein.
Über den helden unserer abenteure kann wohl kein zweifei ob-
walten, wenn die hs. ihn wiederholt Anteloi nennte so stellt sie gewis
nur eine ursprüngliche identität wieder her, welche durch den geringen
unterschied zwischen den formen Anteloi und Antelan nicht zu ver-
ANTELAN. 149
wischen war, zugleich gewährt unsere Überlieferung damit ein zeugnis
für das fortleben des zwerges Anteloi amh neben Antelan,
Die form Antelols (: gewis) bei Ulrich von Eschenbach, Wacker-
nagel Bad. hss. s. 29** weist mit ä^rem nominativ-s auf eine franzö-
sische quelle. Ulrich dichtete zwischen 1278 und 1284, um dieselbe
zeit spielt auch der Unverzagte auf den schwank an {Haupt zs. 5,424)
und das mitteldeutsche gedieht das ihn eigens behandelt {altd. 61.
1,250) mag etwa in den sechziger jähren nach der quelle^ welche
Ulrich vorlag^ bearbeitet sein, das grundmotiv ist dasselbe wie in un-
serm gedieht: ein zwergkönig der sich unsichtbar machen kann und
es mit den höfUngen dort Alexanders, hier könig Artus aufnimmt,
dort ist er nach z. 125 könig czu pryfse Pomosane, hier von Schotten.
wer tftn nach Schottland versetzte, dem war ohne zwei fei Tirol und
Fridebrant bekannt, so dafs man wohl am ehesten einen mitteldeut-
schen spielmann für den ersten urheber der erdichtung halten darf,
und noch der vorliegende text hat vielleicht in derselben gegend seine
gestalt bekommen, wenn anders auf den reim grefen : gleven 3,2
gegenüber grof : hof 29,2 etwas zu geben ist.
Wien, 24. merz 1870. W. SCHERER.
SEGEN WIDER MOLKENZAÜBER
Auf dem rathhause zu Oldenburg , in der registratur des magi-
strats, befand sich noch vor* etwa zwanzig jahreth ein blatt papier,
welches mit der Jahreszahl 1553 an der spitze die nachstehenden
formein in alter schrift enthielt, damals unirde von kundiger hand
eine abschrift genommen, die ich hier wiedergebe, da sich das original
trotz alles suchens nicht mehr hat auffinden lafsen. es waren die
einzelnen formein unabgetheiU alle wie ein einziges ganzes hinter
einander geschrieben, ich habe sie der deutlichkeit wegen von ein-
ander getrennt, und die fehlende interpunktion hinztigefügt.
Oldenburg im September 1869.
W. LEVERKUS.
150 SEGEN WIDER MOLKEINZAUBER.
1553.
Ick fege^) dy Moliken In dem Namen des Vaders f vnde des
fzones t vnde des hilgen geiftes f. Ick Szege dy moliken myt der
ebbe mit der vloet, vnde mit dem hilgen Crutze dar godt an ftundt^),
myt dage vnde myt der nacht, vnde myt der hilligen Crafft, vnde
mit den dren hylligen Namen f aglatetra^) grammata addonay,
vnde myt den veer orden der werlt, van dem often van dem
weiten, van dem Norden van dem fuden, dat dar nyn vngefcefft en
fy, Rouer noch touer, en*) mach van ghenen anderen vnhuren
luden bauen der erden noch vnder der erden, f
Ick Szege dy moliken mit den hilligen vifT wunden vnfes hern
Jhefu Chrift. Dat Molken hebbe fynen rechten Noeth*^), fyne
rechte firucht van der koyen, dar dat molken af ghenomen is.
Dat moedt to gade gaen vnde wedder kamen, allo warliken, alTe
vnfse leue her jhefus criftus heft entfangen de hillige dope in dem
waren godes Namen amen, f
Ick befwere di, du quade wiff, du molkentouerfche, dat du
dessem hufze nicht enfchades, an bottere an kcfen, an koygen an
offen , an perden an fcapen , an Swynen an wetcn , an Roggen an
gerften, an hauere an wycken, an brouwen^) noch in ghenichen
anderen ftucken, dar man dessem hufe mede fchaden mach. Dat
vorbede ick dy, du quade wiff, f by funte Peter, f by funte
pawel, t hy den veer ewangeliften, vnde by den twolff apoftelen
vnde by allen godes hilligen, dath du dessen hufze nicht enfchadest.
') scgen für segeBeo und segefür segene. Reineke Fos v. 2708.
') vielmehr (toet (= stdt) und weiterhin statt craft cracht.
3) statt agia tetra-. mhd, wb. 3,33'.
^) vielleicht ist in der ahschrift vor diesem wort eine »eile ausgefallen,
') 1. noeth, utUitas. brem. wb, 3,249^.
*) brouwe so viel als auf einmal gebraut wird, brem, wb, 1,145. d. wb.
2,313. ein frommes lied, welches sich in einer Oldenbtirger hdschr, aus dem
anfange des lG,Jhs, befindet, enthält folgende stelle:
W6 den vpuwen swarter werde,
De no bmwen ander der erde,
Vnde dat ber vormengen !
Valsche d&de wert vorläget.
Godes gnade, de vns draget
Van allen bösen dwengen.
SEGEN WIDER MOLKENZAUBER. 151
Dat Yorbede ick di, du quade wiff, by den negen dogeden der mil*
dicheit godes ynde by ynTen hern Jhefu Chrift» vnde ock by den
allerhilligeften Namen de godt geven werdt, als Jhefus CriTtus Sal-
vator, dat du dessem huTze nicht enTchadest Dat yorbede ick dy,
du quade wiff, by den hären ynde houede ynfzes hisren jhefu criTti,
du fyst wiff offte man, du fyst we du bift. f
Wc desse Wordt hefft^) in fynem huTze, den mach nymers
Neyn molkentouerfche nenen Schaden dhoen an jeniger hande
dingen.
t Sunte Peter floppe dynen mundt, f funte Johannes ftoppe
dine oren, f Ainte jurgen bynde dyne hande, f funte Maria binde
dine Yoetc, fo dat du dessem hufze nicht fchades. Dat yorbede ick
dinen dermen ynde alle dynen lethmathen, lutken ynde groth. Dat
fy war in godes Namen Amen.
Dat fchal mcn alle Jhare nyes lefen ayer dat molken in dem
hufze, ynde lefze desse yifl falmen f Judica me domine f f
Excipe me domine f Dens laudem meam f Qui yult falyus effe.
t Jhefus maria anna f lucas f marcus f matheus f Johannes.
ÜBER DIE ABPASSUNGSZEIT DER BEIDEN
DEUTSCHEN GEDICHTE VON
HERZOG ERNST.
I.
Das gedieht yon herzog Ernst, das y. d. Ilagen in den deut-
schen ged. des mittelalters 1808 abdruckte und das wir wie Rartsch
mit D bezeichnen, wurde yon Docen im deutschen museum 2,254
dem Koberstein folgte, in die zeit yon 1230—80 gesetzt; yon Gö-
deke grundr. 1,74 und ebenso yon Bartsch yorrede s. LVII. um
1300. dafs der dichter yieles aus Wolfram entlehnt, hatte Haupt
zs. 7,260 gezeigt und mit einigen beispielen die sich sehr leicht
ycrmehren lafsen belegt. Bartsch a. a. o. beruft sich für die zeit
') geschrieben um den segen Alle jhare oyes %u lesen oder lesen zu lafsen,
nach dem sehltj'sabsatz.
152 ÜB£R DIE ABFASSUNGSZfilT DER BEIDEN
des dichters besonders auf die reiinfreiheiten , die indessen wie
unten gezeigt werden soll, kaum ein ganz sicheres urtheil über die
zeit erlauben, ich will hier einen historischen nachweis geben
durch den sich die zeit von D genauer wird bestimmen lafsen.
Bekanntlich erzählt D das letzte abenteuer das Ernst vor seiner
ankunft in Jerusalem besteht viel ausführlicher als alle andern dar-
Stellungen, in B (d. i. das von Bartsch 1869 zuerst herausgegebene
gedieht) 5333 bis 5666 ist die erzählung zwar breit ausgeführt, der
Inhalt aber dürftig, kaufleute aus Mörlande werden in das land
Arimaspi verschlagen ; von ihnen erfährt Ernst da£s der könig von
Babylon dem könige von Mörland viel schaden thut und ihn vom
christenthum abwendig machen will. Ernst bittet sie, ihm nach
Jerusalem zu helfen und will ihnen gegen die beiden beistehen,
sie fahren heimlich ab und kommen nach Morland wo der könig
Ernsten ehrenvoll empfängt, in der schlacht werden die beiden
besiegt, der könig von Babylon von Ernst verwundet und gefangen,
als er wieder geheilt ist, wird friede geschlofsen. Ernst denkt jetzt
an seine fahi*t nach Jerusalem , wird vom mohrenkönig reich be-
schenkt und dem könig von Babylon empfoiilen , mit dem er nach
Alexandria ^) zieht, nach einem monat wird Ernst von dem könige
beschenkt und nach Jerusalem geleitet.
In der lateinischen prosa (C), die im deutschen Volksbuch (F)
übersetzt ist, wird die besiegung des königs von Babylon mit wenig
abweichung von B erzählt, s. Bartsch s. LIII. hier sind es Manri
de ulteriori India C zs. 7,233, 27, die Moren von der verren India
¥ 280,5 die den herzog von den Ai*imaspen in ihr land fähren.
') Haupt 7,282 bemerkt dafs nur in B Alexandria genannt wird, sonst
Babylon, unter Babylon ist aber das ägyptische zu verstehen, das deutlich
von dem chaldaischen geschieden wird in der geographio des ma. (Zingerle in
den sitzungsber. der phil.-hist. klasse der Wiener akad. 1865, bd. 50, 371 f.)
V. 734 f. in der lanlmarke zil eijihalp ist in daz lanl gesät Babilonje, ein
houbetstatf niht diu Babäonjd, diu da lä in Kalded^ von der ich vor hdn gtfteU^
nur Ode weist klar auf das asiatische Babylon hin 371* ecce Semiramina
(1. Semiramiam) Per»as conducii ad urbem nona dies und 372*
I}ux patrum veterana videns insignia longis
Errat porticibus^ circum nimis inclyta regum
Gesta legens, tua praecipue, cui maxima, magne,
A'o/i satis orbis erat triplicis mensura potestas
Ecce deis quanta estfatis licentia tanta:
Extinxit mentem parva brevis hora veneno.
DEUTSCHEN GEDICHTE VON HERZOG ERNST. 153
dafs der verfafeer Aethiopen versteht, zeigen seine eigenen worte :
er nennt sie sowohl Indi 234,14. vgl. 238,29. 33 als auch Aetki-
opes 234,23. 25. auch die vorhin angeführte geographie des ma.
setzt die Macrobier v. 233 in die andern Indid ').
Auch Odos lateinisches gedieht (E)^) bietet, abgesehen von
einiger mythologischen und geographischen gelehrsamkeit, wenig
abweichungen in der erzählung; s. v. d. Hagens einl. s. XV. Odo
nennt den beiden rex Persarum oder Chaldaeorum, auch seinen
namen Ämerwr 371". seine gegner heifsen Mauri oder Aethiapes,
sie sagen zu Ernst 368"*
Christi de virgine nati
Nos servi sumus et twbis est Ubia tellns,
Quam Meroen {Mereen im druck) dixere senes,
woraus Ernst ihre Wohnsitze gleich weifs:
Dux cito foecvndum divolvens pect%is eandem
In Nili eoeortu terram reminiscitur, nmbras
Nutnqnam flectentem, veluti vidna Syene
In quam stans Phoebus directas proücit ignes.
er fahrt mit ihnen und als sie landen, 369''
Urbs fuit a laeva, Pharan dixere^ sub illa
Rex terrae Melckm facturus pascha sereno
Instruxit festum cultu proceresq;ue vocavit.
wie Odo zu dem namen Ubia für Meroe kommt, wenn es nicht ver-
schrieben ist für Nubia, weifs ich nicht: es finden sich bei ihm
wohl auch andere geographische willkürlidikeiten , wie die vorhin
erwähnte Versetzung des ägyptischen Babylons nach Asien die er
vielleicht vornahm weil ihm das persische Babylon durch seine klas-
sische bildung bekannter war.
In der ausführlichen darstellung von D 4337 — 5090 zeigt sich
viel eigenthümliches, während der dichter sich sonst nur unerheb-
') dafs auch drei Indien angenommen werden, zeigt mir dr. E. Steinmeyor
in (irieshabers deutschen Sprachdenkmalen 1842, s. 35 diwüen Herren — di
sagini uns daz. da% dri indie sin, al wenent di luie daz nit wem eine Mi, di
erste india ist gegen morlande. di andir gegen medis. vnde pairis (1. parOs).
di dritte ist an der werlt ende, einhalb get si das vinstemisse an, ander site
daz Wide mer.
') die zeit des erzbischofs Albrecht I. von Magdeburg, dem Odos gedieht
gewidmet ist, bestimmt Bartsch s, LXV nach zschr. 7,265 auf 1206— 33; er
regierte aber von 1205 bis zum 15. oet. 1232, s. v. MSlrerstedt, Magdeb. ge-
schichtsbläUer 1867. 2, 1,72.
154 ÜBER DIE ABFASSUNGSZEIT DER BEIDEN
liehe abweichungen von den übrigen fafsungen erlaubt, s. Bartsch
s. LXI. im einzelnen folgt der dichter von D hier wie überall skla-
visch seinem vorbilde Wolfram; dafs er sich bei diesem kämpf
gegen die beiden gerade an den Willehalm hält, ist leicht begreiflich,
für Ernsts riesen entlehnt er züge von Rennewart, die beiden sind
wie bei Wolfram von ihren geliebten in den kämpf gesandt 4676.
4707. 4768. 4798. Bartsch möchte s. LXIV die ganze darstdlung
dieser episode auf nachahmung Wolframs zurückführen, sogar die
fürsten von Damasc und Hälap sollen ihre existenz der einmaligen
erwähnung dieser namen im Parz. 15,19 verdanken: das verbieten
aber die nachweislichen historischen beziehungen die der dichter
in seine darstellung verwebt.
Die kaufleute die den herzog aus dem lande der Arimaspen
führen lieifsen wie in den andern fafsungen m&ren 4357. 4408.
4457, die $warzen man 4449, die swarzen kimfman 4524; das land
aber in das sie ihn bringen sollen (nicht ihre heimat, wie in BCE)
heifst Ubiän oder übidne von der gleichnamigen residenz des kö-
nigs 4550 f.
dö «ugen sie gegen einer stat
diu grdzer richheüe phlac.
dar obe ein Ms gebüwet lac,
gr&zer kost nilu dne:
daz kie% Ubidne.
dar ikf so was des landes wtrU
Ubia ist Armenien, das auch in Ludwigs kreuzfahrt so genannt
wird : uns kumet noch der prinze von AntMoch und kiMc Lews der
manUehe, von Ubiä der loheUcke 604 f. künec Leo von Uhid 8154.
der herausgeber ist zwar im geogr. register unsicher über den
namen, aber Leo von Armenien ist in der geschichte der kreuzzüge
bekannt genug, und Wilken der in der beilage zum vierten bände
einen auszug des gedichtes gibt, hat s. 17 schon das richtige.
Als Ernst nach zweimonatlicher fahrt nach Ubia kommt, klagt
ihm der könig 4614 f.
wie er verladen wmre
von dem kitnege von BabHö
und von dem voü von Damascö
und von dem fürsten ikz HdU^;
wk die striten umh daz grap
und mü gwaU m wolden twingen.
DEUTSCHEN GEDICHTE VON HERZOG ERNST. 155
von kristen glouJben hrmgen,
und daz si in kurzer zU
mit im haben wolden sirit.
Ernst verspricht seinen beistand; in der Schlacht siegen die
Christen und machen grofse beute, Ernst und Wetzel nehmen die
Fürsten von Babylon, Damascus und Halap gefangen 4871 f. nach
zwölf Wochen will sich der gefangene könig lösen mit seinen leuten;
durch Emstens vermittelung wird friede geschlofsen: der könig
soll denen von Ubia helfen oh ez also ergienge daz sie strites nit
hevienge von dem andern teil der heidenschaft 4965. ferner müfsen
die beiden geisein geben daz sie bi des küneges zite gegen der kristen-
heit ze strite, noch ir ze schaden solden komen 4977; ouch het ez
Ernst also geschaft^ swä die kristen gkites bceten, daz siz äne miete
tasten 4986.
Wenn in BC der könig von Babylon als gegner der afrikanischen
Christen darum erscheint, weil die ägyptischen sultane die bestän-
digen Widersacher der Christen in Palästina waren , so ist hier die
geschichtliche beziehung noch deutlicher, die fürsten von Da-
mascus und Halap werden 4615. 4699. 4810 genannt, aber nicht
bei dem friedensschlufse; sie heiüsen auch nicht könig wie der von
Babylon , für dessen vasallen man sie halten mufs. in Halap und
in Damascus finden wir wie auch in Hamah und Emessa muham-
medanische fürsten die seit dem sultan Kamel unter ägyptischer
hoheit standen, als 1260 Halap und viele andere städte von den
Mongolen erobert wurden , Damascus und Hamah sich ihnen ohne
widerstand unterwarfen , flohen diese muhammedanischen fürsten
nach Ägypten zu Kotus, Wilken 7,411. der von Damascus wurde
unterwegs an die Mongolen verrathen und von Hulaku getödtet.
nachdem Hulakus feldherr Kethboga noch in demselben jähre von
Kotus geschlagen war, wurden die ägyptischen Statthalter in den
syrischen Städten wieder eingesetzt, nach Kotus ermordung wurde
Bibars sultan der sowohl mit den Christen in Palästina als auch
mit den königen von Armenien wiederholt krieg führte, er schickte
1265 und 1266 seine beere nach Armenien (im j. 1266 war der
fürst von Hamah der anführer, Wilken 7,493), 1277 zog er selbst
dorthin und verwüstete das land, während Leo sich in die gebirge
zurückzog, Wilken 7,617. über den weiteren verlauf des krieges
berichtet Yahram , chronique du royaume Armenien de la Cilicie ä
r^poque des croisades, traduite sur Toriginal armenien par Sahag
156 ÜBER DI£ ABFASSUNGSZEIT DER BEIDEN
Bedrosian, Paris 1864 s. 22 ayant pille et saccage notre pays, le
Sultan se retira avec son armee et Leon les poursuivit, les vainqnit
el revint joyeux dans son royaume avec un grand butin. Le sultan
d'Egypte tit proposer ä Leon, par un message, la paix et son amiti^.
— Bibars starb schon 1277 ; sein söhn wurde von Kalavun getödtet,
der auch den gegensultan Malek al Kamel von Damascus überwand
und so alleinherscher war. unter ihm wurden die kämpfe gegen
die syrischen und armenischen Christen fortgesetzt; Leo von Ar-
menien muste 1285 einen sehr demüthigenden firieden schliefsen,
dessen Wortlaut Langlois, le tresor des chartes d'Armenie, Venise
1863, s. 217 gibt.
Auf den krieg von 1277 glaube ich, deutet Ernst D. man wird
nicht dagegen einwenden dürfen dafs die gefangennähme des hei-
denkönigs der geschichte widerspreche: sie stand in der vorläge
des dichters. für die theilnahme der fürsten von Damascus und
Halap gerade an diesem kriegszuge habe ich kein bestimmtes
Zeugnis gefunden , man wird sie aber auch ohne ein solches vor-
aussetzen dürfen nach den vorhin dargelegten Verhältnissen, man
würde also das gedieht in die zeit zwischen 1277 und 1285 setzen,
zu dieser Zeitbestimmung passen noch manche einzelheiten ; doch
ehe wir diese besprechen, ist die erzählung von dem firiedens-
schlufse an noch weiter zu fOhren.
Der Babylonier bittet Ernst dafs er mit in sein land ziehe, und
bietet ihm, da der herzog nach Jerusalem will, sein geleit dorthin
an. sie ziehen von Ubia nach Babylon wo sie herlich empfangen
werden, nach zwei monaten wird Ernst vom könig beschenkt und
kommt von vier fürsten geleitet nach Jerusalem, hier schenkt er
einen theil seiner wunder dem probste der tempelherren 5097 und
kämpft tapfer gegen die beiden: üf der templeise marke hat er fride
gemachet 5112.
Hier stimmt der besudi bei dem besiegten könig und das ge-
leit nach Jerusalem mit den anderen fafsungen , die zu verlafsen
der umweg von Cilicien über Ägypten nach Jerusalem den dichter
nicht bestimmen konnte, dafs die tempelherren so hervorgehoben
werden (in C 242,37 klagen sie nur über die Verwüstungen der
beiden, in B 5684 wird nur erzählt dafs Ernst den tempel und die
andern heiligen orte beschenkt), weist auf die letzte zeit der christ-
lichen herschaft in Palästina, noch mehr das folgende, als Ernst
DEUTSCHEN GEDICHTE VON HERZOG ERNST. 1 57
von den mohrischen kaufleuten hört dafs sie nach Jerusalem mit
ihrer wäre wollen, fragt er sie 4387
^muget ir äne vdr
fridelichen komm dar?^
si sprächen daz si müesten geben
geleite, und daz si ir leben
ofte mUesten wägen.
sie erzählen ihm dann dafs der könig von Babylon, an macht über-
legen 4414, wiederholt mit dem könig von Ubia krieg führt, 4400.
4421, und fahren fort 4427
ze dirre zit st fride hän.
er sprach 'haldent si den vast V
'ja st, hirre\ sprach der gast,
'swenn si den fride gesprechent,
über al (ober ein druck) st des niht brechent.^
die Armenier wie die Christen in Palästina musten in der zweiten
hälfte des 13. Jahrhunderts oft vertrage mit den Muhammedanern
schliefsen, die sie so schlecht hielten dafs die beinahe mistrauische
frage des herzogs berechtigt ist. die Übermacht der Saracenen er-
gibt sich auch aus der oben angeführten friedensbedingung: sie
sollen die Christen umsonst geleiten, die andern beiden gegen die
sie denen von Ubia beistehen sollen, werden die Seldschuken sein
die nördlich von Cilicien herschten; an die Mongolen darf man
nicht denken, da diese mit den Armeniern stets im besten einver-
nehmen standen und sie oft gegen die Saracenen unterstützten.
Dafs Jerusalem in den bänden der Christen ist, widerspricht
allerdings der für D angenommenen zeit: aber dies erklärt sich
ebenso wie oben die gefangennähme des heidnischen königs aus
der vorläge die der dichter gerade an diesem Wendepunkt der fabel
gar nicht verlafsen konnte.
U.
Bartsch setzt s. XXXVI das gedieht B um das jähr 1190 und
führt als beweis dafßr s. XXXUl einzehae ausdrücke des gedichtes
sowie die reime an. wir müfsen aber seinen beweis in beiden
punkten für hinfällig halten« betrachten wir zunächst der reihe
158 ÜBER DIE AßPASSUNGSZEIT DER BEIDEN
nach was er s. XXXIII und in den anm. als dem 12. und nicht
dem 13. Jahrhundert zugehörig aufzälilt. mögen das in B. fünfmal
steht kommt im 13. jahrh. vor in der kindh. Jesu 78,59 und in
der urst. 110,67 und im Lanz. 112. 1241 der doch ^enig vor 1200
zu setzen ist, vielleicht nach 1200. gerehteuj nur einmal in B, ist
allerdings in gedichten des 12. jahrh. häufig gebraucht, aber im
mhd. wb. 2, 1, 618 wird es auch aus S. Helbling nachgewiesen.
dietdegen steht auch im Lanz. 2934 und in Dietrich und Wen. altd.
bl. 1,339. über künneschaft s. mhd. wb. 1,912»" und Wolfr. Wh.
41,18. armuote als n. soll sich hauptsächlich nur im 12. jahrh.
finden, sagt Bartsch zu B 1884 und verweist auf das mhd. wb.
1,58: aber dort stehen nur drei beispiele aus dem 12. jahrh., bei
weitem mehr aus dem 13. und zwar aus dem ende desselben; noch
mehr nachweise hat Lexers handwb. 1,95. — das schwache geben
soll nach Bartsch zu 255 fast nur noch im 12. jahrh. vorkommen;
daTs es auch im 13. jahrh. gebraucht wird, zeigen aufser den im
mhd. wb. 1,508 gegebenen stellen Lanz. 5724. altd. beisp. (zschr.
7) 4, 41. Dietr. flucht 5932. j. Tit. 883,2.
Mit befserem rechte wird sich von der spräche von B zeigen
lafsen dafs der dichter unter dem einflufs der höfischen poesie steht
darauf führt gleich beim ersten lesen die art der darstellung die im
ganzen glatt und gewandt ist, an vielen orten sehr wortreich und
unbequem breit wird, so z. b. die rede des kaisers 1357—88 oder
1132—39
9wa% er wider iuch getan hat,
daz wellen wir im helfen bUezen,
%mz wir iwem uwmuot wol gesüezen
und iwem zom gestillen,
gar nach iwerm willen
iwer herzeleit verkeren
wol nach des riches eren,
ndch urteile und iur selbes kür.
oder 2906—11
da genas dö nieman inne
wan des küneges tohter von Indiä.
diu behielt daz leben al eine da
(der andern einez niht genas,
swaz ir in dem schiffe was)
durch die schcme an ir libe.
DEUTSCHEN GEDICHTE VON HERZOG ERNST. 159
unerträglich sind stellen wie 322—325
einn fürsten der im dar zuo tohte
er mit dem brieve sande
gen Betern zuo dem lande,
der im ze boten wol gezam.
oder 3282 f.
sie vemimt vr sprdche niht,
sie kan ir spräche niht verstän.
unbeholfene constructionen, die sich öfters finden, mögen zuweilen
auf rechnung der schlechten Überlieferung kommen; doch war der
dichter nicht sonderlich geschickt, ganz im tone der Schilderungen
bei höfischen dichtem ist die beschreibung der bürg in Grippia
2557 — 2644 gehalten, aus der einzelnes hernach zu erwähnen
sein wird.
Rei der frage ob der dichter von R ganze verse aus höfischen
gedichten in sein werk hinubergenommen habe, ist es klar dafs auf
die Übereinstimmung von wenig charakteristischen versen kein ge-
wicht zu legen ist; vgl. deutsches heldenbuch 1866 1, XIH. es hat
also nichts auf sich wenn z. b. Ernst R 1221 des toeiz got wol die
wdrheit = Rit. 1 1925 ist, oder R 2525 ez gi ze schaden oder ze
fromen = Parz. 157,2 = 263,8 und fast = Rit. 10339 wo erge'
steht, oder R 1313 daz dir got gebe leit fast gleich Rit. 10622 (im
statt dir), ich würde dies kaum erwähnen, wenn nicht zuweilen
auf solche zufallige Übereinstimmungen zu viel werth gelegt würde,
wie z. b. Rartsch s. LVI ein par solcher häufig vorkommenden
verse aus Ernst D anführt, allerdings mit dem bemerken die Über-
einstimmung sei wohl nur zufallig. Rartsch führt zwei stellen des
Iwein an: aber die ähnlichkeit des gedankens in R 11. 12 und
Iw. 2485 f. (Rartsch s. 126) ist eine zu entfernte, und auch das
bild R 5217 f. unde vielen von ir swwre als ein boum [da] gevallen
xocere (Rartsch s. 179) braucht nicht aus Iwein 5073 f. entlehnt
zu sein, sondern wird sich öfter von fallenden riesen finden, wie
es ja gleich Odos in der anm. citierte worte zeigen, so wird auch
R 1125 daz er dne schulde mangelt iuvoerr hulde nicht aus Iwein
5469 nUner frouwen hulde, der mangel ich dn schulde entlehnt sein.
— anders verhält es sich mit zwei stellen des Parzival: diese hat
der dichter von R nachgeahmt. Rartsch führt zu 2597 sie glasten
als ein glOendiu gluot Parz. 81,22 er gleste als ein glüendic (gluonde
Ggg , glueiidiu g) gluot an , wüi shear die entlehnung aus Wolfram
160 Ober die abfassungszeit der beiden
nicht zugeben, die er selbst zu Mel. 5240 für drei stellen des
Fleiers annahm, auch in der Variation )Iai 41,28 die luhten ais ein
glosendiu gluot sieht man die reminiscenz aus Wolfram, ferner ist
B 2S79 noch ^doch aj wil ick tu baz betiuten von den sellscenen b'uten
aus Parz. 242,1 ich wil iu doch paz bediiUen von disen jdmerbiBren
Hüten entlehnt, dafs der dichter von B Wolfram kannte und nach*
ahmte, bekunden auch andere Wendungen die das leicht erkennbare
gepräge der Wolframischen manier deutlich zeigen, an wirdekeä
verzagt B 12. Parz. 122,19. — goldes diu fiuot 1765. Wolfram hat
oft fluot in der bedeutung menge von beeren, s. gramm. 4,726 und
mhd. wb. 3,356^. spätes Ursprunges ist die unechte Strophe
Walthers 36,23 dis flüetic fluot barmunge tagende und aller giUte, —
si ist aller bürge ein kröne 2790 stimmt genau zu Parz. 350,20
aller ander bürge ein kröne. — diu burc stuont gar unervorht: sie
vorhte niemannes her 2240 f. ist zu vergleichen mit Parz. 564,30
für allen stürm niht ein ber goeb $i (die bürg) ze diizic jdren^ op
man ir wolte vären. — zwei betten sind an höher kost oil unbetrogen
2602. ich weifs nicht ob sich dieser ausdruck wörtlich im Wolfram
findet; zu vergleichen ist Parz. 668,15 dem gezelt was koste niht
vermiten, und 226,14 diu burc an veste niht betrogen. Ulrich von
Türheim der im Tristan öfter Wolfram nachahmt, liat ir Up an
schäme ist unbetrogen 510,2. auch im Ernst D kommt niht betrogen
so vor 8 1 . 2398 und wird von Bartsch s. LV als entlehnung aus
Wolfram bezeichnet, ähnlich sagt übrigens Ilartmann im Erec 372
samüt — dem daz golt was unerlogen. — sie wären des versAmet
nicht ^ sie wcmi geworht mit vollen 2590 f. des was sin lip versAmet
nicht Parz. 167,20. — ir helse smal unde lanc ir beider swert vil
wenic miten 3628 f. und sH sie diu not niht wolde miden 4091 zeigen
auch Wolframs art, vgl. Parz. 128,22. 134,30. 139,21.29. 165,17.
175,18 u. ü. — gehabten sich nach freuden siten 4209 vgl. Parz.
99,12 gehabt iuch an der freuden vart was Wirnt entlehnt haben
uns an der freuden vart 208,29. site mit vorangestelltem genetiv
ist bei Wolfram sehr beliebt, s. aufser mhd. wb. 2, 2,324 ndck
freuden siten Parz. 793,30. 796,30. mitjämers süen 795,1. durch
dlens Site 583,22. zühte site gelich 167,4. minne site 643,8; und
gewis lindet sich noch mehr, in B steht noch so ndch koufes site
5345. — die Wolfram eigenthümliche Versicherung für ut^betrogen
(mhd. wb. 3,104'') Gndet sidi wiederholt in B: und so gar für unr-
betrogen was gelobt übr aUiu tont 162. dd von vil herüchen schein
DEUTSCHEN GEDICHTE VON HERZOG ERNST. 161
manec edel stein für n. 3045. dienten im für u. 3540. der im so
gar für u, het bekalten al sin ere 4758. zu vergleichen ist damit
für ungelogen^) sagen 4123. für iv. toizzen 4949: einen beleg dafür
gewährt zwar die Eneit 252,21 daz saget man vor ungelogen, aber
bei Wolfram ist es besonders beliebt, s. z. b. Parz. 5,18. (64,1 Ggg).
593,10. also wird man auch hier entlelmung von B aus Wolfram
annehmen; ebenso wohl für den brief R 352, der sich sonst auch
auf Veldeke zurückfuhren liefse, s. W. Grimm zu Athis s. 376. —
B 244 heifst Ottegebe ein wol herendin winrebe. befinde hat Wolfram
wohl zuerst öfter so,s. mhd. wb. 1,139" und Parz. 160,24. Tit. 96,1.
Was oben allgemein von der darstellung in B gesagt wurde, dafs sie
höüsche Vorbilder voraussetze, ISi'stsich auch von der spräche zeigen,
der dichter von B bedient sich oft solcher Wendungen die erst durch
die höüschen dichter aufnähme oder allgemeinere Verbreitung fan-
den, manche davon finden sich auch in den Nib. und der Kudrun*
aber das volksopos ist ja auch in seinem stil nicht frei von diesem
cinflufse, wie Lachmann über drei bruchstücke nicderrh. ged. s. 160
bemerkt hat, und von der diction des volksepos gilt dasselbe, es
versteht sich von selbst dafs es nicht leicht ist dies im einzelnen
ohne jeglichen irrthum nachzuweisen; aber wenn auch einzelnes
in der folgenden Zusammenstellung sich schon bei älteren dichtem
vorfmden solte, so wird doch das übrige die kraft des beweises
beanspruchen dürfen ; vielleicht läfst sich auch noch anderes nach-
tragen, als ausdrücke in B die bei den höfischen dichtem oft vor-
kommen, vorher aber sich kaum werden nachweisen lafsen, betrachte
ich folgende: einem holdez herze tragen B 562. Parz. 307,10. 397,22.
holden willen tragen B 635. Nib. (355,4). 1001,4. holden muot tragen
Greg. 1288. vgl. B 5S8 daz du dhis holden muotes nimmer entioichest
^„V. — ze lobe stdn 031. Erec 647. 1588. 2914. 8557. Kindh.
S8,59. Mai 1 1,37 vgl. B 42 mit eren lobelkhen stuonden alliu siniu
dinc, — mit jdmer überladen 1510. mit strite überladen 840. 5372.
vgl. die heiden sie dö werten dd von sie wären überladen 3801. über-
laden kommt so öfter im Iwein vor, vgl. büchl. 2,732 mit stcete üb.
Greg. 632 von schaden Hb.; auch bei Wolfr. swenn überläede mich
der stJit Wh. 51,23. und im l*arz. wird sehr oft verladen vom streit
und vom kununcr gebraucht; das mhd. wb. 1,926'' giebt zwar nur
') iüdr und nilit geloffcn B 3952. vü imgelogen 560, wofür Bartsch viel-
leicht richtig vorschlügt y>V> ungelog^^ findet sich auch bei aadero dichtem.
Z. f. D. A. neue folge III. U
162 ÜBF^R DIE ABFASSIJNGSZEIT DER HEIDEN
ein par Stollen. — sie hdle gncadeclich entladen got der starken
swcere 4296. so gröz lauter unde scliadeu, des er sich nimmer künde
entladen 1406. vgl. möhte ich mich des wol entladen 1218. daz tch
. . .miner swcere wurde entladen Ilartni. büchl. 1,128. die recken
wurden onch entladen unmnotes Lanz. 1236. — durch siner zuht
gebot 1918. durch ir zühte gebot 2502. durch miner z. g. Parz.
330,1. er was in leides geböte {]iVe^. 2435. — mich betriege danmin
sm2082. mich entriege min sin 3360 = Iw. 3812. mich entriege
(danne) min wdn Er. 557. l\v. 2595. Lanz. 1222. — ein michel
herzeleit überkomen 3699. swa^e üb, hv. 4772. not üh, Greg. 2005.
— daz sin wer was so (ze b) kranc 38 1 5. iwer wer ist mir hie ze
kranc Erec 3832. mit kranker wer Ecke. 1 19,5. si wurden kraric an
ir wer Dietr. 11. 6604. des starken Dietriches wer wart unmdzlichen
kranc Dietrich und Wen. 413. vgl. dd mite krenket sich min wer
Parz. 286,9. — die berufungen ndch der dventinre sage 3891 uud
unstuotdin dventiure bekant 4813 sind bei den hutischen dichteru
und ihren nachahniern sehr häufig, s. J. Grimm kl. sehr. 1,86 und
mhd. wb. 1,71''. in den Nib. findet sich als uns diu dventiure giht
nur in C 2749, und ebenso in der klage hs. D nach vcrs 21. uns
seit diu dventiure kluoc Ecke 79,4 als uns diu dventiure seit Golde-
mar 2,13 zeigt wie manches andere bei Albrecht von Kemenaten
höüschen einflufs. s. DHB 5, XXIV. XL. — gefügeles also vilyinsolher
mdze zil 4962. ir zuht stuont in der mäze zil Wig. 236,25. vgl. B
4455 in der selben mdze erkant. — über kurz od (Bartsch und) über
lanc 4879 = Erec 6295. diu werlt ste kurz ode lanc hv. 605. —
die alden mit den jungen wdren freuden unverhert 5273. lobes unv.
Lanz. 5403. der unverherte an libe und an eren 3158. vgl. die diet
ez freuden herte Parz. 493,7. und mich alles des beherst daz fröude
geheizen mac hüchl. 1,392. swdich im gedienen mac, deiswdr des ist
er unbehert Wig. 221,7. der wirt des so nnbehert Krone 1109. —
ich wil michs gen im begeben 5935. ich habe mich, herze^ des begeben
büchl. 1,113. die . . , sich schänden begebent 2,708. ich hete . . . mich
des libes begeben Iw. 667. — B 1121. 1245. 2493. 2501. 2524
begegnet benamen.ihs bekannte lieblingswort Ilartmanns, das auch
Gottfried und Wirnt sehr oft gebrauchen, Wolfram ziemlich selten,
auch die stellen im Lanz. 4284. 4492. 5198 sowie Ecke 114,1.
Eracl. 4614 werden nachahmung Ilartmanns sein, wenn auch ein-
mal benamcn vor Ilartmann sich findet, Eneil 232,26. — ze flize
geschdclizabelt und gevieret 2222. gesdidzavelt genöte wiz unde röte
DEUTSCHEN GEOrCHTE VON HERZOG ERNST. 163
iDdm die steine gevieret L^inz, 4107. — eiti samit Vierecke unde blä
2630. ein samit Vierecke, hoch unde wH Parz. 563,2.
Noch sind zwei stellen zu erwähnen die zwar keinen zwingen-
den beweis gegen Bartschens Zeitbestimmung von B liefern, die
aber zu unserer annähme dafs B ins 13. jahrh. gehöre befser passen.
5294 f. heifst es von Ernst da enphiengen wol den wigant beide man
undewip: er was in lief als der lip. vom liebesverhältnis gesagt ist
(liep) sin also der lip alt, aber kaum in der veränderten bedeutung
wie es hier in B steht. — 3858 reimt im snelleyi galeiden : leiden;
diese form statt galie erscheint gereimt nur in zwei interpolierten
Strophen der Kudrun galeide : beide 490,3 und galeide : o^igefiweide
(cäsur) 1073,1. die entsprechende lateinische form galeida belegt
du Cauge aus Albertus Aquensis, sie ßndet sich auch z. b. in den
ann. Col. maximi MG. 17,790. 799. 813. 833 und in Arnolds chron.
Slav. MG. 21,179; aber alle diese stellen geben keinen beweis da-
für dafs diese form ins 12. jahrh. hinauf reiche.
Nach dem was sich uns über die spräche von B ergeben hat,
wird das gedieht nicht früher zu setzen sein als etwa 1 2 1 5 bis 1 230.
von Wolframs Parzival wird er nicht wie Wirnt nur einzelne bücher
gekannt haben, sondern er hatte wohl das ganze gedieht vor sich.
Aber wie verhält es sich mit der metrik? Bartsch stellt s.
XXXlll f. die reime von B zusammen und fmdet vieles was dem
12. Jahrhundert angehört, aber man mufs in dieser beziehung vor-
sichtig sein, da die Überlieferung der beiden hss. wie schon be-
merkt sehr schlecht ist* und besonders b an vielen stellen wo Bartsch
nach a alterthümliche reime annimmt nicht nur in einzelnen Wor-
ten abweicht, sondern in ganzen Zeilen, auch a enthält wohl mehr
eigenes mach werk des Schreibers als Bartsch annimmt, einige male
hat er den rohen reim in a entfernt, so leben : genesen 3931.
willeji : innen 2919. versert: verzert 1759, und fast immer die
von 6, z. b. anm. zu 195. 255. 2199. 2243. 2451. 4517 u. s. w.
Bartsch will zuerst die reime geben *die der zeit und der mundart
des bearbciters (B) nicht zukommen^; aber er führt in diesem ab-
schnitt erstens selbst manche reime auf, die er für bairisch-öster-
reichisch erklärt , und in betrefl' des bairisch-österreichischen Ur-
sprunges von B stimmt ja Bartsch mit Haupt überein '). zweitens
*) die durchaus nicht neue Wahrnehmung s. XXXVI dafs dämitz auch in
Norddentschland vorkomme als dorn*, dörnsse und die daraus gezogene irrige
folgeruBg dafs deshalb dürnäz keinen beweis gäbe für den bairischen nrsprong
von B, wäre befser weggeblieben. 1 1 *
164 ÜBER DIE ABFASSUNGSZEIT DER BEIDEN
sind einem hairischen dichter des 1 3. jalirliunderts (oder wie Bartsch
annimmt, von 1 19(0 auch ö statt Of [mUen phir.: töten 3S73), a für
0 (du saltiyewalt 385) d luv iV {sirär : lipnar 21S3) vollkommen
gerecht, s. Weinhold, bair. gramm. §§ G. 54, und ebenso das partic.
gesamenöt : not 91.
Die unregelmäfsigen reime von B kommen zum Iheil auch in
D vor, dessen zeit Bartsch doch gegen 1300 setzt: man muls sich
wundern dafs er die Übereinstimmung nicht wahrgenommen hat
er früirt s. XXXIV die reime gerte : kerte, werten : verkerten aus B
ohne bemerkung auf, s. LVUI aber mehrfaches er : er und lerte :
teilte 1379 aus D mit den Worten 'alle diese reime gehören einer
Jüngern zeit an, am frühesten scheinen sie in Baiern zu begegnen':
s. Weinhold bair. gramm. § IS und nerfe : kerte Parz. 003,11.
teerte lerte 212,7. kern : wem 693,11. ferner sind s. XXXV
bort :(jehört B 4121. 4273. hörte : worten 703 angeführt, dagegen
s. LVIII aus 1) wort '.gehört achtmal, hörte : worte 535. bekorten:
hörten 34S9. orte : gehörte 3935 mit dem zusatz dafs man diese
reime auf Mitteldeutschland zurückführen dürfe, ebenso werden
die vielen rührenden reime aus B gesammelt Mie neben so vielem
andern beweisen dafs der dichter vor die eig(*ntlicli holische zeit
fälll^ s. XXXVI, während es von dem dichter von 1), der ebenfalls
den rührenden reim oft hat, s. LX heilst 'für ihn gelten die stren-
gen gesetze der höfischen kunst nicht mehr, wie sie für den dichter
von B noch nicht galten', dal's B auslautendes e im reim abwirft,
wird in der vorrede gar nicht erwilhnt, nur in der anm. zu 5759
sind verkürzte dative angeführt, zu 1310 die degen : wegen, die pH-
gerlnisin wozu noch nachzutragen ist der höchgemnot : gnot 5292;
vgl. auch verkürzte präterita im verse, anm. zu 1571. 5558 und
andere apocoi)en zu 5300. dagegen liest man s. LIX Mie begin-
nende rohcit seines zeitaltei^s zeigt der dichter (von D) in dem
häutigen abwerfen des e im reime\ wozu man deutsches heldenbuch
1866 1, XLVII vergleiche.
Dasresultat, welches die reime von B ergeben, ist also ein
wesentlich anderes als bei Bartsch, nur sehr wenige reime bleiben
von denen man annehmen darf dafs sie? der bcNirbeiter (B) seiner
mundart entgingen aus dem originale (A, d. i. das älteste nd. gedieht
von herzog Ernst) ^beibehielt dem er oft sehr genau folgt, wie
Bartsch s. XXIX f. nachweist, im ganzm aber sind die reime von
B durchaus so wie man sie in einem kunstlosen bairischen gedieht
DEDTSCHEN GEDICHTE VON HERZOG ERNST. 165
von 1215 — 30 erwarten kann, wie leicht Bartsch alterthflnüiche
reime in B annimmt , zeigen auch s. XXXY heiligen : nigen 4429.
Erniste : liste 5277. reime die dem ersten entsprechen hat auch
die Krone lebendigen : nnverzigen 7627 und sehr oft Otacker, z. b.
schuldigen : ligen 397*'. 596\ trürigen : verzigen 471". 544**. lei-
digen: verswigeti 559^ listigen : ligen 512^ die von Bartsch über-
sehene Übereinstimmung der reime von D ') und B, sowie die ver-
gleichung mit den reimen anderer österreichisch-bairischer dichter
zeigt dafs im allgemeinen aus reimfreiheiten sich mit mehr Sicher-
heit auf den dialekt eines gedichtes als auf seine zeit schliefsen lufst.
Auch aus dem inneren bau der verse in B >vill Bartsch das
alter des gedichtes beweisen, er macht wiederholt (z. b. zu 266.
1933. 3342) auf die längeren verse aufmerksam, in denen sich die
kunst des 12. jahrh. zeige, namentlich sollen auch die verse mit
drei- und sogar viersilbigem auttakt meist aus A unverändert auf-
genommen sein: zu 5175. von den schweren auftakten die der
herausgeber demzufolge getreu conscrviert würden sich manche
leicht beseitigen lalsen: so würde man in verseu wie beide armen
unde riehen (s. zu 5558) einfach beide streichen und statt also (so,
ohne circumflex, schreibt der herausgel>er , s. zu 5686) vor der
ersten Iiebung lieber als oder sus schreiben, aber was Bartsch sonst
anführt, betonungt^n wie die halsberge, die eilenden, ddz lochy zu
1637; werliche, grözlkhe, wisheit, Wirtschaft zu 2008; unfrö\ un-
schulde zu 4777; die binduug von dreisilbigen klingenden verseu
mit viei^silbigen (zu 3242): alles dies weist auf entartung der kunst
hin und ist wohl nicht dem dichter von B zuzutrauen, sondern
mufs der schlechten Überlieferung zugeschrie})en werden die nicht
gestattet, den text wie er im ersten drittel des 13. jahrh. verfafst
wurde sicher herzustellen, stünde die überlief(^rung dem echten
naher, so würden die Senkungen wohl öfter fehlen als es in dem
texte von Bartsch der fall ist; und die, verse würden sich lesen
lafsen ohne so häufige verschleifung, kürzung und unregelmäfsige
betonung.
Berlin, im Januar 1870. OSKAR JÄNICKE.
^) Bartsch giebt s. LVII f. ein nicht fi^anz vollständiges Verzeichnis nnd
bürdet dem dichter mit dem allerdings nicht viel Staat zu machen ist einen
rohen reim dz : was 3329 mit unrecht auf; es heilst vil gebeines tunder ds
aldd in den kielen was.
166 E[N FRAGEBLCIILEIN
EIN FRAGEBÜCHLEIN AUS DEM NEUNTEN
JAHRHUNDERT.
Das folgende stuck findet sich in einer Münchener sammel-
handschrift des neunten Jahrhunderts (Clm. 19417. einst Tegerns.
S. 40. 3° aufs. 71" — 74") und ist nach einer ahschrifl milgetheilt
welche vor einigen jähren der hibliotheksassistent hr. F. Keinz für
hrn. Professor Midlcnhoff genommen hat. die zahlreichen abkür-
Zungen der hs. habe ich aufgelöst, im übrigen aber der wunder-
Hellen latinitat des Schreibers nicht nahe treten mögen; denn wenn
auch einiges Schreibfehler sind, im ganzen wird der mann sein la-
tein wohl so gesprochen haben, wie er es geschrieben hat ; die spur-
lichen änderungen also, welche durch klammern bezeichnet in den
text gesetzt sind, sollen diesen nicht emendieren, sondern nur sein
Verständnis erleichtern.
Als eigentliche rätsei können diese fragen noch kaum ange-
sehen werden: sie sind nicht sowohl prüfungen des Verstandes als
des wifsens, und können ihren Ursprung aus den gelehrten kreisen
der geistlichen nicht vorleugnen, aber an di(»s«^ ernsten fragen der
gelehrsam kciit lehnten sich im laufe der jalirhunderte scherz und
Es möge erlaubt sein hier noch einiges zu der bcarbcituog der dispuUtio
Pippini cum Albino (zschr. f. d. altert, n. f. 11, 530 ff.) nachzutragen, fiir nr.
96 hat hr. dr. Steinmeyer die einfache auflösung 'kopfkissen* gefunden, und
für nr. 97 erkannt, dafs wenn man statt I und X\X die griechischen Zahl-
zeichen a und k setzt, man die anfangsbuchstaben von Adam und Lazarus er-
hält, für die erklärung der werte: die tarnen primas literas nominum.
I. IUI. 1. XXX ist hiermit gewis der richtige weg gewiesen, wenn auch die
zeichen zwischen I und XXX in ihrer bcziehung auf Elias noch nicht klar
sind. — ferner ist mir inzwischen noch eine italienische bcarbeitung der
rcsponsa Secundi philosophi ad interrogata Adriani (s. a. o. s. 540) bekannt
geworden, welche im cod. Riccard. 1930 (saec. XIV) dem gespräch zwischen
Sidracco und Botozzo angehängt^ ist. A. Bartoli in il libro di Sidrach, testo
inedito de secolo XIV; parte prima (Bologna 1S6S) meint s. XXVI der Schrei-
ber habe seine vorläge je näher dem ende um so mehr verkürzt, und schliefse
*col far cosa quasi originale*; er habe sich nicht enthalten können, einige der
letzten capitel dieses buches mitzutheilen , welche in ihrer kürze allerliebst
schienen, die fragen, welche er auf s. XXVI ff. abdruckt, entsprechen den
nr. 2—5. 7. lü-12. 14. 15. 17. 18. 21. 22. 20. 24. 23. 25— 33 jener responM,
wie sie im speculum historiale des Vincentius Bellovaccnsis zu finden sind.
AUS DEM NEUNTEiN JAHRHUNDERT. 167
witz an, und für die historische Verfolgung der rätsclliteratur sind
diese fragcbüchlein von erlieblichcr hedeutung (vgl. M S D s. 343).
Ähnliche Sammlungen hal J.Kemble in 'the dialugue of Salo-
mon and Saturnus^ (London 184S) milgetheilt: Salomon and Sa-
turnus (SS) s. 178 11'., Adrian and Rilheus (AR) s. 198 fF., beide
angelsachsisch; Adrian and Epictus (AE) s. 212 i!*., lateinisch, the
mastcr of Oxfords catechism (Ox. Cat.) s. 210 11'. auch in Reda's
colhM:tanea und llores sind viele ilhereinstimmendc fragen, und die
Sammlung der Schlettsladter hs. *), aus der Rethmann hi i\aumanns
Serapoum 1815 &. 29 siebzehn fragen mitgc^theilt hal, gehört gleich-
falls hierher, der nachfolgenden am nächsleu steht der Adrian und
Epictus, der gleiche fragten zum theil in gleicher reihenfolge ent-
hrdt. eine provenzalische bearbeitung dieses AE hat Rartsch in den
denkmälern der provenzalischen litteratur s. 306—310 herausge-
geben (MSDs. 343).
IMERROGATIONES 2).
*(^uis est quod tangitur et non videtur? Anima hominis.
'•*Quid est quod videlur et non tangitur? Ct^lum.
'^yuid est aspectum parvissimum, totafm] contegit terram et
totam illuminat orbem? Sol.
*Quisvivit dum seculum vicit? Ilelias et Enoc et Johannes.
-"^(Juis escam molioruui saxa conrumpit? Aqua.
*^Quis crescit et descn^scit? Luna.
^Quid est delectabile et odiosum? Nox.
^Quid est quod ad [s. 71'] uimm vadit c^t ad unum redit?
IMuvia.
^Quid est bonum et malum? Resurrectio, quando alii ad vitam
alii ad pociuam trahuntur.
^"Quid es't vivit sepultus vivit et sepulchrum? Jonas in venti'e
c«)eti.
" Quis trc^s horas fecit sol stare? Je^u Nave, succcssor Moysen,
in ])ugna; mons autem in quo stabat (labaon. et luna stetit in
vale Elon.
^) Wie mir hr. prüf. Müliciihoffinittheilt i.st dieseU)c neiicnlinps zu wieder-
holten inuleii, zuh'tr.t vun Martin pesocht aher nicht f^efunden.
2) Am oberen randc dos hlattes steht noch von einer hand des 15. jahrh.:
interrupationes varie et rare valde.
168 EIN FRAGEBÜCHLEIN
^2Quales primi civitas facta fuit? Niiiiiiv^.
*^Qui cam cüincavit? Ninio; ubi fucrunt c vigiuü milia ho-
minum.
^^Quod mansiones habet? Ut illa tota circis XU. uiia mansio
triginta milia habet pedes.
"Quod gencra sunt volicribus piiinalis? Quinquagiota IUI or.
[fol. 72']
^^Quid videtur ire et nuniquam redire? Sol.
*^Quid est quod uni placet et alleri displicit? Judicium.
^^Quatluor vide[n]tur et investigantur? Viam aquile et viam
colobri et viam (et) viri in aduliscontiam suani , et viam navis in
medio marc.
"Tres sunt (jui numquam satiantur: Infcrnum et terra, que
non satiatur aqua et ignis qui numquam dicit suflicit; ita et cupi-
ditas hominum i)isatia))ilis est.
*°Quis est mortuos et non est natus? Adam.
'-^^Quod hlios habuit ii)se Adam? Triginta et triginta fiiias,
exceplo (]ain et llabel.
^^Quis primus obtulit holoraustum ex ipsis? Abel [fol. 72**]
agnum protulit; pro eo occidil eum Cain.
2'*Quis tribus diebus et tribus noclibus oravit nee c(^Iuni vidit
nee terram teligil? Jonas in venire piscis.
**Quis sine fuste et gladio draconem interlicit? Daniel.
^^Cuius sepulchrum non est inventum in terra? Movi>y.
^•^Quis asinas quaerendum [I. (juaerendoj regnum inveuit?
Saul.
^^Quis prinms monasterium construxit? Ante adventum Elias
et Eliseos et posl adventum PauJus heremita et Antonius abba.
^Mn quo monte(m) nunn}uam pluit usr[ue in hodiernum diem?
In Gelboe.
^^Quis eum male dixit? David rex.
^"Quis cum canc locu[fol. 7l^']tus tiiil? Sanctus Petrus; et
^^Qiiis cum asina locutus fuitP Itclaam, propliela gentiles.
^'Quot provintig sunt terri^? Duodeccm.
'^'^Quod genera sunt^serpenlium? Triginta Uli or.
^*Quis upserpenlem? Corcolrillo.
^■^Quod genera sunt piscium? Triginta sex.
18. Die aegation fehlt.
AUS DEM NEUNTEiN JAHRHUNDERT. 169
^*Qui ülorum noniina posuit? Adam.
^'Quo ordiuc vel pro qua re seni facti sunt? De Cham, qui
de verecundia patris sui risit.
'^'^Quis fuit bis nalus et semcl mortuus? Lazarus.
^^Quis Christus vidit et dormiet? Sanclus Joliannis.
^^Ubi Adam acc^pit baptismum? In monte (ialvarif^, ubi do-
minus Jesus Christus cruci lixus est, de eius sanguiue.
*^Quis dedit quod non habebat et recepit ([uod dederat?
Sanrtus Julianni*s [ful. 73' J baptismum et Eva lac.
^'Qui aviam suani vir^iuem violavit? x\bel terra[m].
^^^Quiantea tectuni tecii quam sol[um]? Dominus cehis (I. celos)
antequam tcrram.
^^Qui cum domino crucillxi sunt? Ad dextris Joatras et Cam-
matras a sinistris.
*'^Quantas sortes fec<»runt milites de veste doniini? Quattuor,
unicuicpie milhum parte una; stolam non divisani, et caiciainenta
non invenerunt.
^''Qni mortuos (I. morluus) mortuum suscitavit? EHseus in
(■algalis in suo sepulchro.
*'Uuisunt nati et mm sunt mortui? üehas et Enoc et Jo-
hannes evan^elista.
^^Cui prius per baptismuni beneli data rsi piscio.
^''Oiii prinnim bestias mulsit. Sanelns Mamis.
-'"Olli vidit |dormiJens |tol. 74 '| sealafmj posila|in] contra c(*lum,
cuiiis altiludo tan^n>ns cadiim ? Sanctus Jacob.
'"(Juis cum lllias suas peccavit? Loth.
''"'(Juis sine tustr vi ^ladio leoneni inlerticit? Samsoii.
1. Richtiger scheint in AK 3S zu d<Tsrlb('n tVa^r als auflosung
anima ^v\ivhv\\ zu sein; diMi winti lulill man ohne ihn zu sehen, in
Krdas i1(»n's (Krdar o]HTa Itasilcae ]r)r)3. III) hcMist es aber s. G50:
hie mihi ([uat*! est ilJa res quae coehim totamquo tiTram rr.plevil,
Silvas v\ surciilos contrin^it, omniaque t'iindamenta concutit: sed
ner ornlis viileri aui mauihus tanffi pott'st, und das nahe verwandte
rälsrl Aldclms i\o vcnio bc^innl mit pass<>ndi>rrm ausdruck: cer-
nrn* nie nulli possunt nee premlere pahniü.
50. dormiens erg'änzt von Joffe.
170 EIN FHAGEBLCIILEIN
2. AK 39 inil der auflosuiig mibes vel coelum.
3. In AE folgt auf die Leiden vorher^i^eiienden rutsel Quid est
sul? 8])Iend()r diel, eine frage die aucli in der altercalio Hadriani et
Epicteti und in der disputatio Pippini eum Albino begegnet s. zschr.
f. d. altert, n. f. 2,536. der vorstehenden «llnilicher ist AH 9 Saga
nie hü mycel s(»6 sunnc sy. Ic de secge, heö is nuere doune eorde,
for dam de» lieo bid on a'lcuni lande hat.
4. Woher «luhannes konnnt weifs ich nicht; in AE 71 heifst
es nur Quis pugnatnnis est in consummacione seculi cum Anti-
cliristo? — Enoch et Elias, die annähme dafs Enoch und Elias
mit dem Antichrist känjpfen und vvsi von ihm sollen getödtet wer-
den, iindet sich auch in dem evangelium Nicodemi c. 25 (Fabricius
codex apocryphus novi tesl. Hami). 1810. 1,291. 2,477). vgl. 47.
der glaube, dafs Johannes nicht gcvstorben sei, entstand schon früh
aus Christi Worten: 'So ich will, dafs er bleibe bifs ich komme, was
gehet es dich an' (Ev. Job. 21, 22). vgl. Fabricius a. o. s. 533. 590.
5. Weifs ich nicht zu emcndieren; die mählsteine scheinen
gemeint.
0. Der AE 43 hat anstatt dieses ratsels Quid est luna?
Splendor in tem^bris et doctrina malorum. vgl. disp. Pipp. cum Alb.
nr. 51.
7. = AE 41. nah verwandt shid nr. 9. 17.
8. Unverstandlich, wie AE 42: Quid est ab uno vadit, et ad
unum redit und im provenzalischen AE 40 Cal cauza va ad una et
ad antra torna? respos: plueja. etwa ab uno vadit et ad unum redit.
vgl. Symposius de pluvia: Et sinus efludit qui me prius ipse recepit,
und Jul. Scaliger, poemata (in bibliopolio Conuneliniano 1600)
1,513 de a(fua: A me i))sa ad me i])sam egredior remeoque.
9. s. 7 und 17.
10. Diesess rätsei über Jonas begegnet in d(»n von Kemble mit-
gctheilten englischen Fragebuchern nicht; aber manche deutsche
rätsei erinnern daran ; z. b. :
Hegraben lag ein Mann gar tief.
Das (irab mit ihm herummer lief:
Gleichwohl im llinnnel noch auf Erd
Weder er noch Sarck gefuiule.n ward
Sphinx Iteidfeldii s. 1202 und ebenso in dem angenehmen Zeitver-
treib lustiger ges(41scliafleii (Frankfurt und Leipzig 1772) nr. 270.
Tgl. ebend. nr. 139. 265. und in Scaligcrs rätsei (1,515), welches
AUS DEM NEUNTEN JAHRHUNDERT. 1 7 1
auch unter die Joannis Lauterbachii poetae nobilis et lanro coro-
nati aenigmata (e collegio Paltheniano 1601) s. 17 aufgenommen
ist: Sum nondum dira confectus mortc sepultus . . . meque capil
yIvus, meque vehit tumulus. vgl. nr. 22.
11. Quis tres horas solem in celo fccit starc? — Josue mi-
nister Moysi, in pugna AE 44. Saga nie, hwa dyde dset sunne stdd
äne tid du;ges ? Ic de secgc, Josue hit gedyde in Moyses gefeohte ; seo
dun hätte Gabaon, de heo on stod AH 42. s. Josua 10,12 dixitque
coram eis: Sol contra Gabaon ne movearis et luna contra valleni
Ajalon {AtXo)v). die dreistündige frist wird in der Bibel nicht er-
wähnt; auch nicht im provenzalisclien AE.
12. AE 24 hat nur: Quae civitas primum facta est? ^iuiven;
Heda in den flores s. 652: Quis primus princeps factus est? Ninus
filius Beli. — Quae prima civitas? Ninive. — Quis eam aedificavit?
Niims. S S 25. Saga me liwylc man ätimbrode »^rust ceastre? Ic de
secge, Knos hatte and was Ninivem seo burh ; and wafron do^rin ge-
manna hund twelftig dusenda and XX dusenda; and Hierusalem seo
burh heo wajs a'rest a.'fler dam Noes flod getimbrod. — Nimo im text
soll ofl'enbar Ninös sein; Ninus, Belos söhn, erscheint als gründer
Ninives z. b. auch bei Augustin de civitate dei, nicht aber in der
bibel, wo es (Genes. 10,11) nach der vulgata heifst: *de terra illa
egressus est Assur et aedißcavit Niniverf. — Ninus ist identisch
mit dem Neinrod, dem söhne des Cusch oder Xovg — daraus er-
klart sich wohl Knos in dem angelsachsischen rätsei — der ein
gewaltiger Jäger war vor dem herrn et coepit esse potens in terra.
— die einwohnerzahl der stadt ist im Jonas (4,11) angegeben: et
ego non parcam Ninevc civitati magnae in qua sunt plus quam
centum viginti milia hominum. die angäbe des lateinischen frage-
bfichleins stimmt dazu, im angelsächsischen ist and XX dusenda
ungehöriger zusatz. — die bestimmung des umkreifses auf 12
tagereisen^findet in der bibel keine bcstätigung. bei Jonas (3,4)
heifst es: civitas magna itinere trium dierum.
15. Vicrundfunfzig vogelarten haben auch SS 51, Ox. Cat.
s. 210 und der provenzalische AE nr. 33. Beda floi*es s. 652 hat
nur sieben unddreifsig, AH 33 tvä and pftig, AE 36 quinquaginta
XX. aus der bibel stammen diese angaben nicht, vgl. 33.
17. SS 40 Saga me, hwa't is diut odrum licige and odrum mis-
licige? Je de secge, diet is dorn. — Ox. VM. s. 210 Which thinge
is it that som loveth and som hateth? Tbat is jugement. vgl.
172 EL\ FRAGEBGCHLEIN
MfillenliofT Srherer, Denkmillcr s. 370. — dipspl!)e frag« aber mit
der auflösung vita in Hedas llores s. 653; wohl unter anlehnung
an die altercatio lladriani et Epicfeti (quid est vita? Beatorum
laetitia, luiscroruui mueslitia), mit welcher auch die in den flores
vorhergehenden fragen stimmen, s. zschr. f. d. altert, n. f. 2,
531. 549 f.
18. Proverbia 30,1S Tria sunt diflicilia mihi et quartum penitus
ignoro: viam aquilae in coelo, viam colubri super petram, viam navis
in medio mari et viam viri in adolescentia. — in den englischen
bfichei'n tindet sicli diese frage nicht, wohl aber die folgende, die
also den anlafs gegeben haben mag auch diese einzuschieben, in
deutschen rätseln und gedichten ist diese stelle der proverbia
häufig benutzt; so von Freidank 128,6 Des wien vluc, des schifles
vluz, des slangen sluf, des donres schuz, wie geraten süln diu jungen
kint, der straze uns alle vrenule sinl; von Bruder Wernher MS II
2,23()\ in der tochter Sion (Diutisc.i 3.7) s. W. (irimm Freidank
s. LXXIV und 375. Friedreich, geschichle des rätseis s. 156 fol.
zu vergleichen ist auch ein rälsel Sebastian SchelTers (Ueusner
aenigmatographia s. 32S f.) :
Die miiii, tunc ciuovis sapiente valentior esto,
Onniia ([ui cerebro te relinere pulas.
Sub Jove sunt aipiilae vestigia quauta volantis?
Hupe coluhrorum sunt ubi signa pedum?
Semina quae medio dum currit in ae({uore naula?
Quis iuvenum scortis ad loca foeda gradus.
die ab weichung in dem letzten puukt beruht auf dem hebräisi.hen
text.
10. Die grundlage bildet eine stelle in den proverbia 3t>,15. 16:
Tria sunt insaturabilia, et quartum, <[uod nunquam dicit 'suflicit':
inferims, et os vulvae, et terra, quae non saliatur aqua: ignis vero
nunquam dicit 'suflicit*. sie findet sich wörtlich in Bedas flores
(s. 618), versilicirrt in riner handschriftlichen sprichwörtersamm-
lung des Trinity College (Kemble s. liM>):
Quatuor. ut fantur, sunt (fuae nunquam satiantur;
ignis et os vulvae, pelagus, ba atrique vorago
und deutsch in dem Hätersch Büchlin (Strafsburg 1562): Raht,
was ist nit zu erffdlen: vier ding die hell, der frauen bauch, die ei*d
mit Wasser und das fewr. — die obenstehende fafsung entfernt
sich von dem text der bibel, dadurch dafs in ihr ffir das os vulvae
AUS DEM NEUNTEN JAHRHUNDERT. 173
die cupiditas hoininuin eingetreten ist; gerade wie iin SS 50: Saga
mc, hwiTt syudon da 1111 Ihiiig de naefre fülle naVon ne na^fre ne beod?
Icde SKC^dy an is eordc, oder is i)r, tliridde is liell, feorde is se gitsienda
man worulde. welcna ; und im Ox. Cat. s. 2 1 9 whidi be the IUI thingis
tlial nevcr was füll nor never shalbe? The iirst is crth, the second
is fire, the thirde is hell, th(^ fourtii is a covitous man. auf die Um-
gestaltung hat vielleicht Prov. 27,20 eingewirkt: Ut sepulcrum et
perdilin non satiantur, ita oculi hominis nun satiantur. auch Frei-
dank (09,5) schliefst sich der Vulgata nicht an — absichtlich, meint
Grimm s. ('XVllI, 'um den anstand nicht zu verletzen — wird aber
unverständlich, weil er das vierte unersättliche ganz unbezeichnet
läist. im provenzalischen Adrian und Epictus werden überhaupt
nur drei unersättliche dinge genannt : con foc et yfern. weniger
eng schliefsen sich der bibelstelle an, aber doch immer deutlich auf
sie zurückweisend, zwei verse im Welschen Gast 45 (diu helle und
der arge man werdent nimmer sat), welche Grimm in der anmer-
kung citiert, eine stelle im Eso]) des Burkard Waldis (4, 93, 31):
Mit holtz lefst sich das Fewr nit stillen,
die Eni auch nit mit Walser füllen,
ein rätsei des llieronymus Arconatus (Reusner aenigm. s. 333):
Omnia cum possint expleri, temp(n*e nullo
Kvpleri possunt, foemina, llamma, fretum
und eine travestie, von Kemble s. 190 mitgetheilt, welche die tria
insaliabilia auf priest er, monche und die see deutet, auch in der
vita Aesopi die Joachim Gamerarius seiner lateinischen bearbeitung
der aes(»pischen fabeln (2. ausg. Tübingen i()15) vorausgcsandt
hat, wird diese üble trias erwähnt (s. 1() f.). da es dem philosophen
Xauthus nicht gelingt, seine schmollende gemahlin auszusöhnen,
fordert er den sclav«!n Aesop auf, das wort zu ergreifen: „Tum
Aesopus paulisper cunctatus, Graecum versicuhnn pronunciavit, in
(|uu tres pestes rerum humanarum dicunlur esse O-dXaaaa xal
TTiQ xai yi'prj xaKci iQiit.''' in der griechischen vita Aesopi, die
Westermann IS 15 herausgegeben hat, fehlt diese stelle.
Das drt*.ifsigstc capilel der sprüche Saiomonis war so beliebt,
dafs es auch zu freiei'er nachbildung anlafs gegeben hat, so wenn
in dem angenehmen Zeitvertreib nr. 1 bl liebe, feuer, kratze, husten
als vier dinge die nicht verborgen werden- können zusammenge-
stellt sind; oder wenn es in dem neu vermehrten Rath-liüclüeiu
174 EIN FRAGEBÜCHLEIN
(Rockenbnchlein , angeführt von Martin, le besant de dieu s. 124),
heilst: Welche sind die vier ärgsten Haus Plagen? Drey Üing sind
im Hans uherlcgn: Der Kaiich, ein bös weih und der Degn (I. Regn),
Das vierdt beschwert es überaus Viel Kinder und kein Brod im
Haus. — dieselben verse finden sich auch in der Sphinx Heid-
feldii s. 542 zugleich mit lateinischer Übersetzung oder original:
Sunt mala terna domus imber, mala foemina, fumus;
Quartum si mane surgunt pueri sine ])ane.
raucli, traufe und böses weih als die drei dinge, welche den mauu
aus dem hause treiben, sind s.chon von Guülaume le clerc de Nor-
mandie behandelt, der sein thema aus des papstes Innocenz HI
Schrift de miseria humanae conditionis 4,tS schöpfte: Tria sunt
euim quae non sinunt in domo permanere: fumus slillicidium et
mala uxor (s. Martin a. o. s. XXXYH). schwerlich aber ist die Zu-
sammenstellung von Innocenz erfunden oder durch seine schrift
allgemein bekannt geworden, auch in der stelle de incommodis
senectutis, wo jene schrift des Innocenz Guillaumes quelle ist,
(Martin s. XVII), ist er nicht erlinder. *Si quis autem ad senec-
tutcm processeril*, heifst es dort
statim cor eins alüigitur et caput concutitur,
languet s])iritus et foetet anhclitus,
facies rugatur et statura curvatur,
caligant oculi et vacillant arliculi,
nares eflluunt et crines delluunt,
tremit tactus et deperit actus,
dentes putrescunt et aures surdescunt.
vgl. Beda flores s. 652 'dum oculi caligant, auris graviter audit,
capiili fluunt, facies in pallorem mutatur, dentes lapsi numero
minuuntur, cutis arcsclt, flatus insuaviter odorat, pectus sufTocatur,
tussis cachinnat, genua trepidant, talos et pedes tumor inflat, et
homo interior ((ui non senescit bis omnibus aggravatur.
20. Ebenso ioca monachorum nr. 2. AE 11. Quis fuit mor-
tuus et non fuit natus? Adam. vgl. disputatio Pippini cum
Albino 97. — in complicierterer fafsung findet sich das rätsei in
AR 28 Saga me hwylc man Wt-ere dead, and mere acenned, and after
dam wsore eft bebiriged in bis möder iniiode? und noch ausgeführter
in Bedas flores s. 652 Die milii quis homo qui non natus est et
mortuus est , atque in utero matris suae post mortem baptizatus
est? Adam; ebenso in SS 15 und Ox. Cat. s. 217. — ein sehr
AUS DEM NEUNTEN JAHRHUNDERT. 175
beliebter rätsclätofl'. in seiner einfachsten form findet er sich
auch in dem Strafsburger ratselbuch : Wer gestorben und nit ge-
boren sey? Adam und Eva; lateinisch von Lorichius (Reusner 272)
Nondum natus eram, cum me mors abstnlit atrox;
Et me natatum mors capit ante diem.
noch bei Simrock 1,199. - die erde als Adams muttor gab zu der
scherzhaften frage anlafs, wer auf seiner mut ler holz gehauen habe,
im Strafs])urgcr ratselbuch, lateinisch von Lorichius (Reusn. s.
264), Siuu'ock 2,181. — die mutler erde als Adams grab bei
Lorichius (Reusner s. 264) :
Foemineo ex utere non est ille editus un({uam,
l^ro tunmlo gremium (jui geuelricis habet. — vgl. nr. 42.
21. Dieselbe frage in joca monachorum nr. 4, aber ohne dafs
Betlimann die antwort mitgctheilt hatte, die zahl der kinder Adams
wird in der bibel nicht angegeben; im Über de poenitentia Adami
heilst es nach Cedrenus (Fabricius s. 17) xai tig irip yijv «5 ^g
iXijifdij dn^kO-e xaiaX&iipag ccQQft^ag vlo'vg Xy (33) xaX &vya-
t^Qag x/ (23); im SS '24 und Ox. Cat. s. 218 werden schlecht-
weg 30 söhne und ebenso viele tochter angegeben, im AE 14 aber
wie in der obenstehonden frage Cain und Abel ausgenommen, im
provenzalischen AE 13 heilst es* XX filhs e trenta lilhas et estiers
(lavm et Abbel e Seth^. in Redas llores s. 652 erscheinen an erster
stelle auch 30 söhne und 30 tochter, aber es wird hinzugefügt:
Filiorum Adam computatio, ut alii dicunt, sexaginta duo: et fili-
arum computatio ([uin([uaginta tres sunt, nach einer deutschen
vorrede zur Genesis (Fabricius s. 45) versammelte Adam, da er
sein stündlein kommen fühlte alle seine kinder um sich 'der warn
an Weib und an kind lunfftzehen Tausend.' — es hatte einiges inter-
csse zu wifsen, woher diese angaben stammen und wie weit sie
verbreitet wartm: falsch sind sie alle; denn nach des Dresdner
pastor Hilscher sorgsamer rechnung (Fabr. 65 fl.) behef sich die
zahl der kinder Adams auf 365, seiner enkel auf 425616.
22. AE 15. Redae llores 8. 647.
23. AE54 vgl. oben nr. 10 und Simrock 1,59. MuUenhofr
in Wolfs zschr. 3,16. Rufswurm ebend. 3,347 nr. 39.
24. Daniel tödtete den drachen mit peclipillen Ufich dem apo-
kryphen buch vom drachen zu Dabei, in den englischen frage-
büdiern begegnet diese frage nicht.
176 EIN FRAGEBUCHLEIN
25. Joca monfirhorum nr. 7. AE 35. s. Dmiteron. 31, 6. —
anders gewandt ist die frage in SS 44 Saga ine hwa'»r is Moyses
byrgon dics cyninges? Je de secge, lieo is be dam biise de Fegor
hatte, and nan man nis de big wite icr dam mycian dönie. ebenso
in Ox. Cat. s. 219.
26. 1 Samuel. 9. Die frage begegnet in den englischen frage-
büchern ni<'ht.
27. SS 53. Saga nie, hwylc man aVost mynster gelimbrode?
Je de secge, Elias and Eiiseus da witegan, and <efter fiillubte Paulus
and Antonius, da ierestan ancran. in x\E 25 heilst es nur: Quis
primum monasterium conslituit? Paulus heremita et Antonius abba.
der provenzalische text ist entstellt. — als der heilige Antonius
schon lange jähre in der einöde lebte, kam einestages ein landmann
Paulus zu ihm, sein leben zu theilen. der ehebruch seiner jungen
schönen frau hatte ihn dazu veranlaist. Antonius weist ihn anfangs
zurück, weil ein sechzi^ahriger zu alt sei, um sich an die Strapazen
des einsiedlerlebens zu gewöhnen: die ühermenschlichen proben
aber die Paulus von seiner enthalt samkeit ablegt, lal'sen bald den
Antonius einen würdigen gefTdirten in ihm erblicken, s. AA. SS.
Uolland. Januar HI s. 511. die gesciiichte dieser heiligen war be-
liebt 8. Potthast bibl. bist. S42. — l her Elias und Elisa s. 1 Kön.
19, 19 f. 2 Kön. 2, 1 IK Fabricius, c<k1. pseudepigr. vet. iv^L 1076.
2S. 29. die erste frage ebenso in AE 26. — In dem klage-
ilede über den tod Sauls sagt David (2 Samuel 1,21) 0 niontes
Gilbohae, ne ros neve pluvia decidat super vos.
30. SS 34 Saga nie iiwylc man ierest wiere wid hund sprecende?
Je de secge, Scs. Petrus. — tunc Symon ut ait sanclus Marcellus
ivit ad duniuni Marcelli discipuli eins, Icgavitipn^ maxiinum canem
ad ostium domus eins dicens: nunc videbo si Petrus qui ad tc ve-
nire consuevit ingredi poterit. post pauluium venit Petrus et facto
signo crucis canem solvit. canis autcm omnibus aliis blandus stdum
Syiuonem perse<(uebatur: quem a]»prehendens euin ad terrani
subtus se deiecit et eum strangulare v(»lebat. accurrens autem
Petrus cani clamavil ne ei noceret. et canis ({uideni corpus eius
non lacsit, sed vestes adeo laceravit, ut ille nudus positus remancrel
(Aurea legenda Sanctorum compilata per fratrem Jacobum de Vora-
gine. Lugduni 1509 foi. LXXIII. von kemble s. 196 nach einer
englischen Übersetzung citiert). die legenda aurea berufen sich
auf den Marcellus ; aber in dem wesentlich abweichenden bericht
AUS DEM NEUNTEN JAHRHUNDERT. 177
des Pseudo-Marcellus (de actibus SS. Petri et Pauli Fabricius
2,640 f.) beschwört Petrus die hunde durch die hostie.
31. AE 27. Quis cum asina locutus est? Balam. — s. Numeri
22, 28. Bileam, Septuaginta BaXad^, Josephus Bdla^og. vgl. joca
monachorum nr. 10 Qua lingua locuta est asina cumBalam? Grega.
32. AE 28. Quot sunt provincie terre? centum viginti duo.
Bedae flores s. 652 Quot sunt provinciae? centum et triginla.
33 — 35. Die Worte quis upserpentem weifs ich nicht zu deu-
ten. — AE 29 Quot sunt genera serpentum? XXIV. nach dem
provenzalischen AE nur XXHI. — AR 34. 35. Saga me hwset
naeddercynna si on eordan. Je de secge, feower and thrittig. Saga
me hwaet fisccynna si on waetere. Je de secge, six and thrittig. —
Bedas flores s. 652 quot genera serpentum? triginta sex (vielleichL
ist triginta quatuor. quot genera piscium ausgefallen). — SS 52.
Saga me, hü fela is fisccynna on waetere? Je de secge, VI and XX.
— Ox. Cat. s. 219 How many of birdis been Ihere, and how
many of fishes? LÜII of fowles, and XXXVI of fishes. in den joca
monachorum nr. 11 — 13 werden 64 fisch-, 54 vogel- und 22
säugethierarten angegeben, vgl. oben nr. 15. in andrer weise wer-
den diese fragen im Sydrach beantwortet s. Kemble 210 f. — wo-
her die angaben stammen, weifs ich nicht, die weite Verbreitung
dieser schulfragen wird am besten dargethan durch die Scherzfragen,
die sich an ihnen gebildet : Rot. Wie vil sindt vögel in unsern lan-
den das mon vogel nent? Sechstbalber vogel, das ist ein kramets-
vögel, ein balbvogel wirt under den krametsvögell verkaufll und ist
doch kein krametsvogel, ein antfogell, ein Eyfsvogell, ein Brachvogell
und der speyvogell der fleugt über sie all. — Ein frag. Wie vill
fisdi in unsern landen bekant sein. Antwort, funfthalber. Stockfisch,
Rheinfisch, Magenfisch, Walfisch und Plateyfslein nenen etlich halb-
fisch (Strafsburger rälselbuch). der erleichternde zusatz zum
ersten, *das mon vogel nent\ sollte eigentlich wohl fehlen.
36. AE 30. Quis ipsis nomina inposuil? Adam. — AR 36.
Saga me hwa gesceöpe ealra fisca nama.n Je de secge, Ada mse a^resta
man. — Genesis 2,19; nach Js. de la Peyrere hat er sie auch auf-
geschrieben und registriert.
37. AE 31. Unde sunt servi? de Cam. — Genesis 9,25.
38. Umgekehrt bis mortuus et semel natus. so Bedae flor. s.
652. — Disput. Pipp. c. Alb. 97. — Simrock 2,131 u. s. w. —
Evang. Johannis c. 11.
Z. f. d. A. neue fol^e III. ^^
178 EIN FRAG£BÜCHLE1N
39. Mir unverständlich; vielleicht gab der zu nr. 4 erwShnte
glaube, Johannes sei nicht gestorben, sondern schlafe in seinem
grabe bis zur rückkehr Christi, zu der frage anlafs.
40. Als Adam im sterben lag, sandte er seinen söhn Seth zu
den pforten des paradieses, dal's er gott bitte ihm das haupt zu
salben, aber der erzeuget Michael antwortete: noli in lacrimis deum
orare et deprecari propter oleum miseiicordiae ligiii, ut perungas
patrem tuum Adam pro dolore capitis eins, quia nuUo modo poteris
acciperc nisi in novissimis diebus et temporibus, nisi quando com-
pleti fucrint quinque millia et quingenti anni, tunc veniet super
terram amantissimus dei lilius u. s. w. Evang. Nicodemi c. 29
(Fabric. 1,278). dafs das blut Christi die Uufe vertreten habe,
die zur Seligkeit unerläfslich schien (Fabric. 1,294), wird hier frei-
lich nicht gesagt; die taufe Adams aber erwähnen die zu nr. 20 an-
geführten stellen.
41. AE 61 Quis dedit quod nun accepit? Eva lac. — Joca
monachorum nr. 15 qui femina dedit quod non accepit? Eva lac.
— das rätsei von Johannes dem täufer ist sehr häutig. Strafs-
burger rätselbuch :
Es begert der Herr vom knecht
umb das göttliche recht
das er im zu gelten thet
das er selbs nicht het,
das dan her knecht thet.
lateinisch von Lorichius (Reusner 266) und Beusner (267). —
aber was soll der zusatz et recepit qfwd dederat? der auf Johannes
bezogen werden mufs, <lenn auf Eva passt er gar nicht, die worte
im evang. Matth. 3, 14 harmonieren damit sehr wenig, aber auch
Johannes gehörte zu den seelen, die Christus aus der unterweit be-
freite, muste also irgend wo getauft sein. s. zu nr. 40. — die
frage über Eva gab zu scherzhaften rätseln anlafs:
Ingenuae iuvenis connubia virginis ambit
lila suo sponso talia verba refert:
Si quod non habeo poteris praebere ruganti,
Quod nt*c habes in te, tu nee habere potes,
Accipe daque fidem sit et haec tibi dextera testis,
Annuo iam dudum polliceorque thorum.
Lorichius (Reusner 170) s. zschr. f. d. altert, u. f. 1,495.
AUS DEM NEUNTEN JAHRHUNDERT. 179
42. = Joca monachorum nr. 3. Demaundes joyous 47 (Kemble
8. 290) : What was he that was begoten or bis fader, and borne or bis
moder, and bad tbe mayden bede of bis beldame? Tbat was Abell. —
Stralsburger rätselbuch : Es war nie'geborn von weybes leip , und '
leyt begraben in seiner mutter leip, und nam sein von seiner altmütter
den magthum. — andere stellen, nach denen Abel seiner jungfrau-
lichen grofsmutter das magdthum nimmt bei Kemble s. 295 f. vgl.
Acta apostolorum Abdiae adscripta lib. 8 cap. 7. 8 (Fabricius 1,677):
Per enim fuit, ut qui filium virginis vicerat, a filio virginis vince-
retur. tunc rex ei Polymius: Et quomodo, inquit, dixisti primam
haue esse virginem, ex qua natus est homo cum deo? Apostolus
respondit: Ago deo gratias, quia sollicite audis; primus inquam
homo Adam dictus est, qui de terra factus est. terra auteni illa de
qua factus est, virgo fuil; quia nee sanguine humano polluta fuerat,
nee ad sepulturam alicuius mortui a quoquam erat aperta. s. Fa-
bric. anm.
44. AE 34. Quot sunt qui cum eo crucifixi sunt? Duo la-
trones , Jonatbas et Gomatras. — Bedae flor. s. 650 Die mihi no-
mina duorum latronum, qui cum Jesu simul crucifixi sunt. —
Matha et Joca. Matha credidit, Jöca negevit vitam, mortem elegit.
— die namen Joatras und Cammatras, Jonatbas und Gouiatras
sind gewis identisch, wenn ihnen auch Joca und Matha entspricht,
so ist doch die Ordnung nicht gleich; denn der gläubige scliächer
hicng zur rechten, ob sonst die namen noch vorkommen ist mir
unbekannt, im Evang. infantiae (Fabric. 1,186) erscheinen an
ihrer statt Titus und Dumachus, im Evangel. Nicodemi (Fabric.
1,258) und auch sonst Dimas und Gestas. s. Fabric. 1,186 anm.
2,472.
45. AE 33. Quanti vel quot milites diviserunt vestimenta.
Ghristi? Quatuor. — AR 37. Saga me, hü fela wubs dcera cempena
de Cristes hrsegel dieldon? Jede secge, seofon heora wa^on. —
die oben siehende antwort polemisiert offenbar gegen die annähme
von sieben kriegsknechten.
46. 2 Könige 13,21. — verwandt ist die frage in Bedas (lores
s. 652: Quis primus mortuum suscitavit? Helias. Ubi eum susci-
tavit? In Galgala. 1 Könige 17, 18 ff.
47. vgl. nr. 4. — AE 18. Quis fuit natus et non fuit mor-
tuus? Enoch et Elyas. — Bedae flores s. 647. Qui sunt nati et
non sunt mortui? Enoch et Elias, ebenso joca monachorum nr.
12*
180 EIN FRAGEBÜCHLEIN AUS DEM NEUNTEN JAHRHUNDERT.
9. — ob die unverständlichen worte cuiprius per bapHsmum hmeü
data est ptscio relativsatz zu Johannes, oder eine selbständige frage
sind, weiTs ich nicht.
49. Gousentiunt antiqua martyrologia Adonis, Usuardi, Rabani
et Notkeri etc. in quibus sancti Mamantis aut, prout loquuntur,
Mammetis sive Mametis martyrium sub imperatore Aureliano con-
tigisse refertur ad diem XVU mensis Augusti. AA. SS. Rolland.
Aug. HI. s. 425. er war ein hoch angesehener heiliger, im osten
und Westen, den selbst die wilden thiere, welchen er preis gegeben
wurde, nicht anzurühren wagten:
Mitis domans imitia
illisque promens gaudia
vivebal inter bestias ;
quo cive gaudent angeli u. s. w. Walafried Strabus.
50. Genes. 28,12.
51. Gen. 19,30. auf solches Verwandtschaftsverhältnis passt
das epitaphium, welches Reusner s. 353 mittheilt:
Wunder über Wunder
Hier ligt begraben under
Mein Vatter und dein Vatter,
Und unser beider Kinder Vatter,
Mein Mann und dein Mann
Und unser beider Mutter Mann,
Und ist doch nur ein Mann.
s. auch Friedreich, geschichte des rätseis s. 99.
52. AE 67. Quis leonem sine gladio et fuste interfecit?
Sanison. — s. Judic. 1 4,6.
W. WILMANNS.
BESSERUNGEN UND NACHTRÄGE.
s, 33. z. 35 /. nichts y&'r nicht.
*. 53.5. 12/. 414yv/r413.
s, 108. s. 42. struot und vwar alt fem. im meister Mswert t. 22tt: wie gralieh
was die strut und auch des meres freis.
X. ] 36. z. \,da gewan nur conjectur Becks fUr bekam istj so bleibt das bedemkat
wegen des reimes m : n bestehen,
s, 140. z, 37. stein stossen anfser der im mhä. wb, 11. 2, 663" aus Suehemoirt
angejahrten stelle auch bei ylUswett s, 89, 245.
LORENGEL.
1 Ich tu euch abenteur bekant
wie künig Etzel zoch aus Heun in cristenlant.
grosz wunder soll ir hie vernemen schone
was Wunders da ein glock erwarb,
5 dar umb ein edler graf in einem kämpfe starb,
grosz Ungemach kam von der glocken done,
dar von küng Artus ser erschrack und manig ritter here,
der dan in Frankenreich erhal
und allem folk cleglichen in die oren schal,
ritter und knecht die stunden freuden lere.
2 Furbasz mügt ir wol nemen war.
ein edle lantgrefin kam für den künig dar,
mit ir wol hundert ritter oder mere
als man noch wol geschriben fint.
5 von Aldenburg der edlen herzoginne kint
die kam gen Frankenreich in hoher ere.
bei künig Artus das geschach in hohem .lob und preise,
da hört man den von Eschenbach
und Joram man auch bei den frauen sitzen sach.
Clingsor sprach 'singet fürbasz, meister weise'.
3 Wan got erlöset wen er wil.
fürwar seiner genaden der ist also vil.
hört was got wunders tet mit einer schellen,
die was gemacht mit listen clug,
6 die Isilie an eim patemoster trug.
vor künig Artus hört man sie laut hellen.
der aller dinge hat gewalt der schuf ir helles clingen.
wol hundert rast bort man den dosz.
Z. f. D. A. neue folge III. 13
182 LORENGEL
sant Brandanus der schreib dar von vil wunder grosz.
vernemet mich so wil ich furbasz singen.
4 Es sasz ein herzog in Prafant
dem waren undertenig pürg und weite lant.
den gund der tot mit seinen [486b] kreften zwingen,
er kam in an den Fürsten her.
5 mit seiner ritterschaft kund er sich nit erwer,
mit reichem schätz mocht er auch nie gedingen.
der herzog het ein tochter fein die was noch unberalen.
das gund er al den seinen clagn
'ach got dasz ich sie nit versach bei meinen tagn\
sie sprach 'fater, es reuet euch zu spate\
5 Der edel herzog aus Prafant
der het ein ritter der was Friderich genant
von Dunramunt als ich euch hie bedeute,
der fürst an seinem ende lag,
5 graf Friderich nach seinem tod des landes pflag.
sein her befal im lant und auch die leute,
er sprach 'du edler Friderich, nu bis dar zu behende,
lasz dir mein kint befolen sein,
du Werder helt, erzeig an ir die treue dein.^
so rett der fürst vor seinem lotsten ende.
6 Da sprach der ritter hochgeporn
*solt ich dar umb verdienen aller fürsten zorn
so musz mein manheit durch die lant hin streichen,
er sei graf oder dinestman
5 mit ritterlichem streit tar ich si wol bestan,
si müssen allsant meinem zorn entweichen,
auch wil ich sein ein schirmeschilt der keuschen junckft*au reine,
durch iren willen leid icli not,
mit meinem schwert so hau icti tiefe wunden rot.
gnediger her, in treuen ich das meine.'
7 Da sprach der herzog lugentleich
*du tust mit dein geperden als her Ditercich
dem nie kein helt auf erden mocht geleichen,
vil Wunders man noch von im seit,
5 in stürmen und in streiten sei er nie verzeit,
durch reine frauen facht er ritterleichen.
ich pit dich, lieber dicner mein, lasz deine treu anschauen.
LORENGEL 183
kein wandel ich nie an dir fant.
alls das ich han befil ich dir, leut unde lant.
pit got für mich und unser libe frauen. [487«]
8 Der edel fürste lobesam
der tet als ie den weisen fürsten wol an zam.
er nam sein tochter bei ir weissen hende,
er sadi si permiglichen an,
5 er sprach 'mein kint, al deiner treuen ich dich man
seit ich musz von dir hin aus dem eilende,
ich wil dir einen falken lan, den halt in deiner hüte
gar fleissig weil er hat das lehn,
dar mit macht du wol preis erwerben, merk mich ebn.
auch pit für mich Maria die vil gute.
9 Ein schell er an dem peine treit,
die ist gemacht von clarem gold, du schöne meit.
die halt alzeit in deiner hut aleine.
die schell solt du auch bei dir tragn
5 wan du zu kirchen gest und wilt dein sünd erclagn.
und pit für mich got und sein muter reine,
ruf an das heilig kreutz so her dar an got ward gemessen,
und man in seiner wunden rot
dasz er uns fristen well vor ewiglicher not
und seines zomes gen uns well vergessen.*
10 Die meit in grossem leide was.
ir tugent was durchkleret als ein spigelglas.
si was gepom ein edle herzoginne.
ir muter die was vor verfarn.
5 der tot wolt iren fater da nit lenger sparn.
graf Friderich warb umb ir edle minne.
die juncfirau sprach 'merk Friderich, du retst mir an mein ere.
als Lucifer treib Übermut
durch hoffart viel er aus dem tron in helle glut.^
so rett die herzogin mit grosser schwere.
1 1 Pürbasz wil ich euch machen kunt,
hört, wie der selb graf Friderich von Dunramunt
der edlen maget leides vil erdachte.
er sprach si an da umb die e.
5 das tet der hochgepomen herzogin gar we.
für den römischen keiser er das brachte.
13 ♦
184 LORENGEL
da gunt die edel maget [487b] gut nach hohem preise ringen.
der keiser fürsten vil besant
dasz man der herzogin ein urteil tet bekant,
ob man ir mocht im reich ein kempfer diogen.
1 2 In Prafant und in Engellant,
in beiden landen si da keinen kempfer fant
der sichs mit Friderich torst unterwinden,
die maget het ein dinestman
5 als man noch sagt, der was geheissen Sondelban.
er sprach ^bei got mögt ir genad wol finden,
den rufet, edle iuncfrau, an und auch sein muter reine,
und mant got seiner wunden rot
dasz er euch helfen well aus diser grossen not,
wan er euch wol gehelfen mag aleine.
13 Die iuncfrau in das münster trat,
andechtiglich si got umb einen kempfer pat.
si sprach *hilf mir, du himelischer herre,
durch dein heilige namen drei,
5 kum mir zu hilf und mach mich meiner sorgen frei,
ein schwaclier graf der spricht mir an mein ere.
ich wolt kiesen lieber den tot e ich den grafen neme.
er ist ein ungetreuer man,
mit seinem adel er mir nit geleichen kan,
wan er sein gleich an mich gar wol bekeme.^
14 Da si got also tief ermant
gar pald got bort ir pet Und ir sein hilfe sant,
erparmt sich über dise meit zu stunden,
selbs laute sich die glocke gar.
5 vor leid so rauft die maget aus ir gelbes har.
sie sprach 'erlös mich, her, durch dein fünf wunden.*
ein ritter ir got aus erweit der filr si kempfen solde.
ein grosse clag si da an fing,
vil heisser zeher da aus iren äugen ging,
da dang auch laut die schell von clarem golde. [488*]
emblaUfehU
22 Si dinten got tag unde nacht,
gar lobelich ward der gots dinst von in vollbracht
si gingen für den gral in hohen eren.
die edlen musten pesen tragn
I^ORENGEL V86
5 ZU pusz. da höret man ein jemerliches cla^n,
der glocken don tet in all freud verkeren.
'hilf uns, Maria, reine meit, tu unser nit vergessen,
erfreu uns scbir, du maget her,
des pit wir dich durch deines lihen kindes er.
der glocken don hat uns schwerlich besessen.*
23 Nu hört wie es dar nach erging,
ein helt hiesz Key, wie es der sdbig da an fing,
der was ein stum und pot got wird und ere.
sein andacht da die glocken zwang
5 die im erschrockenlich in seinen oren clang.
er ward reden und sprach 'folgt meiner lere,
her Parzefal der hat ein kint, ein keusche maget reine.
Isilia ist si genant.
ir tugent und ir wirdikeit ist weit erkant,
got hört ir pet für uns all gar gemeine.
24 Durch got soit ir mit mir hin gan
zu Zedlamar, das edel tirlein woll wir hau
und woUen das got zu eim opfer bringen,
das tirlein schuf die gotes kraft,
5 mit gnad und heilikeit so ist das tir behalt,
das opfer wir so mag uns wol gelingen*
das tir auf rotem golde stat, tu ich euch fürbasz künde,
das tir kein ander narung hat,
es speist der schmak der von dem claren golde gat
und der atem aus seiner muter munde.*
25 Nu höret fürbasz abenteur.
ir clag nam schir ein end, got tet in hilf und steur.
nu hört was da her Key fOrbasz gedachte,
er sprach 'nu folget mir zuhant.
5 die edlen all kleid man in einen fleydigant,
als in Joram von Teilenbrunn her brachte.*
das kleit ob aller wirde schwebt als ich euch wil bedeuten,
dar inn ward got gar tief gemant
dasz er sein gotlich hilf und gnad in gab und sant. -
da nam gar schir ein end der glocken leuten.
26 Die königin sprach zu der frist
'her Key, ich wen dasz gotes engel in dir ist
und hat den pösen geist von dir gezwungen.
186 LORENGEL
was du hast in deim sinn erdacht
5 hast du mit gotes kraft vor uns zu Worten bracht,
von dir wirt noch gesaget und gesungen,
der engel hat den pösen geist mit kraft von dir getriben,
grosz wunder ist an dir geschehn.
kein wort bort nie kein mensch vor von dir ie gejehn.
die gnade gots ist ganz in dir bekliben.' [488l>]
27 Küng Artus und die^fQrsten sein
traten gar züchtiglich hin für die kunigein
und fragten si was Keye het gesprochen,
die küngin tugentlichen sprach
5 'her kunig, merkt das grosse wunder das geschach.
Kei was ein stum, sein red hat für gebrochen/
der künig lisz vil reiche wat da an die kinder messen,
si wurden ziret lobeleich,
si dinten all dem grales engel in dem reich,
des wil ir got auch nimmer mer vergessen.
28 Da was vil edler forsten kint
geziret lobelich recht als die engel sint
die got selber mit eren hat gespeiset,
si wollen in das münster gan.
5 her Parzefal der edel biesz si stille stan,
er sprach 'ir wert noch anders underweiset.
man sol uns vor ein ampt vollbring ein prister in dem sale,
so kumt geflogn ein taub so rein
und bringt ein reine oblat auf den altarstein,
so ge wir in das münster mit dem grale.*
29 Her Parzefal ins münster trat
mit dreien fürsten kinden die er mit im pat.
die paten alle got aus herzen gründe
'der ewig got der uns erschuf
5 der woll erhören gnediglich den unsem mV
da kam ein taub von himel zu der stunde,
si bracht ein brief. den nam zuhaut ein keusche maget reine,
als bald die meit den brief an sach
gar tugentlich di süsz da zu in allen sprach
'hört, grosse wunder find ich hie aleine.
30 Den brif sent uns die gotes kraft.
nu tret her zu, her küng, mit aller ritterschaft,
LORENGEL 187
verneint mein red. mir ward nie mer so leide,
nu merkt von wan uns kumt der schal,
5 dar umb das ganz kängreich betrübt ist über al.
das leit wend uns got und sein muter beide,
got hat uns her gesant den brief von himel zu den stunden/
den brief nam selber in die hant
die künigin, brach in auf vor in allen sant.
sie sprach 'her küng, hört, den brief hab ich funden. [489«]
31 Ein edle fürstin weit erkant
die leit grosz not, ein herzogin dort in Prafant*
vememt die clag der edlen herzoginne.
ein graf, der ist ir dinestman,
5 der irem fater lange zeit was undertan,
der spricht si an, des sein betrübt ir sinne,
er spricht si an wol umb die e dort vor dem keiser reiche,
ir laut hat er bezwungen gar
pis auf zwen held, die dienen noch der maget dar.
dort in Prafant fint man nit sein geleiche.
32 Vor dem römischen keiser zart
hat man ein urteil tan der magt von hoher art.
ein kempfer musz si han die erentreiche
der disen grafen tür bestan.
5 in allem land si keinen kempfer finden kan,
si weisz kein helt der dem grafen geleiche,
des ist ir herz umbfangen ser mit jamer und mit leide,
der soltu, her, ein kempfer gebn,
den pesten helt aus disem reich, das merket ebn.
auf disen tag musz er von hinnen scheiden.
33 Das wil haben der ewig got.
dar nach rieht euch, her küng, dasz man ir helf aus not.
tut ir des nit so würd uns freud gar teure,
das merkt, ir fürsten all geleich,
5 den pesten ritter weit aus euch in disem reich,
das hellt uns für des grales scbrift geheure,
wann das geschieht so nimt ein end des wilden dondres schalle
der uns kumt von der glocken dosz.*
der don gar grausamlich auf gen den lüften schosz,
in Prafant lauten sich die glocken aUe.
34 Und da die herschaft das vemam
188 LORENGEL
dar nach der tag mit seinem liebten glaste kam.
ein ritter sprach 'merkt künig, edler herre,
ir solt auswelen einen man,
5 den pesten an dem hof so ir in müget han.
dar zu zwingt uns der glocken don vil sere/
der fremden mer freut sich da fast manch stolzer ritter milde,
iglicher sprach ^das ist uns ebn,
dar zu sei [489|)] wir bereit nach preis und er zu strebn.'
sie sprachen ir gepet vor gotes pilde.
35 Des grales schrift man in da seit,
wie dasz in Prafant wer ein hochgeporne meit,
von hoher purl ein edle herzoginne,
die het ein graf, irs fater man,
5 gar kempflicb umb die e schwerlich gesprochen an.
*der send wir einen kempfer zu gewinne,
den pesten ritter den wir han bei unsern hosten eiden,
pei uns den aUer pesten degn.
wann das geschieht so ist der glocken don gelegn.
auf disen tag musz er von hinnen scheiden.'
36 Da sprach küng Artus wandeis frei
'verleih mir got dasz ich ir kempfer selber sei.
mit Schild und sper kan ich nach preise ringen,
ich han die kraft wol zu dem sper,
5 mit meiner ritterschaft ich das gar wol bewer.
mit gotes hilf mag ich es wol volbringen.
zu hochgelopter ritterschaft ist mir der leip gelenke.
kum ich gen Prafant in das lant
von meiner kraft wurt im sein schilt und heim zutraut
auf dise reis kein helt für mich gedenke.*
37 Da sprach her Parzefal der degn
'mein hat der grales engel noch pis her gepflegn
wo ich ie was in stürmen und in streiten,
was Schild ie ward gen mir getragn
5 dar under alle held wurden von mir erschlagn.
des get mein lop durch manig reich so weiten,
dort über mer in heidenschaft hab ich vil Streits gepauet
und auch in der Persider lant.
auf ritterschaf man da nit mein geleich mer fanU
ich pitt euch dasz ir mir des kampfs getrauet.*
LORENGEL 189
38 Her Paldewein ein fürst so weis
der sprach 'ich han erfochten mangen hohen preis,
des fert mein herz in freud und hoher milde,
keins Streits auf erd mich nie verdrosz.
5 von meinem schwert das fenr auf gen den lüften schosz
dasz man mich gleichet einem leben wilde. *
anch [490i^] ist mir vil zu handen kumn die grossen stärm
so herte,
mit streit ich mangen helt bezwang,
das schuf mein kraft dasz mir in stürmen wol gelang,
in manchem stürm hat mich mein hant ernerte.'
39 Lewan ein junger ritter sprach
'mir tut gar we der. herzoginne ungemach.*
der fürst wand vor dem küng dar umb sein hende
'ich pitt euch, edler künig reich,
5 schickt mich da hin zu hilf der maget minigleich,
so nimt ir grosse not gar schir ein ende,
tut es durch aller ritter er und aller frauen gute,
ich wil da hin auf diso fart,
von mir so wärt der graf dort lenger nit gespart,
ich tröst der edlen furstin ir gemüte.^
40 Da sprach Iban der küne helt
'mir tut gar ant dasz man mich nit hat ausderwelt.
sol ich nit dar, vil senfter wolt ich sterben,
die reis wil ich nit lassen sein.
5 ich hilf ir wol aus not der edlen herzogein.
darumb helft mir all umb ein urlaup werben,
ich machet mangen satel plosz zu Turnau in der auen
da ich ein künig selbs erschlug,
da in sein ros auch tot zu seiner bürg ein trug,
den klaget ser die ritter und die frauen.*
41 Da sprach der herzog Mögelein
'her künig, rüst mich auf die fart, mag es gesein.
des pitt ich all herren an disem ringe
dasz si mir gönnen diser fart.
5 für not so ward kein ritter nie so wol bewart,
den grafen ich mit meiner hant dort zwinge,
ich han bewert mein ritterschaft dort an dem küng Ortanne,
da ich. vil harter stürme pflag.
190 LORENGEL
da manger ritter tot von meinen henden lag.
man fürt si tot von mir die werden manne.*
42 Her Gabin sprach 'was hulf mich dan
dasz man in Spangerlant mich gleicht eim leben schan-
da mich die küngin selbs zu streit gund pitten?
mit zweien risen ich da facht
5 gar [490l>] ritterlich zwen tag und auch ein ganze nacht,
im lant het vor niemant mit in gestriten.
den ein ich da zu tode schlug, dem andern tife wunden.'
da sprach der edel fürst so zart
'ich pitt euch, her, dasz ir mich schicket auf die fart,
ich schlag den grafen tot in kurzen stunden.'
43 Her Walman sprach 4ch bin gar alt:
doch weisz ich bei euch kein so kün und auch so palt
(euer keiner denk dasz ich in ark das meine)
gen dem ich wolt mit streit verzagen.
5 das merkt, ir herren, keinem wolt ich nicht vertragen
an dem iungen Lorengel hie alleine,
der legt eins mals sein harnasch an in ritterlichem schalle,
da manig helt aus freiem mut
sprang zu dem zil als noch manch werder ritter tut:
er sprang zwelf schuch weit für die plossen alle.
44 Mein munt im hohes lobes gicht,
doch taug er vor der jugent zu dem kämpfe nicht
man darf wol guter held zu solcher forte,
nu scliickt mich dar mit meiner wer.
5 ich han zwelf jar gestriten vor dem keiser her
dasz ich das feit behilt alein und werte,
ich pitt euch, edler künig reich, dasz ir das wolt bedenken,
die warheit ich euch allen sag :
ein gutes wafen ich an meiner Seiten trag,
das kan ich wol durch herte helme schwenken.*
45 Her Wenzel dem tet ant und zorn
dasz man in nit het zu eim kempfer auserkom.
er sprach 'das tut mein er und manheit krenken.
ich vfü da hin und pin bereit.
5 wer es dem küng und allen seinen recken leit,
auf dise reis darf niemant für mich denken.*
ein iuncfrau in da straft und sprach 'eur zorn möcht uns
Verliesen
LORENGEL 191
grosz er und unser wirdikeit.
uns hat des grales schrift auch hie fürwar geseit,
küng Artus der^sol selbs ein^kempfer kiesen.*
46 Ein edler fOrste hiesz Joram,
der rett ab einem [491*] künen degen wol an zaro.
der gleichet mit manheit wol dem Fernere,
gewapnet auf sein ros er sasz,
5 gar hoher ritterschefte er sich da vermasz
und paret freischlich sam ein wilder pere,
liesz im ein gfirtel tragen dar, den pand er umb sein selten'
der gab im sterk und mannes kraft,
dar zu kund er gar wol mit werder ritterschaft.
sein herz ie topt nach stürmen und nach streiten.
47 Der iung Lorengel kam auch dar,
mit im fürsten und herren gar ein grosse schar,
da si funden firauen und meget reine,
da in sein Schwester ane sach
5 gar tugentlich si da zu irem bruder sprach
'owe der not* und ward gar heisse weine,
man fragt die maget tugentlich was ir geschehen were.
si sprach ^mich reut und jamert ser,
sol ich mein edlen prüder sehen nimmermer.
der sol der kempfer sein, owe der schwere.*
48 Sein muter, Parzefales weip,
di sprach 'traut sun, bewar dir got dein jungen leip.*
si umbefing den helt mit Iren armen,
vil liplich er geküsset wart
5 an seinen rosenfarben munt, der het kein part.
ir grosses leit gund man und weip erparmen.
Lorengel dem ein ende gab, sein mut was im geringe,
er ruft seim kamrer zu im dar.
die forsten namen sein mit ganzem fleisse war.
sein ros und harnasch hiesz er im her bringe.
49 Man bracht im zeuges wol die wal.
da wapnet in selber sein fater Parzefal.
sein herz vor leid als ie kein zunder prante.
man bracht im schilt und helme gut.
5 das tet ein stolzer degen, der was hochgemut,
der hiesz Neithart und was aus Ungeriante.
192 LORENGEL
sein ros \\'as stolz, an massen gut, das man im da nach fürte,
sein kraft und sterk in nie betrog.
es was so schnell dasz sein mut in die löfte flog
und doch die erd mit seinen fussen rurte. [49tl>]
50 Er sprach 'kung, edler herre mein,
mein herz urlaup begert von euch, mag es gesein.*
er neigt dem küng, gesegnet si all gleiche,
er sprach 'got woU eur, muter, pflegn.
5 mein edlen fater den befil ich gotes segn
und all die pleihen hie in Frankenreiche/
dar mit schid hin der degen gut nach preis und reichem solde.
sein muter deglich im nach sach,
si ward kraftlos, vor allem folke das geschach.
si must in faren lan als es got wolde.
51 Er neigt sich gen der künigein.
da sprach aus freiem mut der edel ritter fein
'bewar euch got, ir werden ritter alle.'
er umbefing die Schwester sein,
5 er sprach 'bewar dich got, du schönes megetein,
pitt got für mich, ich far dahin mit schalle.*
da bei was manig edels weip, die weinten all geleiche
umb des jungen Lorengels fart.
im wünschet glQck und heil manch schöne iuncfrau zart,
si paten got für in andechtigleiche.
52 Von dannen scliied der hochgepom,
wan got selber het in zu kempfer auserkom
dasz er solt fechten für die herzoginne.
sein ros was stolz und dar bei stark,
5 es was wol wert des claren goldes hundert mark«
das schenket im die edel küniginne.
sein Schwert das was an massen gut, gemacht mit sinnen reiche,
es laucht und gab vil lichten schein,
er fürt gar ritterlicli das reiche wapen sein,
kein helt mocht in den Zeiten im geleiche.
53 Küng Artus und die fursten sein
gaben im das geleit dem stolzen ritter fein,
der helt was kün, seins mutes unverdrossen,
gar pald er nach dem zäum da greif,
5 gar ritterlich so trat er in den stegereif.
LORENGEL 193
ein wilder schwan kam her geo im geflossen
der fürt mit im ein schif so gut, von got het er die lere.
der fürst sprach zu dem diner sein
'ker wider heim wol mit dem guten folen mein,
ich far mit disem schwan wo er hin kere.' [492i^]
54 Der Lorengel was sdion bereit
gar schnell der helt da m das sohif loblichen schreit
ein guten schilt fürt er in seinen armen,
der fater und die muter sein
5 di liden umb den jungen fursten schwere pein.
ir beider Jamer mocht got wol erparmen,
auch bracht man im zwopuigen gut mit speis und edlem weine,
er sprach *zu got hab ich mich pflicht;
durch den ich far der lest mich ungespeiset nicht^
hin für der fürst und auch der fogel seine.
55 Ein kleines wasser in da trug
pis an das mer. da leid eilend der ritter clug.
hin triben in die trünnen gein den lüften,
er für bis an den fünften tag
5 dasz der vil edel fürst gemaches nie gepflag.
er sach nit mer mit reicher speise guften.
der schwan fing bald ein fischlein trat, verschland es da aleine.
der edel fürst sprach tugentlicb
^mein traut gefert, den fisch hast du verzert an mich,
den solst du han geteilt mit mir gemeine.'
56 Fürbasz wil ich euch wunder sagn.
der schwan stisz in das mer da wider seinen kragn
nach seiner speis, merkt was ich dar mit meine,
iedoch kein fisch er da nit fing,
5 ein schöne oblat von dem himel rohe ging,
die fing der fogel lauter und auch reine,
er pots dem edlen fürsten dar, des lop stund hochgepreiset.
die brach der helt mit seiner hant
er gab die oblat halp dem schwan die in got sant
wo ward ie mensch und fogel basz gespeiset?
57 Er danket got mit inikeit,
wann gotes hilf die was im alle zeit bereit
der schwan der gab im freud und hohe wunne.
der fürst sprach ^schwan, ich danke dir
194 LORENGEL
5 der lieb und treu die du hast hie erzeigt an mir.
mir ward nie basz dort ob der tafebrunne.
ich wolt gern, weresgotes wiU, dasz du mir solst zusprechen,
ob mir das gund die gotes kraft
so wolt ich [4921»] mit dir haben gut geselleschaft.
sust musz vil freud und wort an uns geprechen.*
58 Got grosse wunder worcht durch in.
der Schwan sprach 'her, wolt ir nu wissen wer ich bin,
ich bin ein engel und sol euch geleiten,
ich für euch zu einer stat zu,
5 dar inn solt ir beleiben, helt, bis morgen fru.
so solt ir euch fürbasz zu kämpf bereiten,
ich bring euch da der grafe ist, das merket hie besunder.*
da sprach der fürst hoch eren wert
*nu hör ich alles das mein junges herz begert,
wan ich erfur vor nie so grosse wunder.*
59 Der schwan aus süsser stimme sang
dasz es dem ritter liplich in sein oren trang.
sein süsz gesank den forsten schlafen lerte.
des engeis stim was lobeleich,
5 des ward erfreut der edel fürst kün unde reich,
dar mit der helt gen Antorf schnell zukerte.
da stund ein purger auf dem land, der het in bald ersehen,
bei im sein weip und ir genosz.
si sahen wie der helt her auf dem wasser flosz.
der purger sprach 'wunder wil hie geschehen.'
60 Nu höret, was dem held geschach
da in der schwan hin bracht dasz er die leute sach.
dar von hört fürbasz hofeliche mere.
der purger was weis und dug,
5 sein sin und mut in zu dem edlen fürsten trug,
er sprach 'seit wilkum, fürst und edler herre,
ich wil euch helfen an das lant, ir edler degen reiche,
nu piet mir, helt, eur werde haut
mich dunkt, ir seit ein edler küng aus heidenlant
ich sach kein wapen nie so lobeleiche.'
61 Lorengel aus dem schiiTe sprang.
sein edler schwan sich wider auf den se hin schwang,
sein scheiden bracht dem edlen fürsten schwere,
LORENGEL 105
er sach dem schwan gar seitlich nach.
5 der purger da zu seiner libsten frauen sprach
'hört, frau, das sein gar wunderliche mere/
sein schilt der fürst da selber trug, dasschwert in seiner hende.
der purger zu dem her[493a]ren sprach
'ir edler fürst, ir habt gellten ungemach,
al euren kumer ich euch wider wende/
62 Er nam des beides gute war.
sein harnasch laucht und gleisz von edlem golde dar,
der was gemacht mit meisterlichen listen,
der purger einen knecht hin sant
5 dasz er bald brecht das aller kosperlichst gew^nt.
das bracht man dem herren in kurzen fristen,
der purger sprach 'ir edler her, ir solt euch freuden nieten,
gebt mir eur schwert, traut herre mein,
durch aller ritter er (ir mügt wol sicher sein),
des wir euch, edler her, in treuen pitten.^
63 Das Schwert gab im der kün weigant.
da ward dem fürsten grosse er bekant.
vil manig schöne frau gen im her gingen,
si betten sich geziret fast,
5 si eilten all zu sehen den vil edlen gast,
gar lobelich si da den helt enpfingen.
manch schöne maget vor im stund in gold und clarer seiden,
die waren hübsch und minigleich,
da lebt mit in in wunn und er der fürst so reich,
sein iunges herz gund allen unmut meiden.
64 Der purger sprach 'ich pit euch fast
dasz ir seit heint bei mir selber wirt unde gast,
ob euch das, edler fürst, nit wolt verschmähen,
was ich vermag und gutes han
5 das sol euch, edler her, sein willig undertan.
mein armen dinst solt ir von mir enpfahen/
der purger schuf im gut gemach mit trinken und mit essen
in einem kosperlichen sal,
der was gczirt mit gold und seiden über al.
also was ider man zu tisch gesessen.
65 Die tafeln waren schon bereit,
gedeckt, vil weisses prot und speis dar auf geleit,
196 LORENGEL
manch schöns trinkfasz mit gold und edlem steine,
der wirt des forsten nit vergasz,
5 legt im wider sein füsz seiden und materasz.
er sasz bei in loblich der degen reine,
zwen [493b] spilman traten für in dar und machten sösi
gedöne.
der purger het ein tochter fein
die pot dem edlen fürsten selbs den claren wein;
si dint zu tisch die edel maget schöne.
66 Si sprach 'her, habt kein unmut nit.
in diser stat da sitzt mit haus ein edle dit,
di sein all undertan der herzoginne.
si tragen preis und hohen mut,
5 auch sein si alle zeit vor schänden wol behut.
die bring ich, her, für euch mit dugem sinne,
die Waldemar sein si genant, gepom in disem reiche,
in Prafant und in Engellant
dar innen sein die edlen herren wol bekant.
in disem land fint man nit irn geleiche.'
67 Der purger der ging selber dar
da er die edlen herren fand auch alle gar,
fand si auf einem plan in reichem schalle,
bei in vil manges fürsten kint,
5 vil iunger held die rittermessig sint
die stunden auf gen disem purger alle,
da kam vil manig stolzer man die im engegen gingen,
vil reiche speis trug man auch mit.
aus fremden landen kam in her der selbig sit.
gar schon si da den Callebrant empfingen.
68 Man pat in sitzen da zuhant.
er sprach *ir edlen herren, merkt mich alle sant.
ich hoff dasz uns grosz heil und selde nahen,
ir solt euch rüsten all gar schon.
5 ich bit euch all zu haus (das ir nit wollet lan),
ein edlen gast den helfend mir enpfahen.
sein hdm leucht als ein spigelglas, gemacht zu ritterscheften,
sein brün und schwert ist auserwelt,
er ist von edler art der wunderküne helt
auf im so mag kein schwert auch nit geheften/
LORENOEL IffiT
s
69 Her Waldemiur den purger fragt
'DU sag mir bald mer, ist der degen unrerfeagt?
was herren mag er sein du mir bedeute,
wie ist er in das iant ber kumen?
5 hast du von seinem adel vor icht mer Yemumen T
wo dinen im die iant und auch die leute?
fürt er mit im icht ritterschaft Yon dinem und ron schenken?
ob mir der heit peut seinen gmsz,
dasz ich mich gen eim schwachen hdd nit neigeh musz,
dasz es mir nit tu meine er bdkrenken.*
70 Der purger sprach *ich sag euch wo],
er ist von hoher art, [494a] sein hei^E ist togent toi.
auf erd sach ich nie schöner mAnnes pilde.
was Sampson sterke ie gewan^
5 iedoch so wolt ich über sein ab diser man.
den fürst^ bracht zu land ein schwan« was wilde,
ich ging spaziren an das mer nach aieinem trank und speise
(die recht warheit wii kh euch sagt) :
ein schöner schwan das schif selbs fürt an seinem kragn,
mag woi ein engel sein in fogels weise.
71 Ich schuf dem heid vii gut gemach.
mein, meiner zeit kein gast ich lieber nie gesach.
ir fint in dort in wird und reicher hate.
ich weisz nit, ob der rktei' her
5 das Iant behalten woU mit ritterlicher wer.
ich tröst mich dises gasts in meinem mite,
got hat in selbs gesendet her zu trost uns allen gleiche,
ein schwan in her zu lande bracht,
ich hoff, uns helf aus not der helt mit gotes macht,
kein helt g^aret nie so ritterieidie.'
72 Da spradi her Waldemar der degn
'ich und manch stolzer ritter hetlen «na Terwegn,
Ivir müsten alle weichen aus dem tonde.
wol auf, u* ritter und ir weip
5 und ziret mit der pesten wat den euren leip.
wir wollen all da hin mit Calebrande.
zu dinst dem forsten hochgepom last tugent an euch spehen.
stet im sein mut nach lob und preis,
er sich gen uns erzeigt in adelares weis^
Z. f. D. A. aeiie folfe III. 14
196 LORENGEL
das han ich vor von fürsten wol gesehen.*
73 Si riten frolich durch die stat,
mit in die pest gemein und auch der ganze rat.
si kamen zu dem edlen forsten gangen
her Waldemar und seine kint,
5 di mit der herzogin waren betrübet sint.
von schönen frauen ward er iwol enpfangen.
die herschaft und die fk*auen gut kam im zu dinst gemeine,
und da si fiOr in ka[494b]men dar
(wan er in allen wol gefiel der fürst so klar)
si freuten sich, ir unmut der was kleine.
74 Her Waldemar den forsten fragt
'nu sagt uns hie, ir edler ritter unverzagt,
habt ir ein edlen fürsten ie erkante?
der fürst der tafelrunne pflag,
5 dar ob kein helt mit schänden nit gesitzen mag,
einer musz sein an laster und an schände,
da wont ein edler fürste gut an aUes wandeis lere,
mich dunket wol in meiner acht,
euch hab eins meisters haut loblich nach im gemacht
her Parzefal nent man den ritter here.
75 Er ist geporn aus Frankenreich,
an künig Artus hof fint man nit sein geleich,
nach dem seit ir gepildet adeldche.
dem selben edlen fürsten rein
5 dem bracht ein engel einen kosperlichen stein
von got her ab aus dem ewigen reiche,
er hat vom stein wes er begert, helt er sich dar mit rechte,
der stein der hat von got grosz kraft
und wil neur sein bei hochgelopter ritterschaft
und kumt auch nimermer aus dem geschlechte.
76 Merkt, hör, ich han mit gotes kraft
wol hundert jar gepflegen werder ritterschaft. *
von meiner hant leit tot manch ritter feine,
nu graet mir mein har und part
5 ich sach den jamer und die grossen herefart,
da känig Etzel zoch pis an den Reine,
zoch mechtiglich in Spangerlant (das was auf in geerbet)
und auch durch Frankenreich fürt an.
LORENGEL 199
dasz si den zios nit brachten im gen Indian
darumb vfoli der die weit ganz han verderbet.
77 Fürbasz bescheid ich euch der mer.
was ich von meiner jugent han gehört bis her,
sach ich auf erden nie so grosses morden
als ich euch, edier fürst, hie sag.
5 vor Cölen wert der streit wol zwen und zwenzig tag
da die eilf tausent meid erschlagen worden,
da niemant sicher mocht gesein vor tifen todes wunden,
zu streit sich niemant da verbark.
der streit was auf dem Rein in [495«] schiffen also stark
und auf dem land die held in nöten stunden.*
78 Her Lorengel gund furbasz fragn,
er sprach Wil edler Waldemar, du solt mir sagn
wie mechtig zog küng Etzel in der räche?'
da sprach zu im her Waldemar
5 'er het die cristenheit wol halp bezwungen gar,
er fürt von manheit zwu und zwenzig spräche,
im kam Tulant her über mer mit einem her so breite,
hets Parzefal nit widerwant
(der fürt zu hilf den hosten gral in seiner hant),
er het verderbt die ganzen cristenheite.
79 Hört fürbasz, edler herre mein.
ein edler graf der sasz zu Kölen an dem Rein,
den wolten die von Cöln ganz han bezwungen,
dar durch fing sich der jamer an.
h er wolt in irem land sein her und haubetman.
den haben si gewaltiglich verdmngen,
sie schlugen im ein prüder tot und vil der ritter here.
der graf das clOglich an in räch*
hört, edler her, was abentenre da geschach.
er bracht ir laut und leut in grosse schwere.*
80 Lorengel fraget in fürbasz
'sag, Waldemar, war amb tet diser grafe das
dasz er die stat mit räch also verderbet?'
da sprach her Waldemar zuhaut
5 'er wolt ein fogt zu Köln and herre sein genant,
und sprach es wer ndt recht auf in geerbet,
er kam von den von Cöln in not, man aohweoht im sein gerichte
14*
202 LORENGEL
si sprach 'so trau ich got, er helf mir aus der schwer,
seit mir got hat den ritter her gesendet/
da sprach zu ir her Waldemar
5 iegt an eur peste wat und nemt des Fürsten war.
von seiner haut würd euer leit gewendet.
zirt euch und all eur iuncfraun fein mit gold und auch mit
seiden,
all grafen, ritter unde knecht:
dasz wir den helt enpfahen wol das dunkt mich recht.
der helt hilft uns aus not und grossem leiden.*
115 Die furstin sprach 'sag Waldemar,
wie kam er her zu land der stohce ritter dar?*
her Waldemar sprach zu der herzoginne
'er kumt gar bald und ist bewart.
5 von wann er ist das weisz ich nit und auch sein fart
empfaht in schon und pfleget cluger sinne.
wir wollen im bis an das mer engegen ziehen träte
und nemen war wie er her fert
pis dasz er kumt zu land. got hat in euch beschert.
ir edle maget, folget meinem rate.*
116 Sie kamen dar in kurzer fHst
und zagen im engegen gar an argen list
mit seitenspil, mit harpfen und mit geigen,
mit pfeifen und mit lobgesang.
5 manch sässer don vor im da lobelich erclang.
der hofmeister gund im hoflichen neigen,
da sach man manchen roten munther leuchten ausdemgolde.
si hielten still da an dem mer.
her Waldemar sprach 'secht, dort kumt der ritter h^,
in bringt ein schwan als man in Hiknschen solde.
117 Lorengel schir zu lande kam
mit seinem edlen schwan, der forste lobesam.
her Waldemar enpfing injugentleiche.
das folk neigt sich gen im mit schall.
5 her Lorengel sprang aus dem schif und gruszt si aU.
der schwan verschwant vor in allen geleiche,
der helt trat gen der herzogin (nu höret [496k] fremde
wunder),
mit im her Waldemar der helt.
LORENGEL 107
5 mit essen und mit trinken manchem ritter her,
dar bei ein jeder heit mag frölich bleiben.
Lorengel paret addich und nam das wasser paMe
gar zöchtiglich der ritter zart,
her Waldemar sprach ^sitzt, her fürst von hoher art;
ich preis eur tugent die ist manigfalde.'
134 Dar mit man für den forsten trug
vil edler speis und wein, des gab man im »genug,
zu tisch dint im manch stolzer ritter clare
und manig schönes megetein.
5 nit fer von im sasz auch zu tisch die herzogein
und sadi den held gar adelich geparen,
wann si den werden helt an sach so frent sich ir gemäte,
wapn er was iunk und wol gestalt.
sein tugent, er unt manheit die was manigfalt,
wann er pflag mit in aHen ritters gdte. [498*]
135 Des gleichen auch die herzogein.
ir roter munt der leuchtet als der licht mbein,
recht sam ein ros durch süssen tau her gleisset
in irer ersten blüt so rein.
5 ir zenlein waren weisz und dar als helfenbein,
das ir durch iren roten munt schon weisset.
ir wenglein waren licht und dar, gar adelich geziret,
dar aus ein schöne röte bran.
si was auch milt und erentreicb die wol getan,
in aller tugent ir herz iubeUret.
1 36 Nu höret meins gesanges schal.
mit schönen fhiuen ward besetzt der weite sal,
die alle mit dem edlen fürsten assen.
da pflag man hübscher kurzweil vil
5 mit süssem singen und mit mangem seitenspil
zu lob und er all den die bei im sassen.
trumeten, pfeifen mangerlei vor dem forsten erclange
zu lob .und er dem ritter dar,
dem edlen Lorengel. da spradi her Waldemar
'mein her, laszt euch die zeit nit wesen lange.*
1 37 Das wert bis man zu hofe gasz.
dar nach ward wol erfireuet alles das da was.
die tisch die wurden da entpUtoset alle.
202 LORENGEL
si sprach *so trau ich got, er helf mir aus der schwer,
seit mir got hat den ritter her gesendet/
da sprach zu ir her Waldemar
5 legt an eur peste wat und nemt des fürsten war.
von seiner haut würd euer leit gewendet.
zirt euch und all eur iuncfraun fein mit gold und aadi mit
seiden,
all grafen, ritter unde knecht:
dasz wir den helt enpfahen wol das dunkt midi recht.
der helt hilft uns aus not und grossem leiden.*
115 Die furstin sprach 'sag Waldemar,
wie kam er her zu land der stolze ritter dar?*
her Waldemar sprach zu der herzoginne
'er kumt gar bald und ist bewart.
5 von wann er ist das weisz ich nit und auch sein fart.
empfaht in schon und pfleget cluger sinne.
wir wollen im bis an das mer engegen ziehen träte
und nemen war wie er her fert
pis dasz er kumt zu land. got hat in euch beschert.
ir edle maget, folget meinem rate.*
116 Sie kamen dar in kurzer fHst
und zugen im engegen gar an argen list
mit seitenspil, mit harpfen und mit geigen,
mit pfeifen und mit lobgesang.
5 manch süsser don vor im da lobelich erclang.
der hofmeister gund im hoflichen neigen,
da sach man manchen roten munther leuchten aus dem golde.
si hielten still da an dem mer.
her Waldemar sprach 'secht, dort kumt der ritter h^,
in bringt ein schwan als man in wünschen solde.
117 Lorengel schir zu lande kam
mit seinem edlen schwan, der fürste lobesam.
her Waldemar enpfing injugentleiche.
das folk neigt sich gen im mit schall.
5 her Lorengel sprang aus dem schif und gruszt si all.
der schwan verschwant vor in allen geleiche,
der helt trat gen der herzogin (nu höret [496^] fremde
wunder),
mit im her Waldemar der helt.
LORENGEL 108
die herzogin trat für den försten auserwdt,
si vil für in auf ire knie besunder.
tl8 Lorengel sach si liplich an,
er sprach 'du edler Waldemar, heisz si aufstan.
mit treuem dinst ich nimer von ir weiche«
was si begert zwar das sol sein.
5 ich hilf ir aus der not, wfl es djor scbepfer mein,
erlös ir laut und leut und dises reiche,
dar umb hat mich got her gesant ir und dem land zu tröste.'
her Waldemar trat zu ir dar,
er hiesz si bald aufstan und nam ir eben war.
er sprach *gnad, frau, ir werdet schür erloste.'
1 19 Nu höret fürbasz abenteur.
ir euglein dar, ir roter munt bran als ein feur,
dar aus liesz si gar vil der süssen worte.
dar mit gruszt si den ritter fein,
5 si sprach 'mein trost, ir solt mir gotwilkumen sein,
mein leit und unrout habt ir mir zustorte.'
dar mit pot si gar tugentlich dem gast ir weisse hende.
in sein genad ergab sie sich.
si sprach 'ich gib euch laut und leut und dar zu mich,
das sol euch dienen bis an euer ende,'
120 Er sprach 'got dank euch, juncfirau zart
durch got und euren willen leist ich dise fart
und auch zu dinste allen werden frauen.'
er sprach zu ir gar tugentleich
5 'schöne juncfrau, ich bin her kumen in dis reich
euch und dem land zu trost, das solt ir schauen.'
die herzogin sprach 'edler her, merkt eben was ich meine,
ich han zwen treue dinestman,
die heissen Waldemar und sein euch undertan.
zu aller zeit si sein ganz frum und reine.
121 Dar zu grafen und freien gut
die ich noch han die halten euch, her, wol in hut,
sie dienen euch und mir zu allen Zeiten.*
zu Waldemar die fürstin sprach
5 'nu für den helt mit dir und schaff im gut gemach»
ir solt im dien an alles widerstreiten.*
er fürt in in sein herberj; trat vil berren im nach drungen,
304 LORENGEL
im folget nach weib unde man.
si fürten in ein sal den edlen fursten schan.
vor im trumeten, pfeifen laut erclungen
122 Dasz es weit in dear slat erhal.
die herren riten im zu hofe über al.
her Lorengel ward schon Yon in enpfangen,
von roangem schönen megetrin
5 und mangem ritter, dinten all der heraogein.
der MFaldemar sprach 'her, habt kein verlangen/
der fürst sein hamasch da ab zoch, den sie von im enpfingen.
sunder die firauen auserkom
si sprachen *got sant uns den forsten hochgepom/
vernemet mich, so wil ich fürbasz singen.
123 Die edel fürstin aus Prafant
die legt an sich geschmeid und kosperlich gewant
als ie ir fater pflag zu hohen festen,
das was samat und rotes golt,
5 gar wol gezirt als noch ein [497«] färstin haben solt.
die wat was wol geziret nach dem pesten.
ein mantel, was von samat gut, bracht man dem ritter clare.
in het ein keiser wol an tragn.
dar aus laucht manger stein mit elarem golt beschlagn.
das bracht im dar ein ritterliche schare.
124 Ein schöne gürtel man her trug,
* beschlagen wol mit rotem gold und pernlein dug,
dar zwischen manig edler stein so reiche,
ein guldin halspant man im bracht
5 als einem fürsten zam, was kosperlich gemacht,
das laucht von gold und stein gar wunnigleiche.
ein peck mit gold man im für trug, mit pilden wol durchhauen,
dar inn hg pernlein und rubein.
das schankt si da dem gast die edel herzogein.
im puten er die ritter und die firauen.
125 Der fürst legt an das gut gewant.
die herzogin iren hoftneister zu im sant.
der viel 2u fusz dem fürsten erentreiche,
er sfvach ^nu merkt, her degen zart,
5 die kleinet schenket euch mein frau von hoher art,
•m henogiii in Prtfont lebdeidie,
L0REN6EL K»
die aizeit hoher eren pfligt. lat euch das nit verschmähen,
fti ¥dl euch gern sein undertan,
ir leib und gut, lant unde leut, was si mag han.
durch 81 soll ir die reichen schenk enpfohen.'
126 Da nu die schenk also geschach,
er danket ser der landes frauen unde sprach
*got sei der edlen keuschen maget lone,
got halt in hut ir zucht und er/
5 er sprach ^durch der juncfrauen willen kam ich her,
got zal euch dise schenk in seinem trone.
ichwil, juncfrau, eurdinersein, mitsdiild und sperthurniren.
und was eim ritter limet wol
das wil ich enden gern durch euch, wo ich nu sol.
in kampfes ring wil ich noch inbeliren/
127 Da sprach die fürstin hochgeporn
'mein fater het mir einen formunt auserkorn,
der het sein treu schentlich an mir gebrochen
und spricht mir zu, her, umb die e
5 vor dem römischen keiser dort, das tut mir we.
ich trau got wol, es werd an im gerochen,
dar zu hat er genumen mir mein land und auch mein leute.
dort vor dem keiser das geschach
dasz man mir und dem grafen da ein urteil sprach
dasz ich ein kempfer haben sol noch heute.
128 Vernemet, edler her, mein dag.
ein kempfer musz ich kan auf den morgigen tag.
in weiten landen kund ich keinen finden
pis euch got selbe hat her gesant
5 mein land und leut nemt, edler her, ganz in eur haut,
des tut euch hie und mein auch underwinden
und helft mhr armen fürstin Ue kempfen durch gotes willen,
des pitt ich euch durch gotes er
dasz ir mir helft aus not mit ritterlicher wer:
so mügt ir mir den meinen kumer stillen.
129 Hört, edler fürst, vemempt mich basz.
der graf der brach sein treu an mir, ich trag im hasz.
an meinem fater ist er treulos worden [497^]
(das keinem frumen ritter sunt,
5 dar umb es mangen edlen henren -wunder nioit).
206 LORENGEL
es 8iet nit wol dem ritterlichen orden
wann ein gut helt sein treue bricht und helt sein treu nit stete.
das claget von im weih und man,
all die mir ie mit dinste waren undertan,
die ganz gemein und mein getreue rete.
130 Da Lorengel die clag vemam
da tet es we dem edlen fursten lobesam.
ir clag erparmt in ser aus herzen gründe,
er sprach 'iuncfraulein hochgqporn,
5 seid ir mich habt zu einem kempfer auserkom
ich hilf euch treulich hie in kurzer stunde,
und het er aller risen sterk und auch Sampsones krefte,
wil got mit hilf mir bei gestan,
so sag ich euch, es musz im an sein leben gan,
ich zwing den lielt mit werder ritterschefte.'
131 Dar mit der clage ward geschwign.
die Waldemar dem forsten züchtiglichen nign.
dar nach hiesz man die tisch gar schon bereiten,
si wurden wol bedeckt all gleich.
5 das werde ho^esind was alles freuden reich,
man trug da für (und wolt nit lenger beiten)
manch kosper tuch gar wol gezirt mit gold und licht gesteine,
dar an manch tir entworfen schon,
dar auf gewürkt manch merwunder und wilder nian:
es was gemachet lauter unde reine.
132 Dar auf sazt man wein unde prot
und vil der kosperlichen speis als man gepot.
das schuf der furstin keilner alles dare.
der fürst ward leides wol ergetzt.
5 vil kleinet reich wurden auf die tafeln gesetzt,
dar ein schenkt man den edlen wein so clare.
die tisch die wurden wol gezirt mit prot und gutem weine,
zwen Jüngling het her Waldemar,
die puten dem edlen fürsten das wasser dar
und neigten schon dem stolzen ritter feine.
1 33 Da sprach her Waldemar der alt
*]r edler degen, nemet dises wasser halt,
wir wollen hie ein andre kurzweil treiben«'
die herzogin pot in grosi er
LORENGEL 207
5 mit essen und mit trinken mandiem ritter her,
dar bei ein jeder helt mag frölich bleiben.
Lorengel paret adelich und nam das wasser palde
gar züchtiglich der ritter zart,
her Walderoar sprach 'sitzt, her först von hoher art;
ich preis eur tugent die ist manigfalde.'
1 34 Dar mit man für den fürsten trug
vil edler speis und wein, des gab man im »genug,
zu tisch dint im manch stolzer ritter clare
und manig schönes megetein.
5 nit fer von im sasz auch zu tisch die herzogein
und sadi den held gar adelich geparen.
wann si den werden helt an sach so frent sich ir gemüte,
wapn er was iunk und wol gestalt.
sein tugent, er unt manheit die was manigfalt,
wann er pflag mit in allen ritters göte. [498*]
135 Des gleichen auch die herzogein.
ir roter munt der leuchtet als der licht rubein,
recht sam ein ros durch süssen tau her gleisset
in irer ersten blüt so rein.
5 ir zenlein waren weisz und dar als helfenbein,
das ir durch iren roten munt schon weisset.
ir wenglein waren licht und dar, gar adelich geziret,
dar aus ein schöne röte bran.
si was auch milt und erentreich die wol getan,
in aller tugent ir herz iubeliret.
1 36 Nu höret meins gesanges schal.
mit schönen fhiuen ward besetzt der weite sah
die alle mit dem edlen fürsten assen.
da pflag man hübscher kurzweil vil
5 mit süssem singen und mit mangem seitenspil
zu lob und er all den die bei im sassen.
trumeten, pfeifen mangeriei vor dem forsten erclange
zu lob und er dem ritter dar,
dem edlen Lorengel. da sprach her Waldemar
'mein her, laszt euch die zeit nit wesen lange.*
137 Das wert bis man zu hofe gaaz.
dar nach ward woi erfreuet alles das da was.
die tisch die wurden da entpiaaset aUe.
208 LORENGEL
da trug man bald das wasser dar
5 und gosz es im auf seine hend dem fürsten dar.
dar nach treib man ?il korzweil da mit schalle
dort vor der edlen herzogin und vor den schönen frauen.
Lorengel sprach 'ach hilfreich got,
verleih uns gnad dasz ich vollend das dein gepot
und ste mir bei: ich tu dir wol getrauen/
138 Dar nach die mer gar weit erhal,
dasz man es kündet fürsten, herren über al
die allesant da hin gen hofe kamen,
der küng aus Polant kam auch dar,
5 mit im ein herzog reich mit einer grossen schar,
der was aus dem land Purgunden mit namen.
der römisch keiser kam da hin mit grossem hofgesinde,
bracht mit im mangen stolzen helt,
die sahen gern den fremden ritter auserwelt
zu disem kämpf kam manger muter kinde.
139 Fürbasz wil ich euch machen kunt
wie auch dar kam graf Friderich von Dundramunt
für die herschaft in ritterlicher wete.
in eines grimmen leben mut
5 kam er hin an des keisers hof der degen gut
mit seinen dienern die er bei im bete,
er fürt mit im vil guter heid, die stolzen ritter feine,
die im all waren undertan.
der keiser grusset in mit süssen worlen schon,
er sprach 'got dank euch, edler herre meine.' [498b]
140 Die küchen wurden wol beschlagu.
die herscbaft in der stat an manchem ende lagn.
ir herberg was bestellet lobeleiche,
wein, brot und speis in allen gar.
5 dar mit ruft ider her seim hofgesinde dar.
trumeten und pusaumen clank was reiche,
der keiser da den grafen lud dasz er mit im soH essen
der maiestat zu wirdikeit.
er sprach 'gnediger her, das ist euch unverseit,
ich tu es gern und han mich des vermessen.'
141 Das wasser man den herren gosz.
dar mit der keiser sasi zu tisch uud sein genoix
L0REN6EL SO»
und aueh graf Fridmeh mk seinem rate,
der keiser satzt in neben sieh,
5 er sprach zu im 'du edler graf, beadieid du mich
wie stets umb dich und deinen widertate?'
er sprach 'gnediger lieiser her, ich kans euch nit gesagen.
mich dunkt ufld hab ako vernumen
wie dasz die herzogin kein kempfer künn bekumen.
das tut mir zom und wii das immer clagen/
142 Dar bei sasz manger fürste gut
da dienet in zu tisch manch ritter hochgemut,
man trug in für gar kosperliche spdse,
man schenkt in ein den claren wein.
5 man schickt ein poten für den keiser und die sein
und zu graf Fridericb dem ritter weise,
der pot sagt wie der herzogin ein kempfer kumen were,
iur not ein auserwelter degn^
des herz wer ganzer manheit ?ol und gar erwegn.
die herren horten all gern dise mere.
143 Da man zu hof die red vernam,
da sprach der keiser zu dem grafen lobesam
'sag, Fridericb, wer ist der ritter feine?
ist er von adel bocbgeporn
5 dasz in die herzogin zu kämpf hat auserkorn?
was landes herren mag diser holt seine?
aus welchem reich er kumen sei das wolt wir wissen gerne.'
da sprach der grafe tugenthaft
'her keiser, ich weisz nicht von seiner ritterschaft,
von wann er kumt aus fremden landen ferne.'
144 Zu hof hub sich ein grosser schal.
dar mit het man zu hof da gössen über al.
die tisch die wurden allesant^'enplösset,
das wasser satzt man auf die tisch.
5 das nam manch edler fürst, es was noch kalt und frisch,
dar nach ward das wasser bald hin geflösset,
der graf sprach 'edler keiser gut, den helt wil ich besehen,
ist er ein ritter auserwelt,
zu nöten auserkom (das selb mir wol gefeit)
so sol im wird und er von mir geschehen.' (499«]
145 Da sprach der edel keiser ha
210 LORENGEL
^ich sech den hell gar gern, nu sag uns von im mer,
von welchem adel diser hell sei kumen/
der graf sant hin gar schnell und trat
5 zwelf pukel gut, sam ers kund finden in der stat,
mit gutem wein dem gast zu er und firuroen,
wann er was milt und erentreich, sein gleich leht nit auf erde,
het er die ein sach nit getan
kein laster ich von im sust me vernumen han.
sein treu brach er mit laster und geferde.
146 Graf Friderich erzeigen wolt
sein milt und gütikeit. manch ritter was im holt,
er kam selbs zu her Lorengel gegangen,
mit im kam manig stolzer helL
5 sein wein und schenk was also lobelich bestell,
von Waldemar ward er gar schon empfangen
und auch die andern ritter all die mit dem grafen gingen,
er dankt in allen tugentleich.
nu höret wie von Dundramunt graf Fridereich
den edlen gast er und die sein enpfingen.
147 'Seit mir gotwilkum, herre mein.
nu saget mir, was landes herren ir mügt sein,
das west ich gern ob es euch nit verdrüsse.
dasz ich möcht euer wirdikeiit
5 enpieten zucht und er dar zu wer ich bereit.*
so sprach der graf zu im mit worten süsse,
her Lorengel dankt tugentleich dem held an alls geferde,
er sprach 'got dank euch, ritter fein,
und Maria, wollen all zeit eur pfleger sein.*
der graf sach gern sein adelich geperde.
1 48 Also ir beider grusz erging
da in graf Friderich gar lobelidi enpfing.
fürbasz hört von in hofeliche mere.
die schenk man fdr den forsten trug.
5 die rufet aus ein edler ritter kün und clug.
er sprach *ir hochgeporner fürst und herre,
das schenket euch ein werder hell, ein her in disem lande,
der ist graf Fridereich genant
von Dundramunt, für not ein wunderkün weigant
nemt das für gut, des pitt wir euch all sande.*
LORENGEL SU
1 49 Lorengd dankt im tugentleich
der schenk die im zu eren tet graf Fridereich.
er tet im wider er und referenze.
da schankt man in den cbren wein. [499l>]
5 des grafen diener einer was ein ritter fein,
er gund hoflich dem fürsten das credenzen.
er pot dem fürsten dar den wein und neigt im züchtigleichen.
her Lorengei trank und fing an.
der ritter da enpfing das von dem fürsten schan
und pots sdm herren grafen Fridereichen.
150 Man schankt den wein und den reinfal.
das hofgesind trank alles in dem weiten sal.
da was vil freud und wunn gar manigfalde.
der Wirtschaft pflag die herzogein.
5 graf Friderich sprach zu dem gast 'traut herre mein,
habt guten mut dasz sein got selber walde
und laszt euch sein die weil nit lank : uns kumt yil fremder geste«
da wert ir hören abenteur
was ider helt ie tet in stürmen ungeheur.'
iglicher sagt das pest das er dann weste.
1 5 1 Da sprach der alte Waldemar
'nu hört, ir herren, nemet meiner rede war.
ich hab getan vil mangen sturm so herte
da ich gar manchen hefan aubrach.
: 5 ja, her, durch werder firauen willen das geschach.
durch die so reit ich manig wiMs geferte.
recht als ein ritter billich sol hab ich gefikt mein leben,
ich sucht die stürme manigfalt
ir edler fürst, so bin ich nu der jar zu alt
dasz ich nit mer nach preis und er mag streben.
152 Das pringt mir leit und schwere pein.
. mir tut gar we das ungemach der herzogein
dasz si manch zeit kein kempfn* nie mocht finden
wie weit si hilf sucht durch die lant,
6 pis euch got selber uns zu hilf hat hef gesant.
dasz ir euch, her, des kampüs soH underwinden
des freu ich mich ; der ewig got wol euch vor im behüte.'
der graf sach streng den ritter an,
in mflet die red die Waldemar da het getan
i<t
212 ' LORENGEL
dasz im da ganz verschwand »ein mild und gute.
153 Da sprach der graf aus grossem neit
'ich han mein tag getan vil mangen herten streit
dasz man mich lobt in allen landen weite,
welcher sich wider mich ie setzt
5 der ward von meiner hant bis in den tod gelettt.
wo ich mit beiden noch ie kam zu streite
(die ich allsant alein bezwang, ersdilug si ritterleiche)
kein helt mir nie gesiget an.
ich wil in gern anschauen der mich tär bestan
mit kämpf hie für die herzogin so reiche«*
1 54 Lorengel sprach der hochgeporn
'graf Friderich, solt ich verdinen euren lom
so bin ich doch durch disen kämpf her kumen
zu hilf der edlen berzogein.
5 ich sag euch wol dasz ich wil hie ir kempfer sein
mit Schild und sper. ir nemt sein keinen frumen.
ich kempf mit euch als [500«] ich vor han vil »»ngsn man
bestanden,
etlicher taucht sich kün als ir
die all ir ende namen gar in streit von mir:
das han ich wol bewert in mangen landen.'
155 Da nu die red von in gesehach
her Waldemar im pret zwen held dort spilen sacb,
zwen junge ritter, waren iobeleiche.
das pretspil er in beiden nam
5 und trug es hin als einem weisen ritter zam
und legt es für den grafen Fridereiche.
der graf sprach 'her, indisempret woU wir hie kunweil treiben*
(der graf dar mit den fürsten ert) :
'welcher e dreu gewinn dem sei dersig beschert»
so wärt sein lop gebreist voa man und weihen.'
156 Lorengel sprach 'das tu ich gern,
der dreier spil im pret wil ich cmch wol gewem.
nu spilen wir des kurzeDf merkt mkk eben.'
graf Fridricb sprich ^her, das sol sein :
5 welcher die minsten äugen werf, traut herre mein,
der sol die ersten gab gar pillieh geben.'
und da der wurf von in geschieh her Lorengel der reine
LORENGEL 2t8
gewan die spil all dreu zuhant.
das tet graf Friderich in seinem herzen ant.
der fürst sprach zu dem grafen da aleine
157 'Nu nemt der abenteur hie war.
ich hab euch die dreu spil hie angewnnnen gar
mit meisterschaft/ der graf begund sich rimpfen.
dar mit die sonn barg iren schein.
5 graf Friderich nam urlaup von dem ritter fein
mit Worten schnell, vergangen was sein schimpfen,
dar mit so schied der helt hin dan der manchen preis bejaget,
mit im sein ritter und sein knecht,
kam an des keisers hof, sein sach die was nit schlecht,
er was betröpt und was doch unverzaget.
158 Sein herz leid heimlich ungemach.
der keiser in enpfing und zu dem grafen sprach
'du edler graf, sag uns hie ofienleiche
wie dir gefalle diser helt
5 und den die herzogin zu trost hat auserwelt.
wie ist er von person der erentreiche?
sag, wie der man hab ein gestalt durch all dein göt und tugent.
der graf da zu dem keiser sprach
'so ritterlichen helt ich vor nie mer gesach,
doch taug er zu dem kämpf nit wol vor jugent. [500l>]
1 59 Mir hat gelobt der ritter fein
er woll der edlen herzoginne kempfer sein,
mit Schild und sper nach preise ringen,
gar ritterlich stet sein geperd.
5 her, ich gelaub dasz sein geleich nit leb auf erd.'
dar mit tet man da für die herren bringen
vil edler speis, wein unde prot tet man zu tische tragen.
dar nach vil manig kün weigant
zu lisch da sassen mit dem keiser alle sant/
nach tisch die herren irer rag da pflagen.
160 Ir soUet mich vernemen basz.
der edel Lorengel in hohen fireuden sasz,
er sach vor im vil eluger abenteure.
grosz er det man dem fürsten gut
6 mit edler speis und wein, der helt was wol gemut.
sein hilf die kam dem ganzen land zu stenre.
Z. f. D. A. neue fol^e III. 15
214 LORENGEL
her Waldemar sprach 'edler her, nu last euch nit verlangenJ
da man das abentmal volbracht
vil hübscher kurz weil man da vor dem forsten macht.
die herzogin kam selbs zu im gegangen.
161 Si gruszt in tugentlich und schon
'sagt uns, ir edler fürst, wann ir wolt schlafen gan,
so sol man euch zu eurem pette weisen
da ir wol seit an sorge gar.
5 wann ir, her, wolt so nemt zu euch her Waldemar,
der dint euch gern der alt frum ritter greisen,
der sol euch, her, gar wol bewarn wann ir mügt nimer sitzen."
er sprach 4r edle herzogin,
gebt uns urlaup. an mein gemach stet mir mein sin.'
der fürst schied da von ir mit clugen witzen.
1 62 Mit im ging da her Waldemar.
er fürt den fursten in ein kemenaten dar
die was gezirt mit gold und mit gesteine,
dar in gemalt manch cluges pild
5 von glanzer färb, vil manges tirlein zam und wild,
da stund ein pett von gold und seiden reine,
die herzogin ging selbs mit im und fürt in bei der hende
zu einem pett, was wol gezirt,
mit edlem samet schon verdeckt und gemosirt.
die fürstin schied von im an missewende.
163 Sie neigt dem held gar adeleich.
auch neigt sich schon gen ir der edel fürst so reich,
da lag der helt bis an den lichten morgen,
pis dasz der lichte tag her brach.
5 die kamrer kamen bald zu im in sein gemach,
ritter und knecht dinten im unverborgen.
der edel fürst legt an sein kleit und trat hin in den sale
da er fand inn die herzogein.
si stund gen im bald auf, umbfing den ritter fein,
er dankt ir schon der ritter von dem grale. [501*]
164 Hört fürbasz dise abenteur.
der edel fürst der het bei im zwen ritter teur
die sant er schnell zu grafen Fridereichen
dasz er zu im kern auf der fart.
6 das tet der graf. da sprach zu im der keiser zart
LORENGEL 215
'ich pit dich, edler graf gar tugentleiche,
ir sollet heut mit disem gast ein sper vor uns zubrechen
durch mich und durch die herzogein.
das reiten solt du mit im tun, mag es gesein.
tut im das kunt was er dar zu woll sprechen/
165 Da sprach der graf von Dunramunt
*ja, edler her, das tun ich gern, mach im das kunt.
es ist mein will, ich tet nie ding so gerne,
mag ich, ich trenn im seinen schilt
5 mit einem sper umb dise herzogin so milt.
wer er als kün als Diterich von Ferne,
iedoch wil ich den helt bestan mit ritterlichem reiten,
dar nach in einer kurzen wal
beste ich in mit kämpf, wer seiner vir zu mal.
er musz mit mir hie kempfen und auch streiten.
166 Und wer er noch so hochgeporn
ich schlag in tot, sein hinger leip der ist verlorn,
ich kempf mit im nach ritters art und rechte,
so wurt vollendet diser streit.'
5 der keiser sprach 'ja, edler graf, es dunkt mich zeit,
nu schick zu im die ritter und die knechte.*
der graf der sant im bald und schnell zwen edel ritter here.
die potschaft pald geendet wart,
die ritter kamen beide zu dem fürsten zart,
her Waldemar der det in wird und ere.
167 Sie traten für die herzogein.
die edel magt enpfing gar schon die ritter fein,
sie neigten ir und irem hofgesinde.
si kamen für Lorengel dar.
5 der ein der sprach 'fürst, edler her, nu nemet war
was euch enpeut graf Fridrich der geschwinde,
der hat uns her zu euch gesant und lest euch dar bei grüssen.
er spricht durch aller trauen 0t
woll er mit euch zuprechen, edler her, ein sper
seid trauen manchem man sein kumer püssen.
168 Dar nach wil er in kurzer firist
mit euch kempfen als mit recht geurteilet ist«
dar zu solt ir euch, edler her, bereiten.'
her Lorengel sprach tugentleich
16*
216 LORENGEL
5 'des sol er sein gewert, und gult es alle reich,
ich hilf der herzogin und wil nit heiten.
dar umb so hin ich kuinen her das soll ir im [5011>] pald sagen/
die rittcr urlaup namen trat
und sagten das dem grafen an der selben stat
dasz er es ritterlich mit im wolt wagen.
1 69 Also die potschaft naro ein ent.
die edel herzogin nach einem prister sent
dasz er ir solt ein ampt loblichen singen
zu lob und er der trinitat.
5 mit irem hofgesind si da zu kirchen trat,
si sprach 'mein got, lasz uns nit misseUngen.*
her Lorengel der kam auch dar mit mangem ritter werden,
si paten got all zu der stunt
'ewiger got, tu uns dein gnad und hilfe kunt,
erzeig uns dein barmherzikeit auf erden.*
170 Das ampt sang man gar lobelcich.
her Lorengel ruft an got selbs in seinem reich,
des gleichen auch die edel herzoginne.
die ruft got und sein muter an
5 dasz er ir und dem held mit hilf wolt bei gestan.
'hilf mir aus notf hinilische keiserinne,
erwirb uns, reine magt, den sig, hilf der gerechtikeite,
ich pitt dich, reine maget her.
hilf, süsser Jesu Crist, durch deiner marter er
der an dem kreuz erlost die cristenheite.*
171 Yil manig ampt man sang und las.
dar bei manch edler fürst in gotes dinst da was.
keiser und küng die all dar waren kumen
si dinten got mit ganzem fleisz
5 und sagten got in seinem thron er, lob und preis,
manch andechtiges pet ward da vernumen.
da nu das ampt was gar^olbracht da gab man in den segen.
si trunken sant Johannes minn.
dar nach ging idermann zu seiner herbcrg hin.
her Lorengel liesz da nit underwegen,
172 Er kam mit einer grossen schar
gen hof. mit im so ging die herzogin so klar,
grosz lop und preis der fürstin ward veijehen.
LORENGEL 217
der kellner schuf was si gepot,
5 was zu dem tische höret, wein und auch das prot.
ir gleich in miltikeit ward nie gesehen,
die tisch waren gespeiset wol da die herschaft solt sitzen,
als es die fürstin haben wolt
si speiset iunk und alt und gab auch reichen solt.
ir hof was wol bestellt mit clugen witzen.
173 Dar nach als man zu hofe gasz,
man pot den herren wasser dar die weil man sasz.
dar mit die tisch all wurden abgedecket.
her Waldemar sprach *edler her,
5 euch pitt mit fleisz mein ft*au die herzogin so ser
dasz ir wolt sein frölich und unerschreckct.'
her Lorengel sprach 'das sol sein, ich freu mich diser mere,
ich hilf aus not der herzogein,
für si wil ich kempfen, solt es mein ende sein,
mein manheit ich mit gotes hilf bewere.
174 Nu reichet mh* mein prünne her
und meinen guten heim, mein schilt und auch mein sper
und ein gut ros, ich wil den grafen strafen. [502«]
auch tragt mir her mein sturmgewant
5 und wapnet mich' — so sprach der wunderkün weigant —
'und bringet mir gar bald mein gutes wafen.'
der helt verwapnet sich zuhant in seinem harnasch feste,
die fürstin im auf den heim pant
ein guidein hcftlein, dar aus laucht ein licht jachant
der auf seim heim gar wunniglich hergleste.
175 Die landes frau selbs wapnet in.
der edel Waldemar ging in den marstal hin,
er sprach 'marsteller, merk mich, traut geselle,
bereit uns hie dem edlen gast
5 das peste ros das du in disem marstal hast,
ein starkes ros das laufen müg gar schnelle,
rüst das als zu dem kämpf gehört und solt das wol verdecken.*
das ros ward pald gesatelt schon,
der fürst was wol bereit und was verwapnet schon,
kam auf den plan mit mangem guten recken.
176 Die schrank die waren wol bestalt.
das schuf der rat und auch der herzogiu gewalt.
218 LOIIENGEL
dar ein sprengt pald der graf mit reicher were.
die mer man da zu hof vernam,
5 wie in dem schrank dort hielt der graf so lobesam.
bei im hielt manig stoker ritter here.
der römisch keiser kam auch dar, mit im ein kunig reiche
aus Poiant und manch fürst so wert.
man sach auch in dem schrank vii manig stolzes pfert.
das kam für den Lorengel schnelligleiche.
1 77 Wie es nu ging merkt hie furbasz.
ein weiter plan lag da der wol bestellet was.
die schrank die wurden all gar wol besetzet,
dar auf sasz guter wepner vil
5 mit hamasch und mit wer als hört zu solchem spil.
die warten dasz da niemant würd geletzet
da von den rossen über al und von dem hofgesinde.
die stat het man auch wol in hut,
dar inn die purger betten mangen wepner gut.
vernempt fiirbasz von disem kämpf geschwinde.
17S Her Lorengel was auch bereit.
die herzogin wunst im gelück und selikeit.
man bracht im ein gut ros, lief sclmeUigleiche.
der helt pald in den satel sprank.'
5 das ros mocht in nit tragen, was im vil zu krank.
doch sasz dar auf der edel fürst so reiche.
da was vil ritter unde knecht die mit dem herren riten.
vor im trumeten vil erklang.
bei im reit Watdemar den grosse sorge zwang.
das ros was im zu schwach zu kampfes siten. [502b]
179 Vor im so reit ein iunger helt
der fürt im vor das sper dem ritter auserwelt.
sie riten durch die stat mit grossem schalle,
die schrank pald wurden aufgetan,
5 die edlen fürsten wurden all dar ein gelan.
trumeten und pusaumen laut erhalle,
da sach man manig stolzes pfert laufen nach loh und preise,
das ros Lorengels was zu schwach,
es trug in kaum, manch guter ritter das wol sach.
da sprach zu im ein edler ritter weise,
180 — Das was der alt her Waldemar —
LORENGCL 219
er sprach 'das ros ist euch zu schwach red ich fürwar/
des antwurt im her Lorengel gar palde
'nu bringt mir her in kurzer trist
5 ein ros das mich getragen mug und pesser ist
das ros taug nit dar auf ich vor euch halde.*
die red kom pald dem keiser für der het ein ros , was stolze,
kein pessers kund man finden ie.
des grafen ros doch pesser was, das merket hie.
das lief so schnell als von der sen der polze.
181 Des keisers ros im gleichet nicht.
da man es bracht dem Lorengel was es entwicht,
was im zu schwach und mocht in nit getragen,
das wundert manchen werden man.
5 graf Friderich wolt auch kein ander ros nit han
dann sein gut pfert. das gund Lorengel clagen.
dar umb die edel herzogin betrübet wart von herzen,
si rufet an den reichen got,
si sprach 'Maria, reine meit, hilf mir aus not,
erlös mich heut von jamer und von schmerzen.*
182 Getrost ward da die herzogein
von got. der sant Lorengel da den folen sein,
der lief von einem perg her ab geschwinde,
da sprach Lorengel oiTenbar
5 'dort kumt mein ros, secht wunder, edler Waldemar.'
'zieht mir das her' sprach er mit Worten linde,
her Waldemar eilt pald da hin da er dem ros gund nahen,
das ros das wa» verdecket wol,
gesatelt schon als es ein kempfer reiten sol.
das ros stund still und Uesz sich gerne fahen.
183 All weit des grosse wunder nam,
die herren all. dasz da das ros aleine kam
das wundert manig mensch da also sere.
her Waldemar der kam zuhant
5 und zoch das ros dort her dem wunderkün weigant.
dar auf sasz schnell der edel fürst so here.
nu höret fürbasz abenteur als ich euch hie bedeute. [503*]
grosz folk kam zu dem kämpfe dar
dort auf den plan und in die heuser, nemet war.
an allen orten was es foUer leute.
220 LORENGEL
184 Grosz wunder da das folk vernaiu.
jeder mau frageu gund von wann das ros her kam.
niemant kund wissen wer es bracht da here.
niemant west umb die rechten mer
5 dan Lorengel alein. dem bracht man schilt und sper.
er sprach 'mein ritterschaft ich heut bewere.'
die sper die masz man da zuhant, die waren scharpf und herte.
von Dundramunt graf Friderich
der reit die ban fast auf und ab, bewaret sich,
man räumt den plan, sich hub ein schwinds geferte.
185 Si ritten auf einander dar,
si neigten ire sper. des nam manch ritter war.
ir keiner wolt dem andern da nit weichen,
si waren grimmiglich gemut.
5 ir beider ros di waren schnell und dar zu gut.
der graf mocht dem Lorengel nit geleichen,
der fürst stach da den grafen ab, traf in als er sein gerte
dasz er must fallen auf den plan,
er lag gestrecket vor dem wunderkünen man.
des grafen schand und laster sich da merte.
186 Da ward erfreut die herzogein.
das sach der keiser wol und manig ritter fein
wie da der graf so schentlich was gefallen,
das was im vor nie mer geschehn.
5 vil manig schöne frau den fal auch het gesehn
dasz der graf siglos was. sich hub ein schallen,
der graf sprang wider auf zuhant in zornighchem grimme.
sein schilt fast bald der kün weigant,
ging in die schrank da er den seinen kempfer fant
und ruft in an mit kreftiglicher stimme
187 'Helt, euch sol widersagot sein.
seid ir mit mir wolt kempfen für die herzogein
des wart ich hie und ste in kampfes ringe,
ich forder euch, ir werder man.
5 für disen fal müszt ir mir euer leben lan,
dar zu ich euch mit meiner hant bezwinge.'
das horten fraucn unde man, die herschaft algemeine,
da sprach der alte Waldemar
'vil edler fürst, hebt euch hin an den grafen dar.*
LORENG£L 221
'das tu ich gern' sprach Lorengel der reine.
188 Der helt von seinem ros ab trat.
die edel herzogin got treulich für in pat.
er trat hin in den kreisz gar ritterleichen.
den schilt zuckt für sich der weigant,
5 er fragt den grafen bald und sprach *sag mir zuhant,
helt, wil dein zorn noch hie nit von dir weichen?*
der graf wolt da dem fürsten gut kein red noch antwort geben,
her Lorengel fast bald sein sper,
des gleich tet auch der graf. in was zu kämpfe ger.
der graf sprach 'her, merkt meine wort gar eben: [503b]
189 Ich sag euch, wunderküner man,
wolt ir mit kämpf der herzogin euch nemeu au
mit meinem schwert schlag ich euch tiefe wunden,
dar umb sei euch hie widerseit.*
5 Lorengel sprach 'das tun ich gern, ich bin bereit.*
der graf schosz mit seim sper auf in zu stunden,
schosz nach dem held in grimmikeit. der helt gund im ent-
wenken
mit einem ritterlichen trit.
Lorengel zuckt sein sper und säumt sich lenger nit,
er schosz es auf den grafen in den plenken
190 ü^m grafen durch sein guten schilt
dasz es gar laut erhal da auf dem grafen milt.
dar nach die held beid zu den schwerten grifen.
si fachten beide ritterlich.
5 her Lorengel den grafen da treib hinder sich,
sein schwert was gut und was gar scharf geschlifen.
der graf schlug auf den fürsten dar, des weret sich der degen.
in seinen schilt die schleg er flng.
vil mangen harten schlag der helt von im enpflng
dasz er sich schir des leibes het verwegen.
191 Der fürst bewert sein ritterschaft.
er schluog auf den grafen mit starker beides kraft,
die schleg bort man gar weit in allen enden,
man hört es in der ganzen stat.
5 her Lorengel den grafen macht mit schlegen roat,
die gotes kraft half im sein kumer wenden,
er schlug den grafen helenthaft oft nider zu der erden.
222 LORENGEL
auf sprang der graf mit grossem neit,
er fast sein schwert. erst hub sich gai* ein grosser streit.
si hetten beid vil ritterlich geperden.
192 Der keiser sprach *bei unser krön,
in diser not so weich noch nie der küne man,
von keinem schlag sach ich den helt nie wenken. •
er ficht gar wol und ritterleich.
5 furwar sigt er wol an dem grafen Fridereich.
nach ritterlicher kunst kan er sich lenken,
der graf mag im nit lang vor stan vor seinen schlegen schwere."
sein swert fast bald der kün weigant,
er schlug dem grafen wunden tief durch helmes pant
das rote blut flosz von dem grafen sere.
193 Manch wund im der Lorengel sdiriet
durch prün und heim als im sein werde manheit riet,
des grafen plut gund im sein harnasch röten,
der graf der was erzürnet gar
5 und schlug mit grossem zom hin auf den forsten dar.
das half in nit, er stunt in grossen nöten.
es half in nit wie kün er was, sein man het er da funden.
den Lorengel yersert er nie
als klein als umb ein har, das müet den grafen ie.
er was versert mit mancher tifen wunden. [504^]
194 Lorengel auf den grafen schlug
dasz er da vor im lag. des lacht der ritter clug.
der graf sprach ^edler her, nemt mich gefangen
und gnadet an dem leben mir.
5 den sig habt ir gewunnen nach der furstin gir.'
'nein,' sprach der fürst, 'es ist umb dich ergangen.*
der graf sprach 'her, durch all eur er nu lasset mich genesen/
Lorengel sprach 'es mag nit sein,
du hast dein treu gebrochen an der herzogein,
dar um must du des todes eigen wesen.'
195 Der graf sprach 'edler ritter fein,
durch got und alle weip frist mir das leben mein,
durch die fürsten und aller ritter erc.'
der helt gund wol bedenken sich,
5 er sprach 'hast du gepeicht das lasz, helt, wissen mich.'
der graf sprach 'nein, ir junger ritter here.'
LORENGEL 223
Lorengel sprach ^hast wäre reu und wilt dein sünd erclagen?*
er sprach 'ja, her' und ruft got an
'ich peichtet gern mein sünd, möcht ich ein prbier han.*
der fürst lisz bald nach einem prister fragen.
196 Man bracht im einen prister dar.
dem grafen zoch man ab sein lichten harnasch dar.
er det ein ganze peicht vor dem folk allen,
dar nach Lorengel pald hin sant
5 nach dem henker dasz man in köpfet da zuhant.
er must sterben, den tot het er verfallen,
'dar umb dasz er brach seinen eit und auch sein ritlers treue,
ward treulos an der herzogein
und an dem land, das gilt im heut das leben sein,
er musz sterben.' der fürstin freud ward neue.
197 Ein man sein er bewaren sol,
das stet dem adel und der ritterschefte wol.
der nachricbter kam zu den herren beden.
da aus der stat schickt man in dar.
5 und da der graf sein beicht getet da nam sein war
der züchtiger, gund mit Lorengel reden,
er sprach 'schlag im das baubet ab, dem gib gar pald ein ende.'
der riditer sprach 'her, das sol sein^'
da er sein peicht getet, nam im das leben sein,
secht, also starb der edel graf eilende.
198 Also der graf ein ende nam.
der keiser sprach 'dank hab der fürst $o lobesam,
sein werde ritterschaft ich imer breise.'
si traten von den rossen gar.
5 der keiser, künig, ander fürsten gingen dar,
enpfingen schon den jungen ritter weise,
her Lorengel in danket schon mit hofelichen Worten,
her Waldemar der kam zubaut,
dem edlen fürsten er sein lichten heim ab pant.
da tet man auf die schrank an allen orten.
199 Sein ros bracht man im mit gewalt.
das tet her Waldemar der [504b] treue ritter alt.
dar auf sasz bald Lorengel der vil here.
nu solt ir hören hie fürbasz.
5 die herzogin auch von dem kämpf heim kumen was,
224 LOKE?iGEL
die sach wol wis im kämpf ergangen were.
sie legt an sieb das rote golt und ir iuncfrauen alle.
Lorengel aus dem schrank da reit
da hin gen hof. man gab dem held gar gut geleit.
keiser und küng reit alls mit im in schalle.
200 Sie kamen all gen hof da bin
dem held zu dinst. her Lorengel der danket in.
wie es da nam ein end wil ich euch sagen,
die edlen herren alle gar
5 die schieden hin iglicber in sein herberg dar
hin in die stat wo si zu herberg lagen,
nu höret wie die herzogin Lorengel schon enplinge
den iren kempfer lobeleicb.
si sprach 'der euren er pileg got von himeh^ich,
der halt in hut euch, stolzer jungeUnge.'
201 Er danket ser der fürstin zart.
im dint ritter und knccht, er was von hoher art.
loblich gewant tet man dem held her tragen,
der fürst entwapnet sich zuhaut
5 und legt an sich das aller kosperlichst gewant.
den grafen boret man gar lützel clagen,
da in der stat und auf dem land bet man sein bald vergessen,
die herzogin in freuden was
und auch ir hofgesind seins unmuts gar vergasz.
des fürsten lob ward da vil hodi gemessen.
202 Es wurden poten ausgesant
zu fürsten und zu herren weit in fremde laut,
ein grossen hof liesz man gar weil ausschreien,
vir Wochen gar an underlasz
5 da man pflag ritterschafl. das pest man trank und asi.
dar kam vil fürsten, grafen, ritter, freien,
die kamen zu bejagen da grosz lop, preis und auch ere,
zu diser hochzeit lobeleich.
gar milter gab pflag da die herzogin so reich,
vernemet fürbasz hofeliche mere
203 Als ich euch künd in meim gesang.
- in Prafant ward volbracht ein loblicher kirchgang.
dar bei was manig edler fürst so here.
ein selge e ward da gemacht.
LORENGEL 225
5 ein hochwirdiger pischof dise e yolbracht.
er gab si zamen beid in gotes ere.
8i dinten beide got mit fleisz und seiner muter werden,
erst ward ir beider freude ganz,
sich hub stechen, thurnü'en und manch schöner tanz,
der helt dint got die weil er lebt auf erden.
204 Da hub sich freud und kurzweil vil.
man bort trumcten, pfeifen und manch seitenspil
dasz es so schon erhal an mangen enden,
man gab in allen speis genug,
5 essen und trinken jeder man nach seinem fug.
als ungemach gund man dem [505a] fürslen wenden,
auch tet man er der ganzen stat, den armen und den reichen,
da hub man mange kurzweil an
mit stechen und thumiren. manig werder man
yil manig sper braclien da ritterleichen.
205 Das weret wol vir wochen gar
der selbig hof als uns heüni die schrift fürwar
da manig man pflag freude und Irtir^weile.
also die hoclizeit ende nam.
5 dar nach iglicher man wider zu land heim kam.
si namen urlaup alle fro und geile,
si scliieden von dem fürsten gut und von der fraum clare.
dk dankten beide in mit fleisz.
die edlen ges^ m sagten ere, loh und preis,
sie zugen hin als dises liet hellt zware,
206 Iglicher zoch heim in sein laut.
hört mich nu fürhasz. Zorengel der kün weigant
nam ein das aller peste Aersogthume.
das laut regirt er loblich gar
5 mit weisem sinne, er beschirmet manig jar
sein laut, er umchs an eren und an rume.
die laut versach er also wol des lopten in die fronen.
er straft die ungerechtikeit
als einem frumen ßrsten zimpt* weit unde preit
so mochten si wol seiner macht getrauen,
207 Ir fürsten gut nu merket ebn.
hie mit so wolle ich euch oflen beispil gebn.
hüet euch dasz ir uit brechet eure eide
226 LORENGEL
als diser graf von Dundramimt.
5 dem wart durch sein untreu ein schentlichs ende kunt
als die histori euch hat wol bescheiden.
eur grosse macht nimt bald ein end dar an solt ir gedenken.
gut störet, pauet und zubricht.
darumb rüempt etich eur macht und eures gutes nicht
so gent eur weg zu got, woll euch gnad schenken.
Vberschriß Hie heben an die lieder von her lorengeU in dem schwanen doo
clingsors. der lieder sein zwei hundert und VII lider
1 = Rückert 26 7 kunig
2=:Ä30
3«y;d2
h = RZA K \ die abweichungen von R sind folgende 1 ain edel h. v. Prafant
2 ritter tagentlich genant 3 von Durremunt alz ich ach hie betüte 4
der herr an üinem tode 1. 5 sinfs lebens was nit mere wann ein halben
tag 6 bevalch gaot fehlt 7 sprach sprach vil 1. F. bu lafs 8 sit 9
als daz ich han zumal in für gar ze 10 der tochter myn pflig sekoo
vor diner f.
10 = A 33 A* 2 1 in hohen eren 2 an allen wandel luter 3 und waz daby
ein edel h. 4 1. m. was enweg g. 5 d. t. wolt yreo vatter auch nit
lenger sparn 6 grafe warp da 7 daz uwer herr myn lieber vatter w.
8 d. bot ubermät 9 vil er auch selber 10 w. brachte der maget h. s.
11,6 sie /i/r er ==A 35^*3 1 ir herren lafst euch m. k. 2w.dazd. s. F.
V. Dorremunt 3 k. gar vil zu leyd erdachte 4 e. sprach sie an s. h.
ym ee 5 in fehlt der edln edeln reine maget w. 6 m. k. sie es für den
keser b. 7 m. schreib im gein der maget vyn daz zu eim rechtes bringen
8 hin vor den k. 9 da wart der zarten meyd alda zu reeht herkant
10 i. solt e. k. in einem kreysse d.
12, 5 = sant AlbÄn? « jß 36 iT 4 2 noch in F. m. nirgen k. k. f. 3d. die
maget dorch m. da vorstunde 4 die juncfraw hett ein c. 5 alz es die
seh. noch saget der hiess A. 6 j. ir solt es got erkuideo 7 m. knieent
vor d. a. bettent r. 8 selber 9 nein lant d. t. gen ober uwer wangen r.
10 sin hilffe lat uch nymer k. e.
13, 6 schmacher spricht /eA/^ ich U^fse die entsprechende str. aus R (5) hier
folgen:
Die junckfraw in d«z monster trat
ach herre got wie mynniclichen sie in in bat
'gnad lieber schopfer, aller weit ein herre,
durch dine höchsten namen dry
mach mich von minen sorgen ande engsten fry.
ein swacher greffe sprieht mir an myn ere.
vil lieber wolt ich sterjben tot wan daz ich in doch neme.
der selbe angetmwe man
wie hat er mir so rechte vil zn leyd getan
snd er dock «ins genossen wol bekene.
LORENGEL 227
14, 4 läuten glocken die strophe ist an die stelle getreten von K%^=^ RZl 1
e. y. der kett s. verslagen 2 ü. äff einen wilden kranch g. 3 d. v. er sich
d. 1. sin ^. 4 er was an einer claen 1. 5 da in die edel janckfraw in die
h. n. 6 ein schell von rotem gold sie ym ab 1. 7 daz wasser ir zun
tagen ufs ging von gmnd nfs h. st. 8 da rorte sie die seh. 9 by wylen
r. sie ufs auch ir vi! gelwes
Für die folgenden 7 der IViener hs, fehlenden Strophen gehe ich die ver-
gleichung von K mit R
Kl =^ R3S 1 der c. 2 an einem tag hub sich der selben g. 3 in dunre
wys ging d. d. w. clofte 4 d. ton dahin g. Fr. g. 5 da von ir h. richer
frenden vil e. 6 al von dem tone. 7 kung Artus und die syn erfuren
f. m. 8 sie musten der meyd ein k. 9 ald glocken ymmer mer in sor-
gen I. ] 0 wer es recht
KS = R3Q 1 kung A. diz fehlt 2 syt daz der selbe Fryderich s. t. brach
3 von Dorremunt an dyser meyde r. 4 dez selben 5 er mocht für
fursten wol in hohen eren st. 6 sin gut ist a. 7 in lobten frauwen unde
man w. kund sich sin genossen 8 wan er het zucht und rechte schäm
9 umb eines bares breit het er nie wandel sam 10 missetag gelassen
K9*= R31 1 dryen Else Prauandes pf. 2 wo sie ruffend alleyn an yrm
gebette L 3 ein schelle sie zu lobe gote h. 4 bort wann sie dann daz
ang. 5 und ir daz a. 6 ludet 7 kung Artus und die sinen worden ser
getaubet 8 sie müssen der meyd ein kempfen geben 9 ald von der
glocken ymmer mer in sorgen leben 10 wer daz dem ist nach frag
R \0 = R AO 1 sol ich es uch alz machen k. 2 wie daz Dorremunt 3 den
wurm erslug Stockalm in der Sweden lande 4 er sucht in d. 5 tut-
schem riebe 6 kein herr der turst in stryttes nie erlangen 7 waz dem
lande warn die hilten 8 sunder ir zwene tutsche man 9 so alz ich uch
wol b. 10 die liep n. 1. nie kund v. i. gtringen
KU=Riltautetso:
Kung Artus der sprach wandeis eyn
'wir haben got erzornet wie daz mog gesin.
von einer glocken wirt uns vreude ture.
der ton bt komen in den gral.
da von herschrack sich Ka^ und her Partzefal.
dar zu gyt in die schrift die swert zu sture
wir sollen zwentzig priester wert schon under die crone stellen,
gen mit den yanen vor den grall.
hab wir icht seiden, got der tüts uns offenbar
ob er zu besserung von uns icht welle.'
K \2 = R 42 1 bort wie daz ane wart geleit 2 wie schon ein i. p. w. alda
3 zu eym i d. wyaen getageo 5 kung A. mAst selber 6 al gein
dem g. vor in d. 7 als gieogena gein dem m&ster hin ir 1. s. gote s. 9
hilffet nit da von d. g. swygen m. 10 dez clagen alten u.
i? 13 = A 43 2 gesehen unserer herren nngemach 3 ist fehlt gesynret
4 wir sollen by ein ander atee 5 gee 6 got unser ungemach nit mynret
7 al für daz clare bilde daz nach Marien ist geriohten 8 da soll wir
weinen vnde clagen 9 waz nu der selben glocken ton wel hie bejagea
10 ob got una ungereite wolle lichten
22 =5 A 45 if 14 1 als es 2 ea w. mit 4 edeln masteo b. 5 daz steh man
228 LORENGEL
liechte waog m. rotten m. 6 tet der herren leyt in hercien s. 7 edel
kangynoe jung du hast d. h. vermessen 8 du hast d. 9 so erefticlich
geleget an alle w. 10 doch hat sie auch dez v. s. b.
23, 3 vorher der trat far durchgestrichen = y? 46 A* 15 1 horent die es der
kaog anving 2 dofehli kunigynne 3 trat hin zu er gnade r. 5 diu
fehlt in allen dorch 6 do fehlt er sprach 7 Esilg Parc valpar mit den
sol man versuchen 8 Benedige Lantz leres k. 9 her Gawint t yil here
10 die sint s. k. daz ir g. wii gerächen
24 SS jß 44 A* 16 lg. und wolt i. m. uns 2 ein zydemar tier sollen 3 Li-
sine die s. kindclinne 4 daz d. starcke g. 5 änzs fehlt yres wirt sie t.
6 d. n. sie dann ein kelbelin gewynnet 7 von dem golde al zu der nas i.
8 daz tier sich keyne nare h. 9 dan der geschmack d. 10 achtam ufs
sinr m. m.
25 s= jß 47 if 18 1 her Key begund daz v. j. 2 er sprach man sol die kinder
kalken lassen t. 3 sie worden fro daz er sin ie g. 4 kunigynne sprach
zu haut 5 man sol die kinder kl. 6 Jonant von dem Dilbrua man b.
7 der stein swebt alz uch m. 8 w. uch nit Sicherheit g. 9 s. weifs ich
wol daz gottz m&ter nit mag 1. 10 daz sie
26,9 nie gejehn = AT 17:
'Ach got got wer gäbe dir den list.
ich wene daz der engcl by dir erwachet ist
und hat den hosen geist von dir gedrungen.
was du ie gutes hast gedacht
wenig und daz diu munt zu lichte ie hat bracht
daz wirt von dir gesaget und gesungen.
der engel hat den bösen geist in falken wys verbrewet.
du ret bofer und redest golt
ufs dem kupfer. dar umb sint dir die meinster holt.
wer hat dirs uff die zungen diu gesewet?'
27, 1 kunig 4 kunigin 6 vor ein ist s durchstrichen = A 48 Ari9 1 der
kunig und die fursten schin 2 dmnge ir mit grefsen netten vor die k.
3 sie f. w. d. helt 4 die kunigynne gunde sagen 5 dem bis al fehlt
musto wol b. 6 sprach also n.*1i. er vor g. 7 d. k. der liefs riebe w. n.
den drin k. 9 alz es Sebin irn 1. kinden h. erdacht
Es folgt in R als zwanzigste strophe die folgende:
Felicia Sebin en kint
zu im gespielen sprach 'es ist noch alz ein wint
wie daz er sie gecleit mit richer spehen. (/. ir sit)
dry gurtel Bie wil leb uch geben,
welch ange sie an sehe dar nach die herezen «trebeo.
ydoch liefs ich sie mentsoheo nie gesehen,
ein yglich gnrtel ateyne hat und ist wol in der gute
(daz lafset uefa nit wesen loni)
von einem bösen werte wirdea sie verlern
die wyle sie weren geben hochgemute.'
28, 7 vollbring dno xoi^vov als infin, und sodann als coi^\ ^=Ri9 R21 1 die
maget r. 2 gab irn gespielen gnrtel nu sint s. g. 3 den engeln die g.
•eiber 5 der wyse horre h. 6 es wirt ■. b. alhie bewyset 7 die mene
LORENGEL 229
die da sinken sol der pr. vor d. g^. 8 und wao d. t. 9 blözen fehU
10 gen.
29, 2 kinder
30, 2 kunig 5 kanigreich 10 kunig
31, 1 fürstin atis fürste corrigiert, dahinter was durchstrichen, daher ist
fältchUch edler in der hs, stehen geblieben 9 nach
33, 2 kunig «
34 = jß 50 K 22 1 mit siner sonnen 2 alz nu der tafeirnnden man die m.
3 gewann die massonye p. 4 kempfen 5 den er nit wegers in der
massenye h. 6 dar zu zwinckt sie ein schal und n. 7 gingen vor d. g.
sie t. 8 d. gunden uff in iufte s. 9 sie sprachen wir woln nch alz vil der
freuden g. 10 sie s. von d.
35 «a A 51 A' 23 2 wie daz i. P. wer e. Inter r. 3 d. hett d. w. gnnst und g.
4 ein graff irs v. man 5 kreftlich zu unrecht zu der ee gesprochen an
6 A. sol der e. k. g. 7 alz er in n. d. dem 8 daz sie haben ein toren tcgen
9 wan schellen 10 an d.
36, 1 kunig «> jß 52 if 24 1 küng A. der was w. 2 er s. got h. so lafs mich
selber k. 3 wan ich kan m. 4 sus criftig 5 so kan myn hant den helme
strick wol b. 6 myn o. myn sper zu herten zu horten stryit wol zw.
7 so fehlt gelencken 8 so han ich s. zu d. 9 wirt ym syn h. wol zur-
trant 10 niemant darff für mich uff die reyfs gedenchen
37 = 7! 53 ^ 25 2 d. g. e. h. m. n. byfs h. 3 wo ich ie kam in stürm o.
4 wer 5 der wart von mir g. oder tot geslagen 6 daz noch in manchen
7 in h. J. dez mers wo ich es han durchpuet 8 u. auch Persien 9 uff r.
mynen geliehen nit enfant 10 bit daz i. dez k.
38, 7 kumen in K ZI lautet die str.folffendermqfsen:
Ain edel ritter, hiefs markys
von Purril sprach 4ch han herworben mangen pris
(da von myn hercze swebt in hoher milde)
daz mich des swertes nie verdrofs,
und wann daz blüt von helmen in die lüften schofs
daz man es kos vor eines trachen wilde.
waz mir der held ie wyder für al uff der selben ferten
die slug ich tot mit myner hant
daz mir an myner ritterschaft nie mysselang.
und solt ichs tun ich wolt den kämpf heberten.'
39, 3 kunig B 30 lautet so:
Ein junger ritter hiefs Lebant
der sich der herzogynnen jamers underwant.
vor dem kunige falt er sine hende
'kung Artus, edler kunig rieh
nu einer bett gewer du, edler herre, mich •
daz du mich zu einem hotten dare sende,
tu es dorch werde ritterschaft, durch aller frauwen gute,
und sendent ir mich uff die fart
von myner hant so wirt sin leben nit gespart,
ich bring der berzogynnen hochgemäte.'
40, 6 mit t»A*33
Z. f. D. A. neue folge III. 16
230 LORENGEL
Iban der rede scr befilt
daz man in nit von erste zn dem kampff erweit.
er sprach Son grossem zorne niocht ich sterben.
kern ich dann ulf die fart da hin
vor war so wer genesen dedel herzogyn,
der mir die laub wolt an den kunig herwerben.
ja sacb man mangen sygelos vor Coran in der auwe
da ich den kunig selber slug,
da in daz rosse toten za der bürg intrög.
daz claget manig ritter unde franwe.'
41,7 kunig
42f 3 kunigin 8 sprach da s in sprach aiis d corrigiert = R 5A K 21 1
her G. mich d. 2 mich yspan hiesse 1. u. ein m. 3 n. in stürme wyten
4 by einem tag u. einer n. 5 starken /eA/^ r. ich da zwene kempfe f. G
die k. bestrytten 9 s. rattet all heryn u. sent 10 juncfraw über-
wunden
43 = A 55 A' 2S 1 dunck uch a. 2 in allen landen ritter nit so b. 3 darff
duncken in icht 4 der mich mit strytte solte jagen 5 dem ich doch
eines hares breit icht wolt v. 6 dann her Lorengel 7 sin h. hiir an
sich zu schimpff in einem s. 8 als da die 9 da sprang er za dem stein
als m. n. gerne t. 10 zwolff schohe für «•
44, 1 mut 3 waman ^===^56^*29 lym grosser 2 taugt 3 bestanden zn
solcher 4 i. znh mich zu den swerten s. 5 mit hohen kungen han ich
wol zwölf stryt g. 6 d. man mit m, h. herwei*te 7 o edler kunig hoch-
geborn wilt du d. 8 s. daz i. dirs vorbasser s. 9 min gutes swert daz
ich in myner s. t. 10 daz hAnt/ehlt sencken
45, 5, 10 kunig = A 57 A' 26 1 hern Lanczlin wart die rede z. 2 d. man
iu zersten zu dem kämpf nit het e. 5 aller 6 ross e.r ym dar 7 Eselig
z. den f. s. der helt wil uns v. 9 f. so h schrifte mir g. 10 i. möfs d. k.
ufs allen f. k.
40, 3 gleicht = 7? 5S A' 32 1 die jungen fursten trungen z. 2 und weiten
sehen waz die a. wolten t. 3 Jarant der tuchte sich gar ein Bernere
4 \vie schier er uiT sin ross gesass 5 ir keiner nies, eilend gemäss
6 ein yglicher vil gerne k. were 7 ein g. 1. e. s. da den gort er 8
zwoUiflT 9 er sprach dar zu 's. 10 w. taugt nu b. zu solchem s.
47 = A 59 A' 34 1 Lorengel der 2 mit ym der jungen fursten ein \il michel
s. 3 er quam n. 5 von jamer ir d. w. uss den äugen uss b. 6 und gunde
da gar ynniclichen w. 7 al fehlt fursten sin die f. w. ir w. 8 8. t. Haz
iamer tut mir we 9 s. i. myn lieben b. sehen n. me 10 der ist d. k-.
d. g. s. mir d. m.
48 = /f 00 A* 35 2 s. lieber son und auch vil reiner z. 1. 3 8. nam den helt
und ving i. in i. a. 4 wie d. e. da g. 5 a. s. rotten m. der 6 daz j. einen
heydcn mocht h'erbarmen 7 der red er seh. gab der m. was ym ge-
ringe 8 da r. er k. 9 mang edelkuab nam s. da m. 10 ross unde h. h.
er ym dar br.
49 = /? 61 A' 36 1 man bracht ym h. s. wal 2 dar in da w. i. sin vatter P.
3 sin h. von j. 4 man b. i. einen guten s. 5 e. knecht wart zu i. u. d.
selben v. 6 d. selbe h. Diether ufs Ungerlande 7 man bracht ym ein ross
d. w. gut ein kneht es ym her v. 8 ich wen ob et Mim sterek betrog
LOREIVGEL 231
9 mao seit fehlt von s. oben in die lüfte 10 wie doch die fufse an die
erden r.
50, 1, 3 kunigr := Ä 62 A' 37 t do— er fehlen kung Artus edler forste w. 2
m. h. eins u. hie an dich begert 3 v. und ir stolten d. 5 und miner
lieben swester stee d. h. s. 6 ir frau gotz gnad so! uoh nit verwegen 7
ir nemet m. mit flifse w. 8 der red s. m. ser e. 9 unkreftig v. d. tafei-
runden 1. 10 sie knraert nit daz kint farn war es w.
53, ] kunig 9 vor mein ist sein ausgestrichen = R 63 K 3S 1 der kunig
und die massenyn 2 mit dem Lorengel gingen zu dem rosse sin 3 des
j. v. het sie n. v. 4 daz ross er mit dem zäum begreif 5 v. da saczet
an d. s. 6 da kam e. 7 d. fürt e. s. an sinem krag als in g. het g. 8 er
s. da zu dem knechte s. 9 pflig mir dez rosses wol und zuch es wyder
yn 10 mit dem v. w. i. hin war e.
54, 6 go :=s /? 64 A' 39 1 Lorengel da nit langer beit 2 gewappent wol er in
dez swanes schiffe schreit 3 ein guten schilt den trug er an dem armen
4 der vatter und die swester sin 5 die betten bcyde sament also grosse
pin 6 es mochte einen herten stein herbarmen 7 z. baralin bot man
ym dar m. 8 i. han zu wandern pflicht 9 lesst lU d. furste m. d.
vogel s.
55, 3 das wort ist sehr undeutlich und könnte auch trennen gelesen werden.
läfsi es sich auch mit trinnen und trän zusammenbringen so scheint es doch
hier nur an stelle einer unverständlichen verschreibung von ünde wie eine
solche in K vorliegt {doch vgl. lunden bulle Diefenbach gl. 84 b) getreten zu
sein in den 7 hinter trat ist und durchstrichen = R 6b K 40 1 e.
dein w. i. dannen t. 2 hin u. die see d. levt e. 3 da in d. lunden
slogen in die lüfte 4 da er kam an dem dryt tag 5 d. m. der kannen m.
dem w. nit me pflag 7 s. e. v. geving er in der geile 8 tugentrich
9 bist du nu myo gesell so tust mir nirgent glich 10 vischlin mitle t.
56 = /? 66 A* 41 1 snabcl u. krag 2 al i. den wag u. m. ob ichs rechte sag
4 ich kan.nit wyssen rechte wie 5 daz ein schon oblate ym zu dem
muide gie 6 die viog der vogel t. 7 mit dem schnabel er sie schon zu
d. fursten heodo w. 8 enpfing der fnrst in tagend g. 9 a. sie h. d. vo-
gel d. 10 wa w. fürst oder v.
59, 6 Antorf ist Antwerpen, diese form ßtidet sich sowohl in Oestreich als in
NiederdeutschUmd. aus ersterem gebiete giebt u. a. evien beleg eine Ur-
kunde von 1569 bei Riedel^ supplem, s. 183, aus letzterem zahlreiche der
jungst erschienene band 1 der recesse der hansetage s. 95, 101, 137, 138,
178, obwohl daselbst auch die form Antwerpen sich findet {Riedel y/ 15,
304). im bairischen und nümbergischen gebiete habe ich dagegen die
form knioTi nicht bemerkt , sondern nur Antwerb und Antwerff {^'ürnb.
chron, 1, 223, 9. 100, 1). den Ursprung der bildung möchte ich auf das
lateinische Andoverpia zurUcffUhren ; für Niederdeutschland kann frei-
lich auch Antworpe {recesse 1, 176) zu gründe liegen
60, 9 kunig 62, 1 gute ist von mir zugefügt
70, 5 als mufs hier die bedeutung ^ganz und gar, immer^ haben 71, 2 will
man die oben durch die Interpunktion angedeutete verbale aufl'afsung des
mein nicht gelten lafsen so ist dittographie anzunehmen und etwa in bei zu
ändern 72, 9 uns sich g 74, 7 wandcl 77, 2 hant 9 was ist nachge-
tragen 78, 3 kunig 7 hinter mer ist und ausgestrichen wut e. h.
16*
232 LORENGCL
S2, 7 erden 9 konifrs lü vor werde ist retoe durchstrichen 83, 9 achte
84; 2 kuniges S6, 3 kunig
113, 3 merk 1 der fehlt frane 1 1 -1. 7 ioocfran 1 16, 9 secht, fran d. 117,2
seiBcm aus seiacD corri^ert 3 tngeotleicheo US, 7 gesaotyeAft
122, 4 mangen 5 maDigem 6 ^empfindet keine tang^wcile* vgl. 160, 7 10 ver-
met 124, 6 wuonigleichen 127, 9 da man 129, 10 getreuer oder tolUe
das sonst nur componiert vorkommende neie hier anzunehmen sem? es
mäste sich dann auf ff aldeniar beziehen
133, S der der 134, 1 mit fehlt 137, S achfehU 138, 4 knnig
142, 10 horten fehlt 146, S er aus Lore corrigiert
153, 3 da 159, 5 auf erd nit leb 10 vor nach ist d durchstrichen
161, 1 tngealich 7 vor each ist h ausgestrichen 164, 3 er fehlt 165, 2 mach
seil, ich 167, 10 sen
1 70, 2 ruf 8 pitt dich ist dem durchstrichenen traa dir übergesehrieben 17 1, 3
knnig 174, S den heim auf 176, 7 romischer 10 schnelligeiche 177,2
in plan ist 1 correktur von a, dahinter ist was durchstrichen 178, 3
schnelligleicbeu
154, 2 fraget 185, 7 das s in stach ist aus d corrigiert 189, 7 im gr. gnd
10 gcin? doch vgl. str. 55, 3 wo in im sinne von gein sich ebe/{f4iUs findet
und letzteres vielleicht mit unrecht von mir in den text gesetzt ist
194, 7 alle 196, 7 bis 10 sterben l(\fsen sich nicht wohl anders aujf^fsen
denn als rede Lorengels an den henker 199, 10 knnig
202, 2 hern 204, 6/7' von blatt 505 ist rechts ein stück abger{fsen. durch
meine cursiv gedruckten au^Jüllungen habe ich das verlorene wenigstens
dem sinne nach zu ergänzen versucht 10 zum pluralnach manig VjgL 63, 3.
67, 7. 159, S/" 207, 10 got «nb xoirov
Das hier veröffentlichte gedieht bildet den schlufs der von Stark
in 'Dietrichs ausfahrt' s, XVI und von Scherer in diesem hande $.
HA f näher heschriebeneti hs, des Wiener piaristencoUegiums und
füllt in derselben die bldtter 486 bis 505 der jetzigen (falschen) Zäh-
lung, diese hangen teils zu zioeien zusammen teils sind sie aneitiander
geklebt; ein lagenverhdltnis findet nicht statt, die einzelnen verse sind
nur durch doppelte oder einfache striche abgeteilt, die Strophen da-
gegen abgesetzt und von alter hand numeriert sodafs über die anztüä
der in folge des ausfalls von im ganzen vier blättern fehlenden ein
zwei fei nicht obwalten kann, in hinsieht der Schreibung bin kk den
von Scherer a. a. o. aufgestellten regeln gefolgt; über meine samtigen
abweichungen von der hs. gehen die anmerkungen auskunfu wie hier
und da zu interpungieren sei darüber könnefi verschiedene meinungen
bestehen : die durchführung einer ganz genaueti interpunction bereitet
deshalb Schwierigkeiten, toeil die spräche des gedichts sich aufs nächste
berührt mit der laxen ausdrucksweise des täglichen lebens welche weit
LORENGEL 233
mehr durch nnmiUelhare ideetiassociatianen ah durch die strengen
regein der hgik bestimmt zu werden pflegt.
Der foert des Larengel und damit sein anrecht auf Veröffent-
lichung Uegt nicht in seinen poetischen Schönheiten: vilmehr ist das
gedieht hreit, phrasenhaft und recht langweilig, vom philologischen
Standpunkte aus jedoch betrachtet dürfte es nach zwei seiten hin inter-
esse erwecken, einmal lehrt eine eingeschobene erzdhlung auf die
ich unten zurückkommen u>erde eine Verbindung der gralsage mit der
Ursulalegende kennen^ andererseits bietet der Lorengel reichliches
materi(ü für das Studium der Umarbeitungen denen man im spätem
mitteUüter ältere werke unterzog, denn daraus wie man beim umar-
beiten verfuhr, was man verwarf was beibehielt läfst sich über den
geschmack jener zeiten ein genaueres intet/ gewinnen als aus ihren
Originalprodukten, noch fehlt es nur allzusehr dafür an z^igänglichem
material: wü viel ist nicht seit hundert jähren über meistersänger und
ihre poesie geschrieben und gesprochen ohne dafs doch ihre epoche
gründlich erkannt worden wäre! erst wetm die qmllefi reicher fliefsen
kann diesem mangel an dem unsere literaturgeschichte krankt abge-
holfen werden.
Zur erkenntnis der mittelglieder die zwischen dem Lohetigrin und
unserm gedichte lagen trägt bei das stück eines Lorengeltextes welches
die K(olmarer) Uederhandschrift enthält (vgl, Bartsch, Kolmarer
meisterlieder s. 71, Germania 1, 274). die abweichungen desselben
von R(üdcerts ausgäbe) habe ich in den anmerkungen nach einer mir
von herm bibliothekssecretair FKeinz in München besorgten abschrift
mitgeteilt. K geht auf denselben bereits interpolierten text des Lohen-
grin zurück der der W(iener) bearbeitung vorlag und wenn jene dem-
selben im Wortlaute getreuer folgt so hat diese die reihenfolge der
Strophen befser bewahrt, aufserdem haben beide selbständige inter-
pohUionen aufzuweisen, ich gehe mm zur betrachtung des einzelnen
über. K und W setzen beide die Umstellung von R 33. 34 voraus,
eine Umstellung zu der man als zu dem leichtesten mittel gegriffen
hatte um dem anscheinend schlechten zusammenhange dieser Strophen
aufzuhelfen, jetzt konnte aber A 34 W b K \ nicht mehr anheben
mit der heraoge denn von ihm war nunmehr noch gar nicht die rede
gewesen. K und W änderten daher, aber auf verschiedene weise:
erstere hs. setzte nur ein an der stelle von der, die letztere fügte da-
vor eine neue Strophe ein welche bei vergleichung mit der folgenden
sich durch den mangel jeglichen eigetitünUichen itüialts, dann durch
234 LOUE.NGEL
die fade bemeikuny der jnnyfraH z, 10 als Interpolation zu erkennen
yiebt, die einschiehung von W 5, 7 bis 1, G hat wohl nur den zweck
die treulosiijkeit des grafen einerseits schärfer hervorzuheben anderer-
seits durch die Vermehrung der reden der handlang einen dramatischen
Charakter zu verleihen. W S. 9 verlangen eine ausführlichere an«-
einandersetzung. die Strophe R 37 welche erzählt wie die herzogin
von Brabant zu der wundersamen schelle gelangt ist in K ziemiich
unverändert geblieben, in W 14 dagegen bis auf zwei verse gänzlich
umgestaltet, hinter W 14 fehlen 7 str. an der entsprechenden stelle
bietet R 6s/r., K dagegen (1 — 13) ebenfalls 7. unter den letzteren
befindet sich eine, die neunte, toelche an ihrem orte völlig sinnlos ist.
war dieselbe einmal aus dem zusammenhange dem sie im Lohengrin
als str, 31 angehörte herausgerifsen und in die Umgebung gebracht in
der wir ihr in K begegnen so konnte ihr nur ein platz vor Kl = R
3S angewiesen worden sein, dafs sie dann in K verstellt wurde er-
klärt sich leicht aus der nachläfsigkeit des Schreibers der OMch sonst
die reihenfolge der Strophen willkürlich verändert, ihrem Ursprung-
liehen zusamme^üiange war sie aber höchst wahrscheinlich schoti in der
K- und W gemeinsamen grundlage entfremdet. K und W wollen dtu
gedieht seines Charakters als teil des Sängerkrieges und erzdhlung
Wolframs entkleiden. K verfolgt dies ziel ganz cotisequent und be-
ginnt demgemäfs erst mit R 34 (33), W cofiserviert noch einige der
vorhergehenden Strophen, sollten diejenigen Strophen mit in die er-
Zählung hineingenommen werden welche vor str. 33 des Lohengrin
einige beziehungen auf die geschickte Lohengrins enthielten, die dabei
aber die enoähnung des Streits zwischen Klingsor und Wolfram ver-
mieden, so konyiten nur /{ 26. 31. 32 in betracht kommen, die erste
von diesen bietet W als eingangsstr. ich komme nachher noch einmal
auf sie zurück, dann folgt allerdings als zweite R 30. in ihrer
jetzigen fafsung, wo sie von einer landgräßn die an Artus liof kommt,
von Wolfram, Jvram und Klingsor ebendaselbst berichtet hat sie gar
keinen Zusammenhang weder mit dem vorhergehenden 7iOch mit dem
folgenden: interessant wäre es zu wifsen was ein leser des ib. Jahr-
hunderts sich bei ihr gedacht hat. doch erklären läfst sie sieh vielleicht,
die vorletzte zeile in R lautet als man Horanden vor der kunegin
Fühlen sach. das Verständnis von oiispielungen auf die heldensage
war damals wohl nicht mehr überall zu hause, dazu kam dafs für
llurant Orant (vgl. Kolm. meisterl. 28, 24) oder Orara m der vorläge
stehen mochte, toie nahe lag es da nicht tm den Jorant, Jorain der
LORENGEL 235
nachher unter den ArtusriUern genannt wird zu denken, somit war
eine beziekung auf das Lohengrinabenteuer in dieser Strophe gefunden,
sie muste aho auch eingereiht werden^ tmtürlich umgeändert, als
dritte str. endlich finden wir R 32. hätte nun R 3 1 noch an seiner
ursprünglichen stelle gestanden, so würde sie gewis auch in W einge-
reiht sein; denn einmal Idfst W sonst keine Strophe von R aus, ande-
rerseits würde R 32 durch die vorhergehende str. 31 stütze und Ver-
ständnis gewonnen haben und man kann doch auch dem verschrobensten
überarbeiler kaum zutrauen da/s er mutwillig unsinn zu tage för-
dert, wir können daher annehmen dafs die str, K 7 bis 13 den 7 m
W fehlenden Strophen 15 bis 21 entsprochen haben werden, dafs also
auch von dem falken und seiner schelle m diesen nicht weiter die rede
gewesen ist. erwähnt muste er aber werden und daWli aus irgend
wekheti gründen umgeändert worden war, so schob man die Strophen
S und 9 ein, deren reime gröstenteils sich als aus R 37 und 36 ge-
stohlen zeigen, zugleich erreichte man so eine weitere Vermehrung der
reden, welche allerorts in dem gedichte erstrebt wurde, beiläufig mache
ich noch auf die in jeder der str. 7 6t« 9 widerholte ermahnung J^aria
anzuflehen aufmerksam, eine ermahnung welche sich auch in der R
36 entsprechenden zwölften str. vorfindet.
11, 6 habe ich geändert da abgesehen von ihrer albemheit diese
auffafsung der in str. 127 vorgetragenen widerspricht, warum der
schlufs von R 47 in W 25 umgearbeitet wurde sodafs nun ein Wider-
spruch mit W 33 stattfindet vermag ich nicht zu erklären, die str.
K 20 u>elche eingeschoben war um das verteilen der gürtel in der fol-
genden zu motivieren, hat, wie man aus dem reime der beiden ersten
Zeilen von W 28 schliefsen kann auch dieser hs. vorgelegen, wurde
aber von ihr widerum mit der folgenden zusammengearbeitet* deti
anlafs zur einfägung von W 29 bis 33 gab einmal eine derartige Ver-
derbnis von R 50 wie sie in K 22, 2 vorliegt und wie sie VF 34, 1 vor-
aussetzt, andererseits das bestreben über die R 40 U^28 erwähtite
taube von der in R weiter nicht die rede ist nähere auskunft zu geben,
für diese ganze parthie sind reime und einzelne ausdrücke vielfach
aus R 50. 51 VF 34. 35 entnommen, die folge der interpolation, aber
war dafs in str. 35 dasselbe noch einmal vorgetragen wird was bereits
in Str. 31 erzählt ist. doch änderte W 35 wenigstens den an fang von
A 51 der sittuition entsprechend ab. die vier Strophen 38 bis 41 von
denen drei W mit K gemeinsam sind führen 3 mir gänzlich unbe-
kannte Artusritter und eineti ebenfalls sonst nicht nachweisbaren
236 LORENGEL
kämpf Iweins vor. alle vier haben kehien andern ziteck ah das bäd
der um die ehre der aussendung wetteifernden ritter noch etUHU hmUer
zu machen. 51. 52 stören den f ortschritt der erzählung und bieien
nichts neues aufser der im hitihlick auf str. 49 unuxikrschemliehm
notiz dafs Lorengels ros ein geschenk der königin sei: sonst betteln sie
ihren itüialt aus den vorhergehenden Strophen zusammen und solkn
wohl nur den abschied noch weiter ausmalen.
K schliefst mit R 66. soweit stimmt auch W mit dem Lohengrin^
von da an weicht sie gänzlich von diesem ah. zwar entspricht der
gang der handlung im grofsen und ganzen wohl dem Lohengrinj auch
kann man hier und da einflufs einzelner Strophen und namen dessdben
wahrnehmen und wird darum schu)er entscheiden können ob eine gan»
andere fortsetztmg des gedichtes als die uns erhaltene die vorläge ge-
bildet habe — denn von der erwählten stelle des Lohengrin %mgefähr
an vermutete Lachmann einen anderen verfafser — , aber eine gänz-
liche Umarbeitung desselben mufs zu gründe liegen, darauf führt
auch die angäbe von K das ganze gedieht von Lorengel umfafse 400
Strophen, für den ganzen inhalt des Lohengrin in der gestalt m der
wir ihn besitzen ist diese zahl, zumal wenn man berücksichtigt dafs
wie in dem erhaltenen teile so auch in dem verlorenen nUerpolaÜanen
werdet^ hinzugetreten sein, weitaus zti gering, für den kämpf allein zu
grofs.
Den inhalt des nächstfolgenden abschnitts will ich zunächst kurz
angeben, nachdem Lorengel durch die hülfe des schwans wunderbar
gespeist ist und dieser sich ihm als engel und von himmel ihm auser-
körnen geleiter zu erkennen gegeben hat gelangt er nad^ Antwerpen,
ein am ufer stehender bürger namens Calebrand empfängt An und
bittet ihn nach dem verschwinden des schwajis zu gaste, er wird aufs
beste bewirtet und von des bürgers eigener tochter bedient, um dem
fremden standesgemäfse Unterhaltung zu verschaffen schlägt dieselbe
vor zwei in der Stadt wohtiende edle ritter, Waldemar genannt herbei-
zurufen. Calebrand holt sie. kaum angelangt ergreift der eine Wal-
demar das wort und erkundigt sich bei Lorengel ob er vielleicht den
Parze fal kemie: er sehe diesem sehr ähnlich, doch er läfst Lorengel
gar keine zeit zur antwort. denn ad vocem Parzefal und gral fällt
ihm sogleich eine geschichte ein ttnd er beeilt sich dieselbe mitzuteilen,
diese scheint Lorengels interesse in hohem grade zu erwecken da er
durch eingeworfene fragen sich bemüht über einzelne punkte genaueren
aufschlufs zu erhalten, die geschichte ist folgende, m Köln versudUe
LOR£NGEL 237
em graf skk gewaltsam der herschafi zu bemächtigen, doch der an-
sMag mislangy sein bruder und zwölf seiner ritter wurden dabei er-
sddagen und der graf selber entkam nur mit mühe auf sein schlofs.
mm sann er auf räche, er liefs sich deshalb 32 hufeisen (tus gold
verfertigen^ und mit diesen seine rosse beschlagen, so atisgerüstet ritt
er zu könig Etzel nach Heunenla$uL kaum erblickte dort des königs
hofsekmid den ungewohnten schmuck an den hufen der rosse so be-
raubte er sie desselben, die diener des grafen nahmen zwar auf seinen
befehl diese unbild schweigend hin, aber zwischen dem schmidund
seinen knechten kam es bald ikber der teilung der beute zu streit und
handgemenge. der lärm drang bis zu Etzels ohreti, der k(hiig erkun-
dftj^e sich nach der Ursache und erfuhr in folge dessen die anwesenheit
des grafen. sofort liefs er ihn zu sich bescheiden, eine lücke in der
hs, entzieht uns hier den sMufs der erzählung. aus den andeutungen
im vorhergehenden will ich jedoch versuchen das fehlende zu ergänzen,
der graf hatte seinen plan auf Etzels habgier gebaut und er täuschte
sieh in seiner berechnung nicht, denn der könig schickte schleunigst
boten aus um die länder des Westens aufzufordern ihm tribut {nadi
Indien 76, 9) zu bringen, als diesem ansinnen keine folge geleistet
wurde brad^ er mit heeresmacht auf um auf gewaltsame weise seinen
zweck zu erreichen, von jensiits des meeres durch Tulant unterstützt
unterwarf er die hälfte der chri^enheit und zog bis nach Frankreich
und Spanien, die erwäknung des letzteren landes ist vielleicht eine
remimscenz an die sage von Walther von Spanien, natürlich nach der
fränkischen fafsung die ja auch die östr eichische ist (zs. 12, 274).
zwm härtesten kämpfe kam es aber vor Köln, dort währte der streit
dem auch Waldemar beiwohnte 22 tage zu wafser und zu lande, bei
dieser gelegenheit kamen die 1 1000 Jungfrauen um. endlich setzte
Parzefal der mit dem gral zu hilfe eilte Etzels wüten ein ziel.
Die lücke erreicht ihr ende mit str. 112. dort treffen wir auf
folgende Situation. Waldemar meldet der herzogin von Brabant, ein
ritter der wahrscheinlich den kämpf für sie bestehen wolle nahe sich
dem Umde auf einem unlden schwane, er ermahnt sie sich zu schmücken
und den fremden gast am ufer zu empfangen, die herzogin befolgt
diesen rath, man zieht unter mtisik an den Strand und Lorengel landet,
dies ist höchst auffällig. Lorengel scheint also nachdem Waldemar
seine erzählung beendet hatte und vielleicht von demselben aufgefor-
dert seinen sehwan noch einmal bestiegen zu haben, auf diesem ein
stück ins meer hinausgefahren und dann wieder zurückgekdirt zu
238 LOREiXGEL
sein, offenbar zh keinem anderen zwecke als damit auch die herzogm
(jelegenh^ii fände sein wunderbares schiff in auyenschein zu nehwieH
und sich von der yöUlichen mission des ihr zu hilfe eilenden kämpfen
zu überzeugen, nun war aber zu Lorengels grofsem leidwesen der
Schwan bereits in str. 61, 2/" verschwunden und nur ein neues wun-
der konnte ihn wider zur stelle bringen, wie abgeschmackt ist ferner
die art und weise in der Waldetnar mit seiner erzählung herausplatzt,
dafs er dabei seiner ersten frage die doch implicite auch eine erkundi--
g^ung nach Lorefigels herkunft enthielt verga/s kann zurückgehen auf
eine reminiscenz an die pointe des Lohengrin. denn Lohcngrin knüpft
ja sein bleiben an die bedingung dafs seine gemahlin ihn me über
seinen namen und stand ausforsche, später noch einmal wird in iin-
serm gedichfe eine direkte frage nach Lorengels namen todgeschwiegen,
das unangemefsene der Situation besteht aber vor allem darin dafs
Waldemar seine geschichte dem Lorengel erzählen mufs, dem söhne
eben jenes Parze fal der in derselben eine hauptrolle spielte }md von
dem doch aller Wahrscheinlichkeit nach Lorengel sie oft genug wird
vernommen haben. Lorengel jedoch stellt sich als kenne er sie nickt
und tut seine wifsbegierde durch seine fragen kund, nun, das ganze
hat eben nichts mit dem Lorengel zu schaffen %md ist ein ehisckub
welcher ein ganz fernstehendes gedieht in den Zusammenhang hinein-
ziehen sollte, auch im einzelnen finden sich differenzen mit dem vor-
hergeJienden. besonders ist die auffafsung des grals in diesem ein-
schnbe eine von der des Lohengrin ganz verschiedene, in dem ktU-
genannten gedichte befindet sich derselbe an Artus hofe und in seinem
besitze^ hier gehört er dem Parzefal dem er durch einen engel von
gott gesandt worden war. nachdem die ganze partie in den Lorengel
hineingetragen war wurde im eingange des gedichts {str. \ ) eine notis
darüber angebracht, in der eile liefs man z. 4 das toörtchen da stehen*
dieses aber hatte nur einen sinn wenn in den beiden ersten Zeilen et-
was ähnliches stand wie in denen der entsprechenden str, 'HS des Lohen-
grin. ehe der einschub geschalt wird die Situation die gewesen sein
dafs man Lorengel vom strande aus erblickte, Waldemar sein heran-
nahen meldete und man ihm dann ans ufer entgegen zog, ganz ähn-
lich me im Lohengrin. diesem gedichte gehört auch Waldemar an,
nur lautet dort seinname Gundemar und ist er abt. zioargeht durch
den ganzen Lorengel (vgl, 31, 9. 60, 7. 131, 2) die annähme von 2
Waidemars und auch K iO befindet sich damit in Übereinstimmung:
aber man sieht deutlich dafs dieses eine spätere Unterstellung ist. denn
•»
LORENGEL 239
nur der eine redet und handelt^ der andere mrd weite strecken hin-
durch gar nicht erwähnt bis endlich seiner mder einmal gedacht wird.
man könnte fwch die frage aufwerfen warum der interpolatar seiner
gesehichte nicht einen angemefseneren platz angewiesen habe sodafs
wenigstens der anstofs welchen die doppelte ankunft Lorengels bereitet
uns erspart geblieben wäre, warum er also beispielsweise sie nicht in
die beschreibnng der mahlzeit 131//* eingeflochten hat bei der ja der
Unterhaltungsstoff dermafsen gebricht da/s Lorengel ausdrücklich
(136, 10) aufgefordert werden mufs sich nicht sm langweilen, hier-
auf weifs ich eine befriedigende antwort nicht 2m erteilen, vielleicht
lagen aber schon Strophen vor welche zur interpolation gerade an dieser
stelle anlafs gaben, so scheint mir das sint in str. 73, 5 welches in
jenem zusammenhatige nur die ungewöhnliche bedeutnng 'seither'
Aa6tfn kann zu derselben nur in folge einer Überarbeitung gelangt zu
sein, ich möchte glauben dafs es ursprünglich verbum war und dafs
das wort waren erst später hineingeschoben ist. auch leiden einzelne
Str. wie 70/* an einer entsetzlichen breite und die der eigentlichen er--
Zählung vorausgehenden 76 ffsiyid so ungeschickt dargestellt dafs man
wohl schliefsen darf sie seien nur aus dem inhalte des tms jetzt feh-
lenden Stückes zusammengebettelt, die gesehichte selbst aber slr. 79/f
beruhte wohl auf einem altern gedichte und ihr eingang war für ein
solches recht passend, den kern derselben bildete die Ursnlalegende
welche von Sigebertus Gemblacensis (s. Schade , die sage von der h.
Ursula s. 64) an bis auf die neuesten apologeten (AASSm. Okt. tom.
IX. Kefsel, S. Ursula und ihre gesellschaft Köln 1863) hitiab häufig
mit Etzel in Verbindung gesetzt worden ist. dafs sie auch in Oestreich
verbreitet war dafür sprechen die von Kefsel a. a. o. s. 206//* und
220/f mitgeteilten niederschriften in mss. des klosters Lambach. aber
eine Verbindung der legende mit der gralsage ist sonst völlig unbekannt
und selbst das motiv der goldenen hu f eisen habe ich in märchen und
sagen vergeblich gesucht.
Der weitere inhalt des Lorengel ist höchst einförmig : die haupt-
beschäftigung der auftretenden personen besteht in efsen und trinken
und darin leistest sie allerdings recht respectables. aber auch die
beschreibnng dieser scenen bewegt sich in stehenden redensarten. str.
120 widerholt nur was bereits vorher gesagt ist. auch stimmt der
Wortlaut von z. 6 auf eine sehr verdächtige weise mit 118, 7. es ist
mir aber wahrscheinlicher dafs str. 118 die interpolierte ist. denn
bei dieser kann man einen grund finden der ihre einschiebung veran-
240 LOR£NG£L
lafste, es erschien nämlich unpassend tcetm die Herzogin sich wn'
Larengel auf die knie warf und dann nicht gesagt wurde daf$ m wt-
der aufstand, diesem mangel suchte der interpolator abzuhelfen^ eher
er verräth sich durch sein Ungeschick, denn er läfst nicht wie es natür-
lich war Lorengel die Herzogin aufheben, sondern Lorengel mufs sieh
erst an Waldemar deshalb wenden sodafs dieser die rolle eines eere-
monienmeisters spielt, in der folgenden breiten aufzählung d/er ge-
schenke hält es schwer das ursprüngliche zu erkennen : nur str. 125,
welche mehrere ihrer reime aus 120 borgt läfst sich als zusatz (tussehei-
den. ebenso nachher str. 128. 1 29. sie bieten gar nichts neues stmdem
variieren nur, zum teil mit denselben redeioendungen das vorangehende.
den amtofs zu ihrer einfUgung mag vielleicht das heute in der letzten
zeile von str. 127 gegeberi haben^ indem dem interpokUor einfiel dafs
der kämpf erst am folgenden tage stattfände, daher schrieb er auch
in 128, 2 morgigen tag. 131 bis\3ß bieten em« langweilige beschres-
bung des efsens. unter diesen enthalten 132. 133 nichts anderes ah
134 f. auch einzelne amdrücke haben sie mit diesen gemeinsam,
man vergleiche 133, 7 paret adelich mtY 131, 6; 133, 10 tugent
nianigfalde mit 134» 9. was ist endlich mit der ander kurzweil 133, 3
gemeint? sicherlich das efsen, aber vorher war doch noch nichts kurz-
weiliges vorgekommen da die dem Lorengel vorgetragene klage der
Herzogin schioerlich auf dies praedicat anspmch erheben dürfte, pas^
send ist zwar der stofsseufzer Lorengels an seiner stelle 137, 8 ff
keineswegs, er soll aber vielleicht eine art abschnitt in der erzäUung
bilden da mit 138 ein neue^ bild sich entrollt, das gleichzeitige mahi
beim kaiser ist der gegenständ desselben, keiner weifs bisher von der
ankunft Lorengels: daher die frage deskaisers an graf Friedrich str. 14\,
dessen antwort und die einführung eims boten der die nachricht von
Lorengels anwesenheit überbriiigt (142). damit steht aber in Wider-
spruch Str. 1 38. auch sotist ist sie schlecht und giebt nur dann eimges
Verständnis wenn man die praeterila plusquamperfektisch fafst. oft sie
völlig auszuscheiden sei bleibt allerdings zweifelhfift: möglich wäre es.
jedenfalls hat der Überarbeiter sich stark an ihr versündigt, m der
folgenden Strophe wird graf Friedrich eingeführt; er komnU zum
kaiser, begrüfst ihn und wird dann zu tische geladen, doch diese Mo-
mente der Handlung folgen nicht hintereinander, sondern dazwischen
stehen (140, 1 — 6) einige verse in denen wie es scheint gesagt werden
soll dafs es mittagszeit war utui dafs in allen teilen der sladi wo die
fremden sich einqumiiert Hatten optdetUe mahlzeäen eingenotnmen
LORENGEL 241
wurden, diese notiz ist mindestens recht über flu fsig. einen gaiiz an-
gerne fsenen Zusammenhang gewinnen mr dagegen wenn wir 140, 7 ff
gleich auf 139» 6 folgen lafsen. in str, 143 brennt der kaüer vor
verlangen den namen des fremden zu erfahren und trägt dem grafen
als dieser in str, 145 sich aufmacht um den ankömmling zu begrüfsen
besonders auf sich nach Lorengels herkunft zu erkundigen, dieser
Weisung folgt der graf erhält aber, worauf ich schon oben aufmerk-
sam zu machen gelegenheit hatte keine antworte sondern wird mit
eomplimenten abgespeist, auch sonst tritt noch in dieser decade das
Ungeschick hervor die handlung in ihrer logischen entwickelung dar-
zustellen, unerträglich wird das gerede aber str. 1 bbff. was heifst da
habt guten luut dasz sein got selber walde ? ist das eine hindeutung
auf den folgenden kämpf? femer in der folgenden zeile uns kumt
vii fremder geste. damit sind wohl die rittet gemeint die zu dem er-
warteten kampfesschauspiel zusammengeströmt sind, die folgende str.
sM dann anscheinend eine art erläuterung zu der letzten zeile von
150 — von der es übrigens zweifelhaft ist ob sie noch zur rede
Friedrichs gehört oder nicht — bilden, statt jedoch irgend eine aben-
teuer von sich zum besten zu geben lenkt Waldemar das gespräch
gleich wider auf den bevorstehenden kämpf, noch unmotivierter frei-
Ueh ist wie den grafen diese bemerkung so arg in hämisch brmgt dasz
im da ganz verschwand sein mild und gute (152, 10). er scheint ganz
9m vergefsen dafs er vorher (141, 10) seinem unmut darüber aus-
imdc gegeben hat dafs die herzogin keinen kämpf er bekommen könne.
es gewinnt fast den anschein als wolle er hier seinem gegner durch re-
nommagen den kämpf verleiden, doch dann bleibt ihm Lorengel nichts
schuldig: der erzählt str. 154 fabelhafte dinge von seinen heldentateti,
während doch sonst vorausgesetzt wird dafs er bisher noch mcht ge-
kämpft habe und Walman seine tüchtigkeit nur aus seinem weiten
Sprunge str. 42 gefolgert hatte, das folgende brettspiel scheint einer
mrt gottesurteü über den ausgang des kämpf es gleich kommen zu sollen,
aus diesem netze von Widersprüchen können wir uns so ziemlich 66-
freien wenn wir lb\ bis 154 für interpoliert ansehen. 159, 4. 5
wiiersprechen streng genommen den beiden letzten zeilen der vorher-
$ehenden str. auch sonst ist 159 inhaltsleer und enthält nur die
$fie$iükh selbstverständliche Versicherung dafs die herren wider zu
abend speisten. 161, 10 verabschiedet sich die fürstin von Lorengel,
162 geht sie aber trotzdem mit um sich davon zu überzeugen ob ih-
rem gaste auch gut gebettet sei und 163 verabschiedet sie sich noch^
242 LORENGEL
mals. man könnte 162, 3 bis 163, 2 für spätem zusatz halten ^ ge-
macht damit auch eine heschreihung des heltes flatz fände, mehrfache
anstöfse bietet das folgende, unrichtig sind erstlich die worte 164, 5
das tet der graf : vielmehr kommt er nicht sogleich auf den kämpf-
platz sondern schickt auf wünsch des kaisers zwei boten die Lorengel
auffordern sollen vor dem wirklichen kämpfe mit ihm ein sper zu
brechen, ferner der doppelte Wechsel zwischen ir und du. in der an--
rede herrscht sonst im Lorengel grofse consequenz: mifser unserer
stelle finden sich abweichungen mir 32, 8 wo ich vielleicht hätte än-
dern kömien, und dann 180, 4. 182, bf. weiter der reim wal für
weil, endlich die breite mit der graf Friedrich seiner Zuversicht auf
einen günstigen erfolg amdrnck verleiht, der nachherige kämpf be-
steht darin dafs die beiden gegner zu ros auf einander losstürmen
und ihre spere zerbrechen, wobei der graf zur erde fällt, er erh^
sich wider und greift zum schu>erte. Lorengel tut das gleiche y mnfi
aber natürlich zu diesem behufe vom pferde steigen, dies ist nichts
anders als der gewöhnliche hergang in jedem ritterlichen Zweikampfe
und ganz ebenso schildert ihn auch der Lohengrin. nun scheint der
Überarbeiter — und damit befand er sich wahrscheinlich im einklange
mit den auffafsungen seiner zeit — diese beiden zusammengehMgen
momenie eines und desselben kampfes für ztoei von einander unab-
hängige handlungen gehalten zu haben und erachtete es demgemäfs
für nötig den sperwechsel im beginne des Streites als eine nicht selbst-
verständliche zutat vorher ankündigen zu lafsen. die str. 164 fr» 168
können ganz gut fehlen. 169 schliefst sich sogar befser an 163 cRc,
nur mufs die erste zeile anders gelautet haben, etwa also der grasi
nam hie ein ent. 170 führt weüer aus was schon 169 gesagt ist und
ist völlig entbehrlich. 175, 1 widerspricht 174, 7. ferner ist derrM-
rende reim in z. 8f. anstöfsig, ebenso z. 10. denn erst 179, 3 reitet
Lorengel auf den kämpf platz. 176 setzt sich am einzelnen aus-
drückeyi der folgenden str. zmammen. man vergleiche 176, 1 mM
177, 2. 3, den reim 176, 7. 10 mit 178, 3. 6, 176, 9 mit 179, 7.
streichen wir str. 175 so fällt zwar der anstofs weg welchen wir an %.
178, 3 nehmen müfsen in der das ros aufgeführt wird als wäre noch
gar niclu von ihm die rede gewesen, aber trotzdem bleibt die str. recht
schlecht, zweimal wird gesagt dafs Lorengels ros nicht kampftüchtig
sei, zweimal toird wider abgebrodien um von der musik unter deren
klang die gesellschaft die Stadt verläfst zu reden, bis endlich str. 179,
9 nocii einmal das pferd vorgenommen wird, auch die ausdrucksweise
LORENGEL 243
van 178, 5. 10 ähnelt sehr der van 179, 8/". diese unangemefsen-
heiten verschumden wenn wir 178, 3 bis 179, 2 als interpoliert he-
trachten. 183 besagt nichts anderes als 184 und hat einen sehr matten
schlufs. die reime von 1. 2. 3. 6 sind der folgenden str, entnommen,
vgl. auch die erwähnung des plans am ende beider str, die frage Lo-
rengels an den grafen 1 88, bf. ist höchst albern, der graf will auf
sie anfänglich keim antwort geben, aber er besinnt sich bald eines
befsem U7id renommiert nun stark 189, 1/f. dasselbe hatte er schon
1 87 getmi wie er auch dort bereits dem herzog widerseit halte was er
hier 189, 4 nochmals ausführt, vergleicht man femer 187, 10 mit
189, 5 so ist wohl kein zweifei dafs die beiden str. 187. 188 später
eingefügt sind, freilich mufs eingeräumt werden dafs das tun ich
gern 189, 5 nicht ganz geschickt ist, da seine beziehung nur in 189,
2 liegen kann und diese zeih doch etwas ferne steht, die beiden ersten
Zeilen von 192 befafsen den gleichen inhalt wie die drei ersten von
193. erster e str. wird auszuscheiden sein zumal ihre reime zum teil
aus 189 entlehnt sind. str. 197 endlich ist eine höchst ungeschickt
stilisierte ausführung der vorhergehenden str. , welche letztere bereits
einen angemefsenen abschlufs gewährte.
So haben wir den ganzen inhalt des Lorengel durchmefsen. das
gedieht besteht demnach aus dem anfange desLohengrin in derfafsung,
welche ihm die meistersänger gegeben, aus einer sonst nicht mehr vor-
handenen fortsetzung desselben , die ebenfalls durch die hände von
bearbeitem gieng und erhebliche Zusätze aufzuweisen hat und endlich
einer zwischen diese beiden stücke ganz roh eingeschobenen und wahr-
scheinlich einem besonderen gedickte entnommenen erzählung, deren
kern die legende von den elftausend Jungfrauen bildete, aus der
betrachtung des ersten teils ergab sich dafs die Strophen welche in-
halt oder reime aus ihrer Umgebung entnahmen jungem Ursprungs
waren, zugleich aber sahen wir auch wieweit die Umarbeitung zu-
weileti sich vo7i dem ursprünglichen entfernte, jenes ergebnis bin ich
für den zweiten teil zu verwerten bestrebt gewesen ohne une ich hoffe
den Vorwurf allzu grofser kühnheit zu verdienen, durch die aus-
Scheidungen welche ich vornahm wollte ich die vorläge wenigstens
ihrem inhalte nach reconstruieren. doch verhehle ich mir nicht dafs
auch dies resultat nur ein teilweises sein kann, denn einerseits mag
noch manches interpolation sein was wir jetzt nicht mehr als solche
zu erweisen vermögen, so z. b. dafs Lorengels ros als der kämpf aus-
bticht angetrabt kommt; andererseits ist zu erwägen dafs tcir es ja
244 LORENGEL
nicht nur mit erweiterungen sondern mit einer völligen umarbeitmm
und zwar mit einer von der schlimmsten art, die nämlich die reime
beihehäü und in den körper der Strophen einen andern inhaU giefst
zu tun haben, und gerade nach der letzterwähnten richtung hin
scheint der Schreiber der Wiener hs, tätig gewesen zu sein, ich scUiefse
das hauptsächlich aus dem in str. 23, 3 durchstrichenen der trat
für welches noch ziemlich dem Wortlaute von jR 46, 3 entspricht,
im vergleich zu dem an seine stelle gesetzten der was ein
stum.
Schliefslich verzeichAe ich für den namen LoreDgel der wahr^
scheinlich aus der form Loherengrin durch die Umbildungen Loren-
grin, Lorenglin hindurch entstanden ist zwei belege u>elche zugkiA
Zeugnisse für unser gedieht geben, sie finden sich beide in den Kot-
marer meisterliedem, der erste s. 249, 106/f
sie spriclit ich st ir gar ein gast
ich bringe ir denne den adamast
den da Lörengel üf im truoc
dö er ein kempfe was der herzoginne
vgl. Lorengel 174, 9. der andere s. 396, 24
und wser zwelf schuoch vor den Lörengel hin gesprungen
vgl Lorengel 43, 10 K 28, 10. in beiden fällen bietet der Lohengrm
nichts entsprechendes, einen ferneren beleg für den namen weiet mir
Jänicke aus dem Friedrich von Schwaben in der Diutiska 2, 65 tiodL
dodi läfst sidi aus deti dort angeführten warten wie Laurengel sein
vechten masz nicht ersehen, ob der verfafser den Lohengrin oder die
spätere fortsetvung benutzte, vielleidit wird die versprochene ausgäbe
näheres über diesen punkt ergeben können, als famüknnä$ne mU
Lorengel noch heutigen tages in Leipzig vorkommen.
Berlin, den 7 januar 1871.
ELIAS STEINMEYER.
WEIBERZAVBER 245
WEIBERZAUBER
VON WALTHER VON GRIVEN.
Ich hoer diu wtp dicke sagen,
gröze n6t ein ander klagen,
waz in ir man ze leide tuo.
da kan ich guote liste zuo.
5 die wurden zuo Parts erdäht;
von dannen sint si her brüht:
diu wip bezoubemt dk ir man,
als ich si hie wol Idren kan.
si machent von krüte ein stoppe;
10 daz ist guot zuo dem lüppe.
swelch wtp ir man daz zezzen gtt,
diu behabt an im ir strit.
daz ^rste krüt ist d^muot
(daz ist ze dem zouberliste guot),
15 daz ander wtpitch güete,
daz dritte ein senfte gemüete:
wil si diu driu krdt zesamen lesen,
so mac si mit ir manne genesen.
daz vierde krüt sint süeziu wort
20 (diu sint ze dem zouberliste ein hört),
daz fünfte güetltch gebaere:
ob iz halt niht von herzen waere,
so hat daz krüt doch die kraft
deiz den zouber machet sigehaft.
3» daz sehste krüt deist kiuscher muot,
swie vil si des ze dem lüppe tuot;
daz sibende in heimliche halt :
ir man st junc oder alt,
wil si im daz krüt ze niezen geben,
30 so muoz er mit ir vi! wol leben.
daz ahte krüt, zecke er iht
Die hs, Ditz ist wie die wip ir man Mit zovber gewuaoen han 3. zv,.
immer für ze 7. bezovberteo 12. iren 18. wol genesen 24. daz
ix 25. daz ist 31. zeche hin niht Neidh. *. 198 ez sol ein man mit
fremden fronwen niht ze vil gezecken
Z. f. D. A. neue folge III. 17
246 WEIBERZAUBER
mit fremden wtben, obez geschiht,
tuo sam si stn niht geloube,
unz si in der site toube.
35 daz niunde kriüt ist bldkheit:
da mit ist der zouber bereit.
swelch wtp nach mtnem rate tuot,
diu twinget hertes mannes muot.
ist aber daz er sich ir erwert,
40 so wirt er der wisen lobes behert:
volgent si mtner Ure,
so behaltent si ir ere.
Walther von Griven rset in daz:
der wtser sl der rate in baz.
32. ob iz 35. bosheit, aber os *oU ausgekratzt sein 39. ir mit
vbel erwert
j4us der Heidelberger hs. 341 U. 219 (nicht 1 19). t^ie fTackemagel geseJL
der d. litt. i. 218 daravj gekommen ist dieses gedieht unter die noveUen %m
setzen we{fs ich nicht, Griveo, jetzt Griffen, ist ein markt in Kärnten; über
ihm lag die bürg Griven, unter den herren von Griven die in Urkunden ge-
nannt werden habe ich keinen ff^alther gefunden,
H.
ÄHRENLESE.
1. Graf Rudolf ;" 10 er 6a/ daz er virnuiM. %Dolde zer toerb iinm
ffis. nicht zu vimuwe ist nuwe zu ergänzen, sondern zu üenuwe.
die zeile hat dann das maus der vorhergehenden (ferne greuen vffe
nne truwe und es ist nicht nöthig mit Wilh. Grimm deme greuen in
me zu verwandeln. — G 14 ker virlos sine arheit. der sinn ver-
langt verkös.
2. Walther 48, 11 der H auch U dm liuten soHBre. Tit. 3981, 4
die swwren bi den Intten die müesen von dem hli vil wunden Uden.
aus dieser redensart ist ein scherzhafter name gebildet den der ver-
fafser des Titurels erfunden oder entlehnt hat, wie er den von
MQllenhoff aus der mythologie verwiesenen dieb Ag^ von Reinmar
von Zweter borgte: 2362, 4 ob ich alle benande^ $ö tunge ick meiiter
Swcerebies wiu. die von Hahn roh herausgegebene hs. hat sinnloi
ewere bi des.
ÄHRENLESE 247
3. Wolfram Wilh. 185, 17 des richs gebot unt de urteil tet ktmt,
ein sac unt ein seil wcBm schiere üf gebunden. Jacob Grimm Rechts-
alt, s. 699 denkt zweifelnd an bestrafimg feige dem aufgebote sich
entziehender krieger. im Mhd. wb. 2, 2, 2 ist dies ausgeschrieben,
aber verschwiegen dafs Grimm selbst hinzusetzt 'oder enthalten die
Worte gar keine strafdrohung, sondern das blofse symbol des beer-
aufbruchs ?^ er hätte nur nicht symbol sagen sollen, die sprich-
wörtliche redensart meint schnellen aufbruch ohne vieles gepäck.
Ukich von Türheim Wilh. 225* ich fUere daz ich haben mac, ez ist
ein seil unde ein sac schiere iif gebunden, doch bin ichs unerwunden,
ichn fUere des golds von Arabi daz wir beliben zadels fri.
4. Johann von Viktring 6, 2 (Böhmer 1, 440) Cyleya — qui
locus olim Arturi regis tempore dicilur in exerdtiis militaribus da-
ruisse. damit niemand an eine volkssage oder an ein verlorenes
gedieht denke erinnere ich an Parz. 498, 21.
5. Ulrich von Liechtenstein 601, 9 ir füllet iuch mit willen an.
iur kemiu ist so wol getan, si leg an sich alsölhiu kleit diu iu ze tragen
solten leit sin und diu iu missestdnt. 603, 1 ir jeht wir frowen uns
fluen an dd mit daz wir ntht schöne hdn mit kleiden nu als e den lip.
ffir fället und fluen ist dieselbe verbefserung nöthig und kaum eine
andere zu finden als ftllet und fülen. dem zieren ist fülen, verderben
und häfslich machen, entgegengesetzt in der Strafsburger Litanei
66, du zieres unde fAles, nachweisen kann ich sich an fülen nicht,
aber der sinn ist deutlich, anfaulen in eigentUcher bedeutung be-
legt Grimm D. wb. 1, 328.
6. Im fünften bände dieser Zeitschrift habe ich aus Enenkels
Weltchronik eine erzählung herausgegeben in der (s. 273) von Ant^
fürt her Friderich, ein rittcr kaiser Friedrich des In, die hauptperson
ist von antfuerte hat die Leipziger hs., von auchenfürt die Münche-
ner and die Heidelberger, jenes ist das richtigere: denn in einer
Urkunde k. Friedrich des In, Gelnhausen id. apr. 1180, bei Lacom-
biet 1, 332, steht unter den zeugen Fridericus de Anfurde.
7. Heidelberger hs. 326 in Schmellers Laber s. 149, weima*
rische hs. in Hagens MS. 3, 433*
waz frumt der tac den blinden
od lieht daz liehte brmnet?
und waz touc golt ze vinden
dem tören der sich ntht üfgolt versinnet?
waz sol dem zagen ein schamez wip genceme?
17*
248 ÄHRENLESE
swenn $i sich rehi bedenket
ir ist ein, wigefüeg Üht widerzome.
diäs ist dem Tugendhaften Schreiber abgeborgt, HS. 2, 102^
waz frumt liehter siAin den blinden?
waz totic tören golt ze vinden
der üf golt niht muotes hat?
guotes wibes hulde^
goldes übergulde,
daz {\.diu) enzimi dekeinem zagen:
niemer müeze er «t bejagen.
8. Heinze Heinzlin Heinzelmann Hinzelmann hat Jacob Grimm
Mytb. s. 471 als namen von geistern nachgewiesen, hierher gehOrt
auch wohl was Schmeller 2, 220 über Hainxel und Hainxel tjnkn
giebt, vor allem aber Suchenwirt 29, 44 ich bin behender vil wen
Hainz der vnderm huot wol gaukeln kam. gaukler mögen bei ihren
kunststücken einen dienstbaren geist Heinz angerufen haben.
Kunz hinterm ofen (MüUenhoiT Denkm. s. 433) wird ebenso zu er-
klären sein.
9. Renner 1158 smeicher loter bregler sint des tiufels swegUr^
die tumbe herm also betoubent daz si der eren in geloubent und der
tugent diu nie wart war. sprcech einer wir heten guldin här und nwm
sich an er woüz bewceren, doch solt wir wizzen wer wir wantn. Haug
verwendet eine sprichwörtliche bezeichnung des unglaublichen, so
läfst Johann von Freiberg im Rädlein 223 ein mädchen auf eine
Versicherung ungläubig antworten ist daz war, so sint guldin nUmu
hdr. anders gewendet ist die redensart am schlu£se des Osterspiels
Fundgr. 2, 336 wir wellen zu dem grabe gan; Jesus der wil uf erstan.
ist das war, ist das war, so sint golden unser har, hier wird gemeint
'ist das wahr, so geschieht ein grolses wunder.'
Renner 1 1400 etswenne wurfzabel ich daz spä auch nenne, daz
vant ein riter, hiez Aleö, vor Troie. Isidorus Orig. 18, 60 obo» id
est ludus tabidae, ifiventa a Graecis in otio Troiam a quodam milite
Alea nomine, a quo et ars nomen acupit,
lOr In Kellers Erzählungen aus altd. handschriflen 8. 104 ff.
steht ain sprnch von dreyen gesellen die in arn statt kamen und um
sy trem prot und visch daselbs zu wegen braduen: der schlufs giebt
die kaum glaubhafte Versicherung daz es zu Costenz ist geschechen.
die gaunerstreiche durch die wein und fische zu wege gebracht
werden sind dieselben die La repeue de ViUon et di^ ses compai-
ÄHRENLESE 249
gnons erzählt, (Euvres de Fran^ois Villon, par P. L. Jacob, biblio-
phile, s. 259. ein altw schwank ist, wie manches andere, auf Villon
übertragen.
11. Helbling 4, 239 — vm der Tuonowe an den Scketsch. dm
iMorkgrdf ¥fmr ^l lundemetsehy gimg i% ndch dem willen sin. es wird
zu schreiben sein der markgrdf wcer vil kundemetsch, ich weifs
kundemetsch in seinem zweiten bestandtheile nicht zu erklären,
finde aber Waltherus diffus Kundemetsch in dem Caiendarium des
Stiftes zu Öhringen in Wibels Codex dipl. Hohenlohicus s. 137. in
einem liede bei der Hätzlerin s. 69" steht kaudemetsch.
12. In einem unechten NeidharlsJiede MSH. 3, 237* steht sage
tmr wd st sl, guld$ner kkfe. der liebkosende ausdruck kommt auch
als beiname vor, ArcA/oMtis dietm Guldeinhauffe in einer Urkunde
vom jähre 1268 in Frasts Stiftungenbuch des Cistercienserklosters
Zwetl s. 468 (Link Ann. 1, 386*). sckatzhaufen als liebkosung hat
Schmeller 3, 420.
13. Aus Hartliebs Buch aller verboten kunst cap. 88 giebt
Jacob Grimm im anhange der Mythologie s. LXIV eine steile Ober
wahrsagen aus einem eehätten glänzen pulierten swert. ein zwei Jahr-
hunderte älteres zeugniss gewährt Konrads Trojanischer krieg
27410: Kalchas erkennt dafs Achilles als Jungfrau verkleidet bei
dem könige Lykomedes ist, den ellenrichen jüngeline den Uez er un-
vermeldiet niM, al$ der in stme swerte effu die eache die man häi
veretoln.
14. Im guten Gerhard ist zu schreiben 1575 m ander
2091 nceAns t/ns 2555 ob iemen bezzer denneer si 2856
al 2944 scelden 3447 und ouck dem 4021 habe lani
kr^ unde lip 4339 ebetMtme 4536 teos irste 4764 diu
m dd geschach 4820 mit jdmer jdmer seh. 5766 ir kurze-
fBÜe in fr. 5823 %M 5847 höchzite 6031 zem 6071
wo» jdmer 6084 dem künege 6085 j^^estooren 6428
gern immer 6555 61 m möhte 6586 schieden 6829 mü
Schrift . 6892 verriUmet zu tilgen ist 4190. 5611 MUnec, 4910.
6478 eae%ien, 5802 s^nes, 1825. 6121. 6298. 6501. 6616 und,
6664 absr.
15. Isidorus Orig. 9, 2, 100 Saxonum gern in Oceam litorib^u
et f€tludibus Sita, virtute atque agiUtate habilis, unde et appellatOf
qüod $& durum et validissimum genus hamintmi et praestans ceteris
pirai». auf dem rande einer Wolfenbötteler hs. des 13n jh. ist hin-
250 ÄHRENLESE
zugeschrieben (in Ottos ausg. des Is. s. 293) vel sicut alü volntU ü
magnis cuUellis quos suhtus sagos gestahant^ quae vuigo sack voeaniur^
dum ad condicttimplacitumque cum Thuringis convenisseni, quod com-
muni consilio hü et Uli laudaverant pro condiciotie paeis. atque cum
hiisdem cuUrü Thuringorum multüudmem ocdderunt terramque eorum
hactenus possederunt. offenbar nach der bekannten erzablung Wi-
dukinds von Corvei.
16. In der kröne Heinrichs vom Türlein ist so vieles zu ver-
befsern, nicht blofs an der elenden ausgäbe, sondern auch an der
handschriftlichen Überlieferung, dafs ein neuer abdruck gerecht-
fertigt wäi*e wenn das gedieht ihn verdiente, ein duzend berichti-
gungen will ich hier unterbringen, ergetzliches liest man 1376 ff.
ouch mohte wol von rehie gezemen minem Herren künec Artus, da ste
kämeny her Zephüs, daz er 9ines kü88en$ reht an ir stwtem Übe spdiL
der unbekannte heilige Zephus ist s. 51 1 sorgfaltig in das namen*
register eingetragen, die Wiener hs. hat si kam hem hus. lies dö
st kam her in stn hus. 6440 ff. wan an der widerkire erreichte m
her Gdwein, daz ime von sinem swerte schein heidiu hamasch tmde
Üp. 8242 f. swie bi im lac manic stein, ir kraft von im einen schein.
in beiden stellen ist schein in swein zu verwandeln. 7235 f. und
me an dem ende git ein naht {nah die Wiener hs.) bitter riuwe. lies
ein bitter ndchriuwe. 11144. ja bin ich verm^ichet dir vil giur an
min schulde, lies verswachet, 13521 f. du solt diu m(Bre gar
volleclichen wizzen e du noch sihest enbizen. lies sist enbizzen.
15055. er sach daz er wolde sich versuochen dar an. lies jach.
16095. obe ich triuwe ie geswUere. lies tu för tc^ 17425 ff. soU
m niht werden bekant beidm bürge unde lant, wie sie geheizen wceren,
so geliche ez sich den mceren diu man sagt in schupels wis. lies burc
— gelichte — speis. 18081. mit einem swert melde, lies Melde.
s. 18309. 20613 f. anders wart ime verzigen ze der ruowe sh^
langez leben, lies ein für sin. 25412. daz er ime durdi roubee
sach reit uz disem hove ndch. lies schdch.
17. Der schlufs von Konrads von Wirzburg erzablung von der
minne hat sich nur in der im Liedersaale abgedruckten handschrifl
erhalten; die anderen schlieüsen mit unechten versen. die echtheit
jenes schlufses ergiebt sich aus dem ganzen tone und daraus dab
Konrad sich nach seiner gewohnheit nennt, allerdings ist der text
arg verderbt, aber er läfst sich leidlich herstellen, die folgende
fafsung macht keinen anspruch auf Sicherheit in allem einzelnen,
ÄHRENLESE 251
wird aber im ganzen Konrads verse gefunden haben, die entstellte
Überlieferung aus dem Liedersaale 2, 374 if. oder Müllenhofls Altd.
sprachproben s. 107 f. hier widerholen schien mir überfläfisig.
got welk, swax ick dinges nime,
daz ich toider geben daz
mUeze sanfter unde baz
535 dan ir vil reinez herze Ute.
ich wcBne daz an keiner stete
wart nie vergolten also gar
noch nimmer wirt: des nime ich war
an den IhUen die n& sint;
540 wan nü der Minnen underbint
Ut niht sd strengeclichen an
daz beidiu frouwen unde man
zesamen iht gebunden sin
daz si des grimmen tödes pin
545 nü durch ein ander Uden.
man sUzet ab der wlden
ein bast vil sterker mit der hant
dan kzuo si der minne bani
da nik liep bi Uebe lit,
550 äne grimmes tödes strit
werdent si gescheiden tpol
die nü kumberUche dol
durch ein ander wellent tragen,
frou Minne git bi disen tagen
555 in selber also guoten kouf,
und wizzent daz si nte gedouf
ze tugentUcher diete
umb also ewache miete
noch durch also kkinez guot
560 dö durch si manec edel muot
unz üf den tot versiret wart,
nü hat verhöret sich ir art
und ist so kranc ir orden
daz si nü veile ist worden
665 den argen umbe ein kleinez guot.
dar umbe lützel iemen tuot
durch si nü deme Übe wt.
252 ÄHRENLESE
man wil dar üf mht akten mt
und triutet daz vil kleine
570 daz sich algemeine
den Hüten häi gemacheU
daz ist dd van getwaehet:
als ist ez nm die minne.
geiDüntie si die sinne
575 daz sitiure würde^
zewdre, jdmers bürde
die geleiten vaster an
dan iezno froHtoen unde man,
ez würde nddh ir s6 gestriten
580 unde ein ander für geriten
da» man e» gerne möhte sehen.
niht anders k&fk es in verj^ien
von Wirzeburc ich Kutmrdt.
swer also reine sinne hdt
5S5 daz er da» beste gerne tmt,
der söl diz maere in sinen mut^
dar nmhe setzen gerne
daz er ddbi geleme
die minne UterUdken tragen.
590 kein edel Äerze sol verzagen.
die noch folgenden zeilen Da mit hat disz red om end Das got die
falschen hertzen sehend sind ein unechter zosatz: vergl. Lieders.
2, 531, 984. es können aber edite schlufsverse verloren sein.
18. Jacob WenckersCoUecta archivi et canceilariae iura (Strafs-
burg 1715) geben s. 147 einen sühnebrief Diemos von Bretheim
vom jähre 1274 der unter anderen hem Pßtem von Staujfenberg
nennt, das kann der Staufcnbeiiger sein an den sich die Melusinen-
sage geheftet hat und der in dem wohl mehr als hundert jähre jün-
geren gedichte Peterman heifst.
19. Heinrich von Freiberg im Tristan 1780 ff. si zukten van
der siten daz in dar an gesegent was. getenget köart daz grüene gras
und auch die bluomefi under in. Des getennet. 3295 ff. nü wart ver-
bunden im sin heim, er (engete gras Ufid stoubte melm: hin reit er
gein dem mortwal. lies tennete, welche form bei diesem dichter kein
bedenken hat. Parz. 73, 4 d4 was gröz gedränc, höhe fürhe sieht
getennet, mit swerten vil gekemmet. Otacker s. 269'' daz von irm
ÄHRENLESE 253
geoerte ia% veh wart sd hertey ze einem tenne gemachet, in Heinrichs
iweiter stelle wird im Mhd. wb. 3, 30' er tengeltz gras vermutet:
aber tengeln ist hSmmern oder was sich mit dem hämmern ver-
gleichen läfst; von trittcn kämpfender oder von rosseshufen wird
niemund sagen daf^ sie den boden hämmern. — 707 lies innec-
Kehm, 737 ihnecKc*, 1964 hlüender, 3246 nü dar dreimahl, 3273
tlsel, 4059 moder.
20. In der Guten frau ist zu schreiben 442 ich rite, 506 c»,
1600 dürftigen, 2033 geschaffen, 2377 diech, 2436 und listes,
1539 80 istz als, 2706 [st sprach] *herre got, 2716 [si sprach] ile,
mit 1551 fr. ist Jac. Grimms Reinhart 307, 451 fl'. zu ver-
gleichen.
21. Verbefserungen im Schwanritter. 118. gespreit 121.
fn der 293. und ungeschriben. vergl. Hartmann a. II. 1400.
434. dd mite 460 flf. daz er sin gelt gceb und stn lant swar in sin
Witte trüege. e% was niht angefHege 495. dd von ruoch er sich
mdien 848 fl*. s6 daz im keinez drunder ze slrite ein lützel foAle,
wan ez sich niht enmohte enthalden sinem drucke* swenn er im üfden
mcke u. s. w. die form rucke ist zu dulden ; Roths siner drücke
taugt nichts, ärger noch als hier mit swenn und wan fehlt er 10-
92. unbegreiflich ist 356 sein enhdt und falsch 396 f. seine inter-
punction. 874. und was si$i kovertiure gebriten 11 00 st
wollen 1 207. nocA reiner triuwe iu niht gesti 1 224. wer lieze
tmh 1242. er hiez vür sich
22. Dafs ich bei Gottfried von Neifen 52, f3 gngengagm nicht
hfttte mit Wackemagel in gigefn gagen verändern sollen lehrt die
Melle Geilers bei Schmeller 2, 21 , gngen und gagen wie ein wagend
rar. im Mhd. wb. 1, 457" ist gigeji gagen falsch untergebracht: s.
Si^mid s. 214 f. unter gngen, gignen, gigein, Tobler s. 211* unter
gtlggüy Schmeller 2, 25 unter gigkeln, Lexer s. 106 unter gdgern
und gaiggem. auch gegen wird hierher gehören: Tit. 3605 vil
manie zimier gogende sach man üf den helmen,
23. Im Mhd. wb. 3, 227'' wird slincvals aus dem Wilhelm Ul-
richs von Tflrhcim s. 35'' Casp. angefahrt und mit recht bezweifelt
die stelle lautet ir hdr was lane val nnde gröz daz (1. da'z) schein van
den (1. der) crönen blöz. slincvals iz was und niht reit, in der Hei-
delberger hs. 395 steht slinchveth, das rechte ist slincvahs* in der
Stattgprter hs. des lateinischen ApoiloniusTyrius (Mafsmann Denkm.
fr. 11) ist der vers non sum cincta eomis et non sum compta capillis
254 ÄHRENLESE
übersetzt tue hin slincvahs (geschrieben sUncfmsh) nah enhdn Af ge-
bunden minen vahs.
24. Wilhelm Grimm in der einleitung zum Grafen Rudolf s.
13 legt die regellosen Zeilen in den bruchstücken des alten Rein-
harts mit recht den abschreibern zur last, aber nicht aller Ter-
derbnisse hat er erwähnt und manche seiner Vermutungen scheinen
mir unrichtig, in den folgenden verbefserungen, die auch ganz
geringfügiges nicht übergehen, ist was ihm gehört mit einem Sterne
bezeichnet. 594. em wisse weder was tac od nalu 602. d^ouget^
606. 712. 886. 946. 1525. 1614. 1624. 1663. 1761. [er
sprach]* 614. vlom 618. genomen den minen sin
620. [ubiliti] 626. [nu seUnt] 627 f. ich bin diu ReMarten
(mit schwebender betonung wie 1725 und mehrmals Isengrin) ge-
sach weiz got nie in drin tagen 632. geUdeget 638. von
eim 641. [seihe] 647. emacte mit der Umarbeitung
698 ff. 'we* sprach Isengrin: 'uxBnet ir mit senftin daz pardise be-
sitzen? 703. so 704. [tusint] 719. deist 721.
woUent ir mit mir gdn nach der Umarbeitung 725. leUen n
730. dar in 731. isengrin 732. hete 734 nrnz-
wer 736. brtiodr ^ 746. dieeh 762. [mere]* 763.
furht 785. hem isengrin , 798. fischer 803. umb in
getan SOß. [inzwei] Sld.glete SM.eht 834. dos
rou in sit mit der Umarbeitung 840. im 841. deir oder
[doh] 859 iXz 864 f. unverwoenet was er komen über den
tiefen söt mit Lachmann 868. [rehte] 869. saher dar m
873. dez 875. [dar tme] 881. [diu] mit der Umar-
beitung 908. wie ists umbe dez 910. «er* 912. zmo
pardise 914. siz 915. duze 926. maneger 933.
umben söt 934. gunde 946. [gelobet] 947. wdrUdie
956. ez w<Br 957. daz pardise 959. 974. müneeke
975. huobens sich 1524. küneges 1535 dm baz
1538. honeges 1549. umb 1550. houpt 1559. gemel'
liehe mit der Umarbeitung. 1563. began 1572. dm sdial
iiber daz lant 1573. swerz vemam 1581. wisen 1587.
capelän, so immer. 1589. [daz block] 1599. guot herre
1600. iur 1612. dagete 1615. im 1630. wi
fcethen 1633. [der hirz]* mit der Umarbeitung. 1637. pHr
komen 1643. 61 sim nach der Umarbeitung 1655. imz
\ 658. dem 1660. Übeln 1662. do 1669. 1733.
ÄHRENLESE 255
künec 1670. [sere] mit der Umarbeitung 1671. al
1682. gibe 1689. ze dem Mm 1690. [ze]g. * 1697. [da]
1703. [fuar uf und] 1709. ez vmre mit der Umarbeitung
1762 f. hdt nach ÄrAn* 1769. (/eijrf 1775. [I>er
Irttmc sprach] in der Umarbeitung ist zu schreiben 516 di
tpulmen schiere, 992 diu weit stit.
25. In Grimms Reinhart s. 309, 506 heilst es von einem
bocke dessen hilfe dem verwundeten wolfe vorgespiegelt v^ird er iü
wiser denne meister Ode. Grimm zählt s. 372 mehrere gelehrte
männer dieses namens auf. man wird aber nur an einen durch
arzneikunst bekannten Odo denken dürfen, ich erinnere also daran
dafs das gewöhnlich einem Macer Floridus beigelegte gedieht de
viribus herbarum nach Choulant proleg. s. 4 in der Dresdener und
wie es scheint in noch anderen handschriften als Odonii Magdu-
neMis opusculum de naluris herbarum bezeichnet wird.
26. Das seltene huchel, fackel aus spänen, hat MüUenhoff in
dieser Zeitschrift 13, 575 aus Albers Tundaius und aus Herrants
von Wildonie erzahlung vom verkehrten wirte zum Vorscheine ge-
bracht, ein drittes beispiel ist aus Jansen des Enenkels weltchronik
zu gewinnen, das Gesammtabenteuer (so ist der rohe wüst aus
misverstandnisse der Überschrift der Koloczaer hs. benamt) giebt
2, 524, 37 der vünfie truog ain buechein her, nach dem puochein der
einen Münchener hs., aber sinnlos, aus der andern Münchener hs.
wird pukkek angeführt, aus der Heidelberger einen pikkelt. zu
schreiben ist em buchel. beispiele aus Beheims Buch von den Wie-
nern hat Lexer im Mhd. handwörterbuche.
27. Wer in das Wörterbuch einträgt 'üeniutoe adj. wieder neu,
ganz neu, verstärktes neu' der erschöpft den gebrauch dieses wortes
nicht, aus der ursprünglichen bedeutung entwickelt sich die ver-
stärkte 'immer wieder neu' und daraus die sich leicht ergebende
4mmer wieder anders' oder Veränderlich.' Uh*ich von Liechtenstein
9, 1 er was sUBle, er was getriu, den friunden sieht, niht itenhi. Ul-
rich von Türheim im Tristan 241 nach der echten lesart ez schuof
VT umtTtuwe. si ist gern iteniuioe: ir stceten friunt die alten der kan
et niht behalten und beheU auch niht die jungen, mit disen wände-
hingen lebete ie frou Minne, das im Mhd. wb. fehlende substantivum
üeniuwe braucht Konrad von Haslau im Jünglinge 327, siXmen unde
stmte üeniuwe, arcwdn und afterriuwe. ich habe dort vermutet dafs
beständiges von neuem anfangen gemeint sei; aber befser versteht
256 ÄHRENLESE
man wohl ^säumen und begier nach neuem, veränderiidl-
keit;
28. Bei Konrad von Haslau 9 war lembrin sicher anzunehmen.
Renner 18800 vech merdrin hermin eichimin sint kostbar durch tr
glanzes schin^ altin für fröst vil hezzer sin fühsln hesin unde lemMe-
rin, Speierer weberordiiung vom j. 1298 in Mones Zeitschrift für
die gesch. des Oberrbeins 15, 279 panmis dictus lemberin. Kon-
stanzer zunftbuch 3. april 1386 in Mones Zeitschr. 9, 143 von amer
lemhrinen ein, von einer eile lammwollenes tuches. Fastnachtspiele
s. 618 füchsepelg und lemmerein, Konrads spruch gehi^twer unde
Herren kint, stod die gelicher tngendt sint^ dd ist daz hmbrin uwrden
bunt meint 'da gilt baumwollenes tuch gleich kostbarem pelzwerke,
grobes und geringes gleich feinem und edelem.' — 603 ist zu
schreiben s6 menschiert dirre mit der nasen als er besAnen wette
blasen, des Tanhausers hofzucht 61 swer snMet als ein wanerdaks
so er izzety womit aus dem Renner 376 jener sniidet als ein dahs zu
vergleichen ist. der reim ist wie 413 hosen : dsen und 609 er ivsxet oft
ein mdder und trinket als ein bader, wo aufser dem von mir ange-
merkten Kellers Erzählungen aus altd. hss. 673, 19 zu vergleichen
sind. — 982. reht als dem äffen im geschiht: swä edek vogek känl
ir spil, daz ist des er niht enwil. der äffe gehiVrt nicht unter die
vJSgel. lies üfen oder üven, s. Schmeller 1, 31, Höfer 1, 48.
29. Im Amis 151 IT. hat Benecke nach der Riedegger hs. ge-
schrieben nu saget mir, wie verre {ir sit ein wiser herre) vom der erde
nnz an den himel si/ der ff äffe sprach 'ob ez so bi, dar rtmfet
samfte ein man. und gewiss ist willkürliche und schlechte ände-
rung was statt des vorletzten verses die übrigen hss. Beneckes ha-
ben, der rede laz ich evh niht vri, der pfaffe sprach iz ist so verre.
von himel zu der erde, aber ob ez so bi ist unverständlich: sinn
giebt ez ist so bi. Iwein 7954 daz ich iuch also bi vunden hän, de»
lobe ich got. — 545 f. schreibe ich marc. diu kost ist also ^are,
1402 allen, 1513nfiran, \Q62harte sAr (denn dies liegt in darxuo
ze sür), 1880 nie gesach, 2086 der.
30. Ruland 210.-7 din m^ioter truoe ein stttege bürde, goi wile
daz du gebom wtirde. Wilhelm Grimms Vermutung schlägt fehl,
es ist zu schreiben gnot wil was daz de geborn wurde. Morolt 2 es
was ein übeliu st%mde dazs an die werlt wart gebom.
294, 9 'ich wiV sprach si *rihten nnt buozen swä ich midi ver^
sinnet hitn. ich hän ez umoizent getan. Grimm s. 345 erklärt *wo
ÄHRENLESE 257
ich mich geirrt, gefehlt habe.' aber sieh versmnen bedeutet dies
niemahls. es mufs geschrieben werden ich ml rihtm unde buozen
swä ich mich verfilmet hän, 300, 18 hat die Pialzer hs. wiederum
swä ich mich ver$iHnet M», aber die strafsburgische Iiatte das rieh*
tige. 309, 32 ist swd er sich versumet hat überliefert, bei Walther
110, 31, siverirrent mich und versümeni sich, hat Lachmann das
überlieferte versinnent gebefsert: die sich klüger dankten als Lach-
mann haben sich, wie oftmahls, nicht versunnen^ sondern versumet
oder vergähet.
296, 12 u)(xr hästu Ruolanten ge0nt gun mir wider min matif
dem du mich ze wthe gäbe : wie gerne ich in sähe, lies gimmir wider
aunen man. s. Ben. zum Iw. 1597.
In der anmerkung zu 240, 27 fragt Wilhelm Grimm *was sind
stMaumel vielleicht Sterne?' dieselbe erklärung hatte Jacob
Gramm. 2, 1009 gegeben, und daraus stammt Ziemanns (s. 423**)
ganze Weisheit; neu oder anderswo abgeschrieben ist nur der Zu-
satz 'bei Otfr. 5, 17, 58 heifst der himmelswagen' (vielmehr die
zwei gestirne der beiden baren) Uher wagono* (wagano) '^gisteUi.'
aber dieser zusatz ist thöricht: denp wenn von wagen gesteile üblich
ist, so folgt daraus gar nichts für die erklärung von stalboum. in
der Mythologie s. 686 sagt Jacob Grimm 'gl. trev. 22^* haben stel-
böm hesperus, das ist stdlbaum, die Stange des Vogelstellers? dodi
gilt Rol. 240, 27 'di urmären stdboume' von den Sternen überhaupt,
und da allem gestirn stul und gesteil beigelegt wird (s. 663), so
darf man stelboum, stalboum mit diesem allgemeinen begrif ver-
binden.' s. 663 steht nichts was eine solche erlaubniss gäbe, im
Ruland wird erzählt dd Ruolant vwi der werU verschiet von himel
9
wart ein michel lieht, sä nach der wile kom ein michel eribibe, doner
und himelzeichen in den zwein riehen ze Karlingen und ze Ispdniä.
die winde huoben sich da , si zevallen die urmdren stalboume. daz
liut emerte sich küme: si sähen vil dicke die vorhtUchen himelblicke;
dar lichte sunne der erlöse, wer dies liest der wird, wenn ihm nicht
jene ahd. glosse zur unzeit einfallt, bei stalboume gewiss nicht an
Sterne denken, denn es ist ungeheuerlich und albern zu sagen dafs
die winde die Sterne zertallteo, wälu'end tadellos folgt dafs die sonne
in dem ungewitter erlosch und 241, 3 die turrie zevielen. wenn es
dann 241, 5 heifst die slemen offenten stcA, so kann dies nur be-
deuten dafs sie in der Hnsterniss sichtbar wurden, die steme liezen
sich sehen, wie es der Stricker s. 89" ausdrückt: wie können sie
258 ÄHRENLESE
vorher zerfallen sein? d«r Stricker hat stalboume nicht als Sterne
gefafst: er sagt dar nach kom von umden bede em stürm nnde ein
döz, daz sich die starken boume gröz des valles küme ervoerten, und
damit weicht er gewis von der meinung des alten gedichtes nicht
ab. ich linde stdboum in Otackers chronik in zwei stellen die jeden
gedanken an Sterne aiisschliefsen. s. 1 50* an si dringen unde schie-
ben sach man ir undertoinde. die hielten auch so swinde^ nemet war
unde goum, als dd einen stalbaum ein grözer mnt rüeret^ den sh^
kraft füeret iezuo her iezuo hin; ahö pruofte man an in hm und her
widerwanc. 30 t* — daz in der Beier lande der wint zefuorte und
zetrande mit shiem blddem unde süs manic grözez hüs^ daz man vtm
des Windes sehnten sach zewerfen und zerUten. auch sach mtm des
g(nim daz manic starker stalboum mm den unnden zeretz in des selben
landes kreiz, was man jetzt stallbaum nennt, die dicke zwei pferde
im stalle trennende Stange, ist ohne zweifei nicht das alte stalbimmj
das einen starken waldbaum bezeichnet; wie aber in ihm stal zu
fafsen ist weifs ich nicht mit einiger Sicherheit anzugeben, ebenso
verzichte ich auf erklärung der ahd. Sternennamens stelbeum. der
erklärung wird sich vielleicht nähern wer folgende stellen sicher
deutet, der Mamer MS. 2, leß** s\n sin kan aüe Sternen zeln, ir mh
men ir lauf und die ir mäht, tr schin und al ir reichen, er siizet 4f
den himelsteln: une wiltu mensche mit^dim kranken sinne den er-
reichend Boppe MS. 2, 230*" ob im gelUcke trüege unz an der hhnA
eteln und ob er künde wizzen unde zebi des meres griez, die Sternen
gar besunder. kaum gehört mit diesem stel zusammen stelle in
Frauenlobs kreuzleich 2, 5 sus din untirmic stelle von dir ungemachet
wachet. Ettmüller vermutet wohl richtig vor dir und erklärt stelle
durch Sternbild, mit Verweisung auf jenes ther wagano gistelli. und
von dem sterne der bei der gehurt Christi erschien ist allerdings
die rede, aber stelle scheint mir Frauenlob aus Stella gebildet zu
haben. '
3 1 . Yerbefserungen in Albers Tundalus. 41,51 jenes 42,
40. kom 73. [im] 43, 10. welaht daz lant wuochers truoc.
n der Guten frau 913. 1063 welaht jener wcere. 44, 3. m
45, 18. dö daz 46, 13. enwesse 47, 12. [daz] 49, 27.
wir hdn an 59. diu kurze wile 79. Hahns geinunde ist so
sicher dafs es in das Wörterbuch gehört. 50, 34. umberede,
dieses wort bedeutet nicht blofs umschweif und Weitläufigkeit, son-
dern auch rede die um das wahre herumgeht und es auszusprechen
ÄHRENLESE 259
^heut: so im Flore 6303, wo es Sommer mit Wahrscheinlichkeit ge-
setzt hat unrede ist freilich ein wort, passt aber hier wenig, bei
Albrecht von Johannsdorf 86, 12 hat C unrede j B das richtige um"
berede, derselbe fehler ist bei Rudolf dem Schreiber MS. 2, 182'* zu
befsern , da ich wdnde vmden tröst da hän ich niht wan umberede
vunden. 52, 40 f. balder: manicvalder 53, 18. liL yergl.
51, 56 ff. 66. etwa des sites 54, 17. etwa so iz durchgät
diu gluot 55, 39. leidigen 56, 8. etwa ob eime gegeben
wcere 20. er schein 27. hdken 32. egeliche 57,
75. [icht] 76. iht 60, 13. st brdhten köphe guldin 62,
63. der ist disiu heimuote
32. Freidank 1, 7 — 10 hat Otacker 70', im letzten verse bihoet.
122, 21 f. der Teichner von dem meinswern Wiener jahrb. 1
(1818) anz. s. 39 stcech ieglich eit ah ein dorn, ir würd so vil nAr
geswom,
178, 2 ff. Wilhelm Grimm in der einleitung s. cii vergleicht aus
dem Tristan Heinrichs von Freiberg 4845 ff. wan manec dinc ver-
dirbet des man niht erwirbet; daz nimmer verdürbe, der ez mit vüze
würbe, damit stimmt in Kellers Erz. aus altd. hss. 134, 15 ff. sin
bübet ungeworben vil des man [doch] niht werben wil; daz doch niht
gar verdürbe, der es etlich teil würbe, hierin ist ungeworben elend;
aber verdarben neben blibet wäre auch ungeschickt, befser wird nn-
erworben geschrieben.
Zu den in der zweiten ausgäbe s. xn f. verzeichneten band-
Schriften des deutschlateinischen textes kommt eine der Grazer uni-
v^rsitätsbibliolhek, 38/3, pap. 14. jh. 43 bll. in quart.
33. Gottfried von Strafsburg 3582 nu, Tristan der begunde
einen leich dö Idzen klingen in von der vil stolzen friundin Grdlandes
dei schomen. Heinrich von Türlein 11564 in einer aufzählung von
Jammergeschichten dö man Grdlanden söt. der von Gliers MS. 1,
44' Gralant, den man gar versöt, wart nie grcezer not beschert. Wein-
schwelg 332 Grälanden sluoc man unde söt und gab in den vrowen
zezzen, wan si sin niht wolden vergezzen. im Lai de Graelant kommt
von diesem sieden nichts vor. Wolf über die lais s. 238 vermutet
daher Verwechselung mit Gurun, den Gottfried vorher (3524) nenne,
aber Gottfried sagt nichts von dessen Schicksale, dafs es ein deut-
sches gedieht von Gralant gab machen die anspielungen wahrschein-
lich, dazu tritt dafs Gralant als beiname vorkommt : Heinricus Gra-
lant in einer Urkunde aus dem ende des 12n jh. MR. 7, 367.
260 ÄHRENLESE
34. Jacob Grimm bemerkte in diser Zeitschrift 5, 74 dafs in
einem 1685 gedruckten buche von den bösen weibem s. 75 der
sächsischen gewohnheit gedacht werde die braut in ihren hochseit-
Hcheu elirentagen herr braut zu nennen, wenn er dafür hielt dab
dadurch sich vielleicht das lieber bru in dem bruchstficke von frau
Treiben rechtfertigen lafse, so bin ich anderer meinung. aber für
jene gewohnheit kann ich noch ein zcugniss anführen. Ilaltans s.
1761 unter stulfest giebt folgende stelle aus Andreas IloUanders
Spiegel guter und böser rcgenten s. 407, 'ob die Saxen, wann sie
die braut in ihren hoclizeittagen herr braut nennen, ihre tanglich-
keit zum regiment hiemit wollen anzeigen, habe ich nicht« weil ich
jung von ihnen gekommen, fragen können.^
35. Wattenbach in seinem Schriftwesen des mittelalters 6. 344
hebt aus der Ilistoire litteraire de la France 23, 710 ff. hervor dafs in
dem kataloge der von Richard von Fournival um die mitte des 13n
jh. in Amicns begründeten bibliothek Primat d'OrUans, anieur d'un
poime sur la guerre He Troie genannt werde und erinnert mit recht
an das gedieht Pergama flere volo, das in der Wiener hs. 883 die
Überschrift hat Exclamationes super mturis Troianis editae per Pri-
malem egregium versificatorem. diese hs. verzeichnet Denis 2, 2310,
eine zweite 2, 1352, Münchencr hss. Schmeller Carm. Bur. s. 269,
Pariser Du Meril Poes. pop. lat. s. 310. der primas von Orleans wird
erwähnt in der Bataüle des sept ars in Jubinals Rutebeuf 2, 430, b
primat d'Orlietis et Ovide ramenoieiit en lor aide.
Verse eines primas Hugo giebt das Spicilcgium Solesmense 2,
295, Distinctionum monasticartimlib n 'undeHugo cognomento Primui
de quibusdam scholasticis ita iocatus est^
filH burgensium, filii crtimenaej
qtW8 a scholis reoocat catUtu Philomenae^
twn de lignis faciwU ignem, imnio de carbone^
ideo ne viso fumo vemant tertiae personae,
tertitis persoHOs vocavit bidelloi,' für immo de wird sed zu schreiben
und t^tiso fumo zu streichen sein.
2, 326. Dist, man. lib. i 'eaetelli tiomine magnum quid soki
designari, ut patet ex his versäme Uugonis qui Primas cognomi'-
tiaius est,
non peto castellum nee opes nee oves nsc agellum,
sed peto ma$Uellnm vel equum vel equam vel asellnm*
3y 472. Dist. mon. lib. ii cap. 141 unde Hugo Primas cogwmms,
ÄHRENLESE 26 t
ftctcm m AngUa constiMm iocando versifice quereretnr qiwd cere-
vuiam hibere cogeretur, interposmt ludis suis seria, dicens
est labor hie esse, quum sit polare necesse
potum, de messe quam {quam nos?) cansuevimus esse.
poto, sed mvite: proho pocula gentis avitae,
vinum de vite, quia vitis ianua vitae,
36. Neidhart 40, 5 also vreut den tumheti guot geheize durch
dazjär. wie durch die von mir angeführte stelle Freidanks wird das
Sprichwort erwiesen durch Wolfdietrich B 208, 1 dö tete ich sam der
tumbe und was der geheize frö.
94, 11. zu den in der anmerkung und in dieser Zeitschrift
13, 182 gegebenen beispielen des heinamens TotzeUBre kommen
Wemhardus Tozelarius (1243) in Rieds Geschichte der grafen von
Hohenburg s. 91, Margarelha ßia loannis Dotzler im Calendarium
des Stiftes Öhringen bei Wibel Cod. dipl. Hohenl. s. 139. in Kärnten
bedeutet nach Lexer s.66 totzln^ iÖizlne\yf^& unausgesetzt verlangen
ohne sich abweisen zu lafsen und davon wird der totzlar gebildet:
dadurch erklärt sich Neidharts tozelcere genügend und dem zusam-
menhange angemefsen und die von mir gewagte deutung zerfällt.
101, 13 mit der lesart ja bin ich in dime geu manges snoeden
under streu ist noch zu vergleichen Warnung 840 die gebiirefh tOEien
üf in und ncemen in anz betteströ.
37. Dafs derWinsbeke oder, wieHaug vonTrimberg ihn nennt,
Windesbeke ein herr von Windsbach an der Rezat, im landgerichte
Heilsbronn, war ist wohl richtig angenommen worden. Hermannus
de Windesbach erscheint im j. 1228 in einer Urkunde in Jägers Ge-
schichte Frankenlands 3, 353, MB. 37, 225, im j. 1253 in der Matri-
cula nobilium bei Jung Miscellanea 1, 7. der zeit nach kann er der
dichter sein.
38. Parzival 2, 17 vahch geselleclicher muot ist zem heUefiure
guot, und ist höher werdekeit ein hageL sin triuwe hat so kurzen
zagely daz si den dritten biz niht galt, fuor si mit bremen in den walt.
zur erklärung des wunderlichen gleichnisses ist nichts taugliches
vorgebracht worden als die stelle aus Fischarts Gargantua cap. 19
(s. 283 der ausg. von 1590) die Lachmamn in seiner abhandlung
über den eingang des Parzivals nach Mcusebachs mittheilung an-
führt, woher Fischart nahm was er von dem beistände sagt den die
frommen bremen den Rhizophagen gegen die löwen leisteten ist
nicht schwer zu finden wenn man die bücher kennt aus denen er
Z. f. d. A. neue folge III. 18
262 ÄI1UE^LES^:
seine mehr scheinbare als wirkliche gelehrsanikeit schöpfte; auch
hat Meusebach später richtig auf Sebastian Münsters Cosmogniphei
(Hasel ir>5S) s. 1221 verwiesen. Münster nahm die erzählung aus
Diodoriis 3, 23, Diodorus aber und Strabo 16 s. 771 aus des Aga-
thnrchides fünftem buche vom Rothen meere, wie aus dem auszuge
dos Photius s. 452' Rekk. sich ergiebt. nach Agatharchides wohnen
am xVstaboras in Aethiopien Rhizophagen die von wurzeln leben die
sie aus den sümpfen graben: sie leiden von löwen deren das land
voll ist grofse noth; aber im heifsesten sommer werden die I5wen
von einer ungeheueren menge grofser mucken (xcivtansg) Ter-
trieben, ähnlich ist was Ammianus Marcellinus 18, 7 von den
mucken berichtet die den mesopotamischen sumpflöwen verderblich
sind. Wolframs gleichnis wird durch jene erzählung der Agathar-
chides genügend erklärt: 'die treue des unstäten gesellen hält so
wenig stand dafs sie in der gefahr den freund im Stiche läCst: fuhr
sie mit jenen bremeu die gegen die löwen kämpfen in den wald, so
erwiderte sie nicht den dritten bifs.' der biz ist der der feindlichen
löwen, der ausdruck wie in der erzählung von dem üblen weibe 419
si sluoc siege nngezalt; vil küme ich ir den dritten galt, 534 s6 güHe
ich ir den dritten slac. den kurzen zagel nach Parz. 297, 12 noch
scherpfer dan der bin ir zageU zu erklären ist unmöglich : der aus-
druck mufs ein sprichwörtlicher sein und das was bald zu ende ist
bedeuten, im Mhd. wb. 3, 839** wird eine erklärung Beneckes
widerholt die Lachmann anführt und durch die frage 'beifsen die
bremen?' einleuchtend zurückweist, von einem abwehren der
brcnicn kann überdies nicht die rede sein wenn, woran ich nicht
zweifle, mit brennen in der dargelegten weise zu erklären ist. dafs
das abendländische mittelaher aus dem werke der Agatharchides
oder den auszügen daraus unmittelbar nichts kann empfangen
haben ist sicher, ich habe vergebens eine vermittelung die jene er-
zählung verbreitet haben könnte gesucht: und doch mufs sie
irgendwie verbreitet gewesen sein; denn wie >vunderiich aucli
Wolfram redet, er rechnet auf verständniss.
39. Parzival 57, 15 if. Lucianus Ilqoq tov ßlnwra nqo-
l^il&Bvg el iv Xoyoig c. 4 Jlrokcfiatog yorv 6 Adyov ovo xa$ra
ig AiyvTtJoy äy<aVj xdfif^Xov %s Baxrqtav^v na/ifiikatray
xal 6ixQ(>i)fJ^ov ävdqbiTTOVy mg %6 fiiv ^fiifOfiov avrov axQtßmg
fiiXay ettfai %6 d'^veqov ig vnsqßoX^v Xsvxov, in »cXf c i^
fkffi€QKf(tipov, ig t6 d-itttqov avyccyaywp vovg j^lyvmtovg
ÄHUENLESE 263
insdsixtnfto avTotg äXXa te noXXä &€äfAata xal to tsXsv-
%aZov xal %avta^ top xafjuiiov xal %6v ^fitXevxov av&qvanoVj
xal äevo ixnXij^BiP tu ■9'sdfAati u. s. w.
40. Parzival 146, 19 if. irrig meint Jacob Grimm Rechtsalt,
s. 192 diese stelle lehre den brauch durch ausgeschütteten wein sich
des iandes zu unterwinden. 147, 2 sagt Ither ausdrücklich dafs er
den wein unabsichtlich vergofsen habe, als rechtssymbol ergiebt
diese steile das umkehren eines angebrannten schauhe$, womit
Grimm s. 196 aus französischer rechtsgewohnheit der saisie feodale
das aufpflanzen eines bätoii gami de paille zusammenhält, was, wie
mir scheint, nicht verglichen werden kann, jenes symbol anzuwen-
den hatte Ither keine lust gehabt, er sagt scherzend ob ich schouhe
umbß kertBy s6 wurde ruozec mir min vel: in Wahrheit hat er aus
keckerem trotze den goldbecher von der tafel des königs Artus ge-
nommen; seinen rittern entbietet er nun höhnend sie sollen den
becher holen, nicht einmahl das wegnehmen des bechers ist als ein
übliches rechtssymbol hierdurch erwiesen.
41 . Parzival 294, 21 fron Minne, hie seht ir zuo: ich uxBn man^
m ze lastet tuo: u>an ein gehür sprceche sän, mime herm st diz getan.
er klagt auch, möhter sprechen, fron Minne, Idt sich rechen den werden
Wäleise: wan liez in iwer vreise unt iwer strenge umOezer last, ich
warn sich werte dirre gast, diese stelle ist wunderlich misverstanden
worden. Wolfram sagt ^frau Alinne, ich meine, euch geschieht es
zum schimpfe dafs Parzival geschlagen wird, denn ein bauer ohne
feineren sinn würde alsbald behaupten meinem herm (dem Par-
zival) und nicht euch sei dies zugefügt, könnte er in seiner Ver-
zückung sprechen, so würde er auch klagen dafs er durch euch
dies leide, gebt ihn frei und lafst ihn sich rächen.' mit nüme h^rm
si diz getan habe ich zu Neidh. 77, 25 eine stelle aus Mai und
Beaflor verglichen: Walthers frowe Minne, daz si iu getan 40, 26
ist ebenso verstanden worden; aber Lachmanns erklärung stimmt
beCser zu dem folgenden.
42. Parzival 341, 23. fnppdnterje kann das französische rrup-
pendiere sein das bei Du Gange unter trahere (5) aus einer gei*icht-
lichen schrift vom j. 1392 angeführt wird, auquel mary sa femme
dist moult despiteusement 'vostre truppendiere est venne et vous a
demande,*
43. Walther 28, 31. den seltenen ausruf d die werlt (heut-
zutage alle weit) hat Heinrich vom Türlein 16289.
18*
264 ÄEIR£NLESE
76, 14. Fischart Garg. cap. 8 ich woU dick m eni itroh tauffmu
78, 3. Sainte Marherete (herausg. von Osw. Cockayne) •• 1
hdligdstes,
185, 34. Ulrich von Turheim Wilh. 117- her%themdin wtr,
\2Z^ herzehemdiu leiL
44. Zu Karajans Sprachdenkmalen. 25, 22. dk hmU bot er
ir [dare. er ge]reit zeuordirst an der schare. 24. da ei für im
der [vare.] vergl. 37, 3 dax diu hrovt da fuor in der tiare. 47,
5 f. vielleicht in [secala] s[eclo]r[ui\n 51, 17 f. toetiiai «cfufe
mof[(od. da] ist helle wizxe not.
45. Ruther 916 nu m kinne got an mir artnen man. darin
liegt zunächst nu erkenne sich got an mir armen man. aber dies
kann nicht das echte sein. Dieterich sucht Constantins hilfe: dmtk
gendde quam ich here gevaren : du sah din ire an mir hevoaren. et
ist also zu schreiben mm erkenn dich an mir armen man. Pen. 12,
\9 der sich hete an im erkant, e das er wcere dan gewani^ mit de-
heiner slahte gümte zil, den u>art von im gedanket vil. kurz vorher,
909 ff., hat Mafsniann drucken laEsen thiederich ge%oginUche stvni.
uor ime an den Rnten. her sprach kuninc man sagete mer w u. s. w,
dabei stehen die sinnlosen fragen kanten? nUen? und s. 234 wird
ein facsimile des räthselhaften Wortes verheifsen. worauf jeder
auch ohne den reim gerathen würde, an den knien (wie Iw. 5157
ufide stuont vrou L^Anete üf ir knien an ir gebete)^ das ist von Tieck
in der hs. richtig gelesen worden und steht in der ersten ausgäbe,
diese erste ausgäbe ist neben der zweiten unentbehrlich bis «n-
mahl eine befsere zu stände kommt, möge die nicht leichte arbeit
nicht der bank zufallen auf der ganze massen mittelalteriicher litte-
ratur eilig ins haus gesc))lachtet werden.
46. Wackemagel in seinen Altfranzösischen liedern s. 198 be-
merkt dafs die reciproca sich underkässen, sich underminnen und
andere dieser art im althochdeutschen noch nicht vorkommen und
erklart sie für nachbildungen französischer ausdrücke, er konnte
hinzusetzen dafs schon Jacob Grimm Gr. 2, 885 dasselbe ausge-
sprochen hat. unrichtig aber behauptet er dafs diese redeweise
sich zuerst in der höfischen zeit der mittelhochdeutschen spräche
finde. Ruland 172, 25 mit swerten si sich wUersluogen. Ruther
1023 sich herbergten Thiederiches man der porten also nähe dws sk
sich wol undersdgen. nicht zuerst bei Heinrich von VeMeke kommt
sich underminfien vor, sondern, wovon das Mhd. wb. nichts weifs,
ÄHHEINLESE 265
schon im Vorauer Leben Jesu 278, 24 (= Fundgr. 1, 192, 41)
steht vil suaze si sieh nnderminment. zumahl diese steile macht die
herleitung der redeweise aus dem französischen bedenklich, schon
das ahd. wUar hat auch die bedeutung eines vicissim oder mutuo
und gewis konnte die spräche auch ohne einwirkung romanischer
ausdrücke auf jene reciproca gerathen.
47. Jacob Grimm hat in der Mythologie s. 707 ausdrucke be-
handelt die auf die Vorstellung führen dafs die sonne mit einem
klänge aufgehe, sehr deutlich ist diese Vorstellung in der folgenden
stelle aus Liutwins Adam und Eva , einem armseligen gedichte das
sonst fast nichts merkwürdiges enthält und keinen abdruck ver-
dient, bl. 6* die mohren sind schwarz:
wd von da% ist da% sage ich iu.
da% kumet niwoan von diu
da% sie vor kitze hdnt kein frist
und dax daz lani so hoch ist
d&» e% der sunn so ndhe Ut
daz sie hcsrent zaller vAt
die swvM des morgens i^fgdn,
als sie ir scMn hebet an,
mit einem süss in der wise
als himel und erde zsamen rise.
48. Göriitzer Evangelien Fundgr. 1, 199, 45 so chumt der
jungiste tac als schir so ein hrdze, der andern slahen mach. s. 361''
wird geändert als schiere so ein brdzelnder dnnreslac, so unwahr-
scheinlich als möglich, dennoch ist diese willkür in das Mhd. wb.
1, 234* aufgenommen worden, der ältere text der Vorauer hs. hat
297, 8 so chumi der i^mgiste taeh. also sciere so ein braslach. also
ist in der Görlitzer Umarbeitung gemeint als schier ein brä d'andem
slahen mac : denn so wird der vers leidlich.
49. Harmschar, zu Grimms Rechtsalt. s. 717. Urkunde der
grafen Ludwig und Gerhart von Rienekke, Oppenheim 17. jan.
1282, MB. 37, 544 — und daz Heinrich Zengenagel, der den totslac
tet, selbe zwelfte die mit im daran waren, und gebreche der, so sol er
mit andern daz ir werden zwelefe unserme Herren dem bischoffe und
Engelboldes (des getödteten) kinden ze bezzerunge die hamschar an
dem dinstage nach dem ostertage der nun kumt von Hocheim ze Wirze-
burc vur daz munster tragen, ieder man nach synem rechte, und sol
Heinrich Zengenagel nu von vasten über ein jar ze Rome vani und
266 £LBE(.AST
sol da sin die sehs toochen vur sine und Engelboldes sunde,
diese Urkunde bezeugt unter anderen Horant der voget oon
Rienekke.
50. Was Eulenspiegel s. 62 Läpp, von dem schmiedknecht
und seinem gesellen sagt ergiebt sich aus dem Liedersaal 3, 205
als ein landläufiger unsauberer scherz.
H.
ELBECJ ui\ST,
Nach einer mitüieilung des Am. dr ABirlinger in Bonn liegen
im fürstlich Fürslenbergischen archive zu Danaueschingen zwei hefte^
geschrieben im j. 1727 von dem schattenmüUer Lanzenberger bei
Bonndorf in der Baar, die eine menge besegntmgen und zaubermittel
enthalten, das zweite und dritte 9tHck der mir vorliegenden ab-
Schriften, Eine Bestellung: Maria in den garten trat usw, und Ein
seegen über sein hab und guth zu sprechen: Es waren drei engel
bei Maria usw. sind ziemlich verwilderte Varianten des in den scAfes-
wig-holsteinischen sagen s. 517, 34 und in der %s. für deutsche mifihoL
4, 130 gedruckten diebsegens. ich finde sonst nicht viel beachtens-
wertes darunter, aber das vierte stück, ein diebsegen beginnt:
Ich beschwöre dich bei maister Arbegast, der allen dieben ein
niaister war, der sei bundten und knipft und nimmermer aufgeidst
bifs an den jüngsten tag. da soll dir so bandt sein als dem Judas
war usw. also ganz ähnlich wie der in dieser zs. 13, 184 wiederholte
thüringische segen, und inan kaun demnach vermuten dafs es einmal
einen gereimten diebsegen gegeben hat, in desen umfang die verm
(ich beswer dicli)
bl dinem meister Elbegast,
der aller diebo meister was
vorkamen.
13. 3. 71.
k. M*
WELCHE SEQUENZEN HAT NOTKER VEWASST 267
WELCHE SEQUENZEN HAT NOTKER VER-
FASST?
Die bedeutung welche Notker Balbulus für die entwickelung
der kirchenmusik und poesie gehabt hat ist allgemein anerkannt;
aber man hat noch wenig gethan um die art und den umfang seiner
tätigkeit genau abzugrenzen, unter den zahlreichen hymnen und
Sequenzen des mittelalters und namentlich auch der SGaller mönche
die aus mancherlei handschriften gedruckt vorhegen , sind iVeilich
auch Notkers Sequenzen enthalten, ohne dafs aber ein grundlicher
und erfolgreicher versuch gemacht wäre die werke dieses Urhebers
einer neuen poetischen gattung von denen seiner nachahmer zu
sondern. Daniel im thesaurus hymnologicus (5, 37 — 41) und
Schubiger in der sängerschule von SGallen (Einsiedeln und New
York 1858 s. 45 if.) haben im vorbeigehen die aufgäbe zu lösen
gesucht, sind aber zu so verschiedenen resultaten gekommen dafs
hierin schon die auflbrderung zu erneuter prüfung liegt, während
Daniel nur 27 Sequenzen ffu* Notkers werk gelten lafsen will, glaubt
Schubiger 60 ganz sicher, 18 wenigstens wahrscheinlich echte zu-
sammen gebracht zu haben.
Wenn der unterzeichnete auf den folgenden blättern die Unter-
suchung wider aufnimmt so tut er es ohne die wolütuende hoü-
nung die sache zum abschlufs zu bringen, aber in dem glauben sie
zu fördern und mit dem wünsche, andere, denen sich gelegenhcit
bietet das handschriftliche material einzusehen, zu weitem mittei-
lungen anzuregen.
Kritische methode.
Es ist klar dafs Daniel und Schubiger zu so verschiedenen re-
sultaten nur durch anwendung verschiedener kritischer principien
gelangt sein können, beider Standpunkt mitge daher zunächst be-
zeichnet werden.
Daniel fafst (s. 40) den seineu in folgenden sülzen zusammen:
1. PezH codex et San-Gallensis no, 37S Notkeri seqnenlias au-
thentkas continent, quibtis acceduni spurüie alterutrins Ubri propriae.
nullt seqiientiae Notkeriana origo concedenda, quae non ambonim
codkum 8ü communis, duabus exceptis: Landes concinat et Dominus
in Sina^ quae ipsa in Notkeri epistola commendantur.
268 WELCHE SEQUENZEN HAT NOTKEK VERFASST
2. Quo expedüius commodinsque cedunt sequentiae in festorum
rationem^ eo Histius authenttcae habentur.
3. Nihil est quod persnadeat^ Notkerumifi aliquodfestum, exceptis
fortasse summis ecclesiae festivitatibus complures sequentias fecitse.
4. Authenticae sequentiae Notkerianae plerumque peculiares H-
tulos habeni, et musicos modos suos posterioris originis sequentiis com-
modavere. contraria ratiane certissima suspicio movetur.
Der erste artikel verkündet eine rohe, gewaltsame kritik, die
gewis manches unechte ausscheiden, vielleicht aber noch mehr
echtes abweisen wird, wer möchte mit dem satze dafs wo zwei
handschriften von einander abweichen keine das echte enthalt, ins
allgemeine gehen, zumal angesichts einer Überlieferung, die ihn
gleich zwingt zwei ausnalunen einzuräumen? die andern drei aber,
da sie durchaus nicht selbstverständlich sind, können möglicher-
weise resultat, nicht aber princip der kritik sein.
Schubiger (s. 44) hingegen verlangt daDs als Notkers eigen*
tum angesehen werden :
1. alle Sequenzen, welche Notker selbst oder Schriftsteller
nächster zeit als seine werke bezeichnen.
2. i m a 1 1 g e m e i n e n die ältesten texte auf alle feste des Jahres
wo es s c hi ck 1 ich und ge br äuchl ich war eine sequenz zu singen.
3. billigerweise auch die welche in den ältesten mit Not-
kers namen versehenen Sammlungen vorkommen, insofern diesen
die bestimmte angäbe eines andern verfafsers nicht widerspricht.
. Der erste satz ist unanfechtbar; die Unsicherheit der beiden
andern hat Schubiger selbst gefühlt und deshalb sein 'im allge-
meinen' und 'billigerweise' hinzugefügt, für den zweiten ist doch
zu bemerken dafs die ansieht , an welchen festen es schicklich sei
Sequenzen zu singen, nicht zu allen Zeiten und an allen orten gleich
gewesen ist; der dritte setzt die gewisheit voraus dafs die, welche
die Sequenzensammlungen veranstalteten, Notkers werke sammeln
wollten, nicht etwa die Sequenzen, welche in ihrer kirche alljälirlich
zur aufluhrung kamen oder kommen sollten, den Charakter der
alten Sammlungen festzustellen mufs die erste aufgäbe sein.
Sequenzensammlungen aus dem kloster SGallen
und SEmmeram.
Die reihenfolge der Sequenzen ist aus zwei alten Sammlungen
bekannt gemacht:
WELCHE SEQUENZEN HAT NOTKER VERFASST 269
1. aus der hs. die Pez im kloster des h. Emmeram in Regens-
burg fand und nach der er im thes. anecd. 1, 18 — 42 acht und
dreifsig Sequenzen mit Notkers vorrede abdrucken liefs. mit dieser
hs. stimmt überein eine Münchner die Daniel im thes. 2, 3 — 31
benutzte, die Sammlung ist im folgenden mit P bezeichnet.
2. aus der SGaller hs. 378. die sequcnzenanfange hat, aber
ziemlich ungenau, Daniel 5, 38 f. der reihe nach verzeichnet, die
Sammlung ist im folgenden mit G bezeichnet.
Die darstellung beider Verzeichnisse mit hinzufugung der me-
lodie und des festes dem jede sequenz angehört, scheint für die
weitere Untersuchung notwendig* sie wird aber auch von dieser
al^esehen erwünscht sein, da man bisher in jedem einzelnen falle
die notizen sich mühsam zusammenlesen muste.
270 WELCHE SEQIE.NZEN HAT NOTKER VERFASST
cu ro ^ ^
CO
ko
1^
Ui
4)
CO
-3
M V V
^ »ft ifO ^
(M GS i-<
-^ ^ O
o o _
^ ^ Q
•^ »ts: S*
.» .a ;2:
c: c: '^
« ö .
s s «^
o S 'S
Ä ^ ^
O g w
d- i s
35 ►? •=
»s cc ec
00
00
P
C9
9 ^ §
J ^ -2
'ä *ä «SS
5
a
CO
O
^
<3
•I &
CS CS
Ui
CO ^
<M
S
t
•m
SS
OO
^
«
§^
'S
SS
3
s^
Ä,
$
CS
o
•2
b 2
CS -S
•2 S
«^ J^ ^^ •>« ^^ ^V M^ ^irt .^ "^ .^ .^ ^^ .^ »Z
CS .CS .e
O
iß
'S
V
N
im
ec
■S
s
0^ ^
CO
^-^ -^ lo
:i d .'^ "^
CS CS © ^
.Ä ■« .« CS
a ^ ^ i
.© Tf*
2 i-o ^
Q a O -^
CS 5 ^ .
•2 :3 S> ^ '^
S 2 s S I
5 ^ 1 S *5
k<0
CO
^■■^
J^^.
•
^IV
X
IC
V
c*
•
ifi
^3
0
U
Q
c»
■"^
.e
•2
CO
^ -n •«
Vi
CS
kn
CS
Q
- s g « ?
O c^ SS C CS w
•2» ^ I C 8 5
***. (t ^ O Ä tS
J »
?© "S
SS «Mir ^
ao
^ «c
«c
CS ^
2 :§
S ^
2 J
«0 2
.^ -2
SS ^
** ß **
^ «c — ■*■
^ ^ er»
■•^ «Mk .Vi
. g ^
5= . 5
• • .
». 5i, &.
^ ^ ^
•B •? .?
c ». c
fe: S5 öq
1-^
5 ^
o <;:> G
■•«• *4W *«•
»O ^ 5O
«c «c ec
s; :&: s
CS Q e
k; Kq Kq
•S 3
öa .so
-t CS
S "^
1^
•s
i
^ ^
;5
CS »
CS Ig
2 ^
^ CS
5J Ä<
2 S ö
'5 2 J
3 CS '^
^ •» PC
«5 •< €
— c>«rt^i.t®t-iXiS!O'-e>'5C^>.'5«0i--00CJ
WELCHE SEQUENZEN HAT NOTKER VERFASST 271
CO
^ %^ <o
00 -^
CO
■^ 00 kO CO
(N CO CO
CO ^
00
o
'S
*^ClCO^kOCOt^OOO^O*H
«CSC^CiC^C^G^C^C^COCO
CO
CO ^
CO zo
lO CO • 00 Cd
CO CO CO CO CO
o -«
272 WELCHE SEQUE.NZE.N HAT NOTKEli VERFASST
Q*j*-< c^co^coco^co coro*-«
«fO li^/M Ol-* OO — <MCO
CS <M«s cs<N csrocccocc
a>
4)
CA .
;S CS
'S •«
»
«
^ *>
^ tt CS
«^ ^ ^
•« .s -s
o
<^ . .•
•2 ^^ ^
5 ^ ^
« ^ <a
c« o ^
3-S 2
'S ^ ^
O 10 «O
o
_, >
^ 3
ffO
" c
S » -S 'S 'S ~
•2 ■§ s S> 5, «
^ -^
O
§-
-s -s •« •« -s -s
kO
^ o C
§ § s
6
a
«e
s
« a
2i g
2? ••• 'S
« £ *-
^ c ^
.•» 'S .2
^ ^ 5
o 'S
V V ^
s « «)
I
CS ?o ^ ift
•^ ^« ^* ^»
ä s S
S * 3
S 8 ^
S § §
5;g
S s
B S
•2 8
3
I
1
I
3
^ S
^ ^ j^ ^
CS
ö b *^
S a, ^
§ ^ .ß
11 s
c ^ Q
i| i
'X> t* on
^* ^' ^^
^ Iß
^ CS
CO ^ a**^
ftA ^ *A
kO
WELCHE SEQUENZEN HAT NOTKER VERFASST 273
s
CO
U
B
S
u
09
Ob
s s
p
a ^
^ CS ;5
CS .5 ^
»1 2 t*
>o ?$ <j3 __^
§ §*<^ '^
* " .TS
111« I 2 ^
- :> I Uli
w «^ ^ . "^
in
O .
CA
00
•S -8 -8 -8 •« •« -8 .g -S 'S. 'S. «. -8 -S -8 ■§ •« -8 •« ■«
I:!
1»
!9
ttO «9
274 WELCHE SEQUENZEN HAT NOTKER VERFASST
a o *-- o
ÜJ — ?^ *-
00 CO ^ O CO
(N CO rt CO CO
l^ CO 05 00 05
CO CO -rH CS
^I^OO O — C^CO^kOCO
rf Tt< -^ k.O lÄ Iß lO k.O CO ^
*« dl
S ^ >d
£ cß .o
i ^
C/2 OJ ^
Oi Ci ^
(N (N ^
2 o o
*< •<£ *«i*
J5 ;S ^
^ :§ '^
•5 «fl «5
o
o
''S — «o
§
'S
O
«9
o
■8
O
^;
CO
«9
9
SS
£ ä ? 1
1 § §5*
«9
ttO
3" .« « « »2
§ s .s .« J
^9 SS tto «« ««
^ 'S '^ ^ '^
o
O
•^ CO
o
SS ^
•o
uO
■s
s _
I I 'S i
»N Q
fe
w
*
1
•s
?
o^
^
•fc
St
s
o
<:
s
.2
^^T ^* ^"" ^Bk
fe § -^ i 1
CS ;d ;d '^ <C«
CSCSCSCSGSGSCSCSCSCOCOCOCOCOCOCOCOC^
WELCHE SEQLENZEN HAT NOTKER VERFASST 275
Ein blick auf die reihe der festläge lehrt dafs beide samni-
luDgen, zu praktischem zwecke angelegt, die Sequenzen so auf ein-
ander folgen lafsen wie sie im laufe des kirchenjahres zur Verwen-
dung kamen, beide Sammlungen stimmen daher in der folge der
Sequenzen die ihnen gemeinsam sind , überein. dafs die gesänge
auf das kirchweihfest (G 45. 46. P 22) an verschiedener stelle stehen,
ist eine notwendige abweichung da die handschriften aus verschie-
denen klöstern stammen, leicht erklärt sich auch dafs zwei Se-
quenzen Rex regum deus noster colende auf einen bekenner und
Virginis vetierandae de nnniero auf eine Jungfrau in G 35. 13 mitten
unter den andeiD, in P 34. 35 hingegen am ende stehen, so pfle-
gen nämlich die Sammlungen eingerichtet zu sein dafs auf die für
bestimmte feste und heihge gedichteten gesänge die gemeinsamen
auf die bekenner, märtyrcr, Jungfrauen, apostel usw. folgen,
während also in G diese Sequenzen an der stelle blieben, wo sie zu-
erst vorkamen, stellte sie der Schreiber von P hinter die übrigen,
die Sequenz auf den heiligen Dionysius welche in P den scblufs
bildet, mufs, weil ihre Stellung der durchgehenden anordnung wider-
streitet, als späterer zusatz angesehen werden, sie ist speciell für
die llegensburger kirche bestimmt , und form und Inhalt erweisen
sie als ein Jüngeres product (vgl. Daniel 5, 37).
Die Sancl-Galler melodiensammlung.
Neben den beiden besprochenen hss. ist von groster bedeu-
tung die SGaller hs. nr. 484 (im folgenden bezeichnet durch Gm)
auf welche Schubiger s. 4t f. zuerst die aufmerksamkeit gelenkt
hat. nach seinen angaben gehört sie wahrscheinlich noch dem 9
Jahrb. an und soll von s. 258 — 295 die entwürfe der Notkerischen
melodien, doch ohne den text enthalten, ob dieses merkwürdige
document der Originalentwurf zu den Notkerischen Sequenzen sei,
meint Schubiger, dürfte wohl kaum mehr entschieden werden. Jeden-
falls erscheine es als eine ehrwürdige copie desselben und sei schon
darum von Wichtigkeit, weil es die ansieht bekräftige dafs Notker
zuerst den melodischen plan entworfen und erst dann den melo-
dien die textworte angepasst habe, von den 50 Notkerischen melo-
dien fehlten nur sechs : Dominus regnavit, Justus germinavit, Nimis
honorati mnt, Pretiosa est, Ämoena und Virguncnla clara. — Die
Untersuchung wird ergeben wie weit diese ansichten für richtig
gehen können.
270 WELCHE SEQUEISZEN HAT NOTKEll VERFASST
Die nanicn der vierundvierzig inelodien sind folgende: 1. Die$
sanctificatns. 2. Concordia. 3. Ilypodiaconissa. 4. RamaHO. 5.
Jmtus nt palnM niaior. 6. Cigtiea. 7. Trinitas. 8. Planctus steräii.
9, Filia matris. 10. Symphonia. 11. Nostra tuba, 12. Frigdola.
13. A/arer. 14. Obtulerunt. 15. Graeca. 16. ZHio /re«. 17. Or-
^a7ia. 18. Fdsc^a. 19. Ftrgoi^/araH«. 20, Dem judex jusius. 21.
/n /6 domwe spet^avi. 22. Qui timeni, 23. Exultate deo, 24. Cq»-
<tY;a. 25. Dominus in Sina in sancto. 26. Conßemini. 27. Occh
dentana. 28. J{/8/i<s ti/ |)a/ma mmor. 29. i4(Muc£iUur. 30. JLotutoe
dominum. 31. Laetatus mm. 32. Adorabo. 33. Voo; eanibolumli.
34. Benins vir qui timet. 35. Metensis mbwr. 36. &a/iM vtir 911t
snffert. 37. Aurea. 38. Aiel/a /ur6a(a. 39. Metensis maiar. 40.
Te martyrum. 41. Mirahilis. 42. J^ta (urma. 43. (ohne angäbe
des titeis). 41. Fidicula.
Ein vergleichender blick auf die tabelle welche den inhalt der
andern SGaller bs. darstellt, zeigt dafs die ersten siebenundzwanzig
melodien in Gm nach demselben gesichtspunkt geordnet sind wie
die Sequenzen in G, d. h. nach der reihe der kirchlichen feste. fQr
die Sequenzen G 2. G. 8. 11. 17 fehlen in diesem teile von Gm die
entsprechenden melodien, filr die melodien Gm 8. 26 fehlen in G
die entsprechenden Sequenzen; die melodien der Sequenzen G 12.
13 stehen in Gm 10. 9 in umgekehrter Ordnung S sonst herscht
völlige Übereinstimmung. — Dafs die melodie Symphonia für die
Sequenz G 30 an entsprechender stelle in Gm nicht steht, ist nur
eine scheinbare abweichung; denn diese melodie kommt schon vor*
her bei einer andern sequenz G 12, Gm 10 vor, und wer nur die
melodien ohne die texte sammelte , konnte keinen grund haben
dieselbe melodie zweimal in seine Sammlung zu schreiben.
Diesen letzten umstand mufs man im äuge behalten, lun ein
ähnliches Verhältnis auch zwischen G 32 — 54 und Gm 28 — 37 wahr
zu nehmen, von den Sequenzen G 32. 33. 36 — 38. 41 — 43. 54,
^ Diese abweichang läfst sich vielleicht erklären, zn den in SGalleo be-
sonders geschätzten heiligen scheinen Agnes nnd Agathe gehSrt zn haben, sie
allein von allen heiligen jnngfraaen werden in Ratperts litanei (CaMisiot «4.
Basn. 2, 3, HO) angerufen, der tag der heiligen Agnes ist der 21 janoar, 4er
der h. Agathe der 5 febrnar, in G steht die seqncnz De tina virgine aamittel-
bar nach der seqoenz auf Mariae reinigung (2 febrnar), in Gm unmittelbar vor
derselben, der sammler von Gm liofs sie schon am tage der heiligen AgMf|
der von G erst am tage der heiligen Agathe singen.
WELCHE SEQUENZEN HAT NOTRER VERFASST 277
welche ni^ch melodien gehen, die schon vorher zur Verwendung ge-
kommen waren, darf man in Gm keine spur erwarten ; für die Se-
quenzen G 34. 39. 46. 49. 5t fehlen in diesem teile von Gm die
entsprechenden melodien überhaupt, doch auch die reihe, welche
übrig bleibt zeigt zu den melodien Gm 28 — 37 nicht so nahe be-
ziehung, wie sie zwischen den ersten teilen hervortrat, nun hat
aber P auf das geburtsfest der Jungfrau Maria eine sequenz nach
der melodie Adducentur, nicht wie G nach Puella turhata^ und auf
den heihgen Othmar eine sequenz nicht nach der melodie Eia
turma, sondern nach Metensis minor, läfst man hier P an die stelle
treten von G, so ergiebt sich folgende reihe von melodien: Justm
ui paJma minor, Ädducenlur, {Metensis minor, Justus ut palma minor)
Laetatus sum, Vox exultationis, Beatus vir qui timet, Metensis minor,
Beatus vir qui suffert, Aure<i, Vox exuUationis — welche, wenn man
von den eingeklammerten namen absieht, genau mit Gm 28 — 37
übereinstimmt Es ist also klar dafs auch Gm 28 — 37 nach den
festen des kirchenjahres geordnet ist.
Nach der melodie Gm 36 geht die sequenz auf den heiligen
Columban (21 november), nach der folgenden Aurea Gm 37 die auf
die apostel; die auf die märtyrer (G 53. 54) wiederholen frühere
melodien, mit der melodie Aurea ist also für eine Sammlung die
nur die noten enthält, der jahreskreifs geschlofsen.
Wie nun die sequenz P 38, weil sie aufserhalb der festfolge
am schlufse der hss. steht als späterer nachtrag angesehen wurde,
so möfsen consequenter weise auch die melodien Gm 38 — 44 als
solche gelten , woraus aber nicht folgt dafs nicht auch die nächst
vorhergehenden melodien schon nachtrage sind, für Gm 37 scheint
sich dies aus folgendem zu ergeben: es ist oben hervorgehoben
dafs die Sequenzen, welche auf gemeinsame feste gehen, am schlufs
der Sammlungen zu stehen pflegen, so in P Rex regum deus noster
coknde und Virginis venerandae de numero. da nun beide SGaller
hss. übereinstimmend diese Sequenzen mitten in die übrigen ein-
schalten, so mufs der umstand dafs die vier letzten Sequenzen in
G (eine auf die apostel, zwei auf die märtyrer, eine auf die trinität)
nicht in gleicher weise eingereiht sind , befremden, ihre Stellung
widerstreitet dem sonst bewahrten princip und mufs zu der an-
nähme führen dafs sie ein nachtrag sind, derselbe schluDs gilt für
die melodie Aurea Gm 37, nach der die erste von ihnen geht vor
der band erscheint also Gm 1 — 36 als eine abgeschlofsene , nach
Z. f. D. A. neac folge IlL 19
278 WELCHE SEQUENZEN HAT NOTKER VERFASST
der festfolge angelegte Sammlung von melodien, zu der Gm 37 — 44
als ein spaterer anhang trat.
Schlufsfolgerungen über das Verhältnis der Samm-
lungen G, Gm, P.
1. Wenn Gm 37—44 ein nachtrag ist, so kann keine sequenz
nach einer der mclodien Aurea, Puella turbata, Meiensis majoTj Te
mart}frum^ MirahUiSy Eia tunna^ nach der unbenannten dreiund-
vierzigsten und nach Fidicula in dem kanon von Sequenzen ent-
halten gewesen sein, welcher der melodicnsammlung Gm 1 — 36
entsprach ; also nicht G2 = P1,G6 = P6, G52 = P3t. G8.
11.39. 46.49.
2. Da die Sammlung Gm jede melodie nur einmal bringt, und
jzwar an der stelle , wo sie zum ersten mal gebraucht wurde , so
können die Sequenzen in G und P, welche eine vorangegangene
melodie wiederholen, dem kanon Gm t — 36 möglicher weise ent-
sprochen haben, nicht aber die, deren melodie in Gm erst später
folgt; also wohl G 32 = P 15, G 33 = P 16, G 36 = P 18, G
37 = P 19, G42 = P23, G44 = P25, G53 = P32, G54==:
P 33; G 30. 38. 41. 43. P 17. 21 aber nicht G 40.
3. Daraus dal's die melodien Gm 37 — 44 einer abgeschlofsenen
Sammlung angehängt sind, folgt nicht dafs sie erst später bearbeitet
sind; denn an sich kann etwas gleichaltriges oder selbst älteres
später nachgetragen werden, aber gegenüber der tatsache dab
diese poesie, zu der Notker den grund legte, auch nach ihm in
SGallen reichlich gepflegt wurde, ist es jedenfalls wahrscheinlicher
dal's ein SGaller mönch der einen vollständigen kanon für das
ganze jähr anlegte, alle melodien aufnahm, die zu seiner zeit in ge-
brauch waren, als dafs er eine aus wähl traf, der sputer durch ihn
selbst oder durch andere das anfänglich verschmähte wieder ange-
hängt wurde, läfst man diese. hypothese, die weitere bestäligung
erfahren wird gelten, so folgt dafs alle Sammlungen, die eine Se-
quenz nach einer der melodien Gm 37—44 enthalten, jünger sind
als der kanon Gm 1— 36, also auch P und G.
4. Wenn Gm 1 - 36 die älteste von den drei Sammlungen ist,
so folgt dafs P der auszug eines SGaller sequentiariums ist; denn
in P fehlt eine grofse zahl von Sequenzen, welche Gm als die äl-
testen verbürgt.
5. Da G am geburtsfestc der heiligen Jungfrau und am tage
WELCHE SEQUENZEN HAT NOTKER VERFASST 279
des heiligen Othmar Sequenzen nach den später aofgenoronienen
melodien Puella turhata und Eia turma bietet, P hingegen die des
alten kanons Adducentur und Metensis minor festhalt, so mufs die
quelle von P in manchen punkten ursprünglicher gewesen sein
alsG.
6. Die Sequenzen Virginis venerandae de numero (G 13) und
Rex regum deus noster colende (G 35), welche in P an das ende der
Sammlung getreten sind, stehen in Gm wie in G unter den andern
Sequenzen, also ist die folge in G hier ursprunglicher als in P.
Ist Gm 1 — 36 eine Sammlung der Notkerschen me-
lodien?
Um die frage, ob Gm 1—36 eine Sammlung Notkerscher me-
lodien sei, zur entscheidung bringen zu können, mflfsen zwei
punkte erörtert werden :
1. findet sich in Gm 1 — 36 eine melodie, die nachweislich
nicht von Notker verfafst ist?
Nach der melodie Beatus vir qui suffert (Gm 36) sind vier Se-
quenzen bekannt M eine auf den heil. Pirminius (3 november), eine
auf den heil. Blasius (3 februar), eine auf den heil. Quirinus (30
märz), eine auf den heil. Columban (21 november). in Gm folgt
die melodie auf Metensis minor, nach welcher die sequenz auf den
beil. Othmar (16 november) gesungen wurde, aus der anordnung
des kanons ergiebt sich dafs der verfafser desselben von den vier
Sequenzen nur die letzte vor äugen gehabt haben kann , denn die
tage der andern heiligen gehen dem des h. Othmar voran, da nun
diö Sequenz auf den h. Columban A solis occasu usque ad exortum
nacli dem unverwerflichen Zeugnis Ekkehards IV (Pertz M. 2. s.
117 f.) von Ekkehard I ist, so kann Gm 1 — 36 der Notkersche
kanon nicht sein, es ist aber schon oben bemerkt dafs nichts
zwingt den nachtrag zu Gm erst mit nr. 37 beginnen zu lafsen ;
weist man also Gm 36 auch schon demselben zu, so ßUt der an-
griff auf die echtheit von Gm 1—35 hin, und für den nachtrag ge-
winnt man eine zeitliche bestimmung. für keine melodie in Gm
1 — 35 läfst sich nachweisen dafs Notker sie nicht bearbeitet habe.
. * ao^fuhrt von Btrtsch, die ]«teinisc)i6D seqacnzeo de§ miltelaiters
(Rostock ]8ßS)s. 11.
19*
280 WELCHE SEQUENZEN HAT NOTKER VERFASST
2. findet sich in Gm 1 — 35 eine melodie, die nachweislich
von Notker verfafet ist, nicht?
a. In dem Widmungsschreiben an den bischof Liatward Ton
Vercelli (Daniel thes. hym. 5, 5 f.) erwähnt Notker selbst yier Se-
quenzen : Landes domino concinat orbis ubique totus (nach der me-
lodie Organa), Dominus in Sina, Psallai ecclesiaj Maier ilMata (nach
der melodie Laetatus swn),
b. Ekkehard lY erzählt in den casus SGalli (PerU 2, 102) dafs
der papst Adrian auf Karls des grofsen bitte zwei sänger, Petrus
und Romanus, ins Frankenreich gesandt habe, um den entarteten
kirdiengesang nach römischem muster wieder herzustellen, nach
dem Zielpunkt ihrer reise, nach Metz, sei aber nur Petrus gelangt,
Romanus sei unterwegs erkrankt, habe in SGallen aufbahme ge-
funden und dann dauernden aufenthalt genommen, ^fecerat quidmn
Pttrus ibi jubilos ad sequentias^ quas Metenses vocat, Ramanus vere
ramane nobis et amoenae de suo jubilos nwdtdaverat, quos quidmn fot
Notker, quibus videmns, verbis ligabat; frigdorae autem et oceidenr-
tanae, quas sie nominabatj jubilos, Ulis animatus aetiam ipse de eno
excogitavit.' ^ Romanus also setzte den mönchen von SGallen
Jubelläufe der Romana und Amoena, die Notker nachher mit den
wohlbekannten texten versah ; und durch sie angeregt erfand er
später selbst die jubelläufe der Occidentana und Frigdora. so wird
die stelle wohl erklärt werden mülJsen. an sich könnte man
amcBnae und romane auch als adverbia nehmen : 'lieblich und nach
römischer weiset aber sie als substantiva zu nehmen zwingt der
umstand dafs wirklicli nicht selten zwei melodien Romana. und
Amoefha vorkommen. Letztere noch öfter als man bisher geglaubt
hat. Schubiger fuhrt s. 24 drei Sequenzen, die nach ihr gehen an:
Carmen suo dilecto auf den ersten samstag nach dem Osterfeste,
Blandis vocibus auf das fest der unschuldigen kinder (Morel lat.
hym. s. 141), Gaude semper serena auf die heilige Margaretha; die
erste hat er in zwei Einsiedler, die beiden andern in SGaUer his.
gefunden, alle drei finden sich auch in Branders Sammlung (Daniel
5, 45. 192. 65), die erste und dritte ohne angäbe der melodie, die
zweite aber unter dem titel Pascha, unter demselben titel wird
* So wird doch wohl zu interpnngieren sein ; bei Perlz and Wolf über
laiA, seqoeBxen and leiche s. 100 steht, mir unverittaadiich, hinter mcdtüavßrai
ond jubilos ein Semikolon.
WELCHE SEQUENZEN HAT NOTKER VERFASST 281
aach noch eine sequenz auf die h. Afira erwähnt (Daniel 5, 83 ; ge-
druckt bei Mone 3, 169). eine vergleichung , die allerdings durch
die veriiehrte texteintheilung bei Morel nicht erleichtert wird, zeigt
daCs die Sequenzen auf die h. Afra und die unschuldigen kinder so-
wohl unter sich als auch mit Carmen suo diledo übereinstimmen,
dals also Amoena und Pascha nur verschiedene namen für dieselbe
Sache sind^
c. In den interlinearbemerkungen zu Ekkehards IV rythmen
über den h. Othmar (Perlz 2, 56 v. 27 — 34) werden zweimal 50
Sequenzen Notkers erwähnt und namentlich angeführt die weih-
nachtssequenz NtUus ante saecula nach der melodie Dies sanctißcalus,
und zweimal die pGngstsequenz Sancti sfirüus adsü nobis gratia
nach der melodie Occidentana,
Diese Zeugnisse, welche Schubiger gesammelt hat, erwähnen
im ganzen neun melodien als von Notker bearbeitet; alle neun fin-
den sich in Gm 1 — 35 (Organa 17, jDomtmM in Sina 25, Mater 13,
Laetatus sum 31, R<mana 4, Occidmtana 27, Frigdora 12, Dtes
sanctificaius 1, Amoena = Pascha 18); also auch von dieser seite er-
wächst kein hindernis den kanon Gm 1 — 35 als Notkerisch an-
zusehen.
Dafs in dem nachtrag Gm 36 — 44 nicht auch noch Notkersche
melodien enthalten seien, folgt aus dem angeführten mit notwen-
digkeit nicht Notker widmete sein werk dem bischof Liutward von
Vercelli im jähre 885 (Dümmler SGallische denkmäler s. 259);
er starb 912. vorausgesetzt dafs Gm 1 — 35 die ursprüngliche
Sammlung repraesentiert, hatte er noch zeit und anlaOs genug,
das werk, welches so günstige aufnähme gefunden hatte, zu er-
weitern, dafür scheint das zeugnis eines mönches aus dem 11
Jahrb., namens Godeschalk, zu sprechen, welcher berichtet (Schu-
biger s. 44 anm. 3): Domnus Notkerus de apostolis: Cläre sancto-
rum senatus apostolarum composuit, de assumptione sanctae Mariae:
Cimgaudent angelorum fecit, diese letzte sequenz geht nach der
melodie Aurea^ also nach einer, welche im anhang steht, aber
Godesclialks zeugnis fallt nicht eben schwer ins gewicht, wie leicht
konnte er, der kein SGaller mönch war, aber SGallen als die heimat,
Notker als den vater der Sequenzen kannte , alle Sequenzen, die er
^ Die vierte sequenz, tuf die h. Mar^aretha ist noch nieht ^ednickt,
schwerlieh wird sie sich der ühereiostäninoo^ mit den andern entziehe«^
282 WELCHE SEQUE.NZEN HAT NOTKER VEHFASST
in seinem 'Nutkerschen sequentiarium' fand ffir werke Notkers
halten, während es nur der gröfsere teil war. da die erste Sequenz
des nachtrags von Ekkehard I ist, derselbe also nicht vor Ekke-
hards zeit angehängt sein kann, da ferner auch die letzte melodie
Fidicula nach ausdräcklichem ^ Zeugnisse nicht von Notker ist, und
keine einzige der neun letzten melodien durch ein altes SGaller
Zeugnis namentlich dem Notker beigelegt wird, so mag man, so
lange nicht neue beweise beigebracht werden, die Sequenzen des
anhangs lieber als werke andrer ansehen.
Verzeichnis der Notkerschen Sequenzen.
Nachdem die Untersuchung so weit gediehen ist, möge der
versuch gewagt werden , einen kanon von Sequenzen aufzustellen,
wie er möglicher weise dem Sammler von Gm t — 35 vorgelegen
haben kann, derselbe mufs für jede der 35 melodien mindestens
eine sequenz, kann aber noch eine unbestimmte anzahl von Se-
quenzen enthalten haben, welche eine vorangehende melodie wieder-
holen, der versuch wird von den alten Sammlungen P und G aus-
gehen müfsen , und in die folgende tabelle ist aus ihnen alles auf-
genommen , was den im vorhergehenden begründeten fordeningen
nicht widerspricht.
* Der melodie Fidicula folst nach Schubi^ers an^tbe (s. 63) die seqaeu:
Sdemnüatem hujus devoti ßlii (G 46). JNtch einer bemerkuof^ in Branden
sanimlaDg (Daniel 5, 101) verfafste den text derselben der dekan Waldran,
der im anfang des 10 jahrh. lebte, die melodie ein pater Johannes.
WELCHE SEQUENZEN HAT NOTKER VERFASST
283
flu CO -^
Ift
lA 00
CO
Gi
C^
CO
O-^CO^iftl^OSO
COC*<'^iftCOQ0050^Ö^CO^iftCOt^QO
•~ Q a
•^ ^ 50
fe CS «s
IS ß
•« &* &•
."^ .'*- ►"•*
C C<5 Cc
Q
2 ^
§1
i «
§ i
ÖO QO
•S ■§ 'S -S 'S
a
CS
:1
. *5
e .2
CO ^
Um
Cd
2 S I
«'CS
^ 9 o
'^ -Ä •§
.2 8
S S 22
g 8 S
5^ Ä, a,
S s £:; > -^
•C -S -r •?
t? .fe .e Jb ß
•S I. «Ä. 45. «S. 4£. -S .a -S .8 .« -S ■«
gi
a 2 «
§^ »< ft.
*j ts ts
« o o
«C © o
5b>
"« *« -^
^ (^ ^"^iri (£ t^ CO d S '^ c^ ^ -^
lOCOt^OOCiO-^HCSCO^
284
WELCHE SEQUENZEN HAT NOTKER VERFASST
^ CS
-^ iO ^ ^
— CS CO
CO CO CO
^ 00 o o
CO ^ 1-1 CS
kft CO l>-
CO CO CO
CS
CO
CS
CS
CS
CS
CS
1*
CS
00
CS
©Teo
CO CO
CS CO
lo
■^
5
§
CO ^
IT) m
S
3
a
CS
es
.2
«^
»» &,
« CO
CO
a
CS
s
es
o
iJ
CO
CO
SS
o "^
CO '^
s» ^ ^ « V 0) ^
.g .« .2 ^ ^ ^ •§
s
•
o 'S,
^^ «
ob > ^
5 • ao
^ -Q ^
•2 CS ^
2 2
• CO CS
CO es ;S
« « «
•O ns »^
a^
«
•
•
C/3
'4-*
1
CS
CS
o
CO
CS
•
•
s
CO
CS
CS
o
O
u
%)
^o
«
CO
CO
%3
t4
S
o
o
1
3
CO
f
"o
CO
CO
g
Cs9
S
Q
s
^
^
^
•
CO
•
QO
i
•
CO
m
CO
•
CO
'S
>
o
•2 ^ o
v5 '^ ,-1
« «
« «
'O »55 »S '^
« -s •§ 'S
TS
.« ••. 2
o
CO
s
CO
s
Qu
CO O
„ « ^ CO g »H
s* s fc( sa "^
*j 5j 2 o ^ *»
-§ i i .1. s i I
§
S9
.2 •§
s^ CO ca S
t- w -5 »^ 'S
fc- S ö S*-^ ,3
CO
c
CO
o
C3
CO
S
3 S
CO <S g
.s
s
o
s
CO
•S 'S
I 1. -g -S 9
gaaogS.a3-2
N
a
0
a o
S 9S
«S <s
2
CS
t-l
o
CO
.2 ^
CO
CO
•- 2 B
1
S
i -
2 'S
CO t^ 30 C5
CS GS CS CS
t-i
o
B
O
5 « « S na
^ !•■% <M ^ «»^
lO
o
s
Ol
CO
s
p4
9
CO
• P^
4->
ä
h
CO
a>
cn
Cm
s
4)
a
CO
a
CO
fe,s
4>
S ^ Sä
(O « CO
cn (K ^
-^ -2 ~^
U Co c
.2 o
E
a
CO
Ui
0?
«->
• Vi«
CO
O Cd
«C CO
-§ 'S
s s
g s
CO
CO
CO
'S
s
.2
a
CO
CO
<o a .2
S ^ S U
a
CO
2 ^
.» J J / J> 3
K, O CO
o ^ csi fö -iJ )2
£IL ^a CO CO CO £2-
:o
CO
00 Ci X ^
CO CO ^ "^
CO Li l:L "^ ^ "^ ^
CS* CO VJJ 2*^ 5
WELCHE SEQUENZEN HAT NOTKER VERFASST 285
Für vier melodien bieten P und G keinen sequenz, da aber die
melodienfolge der fcstfolge entspricht, so ist es möglich für diese
melodien die zugehörige sequenz zu bestimmen, nach der melodie
Plancttu sterüis sind zwei Sequenzen bekannt: Benedieto grcUias deo
für die pfmgstoctav (Mone 1, 256) und Iste dies celebrü canstat für
die Epiphanienoctav fMone 1 , 81). nur die letztere kann dem
Sammler von Gm vorgelegen haben, als er die melodie an achter
stelle, nach dem epiphanienfest, vor Mariae reinigung einschaltete,
nach der melodie Conßemini ist nur eine sequenz bekannt: 0 quam
mira sunt dem tua portenta auf den sonntag nach himmelfahrt
(Schubiger ex. 22) oder für die oclav von himmelfahrt (Mone 1, 233) ;
ebenso nach laudate datninum nur eine sequenz auf die heiligen
engel (angeführt von Schubiger s. 46) Angelorum ardo sacer; und
nach Adoraho eine auf das kirchweihfest Tu civium dem conditor
(Morel nr. 105). alle drei fügen sich in die Ordnung der hs. und
können daher für das ursprüngliche gehalten werden.
Dafs die so aufgestellte reihe von Sequenzen, welche dem kanon
Gm 1 — 35 nicht widerspricht, ihm würklich zu gründe liege, folgt
aus der bisherigen Untersuchung noch keineswegs, nicht geringe
Sicherheit bietet sie in den ßllen , wo die Ordnung der melodien,
feste und Sequenzen in G und P übereinstimmen, denn wollte man
z. b. annehmen, dafs die weihnachtssequenz Natm ante saecula nach
der melodie Dies sanctificaim dem sammler von Gm noch nicht vor-
gelegen habe, der doch jene melodie an die spitze seiner Sammlung
stellt, so würde man zu der zweiten annähme' gezwungen daüs ein
jüngerer dichter auf dasselbe fest nach derselben melodie eine neue
sequenz gedichtet habe, dieser fall ist aber überhaupt selten einge-
treten, bei den 50 melodien , zu denen Bartsch (die lateinischen
Sequenzen des mittelalters s. 7 — 17) die zugehörigen Sequenzen zu-
sammengestellt hat, kommt er nur zweimal vor, einmal bei Hypo^
diaconissa, nach welcher zwei Sequenzen auf den h. Stephanus gehen,
dann bei Mater, nach welcher zwei ostersequenzen gedichtet sind,
diese erscheinung erklärt sich auch ganz natürlich, die, welche
nach Notker Sequenzen dichteten, wollten entweder festen, die er
übergangen hatte, den schmuck der Sequenzen verleiben, oder neue
melodien an stelle der alten setzen; einen herschenden text durch
einen andern gleichen Inhalts zu ersetzen war weniger anlafs. Viel
unbedeutendere Sicherheit hingegen hat der kanon in dem falle, wo
eine sequenz eine vorhergehende melodie wiederholt; denn für
2SG WELCHE SEQUENZEN HAT NOTKER VEfiFASST
solche legt die alte meiodiensammlung kein positives zeugnis ab
und P und G haben manches aufgenommen \v'as erwiesenermafsen
andern dichtem gehört, alle solche Sequenzen sind daher durch
venlnderten druck gekennzeichnet; die aber, welche sich weiterer
betrachtung als unecht herausstellen in klammern eingeschlofsen.
Um aus der form der Sequenzen ein kriterium für echtheit oder
unechtheit zu gewinnen, wird man sich zunächst auf die 35 zu be-
schränken haben, welche durch die aufnähme ihrer mclodie in Gm
als die sichersten gelten dürfen, zwei von ihnen nr. 11. 37 sind so-
viel mir bekannt noch nicht gedruckt, unter den übrigen drei und
dreifsig sind nur zwei nr. 3 und 13, deren versikel gereimt sind,
und zwar so dafs ein reim durch die ganze sequenz geht; alle übrigen
sind reimlos, dafs Notker den reim gekannt habe, und wenn er wollte
auch anwenden Konnte, unterliegt keinem zweifei; merkwürdig wäre
aber wenn er ihn nur in zweien angewandt und durdigeführt, in den
übrigen verschmäht hätte, nun sind diese beiden gereimten Sequenzen
gerade diejenigen, denen je noch eine andere nach derselben melodie
auf dasselbe fest zur seite steht, sollten da nicht die beiden gereimten
Sequenzen als jüngerer ersatz angesehen werden müfsen? an steile
von nr. 3 würde dann ursprünglich die sequenz Protomartyr domini
Stephane, an stelle von nr. 13 Landes Christo redempti voce modtife-
mur supplici gestanden haben, die erste ist leider nocli ungedruckt;
Daniel (5, 42) theilt aus Branders Sammlung nur den anfang mit,
aber nach Schubigers angäbe (s. 46) soll sie schon in den ältesten
Sammlungen mit Nolkers namen vorkommen, die andere Gndet
sich bei Daniel 2, 178. Daniel giebt an dafs sie in vielen kirchen
Deutschlands am zweiten osterfeiertage angewendet wurde, kennt
sie aber nur aus gedruckten missalien und setzt sie s. 170 ins 14
oder 15 jahrh. ich sehe nicht dafs diese angäbe irgend wie be-
gründet ist, und bemerke nur dafs Schubiger (s. 46) sie ans altai
hss. kennen will, sie ist reimlos und würde ganz wohl unter die
übrigen passen. — Läfst man hiemach die reimlosigkeit als krite-
rium der Notkerschen Sequenzen gelten, so müfsen auCser nr. 3 und
13 aus der zahl derer, die durch äufsere Zeugnisse weniger beglau-
bigt sind, nr. 30. 38. 39 ausgeschieden werden.
Wieder einen schritt weiter kommt man durch die betrachtung
der feste, an denen Sequenzen gesungen wurden, der gröfsere teil
derselben fallt in das semestre domini, die erste hälfte des kirchen-
jahres von Weihnachten bis pGngsten, der kleinere in das semestre
WELCHE SEQUENZEN HAT NOTKER VERFASST 287
ecclesiae. — Der erste abschnitt der feste die sich auf Christus be-
ziehen uinfafst: das weihnachtsfest, seine octav, die sich im 6 jahrh.
als festum circ^tmcisionis gestaltete, das epiphanienfcst und schliefst
mit dem sabbat vor septuagefima. an diesem tage begann der oster-
festkreifs, in dem lustbarkeiten und verkehr nach möglichkeit be-
schränkt blieben, kleriker und mönche fingen schon an diesem tage
an zu fasten, hochzeiten fanden nicht statt und das halleluja deF
me^e verstummte (Kurtz, lehrbuch der kirchengeschichte s. 156).
in dieser zeit kamen Sequenzen, die sich aus dem cantus hallelu-
jaticus entwickelt hatten, nicht zur aufTührung. im gegensatz zu
dieser ernst-traurigen zeit hob mit dem Osterfest die zeit der freude
an, welche die ganze quinquagesimalzeit von ostem bis pfingsten
erfüllte, schon Augustin bemerkte (Daniel cod. liturg. 1, 28) ''ut
AlUluja per solos dies qumquaginta canfetur non usqtteqtMqfie ohser-
vatur. nam ei in aliis diebus varie cantatur alibi at^ alibi, ipsis
auiem diehus ubique,' diese zeit war also auch vorzugsweise die der
Sequenzen, jeder tag der osterwoche bis zur dominica in tUbis, jeder
Sonntag zwischen ostem und pfingsten, das himmelfahrtsfest und
seine octav wurden durch den gesang einer sequenz gefeiert, nicht
aber die pfingstoctav ; das trinitatisfest fand erst später eingang.
Von den festen auf die h. Jungfrau haben Mariae reinigung oder
lichtmess, Mariae himmelfahrt und geburt eigne se'quenzen; nicht
aber das festum annunciatifmis oder mcamationis, das in die septua-
gesimalzeit (25 märz) fallt.
Von der grolsen zahl der heiligen werden nur Stephanus, Jo-
hannes der evangelist, die unschuldigen kindlein, Johannes der taufer,
Peter und Paul, Laurentius, Emmeram, Mauritius, Gallus, Martin
und Othmar durch eigne Sequenzen gefeiert; die auf den h. Bene-
dict, auf den erzengel Michael und eine zweite auf den h. Gallus, sind
an den innem reimen als jünger erkannt, dafs der h. Gallus , der
Stifter des klosters , und der h. Othmar , der erste abt in SGallen
besonders verehrt wurden, ist natörlich ; auch den h. Mauritius, der
am fulse der alpen in Auganum (Mone 3, 440) den märtyrertod er-
litt, zu feiern, lag den SGaller mönchen nicht fem'; doch die se-
quenz auf den h. Emmeram (nr. 35) ist schwerlich von Notker oder
einem andem SGaller, sondem im kloster SEmmeram gedichtet, in
dessen hs. sie überliefert ist. die übrigen : Stephanus , die beiden
* Doch htt die sequenz aaf ihn an eini^n stellen reime.
288 WELCHE SEQUENZEN HAT NOTKER VERFASST
Jolianncs, Peter und Paul, Laurentius, Martin sind hochgeehrte
heilige, deren feste schon früh ansehn und weite Verbreitung
genofsen.
Von den gemeinsamen Sequenzen geht eine (nr. 9) auf die
virgines, eine auf die doctores (nr. 31), eine auf die engel (nr. 37),
zwei auf das kirchweihfest (41. 42), zwei auf die roärtyrar (46. 47).
Sie Sequenz auf die virgines kam, wie oben vcrmuthet wurde, zuerst
wohl am tage der h. Agnes zur aufTuhrung; die auf die doctores steht
in G zwischen einer sequenz Ekkehards auf den h. Benedict und der
auf den.h. Laurentius, kann also nicht vor den 1 7 juli, m'cht nach dem
10 august gesungen sein; ich glaube am tage des h. Benedict selbst»
dem erst Notkei*s nachfolger eine eigne, gereimte sequenz weihtoa.
ebenso wurde das Michaelsfest, das 'die geltung eines collectivengel-
festes zur feier der idee der triumphierenden kirche hatte* urspröngUch
durch die gemeinsame sequenz auf alle engel gefeiert, die in P und G
durch eine specieile, gereimte auf den erzengel verdrängt ist. da so
die gemeinsamen Sequenzen an der stelle in Gm eingereiht sind, wo
sie zuerst vorkamen, so hat es geringe Wahrscheinlichkeit dafs die
beiden letzten auf die märtyrer, welche der melodie nach in dem alten
kanon hätten enthalten sein können, zu ihm gehört haben.
Im ganzen also kommen von den in der tabelle aufgeführten
Sequenzen in abrechnung 3. 13. 30. 35. 38. 39. 46. 47, die beiden
ersten aber nicht ohne ersatz, so dafs einundvierzig übrig bleiben.
diese dürfen als der kern angesehen werden, aus dem sich im laufe
der jähre die übrigen Sammlungen entwickelten, von den filtern
melodien wurden einige aufgegeben und durch moderne ersetxt, an
die stelle mancher texte traten neue, der kreifs der feste, an denen
Sequenzen gesungen wurden, wuchs und für manche tage entstan-
den bald mehrere, zwischen denen nun die wähl freistand.
Die erweiterung des Notkerschen kanons in G.
Es ist nicht uninteressant die entwickelung von Gm za G lu
verfolgen, funfalte Notkersche melodien sind aufgegeben: nr. 8.
Ptancins Herilis, nr. 26 Confitemini, nr. 34 Adducentur, nr. 37 Loh-
date dominum, nr. 42 Adorabo. nur die vorletzte ist durch eine andere
Notkersche melodie, Graeca^ mit einer sequenz auf den h. Michael
verdrängt (G. 42), für die übrigen sind neue melodien eingetreten.
1. an stelle der melodie Planctus iterilis, die in der epiphanien-
octav gesungen wurde, ist die sequenz Cantemus cuHCti molodum
WELCHE SEQUENZEN HAT NOTKER TERFASST 289
fiimc aUeluja nach der modernen melodie Puella turbata, im anhang
Gm. 38, aufgenommen, alle irarsikel sind gereimt, da sie alle mit
dem Worte allelaja schliefsen. derselben beliebten melodie ist auch
die alte Ädducmti$r gewichen , und mit ihr eine reimlose sequenz
auf den geburtstag der Jungfrau Maria einer gereimten.
2. aus der zahl der melodien, die zwischen ostem und pfingsten
gebraucht wurden, ist Cmfitemmi (Gm 26) geschwunden, und statt
dessen eine neue Dominus regnavit decare (G 17) eingetreten, die
noch nicht einmal im anbang von Gm aufgenommen ist.
3. die zweite sequenz auf das kirch weihfest, nach der melodie
Adorabo, hat einer andern platz gemacht (G 46), die Notkers jün-
gerer zeitgenofse Waldram nach der melodie Fidicula (im anhang
Gm 44) eines pater Johannes dichtete, auch sie hat reime. —
Aufser diesen drei neuen melodien, die zum ersatz älterer dienen,
haben in G aber noch andere aufnähme gefunden:
4. die sehr beliebte melodie Eia turma, im anhang Gm 42. ihr
folgen eine zweite sequenz auf das weihnachtsfest Eia rtcolamus
laudibus pOs digna, deren versikel in a reimen, und eine sequenz auf
den h. Othmar an stelle der altem nadi Mtttnm minor,
5. Mirabilis, im anhang Gm 41 ; nach ihr ist eine neue in e ge-
reimte sequenz auf das fest der unschuldigen kinder; auf dasselbe
nodi eine dritte nach der melodie
6. Te martyrum, im anhang Gm 40.
7. nach der melodie Justus germinabü, die im anhang Gm
sich nicht findet, geht Ekkehards I^ gereimte sequenz auf den h. Be-
nedict, der im Notkerschen kanon nur durch eine gemeinsame De
doctoribus gefeiert wurde.
8. nach der melodie Beaius vir qni mfftrt (anhang Gm 36)
geht Ekkehards 1 sequenz auf den h. Columban.
9. Nimis honorcUi sunt , im anhang noch nicht aufgenommen,
mit einer sequenz auf den h. Andreas.
10. Aured, \m anhang Gm 37, mit einer sequenz auf die h.
apostel.
1 1 . eme unbenannte melodie (etwa Gm 43) mit einer sequenz
Ekkehards 1 auf die dreieinigkeit.
Hier finden sich von den neun melodien des anhangs sieben.
> Dafs die Sequenzen G 84. 38. 50. 55 Ekkehtrds I werke sind, be-
leagen Ekkehards IV cts. SGalli (Ports, m. 6. 2, 117).
290 WELCHE SEQUENZEiN HAT NOTKER VERFASST
vielleicht sogar acht wieder, fünf Sequenzen die zu ihnen gehören
sind gereimt, für drei lafseh sich aus SGaller Zeugnissen andere
verfafser als Notker nachweisen, während weder das eine noch das
andere für eine der zu Gm 1 — 35 gehörigen Sequenzen möglich
war: so gewinnt die annähme dafs Gm 36 — 44 ein anbang und
zwar ein anhang jüngerer zeit sei, neue bestätigung :
Von neuen festen sind aufgenommen der tag des h. Desiderius
mit einer sequenz Ekkehards II, der tag der enthauptung Johannis,
des h. Columban und des trinitatisfestes mit Sequenzen Ekke-
hards I, und der tag des h. Andreas, aufserdeni ist die zahl der
Sequenzen in G gewachsen , dadurch dafs noch eine zweite zu der
schon vorhandenen lünzugekommcn ist für das weihnachtsfest, den
h. Benedict, Moriz, Gallus, eine zweite und dritte auf den tag der
unschuldigen kindlein , der in SGallen i)esonders festlich begangen
wurde, eine auf die apostel und zwei auf die märtyrer. kein neues
fest von gröfserer bedeutung erscheint unter diesen nachtragen, so
dafs auch von dieser seite sich kein bedenken gegen die riditigkeit
der in der Untersuchung angewandten principien erhebt
Während die SGaller hs. fast durchaus eine erweiterung des
alten kcrnes ist, hat die aus SEmmeram mehr aufgegeben als zuge-
fügt; namentlich in der quinquagesimalzeit ist die zahl der Sequenzen
stark zusammen geschmolzen, von 16 auf 6. doch den inhait dieser
hs. in ähnlicher weise zu überschauen wie den von G scheint unnötig.
Eine angäbe über die zahl der Notkerschen Sequenzen.
Der leser der das buch kennt , welches hr. prof. Bartsch über
die lateinischen Sequenzen des mittelallers geschrieben hat, wird
sich gewundert haben, warum ich die mühselige Untersuchung an-
gestellt habe, da doch Bartsch auf viel einfacherem wege zu einem
rcichei*en rcsultat gelangt ist. Bartsch stellt nämlich s. 7 — 17 ein
Verzeichnis von 120 Sequenzen zusammen nach den melodien
geordnet, eine ganz dankenswerthe gäbe, wenn aucli hier und da
schon aus den gedruckten Sammlungen, die er selbst benutzte, der
ergäuzung iahig. zur einleitung dieses Verzeichnisses sagt er: 'Ich
gebe nun das Verzeichnis der fünfzig von Notkcrs biographen Ekke-
hard erwähnten melodiennamen' und zum schlufs: 'Zu diesen
kommt noch eine nicht von Ekkehard angeführte melodie Kite/bVi.*
ich war überrascht durch diese angäbe; nirgends sonst fiind ich
etwas von diesem aufserordenttich wichtigen Verzeichnis erwShnt.
WELCHE SEQUENZEN HAT NOTKER VERFASST 291
wo so viel steckt, meinte icb^ mag noch manches andere stecken,
lieDs mir den Goldast geben und fing an die vita beati Notkeri durch-
zusehen, ich fand dort wohl in einer aus Ekkehards casus SGalli
abgeschriebenen stelle Notkers Sequenzen im allgemeinen erwähnt,
die auf das pfingstfest, Sancti sphitus assit nobis gratia auch nament-
lich angeführt, aber nichts von erheblichkeit und von jenem Ver-
zeichnis keine spur.
Einige zeit nachher las ich in Schubigers buch übei* die sän-
gerschule von SGallen auf s. 40 folgende anmerkung: 'Wenn Ekke-
hard die zahl der Notkerschen Sequenzen wiederholt als fünfzig an-
giebt, so bezieht sich diese angäbe auf die melodien.' Nun wurde
mir der Zusammenhang klar. hr. prof. Bartsch machte, da er
flüchtig gelesen hatte, aus der angäbe der zahl, von der Schubiger
spricht, eine angäbe der namen, und da er mit Schubigers unge-
nauem citat unzufrieden war, aus dem unbestimmten Ekkehard
Notkers biographen Ekkehard. wer anders als der biograph soll
auch solche dinge erwähnend die namen der fünfzig melodien,
die er dann bringt, sind naturlich nicht aus Ekkehard sondern aus
Schubiger entlehnt ; mit diesem also haben wir es weiter zu tun.
Schubiger giebt in der citierten anmerkung an, nach vergleich
der hss. und der notation stelle sich die zahl der Notkerschen me-
lodien auf 50 heraus ; zu den 44 in Gm kämen noch folgende sechs :
Dominus regnavü^ Justus germinavit, Nimis honorati sunt, Pretiosa
est und Virguncida clara. da nun Ekkehard — gemeint ist der
vierte in jener oben angeführten stelle aus den rhythmen auf den
b. Othmar — die zahl der Notkerschen Sequenzen als fünfzig an-
gebe, so ergebe sich aus der Übereinstimmung dafs Ekkehard sich
hier nicht auf die texte sondern auf die melodien beziel^ und dais
* Ähnliche probe seines scharfsions legt hr. prof. Bartsch s. 29 tb. der
sehlofs der sequeoz Cantemus cuncti melodum, meiot er, bestehe bei Schub,
ex. 9 nur aus zwei teilen; er werde aber wohl so zu schreiben sein:
Nunc omnes canite simul aüeUiJa
Domino aüetuja
Christo pntumatique aUetuJa
das wiederkehrende alleluja deute absätze an, und der grund für die dreitei-
Jung des schlurssatzes liege darin, dafs in ihm das lob der dreieinigkeit ge-
sungen V erde, die feine bemerkung sieht jeder in unanfechtbarer weise be-
stätigt, der nicht, wie hr. prof. Bartsch, das umbliittern vergifst. oben auf
s. 12 steht bei Sehabiger der vermisste dritte satz:
Laus irinüati aeternae aüet^^ja o. a. a. a. a.
292 WELCHE SEQUENZEN HAT NOTKER YERPASST
die angeführten melodien würklich von Notker bearbeitet seien. —
Hat Schubiger unbefangen und aufmerksam die melodien in den
ältesten hss. gezählt, oder hat ihn schon beim zählen der wünsch
geleitet die zahl 50 herauszubringen? ich vermuthe dafs das letz-
tere der fall ist, und hoffe schon bewiesen zu haben dafs wenn
selbst sich unbefangenem zählen 50 melodien ergeben haben, diese
doch nicht die melodien Notkers sein können.
Schubiger geht von der Voraussetzung aus dafs die melodien-
sammlung Gm 1 — 44 eine Sammlung Notkerscher melodien sei,
vielleicht seine eigne hs. aber es ist gezeigt worden dafs unter
ihnen eine melodie Beatus vir qui suffert vorkommt, nach der Ekke-
hard I eine sequenz verfafst hat, und dafs diese sequenz Ekkehards
dem Sammler von Gm vorgelegen haben mufs; ferner dals nach aus-
drücklicher angäbe, an der zu zweifeln kein grund ist, die melodie
Fidicula von einem pater Johannes gesetzt ist ; dafs also die Sammlung
weder als Notkersches original , noch als eine abschrift desselben
angesehen werden, noch aus dem 9 jahrh. sein kann, sodann ist
bewiesen dafs die melodien Amoena und Pascha^ die Schubiger und
nach ihm hr. prof. Bartsch als verschieden anführen, identisch sind.
genau dasselbe gilt von Virguncula clara und Dominus in Sina, deren
Übereinstimmung Schubiger und Bartsch nicht gemerkt haben, ob-
gleich ersterer beide übereinstimmende melodien (ex. 37. 21) hat
drucken lafsen. sollte also der beweis dafs der anhang Gm 36 — 44
Notkersche melodien nicht enthält, mislungen sein, so würde doch
die zahl jener fünfzig melodien, die Schubiger gesammelt hat, auf
46 herabsinken , und die merkwürdige Übereinstimmung zwischen
dem inhalt der hss. und Ekkehards angäbe aufgehoben, mit dieser
übereinstyimung schwindet aber auch der anlafs Ekkehards worte
so zu verstellen, wie Schubiger will; und da Ekkehard an jener
stelle zwei von den fünfzig Sequenzen namentlich anfülu*t, aber nicht
nach den melodiennamen, sondern nach den ersten textworten, so
wird man sie an und für sich betrachtet, nur auf die zahl der texte
bezieben dürfen.
Der so erklärten angäbe Ekkehards würde das rcsultat meiner
Untersuchung nicht gerade widersprechen; denn die mö^chkeit
blieb offen, dafs Notker aufser den 41 angeführten Sequenzen aach
noch andere nach den melodien Gm 1 — 35 gedichtet habe, von
denen freilich in G.und P jede spur verschwunden sein milste.
doch ich glaube man darf jener flösse überhaupt nidit grofses ge-
WELCHE SEQUENZEN HAT NOtKEtl VERFASST 298
wicht beilegen, als eine in ruhder zahl gegebene, nngefthre
Schätzung zwar ni6chte ich die angäbe nicht ansehen; aber iäfst sie
sich nicht so erklären: Die alte SGaller hs. nr. 378 gehört noch ins
10 jahrh., Ekkehard IV lebte noch in der zweiten hälfte des tl
jahrh. , wird also wohl diese hs. der 'Notkerschen' Sequenzen ab
ein ehrwürdiges buch gekannt haben, sie enthält 55 Sequenzen,
vier davon kennt Ekkehard IV nach seiner angäbe in den casus
SGalli als werke Ekkehards I, eine ffinfte als werk Ekkehards II.
sollte sich ihm wohl die zahl 50 durch einfache subtraction ergeben
haben?
Zum schlufs will ich noch einen punkt erwähnen , damit er
nicht vergefsen scheint, auch die melodiennamen können verwendet
werden, um die ältesten Sequenzen zu bestimmen, .ein grofser teil
dieser titel nämlich ist von den anfangsworten der verse im gra-
duale genommen die unmittelbar auf das alleluja folgten, hat man
nun festgestellt, an welchem tage so ein vers» gebraucht wurde, so
ergiebt sich auch, welche melodie an diesem tage gebraucht wurde,
und dafs von den Sequenzen , welche nach dieser melodie gehen,
diejenige die älteste ist, welche für diesen tag bestimmt war. von
den 50 melodientiteln die Schubiger anführt, zählt er s. 40 ein und
zwanzig auf, *die in missalien des 9 und 10 jahrh. als die anfangs-
Worte jener verse vorkommen , deren alleluja als intonation jener
melodien gebraucht wurde', aber aller nähern angaben hat er sich
leider enthalten, aus dem wenigen, was mir in dieser beziehung
bekannt ist, Iäfst sich nicht viel sclilieisen. selbst was mir anfangs
ausgemacht schien, dafs manche titel aus den anfangsworten der
Sequenz genommen sind, ist mir wieder zweifelhaft geworden, für
Cmcardia und Symphonia hatte Daniel 5, 42. 47 diese meinung
schon ausgesprochen; mit demselben recht kann man sie für Fäia
mo/rtt ( Virginis venerandae de numero sofietitum fesla celehremus
socii Filiae matris summt regis) , für Virgo plarant (Quid tu virgo
mater ploras) und für Nostra tnba (Nostra tuba regatur fortimma)
geltend machen, welche fünf titel Schub, s. 41 unter denen aufführt,
deren Ursprung uns verborgen sei : aber mufs denn hier der titel
dem anfang der sequenz entlehnt sein? können nicht beide die-
selbe quelle haben? auch die nahe liegende annähme dafs die se-
quenz, deren anfang mit dem titel übereinstimmt, die älteste sem
müfse, erleidet einspräche, denn da sich gezeigt hat dafs manche
melodien zwei titel führen, so kann ein jüngerer aus den anfangs-
Z. f. D. A. neue folge IH. . 20
294 ÜBER VIR6INAL
Worten einer Jüngern, aber beliebtem sequenz entlehnter titel den
altern verdrangt haben, aus dem hinweis, den der titel Virgo plo-
rans auf die anfangsworte der märtyrersequenz enthält, darf man
daher nicht folgern dafs diese sequenz älter sei als die auf die
osteroctav nach derselben melodie.
Berlin 1871. W. WILMANNS.
ÜBER VIRGINAIj, DIETRICH UND SEINE
GESELLEN, UND DIETRICHS ERSTE AUS-
FAHRT,
In der vorrede zu seiner ausgäbe der Virginal (s. XLVII) hat
Zupitza die schon früher ausgesprochene Vermutung, dafs die
Virginal von demselben dichter herrühre wie Goldemar, Sigenot
und Ecke, ausführlicher erörtert und zu erweisen gesucht das
eigentlich entscheidende sei hier wie überall eine solche gleichheit
der gesammten haltung der gedichte, eine solche Identität des tones
und Stiles, zu deren erklärung die annähme, dafs eines etwa das
Vorbild der übrigen gewesen , nicht ausreichend sei. falls sie statt
finde, genügten wenige äufsere stützen, ja im gründe schon die ab-
Wesenheit von etwas, was dagegen spreche, acht solcher stütien
führt dann Zupitza an : die gleichmäfsige mischung des höfischen
und volksmäfsigen, die Übereinstimmung in der metrik, im dialekt,
in einzelheiten des Inhalts, den umstand dafs alle ^unbedingt* in
dieselbe zeit gehören , alle ein Wirkung des Laurin zeigen, alle an
Unebenheiten und gedankenlosigkeiten leiden, und dafs Virgiiial
und Sigenot sich auf den Ecke und wohl auch auf den Goldemar
beziehen.
Diese gründe sind zwut nicht ganz bedeutungslos, aber doch
keineswegs beweisend; und was den stil betriiTt, so mutete mich
beim lesen nicht eine solche gleichheit der gesammten haltung in
den vier gedichten an, dafs ich die annähme desselben verfafsers
ffur geboten erachtet hätte, je weiter ich las, um so unwahr-
scheinlicher wurde sie mir; jetzt hoffe ich, sie als unstatthaft
weisen zu können.
ÜBER VIRGINAL 205
1. Virginal die fortsetzung eines altern gedichtes.
Unter den metrischen eigentümlichkeiten der Virginal fährt
Zupitza (s. XVII) an, dafs der 3. 6. 8. 10 vers der Strophe statt des
klingenden ausgangs häufig stumpfen aber zweisilbigen schlufs
haben, aus dem anfang des gedichtes giebt er die fälle vollständig
an, aus den letzten beiden dritteln nur eim'ge beispiele. der punkt
ist aber interessant und umfänglichere beobachtung fruchtbar, ich
habe im ganzen gedieht 257 reime gezählt, in denen ein zweisil-
biges wort mit erster kurzer silbe den wert eines klingenden vers-
schlufses hat ; und zwar erscheint in den Stammsilben dieser Wörter
die lautverbindung
ag 58mal: sagen klagen (be)jagen nagen slagen zagen {getragen
tagen behaget kragen zagel nagel
eg lOmal: U7e^en (ge)pflegen legen degen siegen
ig 5mal : verzigen versteigen gesigen ligen
üg 4mal : hüge lUge mHge tUge
eh 12mal:jfe&en leben gestrebet
oh 6mal: kloben lobe obe
ib 4mal : geschriben beliben vertriben
id 4mal: ntder sider wider
U 6mal:iitä/e hüle
em 2mal : Schemen nemen
om 12mal: {ge)nomen komen vromen
um 3mal: {ge)vrHmet kumet
im 4mal: {ge)zimet nimet stimet
an 2mal: ^ane bane
ar 2mal : gewaren bewaren
er 8mal : here weren {er)neren {en)beren geren
ür 2mal: küre spüre
es 24mal: lesen wesen genesen
is 25mal: risen {ge)prisen wisen
eh 40mal : spehen seheti {ge)sehehen jehen
it 26mal: (ge)riten {ge)bitefi {ver)mitefi (ge)sniten durehbrüen
{ge)liten {ge)slriten mite site
ot 4mal: boten erboten spote
Der auslaut der Stammsilbe in all diesen Wörtern ist h, oder
ein tönender consonant (media, liquida, das weiche s), oder t\ dafs
20*
296 ÜBER VIR6INAL
letzteres sich hier den medien anschliefst, hat möglicherweise in
der ausspräche des dichters seinen grund, der an 22 stellen d : t
reimt (Zupitza s. XVI).
Die auiTallende erscheinung findet in der nachläfsigkeit des
dichters keine genügende erklärung. wenn ihm klingende und
stumpfe reime für seinen strophenbau gleich gegolten hätten, wor-
den auch einsilbige Wörter an stelle der klingenden reime erschei-
nen; da er nur zweisilbige braucht, mufs in seiner spräche ein an-
lafs dazu gelegen haben.
Die neuhochdeutsche spräche hat überall, wo eine Stammsilbe
mit ursprünglich kurzem vocal auf einfachen consonanten ausgieng,
dehnung dieses vocals oder scharfung des consonanten eintreten
lafsen ; diese yerstärkung der Stammsilbe mufs in der gegend und
in der zeit da die Yirginal gedichtet wurde, schon soweit vorge-
schritten gewesen sein dafs der dichter zweisilbige Wörter, die ur-
sprünglich stumpfem reime gleichstanden, klingend verwenden
konnte, wir haben es also nicht mit einer individuellen eigentüm-
lichkeit des dichters, sondern mit einer eigentümlichkeit der spräche
zu tun, die eine neue stufe in ihrer entwickelung bezeichnet; da
nun diese eigentümlichkeit in Ecke, Sigenot und Goldemar noch
nicht hervortritt, so ist es bedenklich, ohne äufseres Zeugnis
die Yii-ginal demselben dichter wie jene beizulegen, als unmöglich
freilich erscheint die annähme noch nicht; denn die geforderte ent-
wickelung der spräche kann sich grade in der Icbenszeit des dichters
durchgesetzt haben, so dafs er sie in seinem jüngsten werke anerkennen
durfte, während er in den älteren auf dem alten Standpunkt beharrte.
Auch die spräche der Yirginal steht noch nicht auf dem Stand-
punkte des neuhochdeutschen, die Wörter mit ursprünglich kurzer
Stammsilbe müfsen von denen mit ursprünglich langer Stammsilbe
quantitativ, vielleicht auch qualitativ noch geschieden gewesen sein.
denn sie werden nicht nur als klingende, sondern auch noch als
stumpfe ausgänge gebraucht, und sehr selten (nur fünfmal wfsen :
prisen 843, 3. gesniten : riten 968, 8. hilen : siten 984, 3. heii-
gen : verswigen 1059, 3. kmnet : versümet 1078, 8) auf Wörter mit
ursprünglich langem vocal gereimt.
Die 257 stellen, in denen die modernen klingenden reime vor-
kommen, verteilen sich so auf das gedieht, dafs auf str. 1 — 250
sechs fallen, auf str. 251 — 500 vier und sechzig, auf str. 501 — 750
acht und sechzig, auf str. 751 — 1000 neun und siebzig, auf die
ÜBER VIRGINAL 297
letzten 97 Strophen vierzig, das yerhältnis zwischen den ersten 250
Strophen und dem rest zeigt nicht sowohl ein allmähliches ermatten
des dichters, eine wachsende nachläfsigkeit, die je länger je mehr zum
nachgeben gegen den dialectischen gebrauch geführt hätte, es zeigt
vielmehr ein plötzliches umspringen — selbst die sechs stellen werden
durch die spätem ausführungen noch in wegfall kommen — und
zwar nicht vom gebrauch eines metrischen Schemas zu einem an-
dern, sondern von einer stufe sprachlicher entwickelung auf die an-
dere, während seiner arbeit also müste dem dichter die einsieht
gekommen sein dafs er jetzt Wörter wie sagen und klagen auch
trochäisch verwenden dürfe. — Auch das ist möglich; aber doch
sehr auffallend.
Zu weiterem nachdenken regt der Inhalt an. die Virginal zer-
fallt in vier hauptteile: 1. Dietrich und Hildebrand tödten den bei-
den Orkise und seine genofsen , welche die königin Virginal hart
bedrängen. 2. Hildebrand und Dietrich kämpfen mit drachen.
Rentwin, der söhn des herzogs Helfrich, wird von Hildebrand aus
den Zähnen eines solchen Ungeheuers befreit, und zieht mit seinem
retter und Dietrich in Aron, der bürg seines vaters, ein. während
sie dort rasten, überbringt der zwcrg Bibunc von der königin Vir-
ginal eine einladung. die beiden versprechen ihr folge zu leisten.
3. sie machen sich auf den weg nach Jeraspunt zur Virginal.
Dietrich reitet voran , verirrt sich und wird vom riesen Wicram
gefangen nach Muter geführt, in die bürg des herzogs Nitger. durch
die liebe der Ibelin gelingt es ihm, Hildebrand von seiner gefangen-
schaft in kenntnis zu setzen, dieser zieht mit den Wulfingen,
Witege und Heime, Dieüeip von Steier und dem könig Imian von
Ungarn herbei , die riesen Nitgers werden erschlagen und Dietrich
befreit. 4. zug der beiden zur Virginal. nach mancherlei kämpfen
mit drachen und riesen kommen sie an und werden festlich em-
pfangen, ein böte aus Bern veranlafst Dietrich zur heimkehr in
sein reich.
Durch seinen Inhalt der Virginal nah verwandt ist das gedieht
Dietrich und seine gesellen im heldenbuch (v. d. Hagea und Pri-
miisers heldenbuch 2, 143 ff.), der inhalt der beiden ersten teile
stimmt im wesentlichen überein, in den beiden andern aber weichen
sie ganz von einander ab. bald nachdem Bibunc die bürg Aron
verlafsen hat, um der Virginal den bescheid auf ihre einladung zu
bringen, kommt Libertein aus Palermo ufai mit Dietrich zu kämpfen.
298 ÜBER VIRGINAL
Dietrich überwindet ihn und nimmt ihn zu seinem genolsen an.
alsdann treten Helfrich, Dietrich, Hildebrand und Libertein die reise
zur Virginal an, werden aber unterwegs durch einen boten des
beiden Janibus verführt, seine bürg Orteneck zu besuchen. Janibus
sucht die beiden zu verderben , um seinen vater Orkise (Origreis
Str. 100. 116. vgl. Str. 3) zu rächen, sie bestehen aber alle ge-
fahren glücklich, befreien drei mädchen, die Orkise seiner zeit ge-
fangen hatte, und kommen als sieger zur königin Virginal. Dietrich
vermählt sich mit ihr und führt sie scliliefslich in seine haupt-
Stadt Bern.
Also zwei gedichtc haben wir, die anfangs im wesentlichen
übereinstimmen , nachher aber grundverschieden 'sind, die bot-
schaft Bibuncs au Dietrich und Hildebrand bildet die grenze. Bi-
buncs abschied aus der bürg Aron erfolgt in * der Virginal in str.
254. die gemeinsamkeit der beiden texte reicht also grade so weit,
wie die ältere spracliform in der Virginal sich ausdehnt, was sich
daraus ergiebt, ist dodi wohl klar: die Virginal ist die fortsetzung
eines altern gedichtes oder gedichtteiles ; das ältere werk erstredKt
sich soweit wie die ältere sprachform, die fortsetzung beginnt, wo
in plötzlicher fülle die modernen reime einbrechen.
2. Der erste teil der Virginal die Überarbeitung eines
altern gedichtes.
Wenn in der Virginal ein älteres gedieht fortgesetzt ist, so liegt
die Vermutung nahe dafs der fortsetzer sich nicht jeder Überarbei-
tung desselben enthalten habe, auch sie läfst sich erweisen.
Von einer hs. (B) die um hundert oder mehr jähr älter ist ak
die (h), welche Zupitza seiner ausgäbe zu gründe legen muste, sind
nur zerstreute bruchstücke erhalten , die alle dem ersten teile des
gedichtes (str. 56 — 116) angehören, manche Strophen, die h ent-
hält, fehlen in dieser altern handschrift, und Zupitza, der diesen
bruchstücken überhaupt geringen glauben beimifst (s. VIII f.),
nimmt an allen diesen stellen eine lücke in B an. am ausführ-
lichsten sucht er diese ansieht zu begründen für die vierzehn Stro-
phen h 79 — 92. fünf gründe führt er an : erstlich scheine es na-
türlicher dafs ein abschreiber bei einem so umfangreichen gedieht
etwas auslafse als zudichte; sodann hätten die vierzehn Strophen
ganz die haltung der übrigen , drittens komme eine ganz ähnliche
Situation im Ekkenlied vof, viertens erscheine, wenn die Strophen
ÜBER VIRGINAL 299
fehlten, der name Orkise in str. 132 ganz überraschend, fünftens
spreche der Zusammenhang dafür. — Dem ersten gründe darf man
wohl keine bedeutung beimefsen, der vierte kann einen gewissen
schein auch nur für den haben, der den Charakter dieser gedichte
aus dem äuge läTst. oft genug wird in ihnen ein name oder eine
Sache, als ob sie dem leser bekannt wäre, erwähnt, ohne dafs der
dichter diese bekanntschaft vermittelt hat; und wer die Virginal für
das werk eines dichters hält, der sollte am wenigsten eine Uneben-
heit, die im Verhältnis zu vielen andern verschwindend klein ist,
urgieren. auf den ersten punkt, auf den Zusammenhang, kommt
es in erster linie und vorzugsweise an. vier beiden sehen Dietrich
auf dem felde halten; den ersten, der auf ihn lossprengt, durchbohrt
Dietrich mit seinem speer. str. 78 lautet dann :
Dm Schaft er üzer ime brach.
vil balde er gegen im komen sach
vil starker heiden drige:
die tDoUenn machen skbens an.
dö wart durch vorhte niht geldn:
der edek schänden vrige
Af einen starken heiden stach.
er traf in da er sin gerte:
daz sper ze kleinen sprizen brach.
die zu>^ er mit dem swerte
brdhte in angest unde in not.
alsus gesigte an in sin hont.
wie viele sind jetzt todt? offenbar doch entweder alle vier, odör die
beiden ersten, keinesfalls drei; und so heifst denn auch die letzte
vei*8hälfle in B
daz viere Idgen ver im tat.
h hingegen hat
und lägen drige vor im tot.
und fahrt dann str. 79 fort: 'Der vietde leit ouch ungemach*j war
aber noch nicht ganz todt und knüpft ein gespräch an mit Dietrich,
in dem er ihm rät zu entfliehen und Orkisen tod berichtet, die
handlung steht während dessen still und der leser erfahrt nichts
von belang, was er nicht schon wüste, angenommen die vierzehn
Strophen in h wären echt und der letzte vers von str. 78 wäre in h
in seiner ursprünglichen form überliefert, so mufs jeder zugeben
dafs der dichter vorher sehr ungeschickt erzählt hat. denn da durch
300 ÜBER VIRGINAL
nichts angedeutet i^t, daEs einer von den vier beiden ein andres
geschick gehabt habe, ab die andern drei, mulüs man annehmen
dafs alle vier todt sind, der zusammenbang der Strophe föhrt auf
die lesart der ältesten hs. B, man wird sie also für echt halten und
die in b folgende episode für eine interpolation erklären müfsen.
der hinweis auf eine ganz ähnliche Situation im Eckenliede stfltxt
diese ansieht eher, als dalüs er sie umstofst. zweifellos wird sie
durch die beachtung der form, sechs stellen, in denen zweisilbige
Wörter mit erster kurzer silbe als klingende reime verwandt sind,
Guden sich, wie oben augegeben, auch in den ersten 250 atrophen
der Yirginal. vier von diesen stellen kommen auf die in rede stehen-
den 14 Strophen : geriten gebitm (SO, 8), Schemen nemen (88, 8).
Jetzt wird man geneigt sein B mit günstigem äugen anzusehen
und auch in den andern Strophen, welche ihm fehlen, Interpola-
tionen zu vermuten. — Als Hildebrand mit dem mädchen das er
aus der gewalt der beiden befreit bat, durch den wald reitet, hört
er Dietrichs gewaltige schlage; um ihm rasche hilfe zu bringen,
läfst er das mädchen absteigen (str. 100). sie fürchtet dafs Hilde-
brand der Übermacht unterliegen wird (101), aber dieser verab-
schiedet sich und ruft ihr noch einige trostworte zu (102). dann
sprengt er in den wald, hier und da aufhorchend, woher der schwer!^
schlag ertönt (104). — Hier ist alles in Ordnung; h aber hat zwi-
schen 102 und 104 noch folgende atrophe:
Her Hiltbrani v(m dem rosse saz.
er zöch ez ein winic vürbaz:
er hafte ez zeinem aste.
an allen vieren erz besach
{in kurzer wile daz beschach),
ob ime der isen braste.
er gurt daz ros baz unde sprach
'got gebe geliUke uns beiden
^tnde entwende uns ungemach
von den ungetauften heiden,*
an stegereif in den satel er spranc.
'nu müeze iu got gelücke geben', sprach dm mag^
danach unUme.
Wie wunderlich wird die Situation wieder durch diese atrophe,
also erst steigt das mädchen ab (101, 1 — 3), dann scheidet Hilde-
brand von ihr (102, 2), dann steigt er vom pferde, besieht alle vier
ÜBER VIRGINAL 301
füTse ob auch hufeisen daran sind, zieht den Sattelgurt fester, und
springt ohne Steigbügel wieder hinauf, wo macht er denn das alles?
von dem mädchen , sollte man meinen hat er sich entfernt ; aber
doch ist sie da, und wünscht ihm *dd nach unlat^i* noch eines heiles-
grufs. wenn Hildebrand noch so viel an seinem pferdc zu tun hat,
warum steigt er nicht gleich mit dem mädchen ab , warum unter-
hält er sich mit ihr vom satte] herab, und warum nimmt er abschied
ehe er davon reitet? — In B fehlt die Strophe, h zeigt sich auch
an dieser stelle als überarbeitet, ein Zeugnis aus der form fehlt
auch hier nicht; das praeteritum hraste in v. 6 gehört einer jungern
stufe der sprachentwickelung an. es kommt gewis nicht, wie Zu-
pitza in der anmerkung meint, von einem schwachen verbum hresten
her, sondern ist das praeteritum des starken verbums, das durch
form&bertragung von der schwachen conjugation ein e empfangen
hat. späterhin erreichte diese bildung grofse ausdehnung, sie findet
sich aber schon bei Ulrich von Liditenstein im frauendienst 95, 20
seige st. seic; 290, 29 gäbe st. gap; 220, 15 vande st. vant.
Ferner ist B in den Strophen 108—112 kürzer als h; an stelle
der fünf Strophen hat die alte hs. nur eine, die zusammengesetzt
ist aus den ersten elf versen der str. 108, dem zwölften von str. 109,
und einem dreizehnten eigner erfindung; aufserdem stehen die
Stollen der str. 108 in umgekehrter Ordnung, der Inhalt ist der
folgende: als Dietrich im kämpf mit den beiden in drohende gefahr
gebracht ist, greift Hildebrand helfend ein (107). wie ein schiff
durch die wilden fluten bricht, sprengt er auf seinem rosse Lewe
ins gedränge und schlägt mit seinem schwort Vreise die funken aus
den helmen (108). vier und zwanzig mann tödtet er, Dietrich die
übrigen (109). so wurde der streit beendet. Hildebrand wünscht
seinem herrn glück dafs er ihn so wohl bestanden; das seien även-
tiure; immer werde man ihn preisen dafs er so hohes lob um der
frauen willen erworben habe (HO). Dietrich aber ist unempfänglich
für diese anerkennung. wenn das äventiure sei, solle man ihr billig
aus dem wege gehen. Hild^rand und die frauen trachteten ihm
nach dem leben; aus tiefen wunden ströme ihm das blut (111.112).
er bedaure, dem alten meister gefolgt zu sein, heiser wäre er in
Bern geblieben, höhnisch envidert Hildebrand, er habe inzwischen
schach gespielt und mit hübschen frauen getanzt (1 13)
^Enttiuwm* sprach her Dieterich
'so ist diu tdgali ungelich
302 ÜBER VIRGIMAL
gewesen zwischen uns beuien:
so vihte ich disen ganzen tac,
daz ich von müede niht enmac,
mit 'kmgetouften heiden.*
er sprach ^herre so wol dan
mit mir zuo den vrouwen:
ir sulnt die wunden sehen Idn
und si den schaden schouwenj
der iu ist worden durch si kunt.
dd hcerent wise meister stio, und suüu ir toerrfe»
wol gesuni,'
nachdem der Berner den spott, der in den letzten worten liegt, zu-
rückgewiesen und noch einmal seine üble laune zu erkennen ge-
geben hat, erklärt sich Ilildebrand näher, und beide reiten dahin,
wo das mädchen zurückgelaisen ist. — Es ist klar, daOs str. 108—
110 nicht fehlen dürfen; dafs Hildebrand in den kämpf eingreift,
und dafs derselbe beendet wird, durfte und konnte nicht ver-
schwiegen werden, die Strophe in B erfüllt diesen zweck nicht.
B ist also hier oflenbar verstümmelt, und wenn dies der fall ist,
so wird man auch str. 11 1. 112, die allenfalls entbehrlich sind, und
Str. 114, die ohne Schädigung des Zusammenhangs ausgebfsen
werden kann, nicht beanstanden dürfen; weder form noch inhalt
bietet in ihnen einen anstofs.
Durch die einräumung, dafs der text in B an dieser stelle das
echte nicht bewahrt hat, wird der leser hoffentlich nicht zu der an-
nähme verführt werden , dais dadurch die ausführungen über str.
79 — 92. 103 an beweisender kraft verlören, denn nicht auf äufsere
autorität der hs., sondern auf gründe, die aus inhalt und form des
gedichtes gezogen waren, habe ich mich berufen, und es ist doch
sehr wohl möglich, dafs eine hs. im allgemeinen den echten text
bewahrt hat und doch an einigen stellen entstellt und verstümmelt
ist dafs der Schreiber von B oder seiner quelle, mit willkürlicher
absichtlichkeit das original geändert habe, folgt aus der besprochenen
stelle nicht, im gegenteil, da er statt fünf Strophen, die für den
Zusammenhang ganz unentbehrlich sind, eine einzige setzte, die
nicht einmal dem nächsten bedürfnis genügt; da er in dieser einen
Strophe zwecklos drei verse umstellt, im schlufs zweck- und sinnlos
einen vers aus str. 109 aufnimmt, und um das mafs der Strophe zu
füllen noch selbst einen vers zusetzte, so scheint es vieknehr dtb
ÜBER YIRGINAL 303
er in seiner vorläge eine lücke hatte , die er nicht nach einer hs.
sondern nach unzulänglicher mundlicher angäbe oder aus eignem
untreuem gedächtnis ersetzte.
Die annähme, dafs h 79—92. 103 unecht, h 108—112. 114
hingegen echt sind, findet eine letzte willkommne bestätigung in
der bearbeitung* des heldenbuches. von den ersten fünfzehn Stro-
phen findet sich dort keine spur (vgl. str. 32. 37), die andern aber
lafsen sich alle nachweisen (vgl. str. 38 — 40).
Dafs das alte gedieht, welches in der Virginal fortgesetzt ist,
auch interpoliert wurde, ist gezeigt; ob und wo auch ohne das
Zeugnis der hs. B interpolationen zu erkennen sind , lafse ich un-
erörtert; nur eine stelle mufs ich noch erwähnen, damit sich der
geführte beweis abrunde, eine stelle ist noch im ersten teil der
Virginal übrig , wo ein zweisilbiges wort mit ursprünglich kurzer
Stammsilbe als klingender ausgang gebraucht wird, in dem reime
gesogen : klagen trägt die achte Strophe dieses kennzeichen des fort-
setzers und interpolators.
Im eingang der Virginal schliefst sich die neunte Strophe ihrem
inhalte nach unmittelbar an die zweite. 'Ein beide reitet mit achtzig
streitbaren mannen hinaus ins land, um preis und ehre zu erwerben
(1). er kommt nach Tirol und bedrängt hart die königin. die künde
kam auch vor Dietrich und Hildebrand.
her HiUebrant mit zi^ten sprach
'Mi ir diu künegin lideny
wir miUzen dulden ungemach
darumbe in herien striten
vil snellicliche an dirre stunt:
min herre unde ich miUzen dar: so wirt uns
äventiure kunt.*
Str. 9 Der alte meister Hiltebram
nam den jungen bi der hant
und vuorte in an ein ende,
er sprach ^vil lieber herre min,
wie lange weint ir heime sin?
ich sterbe odr ich erwende
vil griuweliche gröze klage,
diu ist in iuwerm lande,
vemement reht waz ich tu sage:
301 ÜBER VIHGINAL
wir hän sin iemer schände,
da% man sus wüestet unser lant.
wol iif, länt uns riten dar, so mrt uns iloeiKticrs
trkani'
Diese beiden Strophen stehen im engsten Zusammenhang; in
der zweiten wird ausgeführt, was in der ersten beschlofsen war; in
den schlufsworten beider Strophen ist ihre nahe beziehung auf die
natürlichste weise ausgedrückt, getrennt sind sie in dem gedieht
zunächst durch vier Strophen, in denen die glänzende rüstung des
beiden beschrieben wird, und dann durch zwei, wo es heifst, der
lierner habe inzwischen bei den frauen gesefsen. sie hätten ihn
gefragt y ob er schon äoentiure erlebt habe; und da ihm das ding
noch völlig unbekannt gewesen, sei er schamrot zu seinem meister
Ilildebrand gegangen, um hülfe zu finden.
'die vrouwen hänt gevräget ser
mich nach dingen, der ich niht umz: daz Ut mir
an dem herzen iwarJ*
Hier ist zunächst auffallend, dafs die Waffenschilderung sich
nicht an die erwähnung des beiden anschliefst, sondern den Zu-
sammenhang unterbrechend auf str. 2 folgt. Zupitza meint in folge
dessen, dafs str. 2 hinter str. 6 zu setzen sei. möglich ist das; viel-
leicht aber ist die beschreibung , die ausführlicher noch einmal in
Str. 31 — 37 erfolgt, überhaupt nicht das werk des alten dichters.
wie dem auch sei, in Ordnung kommt die stelle weder dadurch, dafs
man str. 3 — 6 für eine interpolation erklärt, noch dadurch dafs man
sie umstellt, denn einen grölsern anstofs bietet str. 8 und ihr Ver-
hältnis zur folgenden, wie aufserordentlich ungeschickt fragt doch
Dietrich; er will wifsen was äüentiure ist, und sagt nur, man habe
ilin nach dingen gefragt, die er nicht kenne; das bekümmere ihn.
und wie seltsam benimmt sich Hildebrand dem gegenüber, er for-
dert nicht seinen Zögling auf sich etwas deutlicher auszudrücken,
damit er ihn verstehen und in seinem herzeleid trösten könne; er tut
vielmehr so, als habe er die klagenden werte gar nicht vemommeOf
und benutzt die gelegenheit, die ihm den Dietrich zu guter stunde
in den weg führt, nur um seinen beschlufs auszuführen, deutlicher
kann sich ein interpolator kaum zu erkennen geben, str. 8 mit
sagen : klagen als klingendem reim ist unecht; mit ihr fallt str. 7.
— Bestätigt wird die athetese dieser Strophen wieder dadorch,
dafs sie in der bearbeitung des heldenbuches fehlen, doch darf
ÜBERVffiGINAL 306
man in diesem falle der einstiromung von d kein all zu grofses ge*
wicht beilegen, da im eingang die beiden gedtchte stärkere diffe-
renzen zeigen.
3. Dietrichs erste ausfahrt die Verbindung zweier
gedichte.
In den vorstehenden auseinandersetzungen ist zu wiederholten
malen auf die bearbeitung im heldenbuche bezug genommen, ohne
dafs ein drittes umfangreicheres gedieht, das Starck unter dem titei
Dietrichs erste ausfahrt aus einer hs. des 15 jh. herausgegeben hat,
berücksichtigt wäre, die berechtigung eines solchen Verfahrens
mufs erst nachgewiesen werden ; denn Zupitza meint (s. XII) schon
die vergleichung der ersten sirophe in d (d. h. der bearbeitung des
heldenbuches), die fast wörtlich zu w (dem gedieht von Dietrichs
erster ausfahrt) stimmt, während h (die Yirginal) nichts entsprechen-
des hat, beweise, dafs die 408 Strophen, aus denen nach ausdräck-
licher angäbe des beai*beiters die 130 in d ausgezogen sind, ihrer-
seits eine abkürzung der Umarbeitung waren, die sich in w erhalten
hat. verhielte sich die Sache wörklich so, dann dürfte man sich
allerdings nicht mit Umgehung von w auf das Zeugnis von d bezie-
hen; aber die Verhältnisse liegen anders.
Im grofsen und ganzen stimmt w mit d überein, denn mit d
hat es die abenteuer auf Orteneck und den schlufs gemeinsam;
aber es hat aufserdem audi noch Dietrichs gefangenschaft in Muter:
nach den kämpfen auf Orteneck nämlich reiten Dietrich und seine
genofsen wieder nach Aron, ruhen dort vierzehn tage und treten
dann die reise zur Virginal an, auf welcher Dietrich von Wicram
gefangen wird, die fahrt von Aron zur Virginal und der empfang
der gaste wird in w 495 IT. in völliger Übereinstimmung mit h 308
S* erzählt auf die abenteuer in Orteneck, auf Dietrichs Waffen-
brüderschaft mit Libertein, auf die befreiung der drei Jungfrauen,
die Orkise einst gefangen hatte, auf den fang des riesen, auf all
diese dinge, die doch in w unmittelbar voran gehen, findet keinerlei
beziehnng statt. Virginal läfst sich IleJfrich und Portalape vor-
stellen (w 538. h 352) , von Libertein ist keine rede , auch vom
riesen nicht, und was mehr als auffallend ist, nicht einmal von den
drei jungfirauen, die sie einst in die gefangenschaft gegeben hatte,
in h ist natürlich von diesen dingen auch nicht die rede, denn die
taten auf Orteneck werden dort nicht berichtet, in w aber bezeichnet
306 ÜBER VIRGINAL
dies plötzliche verschwinden aller erinnerungen an das vorangegan-
gene nicht eine naht, nein einen offnen rifs. — Ebenso plötzlich aber
noch viel seltsamer tauchen nun alle diese personen wieder auf,
sobald in Übereinstimmung mit h Dietrichs erlebnisse auf Muter
und seine befreiung erzählt sind, in der gefangenschaft hatte
Dietrich allein gesefsen. als es ihm jetzt endlich gelingt zur Virginal
zu kommen, führt er ihr die drei Jungfrauen zu, die er ein halbes
jähr früher befreit hatte und die, wir wiDsen nicht wo, während
dessen verweilt haben, sie werden von der Virginal mit frenden
empfangen und erzählen von Orteneck, aber von Muter wifsen sie
nichts (774 — 776); auch der riese stellt sich ein (801) und herr
Libertein (833). die personen hingegen, welche in der episode von
Dietrichs gefangenschaft bedeutende rollen spielten, sind ganz von
der bühne abgetreten, als Dietrich liebe zur Virginal spürt, berftth
er sich (str. 833) mit Hildebrand , Helfrich, Rotwein und Libertein,
also nur mit personen, mit denen er auf Orteneck gewesen war;
von den Wülßngen, die ihn aus Muter erlöst hatten, keine spur; ja
Str. 840. 843 als er seine hochzeit feiern will , läfst er sie erst aus
Lamparten herbeiholen.
Es dürfte unnütz sein auf den beweis einer sache, die so klar
liegt, noch weitere mühe zu verwenden: Dietrichs gefiingenschaft
in Muter ist in w ein fremder , ganz roh eingeschobener bestand-
theil, der aus h oder einer nahestehenden bearbeitung entlehnt ist
was nach seiner ausscheidung übrig bleibt, fügt sich wohl anein-
ander und stimmt im wesentlichen mit d überein. die quelle von
d ist also nicht ein auszug von w gewesen, sondern w ist aus einer
erweiterung und Verschmelzung dieser oder einer nahverwandten
quelle mit der Virginal hervorgegangen, dafs der bearbeiter will-
kürlich verfuhr und auch im einzelnen sein werk nicht beCserte,
sieht man leicht, wenn man die partie, für welche die Virginal
quelle ist, mit h vergleicht (w 495 — 766. h 308—921). manche
lästige Wiederholung zwar ist in wegfall gekommen , aber der teit
so verwildert, dafs an eine reconstruction gar nicht zu denken iat
4. Die quelle von Dietrich und seine gesellen.
h hat sich also als fortsetzung eines altern gedichtes oder ge*
dichtteiles ergeben, w als eine Verschmelzung zweier gedichte, von
denen das eine zur sippe von d , das andere zur sippe von h ge-
hörte: es erübrigt noch zu untersuchen, ob die quelle von d ein
ÜBER VmGINAt 307
einheitliches gedieht oder wie h ein fortgesetztes und überarbeitetes
war. die Untersuchung hat es mit einem ziemlich unzulänglichem
material zu tun, mit dem dürftigen auszug im heldenbuch, in dem
das original auf weniger als auf ein drittel seines umfangs zusam-
mengeschrumpft ist, und mit der bearbeitung in w, die wie die
yergleichung mit h lehrt, so willkürlich ist' dafs sie auf die gedanken
im einzelnen und auf die form keinen schluTs gestattet, aber so
viel erkennt man doch, dafs das gedieht viel mehr innern Zusammen-
hang und abrundung hatte als h. von den Unebenheiten , welche
man im ersten teile der Virginal wahrgenommen und verzeichnet
hat, faUen die stärksten in d weg; namentlich auch der anstols,
welchen eine äufserung Hildebrands erregt (h 61): Dietrich würde
seiner spotten, wenn er sähe, dafs er nicht einmal eines herr wer-
den können, während er jenem befohlen habe, allein ganze rotten
zu bestehen, in der Virginal wird von einem solchen ansinnen
Hildebrands vorher gar nichts erwähnt; in d hingegen sagt er zu
Dietrich als sie in die wilde kommen, bald werde der heide mit
seinen achtzig gesellen kommen; er solle ihnen rechte totschläg
geben und sich nicht kümmern lafsen, wenn er im kampfgewühl
von ihm abgedrängt werde (d 10). auf diese stelle bezieht sich
offenbar Hildebrand, das sieht nicht wie die ergänzung eines über-
arbeiters aus, der dem befremdenden eindruck einer spätem stelle
begegnen wollte, sondern wie ein echtes glied des alten gedichtes,
das der ungeschickte Überarbeiter in h unbesonnen verwarf. —
Der schlufs ist viel befriedigender als in h, und die Verbindung der
beiden haupttheile des gedichtes eine viel befsere. auf die heirat
zwischen Dietrich und Virginal zielt die ganze anläge des gedichtes,
die gefahren Dietrichs in Orteneck sind dadurch motiviert dafs dort
ein söhn Orkises herrscht, der seinen vater rächen muüs, die be-
ziehung auf das hauptthema auch in diesem teile festgehalten, da-
durch dafs hier noch drei Jungfrauen der Vii*ginal befreit werden.
— Nichts scheint gegen die annähme zu sprechen, dafs in der
quelle von d ein altes einheitliches gedieht seinem wesentlichen in-
halt nach bewahrt, nicht wie in h nur ein teil beibehalten und von
einem jungem dichter fortgesetzt wurde.
Nichts desto weniger glaube ich dafs auch schon in der quelle
von d das alte gedieht im einzelnen stark überarbeitet und entstellt
war, wie ja auch w 495 — 766 im ganzen h 308 — 921 folgt, im
einzelnen aber weit von ihm abweicht. — Im anfang des gedichtes,
308 ÜBER VIRGINAL
wo der verfafser des heldenbuches, wie die vei*gIeichuog mit w lehrt,
wenig gekürzt hat, wird erzählt, ein alter buser heide Tereyas habe
einen söhn hinterlafsen, der ganz in die fufsstapfen des vaters ge-
treten sei. achtzehen jähr alt sei er mit achtzig mann hinaus ge-
ritten, um raub, mord und brand zu begehen (str. 1. 2). die her-
zogin von Zertugein, eine heidnische zauberin, habe dem Tere?ai
achtzig mann geschickt, damit er gegen die Christen kämpfe (str. 3).
— Es leuchtet ein, auch abgesehen von der Verwirrung in den na-
men, wie ungeschickt sich die dritte Strophe an die zweite schliebt
in der zweiten reitet der heide schon mit seinen achtzig reitem aus,
in der dritten erhält er sie erst und zwar von einer herzogin , die
nachher nicht wieder erwähnt wird, in h ist von diesen drei atro-
phen nur die zweite vorhanden , und sie ist glaube ich auch allein
echt, d. h. dem ursprünglichen gedichte angehörig, die erste sollte
die Vorgeschichte des beiden angeben, die andere seine ausfahrt
motivieren, das letztere namentlich ist übel gelungen ^
1 Interessant zu sehen ist, wie der bearbeiter von w, der zn anfan^ uiüt
aufgrabe zwei gedichte za verschmelzen mit mehr eifer und Sorgfalt verfolgte
als nachher , sich diesen Schwierigkeiten gegenüber verhielt er linderte dea
eingang der dritten Strophe und stellte sie vor die zweite, die herzogin tm
Zertugein (oder Arabin, wie sie bei ihm heifst) zieht den jaogen heides auf
und entsendet ihn, als er erwachsen, zum kämpf gegen die Christen, so hat er
Zusammenhang zwischen seiner ersten und zweiten Strophe hergestellt; aber
die zweite und dritte klaOen doch auseinander, nach diesen drei eingangistro-
phen, die er aus der quelle d nahm, geht er auf h über und bringt die waffea*
sehilderung (h 3 — 6 = w 4 — 7). dann kommt ein stück eigner erfinduog, uaek
einer überleitenden Strophe die geschichte der Virginal, wodurch sie sich Or-
kises feindschaft zuzog und des heidnischen hundes schreckliche bedruckung
(8—24). — Hieraufkehrt der bearbeiter wieder zu seiner vorläge zorfiek. die
nachricht kommt vor Hildebrand, und der beschliefst mit Dietrich den heidea sa
strafen, an diese Strophe sollte sich, wie oben gezeigt gleich h 9 aaschliefita;
der bearbeiter wollte aber h 7. 8 nicht übergehen, und suchte nun den inaaa-
menhaog zwischen h 2 und h 7 so gut er konnte herzustellen. Hildebrand er>
zihtt Dietrich, dafs ein junger mensch eine königin bedränge, und daft es ihn
zukomme ihr zu helfen (w 20). Dietrich aber, der an ernstem kämpf nock alcht
teil genommen, hat keine lust dazu ; fechten, schirmen und turniereu zwar ver-
steht er, auch mit frauen höfisch zu reden, an anderes aber kehrt er sieh nieht
(w 27). der kluge Hildebrand aber zweifelt nicht dafs es ihm noch geUngn
werde, den jungen mann zum streit zu bringen, aufmerksam wartet er die gt-
legenheit ab (28). nun kommt: ^Einsmal der edel Berner sms* usw. (w 29. 30
c= 6. 7. 8). man mufs gestehen zwischen h 2 und 7 ist es dem nberarbeiter
gelungen eine erträgliche Verbindung herzustellen ; die ungeschickte verbia-
dung zwischen h 8 und 9 hat er nicht zu ändern versucht. — So wucherte dlei e
art von poeste in üppiger lebenskraft, aber oft ungeniefsbar.
ÜBER VIRGINAL 309
Wie hier so giebt sich auch in der beschreibuDg von Dietrichs
kämpf gegen die heiden (d 32 — 35; w 135 fT.) die quelle von d als
Überarbeitung kund, in der ältesten gestalt liegt dieser kämpf in
der hs. fi vor. weder dem bearbeiter von h, noch dem der quelle
von d schien er die gehörige breite zu haben; jener legte vierzehn
Strophen ein, dieser berichtet sehr abweichend und viel detailierter.
Deutlicher noch als an diesen stellen tritt die interpolation d
20 (vgl. w 123 ff) zu tage, der beide, den Hildebrand erschlägt,
hetzt die Jungfrau mit hunden, die Hildebrand langt und an einen
bäum bindet, nachher werden sie nicht wieder erwähnt in h fehlt
diese kleine episode, deren urbiM wohl im Ekkenliede str. 162 ff,
ertialten ist
Die resoltate der vorstehenden Untersuchung sind kurz zu-
sammengefafst folgende:
Ein altes gedieht erzählte den kämpf Hildebrands und Dietrichs
gegen den heiden Orkise und seine achtzig gesellen, ihre drachen-
kämpfe, ihren besuch auf Aron, die abenteuer auf Orteneck und
Dietrichs Verbindung mit Yirginal.
Der erste teil dieses gedichles Hiirde überarbeitet und fortge-
setzt in der Yirginal.
Das ganze gedieht wurde überarbeitet in der quelle von d.
Beide Überarbeitungen wurden in ein gedieht verschmelzt, so
dafs die zweite zu gründe gelegt wurde, dies gedieht ist w.
Aus der zweiten bearbeitung wurde im heldeiibuch ein auszug
gemacht
Wenn ich nun zum schluls zu der frage zurückkehre, von der
ich ausgegangen war , ob der ungenannte dichter der Yirginal der-
selbe sei wie der des Goldemar, Sigenot und Ekkenliedes, so er-
scheint sie jetzt als identisch mit der folgenden: darf man behaupten,
dafs der vorausgesetzte dichter des Goldemar, Sigenot und Ekken-
liedes eine ungeschickte Überarbeitung und fortsetzung eines altem
gedichtes gehefert habe, die sich in gleicher weise von ihrer altern
vorläge und von jenen drei gedichteu entfernt. — Bejahen wird
sie niemand; vielleicht aber wird mancher annehmen dafs jenes
ältere gedieht ihm zukomme.
WILMANNS.
Z. t D. A. neue folge III. 21
310 zi:i(;msse üM) excukse
ZEÜGNFSSE UND EXCURSP]
zun DEUTSCHEN HELDENSAGE.
(ZWEITE NACHLESE.)
Kurz nachdem die zweite ausgäbe der heldcusnge erschienen
>var, erhielt prüf. Müllenhon* noch aus dem nachlafse Wilhelm
Grimms eine anzahl von nolizcn zur heldensage. er übergab mir
dieselben mit anderem material das er selbst gesammelt oder von
andern erhalten hiitte zur bearbeilung.
Aus dem Grimmschen uachlafs stammen von den folgenden
nummern 61,2. 65,2\ 71,2. 72. 76,3. 77,1 . 79, 1. 80,3. 81,1. 82,1. von
Mfiilenhoir wurden mitgeteilt 61,4. 63,1. 2. 64,1. 2. 67. 70. 71,1.
81,4. 85,1. vonDümmler 61,3. 65,1. 69. vonBirIinger66,1.2. von
Gödeke der schon in seinen elf buchern deutscher dichtung und
im grundrifs 79,3.4. 82,2 angeführt hatte, erhielt ich 78. 81,2. 3.
82,4. 83. 84,4 und 85,2. die übrigen Zeugnisse deren bekannt-
machung nicht angegeben ist habe ich hinzugefügL
LXI.
1. Zu X, 2 zs. 12,290. in einer Urkunde vom j. 791 dieTar-
dif, monumenls historitjues Paris 1866 s. 70 abdrucktbegegnet eben-
falls llildebrandus comes et iilius suus Nevelongus.
2. Zu X, 2 (12,292). eine Urkunde in Pistoja vom j. 812
(Fioravanti, memoric storiclie della citta di Pistoja, 1758, docu-
nienti p. 16.) erzfddt dafs lldepertus der abt des klosters SBartho-
lomaei unter könig Pipin von Ilothechildus veiirieben und ipso mo-
nasterio tunc datus fuisset in benelicio Nebolugno genere Bavarw,
dafs aber hernach die monche reclamieren, weil non aliunde ilebet
lieri ordinationc nisi de ipsa congrcgatione und prefato Nebolugno
de eodem nionastcrio foris ejeceruut und ihren abt zurückrufen. —
dieser .Nebolugnus scheint ein laie gewesen zu sein ; dafs klöster
den äbten von laien damals öfter entrifsen wurden, zeigt Ölsner,
Jahrbücher des fränk. reichs unter Pipin s. 230.
ZUR DEUTSCHEN HELDENSAGE LXJ— LXUI 311
3. Der Nivelnngus (Nivelongus) comes von dem zs. 12,293 ge-
handelt ist erscheint auch in einer Urkunde vom 10. april 868
unter den optimates gloriosissimi regis Karoli , s. Tardif , monu-
ments historiques 1866 s. 130. 131.
4. Zu XIX, 4. ein gleich alter Hertbort erscheint neben Gelf-
radus als zeuge in einer Weihenstephaner Urkunde 1138 — 47 MB
9,397.
5. Mit zu den ältesten belegen für den namen Biterolf (vgl.
XXUI, 1. XXXV, 1) gehört merolfnm das jähr 1 140, im Urkunden-
buch des landes ob der Ens 1,555. etwas jünger ist das. 1,398
Meinhardus ßnis pitrolfi um 1220.
Ein Pittrolfshof und ein Synndramshof werden im j. 1373 er-
wähnt, Brandt, urkundenbuch der familie Teufenbach 1867 s. 113.
Aus dem gültenbuch des Wiener Schottenklosters (quellen und
forschungen zur vaterl. gesch. Wien 1849) hat JGrimm in den nach-
tragen zu der abhandlung über eine Urkunde des 12. jahrh. (kl. sehr.
2,356) auTser der Diemudis Staudfuchsinn die nr. XLIV angeführt
ist, auch eine Kterolfinne s. 186*. angemerkt
LXU.
Zu XXXIH. ein zweiter Sarih begegnet in einer Urkunde
von Pavia vom j. 930, die Muratori antiq. Ital. 2,935 abdruckt,
nach dem schlufs ex jussione suprascripto Sarilone comes palacii
et judicum ammonicione scripsi verbefserte Muratori schon den
eingang in eorum presentia Enesariho comes palacii zu esset Sarilo.
das chronicon Farfense erwähnt mehrmals einen marchio Sarilo
der später abt von Farfa war, s. Muratori scr. rer. Ital 2, 2, 295.
303. 475. dieser ist sicher mit dem oben erwähnten comes palacii
identisch.
LXHI.
1. Scheller, shigtbok der stad Brunswyk s. 278 führt unter
den geschlechtern der stadt auch Ylyas an. in den Urkunden wird
der name bald Ylyas bald Elias geschrieben, vgl. XXIY zs. 12,354.
2. Scheller s. 280 hat auch Memeringe, und ein Hinrik Mem-
bring kommt im gedenkbuch 1,46. 2,86 um 1400 vor. andere
nachwdse des beinamens stehen XXVI, 7. merkwürdig ist hier aber
die form desselben die sich den dänischen liedern vergleicht, HS
nr. 144.
21 ♦
312 ZEUGMS8E UND EXCURSE
3. In den recessen der Hansetage 1,232 wird im j. 1363 ein
Tidericus uppem perde erwähnt, es ist möglich dafs dieser beiname
auf das reiterbild Dietrichs von Bern anspielt von dem die Thidrekt-
saga erzählt (XXI, 3. 4.) oder auch auf Dietrichs ende, s. XXI, 7.
LXIV.
1. Der XXYI, 1 nachgewiesene beiname Poymunt findet sich
auch noch im vierzehnten Jahrhundert: VincBrandl, urkundenbuch
der familie Teufenbach, Brunn 1867 s. 9 Heinrich der Poymuni a.
1343. s. 60 Dyetlein dem Pöymund a. 1366. s. 112 Dietlein'deM
Peymund a. 1373. s. 78 dez erbern chnechts Aelbeins dez pojf-
mund a. 1 368.
2. Wegen der ver^vandtschaftlichen beziehungen bemerkens-
wert* sind folgende namen des 14. Jahrhunderts, urkunden-
buch des landes ob der Ens 5,129 brewnhaldten jer Muemlein
Dietrekhs des vertier khündt a. 1314 (aus einem vidimierten codex
von 1 632). 5,324 juncvrovn Praunhüten kern Dietreichs tochter ifes
Ptrner a. 1322. — 5,573 Ulrich der chaufman vnd sein aidem
Dietrich Hildeprantz svn a. 1 330.
Oben XXYI, 9. XXXVUI sind solche willkürHche Veränderun-
gen der epischen Verwandtschaft aus dem 1 4. jahrh. nachgewiesen,
unter nr. XY auch schon aus älterer zeit.
LXY.
1. Ältere Zeugnisse für die Harlunge im Breisgau, als das von
Freige HS 151*' angeführte, bieten Beati Rhenani Selestad. renim
Germanicarum libri tres, 1531 herausgegeben, in der ausgäbe Ar-
gen tor. 1610, Üb. H p. 177 a6 Harelo Harlingi, quorum olim fuit
Brisiacum. lib. III p. 281 oHm montcm Brisiacum //are/ufijfi possi-
debant, und Seb. Münster, cosmographei 1544 s. cxlix Harehmgi
seind die Breifsgöwer.
Zu beachten ist in der ersten stelle die fingierte ableitung der
Harlunge von Harelus.
2. Zu HS 38 anm. sind noch zwei Harlungeberge nachzutragen.
a) Mencken script. rer. germ. 3, 839 sagt daCs ein berg bei
Leisnig, auf dem die ruinen einer bürg sich finden, Harlungeberg
heifse. dafs die genealogie der Pegaucr annalen, zu der Mencken
diese notiz macht, den Harlungeberg bei Brandenburg voraussetzt,
ist HS nr. 35'' gezeigt.
ZUR DEUTSCHEN HELDENSAGE LXIV— LXVII 313
b) Otto IV baute im jähr 1204 bei Goslar eine bürg, Arnold
von Lübeck 6,5 (MG 21,217): rex autem Otto reversus ad sua,
nondum dimisso exercitu, ediGcavit castrum firmissimum Harlun^
gmberch, undeGoslariensesnimisafOictisunt. könig Philipp erschien
im nächsten frühjahr in Goslar um die bürg zu erobern , aber es
gelang ihm nicht: ann. Col. max. a. 1204 MG 17,818 und Abel,
könig Philipp s. 178.
Die erzählung von dem bau der bürg wiederholt Eikes chronik
8. Sl** Schöne, s. 450 Mafsmann: de koninc Otte voir uyg wederinde
buwede Harlingeberg, aus ihm entlehnen sie wörtlich die chro-
nik des Franciscanerlesemeisters Detmar 1,83, die Magdeburger
schöppenchronik, ausg. von Janicke 127,1 (den Herlingeberch) und
Fr. Closner, ausg. von Hegel 143,2.
Ein lateinisches gedieht von Heinrich Rosla über die Zerstö-
rung dieser bürg hat Meibom Script, rer. germ. 1,771 bekannt ge-
macht unter dem titel Herlingsberga , s. Lorenz Deutschlands gc-
Schichtsquellen s. 151.
LXVL
1. Im Statutenbuch von SchalThausen, begonnen im j. 1385,
wird hl. 73 die grenze eines bezirkes der montant am randen an-
gegeben, es heifst darin von Hetzenhoven den Buochberg ufT durch
die schneschlaifß biss ufT den Buochberg vnd übern ruggen ufT dem
Buochberg biss ufTGalga in den brunnen und usserm brunnen biss
Krefnkätm weg biss an das riet usw.
2. Dingrodel von Stetten (14. oder| 15. jh.) im archiv zu
Karlsruhe: ze Altinkon bi Vasoltes guote zem lewen ob VasoUes
aeker nebent dem Zäringer. vgl. XXVI, 2. Mone im anz. 5,3 1 1 wies
Vasolt aus dem 13. Jahrhundert in Sackingen nach, meinte aber, der
name finde sich im 14. 15. jahrh. nicht mehr im Badener oberlande.
3. Uhland G«rm. 6,325 wies auf das Alzeier weistum hin , wo
es heifst (Weist. 1,798) es hat auch herberg in diesem hof: Bcan-
denburg, der Volkerten, der Gerharten, Draguzis vnd Lubrethis.
Andere Ortsnamen die beziehung haben zur heldensage , s. bei
WGrimm HS nr. 47 anm.
LXVII.
Alcuin sagt in einem briefe an den biscliof Speratus (opp. ed,
Frohen 1, 1, 77)
314 ZEUGNISSE UND EXCURSE
Verb«') Dei Icgantur in sacerdotali convivio. Ibi decet lectorem
audiri, iion citharistam; serfnoties patrum , non carmina getUähtm,
Quid mim Hinieldtis cum Chiisto? Angusta est domus, utrosque
tenere non poterit. Non vult rex celestis cum paganis et perditia
nominelenus rcgibus communionem habere, quia rex Ule aeterous
regnat in caelis; ille paganus perditus plangit in inferno.
Die cursiv gedruckten worte fehlen bei Frohen, so dafs das
folgende gar keinen sinn giebt. sie sind hier aus einer handschrift
nach JaiTes mitteilung zugesetzt.
Ilinieldus kann kaum ein anderer sein als Ingeld der fürst dar
lleaitobearden, Frodas söhn, von dem Beöv. 2020 — 2066. Vidsith
47 — 49. Saxo gramm. s. 283 f. berichtet wird, es ergiebt sich
aber aus der stelle Alcuins dafs Ingeld in der sage eine würdigere
Stellung gehabt haben niufs, als ihm die spärhchen nachrichten der
angelsaclisischcn gedichte und Saxos erzfdilung anweisen.
LXVIII.
In Layamons Brut 2,463 wird von Arthur erzählt
[)a dude he on bis burnc
ibroide of stele.
])e niakede on aluisc smid
mit adelen bis craflte,
{)e WCS ihaten wygar (wigar hs. b)
|)e witegc (wittye hs. b) wurhtc.
die letzten vier Zeilen fehlen im französischen texte, s. die anmer^
kung 3, 376.
Maddon nennt die vier verse *a valuable addition to our scanty
knowledge of the mythological lore introduced into England from
Scandinavia\ ist auch kaum in dem namen des Schmiedes eine ent-
Stellung von Wieland zu vermuten , so ist doch dieser zusatz des
englischen bearbeiters bemerkenswert als parallele zur Wielandssage
wie. der HS nr. 8 m der anmerkung mitgeteilte.
LXIX.
1 . Dietrichs haus in Rom erw«lhnen aufser den XXI, 1 ange-
führten Chronisten noch Walram de unitatc ecclesiae, herausgege-
ben von Kluttcn 1520 s. 52 Hildebrant . . . fugit in Traianium, quae
scihcet munitio hactenus inexpngnabilis dicta est vulgo domm Theo-
darin; und Bernoldi chronicon a. 1084 (MG 5, 441) beriditet
ZUR DEUTSCHEN HELDENSAGE LXVHf— LXX 315
dab Robert Guiscard die geiseln der Römer aufhebt in castello
sancti Angeli, ^jficod domwn Theoderici dicunt.
2. Zu XXi. 3. Caiupi, bist, eccles. dl Piacenza 1, 468 teilt eine
Urkunde Karls lil Tom 5 juni 883 mit, actum in vico Fwitana Tite-
rid. spater heilst dieser ort Fontana frigida, ann. Piacent. a. 1242.
1244 MG 18, 486. 488; jetzt borgo di Fontana, zwischen Piacenza
und Parma.
3. In Pavia gab es auiser dem LU, 2 erwähnten palast noch
eine erinnerung au Dietrich. Muratori antiq. Ital. 2, 933 teilt
eine Urkunde von c. 908 mit, in deren eingang es heifst: dum . . .
in civitate Papiae in sacro palatio, hubi domnus Berengarius rex
preerat, in laubiam majorem ubi suh Teuderico dicitur, in iudicio
rcsederet loannes venerabilis episcopus sancte Ticinensis ecclesie.
man hat diese stelle auf die reiterstatue il Regisole gedeutet, über
die GRobolini, notizie appartenenti alla storia deila sua patria,
Pavia 1823 ausiührUch handelt, er erklärt sie 1, 189f. für ein
römisches werk und vermutet dafs sie den Lucius Verus, den bru-
der Marc Aurels, darstelle ; 2, 52 erkennt er darin Theodorich. er-
schöpfend behandelt das Regisol UGrimm , das reiterstandbikl des
Theodorich zu Aachen 1 869 s. 63 — 79. die werte sub Teuderico
bezeichnen nach Grimm s. 64 entweder die stelle des porticus wo
eine statue Theodoriclis stand, oder sie beziehen sich auf eine mu-
sivische darstellung desselben wie sie Agnellus (Muratori Script.
2, 123, abgedruckt bei Grimm s. 1) im jähr 839 in Pavia sah.
4. Ein musivisches werk das Dietrich darstellte erwähnt'Procop
de hello Goth. 1, 24 in Neapel, nach der lateinischen Übersetzung
hatte Mals mann zs. 1, 375 diese stelle mitgeteilt; UGrimm aao.
79 zeigt dafs im original dn^v in \priq>id(av %ivciy ^vyMifiivt]
steht und also nicht an eine statue gedacht werden kann wozu die
Übersetzung verleitet hatte.
LXX.
Die nachricht über den herzog Wilhelm von Angouleme \ die
US nr. 28 aus dem 12 Jahrhundert mitgeteilt wird, ist entlehnt aus
Ademars historia 3, 28. (MG 4, 127) die in der ersten hälfte des
elften jahrh. verfafst ist. liier heifst die stelle:
Willelmus denique Sector ferri, qui hoc cognomen indcptus
est, quia conimisso praelio cum Normaonis et neutro cedenti
poslera die pacti causa cum rege eonim Sterin solito con-
316 ZEUGNISSE UND EXCÜRSE
llictu deluctans ense corto nomine durissimo quem Widantif
faber cuserat, per media pectoris secuit simul cum toraoe
una.
Die cursiv gedruckten worte stehen nur in einer Pariser hs.
die interpoliert, sie gehören aber sicher in den text: der verlalser
der historia pontificum et comitum Engolismensium hatte sie schon
vor sich, für nomine der Pariser hs. steht in der hisl. pontific*
vel scorto. da corto schwerlich der name des Schwertes war, so ver-
mute ich daCs dieser name ausgefallen ist. die beiden worte vd
scorto sind nur eine glosse zu corto^ und man hat in ihnen nicht
eine corruptel des schwertnamens zu suchen.
LXXI.
1. Zu Otto von Freisingen 5,3 (HS nr. 24. ZE XXX, 1)
macht am rande eine band des 12. Jahrhunderts eine bemerkung
die den Widerspruch zwischen gcschichte und sage ebenso lösen
will wie Ekkehard von Aurach. die randnotc heifst: nisi forte
alius Theodericus fucrit sub AUila et item aUus sub Erminrico, quos
omnes vulgus Teutonicuui ])ro uno computarit in cantilena.
2. Albert von Stade zum j. 460 (MG 16, 304) folgt dem Ek-
kehard von Aurach, setzt aber bei Tlieoiloricum die worte zu^tieiiii/e
Verona nuncupant,
LXXII.
Zu XXYI, 6. über den Charakter der Kriemhild findet sieh
eine bemerkung die dem gewöhnlichen urteil entgegentritt in Bert-
holds lateinischen predigten , Leipziger hs. 496, bl. 57* : hec (a-
varitia) est peior uxor vel contectalis inter omnes uxores vel mulie-
res que um(|uam fuerunt. peior quam iezabel. quam atalia.
herodias venus diana semiramis. dieitur quod crimkiü amnm»
mala fuerit. sed nichil est.
LXXIII.
1. Der seltsamen nachricht über Etzels tod die HS nr. 129,1
aus der sächsischen chronik mitgeteilt ist ähnlich sagt Heinrich von
Mfiglin (sitzungsber. der Wiener akad. 1867. bd. 55,464)
konic Etzel der ertranc in slnem bliHe,
sint er ein blilklvergizer was.
auch die kaiserchronik 424,25 hat diese nachricht
ZUR DEUTSCHEN HELDENSAGE LXXI^LXXV 317
do geuogtes sich dar nach sciere
daz Ezzel retranch in sin selbes plute.
2. Die cronica de tempore creationis mundi, vor dem säch-
sischen weichbildrecht, ein dürftiger auszug aus Eike von Repgow,
wie Schöne, die Repgauische chronik s. 14 zeigt, hat die stelle über
Etzels schätz die HS nr. 48** mitgeteilt ist, auch aufgenommen, s. 33
der ausgäbe von AvDaniels und F?Gruben 1858: her vand ouch
den grossen schätz des koning Etzhs, der da manig jar vor begraben
was. in der nebenstehenden recension s. 34 heifst es Ezüs der
lange gevangen waz, was auf einem misverständnis beruht.
LXXIV. •
Zu HS nr. 134'*. unter den Juden des geistlichen spieles kom-
men auch vor (Germ. 3,275)
Staudenfues, Helmschrot und ir testes (?:moyses),
Israliel, Pessack vnd Johel,
Warrabas, Wülffring vnd her Feygel.
LXXV.
1. Was HS nr. 59,3 über Heinrich Vif und seine söhne gesagt
wird» bedarf mehrfacher berichtigung. Heinrich VH starb 1242
am 12 febr. in Martorano und wurde in Cosenza begraben; sein
söhn Friedrich 1251, während das todesjahr des jüngeren, Heinrich,
sich nicht feststellen läTst. s. Winkelmann, geschichte Friedrichs H
8.483.
Die groben iiTtümer der genealogischen verse, die eigentlich
zu bildern der einzelnen personen gehörten, hat WGrimm schon
besprochen, wie weit aber hier ein Zeugnis für die heldensage vor-
liegt, ist zweifelhaft. Rauchs text stimmt zu der hs. nr. 2782 der
k. k. hofbibliothek und ist wol aus ihr genommen, zwei andere hss.
aber, die WScherer für mich nachgesehen hat, nr. 2778 und die
hs. von Enenkels fürstenbuch im k. k. archiv, lesen wolf fridereich
statt wolf dietreich* vielleicht hat nur ein Schreiber den ihm be-
kannten namen der heldensage für das ursprüngliche wolf fride-
reich gesetzt, der zusatz Wolf zu dem richtigen namen Friedrich
liefse sich erklären nach der notiz in der Zimmerischen chronik
2,175: ein graf von Sulz gab seinem söhne zwei namen, Wolf und
Herman 'ufser der ursach, so der jung ain reuterich mann werde^
soll er Wolf haissen, wa uit, solle im der nam Herman bleiben.'
318 ZEUGNISSE UND EXCÜRSE
2. Qual](3 uls name von Wolfdietrichs sehwert ist HS s. 234
zu streichen, im inhd. wb. l,89i i^t die stelle des ge^lruckten kel-
denbuches falsch citiert, sie heilst bei Keller 547,33
Woldietrich den quallen
da in dem streite schanck,
er müstc balde fallen
wem er gab den getranck.
die handschriften des gemeinen textes (lloltzniann str. 2024) haben
auch die casur gereimt, twallen : vallen.
LXXVI.
1. Nach den neueren Untersuchungen über die deutschen
Chroniken des 14. und 15. Jahrhunderts lafsen sich die Zeugnisse
fnr die heldensage befscr übersehen. Hegel, die Chroniken der
deutschen stadte S,1S4 f. hat gezeigt wie vielfältig Könighafens
Chronik von den folgenden Chronisten, zumal des südwestlichen
Deutschlands, ausgeschrieben wurde, zunächst liegt cino soldie
entlehnung vor in der Klingenbcrger chronik (mitteilungen zur
Vaterland, geschichte, herausg. vom histor. verein in Stallen 1 ,84.
]le4i;el aao. 187 anm.), von der die Uuplysche chronik nur eine
handschritlt ist (s. Henne, diö Klingenbcrger chronik 1861 s. X),
so dafs HS nr. 130 gestrichen werden mufs. auch das älteste Jahr-
buch von Zürich, aus dem oben XXX, 1^ eine stelle angefuliri
wird, ist nur eine bs. dieser Klingenbcrger chronik. nach Hennes
ausgäbe ist zu lesen den icurmen (bei EttmüUer dem wurms) und
gedeiU statt gedenk.
Ferner entlehnt die Kölner chronik und ihre ungedruckte vor-
läge, die sogenannte Agrippina vom j. 1472, wörtlich aus Königs-
hofeu, s. Hegel 189. Müllenholf bemerkte schon zs. 12,373 unten
dal's die späteren Zeugnisse wichtig sind wegen der verringerten
teilnähme an der heldensage: bezeichnend ist dafür in der Kölner
chronik die art wie in der HS nr. 1 33 citierten stelle die worte
Königshofens nr. 1 17,2 verkürzt werden, die stelle bl. 9t* die
oben XXX, 1^ ausgehoben ist, entspricht Königshofens Worten
381,1 — 4 dirre vorgenante Dieterich von Bern was 31 jor künig
und herre zu Italia und zu Kome und wouete dicke zu Beme:
dovon yewan er deti nammen van Beme, wie doch er was us Ungern
gebom US der Gothen gesiebte.
Demnach ordnen sich die XXX, 1 c — h angeführten Zeugnisse
ZUR DEUTSCHEN HELDENSAGE LXXVI 319
so: c ^ und h gehen auf Königshofen zurück; Closener (d) und Jo-
hannes Rothe (e) auf Martin von Troppau. Steinhöwel ig) ist nicht
eine Übersetzung der flores temporum wie Loreni Deutschlands
geschichtsquellen s. 42 sagt, sondern ein dürftiger auszug, s. Hegel
8. 191 ; die flores temporum aber gehen ebenfalls auf Martin von
Troppau zurück. Martin berichtet nichts von sagen über Dietrich,
wol aber haben die flores temporum (Eccard corp. hist. medii aevi
1,1591) nach der ^Zählung daCs Dietrich plötzlich gestorben nnd
von Johannes und Symmachus in oUam Yulcani geworfen sei, wie
gott oflenbart habe, die worte : muUa de ipso cantatUur qua$ a jocu-
hUoribus sunt eonfkta. Steinhöwel knüpft diese worte unmittelbar
an die nachricht von Dietrichs plötzlichem tode; die beiden andern
angaben» XXi, 2. 7 fand er in den flores nicht vor. — die quelle
der Basler chronik XXX, 1' weifs ich nicht anzugeben.
Zu dem Zeugnis aus Eike von Repgow 1* sei noch bemerkt
dals es aus einer Heidelberger hs. (bei Mafsmann h) ohne Eikes
namen auch HS s. 207 angeführt ist.
2. Bei Königshofen ist die erinnerung an Dietrich von Bern
noch lebendig, das beweisen die gerade hier zahlreichen eigenen
Zusätze des Chronisten zu seinen vorlagen, auf die HS nr. 1 17,2
und vorhin unter nr. 1 mitgeteilten stellen dieser art folgt noch
381,5—10:
Etliche kigen lobent dism Dieterich gar vaste, und hette doch
einen bösen anevang und usgang, wan er was ein basthart und
fürte ein unkristenlich Arrianen leben und starp ellendekliche als
vor ist geseit. er betwang vil lant und lüte mit strite und mit uf-
setzen sines volkes und nüt mit sin selbes Sterke, also noch die herren
von Lamparten oder andere böse herren dunt.
Über den letzten satz s. die bemerkung des Chronisten 375,14
also nu herren die arm werdent, varent in Lamparten oder zu
andern herren. unter den leien sind die deutschen dichter zu ver-
stehen, denn die gelehrten Chronisten tadeln alle Dietrich, indem
sie ihren quellen folgen.
Noch zwei andere eigene bemerkungen giebt Königshofen über
Dietrich, s. 378,15 der keyser (Zeno) hette Dietriche von Bern liep,
wan er gar ein frummer hübescher knabe was und künde sich also
* vgl. nr. XLVl wo die Dacbricht über Dietrichs dracheokämpfe aus eiiici*
iiberarbeitong der Klingeuber^er chronik mitgeteilt ist.
320 ZEUGNISSE UND EXCURSE
wol gelieben, das in der keyser wolte han gemäht sinen erben und
nochkumen an dem riebe. — s. 388,1 fügt er zu den Worten: sus
gesellete sich Narses zu der Lamparter künige genant Arbure (d. i.
Alboin) der was dozumole mit den Lampariern zu Ungern, die aas
Martin von Troppau entlehnt sind, noch hinzu: wan die Gothen und
die Hünen mit irme künige Dieteriche von Berne hettent die lüte
z& Lamparten und zu italia vertriben usser irme lande, das sO gein
Ungern worent geflohen und wol 40 jar do wonetent e sü herwider
heym koment.
Königshofen nennt Dietrich stets den könig der Gothen und
Hunm die ihm für ein volk gelten; auch in der HS nr. 117, 2 an-
geführten stelle liest die vollständige hs. dis volkes der Goihen und
Hünen, ebenso wird Attila könig der beiden Völker genannt , zb.
375, 20. 377, 5 oder auch der Gothen künig 384, 15. die Verwech-
selung beider Völker ist also nicht, wie HS nr. 25 geschieht, auf
die italische volkssage zu beschranken.
3. Eine deutsche chronik aus der zweiten hälfte des 15.
Jahrhunderts, ohne ort und jähr gedruckt ^ beginnend hl. 1 Disse
hernach geschriben materien dauon dann diss büchlin sagt sind ge-
teilt in siben cappittel und bl. 2 von Ninus und Trebeta erzählend,
enthalt einige stellen über Dietrich von Bern, die aus Königshofens
hss. AB entnommen sind, aber eigentümlich wegen der wieder-
holten beziehung auf das singen und sagen der bauern.
a) bl. 25« (Kön. 376) item die wile dietrich von bem von dem
die ^ren smgend und $agetid ein küng gewesen ist über ein teil
diss volcks so will ich ettwas von im sagen.
b) bl. 26« (Kön. 380) Item als die puren von im singend wie
er und HiUehrand vil wurm vnd trachen ertoten, vnd wie er mit
Ecken dem Risem streit davon schribt kein Meister.
c) bl. 63t> (Kön. bl. 114^) indem kam gen Rome Dietrich von
Bern von dem die puren sitigen, vnd nachdem er küng vnd herre
was zu Rome von des keisers wegen da richte er die sach vnd hiess
Simachum babst beliben.
LXXVII.
1 . Ein Zeugnis für den Rosengarten, das auf den druck des
* Marsmann, Kaifterchronik .% 5]6 anm. citiert difse chronik und ta^
sie Ml zu Augsburg gedrurkt.
ZUR DEUTSCHEN HELDENSAGE LXWH 321
heldenbuchs zurückgehen wird, hat die Klagred eines jungen niünchs
über sein kutten (Gödeke grundrifs § 140, 6b) aus dem aufang des
16. jahrh.
drum wan man vch würt reformieren,
werdent sie (die bauem) dapffer zu uch schmieren
mit spiessen büchsen vnd helmbarlen,
als beschach zu warmhs im rosengarten.
2. Ein älteres zeugnis aus der Mörin ist HS nr. 128 über-
sehen, die unter nr. 3 dort angeführte stelle lautet weiter
des dorfFt ich wol gen brinhilt dort,
sye kann gar vil der scharpffen wort,
doch will ich tun als brüMld det
da sie z& untrms den rossgarten het
und wil mich nit erschrecken Ion.
3. Auch zwei andere Zeugnisse aus der Mörin sind nachzu-
tragen, bl. 46b man spricht her Dieterich van bem
der leb in wiester rumeney
vnd fecht allen tag mit wurmen drey.
bl. 50« Eckart sagt, der dichter würde sich auf das geheifs der kö-
uigin überall stellen:
wer es das Öde häuf» zä bem
darin der bemer was zu hauiz,
darab so nem er deinen graufz.
gemeint ist das amphitheater, s. XXI, 2.
Wie in der vorletzten stelle, so wird auch in Etzels hofhaltung
132 Dietrich in die wüste Rumenei versetzt
dor auf (auf dem rosse) do muster reiden
in die wüst Rumeney :*
mit wurmen mus er streiden,
pis vns der jungstag wont pey.
aber ersl in späterer zeit ist sie ein fabelland geworden, das der
dichter der Mörin 46b in die gegcnd von Babylon setzt
ich sprach *wer sie z& babylon
dort in der wüsten rumeney'.
früher, zur zeit der kreuzzüge wüste man befser bcscheid. Romania
bezeichnet einmal das land neben der Bulgarei, s. Neidhart 102,
24 aldurch der Unger lanty nider durch die Bulgerie, her wider Az
und durch die Ramanie, Eradius 4224 giebt auch eine gelehrte
erklärung des namens : weil Coustantin erde aus Rom nach Cod-
322 ZEUGNISSE UND EXCURSE
stantinopel bringen liefs und viele vornehme Römer dorthin ver-
setzte, von dhi ist daz selbe lant Romanie genant, aber auch ein teil
von Kloinasicn wird Romania genannt, dies ergiebt sich deutlich
aus den Chronisten von denen es genügt ein par stellen anzufüh-
ren, die continuatio Sanblas. zu Otto von Freising HG 20, 321
sagl: Fridericüs . . . ingressusque cum exercitu Asiam prosperis
successibus ad tempus incessit, omnibus ei in tota Romania pro
voto parentibus. von derselben kreuzfahrt Friedrichs I. berichtet
der codex Straboviensis (fontes rerum Austr. I 5, 56): fuimns
transpositi ... de Europa in Asiam moxque Romanie partes teuere
cepimus. Ipsa <{no<|ue que nimc Romania dicitur, pars uidelicet
Asie minoris, quondam duabus distincta est prouinciis, Frigia et
Bithinia. auch der TanhAuser weifs von dieser Romania und ist
nicht, wie Mafsmann, Eraclius s. 551 ihm vorwirft, verwirrt: MSH
2,87b
diu wite Troie lanc,
diu wart gar ane ir danc
zerst(cret, da muose stt diu Rumante stn.
Davon unterschieden wird die wüeste Romanie, welche die
kreuzfabrer zwischen Iconiuni und Cilicien (Armenien) passieren
musten. Arnold von Lübeck 1 , 9 erzählt dafs Heinrich der löwe auf
dem rückwegc b(4 Torsult, saracenisch Tortun, landete, und fahrt
fort: profecti autem per triduum transierunt per terram desertam
et inviam et inac^uosam, terram horroris et vaste solitudinis, que
Rumenia deserta dicitur. Et ita pervenerunt ad civitatem que juxta
linguam Turcorum dicitur Rakilei, in nostra lingua Eraclia. von
dort gelangen sie nach Axarat (heut Aktscha Schehr) wo der sultan
von Iconium sie empfangt. Eraclia wird HG 21, 122 falsch er-
klärt 'hodic Erekli s. Eregli ad Halym fluvium': es ist wie der Zu-
sammenhang durchaus verlangt das heutige Eregli das ziemlich in
der mitte zwischen Tarsus und Iconium, östlich von dem alten
Derbe liegt.
Unrichtiges giebt Hal'smann, Eraclius 551 und Kaiserchr. 3,
988 weil er nur die europäische Romanie kennt; ganz falsch ist
Hones meinung, beldens. 66, unter der wüsten Romanie sei die
italische Romagna zu verstehen.
Dafs auch Verwechslungen vorkommen, darf uns nicht wun-
dem, wenn es kaiserchr. 510, 2 von den ersten kreuzfahrem
heifst
ZUR DEUTSCHEN HELDENSAGE LXXVH 323
durch ungeren si do uoren,
dannen durch pulgrte,
durch di toÖsien rommte.
der haiden craft flöch
in di stat ze antihioch.
so wird man, weil Antiochia unmittelbar darauf folgt, lieber die
richtige Romania deserta verstehen, als einen irrtum annehmen der
übrigens auch auf rechnung des Schreibers gesetzt werden könnte :
in der Münchner hs. fehlt wuosten. — mit unrecht aber heifst in
Hirzelins gedieht auf die schlacht von GöUhcim (Liliencrons bist.
Volkslieder 1, 13) v. 25 die europäische Romania die wüste:
von der wüesten Romanie,
von Charnten chom ein chrie
daz walt und perch zeinander schal,
mit gcwalt den Rin herab zetal.
Sicher scheint es mir auch dafs eine geographische Verwirrung
vorliegt im Wolfdietrich A: dem dichter schwebte die Romania de-
serta vor, wenn auch Wolfdietrich nur durch die europäische Ro-
mania kommen konnte auf seinem Wege von Lilienporte nach
Lamparten, aber mit der geographie nehmen es die spielleute nicht
so genau, zumal wenn sich die gelegenheit zu einer Schilderung
darbietet welche die zuhörer interessieren mufs. der dichter stellt
die Romanie dar als unbewohnt 421, 1. 2, wo die löwen scharen-
weis gehen 422,3, wo Wolfdietrich die brunne abzieht und vom
rosse steigen mufs 457^ — 460, wo er und sein ros von hunger und
durst ermatten 463,4. die ganze Schilderung erinnert deutlich an
Uhlands schwäbische künde, die aus Nicetas Choniates 2, 7 (Wilken
4,122) geschöpft ist und die ihren Schauplatz zwar nicht in der
Romania deserta hat, aber in der asiatischen Romania, s. Riezler
in den forschungen zur deutschen geschichte 10, 56 und ann. Gol.
max. zum j. 1 190 MG 17,799 transito namque mari statim in mon-
tana veiierunt atque in magna victus penuria Romaniam transierunt.
iNach den kreuzzugen, als sich die allgemeine bekanntschaft
mit dem morgenlande verlor, wurde die wüste Romanie in eine
fabelhafte ferne genickt, die Versetzung Dietrichs von Rem dorthin
gehört wol erst dem 15. Jahrhundert an.
Mone heldens. 66 und Mafsmann kaiserchr. 3, 988 eitleren
noch eine stelle Michael Reheims, Heidelberger hs. 312 bl. 204«
324 ZEUGNISSE UNI) EXCURSE
diu toüeste Rumeni,
dar tar oucli nieman bi
von wurmen ungehiure.
da ist wilde äventiure
und freisllch gestürme:
grifen tracken lintwürme,
manec freislich tier wilde.
Dietrich von Bern wird nicht genannt, aber die erwihnung der
ungeheuer mit denen der held nach der Mörin und Etzels hofhal-
tung dort kämpfen mufs, enthält doch wol eine anspielung auf die
jüngere sage von ihm.
LXXVIU.
Felix Ilcmmerlin (geb. 1389, gest. nach 1457) de consolatione
initfue suppressorum (opuscula, Basel 1497) bl. gg 2 erwähnt das
ende Dietrichs nach Gregors dialogus ; ausführlich spricht er über
ihn im 14. capitel der schrifl de nobilitate (o. o. u. j.) s. 48 Fuit
Theodoricus de Verona vir mirae ferocitatis, staturae praecellentis»
fortitudine corporis praeeminentis et tyrannus immensae crudeli-
tatis, de quo taliter legitur in historia. es folgt Dietrichs geisel-
Schaft, sein zug nach Italien und die besiegung Odoakers, dann
heifst es: per totant Italiam regnavit et primum civitattm Veronen-
sem cum Castro et totum marchionatum ibidem possedit et in civi-
tate palatmm mirae magnitudinü, quod hodie camparetf aedifkamt.
Unde vulgus ipsum Theodoricum de Verona nominavit Hie est
Theodoricus, de quo legitur, qui tantis saepe rabido ftirore succen-
sus et iracundiae fervoribus inflammatus flagrabat, ut ad instar
prout legitur IL Beg. XXII. quod ascendit fumus de naribus ejas et
ignis de ore ejus foravit et a facie ejus ignis est accensus et carbo*
nes sunt accensi ab eo. auch psalm 17 und Iliob 40 vom Leviathan
werden citiert : quod ita intelligendum puto, prout legitur nnmeri
XXVI, ubi dominus immisit in populum serpentes ignotos, qui se-
cundum magistrum in historia dicebantur igniti, ut Salamandra,
qui tactu venenoso inflammabant ad tumorem et ruborem igneum.
ita idem Theodoricus bellando calefactus flatu quos tetigit taliter
inficit maleficiatos. nachdem Hemmerlin die stiere des Vukan und
den kretischen stier verglichen, sagt er: Hie est Theodoricus de
Verona, qui apud Wormacensem civitatem in rosario inter athletas
mundi fortior duella dirissima et monarchiam singularem com quo-
ZUR DEUTSCHEN HELDENSAGE LXXVUI. LXXIX 325
dam viro Sifrido nomine, mirae magnitudinis, fertur pepigisse. für
Dietrichs arianismus und plötzlichen tod beruft sich Hemmerlin auf
Gregors dialogus und Otto von Ereisingen, und setzt noch hinzu
Et est iste, de quo dicit fabularius Thuricensis: Theodoricus de
Verona, equo sedem, cum eanibns venando eervum vivus in infernum
ingrediendo fugant.
Wer der zuletzt erwähnte fabularius ist, weifs ich nicht, über
die nachricht selbst s. nr. XXI, 7. HS nr. 24.
LXXIX.
Die reformatoren sprechen wiederholt von der heldensage, zu-
mal von Dietrich von Bern, mit geringschätzung.
1 . Zu den Zeugnissen aus Luthers Schriften HS nr. 146. ZE
XXX, 4 und LVI kommt noch eins: hauspostille, Wittenberg 1606
fol. 115« wenn man ein Merlin von Dieterich van Bern sagte, das
kan man behalten, ob maus gleich nur einmal höret
2. EJacobs, die ehemalige böchersammlung Ludwigs grafen
zu Stolberg, 1868, s. 15 weist aus einer predigt Simon Hoffmanns
(Erfurt 1523) folgende stelle nach: darumb solt jr altzeit mit dem
wort gottes gespeiset werden, vnd so offt jr darein glaubet mit dem
hertzen, esset ir blut vnd fleisch Christi, das können vnsere alte
hilkbrent nicht in jre blinde kopffe bringen.
3. Ain kurtzer begriff vnd innhalt der gantzen Bibel, in drew
Lieder zu singen gestellt, durch Joachim AberUn 1534. der ver-
fafser sagt D iiirw. in dem Vorwort zu den psalmen : Es darffsich
auch niemands der lenge, als ob es vnmüglich zubehalten, be-
schwern. Dann ob ainer schon die sum des alten vn newen Testa-
ments für sich neme z&singen, so ist sy nit allain nutzlicher vnd
weger, sonder auch wol als kurtz vnd ring zu lernen als der Ber-
ner^ Ecken aufsfari, Hertzog ermt, der hüme Sewfrid^ auch als an-
dere vnnätze, langwirige vnd haillofse lieder vnd maistergesang
(der schandparen, ehrlosen vnd vnchristlichen, so ainer oberkait
c&uerbieten wol anstund, geschwige) damit man nit allain die zeyt
übel angelegt, sonder auch offt vnd dick bifs zu den blutigen köpffen
wider ainander gesunge hat.
4. JMathesius, vorrede zu Nie. Herman, die Hystorien von
der Sindtfludt. Wittemberg 1563. A 6b: Ich tadle der alten Meister
Gesenge vnd Bergreyen auch nicht, denn ich hab viel alter schöner
Geticht, darinn man gute vnd christlidie Lcut spüret, gesehen, als
Z. f. D. A. neue folge 111. 22
326 ZEl GMSSE UND EXCÜRSE
das vom Pollican, von derMilhle vm] andere. Aber was lehret oder
wen tröstet dei' alte Hiltebrand vnd Rifz Sigenot?
5. Eine ähnliche stelle aus spaterer zeit weist Birlinger im
anzciger t86S s. 264 aus JGretsor und Conr. Vetter, Procession
Ruch Ingolstadt 1612 s. 7 nach: vnd ist freilich mehr daran gelegen
dals man sehe, was der gegenwärtig vnd bekannte Brauch leyde
und erheische als von den alten Wörtern vnd aften HiUehrandt
disputieren, welches sein zeit vnd mafs auch haben, aber da nicht
vnd so nicht.
LXXX.
Wie die theologen so verwerfen auch die historiker des 16.
jahrh. die heldeiisage (vgl. XXX, 2).
1 . So sagt Seb. Munster in der cosniographie 1 544 s. XCVI
Verona, vfT tülsch Bern, elhch nennen es Dietrichs Bern, dann der
künig Dietrich hat es zum ersten gewonnen, vnd andere stetl
darufs kriegt. Von disem Dietrich sagt man vi7, dz doch in den war-
hafftigen historien kein grundt hat,
2. Tschudi, Grundtliche vnd warhafltc heschreibung der yr^
alten Alpischen Rhetie usw. Basel 1 538, bl. 1 vw : Defshalb sölich
historien, allein von vnnützen tröumen, alten tantmären, glych
wie vom altenn Hilteprandt, vnd derglychen, erdicht sind, inn sonn-
ders so by vns Teutschen alle leer zum theyl erlöschen.
Während Munster die benennung Dietrichsbern für Verona
nur beiläufig erwähnt, nennt Tschudi die Stadt stets mit dem zü*
sammengesetzten namen. im 16. Jahrhundert ist er, wie es scheint,
sonst ziemlich allgemein im gebrauch, s. die W^elsch Gattung 1513
{] 8a Montanus gartengcsellschafl nr. 116 und die HS nr. 138.
ZE XXX, 5 angeführten stellen.
3. Eine rationalistische erklärung der heldensagc gibt S
Franck, Germania 1 539 hl. 56« Dielerich regiert wol vnd ft*iedlich
32 jar. . . . daher seindt die lieder so man inn Teutsch Tonn jm
singt gemacht, die Risen seindt die Barbari. Dann (hioacer war ein
Barbarus aufs Rügenn.
LXXXI.
Reweist schon die erwähnte op]M>sition der theologen und
historiker die fortdauernde beliebtheit der heldensagc im 16. jähr»
hundert, so werden sich auch aus der litteratur dieser und der fol-
ZUR DEUTSCHEN HELDENSAGE LXXX. LXXXI 327
genden zeit noch zahlreiche anspielüngen zu den in der HS und
Z£ XXX, 3 — 8 angegebenen zufügen lafsen. besonders beliebt
waren Dietrich von Bern und der hörnerne Siegfried, auf jenen
beziehen sich folgende stellen.
1. Ain schöner dialogus, Cüntz ynnd der Fritz (Gödeke grundr.
§. 140, 1. Uhland Schriften 2, 503) bl. 4a. aber ains waifs ich dz
wärt nit falen, da alle die sich yetzfrewen, ?nd mainen sy haben
den Rifs sigenot vnd asprian über wunden, werden nit lang freyd
haben, dann ich sich vor meinen äugen dz der engel gots dz schwert
emplöst vnd inen den tod treüet die die warheit so ofenlich be-
streiten.
2. Hans Sachs führt in einem liede, Eulenspiegel mildern wirt
(Gödekes ausgäbe 107, 48) ein Sprichwort aus der heldensage an:
also wart list mit list bezalt.
uns sagt ein Sprichwort alt :
Eck an den Bemer kam.
sie waren beidesan
mit schalkheuten besessen,
auch 34, 47 erwähnt er diesen Spruch, in dem liede der abenteurer
mit dem or:
der burgermeister sach sie alle beide an,
dacht "der ein treibt gross triegerei,
der ander ist nit rein,
wol zwey verprante kinder :
Eck an den Bemer knmen i8t\
3. Talitz von Liechtensee, kurtzweyliger Reyfsgespahn, Ulm
1655 (erste ausgäbe 1645, s. Gödeke grundrifs s. 513, 5) s. 179:
Du stellest dich sehr trotzig gegen mir, als ob ich nur ein Hew-
sdireck, du aber ein rechter Hildebrand wärest.
4. Kurtzer Entwurff Eines anmuthigen Kinder-Ballets welches
Durch LX Junge Knaben Theils mit Mutter- Pferden ihres Alters
von IV. bife in X. auch XII. Jahren In der Freyen Käyserl. Reichs-
Stadt Nürnberg repräsentirt vnd vorgestellt wird. Sampt einem
kurtzen Schäfer-Gespräch vnd andern lustigen Musicalischen Kurtz-
weiln angeordnet Von Einem Des Durchleuchtigst. Ertzhauses Öster-
reich Weyl. zehenjährigen Bedienten J. M. L. Anno MDG^XIil. s.
10: Da meinen die Hoff-Riesen, sie seyn übern Dietrich von Bern,
wanns ein solches Ding treffen, wanns aber zum kolben kömmt,
da habens nicht Haasen-Füfs genug.
22*
328 ZEUGNISSE UND EXCURSE
LXXXII.
1. In den Reimen Balthasars vom Buchel über das limme-
rische wiippen (Zimm. chron. 1,442) beifst es
ein bleckter leo der ain Streitaxt hat,
recht als ob er schlagen wellt,
forchtsam als Seifrid der heldt.
Dafs man im 16. Jahrhundert und später besonders den hömemen
Siegfried kannte, zeigen die folgenden stellen.
2. Brunonis Seidelii paroBmiae 1589, bl. B 3
sunt qui amant dicteria Grylli
et qui Smosmannum cupiunt audire per annum
turpia dicentem, vel Svarmum spurca loquentem;
quique legunt pfaffi Calebergi facta vel affi ;
bis placet insanus Neidhart, Lauhn quoque nanus;
Conieus Smfridus bonus et nonas per et idus.
Marcolf laudatur, Eulenspigelus amatur,
et quis non legit, quae frater Rauschius egit?
3. Thcobald Iloeck (geb. 1573, gest. nach 1618) nennt im
fünften kapitel seiner gedichtsam mlung Schönes Bluroenfeldt 1601
unter andern gedichten die damals beliebt waren
den Pfaffen am Kalnberge,
den Hirnen Seyfrid mü »eim kleinen Zwerge^
den Markolphum alte,
den Eulenspiegel auch in solcher gstalte,
vnd die Centonouellen,
das Narrenschiff mit Schellen.
4. Noch im achtzehnten Jahrhundert finden sich anspielungen
auf das Volksbuch vom hörnernen Siegfried, so in JGHüllers Sieg-
fried von Lindenberg, und ThG von Hippel lä(st in seinem laslfliiiel
der mann nach der uhr oder der ordentliche mann 1765 im vierten
auftritt Lisette sagen: Was für feliler kann wohl ein junger herr
haben, der mademoiselle Wilhelmine liebet, der treugehorsaraea
Lisette manchen gehörnten Siegfrieden in die Hand drückt.
LXXXHL
1. In dem meisterliede der Weimarer lis. fol. 419 steht alt
nr. 336 das lied von den drei starken kämpfern. die dritte Strophe
hat Gödeke in der Germania 15,201 mitgeteilt und besprocheo;
die erste über ni(*trich lautet :
ZUR DEUTSCHEN HELDENSAGE LXXXH. LXXXIH 329
Drei starke kempfer ich beschreib.
der erst Dietrich von Bern,
der erlegt den küng Fasolt^
als er in wolt
5 mit arglisten zu decken.
auch Rüsen das ungefög weib
kämpf kunt im nit gnug weren.
den grossen rism Sigenot
schlug er zu tot
10 und auch den starken Ecken
darzu auch den kümen Seifrü
erlegt er zu sein zeiten.
der alt HiUehrant auch ?erschid
durch Bemers listigkeiten
15 drum er bis an jüngsten tag muDs
zu einer buTs
noch mit den wurmen streiten.
Was der dichter ?on Dietrich sagt, läfst sich nicht auf eine einzige
schriftliche quelle zurückführen, sondern stammt aus seiner be-
kanntschaft mit der sage die allerdings schon spätere entstellungen
zeigt. auDser den gedichten Ecke und Sigenot (vgl. XXX, 3. 8. 9)
kannte der dichter die Yorrede des heldenbuches oder deren quel-
len: denn was er z. 11 von Siegfrieds tod erzählt, steht in der vor-
rede 7,26 Keller; HS 301 wird dafür nur noch das zeugnis.des
Staricius angeführt der gewis das gedruckte heldenbuch benutzte, auch
die etwas unbestimmte nachricht über Hildebrands tod z. 13 wirdaut
die vorrede 3, 29. 11, 15 zu beziehen sein, dafs Dietrich aber bis
zum jüngsten tage mit wurmen kämpfen muDs, (vgl. oben LXXVII, 3)
und zwar zur hülse für Hildebrands tod, davon weÜs die vorrede nichts.
2. Dieselbe hs. aus Weimar hat nr. 611 das erst bar von Hueg
Dietrich, in der Kalberweis Hans Heyden. 1566, 20 jan. von Vogel
gedichtet, der anfang lautet Es wardt ein buch funden vor man-
chem Jahr in einem kloster Tagemunden genant war. nr. 454 steht
das ander bar von Hug^ Dietrich. In der härten steinweis H. Vogels
1566, 22 jan. beginnend : Hug Dietrich zu Bechung sprach.
Mehr als diese beiden bar hat die hs. nicht, wie der eingang
des ersten zeigt, folgt der dichter dem gemeinen text (D) des Wolf-
dietrich, er behandelte aber nach der Überschrift nur die Werbung
Hugdietrichs, die ja ein abgeschlofsenes ganzes bildet.
330 ZEUGNISSE UND EXCURSE
LXXXIV.
Zu den US nr. 150 aus FischaFte Schriften gegebenen Zeug-
nissen kommen noch einige.
1. Nachtrab oder Nebelkräh, 1570 bl. 16a
wer wolt doch nicht allliie erzittern
vor diesen schwartzen Jesuitern.
die Manch die fähren lange Spiesz,
ich glaub wol dasz es ser verdriesz
die Landsknecht vnd manch doUen Reuter,
weil sie die Munch vertringen leider,
der hörnen Sewfried gilt nicht mehr,
weil der Münch Ilsän kommet her.
2. Ernewcrtc Beschreibung der! Wolgedenckwürdigen Alten
vnd warhafTten verwunderlichen Geschieht Vom Herren Petem von
StaufTenberg usw., Strafsburg 1588, B 2
Oder wollen wir weiter traben
Vnd aufs dem Heldenbuch hüUT liaben.
Als die Treu HülfT Zwerg Elberiehs
Sampt der Rauch Eh Wolff Dietherichsf
Oder sollen wir HülfT erwarten
Von den Helden im Rosengarten,
Dem SehrtUhan vnd Asperian
Dem Hörn Seifrid vnd Mönch Ilhani
Oder aufs Artus Messenei
So die Tafelrund bsetzten frei?
Oder wollen wir wecken auif
Inn Venusberg den schläfTrigen Haufl',
Den Tanhauser vnd Sachssenheymer
Die doch darbei sind gute Reimer,
Die Denckwurdig alt Geschieht (eine zeile fehk)
Sampt ires Treuen Eckarts Zwerg,
Der sie bei Brisach führt inn Berg?
3. In demselben gedieht B 5 wird ausgeführt wie schon die
beiden vor Troja des citherspiels kundig waren, auch Volker wird
nicht vergefsen ;
Der Altzmfidler könnt heut geigen
Vnd Morn im Rosengari sich zeygen,
Die Hand welche den Bogen zogen,
Zogen auch offt den Fiddbogen,
ZUR DEUTSCHEN UELÜENSAGE LXXXIV. LXXXV 331
Vnd was doch keyns vom andern gschendt,
£yn jedes gschah zu seinem End.
4. Auch im Gargantua finden sich noch ein par anspielungen :
solt ein Kabifsbauer in seim Kabiskopf nit besser verstehn, wann
ich jhne nennt WolfPiarte, Hüdebrand, Sigfrid, Friderich, Gott-
rid, Winrich usw. ausg. von 1590 s. 203. — was? solt ich bei
Mannlichen Leuten nicht angenemer werden, wann idi ein solchen
Knebelbartfrefsigen Namen bette, der von gethön vnnd hall
den Leuten aufszusprecheu ein lust gibt, als Eisenbart, Kerle,
Hörebrand. Hartdegen, Schartdegen, Degenwerd, Wildhelm, Helm-
schrot, Yoland, Grimm wald, Grimmhild, Kibhelm, Kunhelm, Fastkün,
Eisenarm, Hörwart . . . s. 203. — aber das Baderisch und Bechtutigisch
messerwerfen, scharsach schiefen liefs er sant Veiten haben s.
345. — und also die andere Hern HaufTschlag, Greuelhelm, Helm-
schrotf Kleingolt s. 532. — weil sie (Euryt und Cteat) aufs Sylberen
Eyerschaln warn geschloffen, so werden sie heut gewifs aufs Stahli-
nen Nebelkappen schliefen s. 383. — wiewol ich nichts auf die berg-
knappisch nebelkappen halt s. 477.
LXXXV.
1. ChrPhvonWaldenfels, selectae antiquitatis libri XU, Nürn-
berg 1677 handelt s. 374 f. über Eckhart, nachdem er ihn mit Hec-
tor identificiert hat, fahrt er fort:
Ali US Eckardus redhibetur Zenonis et Augustuli christianorum
imperatorum coaetaneus, dux Brisgoviae et dominm Elsatiae, qui
in curatela consanguioeorum suorum minorennium Harlnngorum
admirandam eitremo vitae discrimine contulit fidelitatem. Unde
et Fidelis Eckardi agnomen dignissime adeptus. Fabulosae vero
recordatiouis ergo tale commentum ac si post mortem in conücto
illo Monte Veneris vel Melibocco praesidens frivolos advenientes
de damnoso accessu et frequentatione dissuaderet, conglutinatum.
— s. 377 erwähnt er noch den aberglaubeu : hodierno quoque die
superstitiosi nonnulli vocem improvisam quasi susurrantem audien-
tcs imaginantur Treu Eckardi spiritum eos revocare.
Die nachricht wird auf die vorrede des heldenbuchs zurück-
gehen, wo er ebenfalls 'aufs Elsas vnd prüfsgaw' heilist (3, 23 Kel-
ler) und die erwähnung seiner wache vor dem Venusberg ebenfalls
durch man sagt i, 26 und man fermeint auch 11, 25 von seiner
tatigkeit als pfleger dei* Harlunge geschieden wird, das volk der
332
ZEUGNISSE UND EXCURSE
Ilnrelungi als bewoliner des Brcisgaucs halten auch die gelehrten
des 16. Jahrhunderts für historisch genommen, s. oben LXV, 1.
2. Ein älteres zeugnis für den warnenden Eckart findet sich
in dem gedieht die Welsch Gattung Stralsbui'g 15t3 (Gödeke
grundr. §117, 20)bl. Jj«
ich warn euch als der treu Eckart.
Berlin, im juni 1871.
OSKAR JÄNICKE.
DIE FLORENTINER GLOSSEN.
[87']Arrabo, aiTabonis i. pÄ(i?t/
(|üasi arra bona que spon-
so datur. 1.
acinax, ferrea asta. 1. azger, 2.75,
alnus erla. 3.
amurca [88"] fex olei. i. drusina.i.
5 aucipula clobo. 5.
ascella öchesa sub humeris. 6.
acilabulum aceti uas. phanna ci-
atus. 297.
ansa hantaba l hasta. 7.
arula, uas \yvumram glÖtphäna. 8.
10 alietum auis eringre^z. 9.
attacus. hera \ ut quidam hm^
bei. 10.
arctolus satelboge. 11. 471.
argilla limus l testa mergii 12.
472.
afTorus phrrllo.
15 andeda brantreita, 13. 474.
alxgenusbestie. i.elaho. 1A.473.
ariola hdba. 15.
aquamanile hantcar. 16. 476.
alcerto haiger. 17.
20 alenos ellenbogo. 18.
amiclum peplum fascia pectorale
höbetdhc. 19.
auripigmentum argement.
acer agena. 20. [88**]
apsintium wormiti. 21.
acer gimdereba l inazxiltt'ra ar- 25
bor. 22. 477.
anetum tille, 23.
apium ephe. 24.
allium clobeldch. 25.
ascolinium asdöch. 26.
acies acumen toesiin. 27. 90
alapa arslac. 28.
aurugo species coloris. i. gdivi.
29.
aulicus hanetriit. 30.
anco mismos incastratura. i. nÖt.
31.
aspidiscus uncinus craphio. 32. 35
alec, allecis. i. harinhc. 33.
arvina. i. pinguedo. i. unslü. 34.
axidonum. i. stöL
albugo hÖcsal. 35.
andromena. i. gazza. 36. 478. 40
[89-]
anus uetula. 1 alibi an.
ascia desehla l barta, 37. 479.
aneta. anit. auis aqualic^i. 38.
auena habero l wilthabero. 39.
14 Graff 3, 366 21 peplam und hobetohc übergeschrieben 24 wer-
juil überg^, 26 arbur iiberg. 39 hocMl überg^.
DIE FLORENTINER GLOSSEN
333
45 axugia. smero 40.
allicito, inuito spanon. 4t.
auricalcum. i. mose, arad,
artocrea trapho. 480.
ara stabulum porcoruni stiga.
481.
50 aquarius achari. 42. 316.
ascelle sceidun. 43. 317.
aulea umbehanc. 44. 318.
annuabile halbisin. lachin. 45.
amphibaluiii man.
55 alea zaphil. 46. 32ö.
atriplex mdlhta. 47. 326.
ancra saxa senkelsien. 48.
apparitor satelles. dimsman. 49.
aviariuii) fogelw^ida. 50. ^<$2.
60 adolatura faria. 51.
allobrox gallus hurgendart. 52.
adulator fosare. 53. 483*
allido. elido. hie c€m/osoH.
auiifrigium goUborto. 54. 484.70.
65 arpago trideus 1 fuscinula craöal.
55. 2i?*.
aurugo color in auro l gekskut.
56.
alopicia grint. 57.
ardea Aeigier. 58.
an;tra mistil. 59.
70 asserum taddo. 60. 4<$^.
aser haselörz. 6t.
anaglipha fitan/icAa. 62. ^<$7.
arnica toolfzeisäa, 63.
armeutarius canatan 64. 485.
75 attenuatus [89''] garmeter. 65.
auricularius ratgebo. 66. <?2^.
assatura spizpralo. 67.
arundo canna. i. ror. 68.
adulterina clavis affitersluzel. 69.
ap'fusus h' washolimter. 70. 80
arnoglossa wegerich. 71.
agaone subtilla h' ii'orfitif..r...s.
72.
agre I canape h' hanif. 73.
alumen l casaltro l spiptiria h'
bisten, 74.
alosantus h' wormiota. 75. 85
apiorisu t butrarion heininfuoz.
agatia fructus arboris spinosi. i.
sle'^a. 76.
ansora ringila. 77.
aniatilla acter h' holantar. 78.
albamenta rosarum unfsumunza. 90
79.
auellane nespila fructus 1 arbor
ipsius.
amarellus amirzo.
artagge birdvun. 80.
avellana stea. 81. [90*]
Bursa pellis. i. h%U. 82. 95
bothonia. urna. i. tmbir. S9.299.
botholicula stovf. 84.
baJasiuin. imago. i. bilde. 85.
bootes. sidus. bubulcus. i. o'ti'
nare. [90*']
bubalus. i. tüismU. 86. 100
bubo auis nocturna, i. hvo. 87.
braca femorale, i. brÖch. 88.
buUa sperula aurea. i. rinch. 89.
488.
bostar rinderstal 90. 489.
ballcna. spccies piscis. i. uHiAfira. 105
91 . 490.
46 smero überg^. 47 mosc Uberg. 64 mantilV 69 oustil? 82
or Ut ausradiert 84 vgl. Graff'^, 6S8 92 vgl. u. 9, 391, 25 99 vor
0 ist h autradiert, lidus überg. 102 nach c in braca rasur 104 stai ii er
334
ma FLOKEMLNEU (BLOSSEN
braiicia giitUir l iiiaxilla. i. cMla,
92.
bastaban bremo. 93.
bitunien ertUm, gluten ten*e tena-
cissimum. 94. 401,
biicula uacca iuueiicula. i. kalba.
95. 492,
1 10 buculare labiuni. i. labiL 96. 403.
bipeunis. parta bial, bis acuta.
97. 494.
bolrus wintrubo, 98. 403,
butirum pinguedo lactis. i. atico,
99.
birrus, cottus linibriatiis cozzo.
100.
115 battudo slegimeli, 101.
baratruni uorago. i. holberloch,
102. 406\
basis staphalin quicquid fiiuda-
niento subicilur. 103.
bucca. OS. munt, 104. 408,
balbutio, bla^bizo sianbilon. 105.
400.
120 botinus lacha. 106. 500.
bonibix goteuueppewrm, 1 07. 601 .
bastcrna. specics uebicii. i. &am-
böch. 108. 508.
balbus, blesus. neseletUer, 109.
502, [91-]
büluis. coiicauum. label. 1 10.
125 h^rhWdi suegüa. 111.
bulla blatera, 112.
blesus lisbinter.
Iiracia malz. 1 1 3. 503.
bancale. i. baMlaohin. 114. 504.
I»acinuni. i. becchm. 1 15. 76. 130
bulcio bolz. 116. 505.
bachones. perna. i. hacho. i 17.
bacina. i. wegwüha. 118.
briiina. i. bundaz. 119.
bacha wahegelari. 120. 135
brasicia. i. wirz. 121.
boletus biaiz. 122.
bratea. i. plech. 123.
braneus dempho. 124.
bruma. i. rt/o. 125. 14U
brioiiia. herba. i. schitwarz. 126.
brucia bechela. 127.
batus brenbrema. 128.
butracion I apiorisu heimnflm.
129.
basilica 1 basilicon \ regia ma- 145
dilger. 130.
bicus lingua d|>ecA(6s «iin^a. 131.
buris fluggishdbit. 132. JOß.
biduvium kertare ul rebemesser.
133. 5Ö7. [91»»]
Cidarim. pilleus mitra höbe.
cataplasmo. medicamina iuligo. 150
i. faschon, 134. 514.
catbarus. mundus. i. reiner.
contuberualis hergesello. 135.
512.
cornus erlizbovm. 136.
cotaiius chutimbovm. 137. 515.
calpodia last. 138. 516. 155
curicule. worthemgil. 138.
culucalus wazirstelce auis. 139.
creniium spaha. 1 40. J09. [92«]
108 ortliiii übcrf:. 100 kalba über uacca 114 cozzo Überg. 117
staphalin t/^er^. 133 vgl. Graff' 1, 077 134 /. huodaz 135 r^ Di9-
fenbachs gtossarium s. m*^^ 144 /. heiuinfuoz 152 hergesello «^^. 156
th at{frasur
DIE FLORENTINER GLOSSEN
335
cardiacus herteesuhliger. cordis
dolorem habens. 141.
160 capreasilvatica5fetfi9fts.142.d7d.
capra domestica geiz. 143.
castor fibur. i. biber. 144.
cuniculus lorichi. 145. 520.
capreolus capreolus recA. 146.
621.
165 ceculus blindosUcho. 147. 322.
capedo species piscis. i. dant. 1 48.
conca. i. concula musctUa l labil.
149.
Cancer crebizo.
capus falco. 1 50.
170 cuculus gauhc. 151.
carduelis distilmzo, distiluinco.
152.
caradrioD lericha. 153.
coturnix perdix. i. rephin. 154.
cicendula clmo. 155. 323.
175 cornix erat«. 156. 523. [92']
castor ottir. 157.
cautia scfibizuz.
cauterium l cauteriolum cantari.
158.
calvitium calwa. 159. 329.
ISO cervix. i. coUum hah. 160.
cubitus elin. 161.
cartillago. molle os et sine me-
dolla. crostiUa. 162. 543.
coste rippe. 1 63.
coxa & clunes deich l huffe. 164.
571.
185 cerebella Af'mereba. 165. 511.
celiffal Xensr. 166.
calxcalcaneum ferstna. 161.551.
crus. tibia «ct*'nca. 1 68. 552.
coclea turris in qua per circui-
tum ascenditur toendilistm.
169. 553.
Camera gewelbe. 170. 554. 190
crypta cm/if. 171.
cementum pflasler. quo murus
compingitur. 172.
calces ccdc. 173.
cementarius tnurare. 174.
cui*ia dinchus l sprachus. 175. 195
curialis esago. 176. diO.
calips ferrum. i. std l isan. 177.
cauterium ferrum cum quo ani-
malia uruntur. i. boh. 178.
555.
clavus stiumagel l zmc. 1 79. 556.
da vis s{u22t7. 180. 557. 200
creagra. fuscinula crewel. 181.
55*.
ciroinus mxa. 182. 559.
circus ul circulus l cidus. i. rmc.
183.
carra l carruca l carpentum.
plaustrum. i. voagm. 184.
561.
carpentarius holztioercman. 185. 205
cuna 1 cunula l cunacubulum
wagal ygeride. 186. 560.
cenaculum mösgadem. 187. [93*]
cartallum canistrum. i. cratto,
562.
calatlius zeinna. 188. 564.
datuscalixmodicus. i.s(ou/'.189. 210
cratera napfX coph. 190. 547.
coclear leffil 191. 563.
caldarium } caldari&lum chezze.
171 dis til wizo überg^, 179 o Bwitckm 1 und w autradimi 213 /. chezzel
336
DIE FLORENTINER GLOSSEN
in quo calcfit aqua. 192.
665.
cantharus naff \ canntta. 1 94.
548.
215 celatura htui \ graft sculptura.
\9S.566.
cyminum cumi, 195.
cucumis 1 Cucurbita curhiz, 196.
cucumerarium curhizgarto, 197.
carectum ried l saer. 198. 567.
220 cicuta scherelinc. potius hcrba
qucdam uenenata. 1 99.568.
ccpa louch. 200.
ccpc phlanza. 201. 569.
ccrefolium cheruilla. 202.
Carduus distiL 203.
225 canniva anif. 204.
celidonia schelliwrz. 205.
colocasia wildumunza. 206.
casia uirga corlicis rohusti pur-
purcis foliis wikhanm. 207.
coUandrum collindir. 208.
230 caulis choU. 209.
cardamus wildecresso. 210.
crocusspecies floris. i. cnigo.2i\ .
consitus plantatus ginbüolir. 212.
526.
citta cortex. i. rinda. 213. 527,
235 cippus $loc l hlot. 214.
cedrus cedirbmim. 215.
cinus crteft6oifm. 216. 528.
carapenus haginhucha. 217.
corilus hasil. 218.
240 colurnus hesiliner. 219.
coccus rotphellü. 220.
coccinum retssa. color rubeus.
221. Ä?ö.
219 hinter saer ach ausradiert
eck auf rawr 266 /. cuncl« 272
cortina uelum. i. HmUhamc. 222.
caliga scöch l soc. 223.
caligula sochiU. 224. 245
ciange hosun. 225.
culix tnugga. 226.
capulus A«ba 1, anthabtu 227.
552.
cassidile. petra muhsina ea$ia.
cos toessesten. 228. 250
culter. i. cultellus mezzer, 229.
camites canti fdga drca rotas.
230. 531.
clivus halda. 231. 554.
crej)ido sikchüi l haU. 232. 550.
controTersia alterGaüo. i. sfrft. 255
233.
cardo ange. 234.
callis pAo^ 1 wec. 235.
calles SHt?. cutis spissata. 236.
cetramentum blacha. 237. 533,
colustrum biest. lac noaum post 260
partum. 238. [93*']
constellatio gistirm. 239.
calcatorium torcular. i. tnUa,
240. 513.
conpIuTium dachtrouf. 241. 644.
carbasus segil. 242.
colus roccho l cunüa, 243. 346. 265
colum siha. 244. 5^.
clava Goföo. 245.
curtis hof. 246. 575.
curtile hofestat. 247. 520.
crispus reider. 248. 555. 270
cOmanipularis hergeseUo. 249.
colossus. i. trmtlN«t)I altisrima oo-
lumna. 250. 636.
calceus 1 caliga »cÖch. 251.
241 beide worle über der %mU 264
inaiiisvl iiberg.
DIE FLORENTINER GLOSSEN
337
cistella. capsella. i. ttuca. 252.
. [94-]
275 cliteUa ciistella ) mmsa.
bisenitiuin käiba.
corrodo dilacero. L bigntigo. 253.
depo furor. i. Mo, 254.
catillo alienas domos more cati-
lorum giro. i. noscoti. 255.
280 clisco cresQ. 256.
cavillum cauillatio hu l spot. 257.
coacuo. in acetum uerto, i. im-
ren.
consultatio ratfragä. 258.
collimito anamarcho. 259.
285 confuto gekono. 260. ö37.
confrigo gerosto l gdierto, 261.
339.
conpiJator aliena dicta suis mis-
cens zesam^M plezzare,
262. 340.
conger hasela. 263.
capistrum Kalftra. quo equi ca-
piuntur. 264. 649.
290 capitium hohüloch, 265. 321,
collarium hahtÖch. ut circulos
coiü. 266.
ceruical cussi pulnillus.
consistorium dmchktu. 267.
cauea. domuncula ubiauicule in-
cluduniur. i. fc .ftna. 327.
295 crista camp. 268. 538.
ceruleus carfo. 269.
castorium mediGamentum de
caBtore hibirwrz. 270. 642.
causape mensale ambeüachin.
271. 322.
calta species floria. i. eU. 272.
[94'>]
concionator sprachari. 273. 670, 300
corbis l cophinus eorh. 274. 672.
comedo glutio vilifraz.21b.673.
corinbus trubo. botrus. 276.
cylindrum wellibloe, 277. 674.
cribellum sibeUn. 278.* 305
cinobatus hundisberi, 279.
citania h' choian, i. mala cedonia.
280.
coropodium ckutina. i. mala ce-
donia. 281.
coconidio dlantes bere, 282.
ceruisaria domus prukus, 283. 310
323,
calli formule ad faciendos cal-
ceos. i. leist, 284.
Discoforus discum ferens. i.
trutsaz, 676.
discriminalia m'uliebris capitis
ornamenta que crines
discernunt. faswitta. 285.
677.
däma 1 dämula hintchalb. 678.
dextralia. late armille b<mgun. 315
676.
deambulatra ubi deambulari pol-
est i. genge.
delicatus deliciose nutriius zar-
tilicher. 286. 679.
delfin mermin.
276 wenn man auch an ein verb biso das aus pisiUre Di^enbach s, 438 *
SU entnehmen wäre, denken kann, so bleibt doch immer die frage wie diegiosse
in den buchstaben c komtni, es kann allerdings leicht das mit c beginnende wort ^
%u dem die glosse gehörte ÜTtHmUch ausgelt^fsen sein 282 l* uerto r.
irsurea 288 hasela iiberg. 308 chutio« überg.
338
DIE FLORENTINER GLOSSEN
dumus. i. spinn, i. dm^iK 580,
320 deditio zurgift, 287.
danubius p. n. (luuii. i. tdnouua.
decipula. laqueus 1 nalla \ druh.
583.
dolabra ascia. i. harta, 584.
decerniculum ornamentuni uir-
ginalis capitis ex auro. i.
nnderbant. 585. [95^
325 ductile.iifetal]uin^e$%en6s.288.
587.
dolo snido. i. howno. 289. 586.
desipio. male sapio. i. tübizo.
depasco cOsumo frizzo. 290. 588.
dehisco scrindo. i. chino. palesco.
589.
330 diffido dcspero. i. fercan. 291.
590.
depeUo uzstozzo. 292.
decedo disccdo. locum do. i.
rumo.
deriuo detraho } deduco ) ruso.
dedo subdo trado. irgibo.
335 dentilia restera. dentes aralri.
080.
dcprauor. ris. ih ferboson. 293.
591.
duciolus zapfo.
dictänuin wü .7r . . z.
deiiocatio sceltuga. 592.
310 dipsane lochesuestni. 294. 593.
demolitus zostorta. 295.
detcntio anda^t hunsabida. 290.
deppo siozo.
dorinitilla fichuurz. [95'']
3i5 dorsale ruclacchen. 594.
dentix walera. 297. 595.
Ecclesiastes. concionator. i.
sprahh^re.
ephoehia iupanar howns.
clectrum metaUnm auro clarius
fiilgens. i. ge$mel%e.
elleboron. ueratrum. i. kemera. 35o
germdra. [96*]
enigma obscura seDtencia. i.
ratisca.
eucharistia bonum donum. L
vvizzol. 601. [97'J
extalis grozdarm l grozmago. 298.
599.
editio translatio. i. an/? siungt^.
299.
empticiiis chüffscalch. 603. 35S
cmunctoria forcipes quibos
adusta luminaria purgan-
tur eluft. 604.
examcn suarm 1 ursÖch.
crugo. rubigo. i. rosf.
eruca uermis in holere. i. gra-
ne&rm. 601.
ebor helfmt ben. 596. 360
elephans bcluarum maximus A«^
fani". 597.
edera tbach \ ebtff'ut. 598.
ex'ox species piscis. i. Uulhs. 606.
ericius bestiola spinosa. igil.
extire posterior pars capitis, i. 365
' none.
oburneus helfe'ntbeininer. 608,
cpeditio hermari. i. preparatio
beUi. 607.
ccjues l equcster reilman.
333 ein verbnm runsjaii von runsa dmn laL ffemäfs? 339 A sceltuga
342 hiuthal»i(]a? 343 beidtf witrle sind mir unwrsfändlich, gehurt AmT-
her lioza s«. 2, 5 ? 365 Graff' 2,1113
DIE FLORENTINER GLOSSEN
339
essedara species uehiculi. i. sam-
hdck. [QT]
370 escarus genus piscis. i. huso, 609.
episumen zdmose. 610.
emungo nares purgo. i. muto.
611.
exentero uentrem aperio. i.
scmffo. 300. 613.
excorio. corium aufero. i. ßlo.
skindo. 301. 612.
375 exto^'bero. nodiosus fio. i. mase-
ren. 302. 615.
exploro inquiro. i. gpehon. 303.
614.
excutio ucrbero. bluio. 304.
enula alant. 305. 616.
ere/clea h' reitach<ütir.
3S0 exungilogia t sintice. h' smeruua.
617.
exedonfiton. i. cicer. h' chicherra.
erpillum puleio.
esculus spboum. 618. [99"]
Fistula calamus t suegela. 620.
^tS5 fascia t uumdinch. 306.
furg'a haggo 1 zuifilla. iOl.621.
furciUa gabala. 308. 622.
Ailuum rotez. eluuez. prunez.
309.
feminale. t femorale brache, i.
brÖh.
390 fernen coz\'i. i. diech.
fiscella. sportula. i. curbele. 629,
fascis \ fascicius gebundeli. 630.
iibula i. cautenatio. i. nmkil. 631.
forceps zanga quia fortiter capit.
395 fuscina. i. fuscinula creul i. cra-
pho. 632.
falx sihiHla.
falx fenaria segensa. 3L0. 623.
feniseca madare. 311. 624.
fenum secans falcastrum md-
$egmsa \ getisin. 312. 625.
fornix mibogo'l Signum uictorie. 400
furnus l fornax ouan clibauas.
313. [99»^]
fumarium rauchhus. 302.
figulus hauenare. 633.
flauus fallier. 634.
feriae fira uacationes. 63&. 405
fenus questus ut usura l le^an.
636.
funda slinga. 637.
fundibularius slingare. 638.
fissilis duftiger. 314. 639.
ficetula sneppha, 410
fringcllus fiyigo.
fucus api similis. i. trenö. 315.
640.
ficones socsoÖha 619.
fagus bdcha.
fraxinus ose. 415
fnsarius sptnnelbawn. 641.
fusus spinnela.
farnaicus cippus. i. stoc.
feniculum fenechü.
fenicium fenich. 420
fragum erdbere.
fungus manu
fascinsm i fascinatio zmV. 642.
fidciussor cuius aliquid fide com-
mendatur. i. burgo.
fertus. panis. i. flado. 643. 425
flabrum \ flabellum uentus \
unadel.
379 sonst kann ich das wort nicht nachweisen 413 /. socscoba
340
DIE FLORENTINER GLOSSEN
fenicium coccinum. \.rezze.d\Q.
64Ö.
fimbria traro. 317. 644,
fulis corda. i. seito. 646.
430 fundus predium girunt l boidun,
648. [100-] r*
fidicen (idibus canens seitspilare.
fimus deisc stercus boum. 626.
fonalia stuppe lucernarum. i.
daf te.
flacceo arefio marceo. i. wesinen.
435 findo diuido v. spaJto.
fascino zouberon.
frico rosto. herto. ribo. gnito.3]S.
649.
fetellus calp.
formelium was leip. 660.
440 faux gnomo. 651.
furfarius dorendral. 862.
faidius/ese/. 319. tfi?7.
ferriim consertoriuin dehsihisen.
863.
fiilcrum liniberga l spriuzztda.
320. 628.
415 facitrccula feztregela. 864.
flascones flascön. 86ö. [100**]
Git quoddam infirmum seinen.
V. prothnurz. 867.
glis nsimus. 1 potius
gurgulio engiring. 321. 868.
450 gumnii gutta de arborihus fluens
fliet. 322. »
gene partes sub oculis hußa.
652.
gingiue caro circa dentes. i. hi-
larna. 323. 653.
giiilla slunl. 654.
gula kela l commessatio. 869.
gesticulatio. motus musicus uns- 455
hunga. 870.
graticula rost. l hurt. 871.
gippus hoiierochter. 872.
globuluö clutli. 873.
gratiosus henstiger. 324. 874.
gluten lim. 460
gremium. siccamen lignonim 1
gramen nouum post sec-
tionem. i. amat. l siniis.
glarea griez. 325. 665.
graculus roch. 326. 656.
grillus heimo.
giluo musfaruuemo. 327. 657. 465
gladiolus seuerteUa.
genuinus dens. kinnizan.
gleba cespes durus. t scotto.
661.
gaili sacerdotes dec. gaili castrati
Äflm. 328. 875. [\0\']
ganco. guiosus. i. file fraz, 470
gms cranich. 662.
glans eichiUa l drd$. 876.
glandula drdsili.
ganinio griiio.
grassor pugno bachor seuio. i. 475
ddbon. 880.
granariuni spichare. 658. 877.
gallcüla gebitta. 329. 659.
gencr eidem.
glabrio grint. 878.
gilisia windisca. 330. 660. 4S0
gencceum geneziunc. 331. 879.
Ilerodion auis ignota. i. tiic'd
falco. (101'']
bydropirus wazzirttAtiger. 881.
430 /. boidim 465 ^leliuiigaV
DIE FLORENTINER GLOSSEN
341
humerus icuUerra 1 haPsHa. 332.
882.
485 humerula chipff^a. 333. 883,
habena smhil. 884.
hmniLi.ftmot.eqnnB cum uoeem
emittit. 334. 88ö.
huldtum huht. 335. 886.
hyrundo swdewa.
490 hyrundo sanguisuga. i. egila.
hibix steinge». 887.
haurifer $caffo. 336. 888.
h'rniosus ponderosus. i. holohter.
[102*]
hio güien 889.
495 hiena illüiu.
Icho yos. sonus. 1 galm. [102**]
inuoluculum cQuolutio uestium.
V. uuoülkh. 667.
jecor lehera.
ilia laiuAa.
500 inguina pudenda corporis, i. hege-
drösa. 337. 670.
inaures orringa. 663.
interrasilis interlimatus. i. under
figtUmter. 338. 668.
incastratura coniunctio tabula-
rum. i. not, 669.
inpetigo eitterllus» rudcu 663.
505 juniperus nueccheUerbaum.
inclusus closmare. 339.
imbrex. tegula. schmdela quia
imbrem arcet.
jacuhis anguis qui animalia trans-
iacit. i. linlu)rm.
janista ianitor. i. tunmart.
510 incaustum atramentum. i. tincta.
600. [103*]
juridicus legisperitus. i. esago.
incus anthoz.
interula. interier tunica. i. he-
mede.
isca zimdira fungus in arboribus.
666.
Leuiat''an interpretatur draeho 515
serpens. [103^]
libra dccem uncie. i. waga,
librum humor sub cortice, i. $af.
larus auis. i. musare. 671.
loaficus grufwph$U
lustrus aquatica bestiola. i. oHar. 520
340.
lumbricus reginuurm.
laudola lericf^a.
locusta. i. hemtaftl.
licisca misibeUa l breehin. 341.
672.
Unter, canis. i. uuinte. < 525
linx bestia quedam. i. luhi.
lacerta. i. egidshsa.
lacertus musculus brachii.i.niia.
lunbi. lendi.
lamia. quoddam monstrum mu- 530
lieri simile.i.Aoissmila.342.
673.
lanugo. fructus maturuscarduum
t lana terre i. mies.
lathomius lapidum cesor. i.^em-
meizil.
laquear himiUze. 343. [104*]
iaterculus ichindela l dilo. 675.
lima figila, 674. 535
lineokis fiium. i. sinär.
lupatis frenis l chanUs.
lacinia ora uestimenti. i. suom.
Z. f. D. A. neae folge HI.
23
342
DIE FLORENTINER GLOSSEN
iimbus. fascifi in üne uestimenti.
i. 8uom l horto.
540 licium ^arlefa l fizza, 344.
lodix weppe, 345. 676\
lurobare modica braga. i. dieh-
bröch. 677.
lena qiiedam uestis. i. lilachin.
lacerna uestis fiinbriata.i. chozzo,
346.
545 laiuiua tenuatum metallum. i.
bkh.
lagcna uas fictile 1 lapideum. i.
cruog ) lageUa.
lecitus uitreum uas. i. ampvlla.
lubrum l labrum t labium leff 1
labil 347.
luter conca labrum. i. labil.
550 lappa l lapatum l leticha 1 cletto.
lolium ratin. 348.
lubisticum lubistecheL
lens lentis genus quoddam legu-
minis. i. linsi.
lens gen, US lendis niz.
555 luscinia auis. i. nahtegila. 349.
lepos leporis haso.
limus strabus v. seil hinter 1 leim.
lanipendiuni wolleroc^. 678.
lateris zegil.
660 len?"iiwi6jfcrnerlAdrmflrcA.350.
leuir cetcAir. 351. [104*]
ligo ferrum minus in aratro. v.
uch. 352. 679.
lexiua aqua cinere mixta. i.
lo..vga.
lentiscus melbbm.
565 lardare fleishus.
570
lisinna lese.
leuigatorium lichstein.
leuigo ich liehon.
leuir gesnio. 353.
linistipula pazzo. 681.
lien milze.
lactaria springa. 355.
loculus ) feretrum liei^ar. 354.
lacune huluue. 356. [105*]
Micillus hasilhoun. 575
mirle smirle. auis.
minola molta uas pistornm.
mirica in deserto. i. phrma.
matardus bestia. mardrr.
melones piboz. 590
melamium morcmt.
manstrugo lachin.
malachma. tis. lachendom.
mufidus panis scimelgez pralh.
mutiulus marchstein. 585
mori mulbere.
murorum summitates cinna.
macilcntus macer. i. magerer.
muri;i''na specics piscis. i. lant-
frida. 683.
mitra. capitis omamcntum. i. 590
höt.
mcntum chinnebä. 357.
medulla marg.
mamma ) mamilla. i. tutta. 358.
mntrona fr&a.
menbranum t membranule. wl- 595
leU.
malus affeltra \ afel.
muscum bisemo l mies. 359.
menta munza.
648 /. lefH 577 vfr^ ""'•• Diefenb. t. 361« tmd niiilile ffl. Jnn. D
280 678 /. iilirinii
DIE FLORENTINER GLOSSEN
343
malua papäla.
600 millefolium garua.
malleus hamer.
roalleator hamerare.
moneta munixa. 360.
modiolus naba. 684,
605 mansus höba l hisaz. 361. 086.
magalis porcus castratos. upar'.
362. 686.
mulsum dulce lutertranc
manlbius röbere. [106*]
mensale tüdachetu
610 raappa ) mappula hatUfano Ihan-
tilla. 687.
mcrga scarba,
merulus l merula. amstlla.
merops grunspeckt.
murio chaz^.
615 mustela qujasi mus longa, v. un-
migale quasi gulosus. i. harmo.
muscipula. laqueus. I fdlia.
manipulus colligatura y. garba.
688.
municipale gestum geburUch ge^
dinge. 690.
620 matricula publica t epistola ) ec-
clesia. i. tum.
matricularius tuomphaffo. 689.
matta 1 mat'ula tacha. 692.
mantica pera ta$ea l malaha.
363. 693.
marceo langueo. i. Beruen.
625 mingo. urinam fecio. i. setcho.
mastico dentibus comminuo. i.
chnuo.
mulgeo mikho. 364.
manticulor. fraudem facio. furor.
i. stOo. [106^ .
maura drö$...wrz.
molosum rudm. . 690
mullus sturo.
melanurus slio.
mugil barbo. 365.
meditullium stmolhns. 691.
mino. tribo 1 mmno. 366. 635
Nanus paruus hoinic'')llus [107*]
i. getuere. 367.
neuus macula i lebeto. 696.
nouacula cuitellus acutissimns. i.
scaresahs. 25.
nucifraga nuzbrehca. 697.
nucleus nuzzechvmo. 640
noctua. nocturna auis. i. uvrila.
698.
nasturcium. herba quedam. i.
CTe$so.
naulum precium nauigi. i. /m-
$az. 699.
naufraugus fracta naui bona sna
perdens scc. nauticus.sce^-
licher. 700.
nausia uomitus unmUdo. 701. 645
nates anhdli. 368.
nudius nunc die. III. egesteren.
369.
neo. ßlo. V. fadimo. 370, 702.
neo. nato. i. suimmo.
nerua. smua. 650
nuc nucboum.
nisu spariuare. [107'']
Opimachus $lorith auis contra
608 rubere iiherg, 619 monicipale über gestum 623 tasca iiberg,
643 /. feriscaz 644 scc. aauticus über perdeos 652 su von nisu
über sp
23*
344
DIE FLORENTINER GLOSSEN
serpentes pugnans qui*
dam ciconiam putant.
ortigometra horhun cotiirnix de
ortiga insula. 371. [108*]
655 onocrotalus auis delectans sta-
gnis et paludibus. i. har-
tubel. 372.
orarium linteura quod ora mor-
tuorum tegit i stola. l map-
pula. i. hantfano.
ora ßnis. i. soum I ort,
olor cignus. i. elhez. 373.
obses. qui pro pace datur.v. jftse^.
GGO orcree arma crurium. i. benberga,
703.
ofla. balla.
Omentum membranum quod
continet intestina, i. bude-
mitig. 704. [108»']
operculum. coopertorium uasis.
i. lit.
orifium gesprinc. 705.
GG5 ostrum. coccus. i. rotpeheUöl.
oscito. OS aperio. i. geuon. 70G.
orix hebirzan. 374. 707.
opimachus auis otibero. [109']
Peripsma. quisquiiie. quod de
farre purgatur et proicitur.
i. spriur. 708.
670 pelasum alatum caiciamcntum.
i. tcrite scöha. 709. [109»»]
porHrio. auis quedam. i. isaro.
phocas. bos marina. i. 9tlaha,
710.
problema. propositio. i. ratisca.
711. [110*]
platanus arbor lalis foliis. i. ahom.
ptisana. far ut hordeum non- 675
dum cortice exutum. i./esa.
712.
pre« or büil.
palatus. guimo \ hura. 714.
palus pali stedio l phal.
paxillus clauis i. nagiL.
pala saiuetta. 715. 680
papilio eruca. \ uermis uolans. i.
parix mma.
paliurus. berba spinosa. v. Aoyui
\ ageHcBta.
papauer mago.
paredrus uilis equus. i. parefir^» 6S5
376. 716.
pardus bestia Utiria et uelocis-
sima. i. leobart. 375.
l^abula builla.
patina l patella. phanna. 717.
paium bes hegituba. 718.
panis lignum quo lila in telam 690
porlantur. [110^] i. tpilo.
719.
palla. facitergium. i. fekcetragela.
377. 720.
pauo auis pulclire uariatus. L
phano. 721.
pälile. fenale. i. he^iMadeL 722.
pauitium fenih.
passus V. pe<le8. i. scritmale* 695
pepo pomiim in terra cadens. i.
erdapfel l pedima. 723,
perdix auis. rebhÖn.
pessulum doz.
perfricus. pluel. 713.
persisicus phersichboum. 700
663 8torirh Uherff. 654 horhun üherf^^. 601 h durchffMt riehen
DIE FLORENTINER GLOSSEN
345
petrosilinum herba. petirsil.
p^'stinaca. moraha. 378.
per^ herba bieza. 379.
pediculus lüs.
705 peUicanus hisigomo.
petigo Prurigo mehido.
penula. laceme in modum cu-
cuUe. i. atgilchozzo. 724.
pedisequa. pedes matrone se-
quens. i. kameruuib, 725.
perna tergus suis. i. bacho. 726.
710 pecten quo capilli rcguntur. i.
kamp.
pectinatus ) pexus. giUtraher.
pitnita caligo. t flegma oculorum
) morbus capitis ) morbus
gallinarum in lingua. i.
fiffiz. 380.
pilleus. mitra. hÖt.
pila. ofTa. balla.
715 pilum t pila lignum in. quo mili-
um et frumentum exuitur.
i. stanphf. 728.
pitace'um modicum coriolum. i.
sceda |)7e22;o. 381. 727.
pixis pixidis. buh$a \ trviha.
picus iftht. hehera.
pica agastera.
720 pinus binboum.
picea fareha.
pirus biremh^,
pisa areuuiz.
pisalis domus que calefieri po-
test. i. phiesdL
725 pinso ferio l premo ) mito.
pistor panificus. i. phistar. [111*]
pons uia super aquam. i. bröcca.
ponderosus cui humor uisce-
rum in uirilia labitur. i.
holohier. 729.
poledrus iuenis equus. i. folo.
730.
porrum f^orro. 731. 730
puls uilis cibus. i. bri.
pumen os gutturis quo cibus de-
uoratur. i. sluntbem.
pulmo hmginna. 732.
pobles knierada. 733.
Pustula builla l anctme/z. 735
pultrinus fuUhi.
pulix floch.
pupa simulacrum puellarum. i.
tocha. 734.
pumex. petra cauernosa et jeuis.
i. pumiz.
puluillus chussi. 740
placenta panis tenuis cum oleo
t adipe et melle. i. flado l
bergita. 382. 735.
plaustrum uebiculum cum rotis.
i. uuagan. 383.
plantago toegerich.
plana ferrum quo planatur lig-
num. i. scabo. 736.
platoma lapis politus. i. pUuta. 745
pluteus tabula parietis. i. dilo.
384. 737.[nV']
plumbum metallum de argento
excocto. i. bU.
prostibulum lupanar. Mrhn$.
prinus phlumboum.
priuignus stiufsun. 750
possessio eigan. 738.
prestatio. tributum 1 Uhin. 739.
712 dai wweite l morbus iibwff. 710 L a^^al^tera 745 la in lapis üherg.
346
DIE FLOKEISTIINER GLOSSEN
prurigo uredo cutis, i. tuchido.
385. 740.
plodapis redestap. 743.
755 propiinctorium stozisen. 746.
palaster slec.
pcnsum wiehel. 386. 741,
pedalis weppegeit. 387. 742.
prcfectus purcrauo, 388.
7G0 preses grauo. 389. 744.
praturariiis wise heio. 390.
phoca brahs^,ina. 39 1 . 745.
pluniatium wantcussi.
pet'a liiiiatica slifistein. 747.
765 polipodium steilfarn. 748.
parafrasten lugenare.
popo wurstrelinc. 740.
panariolum chreUüi. 392. 750.
pcniculum wadil. 751. [112"]
770 pcudines hinti quod in tela mu-
lierum pendet.
piscina vaiare.
porfirio isaro.
Quisquilia frumenti purgamenta.
i. spnmir. 393.
qiialus. cophinus. i. corp.
775 quacara. auis in segele, v. tcu^a-
tila. 394.
quercus eich.
quernus eichiner. [112**]
Rcumatica licrba quedam. i.
cranichessnabeL
racemus conglobatio uuarum
ut drnbo.
780 rana frosc l crota.
ranmus. spina albi coloris. i. a-
geleia.
radii. ligna in rotis.i. spekha. 752*
rasorium sarsahs.
radix species herbe, i. ratikc.
raphanum merratkh. [113*] 795
rasa species ucstis t icKsUsa.
753.
rastrum houua. 754.
rastellum rt^Q. 755.
renunculus a renibus dim. i.ii€t-
ro \ hindehrato. 756.
rcticulum a rete dim. i. jm%%\\ \ 790
um.
recaluester. parum caluus. Lde***
tdXiwmr.
regius morbus gtlttkiih.
remus rMar.
reniiges ferien. 757.
reciinatorium liniberga. 795
rcfrico ad frigus redeo. t ilero 1
ribo l gfküo l ro9to.
repagulum obiectio qua hostium
clauditur. i. 8pru%ä.
riscus holandir l sumbir. 395.
758.
rima 8crunf,*^a l foramen inter
compagines. 396. 750.
ricinium acus t spinu^. 800
rincina ferramentum architeclo-
rum. i. noil. 760.
rumex ruf.
rubricata. peilis losgiitU. 761.
rostrum snabel.
766 i aus \i 766 /. fl ec 768 /. wcppegert 763 /. wanc- 789
/. scarsabs 786 anslofa? an eine hildung mit lus darf man tüegen der gl.
flosa {zs. 3,4761' ) und slusa (Graff^fili)) die mir ebenfalls slufa su Mtn jeM-
»011, niehi denken 791 stteß'st solUe deraluaster geschrieben werdnt
DIE FLOREISTINER GLOSSEN
347
$05 rosmaiinum. herba nymphea. i.
grensinc.
rubeta rana terrestris nociiia. i.
croia.
rubigo rost l quod in segete spi-
cas inanes et rubeas facit.
i. militou. 762,
ruga zucha. 397. 764.
rumino cibum inosdeuentrere-
ducens comedo. u ürucho.
763.
810 rauccdo. obscuritas uocis. i. hd-
see. 398.
rugosus zuchoter. 763.
rugdanda terra rugorum.
rotabulum (nmmuise. 399.
roscinum nöMl. 400.
815 ren lendebrato. 401. 766. [114*']
Scena louba umbraculum ubi
turpes ludi liebant.
Stigma Signum uei figura in cor-
pore. L anemale.
stiria gutta l stilla isilla. 402.
807.
stelaba offa. [115*] i. halla,
$20 stellabia h/Bfho.
spago drai. [115*']
saxatilis grundelo.
satisfacio gedaneunerehon ) foL
bdzzo. 403. 774.
sagraa filtnim l itöl t soum. 775.
I2b sagum fUz l hemetlachen. 776.
sacellum betibura. 777.
sardna l sarcinula in qua por-
tantur cibi et alia. i. metsa
l ref. 404. 778.
sarcio naio. beMo. bözzo. 405.
780.
sartor natare. 781.
sacerdos euuarlo. 779. Bdo
sandix uueit. 406.
sandiceus nueiHner. 407.
sarculum geiisen [116'] t gertare
t houa.
sace. i. isinscuuela.
sauma soum. 782. 835
saun)firi6s soumari. 783.
Salix salihi l üida.
sanguinarius arbor hartrugil.
784.
sambucus holatUir.
sabina seuina* 840
Saccus sac.
saculus seehil.
Sabona seifa. 771.
sagelium criseum Xa/chmgraim^z.
sarcile ^tinthlocAen. 773. 845
salsicia un^U. 408.
satureia cAentlo. 409.
saliunca reitgras. 772.
seliarius satilros.
sedatium hasib. 410. 850
semispacium quasi semispata. i.
sahs. 411.
serpillum pulegium agreste. ut
u^yltchenila.
septentrio northalba 1 norluufyHt.
simia affin. 855
simius crumpnase.
sistarcium cuiUa l meissa.
siligo dincMl. 412.
sigale roggo. 413. 792.
816 louba überg, 818 stilla überg^. 820 hopho f 824 ror aoam
filtrum durchstrichen 826 z tu filz am s 843 b in sabooa aus v
348
DIE FLORENTINER GLOSSEN
similago [116^] simila.
800 siii([ua species frugis 1 leguininis
t cheiia l spruir. 414. 793.
sorex grozzumus.
socus iigo. i. sec. 415. 794,
supercilium uberbrauM l super-
bia. 795.
sublingium racho. 796.
865 sure uuadin. 797.
subnienluin undarchinne. 798.
sugillatio. derisio. repreliensio
siin'ocatio. i. hoch l hose.
416.
i^ulphur $mhil \ erdfiur. 417.
subneruo. ncruos abscido. i. Ad-
sino. 799.
870 siibtemen uueml
siisurro susurronis rtmizare.
sudes stecchin.
superhumeralis hnmerare.
sus snin. 800.
875 sucula $mli. 801.
siibulcus pastor suiura. i. suei-
suses niagni ranes. i. msin. 4L 8.
subiila siula \ abisa. 410. 786.
subtalares tuslilare.
880 sinnen pinguedo in mamniis
scrofe. i. spnnimns. 787.
suber corlex. i. lost l rinnda.
scaipo iucho.
scalpellum scribmezer.
scurra ioculator uerbosus. i.
skimo. 788,
885 scapula scuUirra. hasilla.
scarabeus mtibil.
scabro homiz.
876 von erster hanä stand suein
scotia über^, 904 der folgenden gl
scateo mumo \ crewelon. 420.
scinifes tntigga. 806.
scirpus herba rotunda. i. Mi». 890
scitum. decretum. mandatum. i.
ban.
scoria. purgamentam ferri. sm-
dir. 790.
scrofa m.
scino skiiM.
scussorium. rennila. ehnm». 895
791.
Scabies itichido l ruda. 789.
scabra aspera. rtibt uuesrnn.
scitica l scotia. flagellum. quod-
dam. ]. geisila.
scobs lignum quoddam qaod
terebrum de foramine ei-
cit. i. urbara. 421. 785.
scope besimin. 422. 900
spien milzi.
spata suert.
spatarius suerttregiL
sparis «per.
sparus sper. 905
sponsale brutgeba. 770.
spartus canis uelox uyfni. 802.
spacus drat. 803.
spella dinchil \ fesa. 804.
speculum wiarta \ sp^giL 804. 910
statera uuagfi.
strucio. auis magna plumata sed
non uolans. i. s/rtcx.
sternulus l sturnus. i. stara*
stellio anguis aenenosus simitU
lacerte. i. moL 423.
sturio species piscis. i. sturo. 915
stbamen warf. 767.
881 /. loft 807 /. ruU 808 • w
iiberg.
DIE FLORENTINER GLOSSEN
349
stuppa auuurdu.
stagnuni ein.
Struma ehekk croph, 805. [117^]
920 stipes stipitis stam.
stirps genealogia t stam.
stupeum colobium uspunnin tjoc.
768.
stiua gtyza.
stabulum ttal.
925 serices stVie.
spinga fMTcaza*
stilaphus willidi.
Taberne edicuJe plebeiorum par-
ue cramun.
tibernarius caupo. eramare.
930 tabernjo qui uinum ul aliud
uendit. tauemare.
talpa muuuerfo. 810.
tapetum depid. 811. [118*]
terebrum \ terebellum nabiger.
812.
tramaratia mabuidra. 813.
935 thorax militare munimentu ni. lo-
rica. hrunna. 814.
tibias crura einkun. 815.
ticio torris. lignum perustum.
hrant.
trifolium tU.
torno. nas. draio. [118^]
940 traha species uehiculi. üt^do.
816.
tribulus genus spinarum hieffa.
tridens creagra. fuscina. fusci-
nula cröwil cum tribns
dentibus.
tricolanum gartago. 818.
trulla ferrum ad murum. chella.
819. [119-1
945 tela tiueppt. 424.
toreuma seafraida. 425. 820.
tortus wit. a uerbo torqueo. 821.
tignus sparro.
tauanius hremo. 823.
tnmba Ufa. 822. 950
tina zuhtr. 824.
tributa diehbrato.
tinso ih tihHm. 825.
tussis hösto.
tiUa linda. 826. 955
typsinarium stampf.
tarmus modo. 828.
timalus asc. 829.
trama weppigerti. 827.
temo dihsiUa. 426. 830. 960
turdus auis trfhscela. 427.
torrere bachin. 428. 831. [119*»]
Vailis locus humilis dal.
va||um munitio subsidium. grabo.
violcntia notnunf. 965
ventilabrum uelabrum wanna.
833.
ventriculus umbilicus. nabilo.
vepres spinosa herba brama.
[120*]
Vertex cacumen capitis sceidela.
viaticus voegewiso. 835. 970
virago. mulier que virile implet
officium, i. fritdüa. 836.
[120»']
vligvio sordes limi. t aque. kul-
loa, 429. 837.
ulula auis nocturna a planctu
dicta. i. uuila.
umbo media pars scutorum. i.
cupula. 1 hora clipei. ra$U.
838.
umbraculum hutta l lauba. 430. 975
839.
350
DIE FLOHEMLNEU GLOSSEN
unco morsus ah iinco (i denlo
incuruo. nherzan. 840.
vom er waginso l scaro. 841.
volema. species pomi. i. mnigeU,
842.
vorax multum cdax. fraz,
9S0 vortex. I. werbo.
vrina locium. kam. 431. 843.
[121-]
vrtica heidernizila. 844.
vrie''° derrifia, 845.
vric. (lona uiri. i. sunechlim. 846.
985 viscus misiil, 847.
vlmus ulmhoum.
vicetiila. auis. i. snepfa.
varix werra. 432. 848.
valillum kella. 433. 84^.
990 Variola meisa. 434. 830.
vcrriculum scoip. 435. 8öJ. ,
vuaiiga. scora. 436. 832.
viltruin uüz. 853.
vibcx hirca. 854.
995 veru spiz. 855.
vicia loicca. 856,
vnciiius crapho. 857.
vcrruce warza. 858.
vsia uermis ]>orci minislns.
1000 veredarius boto. 859.
\^ kramp. 861. [\2V*]
Zizania unchrüt. 437. [122-]
DE FIDE CATHOLICA EIÜSQÜE
MINISTRIS.
Stelio Bolilmrm. 438. 808.
oriza anmzza. 439. 306.
1005 columbar chembil. 440. dö^.
compes jfra6a. 441. 305.
spinx spinnila. 809.
foruix swibogo. 809.
scrobs cröwba.
celox c^W. d07. 1010
sinciput Nof. 442. dOJf.
incentiva gigräzzida. 443. d(?d.
stiria tsstUa.
spinx wi9nber.
hostorium swirbil. 444. dO(?. 1015
centon. i. fdtrum.
tirsus thorso.
persiiasuin liabco guuis haben.
445.
copadium prato l zeHdrinc. 446.
310.
manus obseruatio diuina. 1020
foetain fasü. 314.
pelignus ch^^bisilinch. 315.
textriiia tünch. 447. 312.
traiectiis stech. 311.
m
tarinca samagil. 448. 313. 1025
scalurigo. i. profluxio.
uxorius uxori deditus. [123^]
Ii>ClPIUi>lT GLOSE DE CANOI^E
APOSTOLORÜM. (126M
Examen suarm. [127']
conca scala.
conciliabola tinchsiede. loSo
armis stilo.
incDA anebpz. [127**]
PSICHfiMACHFA.
79. Gliitinat. i. chkipta.
92. prostibulum hnor. i. pro-
stitiitnm ad libidines illi-
citas. 449.
,. manes helligota. 450. io35
94. vada fme. 332.
116. conto mit stmino l cholbo.
984 geiueini sind wol glühwUrmchen 1001 l kimp 1037 I.
staogo
DIE FLORENTINER GLOSSEN
351
117. hirsiitas ruhon. 333.
137. capulus helzza. 328.
40 1 40. cassis heim. 329.
141. tinnitum seal.
148. ebur. uaginam. i. under-
hilze. 334.
151. missile sperilin a mitten-
do dicitur. 33ö.
169. Yiudi guttin,
45 180. villis tocchm \ zaton. 336.
„ armos huoge. 330.
181. iubis manon. 331.
187. Dodum chnopf. 337.
188. iimbus soum \ borto. 338.
50 191. hipatis chambriUiln. 339.
[128']
193. habenis ^alftron. 340.
195. faleratuni. geHUüotin. l or-
natum. 341.
197. cuneum gisemine. 342.
201. coHega gesello.
55 213. sulcare füren. 343.
,, nouales näu. 344.
215. colonos Öbin. 451. 345.
229. degener unedek.
236. tirones stnrlinga, ib2.346.
•60 241. nugas tcffo. 453. 347.
254. temeraria frauüin.
293. fundali sclinclichmo. 349.
298. exceptus fretiu^nl.
314. petulanter getiloso. i. insta-
biliter.
>65 317. raucos he\sir. 454.
324. siridula lancea spiez. i. ru-
zenter. 455. dJd.
325. amento 7a2(«e. 456.
328. illex persuasor 1 «penare.
361.
335. brateolis ftfecftm. <%$2.
336. axem wagin. 1070
337. radios speichon.
339. electri ^JB^mete».
„ fiexura felga. 353.
343. ganeanim fre^zzan. 354.
358. mitra oippAa. <?^. 1075
„ cesariem fdk». 457. <?J&.
362. verrat cherit. 357.
363. serica /eMo/a. 358.
365. texuit to(iilu7t/ra.458. <?Jd.
367. cantarus scala. lOSO
370. fulcra gistuU.
„ toreumata tornatalia uasa t
scafreüa. 360.
406. pcndat luat. i. eidoth. 459.
361.
414. vertigo t0e/6t 1 felga. 362.
426. ofTas muos. 1085
435. sistro megelo. 460. 363.
440. peplo.pallioiAttUt'töc^e.<?&^.
448. crinalis acus mtl. l spenula.
365.
449. fibula nusea.
„ ilammeolum mono. 366. 1090
„ monile gisteine. 367.
465. commenta tirdaticfta. 368.
466. eumenides dee. infemi. i.
heUi. wi^nna. 461. d&d.
370. [128»»]
526. monete muneso.
535. luiturus eidmsculde. 1095
540. anathema farwazin, i. alie-
natio alienc rei. 371.
1044 /. diua 1045 /. locchin 1061 /. frauilia 1063 /. expertus
107Ö /. cappha 1093 Eckhard (370 v viona falvis) mischt den letzten teil die-
ser gl. zusammen mit einer lateinitcheH zu falvis V. 470 1095 scoldeode?
352
DIE FUmEMlNEH GLOSSEN
542. auitc anilich, 372.
560. anguinos crines slanchlichin
loccha. 462.
566. crynis hazis, i. furia iiiferni.
463.
1100 594. palpiut zabilot. 464. 373.
597. ilia lancha. 465. 374.
600. tinea müwui. 375.
630. inficiatrix regatrix. i. mmi"
machara.
632. (liscinditur zirslizm uuirt.
376.
1105 633. exfibulat itxgurta. i. incnuf-
ta. 377.
656. natatum mümoth. 466.
658. plectrum cüif^fm. 467.
689. sicham mhchil swert. 468.
378.
717. pilo stampho. 379.
1110 816. phalanges scara sac*.
871. conum $piz. \ curuatura.
872. concliam memchala. 380.
[129*]
Contra Sytnmachnm IL
698. Uücamus et mastrugas rc-
nones alio noininc que
rustice crot*ina uocatur.
381.
839. laruas scrato.
Praefatio.
1115 3. cardo ango. 382.
8. fcrulis geisilon. [129''j
H, ad mattUinum.
45. fenori8 lehins.
73. ccrula. nox. plawa. 383.
IL ante ctbnm.
17. patera scala. 384.
1 120 26. camena fifa. 383.
27. tim|>ora tuumnie.
42. pedicis dr^un.
„ maculis nectn.
43. gluten chhht. 469. 386.
44. vimina umda. 387. 1125
53. pampinum rehihlai. 388.
55. bacca here. 389.
66. multra milichfax. 391.
70. calatum chaskkat. 390.
74. timo pinmurz. 392. ii30
82. fidibus seitim.
107. dedo geichon. 393.
144. genialibus mit gebnrtliehin,
470. 394.
1 48. discidium zislizida. 47 1 .
H. post ctbum.
2 1 . spurcum unsubHrz. 1 135
H. ad tncaiMtim fficentoe.
1 4. facibus facholon. 396.
17. tftstula scirhi. 397.
20. terotem siniuuelba. 398.
21. nectar seuti. 399.
92. axis imo^m. ii40
146. trionibus waginin.
149. roscidc tÖgum. 400.
H. ante somnum.
140. prestigiator zÖberar*.
H. jejunantium.
30. sirtium saxorum santwrfo.
401.
56. non usitatis ungewonen. im
402.
151. pullati g'swerMa. 403.
156. murices fellola. 472. 404.
[130']
//. omnis harae.
35. inlimis anchleibist.
1110 scara von derselben hand übergeschrieben von der die punkte her riikrem
DIE FLORENTINER GLOSSEN
353
56. spurcamina unsubirda.
1 1 so 59. qualus chorh. 40ö.
H. ad BOBepnas deftmctü
167. geniUU giburtUch. 473.
J7. m h<m.maru. Calagurr.
55. bipennem biäl quasi II pen-
nas habentem.
56. catasta genus tormenti ri-
tebmma. 406.
Pastio Vmeentn.
131. renideo uuüdi'^siincho. 474.
1155 174. uncis chtüuuon, 407.
198. fuligo rfe. 408.
230. cautera cauterium. i. dow'l.
475. 409.
289. decursa irlitena.
366. au]ea proprie nmbihanga.
1 160 446. murices tubüteina.
451. rudente seile. 410.
„ carbaso iegih. 411.
457. sparteus tac. 412.
492. fiscilla thwrbüi. 413.
m
1165 552. [stipitem] cippus stoc. 414.
Passio Laurentii.
48. exa\ictor irsauchare. 41ö.
55. referta trtml/a.
farciroen %menist. 476. 416.
56. monete mtintsa co quod
moneat roentcm [130*"]
1170 190. rudera arice. 417.
231.inancuin lawm \ curuum.
418.
242. vola fust.
254. prurit iuehü. 419.
255. scalpit dca^t. 420.
1175 258. Struma chros.
264. morbo regio, i. e mm7i.421.
282. mucculenlus rostigen, a
mucca ro%. 422.
284. lippos MmrÖgge. 477. ^2^.
318. (cauillo) mimico uocMi-
chro. 424.
„ Iglzumimicoaderzuscnr' ^^^^
ra 320] mimus scimo.
446. cuha dinckus.
480. pessulos ^ratdät. [131*]
Paseio Hippolytt
111. prorumpunt tisfrrosftn.
124. inuiticolorfUcu8.i.mAnteA-
faruulicke maiice.
1 50. scopulis ronon. 1 185
166. fornice crippa.
186. speculum speigiL
20 t. umbonibns ra^dm. 42ö.
Passio Cypriani.
30. cesaries /ioAs.
XVIII.marU. Caesaraug.
101. palaestra späAiis. 426. 1 190
[131^]
Peusfb Agnetis.
129. fornicem AtiorAt».
PoMtio EiUaliae.
130. persubiit s^ties.
151. odorus spratelende. 428.
151. jugulos bmste. 429.
Passio Qmrini.
67. vorticibuslverticibusu^- 1195
bon. 430.
Passio Cassiani.
17. edituus sigtrisio. [132*]
59. pupugerat. i. stiz. 431.
Passio Romani.
3. infantissimo %inickuslUchi''
stimo. 432.
U76 /. chrof
354
DK FLORENTINER GLOSSEN
78. [Ventilator] ventilo uuaio.
433.
1 200 81. populäre liuthliches.
156. esscda sambuch. 434.
182. amasi uel amasiones. ama-
sionum friedelo. 478.
43Ö. [132^]
192. disco bahuueiga genus ludi
qui super discum ageba-
tur. 479. 436.
221. cygnus elbiz. 480. 437.
1205 239. flisos spinnilun.
248. pulmo lungimia. 481.
280. tirso. i. trunco 1 stango.
482.
299. truUa keUa. 483.
351. sacerdos nunna.
1210 4SI. fidicuie genus ferri subti-
lissimi quo incideban-
tur martyres. Igeiselun.
495. Podagra pestis in artubus.
i. lides^üht. 484. 438.
489. papulla8 6wi22t(n.485.4dd.
[133*]
918. abdomen uue^^st.
1007. bubulus msit.
1215 1076. fragitida. i. breeha,
1126. dimcnsio irlittida. 486.
VIII. Kd. Jan.
39. mancipatam kisalta. 487.
440.
76. miricis gneste.
H. epiphaniae.
116. pugio stich. 441.
Apotheosis.
1220 20. glauco grauueVo. 442.
106. distendit frdenitha.
1218 we^en der ausstojsuug des
worl iiiM deutsche aufyenomwefi ist
161.assesceret kewaneti.
1 87. ccspes est terra avulsa cum
herba [ch'ba] unde facie-
bantaltaria.4^.[133''l
345. desuescas mtwones.
353. similaginis mulo. 444. 1225
359. dellinit eklimt. 445.
388. gelis karpha \ mjsatcitara.
446.
416. grunnitibus gfunnizoton. i.
propria uox porcorum.
447.
473. uerbena herba. i. tiintfia.
48 1 . pateram 9cahin. 1230
499. saceUum huorkus.
573. pubcrtas iuffwah. [134*]
643. erepundia spü. 448.
678. vligo d%mthil%. 449.
652. marmore stede. 450. 1235
762. rubore rotemi. 488.
835. sollers tvizzige.
860. vola flazta. 489. 451.
,, ungues nagala. 452.
1049. remeabilisareetmeocom- 1240
positum. i. widirfat'
Uchif^
Hamartigenia.
82. coniectare ratisean. [134*']
216. lolium ratin.
218. auena habiro. [am rande]
auena habwr.
228. brucus keuir. 453.
260. leno hnormachare. 454. 1245
271. [baca^lunionesmtfr^rteim.
297. [pulvere] muscns pisamo.
322. ganconis des fraxis. 455.
410. mento chinne. 456.
e der tTslen silbe nehme ich an dafs das
DIE FLORENTINER GLOSSEN
355
1250 sorbicio uuarmös. 467,
[135'J
796. ditibus riehUMn,
807. vimina ii>Jrfa- 468.
850. remensura nuidirmeszin.
873. setas vocatcilios quos nos
tautones nominamus.
4ö9.
Contra Symmachum /.
Praefaüo.
1 255 13. exponit brahta. 490.
24. Bmrmentai scheita. idl,460.
60. nasse mmimmin.
eicuU se^eriline.
Stiva keizza. 492. 461.
1260 curla koph. 493.
aratura [135^] zelga. 494.
462.
iunialis iuch.
inansis kuoba.
m
terra salica »elilant. 495.
1265 Garminare zeisin. 496.
carzinare »eisaUm. 497.
caiax hufalze. 464.
peripectasma genus ues-
tis. i. chemis.
de conca icala.
1270 occas felgam. 463.
area beti.
Äldhelmi aen^mata^
259, 9. famfalucagr. bullaaqua-
tica btine dicitur. 463.
262, Q.luacinsLHahtegela. [136-]
269,10. scrabro homuz. 466.
1275 f9 6. scinifes minimc musce.
i. mizxun.
266,15. sambucus holdir.
266,17. baca-6m'.
„ „ corimbos trupilun.
269,34. palmula extrema pars
remi. i. laffa l manus
aperta. 467^
270,15. falera. omanienta cquo- 12S0
rum. i. sattilgeicirre.
[136']
260,20. elleborus genus herbe
que francice a/a(2a di-
citur.
„ 27. yecos UManeuuizzer.
„ 31.gippus hauir.
271,11. lart)ula monstrum de-
mor l talamasga.
., 28. alga genus herbe rieth- 1285
gras.
„ „ rannus. bramtna 1 aga-
leia. 468.
272, 2. limax smeco. 469.
„ 3. cantarus umbiL
caluis calnen. [137*]
Äldhelmi de laudibus virginum.
140,26. obrizum smdzigolt. 84. 1290
„ 34. glebuk scollo. 470.
141, 2. unio merigriez, 86. •
„ 5. bratea fila. giuundine fa-
ditne.
„ 20. crepundia ^«f'm. <97.
142, 1. lancibus. lanx pro tru- 1295
tina ponitur. i. cram-
fo.
„ 2. ballig puka l casto.
„ 5. salignis scUhin.
„ 14. anthlia. curba. ^a/craAa.
88.
„ 19. graculus nioch.
1281 alada ist mir unbekannt 1282 /. veeors 1284 /. dcinon
356
DI£ FLORENTINER GLOSSEN
1300 1 42,20. occas suohun l furhi. 89.
„ 24. venustas fronisch.
143,30. teinplisumbraculi8.quod
dicimus Uhun,
158, 7. titiUantis. pungantis. i.
ctiseloftfis. 99,
161,30. claulcoma albugo. t ^-
luh.
„ 37. tumbe. druchun 1 sepul- 162,31. extales. quod dicinras
crum. 90. [I37b]
145,14. cunabula infancia. utia-
gun.
1305 „ 22. robor eich.
146, 3. offa ptssa.
„ 4. massa 1 diuua.
„ 22. poplite üiinnieradin.
crateolas nartin.
1310 yoWxxm^otadial putinna.
91.
tunnas offeruax. 92.
litrens. Orient,
pollas scaphun.
147J7. paranimphus prutepoto.
93.
1315 148,22. scenia. ludicrum. spil.
151,35. voti compos uuürvnio.
152, 3. necromantia hellin$a.
94.
„ 21. culcitras petu.
„ 22. rugose girunfan.
1320 153, 2. ominja heiUunga. 95.
[138*1
groziaimia,
„ 32. latrina feUganch. 100. 1330
163.10. mandras. caulas eutcff.
101. [138T
165,20. enixa ehnUpa.
„ 30. blesus UtpinUr.
„ „ balbus. balbuciens i (om-
milonUtr.
166,13. sarmentonim.ramorain 1335
t mitdmgim.
168,27. suras WMdm.
„ 36. brisa coria. A^.
171.11. pacta doctata geuHude--
moih.
1 72, 4. monotalmus. \ luscus.
ein(mg€.
173,32. glus Um. 1340
„ 33. calx eaU^.
174,30. in cuuas. €Uo\f(m.
„ 36. licia restis. \ funis. Aar-
luph. 102. [139*]
175,34. \gl. $BU fuso] colus ckunc-
la. 71.
„ 27. propugnacula uneri. 96. 176,13. molosi rudin. 103. 1M5
„ 31. scrobs furch 1 \Da$o. 97. „ 17. bachabatur uagabator. 1
uuitha.
179,22. turUs cuockun. 104.
„ 26. colustrum pieti. 105.
182,37. tranauitsMiuMit uohnit.
188,34. muscipulalaqueustiRtif- ISM
faUa. [139**]
154, 5. ambrosia genus herbe.
i. hishiina.
155, 9. thuritico rotccAo.
1325 ,. 10. in neribus in fpizzin.
98.
157, 9. coiu papunga.
1312 düi ghsse ist mir unvtrstä'ndiich ; ich weift nicht ob in orient etums
deutsrhei steckt und ob bei dem ersten worte an litrt zu denken ist 1326
/. futu pauuDga 1337 /. biriui
^Ki
DIE FLORENTINER GLOSSEN
357
195,18. segmentata Istramilah-
ta. 107.
197, 5. larba monstnim quod
dicitur. thalamascha.
77.
198.13. rugis [sulcata] girumfin.
„ 25. vibtx sumerllatta,
355 199,10. thermas bad.
Aldhelmi de VIII principalthus
vitns.
203,26. semispacium sahs.
204, 1. spanis sp.
205.14. scortatores kuorare.
„ 23. extorris urermerhites,
109.
360 villosus skecho. 110.
stragulum felachin. 111.
21 1,16. climate parte 1 halbun.
212,13. vellicat slizit.
„ 18. fllix fam.
365 „ 36. in cubis in cuofon.
213, 1. in prelo in demo blerare.
„ 8. carbasa segila,
„ „ maUsmastpoümin. [140*]
„ 9. antennas nominamus se-
gihröta. 112.
370 214,17. capulus heha suncar.
simphona dima dicitur.
Capucium houbitsul. 114.
colliciuin hahpein. 113.
culicium ispein.
375 caudistruni zag^Jbein. 115.
ossa hominis sunt nuroero
CCXVilll vene. CCC.L.XII.
dentes etc.
vacarica suueiga.
aries ram.
multo uuidir. 63.
agnes chilbirra l euue. 116.
magalis parch. 117.
mulio stuotare. 64.
caballus ros.
saumarius saumare. 62.
ambulator zelth'. 118.
sellarius satilros. 119.
emissarius reino. 6ö. 120.
poledrus folo. 121.
pultrinus fuli. 122.
pulvini huonchelu.
palumbus heigituba.
culcifas fedirbeite.
tomentum he'rcha. 123.
capitale houbitfuluue. 124.
plumatjam fuluuiU. 125.
vestimeutum \ indumentum 1
clarais geuuate. 128.
cervical halsare. 126.
cetramentum blacka. 127.
linteamen ^utiat.
lana cussim lilachin. 129.
coopertorium ubertecheK
tussia 1 hussa unum sunt,
linteolos fanun. 135.
lectisternium bettistrou. 130.
cuna ludra. 66.
ruga zticha. 67.
1380
1385
1390
1395
1400
1405
1369 uzermerhites? zu marka 1360 /. villolus 1366 umdeuUchung
VOM prelom ? 1370 wenn das wort deutsch ist so könnte man an sooertcar
denken 1303 ich ffUntbe di{fs der corrector den unrichtigen btichstaben un-
terpunkUert hat and dafs ziccha zu lesen ist 1400 /. lena s. Sutn. 33, 65 und
1'^^ ßir «'ussirn Diefenbach s. 104'' cos.sia cozzo 1402 /. zussa
Z. f. Ü. A. neue folge III. 24
. iib . F .
•i-
358
DIE FLORENTINER GLOSSEN
ora ort.
ta])etium teppüh, 131.
conopeum nm^geneze. 132,
1410 maimtcrgia tuuahilla. 133.
rocchus roch, 68,
nl)erniclius nbimiche. 69.
mappula tiehfano. 134.
superduccio. nhirzuc.
1415 balteum bah. 136.
melotos l pellicias pelliza. 137.
fasciolas unindinga. 138.
calciarii scuoha.
fibula nusca.
1420 lunula manili. 140.
vuanti. et manices hantsmoha.
82.
strofium orol l cheJatuoch. 141.
finrhones finchun. 142.
sagcUuni lachin. 143.
1425 lunula nnscili l fibula. 139.
capeJlum 1 galo/a 1 thiara. hnot.
institum. binda l nestiJo. 144.
tribrucna teihbroch.
pedulcs uo^iztöcha. 146.
1430 nionile omamcnta mulicris erdo
nuittdinga. 146.
sarcile fettide.
camisile hemitlachin. 147.
ciangas hmun.
inaurcs [140**] orritiga.
1435 preuenna rml. 148.
preluin l pepluni mot7. 149.
subtemen nueuil. 73. löO.
liciatoriuni mittuul. 151.
pnra cugilla 1 *ascha. 83,
birrus l penula ludo. 152. 1440
bachones bachin. 74.
exungia smerleif. 155.
arvina umlihi. 153.
spatula scultirra. 154.
salsicia nur st. 38. 1445
inductilis sckiblinc. 157.
friskinga fmssing. 37.
udra 1 butyrum anesmero. 156.
preuenna annona fruonda. 158.
pasta teig. 159. 1450
Stipendium 1 pastum I^piten. 160.
siligo 1 spelta dinchil.
triticum nueizze.
far amar. 161.
bucella 1 torta snüa. 162. 1455
lagaua ges.t^in brÖl. 163.
surculos mililinga. 164.
sigahim roggo.
l)racbium malz. 165.
furfur cru$ \ cUa. 166. i46o
placenta fiado.
panicium fenich. 167.
cicer chicherra. 168.
bissas taniilias aruuize. 215.
vitellum tuiirei. 169. 1465
Colostrum bkst.
amurca oiei truosina. 170.
fermentum theismo. 171.
sera chaseuuazzer. 172.
fraga eripere. 1470
carira figa. 173.
castanea chesdnna. 174.
sagena segina. 175.
amus angil. 176.
1423 sollte dar g^lossatar dtirch die ähnlU'hkeit des tat. ttortes^ besonders
in dt^r hier vorliegenden form viit n bewogen HrtümHck den deutschen voffel-
ttanien beifi^efüfft halh'n ? 1466 am rande von anderer hand fiaitta leig und
darunfer »mar uiiirit tun u in 1460 s aus h 1470 /. «»rliurr
DIE FLORENTLNEU GLOSSEN
359
^5 incus anehoz. 177,
malleus slaga, 80.
martellus hamir. 81.
forceps zanga. 178.
follis halch. 179.
^0 lima figila. 180.
serra sega. 181.
forcipula clufth. 182.
Frutex studa. 72.
axis pret l schindala. 183.
$5 terra salica selilanth. 36.
veremus voalt. 184.
II-'-
mansus hoüha. 3ö.
ascelli clufth sceida.
iuiera l iiirnales. tiicA« 1 morga-
na. 78.
90 aslella sceita. 216.
tinnus rauo. 186.
lucanar rouchhns, 186,
culmeii ftist. 187.
trabs gehretto. 188.
'i5 asscris l tcgula latlun. 189.
planca dilo. 190.
plancaruni düi.
laterculum scindala 1 hiegil. 191.
postes tursnle. 192.
00 palus. li. stecho.
palus. dis fenne. 193.
sublimitaros ubirtur. 194.
tortoria. 1 torta. wit. 217,
carpentarius holzmeister. 195.
05 tentoriuin gizelt. 196.
mulio stoctar.
iubia manha. 197.
caballi domiti zami ros. 198.
erpicarius egidare. 199.
10 souipes, equus. ros.
equaritia stuot. 200.
cavallarius me^riscalh. 201, 79,
Genitor pater.
genitrix mater.
parens fordxro. 1, 1515
auus ano. 2.
avia ana. 3.
proauus altirano. 4.
gemini gezuuilinc. 218.
ainita ha$a. 5. 1520
matertera mouma. 6.
vitricus stuphater. 219.
priuignus stuphsun. 220.
nouerca stuphtnuoter. 221.
patruelis fetirrm sun. 1525
priiiigna st^phtohter.
inaritus charl 222.
coniugalis gettin. 223.
concubina 1 pelex chebisa, 7,
emula chella, 8. 1530
socer sne ?. ir.
socrus suigir. ,
gener eidim. 9.
nurus mora. 10.
conlactaneus spunnibrÖdir. 11. i535
nutritor l pedagogiis magazogo.
12. 224.
nutrix amma. 225.
familia huscht. 226,
Colon US humich. 13.
ancilla diu. 14. 1540
libertini frilaza. 202.
contubernius genoz. 203.
patronus mtintherro. 15.
conservus geleibo. 16. ^
dos uuidimo. 17. 1545
cubicularius chamare.
1498 i ziegil 1539 Graff vermutet 4, 1039 mit Wahrscheinlichkeit
hiirinch
2V
360
DIE FLORENTINER GLOSSEN
cesari9S lancfahs,
inbubes granispnmgir. 204.
longeinis alto,
1550 decrcpita nrdltir. 214.
centurio l tribuniis hmino. IS.
deciirio tincman. 19.
informis \ deformis wiscone.
gallinarius polk)har. 227. [141']
1555 thelonearius zolnar"^. 228.
1)inus. na. mim. zunischer.
obscs kisal. 20ö.
sui)erstps nbirlippo.
polimcntarius lichare. 20.
156Ü polimitor Uchtein. 21.
scutarius schiltare. 206.
preditor lehj'i herro. 229.
lidejussor pnrgo. 207.
cemontarius murare. 208.
15G5 cementum flauer.
marchio marcgrauo. 209.
comcs \ proses grano,
lancca 1 spiculum 1 catapelta
sper. 230.
asta spitz.
1570 astile $pi€%9laHga. 22.
spata et rompiiea \ raacbcra.
mnert.
seinispatium sah$. 23.
ocrec peinherga. 24.
ciispis stachilh. 26.
1575 faretra cochir.
sagitta strala. 27.
pilus phil.
bipcnnis piiL
lituiis 1 cornu 1 tuba. hom.
15S0 pultio polz.
corda seuna. 231.
cestus c^olbo. 29.
telum scoz. 28.
capulum helzn.
umbo ranipogo. 30. 15&5
lustriim tiruuaida. 31.
caslor l fibur. bihir.
luter ottir.
alx ) lalx eleho.
caprcolus rech poc 159u
caper steingeiz 1 ibix. 210.
grillus ) grelle tnucAfttiio. 21L
däma \ damula damo.
linx luchs.
corcodirillus nies. 1595
bubuhis nuisät. 32.
gui'giilio hamistro. 212.
gripes grifin.
ruca hundissatil 213.
scarabeus wihxl. 1600
sanguisuga egela. 233.
vipcra naira.
tinea miluna.
miisio muriceps t murigerulus
cazza. 33.
papilio fifolira. 232. 1605
zeno. zefano. hmihwLhito. 1 de
geilte cananea. 234.
orciis ihuris.
alea. wrzahil. 235.
pomilio gütwerc.
giandis eickiUa. 34. 1610
glans 1 glandalum truos.
ferunclus angnueizq.
tuber 1 Struma, ehelich l crof. 236.
varix urslach l wima. 237.
1664 doch wol iimdeuUchung einer bildun^ von pullus, pallioariDS,
hünervofi^t ; das e der letzten silbe fehlt wie et auch fn der fotffendeK gtoBse
ursprfiufili'rh J'ortf;^ehifsi»fi war 1678 iiiil ülferfT' 1008 /. ^rfMbii
DIE FLORENTINER GLOSSEN
361
615 morbus s^ihl, 240,
febris ritto. 238.
sinteria zu^suht. 239.
fundus cnmL
sabulum sant. 243.
620 glarea griez. 242.
carix sahar. 241.
scirpus yiniz.
caredium sahara. 244.
scaber ttihist^in.
.625 Gratis hurt.
vimen kerte.
psialium m<Ut<i. 245.
bedera heheouue.
muscus mies. 246.
630 graculus ruoch.
bubo huuo. 247.
fiüix felii^a. 248.
mergus Bcarha. 249.
mergulus tuchart. 250.
.635 fulica anitchunach.
berodius poum fcXcko. 251.
cignus \ olor elhiz. 252.
onocrotalus horiiuhxL 253.
ortigometra et conturDixrepAtiora.
1640 meroia ammalla. 254.
strutio struz.
grus granich. 255.
turdusftsturisque sternula. stora.
256.
cuculus concuo.
1645 pellicanus huitgomo.
turdella drossila.
luscinia ft filomeia nachtegila.
257.
vuitur kir.
ßce . . tula mepfa. 259.
fringellus fincho. 258. i650
carduelis distüuumcho.
pauo fauuo.
caradrius 1 laudula lerichtk 260.
loaficus l merops cmwwpheto.
opimacus contrarius serpentibus. 1655
i. storich. l ciconia.
picus speht. 263.
pica agaza agihtra. 262.
parix meisa. 261.
costrux uuiso.
pastaban 1 oester. hrtmo. 264. 1660
scrabro homuz. 265.
nectar mm.
cicendula ^{tmo. [141^]
vespis \ cretobolus uu^sfa.
atacus ^umbil. 1665
ulula. 1 lucifuga üuuila.
cceculus hlmdoslicho. 266.
cimex uuantlus.
rubeta pretta. 267.
bufo crota. 1670
lumbricus reg^inuurm.
tarnus mado. 51.
testudo scartefedero l snecco. 50.
biaculus lintuurm,
stelio mol. 1675
lacerta egidehsa. 268.
Timallus ascho. 49.
capedo alant. 1 mumta. 269.
anguilla al.
trusta forina l chamanch. 1680
lutius l>achtd.
tinca slio. 270.
miurenula lantfrida.
esox salmo.
allec harinch. 1685
1644 deutsch? oder coccyx, caccax? 1649 in ficetalt ist p ausradiert
1667 ob agtza deutsch ist toeifs ich nicht 1680 chamanch kenne ich nicht
362
DIE FLOHKINTI.NEK GLOSSEN
(lelum hiwil,
ins regtnbovm,
arcturus uuagin,
pliadas l planetas sihimtirne.
1G90 pruina n'fo, 271.
turbo. nis. nrVndisprut. 48, 272.
turbo. onis. kloz. 273.
grando agil.
centrum mittehi^^^K
1695 oricns öslan. 274.
occidcns nnestan. 275.
ineridies mndan. 27h\
a([iiilo no7'dan. 277.
temporaiieus ahintroto. 278.
1700 tonitruiis donr.
Tilia linda.
fagus huocha,
robur 1 queren s eich 1 ilcx.
fraxinus asc. 279.
1705 aliius erla. 47.
Salix salaha. 46.
poi)ulus fulmen blich, albare. 46.
plantanus hahorn.
corilus hasil
1710 paliurus hagin.
vepris brama. 44.
malus affiltra.
tuscus mistil.
carapcnus hagin b\'ocha. 43.
1715 trcmula as^pa. 42.
dum US et scntes dorna 1 Spina.
ranuum adildorn.
picea forha.
Cipro la'^rbnom.
1720 cedrus cedirbon.
farnaicus tribulus hiuffiltra.
casia. herba.cassia m<tcApo"m. 41.
assoloniuni aslonch.
anetum tille.
tubura ertnuz. 280. 1725
petroselinum federscelli. 281.
lactucces. lalticha.
sisinibrium. sisimbrima. 40.
pa])auer mago. 282.
satureia schenila. 39. 173ü
acer gundereba.
millefoliuin garuua.
cicuta scerelinch.
celidantia 1 cclidonia scehllemirz.
colocasia uuildu mnnza. 1735
fülle waluurz.
sandix uueith.
croc^um crögo.
])cta peizza.
lingua canina. i. ringila. 1740
gladiola nuat nurz.
sclarega scherilegia.
pulegium pohia.
ambrosia isimna.
nepela nepeta. 1745
.brionia scitunrz.
blandouia wllina.
peucidanuni heimuurz.
concinnalis scoznnrz.
m
riuola cliba. 1750
basilisca madilger.
assarus hasilnurz.
berula 1 arteiii. puggo.
ligustrum nuinda.
barba iouis husnurz. 1755
lupercicus l humulus hopho.
pacina nuegnuuta.
molüsus ro^do. 283.
V Iter nnim. 284.
1707 CS steht siiliucn. die glasse gehört in den vorigen abMthnitt
17ö4y die deuischrn worfc überg.
DIE FLORENTINER GLOSSEN
363
1760 caiiina zohu, 285.
prinna t canale. hundaz. 286.
hiena helliunt. 287. [142«]
scrobs gruoba. 288.
vy altus crabo. 289.
1765 plectrum 1 sistrum eiterftn.
latibulum l lalebra hoil 290.
cacatergito 1 pudusca arscuuisch.
furia hazzis.
gleba scorfo.
1770 ilemen masiUu
cicatrix animale l masa. 291.
torris fraiit.
piiteiis huzza. 61.
offa halla. 60.
1775 spera \ trocus sciba. 292.
glis. glitis. dedo. 57.
glis. ris. mus. 58.
glis. glissis. schinmviito. unde
glisso. eis uerbum. L ful-
geo. 59.
pus. US. quöd est indeclinabile
hoc est tabo 1 uirus guwt.
293. 56.
theutisca 1 theutonica ttUischa.
stercus mist.
coenum l ümus. döst. 294. 55.
ceinentum flastir. 54.
pincerna 1 pinator scencho. 295.
rima scrunta l nöth. 296.
veru «p».
testudo muibogo.
stipula t festuca. agana. 53.
sulcus. furch, vlögerin. 498. 52.
1780
1785
Im zweiten bände der comnieutarii de rebus Franciae orienta-
lis hatte Eckhard s. 981 /f eine reihe glossen ex bibliotheca magni
ducis Laurentiana mitgeteilt, die hs. der sie etUnommen waren ^ hielt
man für verschollen nachdem Graff bei seiner anwesenheit in Italien
acht tage vergeblich nach ihr geforscht hatte, doch war es ihm bei die-
ser gelegenheit gelungen, anderer deutscher glossen habhaft zu werden
welche er in der Diutisca 2j2M ff im auszuge veröffentlichte, als da-
her im verflofsemn jähre hr. dr OJänicke nach Florenz reiste, bat
ich ihn beiden hss. noch einmal 7iachztispüren und sie mir abzuschrei-
ben. es ergab sich ihm das mir nicht ganz unerwartete resultat dafs
beide Sammlungen identisch sind, bei der eile mit der Graff arbeitete
und arbeiten muste um trotz seines gebrochenen körpers den von
staunenswertem fleifse zeugefiden Sprachschatz herzustellen darf man
es ihm nicht zu grofsem vorwürfe anrechnen dafs er dies Verhältnis
nicht erkannte, denn die reihenfolge in der Eckhard seine glossen
drucken liefs ist eine abnorme, um die art und weise zu zeigen wie er
verfuhr und damit einen beitrag zur geschichte der deutschen philo-
1763 vallas? 1769 scheint eher eine Verwechselung mit glabor, glabra
(grindj zu sein, wozu auch die beideti folgenden gli. befser passen würden, als
dt^/s an scorsa Gr. 6,551 zu denken ist 1776 /. cledo f Graff" 5,124^
3Ü4 lUE FLUREM1.NKR i^LOSSKN
logie zu geben , zugleich aber auch , um die auf suchung der Eckkard-
schen glossen in dieser ausgäbe zu erleichtem und zur conirolk der
letzleren lafse ich eine vergleichende tabelle beider folgen, ich bemerke
dazu dafs I) die nicht seltenen nur lateinischen glossen die Eckhard
mit aufgenommen hat, mit einigen unten zu erwähnenden ansnakmen
fortgelafsen worden sind und so die notiz Uateinischi" in der tabelle zu
erklären ist und dafs 2) einige ganz wenige deutsche worte in folge
leicht entschuldbarer versehen von Jänicke übergangen sind; bei die-
sen steht 'fehlt\
Eckhard
diese aiixgabe
Eckhard
diete ausgäbe
1-
-24
1515-
-1573
109 201
1359 1512
2.')
638
202-213
1541 1599
26-
31
1574
-1610
214
1550
35.
36
1487.
1485
215 217
1464-1503
»7.
38
1447.
1445
218 296
1519 - 1785
39-
-51
1730-
-1672
297
7
52-
-61
1789
-1773
298
65
62-
-64
1 384 -
-1379
299
96
65
1387
300
1015
66-
-69
1405-
-1412
301
195
7(»
64
302
402
71
1344
303
fehlt
72
14S3
304 315
1004 1025
73.
74
1437.
1441
316—318
50 52
75
2
319, 320
269. 270
76
130
321 323
290 310
77
1352
324
76
78
1489
325. 326
55. 56
79
1512
327
294
80.
81
1476.
1477
328 331
1039—1047
82
1421
332. 333
1036. 1038
83
fehlt
334 347
1042—1060
81
1290
348
feUt
85
1439
349—426
1062—1190
86-
-105
1292
-134S
427
lat.
106
lal
•
428—470
1193 1291
107
1351
471—475
12 18
108
lat
m
476
lal.
DIE FLORENTINER GLOSSEN
365
Eckhard
477—496
497
498-508
509
510
511
512
513
514
515—517
518
519
520—523
524
525
526—528
529
530—540
541
542
543
544—546
547
548
549
550
551—569
570
571
572—580
581. 582
583—595
596—598
599
600
601
602
603—618
diese ausgase
25—116
lat.
118—148
158
196
185
152
262
150
154—157
lat.
160
163—174
lat.
175
233-237
179
242—295
lat.
297
182
263—266
211
214
289
254
187—222
300
184
301—319
lat.
322—346
360—362
353
510
352
lat.
355—383
Eckhard
619
620—622
623—625
626
627. 628
629—632
633-646
647
648—651
652—654
655—660
661. 662
663
664
665. 666
667
668. 669
670
671—679
680
681
682
683—693
694
695
696- 766
767
768
769
770
771—773
774—784
785
786—788
789—791
792—801
802—805
806
diese ausgäbe
413
384—387
397—399
432
440. 442
391—395
403—429
lat.
430—440
451—454
462—480
468—471
501
lat.
504. 514
497
502. 503
500
518—562
335
570
lat.
589-634
lat.
fehlt
637—815
916
922
lat.
906
843—848
823—838
899
878—884
892—896
858—875
907—919
889
36(5 DIE FLDIIEMUNEH GLOSSEN
Eckhard
diese ausgäbe
807
818
808. 800
■ 1003 1008
810-816
931 940
817
lat.
818-831
943—962
832
lat.
833
966
83-1
lat.
Eckhard
diese ausgäbe
835—859
970 tOOO
860
fehU
861
1001
862—865
440 446
866
fehU
867 874
447—459
875—889
469 494
Man ersieht hieraus dafs Eckhard oder der von ihm mit der ab-
Schrift betraute seine arbeit gegen ende dn^ hs. dort wo ein blaugemal-
ter inidalbuchstabe die aufmerksanikeit auf sich lenkte, begann und
eine zeit lang fortführte, dann aber den schlufs des ganzen vornahm
und denselben von hinten beginnend excerpierte. darauf schlug er
eine anzahl blälter nach rücktoärts und schrieb von dort an widerum
eine reihe xoorte ab; und dies verfahren widerholte er noch emmaL
dann aber begann er mit dem anfange der hs. und zog die glossen un-
gefähr bis zu dem punkte aus , wo er beim zweiten rückwärtsblättem
angehoben hatte, schliefslich brachte er in einem n<ichtrage noch einige
vorher ausgelafsene xoorte. man erkennt jedoch deutlich dafs die ab-
Schrift nicht einen regelrechten fortgang nahm sondern unter unauf-
hörlichem blättern geschah : so kam es dafs dies und jenes wort zwei-
mal aufgeführt wurde, aufserdem scheinen endlich eine anzahl
glossen die bei nochmaliger durchsieht der hs. auffielen, an beliebigen
stellen der abschrift eingeschaltet worden zu seiti.
Die hs., cod. 5 plut. XVI der Laurentiana, in quartj besteht aus
zwei ursprünglich sich fremden bestandteilen. der erste {bl, 1 — 86)
enthält 1) fol. l — 12* ßedae super Donati grammatiraoi 2) fol,A2^
— 73 Aynierici ars lectoria ad episcopuni Adeinarum 3) fol.74 — 82
Servidli de primis syllabis in cunctis partibus 4) fol. 83 — 86 Pri-
sciani de acceiilibus. der zweite (blatt 87 — 142, 7 quatemionen —
das letzte blatt ist fälschlich mit 144 bezeichnet - ) zwe^alt^ ge-
schrieben , aus dem anfange des 1 3 jhs. birgt unsere glossen. die-
selben sind aus einem altern exemplare abgeschrieben und später nach-
corrigiert worden; in der vorläge hatte das z die bekannte dem h ähn-
liche gestalt , daher der abschreiber öfters den letztem buchstaben
Schrieb, ein fehler, den der corrector meist aber nicht immer ^ durch
Zusatz eines häkchens befserte. die vorläge entstammte Oberdeuisch-
DIE FLOREINTIMER GLOSSEN 367
laiiil, der ahschreiber scheint aber seine hehnat in Niederdeutschland
gehabt zu haben, was mein verfahren anlangt so habe ich der Über-
sichtlichkeit und kürze halber die deutschen worte ctirsiv drucken laf-
sen; ebenso alle erst von mir zugesetzten Überschriften; dagegen sind
die schon in der hs. vorfindlichen mit Versalien gegeberi. die rein latei-
nischen glL habe ich , soweit sie in die mir vorliegende abschrift auf-
genommen waren, da beibehalten, wo sie von Eckhard aufgeführt wur-
den ; nur bei der schrift de Gde catholica habe ich sie ohne ausnähme
widergegeben , da vielleicht die eine oder andere zur auf findung der
schrift, zu der sie gehören, beitragen kann, die zahlreicheti abkürznn-
gen sind, wo es mit Sicherheit geschehen konnte, aufgelöst worden,
punkte innerhalb der worte bezeichnen rasureti, die erste zahl hinter
einer glosse verweist auf die folge in Graffs ahdruck, die zweite^ cur-
sive, auf Eckhard,
Eine ganz ähnliche Sammlung scheint der Clm 19440 {Graffs
Tg 5) zu enthalten, da ich aber eine abschrift dieser und anderer zu
einer genaueren Untersuchung nötigen hss, zur zeit nicht besitze —
besonders unlrden dabei auch die Salomonischen gl, in betracht kom-
men — so mufs ich für jetzt auf weiteres verzichten und begnüge
mich mit angäbe der teile aus deneti unsere hs, besteht, indem ich zu-
gleich venoeisungen auf die wichtigeren parallelen aus der glossen-
litteratur beifüge,
1 — 1002, das nehmte buch des summarium Heinrici, vgl, den
Admonter vocabular, die Lindenbrog, glL, die Prager und Engelberger
gll, {zs. 3, 468 und 125), Diutisca 3, 187, Sumerl, I {vgl Diut, 3,
260 /f), Diut, 3, 144, Hoffmann, ahd, gll, s. 61. — es folgen glossen
zu der schrift de Tide catholica eiusque ministris. ich habe dieselbe
nicht ausfindig machen können ; die bekannte des Isidor ist es nicht,
nach den glossen zu urteilen ist sie wol eine art passional, auch die
dann folgetiden 5 worte 1028 — 1032 unter der Überschrift glose de
canone apostolorum habe ich mit ausnähme von examen und concia-
bolo {nicht -a) in den canones, concilia und decreta pontt ntcA^ auf-
zufinden vermocht, sie kötmen auch leicht zu einer anderen schrift
gehören, denn jene Überschrift steht auf blatt 123^, die gll, aber erst
auf bl, 126^ wnri 127*. sie sind jedoch so wenig significant, dafs
ohne einsieht der hs. ihre zurückführung auf ein bestimmtes werk nicht
möglich sein dürfte, es schlief sen sich hieran gll, zu den werken des
Prudentius von denen ich 1168, 1250 und 1258 trotz aller ange-
wandten mühe weder im Prudentius noch in den\, scholien des Iso habe
368 DIE FLOHEiMLNEH (.LOSSEX
auftreiben können, 1259 — 1264 sind ein eimchub vgl. Hoffm, ahd.
glL 8.5S. woher 1265 — 1271 entnommen sind weifs ick mcht. %u
den sodann sich anreihenden gll, zu Aldhelms werken wolle man die
SGaller hs, 242 bei Hatlemer 1, 278 /f vergleichen. %wr angäbe der
stellen habe ich leider die höchst migenügende ausgäbe von Gilee da
sie die einzige handliche , welche ich kentie, ist, benutzet^ müfsen. m
leidet unter andern an dem mangel jeglicher Zählung, die unregd-
mäfsige folge der glossen in den rätseln ist nur eine scheinbare: dmm
in den hss. ist die reihenfolge derselben eine andere als in Güee aus-
gäbe wie man dies aus den oben angeführten SGaller gll. erkennen
kann. 1 309 — 13 1 3 sind vielleicht glossen zu thuribulnm 1 47, 14. —
1360/' könnten zu pepli velamina 206, 17 gehören, doch ist zu beach-
ten dafs beide auch in den die Überschrift de ornatu ecciesie tragen-
den gll. bei Hattemer 1, 311 hintereinander vorkommen. — 1371
mag eine glosse etwa zu virgo sein. — 1372 — 1376 gehören einem
tractat über die glieder des menschen, %ool aus Isidor an. — sii
1377—1389 vergleiche man Hoffmann 5.58, Hattemer 1, 293, SchL
gll. 32/f, gll. Jun. D 272ff, zu 1392—1440 Hoffm. s. 58/; Bait. 1,
310, Schi. gll. 39, 136/f, gll. Jun. D 293, 296. aus letztem ergiAt
sich durch die bemerkung s, 293 bei Icna : et paulo post ibidem daß
die glossen irgend einer schrift müfsen entnommen setn. — 1441 —
1482 s. Schi gll. 39, 118 ff, Sumerl. 35/, 42, 48, HaU. 1, 308jf,
auch gllJun. D 276, 289. — 1486/'^«. Jun. D 306, 1491—1505
daselbst s. 318. — 1506 — 1512 gehören demselben glossar wie oben
Idllffan. — 1513 — 1567 siiid verwandlschafts- und standet-
Zeichnungen, vgl. Sum. 41, 47, Halt. 1, 303, gll Jun. D 2Q4ff, SM.
gll2Q. — es folgt ein abschnitt über Waffen, vgl Sum. 35, 51, HaiL
1, 309, dann tiemamen {Halt. 1, 290, s. auch das oben s. A^f her-
ausgegebene bl 42 der Pariser Virgilhs.) , femer krankheitsbezeith'
nungen. für das folgende ist von 1618 bis 1685 die SGaller hi.
242 bei Halt. 1, 295 zu vergleichen. — 1686—1700 s. Schi, gll 39,
312/f; Halt. 1, 294, gll Jmh.P 304^— die daran sich anschUe/^en-
den baumnamen finden sich glossiert auch bei Hattemer 1 , 289, 291,
Sum. 45, Schi gll 39, 238 /f, fol 42, 69 /f, gll Jun. D 325/1 —
1758—1762 vglSum. 47, HU f Gerbert, iter alanhang f.82, 102.
der schlufs von 1766 an begegnet sotist in dieser aufeinanderfolge nitJU.
Berlin, februar 1871.
EUAS STEINMEYER.
GLOSSEN ZU ALDHELH
369
GLOSSEN ZU ALDHELM.
Bekanntlieh hat Aldhelm zwei verschiedene bUcher de virginitate
verfafst, eins in versen und das andere in prosa ; genauer lautet der
titel des ersten de laudibus virginum, der des andern de laudibus
virginitatis sive de virginitate sanctorum. beide sind deutsch glossiert
wordeti und zwar verteilen sich die glossen^ welche Graff und nach
Am Raumer nicht geschieden haben, so dafs der poetischen schrift
Aid. 1. 3. 4. 5 und die in der Florentiner sowie der Tegemseer Samm-
lung enthaltenen gll. angehören, der prosaischen dagegen auf^er den
tHm Mone und dann von Bo%iierwedc zs, 9,40 1/f herausgegebenen
ags. gü. Aid, 2 und 6. von den letzteren ist Aid. 6 {ks. der Wtrz-
hurger dombibl.) von Dämmler in dieser zs. 14,190/' von neuem
herausgegeben worden, Aid. 2 von Hoffmann in seinem bücKUin
Altdeutsches aus WolfenbtUteler hss. s. XXII /l da daselbst einige gl^^-
sen fehlen oder nicht ganz genau abgedruckt sind , widerhole ich hier
nach eigener collation unter angäbe der stellen nach Giles ausgäbe die
wenigen worte.
5, 8. [3*] concrdiione uualisa-
mo. [4^1
8,22. forficis clufL [6*1
11,19. balistabalastar. [12']
23, 4. persiiltans uerit. [13*]
5 „ 37. glaucoma starablint.
24, 4. scotomaticorum gihtot fo-
toro.
„ 1 8. paranymphus truhti go-
mo. [14»']
26,31. cata . . plasma fasca.]15*]
28,10. (sin&ricaruin) trico uui-
darfart. [17^]
10 33,10. fatescunt niuodant.
„ IS.plectafluctira. [20'1
37,25. seuo unslit
38, 2. elidera zisbeogi. [20**]
1 uuahsmno über einer rasur 4
^1 i-ow thalnnii un überg. ai{l' rasur
38.21. clientella gidiginu.
„ „ contribulibus cunnio. 15
[211
40,31. dispendiuin zurgengiuiiL
[22^
42, 4. scotomaticos zoranouga. «
„ 5. reuocando erquicccnto.
[24-]
44,36. nidoribus stanch.
45,11. putamina fidaz uuerc. 20
[24»»]
46.22. ad thitedas thalami zibrut
batin.
„ 29. pertinaciterduruhstritigo.
[251
48,25. abolisci In di uuonan.
„ 32. liciis heiluuim. [26*]
in persultans über der enten Milbe incon
24 viisx*ersliindnix des Wortes ubclisci
370 GLOSSEN ZU ALDHELM
25 49, 5. rodcrentur bignagana. 51,25. radiis lirahun. [28"] 30
[26'*] 53,10. exeniumhantcunnieuloia.
50, 11 . niolosi rüden. [27 '] ' [29T
51, 2. exorbitans auuig gonti. 54,34. pellexerint bitriogant.
orbita stiga.
„ 9. ad soluiii cernuas enti
framhalt.
28 am rande zur vorigen flösse
Die hs. cod. Heimst. 365 fol enthält bis hl, 43* die schrift de
laudibus virg. , von 44' an das concilium Aquisgranensc. am
schlnfse steht auf blatt 62^ abschriftlich das fragment einer «rhuuie
mittelst der erzbischof Bardo {von Mainz, 1031 — 1051) dem kloster
SAlbani einen abt namens Egbert giebt. die hs. stammt demnach aw
Mainz und die glL scheinen ans der Wirzburger hs, abgesQhriehen zu
sein, ich möchte aber fast glauben , dafs auch die letztere eine ah^
Schrift ist und dafs sowol starablint als gibot fotoro nicht tirsprüng-
lieh zu glaucoma und scutomaticoruin gehörten sondern ersteres zu
scotom<iticoruiTi (vgl, ags, gll. zs. d, 447'J und letzteres zu dem un-
mittelbar folgenden obscurantur oder obturantur. dann wäre die er-
klärung folgende: das original war ags., und die gl, lautete beod (ge)
feotorod (vgl, ahd, kafezarot Graff'Sjlil), beod wurde^ da dieparti-
kel ge fehlte oder übergeschrieben stmul, fälschlich in das wort hinein-
gezogen, es mufs dann freilich angenommen xoerden^ dafs der ahfaU
des letzten t auf einem Schreibfehler bertiht,
ST.
BISCHOPSREIHEN VON TÜLL UND TRIER
Nomina pontificum Tullensis sedis et ordo.
Mansuetus. Amon. Alcba. Celsinus. Auspicius. Vrsus. Aper.
Albinus. Trisoricus. Dulc[cius. Premon. Autmundus. Cutlanus.
Teutfridus. Leutdinus. Eborinus. Ermcnteus. Magnauldos. Dodo.
Girbaldus. Godo. Bodo, lacob. Borno. Vuanimeus. Frotharius.
Arnauldus. Ludelmus. Drogo. Gauzlinus. Gerardus. Stephanus.
Ucrtoldus. Ilerimannus. Bruno. Ydo. Pibo. Uichuuinus (1108 —
1 1 26).
Dabei steht als forlsetznng in der zeile folgendes bruchsiück:
cum sit iktc dilerlicmis proximornm profectibns roniritari , vi*
BISCHOFSREIHEN VON TÜLL UND TRIER 371
detur asimili eorum necessitatibus non minus coropaciendum esse.
Sunt igitur duo, familiaritatis applausus caritatisque feruor , que
nostram uobis inopiam intimare suadent. egemus annona quam a
uobis mutuo accipere querimus, eam $i deo placuerit in proxima
messe reddituri. —
, Nomina pontificum Treuerensis sedis et ordo.
Maternus. Agricius {utüeserltch). Bonosius. Britto. Felicius.
Mauritius. Seuerus. Cuirillus. lamnericus. Emericus. Hagus. —
Miletus. Modestus. Maximianus. Fibitius. Abrunculus. Rusticus.
Nicetius. Magnaricus. Gundericus. — Sabaudus. Modoaldus.
Numerianus. Bassinus. Liuthwinus. Milo. Ilidulfus. Vueomadus.
Richbodus. Vuizzo. Hethti. Tietgaudus. Bertolfus. Ratbodus. Ruotke-
rus. Ruotpertus. Heinricus. Theoricus. Ekibertus. Liudolfus. Megan-
dus. Poppo. Ebrehardus. Vdo. Egilbertus. Bruno (1102 — 1124).
Diese zwei bischofsreihen stehen auf einem dem XII jh. ungehö-
rigen pergametitblatte, das ich von dem rückdeckel der incunahel Ra-
bani Poenitentiale et flores SBernardi (s. Panzer 290) ablöste, sie
gehörte ehedem der abtei Altenberg, jetzt der Düsseldorfer landes-
bibliothek, Altejiberg war eine Cisterzienserdbtei im kreifse Mülheim
am Rhein, sowohl in der reihenfolge als in den namenformen steht
dieses Verzeichnis weit ab v&n den bisher bekannten, zb. bei Pötthast
SuppL verzeichneten. A. BIRLINGER,
ZU DEN VIRGILGLOSSEN,
1. Brit. Mus. Add. 21910. sec. XII.
Virg. Aefi. I— VIII.
3* uortex wcrbo Aen. I, 117.
9* signis beileden I, 648.
10" auleis umbehangen I, 697.
no»» stix hellifluot VI, 439.
60" gallica tela azgcra als randglosse zu Teutonico ritu VII, 741.
Die zweite glosse ist von einer jungem hand geschrieben.
% Kömgl. landesbibl. zu Cafsel ms. poet. et Ro^n. fol. 6.
Servins 1 — VI sec. IX.
11" incus anaboz randglosse des ^/jjahrh. zu Excudit autem est
fcriendo elicit, ((uia cudere est ferire undo et incus dicitur.
{Aen. I, 174).
372 ZU DEN VIRGILGLOSSEN
3. Leipziger ratsbihb'othek (Naumann catal.p, 19). Servins <ec. X
3^ (Mesta amarylli) frutecta spreitha
6^ (Uaccinia pingit) oalda genus fiaerbae i. clea
cidea genus pome quod teutones dicuDt
quodana scue persici
8** (Post carecta loca) spartus i. lisca
10** Fra. moraque frhtbire br.mb/r: faus e corr.
13** (I^brusca) uicinia g/bxrkthb f aus e carr.
21'' (Castaneae hirsutae) echinos .i. acutos folliciilos et spinosos
in modum ericii factos. ericius enitn est animal quod tbe-
disce dicimus kgkl ad cuius pellis simiiitudinem echini sunt
facti, .i. folles infra quos castanee nascuntur
28^ sanguineis ebuli bacis bdphc
44^ quod dum permeat orbem hister duonouna
72'* EXPLICIT ÜBER QÜARTUS. AMEN ; OTRIRFD. (nicb
OTRIRI. S.)
SIEVERS.
NIEDERRHETNISCHE rRIAÄIEL.
Vat doicli gelove sonder werck,
Yerstentenisse sonder gemirck,
Wysheit ind schätz verborgen,
Genoich haven ind vil sorgen,
5 Eyn ongeoiffent goed wille,
Bekentenisse sonder minne,
God denen om loiT ind danck,
Eyn goed leven sonder Yortganck,
Vyl hoeren ind weynich verstaen,
10 Vyl wissen ind mit sonden om gaen,
Eyn reynne leven sonder oetmoedicheit,
Beden sonder ynnicheit:
üyt es al verloren arbeit
Auf einem hinter da» erste leere blatt des cod, Yatkan. 1427
(cod. Justinian,) eingeklebten pergamentstreifen von einer hand des
XV Jahrhunderts aufgezeichnet; nach einer abschrift Martins,
K. M.
PREDIGTEN VON MEISTER ECKART.
I.
lo disir predig^de wisit mester Eckart der aide den grdzeo natz der Zu-
kunft uosis herren : wanforderzit muistio alle lüde zu der helle, aber nu
I^DÜ^it i^ode lichtliche, wan mit eime reinen herzin ist ez gnüc.
^Ecce dies veniunt' dicit dominus, ^et suscitabo
Dayid germen iustum' (Jer. 9, 25). Dise wort sprichit Jere-
mias^nemit war, di dage kumint, spricliit der herre, und ich wil
irweckin di gerechtin worzeiin Dävtdis [und die frucht sal wiz s!n
und sal finden orteil und machen gerechtikeit in ertertch]'. Salo- ^
mon sprichit ^ein gut bode von eime verrin lande ist also [ein]
kalt wazzir einir dorstigin sele'. noch der achte der sunde so ist der
mensche verre von gode, dar umme ist (inie) daz himmilriche alse
[ein] verre fremede lant, und disir bode Jeremlas was fon deme
himmile. Sente Augustinus sprichit fon ime selbir, du her noch 10
unbekdrt was, daz her sich verre (vant) von gode in eime fremedin
lande der unglichheit. ez ist einj^mirlich dinc daz ein mensche
von deme ist 6n den her nicht s^lic gesln inmac. neme man di
allir schdnisten creatüre di got geschaffin hat üz deme gotUchen
lichte da si undir st^in — wan alse verre alse alle dinc under deme 15
gotltchen lichte stein , alse verre sint si lustlich und behegelich —
und w6re ez godis wille und gestate her ez daz si worden genomen
üz deme gotllchen lichte und worden gewlsit einer [der minsten]
s^le, s6 enmochte si keine wolust dar ane gehaben, sunder ir mue-
ste da fare grüwin. noch jdmirlicher ist daz daz ein mensche 20
fon deme ist 6n den her kein wesin (ge)habin inmac. allir jemir-
Uchis ist daz (daz) her fon deme ist der sin ewige s^Iekeit ist, [und
3 sed di tage sint kommen, spricht god, ich wil irweckent die frucht ader
den Samen Davides C 5 euch spricht her Salomon daz C 9 und waz
disser bode vom hymmele C 12 dem unglichenisze C daz der C 13
deme] gode C behegelich mag sin C 19 si fehlt OC; da keine wol. noch
behagunge haben C 20 ein] der C 21 aber C
Z. f. D. A. neue folge 111. 25
374 PREDIGTEN VON MEISTER ECKART I
So kraue isl worden daz her von aller stner eigen kraft nicht Wid-
der zu gode kommen mag, und ouch nit enweiz wo her widder zu
2'» eme kommen sal. daz klaget her David und spricht Mch bin Tcrre
von gode, wan ich in den sunden geboren bin, und bin so kranc
worden daz ich nicht von miner kraft widder zu gode kan kommen,
und habe die ougen vorloren, daz ich nicht enweiz wo ich widder*
zu emc kommen mag^ ein güd man sprach in hern Jöhans buche '
3ü 'si)rirhct ein mensch widder den andern, da mag her einen zA
viuden der emc daz hilfet bezzern; spricliet aber der mensche
widder god, der ist $6 hoch und so unm^zlich daz men keinen men-
sch<m da zu vinden kan der daz gebezzern möge , man noch der
edelkcil des hern, an dame me messehelt da müz stn die bezze-
35 runge]. dar umme was daz ein gut botschaft daz der prophdte spri-
chit^sehitdi tage kumint etc,\ dik di altin vedcre bekanten daz
jamir da si inne wären, dil schrigiten si mit irre begerunge in den
himmil und worden in got gegozzin mit irme geiste und^Uisin
in gotlichcr wisheit daz got geboren solde werden [menschltchw
40 natüre, der uns lösen solde von alle unser j^merlichkeit]. dar umme
was di botschaft güde alsc [ein] kalt wazzir einer durstigin sAe,
wan daz ist war daz got gibit sin himmilriche umme einen kalden
drunc wazzers, und an eime gudin herzin da mide ist ez gnüe, und
wer einen guden gedanc opperit in der <}wigin minne {da got inne
45 mensche ist worden), der wirt behaldin. dar umme indarf der
mensche nicht forten den tufil noch di werlint noch stn eigin fleis,
noch unsin herrin got [endarf he nicht forchten. wan] sente Pio-
lus sprichitMer son ist uns gegebin zu einem vorsprechin, dl ein
wisheit ist sines vaderis, der sal wisliche rede gebin for alle unse
50 lörheit und missedäit\ sente Paulus sprichit ouch ^her ist uns
grgebin zu einem vorvecht^re, der for uns sige rechten sal in
2.) ich wordc C 30 da god mag (7 31 binden C der] da C
hrichetC* 33 binden C 34 daTsC 35 sprach C 30 sint kommen spri-
chct {;od duz god goburnwolde werden von dem sameDavides . daz istdafsgo^iel-
ber gcspruchoii halt dals ist ein grofs ding . mogelicher ist dafs sich diehnmmel
und erden wandel dan die wort unsers herrn gewandelt werden C altvettar
C 37 inne] an C 38 daz hummelrich C gezogen C 89 walde C
42 (»ucli ist daz war, wer ein trunck kaldez wafsers gibet sinem ebencrüten im
der ewigen liebe da god mensch inne worden ist; dem werden alle sin rande
vorgeben, und ich meine ez auch uff min sele ^er C 48 daz uns der aoae
geben ist C A\) des C 50 anderswo spricht die schriflft daz her nni ift
C hl sigej feie C
PREDIGTEN VON MEISTER ECKART I 375
aUir unsir nöit*. wir sullen beiden, der himmillische vadir raüz
unse gebeit inphdin odir nicht, wolde der vadir gegin uns vechtin,
her informochtis nicht, wan di selbe gewalt und wisheit dl der
vadir häit , dt häit [ouch] der son glich mit ime , der uns genzlich 55
gegebin ist zu eime forvecht^re und häit uns s6 düre irarnit daz her
uns nicht vorläzin inwil, und der vadir inmac ime nicht forsagin,
wan her stn wisheit ist. her (in)mac ouch nicht gegin ime gevech-
tin, wan her stn kraft ist. dar umme indarf der mensche nicht
forten (got) , her inmuge mit allin stnen sachen künliche zu gode 60
gän.
Du der mensche üz dem paradise gestozin wart , du forsazte
got drtgerleige hüde [vor das paradtse]. daz eine was englicher nä-
türe, daz andere ein füric swert, daz dritte (ist) daz ez zu bei-
den enden sneit. englicher nätüre bezeichiut [also vele als] lütir- 65
keit. [des enhäit der mensch nicht], du godis son quam üf (daz)
ertrlche, der ein (lütir) splgil was äne allin fleckin [und ein antlitz
und ein bilde des hummelischen vatters, an dem men genzitchen
godes willen bekennen mag], der brach di Ersten hüden üf und
brlk^hte (di) unschult und lütirkeit in mensliche[rj nätüre üf (daz) 70
ertrtche.
Daz fürige swert bezeichint di gotlichen fürigin minne , ön
dt der mensche nicht (in)mac zu [dem] himmilrtche komin. dl
brächte Christus mit ume und brach di anderin hüde, wan her hatte
mit der seibin minne den menschen IIb 6r dan her in geschüf. Jere- 75
mtas sprichit ^mit ^wigir minne häit dich got geminuet'.
Di dritte hüde was daz sntdinde swert , daz was menslich ja-
52 wir sullen — gewalt] wisset er wie der mensch etteswanne gedeocket
ODd biden sal her sich ....... wen her bidden wil mit alle sinen suoden und
gebrechen legen in die wunden unsers hern Jesu Cristi und sal sich unwerdig
doncken und sal sich beveln der wirdigen martir unsers hern Jesu Cristi und
sal sich oppern dem hummelschen vatter und sime heiligen son. antwer der
hommelsche vatter der mufs sie beide lup han ader nicht, wuldc der vatter
legen und enlengen her envormocht nicht wol derselbe gewalt C 5S kegen
en nicht vechten C 62 sante C. 63 daz ein wasz ein engelischer huder C
64 bornig C 67 spigel ist ein blecken C 71 Salomon sprichit von christo
her ist ein lutir spigil ane fleckin /%^ hier 0 ein^ fehlt in C 72 bornige
C liebe C 73 kümin 0 76 do godes sone quam da bracht her die
andern hud ouch uff den der mensch geliebet hatt mit ewiger liebe e her ie
geschaffen wart, die godlichen liebe bracht her mit sich uff dit erterich C; —
geschüf vn i^ claritate perpetua dilexi te J^em 0
25*
376 PREDIGTEN VON MEISTER ECKART I
inirkeit. di nam unsir lierre üf sich an deme hohisten , alse Chris-
tus spriciiit vere languores etc. 'werllche her sal tragin unse sMie.
80 dor umiiic ist her kuinen üf daz ertliche daz her des menschen
sunde üf sich genomen häit, daz her si fortiligite und den menschen
behilde. abir du ist daz hinimilriche uflln un allirleige hüde. dar
umnie mac der mensche künliche zu gode geiii.
[Ein wort sollen wir noch merken] daz her (euch) sprichit 'ich
85 wil irweckin den säniin Davidis"* (oder die frucht). [daz mag men
prüfen daz] der engil rürte in einer stunde des dagis daz waizir.
du von (so) gewan ez so gröze kraft daz ez di lüde gesunt machite
von allirleige süchide. vil grozir ist daz daz godis son rürte mens-
liche natiire in unsir vrowin Übe. da fon ist al mensliche uAtüre
90 selic wordin. noch gr6zir sclekeit ist daz daz got mit (siner)
eigenen natüre rürte daz wazzir in (deme) Jordäne d6 her gedauft
wart, da niede hi^it her kraft gegebin allin wazzirin, (alse) ivan der
mensche getauft wirt, daz her gereinegit wirt fon allin sinen sunden
und wirt ein kinl [unsers hern] godis. di allir grüiste säekeit (ist
95 daz) daz got geborin und geoffinbarit wirt in der s^le an einer geist-
lichen einnunge. da fon wirdit der mensche seliger dan der 11p
unsis hcrrin Jesu Christi one sine sele und one sine gotheit, wan
ein iclich beilege seie ist cdelir wan der totliche lip unsis iierrin
Jesu Christi [was].
100 Di innewendige geburt godis an der sele ist ein foliinbrengnnge
allir ire s^likeit, und di s^likeit frumit ir me dan daz unsir hem
mensche wart in unsir frowin sente Merien libe und dan cUiz her
daz wazzer rürte. waz gut ie geworchte oder geteit durch den
menschin, daz inhultin nicht alse umme eine honen, her inworde
105 forenit mit gode an einer geistlichin foreinunge, da got geborin wir-
dit in der sele und di sele geborin wirdil in gode , und hir umme
hait got alle sine werc geworcht. daz uns daz gesellt, des helfe uns
got. amen.
80 alse die schriirt sprichet von eme daz her dorumb kommen iit oih «rte-
rieh C 81 fortilige — bohaldc C 82 abir] und C 85 si^min] fnickt
86rartc hinter wazzir C 87 daz wazzer C 89 mensL gesiecht natare
solche C 90 ist der selekeit C 95 der liplichen C 96 die sele heill-
Ser C 97 gothcit — sele C 98 ein selich s. C 103 waz — Amen] alle
die dinf;e rnmochte er nicht gefrommeo sie cnwnrdc vereinet mit ^ode. dah
alle dinge an unl's gesehen dez hrllF uch und mir der vatter der son etc. anea C
PREDIGTEN VON MEISTER ECKART II 377
II.
lo disir predigade bewisit nieister Eckart der aide mit reden und mit
glichnissen daz got geboren wirt in der s^le und di sele in got geborin wirt.
In illo tempore missus est angelus Gabriel a deo.
'aue gratia plena, dominus teciim' (Luc. 1,26). Disewortbe-
schrtbit sente Lucas 'in der zit wartgesant ein engU Gabriel von gode\
in wilchir zit? in den seis mänden da Johannes Baptista was in siner
müdirllbe. der mich frägite' war umme beiden wir, war ummevasten 5
wir, war umme tun wir alJe unso werc, war umrae sin wir getouft,
war umme ist got mensche worden, daz diz hoiste was*: ich spreche:
dar umme daz got geborin werde in der sele und di sele in got ge-
borin werde, dar umme ist alle di schrift geschriben , dar umme
häit got di werlint geschaffm und alle englische nätüre, daz got ge- lo
borin werde in der s^le und di sele in got geborin werde, allis kor-
nes nätüre meinet weize und al metal meinet golt und alle geberunge
meinet menschen, dar umme sprach ein meister ' so invindit man
kein dier, iz inhabe etwaz glichiz dem menschin', in der ztt in der
Aä diz wort zu dem erstin inphangin wirt in minir fomuft, da ist 15
ez 8ö lötir und s6 kleinlich, da ist ez ein wäir wort, er ez gebildit
wirdit in mime gedanke. zu dem drittin wirdit ez gesprochin i\z-
wendic mit deme munde, und also inist ez nicht dan ein oflinbä-
runge des innerin wortis. also wirdit daz ^wige wort gesprochin
innewendic in deme herzin der sele, in deme innirsten, in deme 20
lütirsten, in deme heubite der s^le, daz ist in vornuftikeit: da ge-
schihit di gebort inne. der nicht dan einen ganzin wön und eine
hoifenunge hi zu bette, der mochte gerne wizzin wi dise gebort ge-
schihit und waz hi z\\ hilfit. sente Paulus sprichit 'in der fuUide der
zit sante got sinen son\ sente Augustinus sprichit waz da si fullide 25
der zit. 'dA numm^ zit inist, da ist fuüide der zit\ dan ist der tac
fol alse des tages numme inist. daz ist ein nötwArheit: alle zit müiz
du abe sin da sich dise gebort hebit, wan nicht inist daz dise gebort
alsd s^re hindere alse zit und cr^atüre. daz ist ein gewis wärheit,
daz zit got noch di sele fon nätüre nicht berüren iumac. mochte 30
di sÜe fon zit bel'ürt werdin, si inwere nicht sele, und mochte got
von zit berürt werdin , he inwere nicht got. were abir daz di zit
di s^le berüren mochte, sü inmochte got numniir in ir geborin wer-
din. Aä got geboren sal werdin in der s^le, da müiz alle zit abe ge-
14 der] deme
378 PREDIGTEN VON MEISTER ECKART II
35 valiin sin , oder si niüiz der zit inlphalliu sin mit willin oder mit
bejjerunge.
Ein andir sin fon fuUide der zit: der di kunst hette und di
macht daz he di zit und alliz daz in der ztt in seis tüsint järin ie
geschach und daz noch geschehin sai biz an daz ende herwidir ge-
40 Zilien künde in ein geginwertic nü, daz were fullide der zit daz ist
daz nü der ewekeit , da di s^le in gode alle dinc nüwe und frisch
und geginwertic bekennit, und in der lust alse di ich tzunt gegin-
wertic habe, ich lais in einem büchiline, der ez (er)gronde(n)
konde, daz got di werlint izunt machit alse an deme Ersten tage
45 dii her di werlint geschüf. hi ist got riebe, und daz ist godis rldie.
di sele in der got sal geborin werden , der müiz di zit intphaOin,
und si müiz der zit intphallin und sal sich üftragin und sal si^in
in eime inkaffine in disin richtüm godis. da ist wtde öne wtde und
breide 6ne breide. da bekennit di s^le alle dhic und bekennit si da
50 follinkumen. di meistere di da beschriben w! wit der himmil st:
di niinniste kraft di in miner sele ist, di ist widir dan der wide him-
mil. ich gesw ige der fornuftikeit : di ist wit 6ne wide. in deme
heubite der s^le, in fornuftikeit, in der bin ich also nähe der stait
ubir tüsint mile geinsit meris alse der stait da ich izunt inne st^in.
55 in dirre wide und in disme richtüme godis da bekennit di s^le, aidi
inphellit ii* nicht und da ist si nlchtis wartinde.
^Der engil wart gesanf . di meistere sprechin daz der engile
menige ist zal pobin zal. ir menige ist s6 gröz daz si kein zal be-
grifen inniac; ir zal iiimac joch nicht bedöcht werdin. der nndir-
60 scheit konde genemen one zal und öne menige , deme wdrin hun-
derit alse ein. wenn huiiderit persönen in der gotheit, dt undir-
scheit konde genemen öne zal und öne menige, der inbekente doch
nicht dan ein. ez wonderin sich ungeleubege lüde und etliche un-
gelärte cristine lüde, und joch etliche phafün wizzin Ak fon abe
6^ wenic alse ein stein , d^ nemen dri alse dri küwe oder dri steine
abir der undirscheit kan genemen in gode öne zal und öne menige,
der bekennit daz dri persönen sin ein got.
Der engil ist ouch so hoch., di beisten meistere spreebin daz
iclich engil habe eine ganze nätüre. glichirwis alse ob ein mensche
70 were daz alliz daz hette daz alle menschin ie geliattin und nü bahin
und unimir me gehabin sullin an gewalt, v\tsheit und an allin dmgin,
63 irnderio etlichte
PREDIGTEN VON MEISTER ECKART II 379
daz w^re ein wonder, und so inwere he doch nicht dan ein mensche
und were dannoch verre den engiiin. also häit tgelich engil eine
ganze nätüre und ist gesunderit von denie anderin alse ein dier fon
dem anderen daz einir anderen näture ist. an dirre menige der 75
engile ist got riche, und der daz bekennit, der bekennit godis riche.
si bewisit got riche alse e*n herre bewisit wirdit fon der menige
sinir rittere. dar umme heizit he in uns ein herre der here. alle
dise menige der engile, wi hoch si sint, di habin ein midewirkin
und helfin da zu, da got geborin wirdit in der sele, daz ist si habin 80
lust und freude und wonne in der gehurt, si inwirkin nicht, da inist
kein werc , wan got der wirkit di gehurt allein^ , mer di engile ha-
bin ein dinisthaft werc hi zu. alliz daz da zu wü*kit daz ist ein di-
nisthaft werc.
'Der engil was genant Gabrier. he teit euch swaz he hiz. he 85
hlz alse w^nic Gabriel alse Cunrät. niman inkan wizzin des engi-
lis namen. Aä der engil genant ist, da inquam nf meister noch sin
t zu. vil lichte ist he nennclich. di sele inhäit ouch keinen namen.
alse wenic alse man gode eigenen namen vindin mac, also wenic
mac man der sele eiginen namen vindin, allcine da gr6ze buche 90
fon geschriben sin. abir da si ein üzlügin häit zu den werkin, da
föne gibit man ir namen. ein zimmirman, daz enist sin name nicht,
mer den namen nimet her fon dem werke des he ein meistir ist.
den namen Gabriel den nam he von dem werke des he ein bode
was, wan Gabriel sprichit kraft, in dirre geburt wirkit got krcftliche 95
oder wirkit kraft, waz meinit alle di kraft der nätüre? daz si sich
selbir wirkin wil. waz meinit alle di näture di da wirkit geberin ?
daz si sich seibir wirkin wil. di nätüre mines vader wolde wirkin
in stnir nätüre einen vadir. du des nicht gesin mochte, du wolde
si ein wirkin daz ime allis dingis glich w^re. du der kraft gebrach, 100
id worchte si ein so si glichiste mochte, daz was ein son. da abir
der kraft noch m^ gebrichit oder ein andir ungevelle geschihit, du
wirkit si noch eime unglfcheren menschen, abir in gode ist volle
kraft, dar umme wirkit her sin glich in siner geburt. alliz daz got
ist an gewalt und an wärheit und an wisheit, daz gebirit he alzu- 105
male in di sele. sente Augustinus sprichit Svaz di scie minnit, deme
wirdit si glich\ minnet si irdische dinc, so wirdit si irdisch, minnit
si got, 80 mochte man frägin Svirdit si dan got?' spreche ich daz,
85 he tcit ouch swaz hc toit ouch swaz he hiz alse w. usiv. 99
gescin 102 gesihit
380 PREDIGTEN VON MEISTER ECKART II
daz Jiidite ungelouplich den di zu kraukin sin habin und ez nicht
110 forncmcn; mer sente Augustinus sprichit ^ich inspreche ez nicht,
mer idi wise üch an di schrift, di da sprichit: ich habe gesprocfain
daz ir gode sit\ der etwaz hette des rtchtümes da ich fore fon ge-
sproclun habe , einen blic oder joch eine hulfenunge oder eine zü-
forsieht , der rorn^me dit wol. ez inwart nie gebort 86 sippe noch
115 so glich noch so ein alse di sele gode wirdit in dirre geburt. ist ez
daz ez an ichte gehinderit wirdit, daz si nicht allis dingis glich in-
wirdit, daz inist godis schult nicht, alse verre alse ir gehrechin
intphaliin , alse verre wirkit he si ime glich, daz der zimmerman
nicht ein schöne hüs gewirkin inkan uze wormechtime hulze, daz
]20 inist sin schult nicht, ez gebrichit an deme huhse. also ist ez an
gotUchime wirkine in di sele. mochte sicli der minniste engil irbil-
din oder geborin werdin in der s^le, da ingegin inwere alle dise
werlint nicht, wan in eime enigin funkeline des engilis grünet,
loubit und luchtit iilliz daz in der werlinde ist — mör dise gebort
125 wirkit got selbir. der engil inmac da kein werc gewirkin wan ein
dinistaft werc.
'Ave\ daz ist 'öne we'. wer da ist one creatüre, der ist dne
we und öne lielle, und di allir niinnes(t) creatüre ist und hftit, dt
häit allinninnist wc. ich spreche ettiswanne ein wort 'di der werlint
130 allirniinnist hait, der häit ir allinneist*. nimannis ist di werlint alsd
eigin also der alle di werlint geläzin häit. wizzit ir wo föne got got
ist? da fon ist got got daz he öne creatüre ist. he innante sich
nicht in der zit. in der zit ist creatüre und tot. dise habin ein sip-
pesln in eime sinne, und wan di s61e da der zit intphaliin ist, dar
135 umme inist da noch we noch pine, joch ungemach wirdit ir d& ein
freude. alliz daz ie bedächt mochte werdin fon lust, fon freude und
fon wonne und fon minlichkeit , hebit man di gegin der wonne di
da ist in dirre gehurt, daz inist nicht freude.
'Gnaden vof. daz minniste werc der gnädin ist höhir dan alle
140 engUe in der nätnre. sente Augustinus sprichit daz ein gnädinwerc
daz got wirkit, alse daz her einen sundere bek^rit und zu eime gü-
din menschin machit , daz ist grözir dan daz got eine nüwe werlint
gesciiüfe. also licht ist gode himmil und erde umme zu k^rine
alse mir ist ein aphil umme zu kerne in minir hant. da gnMe
145 inne ist in der sele, daz ist so lütir und ist gode sü glich und
119 worichcchtimc
PREDIGTEN VON MEISTER ECKART IL III 381
so Sippe, und gnäde ist one werc, alse in der geburt da ich fore
voll gesprochin habe kein werc inist. gnäde inwirkit kein
werc. sente Johannes ingeteit nl kein zeichin. daz werc daz
der engl] in gode häit, daz ist so hoch daz ni kein meistir noch
sin dar zu mochte kumen, daz][si daz werc begrifin mochten, abir 150
von dem werke veUit ein spön, alse da ein spön abevellit von
eime hüis, den man abehauwit. ein bUchin daz ist da da der engil
mit slme nidersten den himmil berurit. da fon grdnit und blüwit
und lebit aliiz daz in dirre werlinde ist. ich spreche ettiswanne von
zwein burnen — alleine ez wonderllche lüde, wir müzin sprechin 155
noch unsime sinne — , ein burne da di gnade üz inspringit, da der
vader üz gebirit stnen eingeborin son: in deme seibin inspringit di
gnäde und aldä geit di gnäde üz .deme seibin burnen. ein andir
burne ist da di cr^atüre üz gode vlizin , der ist s6 verre von deme
burnen da di gnade üz intspringit alse der himmil ist von der erdin. 160
gnäde inwirkit nicht. Ak diz füir ist in stnir nätüre , da inschaditiz
noch inburnit nicht; di hitze des füres dl burnit, joch da di hitze
ist in der nätüre des füris, da inburnit si nicht und ist unschedelich,
joch Aä di hitze ist in deme füre, da ist si der rechtin nätüre des
füris also verre alse der himmil ist von der erdin. gnäde inwirkit 165
kein werc. si ist zu zart da zu. werc ist ir also verre alse der him-
mil ist von der erdin. ein insin und ein anehaftin und ein mit gode
daz ist gnäde und da ist got mide, wan daz volgit dar noch.
'Got mit dir . da geschihit di geburt. ez indarf nimannen
unmogelich dunkin hl zu zu kumene. waz schadit mir daz, wi 170
sw^re ez ist, sint he ez wirkit? alle sine gebot sint mir licht zu
hildine. he heize mich joch alliz daz he wolle, des inachte ich
nichtisnicht, daz ist mir alliz kleine, ob he mir sine gnäde da zu gi-
bit. ez sprechin etliche, si inhaben es nicht, so spreche ich : daz ist
mir leit. begeris du ez abir? 'nein\ daz ist mir noch leidir. enmac 175
man es nicht gehabin , s6 habe man doch eine begerunge dar zu.
Dävtd sprichit 'ich habe begerit einir begerunge zu dinir gerechti-
keif, daz wir godis also begeren daz her in uns geborin werdin
wolle, des helf uns etc.
m.
Hl l^rit meister Eckart der aide, in wiliche sele der oame JSsas ge-
sprochin sal werdin, daz müz geschehen an dem achtin tage.
Post dies octo vocatum est nomen eius Jesus (lue.
382 PREDIGTEN VON MEISTER ECKART lU. IV
2, 21). 'An deine achtln tage wart ime der name J^sus*. den namen
J^sus ins])richit niman, der heilege geist inwirkez dan. ein heiligor
meister sprichit 'in wilchir söIe der name Jesus gesprochin salwordin,
5 daz miiz geschehin an deme achtin tage^ der ^rste tacistdazheslnen
willen gebe in godis willen , und denie lebe, der andere tac ist ein
begliminde begltniunge gotlichis furis. de